Münster Geht Aus

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Thekentrends

Trinken

Altes Gasthaus Leve

Harte Sachen „Kurz und gut“ Davor oder danach? Oder zwischendurch in aller Ruhe? Ein gutes Tröpfchen regt an. Ob westfälisch-zünftig als Schluck aus dem Zinnlöffel, urban-lässig an der High-End-Bar oder mit viel Zeit und Muße aus dem Whiskey-Glas – wir stellen einige Lokale vor, die ein Herz für Freunde ganz besonderer Spirituosen haben.

ET up‘n Bült

Altes Gasthaus Leve

Mehr als 40 ausgesuchte Whiskys

Westfälischer Löffeltrunk

Wer je an der Theke des ET gestanden hat, weiß, welchem Tropfen Gerd Schulnies „verfallen“ ist. Mehr als 40 ausgewählte G e n i e ß e r-W h i s k y s aus aller Welt hat der Sammler im Angebot – Blends und Single Malts aus Schottland, Irland, Kanada, USA, Japan und Deutschland. Die Spanne reicht vom einfachen, traditionellen Racke rauchzart über den legendären deutschen Whisky Slyrs, den ein Schotte am Schliersee destilliert bis zum 25-jährigen MACALLAN. Ein echtes Highlight – solange es zu haben ist – ist ein absolut einmaliger Glenfiddich: „Snow Phoenix“ verdankt seine Entstehung dem heftigen Schneefall im Winter 2009/2010, der das Dach einer Lagerhalle zum Einsturz brachte und zahlreiche Fässer beschädigte. Malt Master Brian Kinsman entschied sich, diesem Drama ein Denkmal zu setzen – mit einer Hochzeit der unterschiedlich lange gelagerten Single Malts dieser Halle. „Snow Phoenix“ gibt es nur einmal – als streng limitierte Single Malt-Edition des Jahres 2010. 86

münster  geht aus

Wenn man früher einen westfälischen Bauern besuchte, gab es einen Willkommensgruß aus dem Löffel – Gläser waren schließlich kostbar und eine Flasche „Schluck“ stand immer neben dem Herdfeuer bereit. Diese Tradition lebt vereinzelt auf dem Land noch weiter. In Münster ist das Alte Gasthaus Leve eine gute Adresse für den Trunk aus dem Zinnlöffel. Zur Wahl stehen natürlich verschiedene Schnäpse. Der Klassiker ist ein ganz traditioneller, den Familie Horstmöller zum 400. (!) Jubiläum des Gasthauses 2007 wieder aufleben ließ: Leves Reine Roggenblome ist ein reiner Roggenkorn – übrigens aus BioGetreide – ein Schnaps, der früher gang und gäbe war. Feines Getreide wie Weizen galt als zu schade für einen „Korn“. Die Feinbrennerei Sasse in Schöppingen hat den milden Korn, der durchaus kräftig im Geschmack ist, auf einer mehr als 100 Jahre alten Kupferanlage gebrannt. Wer noch mehr Aromen möchte, wählt den Halbbitter „Baumbergefeuer“ – eine Rarität, die es in Münster wohl auch nur hier gibt, und der mit seiner angenehmen Süße auch bei Frauen seht beliebt ist.


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