Bauen Wohnen Leben MÜNSTER SPEZIAL | Nr. 5

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in perfektes Beispiel für einen vom Bauhaus inspi rierten Neubau ist das Wohnhaus der Münsteraner Architektin Kerstin Wessels an der Prins-ClausStraße. Der kubische Baukörper trägt – ebenso wie das auf die reine Form reduzierte Interieur – eindeutig Züge der wegweisenden Dessauer Schule. „Pur und schnörkellos“ beschreibt Kerstin Wessels ihr Konzept. „Looking Sunset“ hat die Architektin ihr Haus getauft, von dessen Dachterrasse aus man einen umwerfenden Blick auf den Sonnenuntergang über den Feldern der Gasselstiege genießen kann.

Die Grundstücksbegrenzung hinter dem Schwimmteich ist eine Wand aus Glas – eine Schallschutzauflage, mit der der Träger des nahen Freibades unnötigen Ärger vermeiden wollte. „Nach Westen, zur Gasselstiege hin, haben wir das Gebäude an einer Stelle geöffnet, an der ein früheres Kasernentor ein ‚Loch‘ in der ansonsten geschlossenen Eichenreihe hinterlassen hat. Hier haben wir zusätzlich den Ausblick nach Westen auf das Landschaftsschutzgebiet Kinderbach und die untergehende Sonne“, verrät sie.

Auch wenn der Bauhaus-Einfluss in der kubischen Konzeption des „Looking Sunset“ nicht zu leugnen ist: Kerstin Wessels Entwurf trägt eindeutig die persönliche Handschrift der Architektin und zieht sich in eindrucksvoller Konsequenz bis in den letzten Winkel des Gebäudes.

Prinzip ‚Offenheit‘ & Räume im Raum

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass der Kubus in Wahrheit keiner ist: Zwei Gebäuderiegel wurden entlang einer Achse, die vom Eingangsbereich bis in den Garten führt, so gegeneinander verschoben, dass sich im Inneren des Hauses spannende Raumbeziehungen ergeben. „Trotz der offenen Bauweise hat man so nicht den Eindruck, in einem Tanzsaal zu stehen“, erläutert die Architektin. Interessanterweise blickt „Looking Sunset“ nicht – wie die anderen Häuser des Baugebietes – mit der offenen Seite auf das Landschaftsschutzgebiet Kinderbach. Kerstin Wessels hat es bewusst gedreht: „Wenn ich mit der Planung eines Hauses beginne, schaue ich mir als erstes das Grundstück an und prüfe die Vor- und Nachteile. Hier ist der Nachteil ganz klar die viel frequentierte Gasselstiege, die direkt am Grundstück vorbeiführt. Da wir nicht ‚auf dem Präsentierteller‘ sitzen wollten, habe ich das Haus so gedreht, dass es sich nach Süden hin öffnet. Unser dortiger Nachbar ist eine Sportschule, die im Außenbereich wenig genutzt wird. Deshalb haben wir die großen Fensterfronten zu dieser Seite hin angelegt, um Licht und Luft hereinzubringen, ohne durch neugierige Blicke gestört zu werden.“ Auch eine großzügige Terrasse und der Schwimmteich sind hier angesiedelt.

Offenheit gehört zu den Grundprinzipien ihres Entwurfes – nicht nur die gezielte nach außen hin: Auch das Innere des Hauses ist großzügig und weitgehend offen konzipiert. Das Erdgeschoss ist – abgesehen vom Hauswirtschaftsraum hinter der Küche und dem Gäste-WC – im Prinzip ein einziger großer Raum. Durch die Verschiebung der Gebäuderiegel gegeneinander ergeben sich trotzdem viele spannende Sichtachsen, die niemals alles auf einen Blick preisgeben. „Zwar ist alles als organisches Ganzes miteinander verbunden, dennoch entstehen so ‚Räume im Raum‘, die behaglich sind und in die man sich zurückziehen kann“, erläutert die Hausherrin die klar erkennbare Gliederung des Erdgeschosses in Eingangsbereich, Küche, Essbereich und Wohnzimmer. Tatsächlich lässt sich nur die Küche bei Bedarf vollständig vom Rest des Parterres separieren. Eine in der Wand versenkbare Glasschiebetür, die – wie alle Innentüren – von der Firma Handwerk 3 aus Greven gefertigt und eingebaut wurde, lässt sich bei Bedarf schließen: beispielsweise, um Gäste im Esszimmer nicht mit Küchengeräuschen zu stören. Der fließende Übergang von Türen und Wänden ist ebenfalls Teil des Konzepts. Türen aus Glas oder weißem Eschenholz sind flächenbündig mit Blockzargen in die Wand eingelassen. „Im Erd- und Obergeschoss haben wir die Türen raumhoch konzipiert, um möglichst wenig Versprünge zu haben. Bei Deckenhöhen zwischen 2,60 m und 3,10 m setzt die Umsetzung schon ein

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Zwei Gebäuderiegel – gegeneinander verschoben – bilden den ‚Kubus'. Von dessen Dachterrasse blickt man weit über die Felder der Gasselstiege.

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