Quell 18

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Winter 2010/11

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www.quell-online.de

Die Kundenzeitung für nachhaltiges Leben

Feuer

Erde

Wasser

Luft

Erholungsziel Licht – von der Kraft gegen den Winterblues.

Arm aber Bio: Köstliche Gerichte für wenig Geld.

Die Thermen von Wiesbaden: Wellness für jeden Geschmack.

New York: Das Ende der Parkplatzsuche.

Seite 12

Seite 5

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Fotos: Feuer - Kloster Arenberg - Schwester Gertrud | Erde - Rozsika Farkas | Wasser - Andreas Schlote, wiesbaden.de | Luft - studali, fotolia.com | Cover - diavoletto, fotolia.com

Die sanften Methoden der Schwingungsmedizin Die Methoden der Schwingungsmedizin machen es möglich, Belastungen im Körper frühzeitig zu erkennen und auf sanfte Weise gegenzusteuern.

Die älteste Form der Bioresonanz ist das Sonnenlicht. Unser Körper ist so angelegt, dass er auf Sonnenlicht reagiert. Trifft der ultraviolette Anteil des Sonnenlichts auf die Haut, bildet der Körper Pigmente und darüber hinaus Vitamin D.

„Panta rhei – alles fließt", der Grundsatz der antiken Griechen lässt sich im Sinne der Schwingungsmedizin auch mit "alles schwingt" interpretieren. Als einer der Pioniere der Schwingungsmedizin hat der deutsche Ingenieur und Tüftler Paul Schmidt die Grundlagen dafür gelegt, dass Tausende von Therapeuten heutzutage auf sanfte Verfahren zurückgreifen können, mit denen es möglich wird, Frühstadien von Erkrankungen zu erkennen und aus der Balance geratene Organe des Körpers wieder zu harmonisieren. Doch erzählen wir diese Erfolgsgeschichte von Anfang an: Vor mehr als 25 Jahren entdeckte Paul Schmidt, der als SelfmadeMan eine Maschinenfabrik aufgebaut hatte, dass der Körper von Wellen unterschiedlicher Frequenzen gesteuert wird. In akribischer Kleinarbeit stellte er den "Steuerplan des menschlichen Körpers" auf, der allen Körperteilen bestimmte Frequenzbereiche zuordnet

– das können pro Organ auch mehrere Frequenzen sein. Aufgrund seiner umfangreichen Messungen entwickelte Paul Schmidt eine ganz eigene Theorie von Gesundheit – und er brachte diese Theorie mit den indischen und chinesischen Heilslehren in Einklang. Nach seiner Erkenntnis sind die Lebensvorgänge des Körpers mit Stimmgabeln zu vergleichen. Stimmgabeln treten untereinander in Resonanz, wenn sie die gleiche Frequenz beziehungsweise gleiche Schwingung besitzen. Die Resonanzfähigkeit der Stimmgabeln ist die Voraussetzung für unsere Gesundheit und Heilungskraft. Ein Stimmgabel-Ausfall kann die Lebensenergie in einem bestimmten Bereich blockieren. Durch externe Stimmgabeln (Heilmittel) können sich die körpereigenen Stimmgabeln wieder erholen (Heilung). >>Fortsetzung auf Seite 2

Der Stimmgabel-Effekt Die Schwingungsmedizin beruht auf der Wirkungsweise der Bioresonanz: Nimmt man zwei gleiche Stimmgabeln und stößt eine von beiden an, wird auch die nicht angestoßene von der schwingenden Stimmgabel angeregt und beide geben den gleichen Ton ab. So wie Stimmgabeln schwingen auch Organe mit bestimmten Frequenzen. Durch Stress und Energiemangel können sich die Frequenzen der Organe abschwächen oder verändern. Mit den Verfahren der Bioresonanz lassen sich aus der Balance geratene Organe wieder harmonisieren. i QC18L09


Feuer 3

Dinge, die uns begeistern: Arabische Autorinnen öffnen ein Fenster.

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Vier Jahre Quell: Die Ergebnisse der Leserumfrage.

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Sonnen- und Mondfinsternisse: Kosmisches Schattenspiel.

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Arm aber Bio: Mit wenig Geld köstliche Gerichte für Preisbewusste.

Erholungsziel Licht – von der Kraft gegen den Winterblues.

6

Vom Bergkristall bis zum Rauchquarz: DesignerSchmuck mit Heilsteinen.

12 Liebe Leserinnen und Leser,

Erde

<< Fortsetzung von Seite 1

Die dunkle Jahreszeit steht vor der Tür und umso wichtiger wird es, sich sein tägliches Quantum Licht zu besorgen. Wie das möglich wird, das beschreibt QuellAutorin Martina Guthmann in ihrem Beitrag ab Seite 12. Es sind viele nützliche und inspirierende Anregungen darunter: vom Photonen-Cristall für die tägliche Anwendung bis hin zu Reisen zum Licht, die uns die Tristesse der dunklen Monate vergessen lassen und in unserer Erinnerung einen hellen Strahl aufscheinen lassen. Herzlich Andrea Tichy

i

Informationen im Internet

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Luft

Die Thermen von Wiesbaden: Wellness für jeden Geschmack.

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Dem Glück auf der Spur: Was die Stoa und Epikur uns (noch) zu sagen haben.

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Welches Wasser? Quellwasser versus Osmosewasser.

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Reportage aus New York: Das Ende der Parkplatzsuche.

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Ökobier: Lustvoll genießen und dabei der Gesundheit Gutes tun.

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Was in der Luft liegt: Studien – Trends – Prognosen.

Wo die Bioresonanz helfen kann Energiedefizite. Der Energiestatus eines Menschen ist mit dessen Lebenskraft gleichzusetzen. Die Summe aller Frequenzen, die im Organismus vorhanden sind, bilden demnach die Lebenskraft aus. Fallen einzelne Frequenzen aus, macht sich dies in Form von Blockaden bemerkbar. Mit Hilfe von BioresonanzGeräten lässt sich der Energiestatus von Menschen messen – und durch die Zuführung entsprechender Frequenzen Blockaden auflösen.

die goldene Oktobersonne scheint durch mein Bürofenster und ich nutze bei der Arbeit jede Gelegenheit, um möglichst viel von ihren wärmenden Strahlen abzubekommen. Schon seit einigen Jahren nutze ich ganz bewusst die Heilkraft der Sonne, die – richtig dosiert – auf mich wie ein stimmungsaufhellendes Medikament wirkt. Wir alle sind Sonnenwesen, die sich wie die Pflanzen dem Licht zuwenden.

Wasser

Allergien, Neurodermitis, Osteoporose bis hin zum Krebs. Eine der

Hildegard von Bingen: Bereits die große mittelalterliche Heilerin Hildegard von Bingen setzte auf die therapeutische Wirkung von Heilsteinen, Farben oder Gesängen. Wie Wissenschaftler mittlerweile herausfanden, verfügen schlichtweg alle Dinge des Lebens über unterschiedliche Schwingungs-Frequenzen, die in Resonanz mit bestimmten Organen und Körperteilen treten können. Den passenden Heilstein erkennt man übrigens daran, dass er in der Hand warm wird.

Aufgrund dieses Zusammenhangs nannte Paul Schmidt seine Methode "Bioresonanz". Die Silbe"Bio" steht für die Natürlichkeit des Verfahrens, "Resonanz" bedeutet Mitschwingen und weist darauf hin, dass es sich um eine sanfte Methode handelt. Denn eine unpassende Frequenz findet im Körper keine Resonanz und kann auch keine unerwünschte Nebenwirkung erzeugen. Zusätzlich zu seinen Messungen des menschlichen Körpers begann Paul Schmidt, die Frequenzen von Dingen zu bestimmen, die einen Einfluss auf den Körper haben: Medikamente, Musik, Düfte, Farben, Steine oder Lebensmittel. Die Wissenschaftlerin Dr. Noemi Kempe fand in der Folge am Institut für Biosensorik in Graz heraus, dass Wasser die Frequenzen beinhalten kann, die der Körper für seine Selbstregulation benötigt. Beispiele für Wässer, die Dr. Kempe intensiv untersuchte, sind die Wässer der St. Leonhardsbetriebe. Mit Hilfe des Resonanzmessverfahrens bestimmte sie, welche Frequenzgrundwerte sich in den jeweiligen Wässern befinden. So entstand eine Zuordnungstabelle aus Wasserart, gefundenen Frequenzgrundwerten und den zugehörigen Wirkbereichen im Organismus. Mit der Tabelle kann beispielsweise ein Leber-Galle-Patient erkennen, dass sich in der Lichtquelle die meisten Resonanzfrequenzen für sein Leber-Galle-System befinden. (Die Tabelle ist im Buch "Lebendiges Wasser – Quell der Gesundheit" der Quell Edition nachzulesen.) Häufig eingesetztes Verfahren der Alternativmedizin Bislang hat die klassische Schulmedizin die Wirkung bioenergetischer Schwingungen weder akzeptiert noch anerkannt. In der Alternativ-Medizin ist die Bioresonanz-Methode indes zu einem häufig eingesetzten Verfahren geworden. Rund 4.500 Ärzte und Heilpraktiker nutzen hierzulande diese Methode, um energetische Defizite im Körper zu erkennen und durch die Gabe der passenden Frequenzen zu harmonisieren. Die neue Therapierichtung, den Körper durch Informations-Übermittlung zu heilen, hat unterschiedliche Namen. Mal taucht sie als "Bioresonanz-Therapie" auf, mal als "energy medicine" oder als "Schwingungsmedizin". Alle Konzepte gehen aber von der Annahme aus, dass die Lebensprozesse im Organismus über einen ständigen Informationsfluss gesteuert werden. Wenn Umwelteinflüsse diese Lebensprozesse stören oder überlagern, kann es zu Regulationsblockaden kommen. Mit dem alternativen Behandlungskonzept der Schwingungsmedizin lassen sich nach den Erfahrungen ihrer Nutzer auch bei bislang schwer behandelbaren Erkrankungen überzeugende Resultate erzielen. i QC18L13

wichtigsten Grundlagen für einen funktionierenden Organismus ist der SäureBasen-Haushalt. Nur wenn Säuren und Basen in einem bestimmten Verhältnis vorhanden sind, kann der Stoffwechsel reibungslos funktionieren. Bei den meisten Menschen überwiegen heutzutage jedoch die Säuren – durch falsche Ernährung, aber auch Stress und psychische Belastungen. Befindlichkeitsstörungen wie ständige Müdigkeit, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit oder Konzentrationsstörungen sind oft Zeichen einer latenten "Azidose", also einem ins Ungleichgewicht geratenen Säure-Basen-Haushalt. Noch mehr: die Zivilisationskrankheiten Allergien, Neurodermitis, Osteoporose oder Krebs haben oft ihre Ursachen in einem gestörten Säure-Basen-Haushalt. Mit Hilfe der Verfahren der Bioresonanz lassen sich die Frequenzen der Übersäuerung im Körper austesten und zugleich herausfinden, welche Nahrungsmittel beziehungsweise Nahrungsergänzungsmittel am geeignetsten sind, um den Säure-Basen-Haushalt zu stabilisieren.

Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze. Krank machende Keime, Parasiten und Pilze benötigen ein für sie passendes – meist ein saures – Milieu, um sich vermehren zu können. Menschen mit ausgeglichenem Säure-Basen-Haushalt werden von Erregern in weit geringerem Maße befallen als Menschen, deren Körper den Keimen die ihnen entsprechende Lebensgrundlage bieten. Mit Hilfe der Bioresonanz lassen sich Krankheitserreger nachweisen. Bei der Behandlung empfiehlt es sich, das körpereigene Milieu so weit zu harmonisieren, dass die Erreger darin nicht mehr überleben können.

Elektrosmog. Handys, Mikrowellen, W-Lans oder DECT-Telefone können sich deshalb so fatal auf die Gesundheit auswirken, weil die dabei erzeugten Schwingungen direkt im biologischen Fenster des Körpers wirken. Auch wenn elektromagnetischen Feldern die Energie und Intensität fehlt, das Zellsystem direkt zu schädigen, können sie das Abwehrsystem schwächen und die Zellen für reale Angriffe verwundbar machen. Die Erfahrung zeigt: Wenn mit Hilfe von Bioresonanz-Geräten Personen untersucht werden, die lange Zeit in elektrischen, magnetischen und hochfrequenten Feldern belastet wurden, stellen sich immer wieder sechs Frequenzgrundwerte als harmonisierungsbedürftig heraus (22,5; 40,00; 77,50; 78,50; 89,50; 99,50). Zunächst gilt es, im Lebensumfeld des Betroffenen die verursachenden elektromagnetischen Felder zu reduzieren. Im zweiten Schritt können durch die gezielte Zufuhr oben genannter Frequenzen die belasteten Körperregionen harmonisiert werden (beispielsweise durch spezielle Geräte, wie den "ELO-Rayex" der Rayonex Schwingungstechnik GmbH in Lennestadt). Das funktioniert übrigens auch durch gezieltes Wassertrinken. So beinhalten etwa die Quelle St. Leonhard, die Lichtquelle und die Mondquelle der St. Leonhardsbetriebe besonders viele dieser Frequenzen. Geologische Störzonen. Unregelmäßigkeiten in den oberflächennahen Schichten der Erde wie etwa Wasseradern können bei den darauf lebenden Menschen zu Befindlichkeitsstörungen oder Krankheiten führen. Mit Hilfe von Bioresonanz-Geräten lassen sich die durch Störzonen ausgelösten Frequenzen vor Ort oder auch direkt an den davon betroffenen Menschen austesten. Durch die Geräte der Bioresonanz lässt sich herausfinden, welche Bereiche im Organismus besonders betroffen sind. Wie beim Elektrosmog gilt es im Vorfeld einer Behandlung mit harmonisierenden Frequenzen, die Störquellen weitestgehend auszuschalten oder durch spezielle Entstörungsgeräte ein Umfeld zu schaffen, in dem sich der Organismus trotz vorhandener Störungen wieder regulieren kann. Mehr Infos unter www.rayonex.de i QC18L12

Buchtipp Bioresonanz-Geräte nach Paul Schmidt: Bioresonanz-Geräte gibt es in verschiedenen Größen und Komfortstufen: Vom Leihgerät für den Privatanwender (Rayocomp PS 10 der Firma Rayonex) bis hin zur Profilösung für Therapiezentren (Rayocomp PS 1000), bei der die Detektoren in den Behandlungsstuhl integriert wurden, so dass auch Kleinkinder ohne Verkabelung auf ihren Frequenz-Status hin getestet – und entsprechend harmonisiert werden können. www.rayonex.de i QC18L10

Schritt für Schritt und leicht verständlich wird dem Leser der ganzheitliche Ansatz der Bioresonanz nach Paul Schmidt erklärt. Beginnend bei den Einflüssen des Umfelds auf die Gesundheit beschreibt das Buch therapeutische Möglichkeiten der Schwingungsmedizin. Vom Test des Energiestatus bis hin zur Harmonisierung von Organsystemen. www.spurbuch.de

Dietmar Heimes

Bioresonanz nach Paul Schmidt Einführung, Geräte, Anwendung, Spurbuchverlag, 504 Seiten, ISBN 978--88778-350-1 Preis: 47,- Euro i QC18L11

Fotos: Helmut Claus | Makrogalerie, Karola Sieber | www.rayonex.de

02 Quell 18.2010/11


Dinge, die uns begeistern

Quell 18.2010/11

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Feuer & Flamme Quell-Weintipp Das Jahr kriecht in den Winter und er uns in die Knochen und Nerven. Tatsächlich, der Körper stellt sich, uraltes physiologisches Erbe, mit den Jahreszeiten um. Und damit auch unser Geschmackserleben. Wer im Sommer das allzu Fetthaltige scheut, entdeckt im Winter den Reiz schwerer Speisen neu. Und weil Weihnachten gefeiert sein will, muss man zur foie gras auch den passenden Wein finden. Edelsüss sollte er sein. Aber – hier tut sich ein schwieriges Feld auf – weder klebrig noch zuckrig. Vieles, was unter dem Label „edelsüss“ teilweise zu ridikülen Preisen angeboten wird, ist leider beides. Dabei geht es gerade hier, in der S-Klasse der Weinkultur, um das oenologische Hauptwort: Transparenz. Wer edelsüss mit dickflüssig verwechselt, sollte endgültig auf Ahornsirup umsteigen. Nein, gerade die Weine dieser Geschmacksklasse sollten transparent sein und, ja, eine gewisse Leichtigkeit verkörpern. Ihre besten Vertreter vermögen es, dem schweren Schmelz einer Pastete geschmacklich Paroli zu bieten – und dabei zugleich eine Note des Frischen ins Spiel zu bringen, aus der sich die Balance des komplexen Geschmackserlebnisses entwickeln kann. Von genau dieser Art ist die Riesling Auslese von Sven Leiner, dem ökologischen Vorreiter der fünf begabten jungen Winzer, die sich zur „Südpfalz Connexion“ zusammengeschlossen haben. Die Nase meldet Steinobst, Honig und Datteln; auch ein Hauch Sanddorn ist erkennbar, der sich auf der Zunge wiederfindet. Hier entfaltet sich cremig und intensiv die Rieslingfrucht. Gerade im vorderen Zungenspiel aber kommt das zum Tragen, was für mich den Unterschied ausmacht: ein belebender Hauch Jugendlichkeit inmitten der feinen Reife. Beim Abgang taucht überraschend im warmen Mirabellaroma ein Traminerton auf, der lange liegenbleibt. Die Auslese hat mit 9,50 Euro einen anständigen Preis. Das Gut beliefert gerne Bioläden. Christian Schneider i QC18F03

Eigentlich ist Abduhl Rahman Alawi Journalist. Angesichts der spannenden arabischen Frauen-Literatur fühlte sich der Palästinenser mit Wohnsitz in Köln jedoch dazu animiert, einen Verlag zu gründen, um arabischen Frauen, die in ihrer Heimat immer mehr in die Defensive geraten, eine Stimme zu verleihen. Und die Stimmen der arabischen Frauen haben ganz unterschiedliche Klangfarben: sie sind ironisch oder poetisch und manchmal ein wenig schrill. Von unterschiedlichen Strategien der Selbstbehauptung gegen die patriarchalische Männergesellschaft erzählt beispielsweise die Journalistin und Frauenrechtsaktivistin Rosa Yassin Hassan in ihrem Roman «Ebenholz». Als der Roman vor sechs Jahren im Original erschien, waren sämtliche Passagen, die sich mit Sexualität beschäftigen, zensiert. Dennoch wurde der in einer kunstvoll aufgebrochenen Chronologie dargebotene Roman mit dem syrischen Literaturpreis ausgezeichnet. Der Alawi Verlag veröffentlichte in einer schön gestalteten Ausgabe mit Leinenumschlag die vollständige Fassung dieses lesenswerten Buches.

Badreya El-Beshr ist der Name einer Literatin, die mit ihrem Buch "Der Duft von Kaffee und Kardamom" humorvoll und ironisch die Lebensgeschichte von "Hind" erzählt, als wäre es ihre eigene Lebensgeschichte. Das Buch bietet eine einmalige Möglichkeit, Verständnis und Sympathie für Menschen in Saudi-Arabien zu gewinnen. Die saudische Gesellschaft mit ihren extremen Regeln und der Trennung der Geschlechter in eine Männer- und eine Frauenwelt mag uns fremd und bedrohlich erscheinen; dank Badreya El-Beshr und ihrer Protagonistin Hind kommen wir den Menschen jedoch sehr nahe. Die Bücher öffnen ein Fenster in die arabische Kultur. Angesichts der angespannten Beziehungen zwischen der arabischen Welt und dem christlich-abendländischen Kulturkreis kommt der Literatur im Kulturaustausch zwischen beiden Regionen eine besondere Bedeutung zu. Der Alawi Verlag veröffentlicht ausschließlich Bücher von arabischen Frauen. Sie empfehlen sich aufgrund ihrer schönen Ausstattung auch als (Weihnachts-) Geschenke. www.alawi-verlag.de i QC18F04

Der Meisterbetrieb der Nürnberger Bio Originale produziert seine Bio Premium Lebkuchen nach überlieferten Rezepturen und ausschließlich mit Zutaten aus Öko-Anbau. Im Vergleich zu konventionellen Lebkuchen, die meist nur 20 Prozent Nussanteil aufweisen, steckt in den Bio Elisen-Lebkuchen ein Nussanteil von 40 Prozent und keinerlei Mehl. Ein Hochgenuss! i QC18F02

Sandwich-Pasteten Über Qualität kann man viel reden. Vor allem soll man Qualität aber schmecken. Die Sandwich-Pasteten von Pural sind pflanzliche Bio-Brotaufstriche in verschiedenen, leckeren Geschmacksrichtungen. Sie sind durch ihre streichzarte Konsistenz die ideale Grundlage für vegetarische Sandwiches. Neu: die Sorten Paprika-Chili und Knoblauch sowie die MiniVariante zu 50 g für unterwegs. i QC18F01

Gutes aus dem Quell-Shop Andrea Tichy Lebendiges Wasser ~ Quell der Gesundheit

Sie suchen nach einem passenden Weihnachtsgeschenk für Ihre Lieben oder möchten sich einfach selbst Gutes tun? Dann suchen Sie doch aus unserem kleinen, aber feinen Nachhaltigkeits-Sortiment etwas aus. Dies sind die Bestseller des Jahres 2010:

Bestellung:

Bernd Meyer Monika Frei-Herrmann

Jeder Mensch isst anders

Einfach Postkarte mit den gewünschten Produkten an:

Kochkurs: Schnell und gesund schlank schlemmen Andrea Tichy

Lebendiges Wasser ~ Quell der Gesundheit Die Wasser-Apotheke mit Frequenz-Tabelle

Ed ition

Fotos: Monika Frei-Herrmann | Ralf Perey | Emil Vertriebs GmbH | Weingut Jürgen Leiner | CLAUS Reformwaren Service Team | Nürnberger Bio Originale

Arabische Autorinnen öffnen ein Fenster

Bio Elisen Lebkuchen

Ed ition

Glasflakon mit Sprühkopf Wir haben lange gesucht, bis wir einen geeigneten Glasflakon gefunden haben, mit dem sich lebendiges Wasser in ein wirkungsvolles und preiswertes Kosmetikprodukt verwandeln lässt. Befüllt mit der Quelle St. Leonhard bringt der Sprühflakon wunderbare Erfrischung für den ganzen Körper. 100 ml zum Selberbefüllen. Preis: 9,90 Euro* i QC17W05

Buch: Lebendiges Wasser Dieses Buch handelt von der Heilkraft lebendigen Wassers und den Einsatzbereichen der Wasserapotheke. Mit journalistischem Spürsinn sind wir jeder sich uns bietenden Quelle nachgegangen. Ergebnis: Im lebendigen Wasser liegt der Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden. Andrea Tichy, Quell Edition; ISBN 978-3-9812667-0-2 Preis: 19,90 Euro* i QC16W03

Ed ition

Trinkflasche aus Glas Die „Emil-Flaschen“ aus Glas bieten Eltern die Gewissheit, dass ihre Kinder beim Trinken keine Weichmacher aufnehmen. Und auch die Verletzungsgefahr ist kein Problem, da die Flaschen durch einen Isolierbecher wirkungsvoll geschützt werden. Die Emil Vertriebs GmbH bietet die Trinkflaschen in Größen von 400 ml und 500 ml an. Preis: 13,99 Euro* i QC16W05

Buch: Kochkurs 40 Rezepte nach den "goldenen Ernährungsregeln" (siehe Quell Ausgabe 17) finden Sie in unserem Kochkurs der schnellen Schlank-Küche. Die Rezepte sind superschnell nachzukochen. 64 Seiten mit vielen Bildern in küchentauglicher Spiralbindung. Bernd Meyer und Monika Frei-Herrmann, Quell Edition; ISBN 978-3-9812667-2-6; Preis: 14,90 Euro* i QC17E01

Französische Trinkgläser Bei Franzosen steht dieses Trinkglas (verre à eau) längst jeden Tag und bei jeder Gelegenheit auf dem Tisch. Ursprünglich in den spanischen Bodegas benutzt, mundet daraus auch der süffige QuellWein hervorragend. Größe: Breite (oben): 80 mm, Höhe: 58 mm, Verpackt sind 6 Gläser in einem Karton. Preis: 29,40 Euro* i QC16F06

Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt oder Fax 069 - 21 99 49 42 oder T 069 - 69 86 68 05 oder direkt im Internet-Shop www.quell-online.de/shop Kennwort: Quell-Shop. * zuzüglich Versandkosten


04 Quell 18.2010/11

Vier Jahre Quell: Ergebnisse der Leserumfrage

Beiträge: Von der Mehrheit intensiv gelesen Mehr als 73 Prozent der Leser geben an, alle oder fast alle Beiträge gelesen zu haben. Nur kurz durchgeblättert haben weniger als drei Prozent.

alle Beiträge

46,6

Gelesene Beiträge

fast alle Beiträge

27

1,2

22,9 rund die Hälfte der Beiträge

2,3

k. A.

nur kurz durchgeblättert

Seit vier Jahren informieren wir mit der Zeitung Quell über das vielfältige Spektrum nachhaltigen Lebens. Unser Leitspruch „Inspirationen für bewusstes Leben“ zieht sich als redaktionelles Programm durch all unsere Beiträge in den Rubriken Feuer, Erde, Wasser oder Luft. In mehr als 2.000 Vertriebsstellen liegt die Zeitung für nachhaltigen Lebensstil derzeit zur Mitnahme aus. Aufgrund des permanent positiven Feedbacks durch unsere Leser fühlen wir uns bestätigt, mit Quell auf dem richtigen Weg zu sein. Diese positive Grundstimmung wollten wir durch Fakten überprüfen und so starteten wir in der Ausgabe 15 eine groß angelegte Leserbefragung. Herzlichen Dank an die Leser 607 Zuschriften erreichten uns im Zeitraum von Mitte November 2009 bis Ende Januar 2010. Für diese rege Teilnahme möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei unseren Lesern bedanken. Das überaus ermutigende Echo werten wir als Bestätigung und Ansporn für unsere Arbeit. Die zusammengefassten Ergebnisse der LeserBefragung finden Sie unter: www.quell-online.de/service/leserbefragung i QC18E01

Leserinteressen: Von gesunder Ernährung bis zur ethischen Geldanlage Fast 95 Prozent unserer Leser interessieren sich sehr für gesunde Ernährung. Und immerhin 78 Prozent für alternative Energieerzeugung, 77 Prozent für umweltschonende Mobilität und mehr als 50 Prozent für ethische Geldanlage.

Ich interessiere mich besonders für… Antworten „trifft genau / weitgehend zu“ in Prozent, Basis: 607 Leser, Mehrfachnennungen Gesunde Ernährung Naturheilmittel

89,3

Energiesparen

86,5

Wasser-Themen

85,0

Naturkosmetik

79,4

Ökologisches Wohnen

78,4

Alternative Energieerzeugung

78,3

Umweltschonende Mobilität

77,1

Wellness

76,3

Reisen 69,2

Sport Ökologisches Bauen Ethische Geldanlage

Bio-Vitalhotel Falkenhof gewöhnlichen Dingen umgeben zu sein. Begleitet von einer Trinkkur mit den lebendigen Wässern der St. Leonhardsquelle bietet Ihnen der Falkenhof – das europaweit einzige Biohotel mit eigener Heiltherme – alle Möglichkeiten, ausgiebig zu entspannen. Lassen Sie Ihre Seele baumeln und genießen Sie die heilende Panoramatherme, die kraftspendende Energieoase, die aufbauende Vitaloase, unseren großzügigen Saunabereich und die verzaubernde Beautyoase. Wir ver-

74,2

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Werte ändern sich, alte gehen, neue kommen, Luxusgüter werden abgelöst durch neue, wie die Zeit. Unter Kennern ist das Vitalhotel Falkenhof schon längst kein Geheimtipp mehr: Für alle, die gesund bleiben oder werden wollen, genau das Richtige. Leisten Sie sich den Luxus und lassen Sie sich liebevoll verwöhnen. Bei uns finden Körper und Seele wieder zu einer kraftvollen und harmonischen Balance. Erholung ist das Vergnügen von außer-

94,3

wöhnen Sie mit unserer 100% Bio-Genussküche und legen großen Wert auf individuelle Gästebetreuung. Sie sind der Mittelpunkt! Genießen Sie einfach, dass sich die Welt um Sie dreht. Bio-Vitalhotel Falkenhof**** Paracelsusstrasse 4 D - 94072 Bad Füssing Telefon 0049 8531-974-3 Fax 0049 8531-974-400 www.hotel-falkenhof.de info@hotel-falkenhof.de

67,9 59,7 54,3

Foto: Ute Prang | Grafik: Monika Frei-Herrmann

Erde


Rote-Bete-Pflanzerl

Quell 18.2010/11

Zutaten: 2 kleine Rote-Bete-Knollen, 1 Ei, 3 EL Semmelbrösel, Salz, Pfeffer, 150 g Joghurt, 2 EL Öl, 1 Frühlingszwiebel. Kosten: ca. 1,60 Euro.

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Erde

Zubereitung: Die Knollen in Wasser weich kochen und kalt abschrecken. Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden und in den Joghurt rühren, mit Salz abschmecken. Die Roten Beten pellen und grob raffeln, mit Ei und Semmelbrösel verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Pflanzerl formen und in Öl etwa 4-5 Minuten braten.

Rosa Wolff beim Bio-Einkauf

"Die Würde des Essens"

Arm aber Bio! Ratgeber, sich bei knappem Budget gut zu ernähren, gibt es viele. Aber alle gehen davon aus, dass dies den Einkauf beim Discounter bedeutet. Die Journalistin Rosa Wolff hat im Selbstversuch den Beweis angetreten, dass man sich auch mit wenig Geld in Bioqualität ernähren kann.

ist für Rosa Wolff die ausschlaggebende Motivation, ihre Enährungsbücher rund um den Leitspruch "arm aber bio" zu schreiben. Ihr geht es in keinster Weise darum, Geldknappheit oder gar Armut zu beschönigen, aber "wenn man wenig Geld hat, dann ist es besonders wichtig, dass man auf sich schaut", sagt Rosa Wolff. "Deswegen fange ich doch lange noch nicht damit an, Sachen zu essen, die unter meiner Würde sind." Gemäß der Erkenntnis: "Wenn ich wertlose Sachen esse, dann fühle ich mich auch oft wertlos." www.arm-aber-bio.de

Rosa Wolff

Arm aber Bio! Mit wenig Geld gesund, ökologisch und genussvoll speisen. Ein Selbstversuch Erfahrungsbericht Rezepte Tipps & Infos

Fotos: © Rozsika Farkas

Es war ein permanentes Auf und Ab, ein ständiges Pendeln zwischen Erfolgserlebnis und Frustration, aber am Ende hatte sie es doch geschafft: sich pro Tag von 4,35 Euro zu ernähren, das ergibt über den Monat einen Betrag von 132,71 Euro, exakt der Betrag, den Hartz-IV seinen Empfängern fürs Essen zugesteht. Bei ihrem Selbstversuch, bei dem sie testen wollte, ob es möglich ist, sich mit diesem geringen Budget ausschließlich mit Lebensmitteln in Bio-Qualität zu versorgen, nahm es Rosa Wolff ganz genau: von ihren Gewürzund Weinbeständen, die sie sich als Food-Journalistin im Laufe der Zeit aufgebaut hatte, machte sie in dieser Zeit keinerlei Gebrauch, um ihre (oft kargen) Gerichte aufzupeppen. Alles, was sie verwendete, bezahlte sie mit dem vorgegebenen Hartz-IV-Budget. Was den Versuch noch erschwerte: Die Autorin lebt allein, was die Verpflegung besonders teuer macht. Billige Großpackungen sind nicht zu empfehlen, Obst, Gemüse, Fleisch, Käse, Wurst und Joghurt – alles läuft Gefahr, zu verderben, bevor es aufgebraucht ist. Auch der Kochvorgang ist – auf die Personenzahl gerechnet – aufwendiger. Eine Kartoffel zu kochen braucht ebenso viel Energie, wie wenn es mehrere wären. Lohnende Tüftelei Während der Zeit ihres Selbstversuchs wurde Rosa Wolff zur Improvisationskünstlerin. Sie entdeckte, dass ihre Investition an Zeit und Sorgfalt, die sie dem Kochen zuwandte, den Geldmangel mehr als ausglich. "Im Alltag bin ich oft achtlos. Es gibt das schnelle Käsebrot oder die schnelle Nudel sowie unnötige Nebenher-Nascherei statt der empfohlenen Obst- und Käseportionen. In der Zeit meines Selbstversuchs habe ich mich letztlich besser und vernüftiger ernährt als sonst." Aber: "Es erfordert sehr viel Anstrengung, Aufmerksamkeit und Tüftelei, um es hinzubekommen", zieht Rosa Wolff in ihrem Buch das Fazit. "Wenn man sich aber erst einmal darauf einlässt, macht es auch Spaß und bringt Genuss. Zu wissen, dass die Zutaten, mit denen man kocht, von bester Qualität sind, vermittelt schon einmal ein gutes beruhigendes Gefühl." Und weil Rosa Wolff am Tüfteln viel Spaß gefunden hat und sie sich zudem durch die konsequente Bio-Ernährung fit und voller Tatendrang fühlt, hat sie zehn Monate nach Erscheinen ihres ersten Buches gleich noch nachgelegt: "Arm aber Bio – Das Kochbuch" erscheint am 15. November. Darin enthalten sind so leckere Rezepte wie Kartoffel-Quark-Puffer mit Zwetschgenkompott oder Rote-Beete-Pflanzerl. Zu empfehlen sind diese Rezepte übrigens nicht nur jenen, die aufs Geld achten müssen, sondern im Grunde allen, die Rezepte ohne Schnickschnack mögen: aufs Wesentliche reduziert, aber dennoch – oder vielleicht sogar deshalb? – höchst schmackhaft. i QC18E06

Edition Butterbrot

Rosa Wolff Arm aber Bio! Mit wenig Geld gesund, ökologisch und genussvoll speisen. Ein Selbstversuch. Erfahrungsbericht/Rezepte/ Tipps & Infos Edition Butterbrot München ISBN 978-3-9813469-0-9 11,95 Euro

Kartoffel-Quark-Puffer mit Zwetschgenkompott Zutaten: 250 g am Vortag gekochte Pellkartoffeln, 100 g Magerquark, 2 gehäufte EL Mehl, 1 Ei, 1 EL Zucker, abgeriebene Schale von 1 Zitrone, 1 Prise Salz, 3 EL Öl, Zwetschgenkompott. Kosten: 2,20 Euro. Zubereitung: Die Kartoffeln pellen und durch die Presse drücken, mit Quark, Mehl, Ei, Zucker, Zitronenschale und einer kleinen Prise Salz gründlich vermengen. In einer beschichteten Pfanne etwas Öl erhitzen und mit einem Löffel kleine Teigportionen in die Pfanne setzen. Von beiden Seiten goldbraun braten. Mit Zwetschgenkompott servieren.

Rosa Wolff Arm aber Bio! Das Kochbuch! Feine Öko-Küche für wenig Geld. Zahlreiche Rezepte für alle Tages- und Jahreszeiten und für jeden Anlass. Edition Butterbrot München ISBN 978-3-9813469-1-6 11,95 Euro

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06 Quell 18.2010/11

DrachennestRing

Erde

Rosenquarz oder Rauchquarz und goldplattierter Silberdraht. Ungewöhnliche Blickfänge, die sich dazu noch angenehm tragen (selbst bei der Hausarbeit). Je 160 Euro.

Schmuck-Kollektion Martin Guthmann für Quell

Perlen für lochfreie Ohren Besonderheit und Seltenheit: Perlohrringe mit einer „englischen Brisur“. Es sind keine durchstochenen Ohrläppchen notwendig: Ein feines Schräubchen befestigt den Schmuck am Ohr. Weil im Gegensatz zu einem Clip kein permanenter Druck ausgeübt wird, trägt sich der Ohrring sehr angenehm und dabei genauso sicher. Die Süßwassermuschel, die die hier verarbeiteten Perlen hervorbringt, heißt „Hyriopsis schlegeli“ und lebt in China im Yangtsé. Ihre rund geformte Perle, die Jahre für ihre Entstehung braucht, schimmert in zarten RoséTönen und ihr Lüster ähnelt dem Glanz ihrer Verwandten aus dem Salzwasser. Lange bevor man die im Salzwasser lebenden Austern als Perlenlieferanten entdeckte, schätzte man in China schon die Perlen der Weichtiere aus Flüssen und Süßwasserseen. Schon im Jahre 2206 vor Chr. bekam der chinesische König Yu die Schätze des HwaiFlusses als Tribut. Die Süßwasserperle wird in den Schmuckstücken der Schmuckmanufaktur Martin Guthmann naturbelassen – also nicht gebleicht – weiterverarbeitet.

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Steine im Fluss

Mit dieser Ausgabe stellt Quell – die Zeitung für nachhaltigen Lebensstil – ihre erste Schmuck-Kollektion vor. Sie ist entstanden in Kooperation mit der Pforzheimer Schmuckmanufaktur Martin Guthmann und will Zeichen setzen: Sie ist ein Plädoyer für die nachhaltige und umweltfreundliche Schmuckproduktion in Deutschland – und ein Appell, die positiven Effekte von Heilsteinen mit optischem Vergnügen zu verbinden.

Auswahlkriterien für die Quell-Schmuck-Kollektion sind unkonventionelle Entwürfe mit bezahlbaren Materialien und Heilsteinen, die für die Trägerin positive Gesundheitseffekte bieten können. Wir wollen die Erde nicht plündern, sondern ihre Schätze in Form von Steinen, Perlen und Nüssen augenfällig zur Geltung bringen. Alle verwendeten Materialien stehen auf der Welt noch in ausreichendem Umfang zur Verfügung oder wachsen nach. Die hier vorgestellten Schmuckstücke werden liebevoll in Kleinserien hergestellt. Jeder Stein, jede Perle ist ein Unikat. Vom Rauchquarz bis zum Rosenquarz, vom Amethyst bis zum Bergkristall stehen in unserer Schmuck-Kollektion verschiedene wirkungsstarke Heilsteine im Mittelpunkt. Hier können wir hier nur eine kleine Auswahl zeigen. Das ganze Sortiment finden Sie unter www.quell-online.de Rauchquarz: Kraftgeber für neuen Lebensmut Von den Griechen wurde er auch als „reifer“ Bergkristall bezeichnet. Der dunkle Quarz, der seine rauchig-braune Farbe vor allem dem Lithium verdankt, strahlt eine enorme Kraft aus. Weil er selbst unter dem Einfluss natürlicher radioaktiver Strahlung entstanden ist, wird ihm die Linderung von Strahleneinflüssen zugeschrieben. In der Antike wurde er schon als Schutzstein verehrt, der in schwerer Zeit neuen Lebensmut und Kraft für Körper und Geist gibt. Rauchquarz kann widerstandsfähiger gegen körperliche und seelische Belastungen machen und von der Neigung, sich von Stress zu sehr beeinflussen zu lassen, befreien. Damit er seine volle Heilkraft – auch bei Rückenbeschwerden – entfalten kann, ist es ratsam, den Rauchquarz für längere Zeit zu tragen, was bei diesen Schmuckstücken nicht schwer sein dürfte. Pflegetipp: Alle zwei Wochen unter fließendem lauwarmen Wasser reinigen und „entladen“.

Rosenquarz: Heilstein für Herzensangelegenheiten Aphrodites Sohn Eros soll den Rosenquarz den Menschen zum Geschenk gemacht haben, damit sie die wahre Liebe kennen lernen. Zum Glück gibt es auf der Erde bis heute noch reichlich von dieser besonderen Quarz-Varietät, so dass der Stein der Liebe für jeden erreichbar und erschwinglich bleibt. Für alle Herzensangelegenheiten ist der Rosenquarz der Heilstein schlechthin und damit ein wunderschönes Geschenk für die, die uns am Herzen liegen. Die rosarote Färbung des Rosenquarzes, die das Licht in milchiger Brechung durchscheinen lässt, harmoniert perfekt mit der Naturfarbe der Süßwasserperle. Amethyst: Schutzstein gegen Süchte Das griechische Wort Amethystos bedeutet übersetzt „dem Rausche entgegenwirkend“. Der Name des unvergleichlichen Steines weist auf seine Wirkung hin, die man ihm schon in der Antike zusprach: Der Amethyst klärt Gedanken und Gefühle, macht standfest und sich seiner selbst bewusst. Bergkristall: Wirkungsverstärker Für ein Gottesgeschenk hielten die alten Griechen die “krystallos”. Auch die Indianer bauten auf die überirdische Kraft des Bergkristalles und im Buddhismus spielt der glasklare Stein bei der Meditation eine zentrale Rolle. Heute ist in der Steinheilkunde erwiesen: So vielseitig und kraftvoll wie der Bergkristall ist kaum ein anderer Stein. Er verstärkt die Wirkung anderer Heilsteine, stabilisiert und bringt Energie in alle Chakren. Kaum ein Stein ist aber auch modisch so variabel wie der „Diamant der Antike“. i QC18E04

Die gesamte Schmuck-Kollektion Martin Guthmann für Quell finden Sie in unserem Katalog, den Sie sich von www.quell-online.de herunter laden können. Darin finden Sie auch die Anleitung zur Bestimmung von Ringgrößen. Schmuck-Bestellung T 069 - 69 86 68 05 oder direkt im Internet-Shop www.quell-online.de/shop

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Dona Havanna

La Fille en Rose

Ring Rauchquarz 8 Carat, roségoldplattiert, 160 Euro. Ohrhänger Rauchquarz 11 Carat, rosegoldpl., 97 Euro. Ring und Ohrhänger gibt es auch in Bergkristall (160 bzw. 97 Euro).

Anhänger Rosenquarz 8 Carat, Süßwasserperle, roségoldplattiert, 145 Euro. Ohrhänger Rosenquarz 3 Carat, Süßwasserperle, roségoldpl., 150 Euro. Anhänger und Ohrhänger gibt es auch in Amethyst (235 bzw. 200 Euro).

Fotos: Monika Frei-Herrmann

Schmuckkatalog


Die Thermalbäder von Wiesbaden In Wiesbaden kann sich jeder nach seinem Geschmack vom Alltagsstress regenerieren. Denn die heißen Quellen der hessischen Landeshauptstadt speisen die Becken von vier Thermalbädern mit besonderem Charakter und Charme.

Kaiser-Friedrich-Therme:

Wasser

Tipp für Individualisten auf dem Gesundheitstrip

Mit ihrer einmaligen Luxusentfaltung des späten Jugendstils ist die Kaiser-FriedrichTherme Glanzpunkt der Bädergesellschaft mattiaqua. Ihre technischen Einrichtungen dienen zugleich als zentrale Sammelstelle der wichtigsten Quellen Wiesbadens. Im Gebäude befinden sich zwei große Behälter für das heilkräftige Thermalwasser von Kochbrunnen, Salmquelle, Adlerquelle und Schützenquelle, die in der unmittelbaren Nähe der Kaiser-Friedrich-Therme sprudeln und von dort aus an andere Thermalbäder verteilt werden. Der 1913 eröffnete Badepalast ist zugleich Gesundheitstempel und Kunstwerk. Die Postkarten-Schönheit bietet sowohl von außen als auch von innen ein prachtvolles Ambiente. Seit der 1999 abgeschlossenen Generalrenovierung vereint die KaiserFriedrich-Therme Badeluxus mit modernster Technik und Ausstattung. Herz- und Prunkstück der Kaiser-Friedrich-Therme ist die römisch-irische Abteilung mit der monumentalen Schwimmhalle, die verschiedene Badekulturen vereint: Den römischen Part übernimmt das feucht-heiße Schwitzbad, den irischen das HeißluftTrockenbad. Wie in einer antiken Therme kann man verschiedene Stationen durchlaufen: Durch das Tepidarium zum Beispiel, in dem man von 40 bis 45°C warmer Luft umgeben ist, gelangt man ins Sudatorium mit Trockenluft-Temperaturen von 50 bis 65°C und schließlich ins Lavacrum, das nach so viel Hitze willkommenes Kaltwasser-Tauchvergnügen bietet. Über 1.450 Quadratmeter erstreckt sich die großzügige Bade- und Saunalandschaft mit einer Fülle verschiedenartiger Gesundheitsund Wohlfühlangebote, in der sich die Besucher aufgrund der Weitläufigkeit der Räume niemals stören. Im Untergeschoß befindet sich ein ungewöhnliches Angebot, das aufgrund seiner entspannenden Wirkung viele Fans hat: das Sandbad. Durch Liegen in warmem Sand entspannt sich die Muskulatur und der Stoffwechsel wird angeregt. Hauptrolle im Sandbad spielt die Sonne. Innerhalb von 20 Minuten erlebt man dort - bei sphärischer Musik – einen simulierten Tagesablauf vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang. Andere beliebte Angebote sind Körperpackungen im Wasserbett – so genannte "Softpacks" – oder die Quellenbar, die in ihrer Vielseitigkeit der gepflegten Badekultur in nichts nachsteht. Hinweis: In der Kaiser-Friedrich-Therme wird textilfreies Baden bevorzugt. Zutritt ab 16 Jahren. Öffnungzeiten: Freitag und Samstag von 10 bis 24 Uhr (sonst von 10 bis 22 Uhr). Langgasse 38 - 40, 65183 Wiesbaden. i QC18W06

Fotos: Andreas Schlote | Hotel Schwarzer Bock | Hotel Bären

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Thermalbad „Hotel Bären“

Regenerieren in Luxus und Pracht

Thermalbad Aukammtal:

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Seinen Ruf als eines der renommiertesten Häuser Wiesbadens hat das Hotel Bären auch dem Heil bringenden Thermalwasser der Stadt zu verdanken. Im Jahr 1736 bereits wurde es als „Badhaus ersten Ranges“ erwähnt. War es zunächst lediglich „Badhaus“, so wurden später auch Gästezimmer eingerichtet, sehr komfortabel offenbar, denn auch der verwöhnte Dichterfürst Goethe logierte in den Jahren 1814 und 1815 im „Bären“ und feierte dort sogar seinen 65. Geburtstag.

Thermalbad Hotel „Schwarzer Bock“:

Badevergnügen auch für Kinder

Luxusbad im Grandhotel

Das Thermalbad Aukammtal bietet Besuchern aller Altersklassen eine breite Palette an Gesundheits- und Spaßangeboten. Durch das Wiesbadener Thermalwasser ist der Gesundheitsaspekt überall integriert – ob es sich nun um die großen Badebecken im Innen- und Außenbereich handelt oder um den Sprudelpool. Konstant 32°C beträgt hier die Temperatur des heilkräftigen Thermalwasser, das für den Badebetrieb speziell aufbereitet wird – indem Eisen und Mangan entzogen und Ozon und ein Minimum an Chlor zugesetzt werden. Die Becken sind mit wohltuenden Nackenduschen, Massagedüsen und -liegen ausgestattet. Im "Aktionsbecken" werden eine Reihe von Wassertherapien angeboten, etwa Aqua-Workout mit Pool-Noodels und Rückengymnastik. Außerdem gibt es Schwimmkurse für Kinder. Die Erkenntnis, dass Licht eine wichtige Rolle für das körperliche Wohlbefinden spielt, hat die Gestaltung des gesamten Thermalbadbereichs geprägt. Ein Unterwasserstrahler im Schwimmbecken taucht, je nach Tages- und Jahreszeit, die Halle in ganz besonderes Licht. Durch die gläserne Fassade hat man zudem freien Blick auf den weitläufigen Außenbereich. Aufgrund seiner Größe, die sich über stattliche 10.000 Quadratmeter erstreckt, finden die Nutzer dieses Bade- und Saunaparadieses immer wieder ruhige Ecken, die unterschiedliche Wahrnehmungsqualitäten möglich machen: Um ein besonders schönes Exemplar eines "Götterbaumes" sind Sitzbänke angeordnet, vom Wintergarten aus hat man einen herrlichen Blick über Wiesbaden und an einem kleinen Teich kann man ein wenig träumen, denn es ist herrlich ruhig hier draußen. Es ist ein besonderer Genuss, sich hier ohne Zeitbegrenzung rundum verwöhnen zu lassen. Das Restaurant "Strandbar" sorgt auch im Nassbereich für die nötige Stärkung. Hier können sich die Badegäste mit Getränken und Snacks verwöhnen lassen oder anschließend mit allem Drum und Dran essen gehen. Hinweis: Das Bad ist auch für Besucher mit Behinderung geeignet. Öffnungszeiten: 8 Uhr (Saunabereich ab 9 Uhr) bis 22 Uhr, Freitag und Samstag bis 24 Uhr. Leibnizstraße 7, 65191 Wiesbaden. i QC18W05

Die traditionsreiche Geschichte des Grandhotels "Schwarzer Bock" ist eng verknüpft mit der wichtigsten Wiesbadener Thermalquelle, dem Kochbrunnen. Seit mehr als 300 Jahren bietet der Schwarze Bock seinen Gästen die Möglichkeit, im heilsamen Kochbrunnenwasser zu baden, zunächst in speziellen Badhäusern später im hoteleigenen Thermalschwimmbad. Zur Zeit des ersten Weltkriegs hatte sich der Schwarze Bock europaweit den Ruf eines komfortablen Luxushotels erworben – mit der großzügigen Renovierung seines Thermalschwimmbads knüpft das Hotel auch im Badebereich nun wieder an diese Tradition an. Im September 2010 neu eröffnet, präsentiert sich der "Health, Spa & Wellness"-Bereich des Schwarzen Bocks als weiteres Kleinod in der Reihe der Wiesbadener Thermalbad-Anlagen. Die Gestaltung des neuen Spas ist ungewöhnlich und greift auf die historischen Gegebenheiten und Traditionen zurück. Im historischen Badhaus stehen vier Kabinen mit Wannenbäder und Massageanwendungen zur Verfügung. In diesen Separees können die Gäste ungestörte Ruhe genießen und sich zugleich dem seltenen Gefühl hingeben, ganz weit weg von allem zu sein. Diese Separees sind für Ruhesuchende eine Attraktion der besonderen Art, denn dort können sie sich zurückziehen und sich wohltuende Anwendungen angedeihen lassen. Anschließend lockt die lichtdurchflutete Schwimmhalle zum Wiederauftauchen. Das Becken ist mit 30°C warmem Thermalwasser gefüllt und steht mit seinen Maßen (5 x 7 m) in exklusivem Kontrast zum weitflächigen Thermalbad Aukammtal. Finnische Sauna, Dampfbad und Erlebnisdusche runden das Wellnessprogramm im Schwarzen Bock ebenso ab wie der komfortable Ruhebereich mit Blick auf das Bassin oder das breite Angebot an Massageund Kosmetikanwendungen. Aus über 30 Behandlungen – ausgeführt von erfahrenen Spezialisten – können die Gäste dabei wählen. Hinweis: Das "Badhaus" des Hotels Schwarzer Bock ist erst ab 16 Jahren zugänglich. Die Kabinen können nur in Kombination mit Behandlungen gebucht werden. Öffnungszeiten: Täglich 7 bis 22 Uhr. Kranzplatz 12, 65183 Wiesbaden i QC18W04

Seit 1975 gibt es das Thermalhallenbad im Hotel Bären und es ist ein Geheimtipp für Individualisten. Das kleine feine Bad ist eine Insel der Stille. Ganz im Interesse von Gesundheit und Entspannung steht hier das Prinzip Ruhe im Vordergrund. Das Thermalbecken (7 x 7 m) wird aus einer eigenen Quelle gespeist und auf der wohltuenden Temperatur von 33°C gehalten. Anders als bei den anderen Thermalbädern Wiesbadens werden dem Originalwasser hier keine Stoffe entzogen. Eisen beispielsweise bleibt im Thermalwasser enthalten und kann beim Baden seine Wirkung entfalten. Die ursprüngliche, trübe Farbe des Thermalwassers wird von den Gästen des Hotels und treuen Besuchern von draußen absolut nicht als störend empfunden. Das Angebot an Anwendungen und Massagen deckt die Erfordernisse moderner Therapie ab. Körper und Geist kommen hier wohlig zur Ruhe. Hinweis: Das Thermalschwimmbad steht auch Tagesgästen zur Verfügung, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Öffnungszeiten: Täglich 7 bis 22 Uhr; montags ab 12 Uhr. Bärenstr. 3, 65183 Wiesbaden.

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Feuer

Der Autor:

Mondfinsternis vom 3./.4. März 2007

Andreas Walker ist promovierter Meteorologe, Buchautor und Fotograf. Seit 1994 arbeitet er als freier Wissenschaftsjournalist, leitet Volkshochschulkurse für Wetterkunde und ist Inhaber einer Bildagentur mit mehr als 50.000 selbst aufgenommenen Fotografien über Natur- und Wetterphänomene.

Sonnen- und Mondfinsternisse:

Mehr Infos unter: www.meteobild.ch Über diese Homepage sind auch die Bücher von Andreas Walker zu beziehen, die im Buchhandel derzeit vergriffen sind.

Buchtipps

Mondfinsternis am Bürgenstock, Schweiz Andreas Walker Sonnenfinsternisse und andere faszinierende Erscheinungen am Himmel Gebundene Ausgabe Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos) 1999 ISBN-13: 978-3440084083 Preis: CHF 44.i QC13L05

Seiler-Hugova Ueli Sternenkunde integral Den Sternenhimmel beobachten, astronomisch und astrologisch deuten, seine Botschaft verstehen. Ein Buch für alle Menschen, die gerne zum Sternenhimmel aufschauen, mehr darüber wissen wollen und sich für eine ganzheitliche Himmelskunde faszinieren lassen. 248 Seiten, Format 17,5 x 25 cm über 100 farbige Abbildungen Gebunden, Pappband AT-Verlag ISBN 978-3-03800-487-5 Preis: 29.90 Euro

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Verfinsterungen von Sonne und Mond haben die Menschen seit jeher fasziniert, in Schrecken versetzt oder zu unglaublichen Spekulationen veranlasst. Früher galten diese Erscheinungen als Ausdruck des Götterzorns. Auch heute blickt der Mensch noch mit großem Staunen auf diese spektakulären Himmelsschauspiele, die die Schatten von Mond und Erde aufführen. Von Andreas Walker.

Ein einzigartiger Zufall lässt Sonne und Mond von der Erde aus gesehen am Himmel fast gleich groß erscheinen. Die Sonne hat zwar einen 400mal größeren Durchmesser als der Mond, sie ist jedoch auch 400mal weiter weg. Bei einer totalen Sonnenfinsternis stehen Sonne, Mond und Erde in einer Linie und der Mond wirft seinen Schatten auf die Erde. Deshalb tritt eine Sonnenfinsternis immer bei Neumond auf (sowie eine Mondfinsternis nur bei Vollmond auftreten kann). Da sich der Mond auf einer Ellipsenbahn um die Erde bewegt, schwankt die Entfernung Erde–Mond im Laufe eines Monats etwas. Befindet er sich in Erdnähe, ist er scheinbar ein wenig grösser als die Sonne und vermag diese vollständig zu verfinstern. Befindet er sich jedoch in Erdferne, erscheint er ein wenig kleiner als die Sonnenscheibe und kann somit bei einer Finsternis die Sonne nicht vollständig bedecken. Auch im Moment der maximalen Verfinsterung bleibt dann ein schmaler heller Sonnenring um die Mondscheibe herum bestehen. Ein solches Ereignis bezeichnet man als ringförmige Sonnenfinsternis. Obwohl bei einer solchen Finsternis fast die ganze Sonnenscheibe abgedeckt wird, bleibt die Korona (Strahlenkranz) unsichtbar, da der schmale, helle Sonnenring alles überstrahlt. Die Erdrotation und die Mondumkreisung der Erde erfolgen im gleichen Drehsinn, von West nach Ost. Daher bewegt sich auch der Mondschatten immer von Westen nach Osten über die Erde, und bei hochstehender Sonne erreicht er Geschwindigkeiten von rund 2000 bis 3000 Kilometer pro Stunde. Für das Beobachten einer Sonnenfinsternis ist ein klarer Himmel die erste Voraussetzung. Da die Sonne extrem viel heller ist als der Mond, muss man bei Sonnenbeobachtungen unbedingt seine Augen schützen. Die Sonne sollte nur durch dunkle Spezialgläser betrachtet werden, die so wenig Licht durchlassen, dass die Augen keinen Schaden erleiden. Sonnenbrillen reichen nicht aus dafür. Auf gar keinen Fall darf man mit einem Fernrohr, Feldstecher oder Teleobjektiv ohne dunkles Glas in die Sonne schauen. Die gebündelten Sonnenstrahlen würden die Netzhaut schädigen und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Die Erdatmosphäre färbt den Mond dunkelrot Bei einer Mondfinsternis taucht der Vollmond in den Erdschatten ein. Der Erdbeobachter sieht, dass der helle Vollmond von einer Seite her immer dunkler wird, bis er schliesslich vollständig im Erdschatten verschwindet. Selbst während der totalen Verfinsterung bleibt der Mond aber immer noch als fahle, meist rötliche Scheibe sichtbar. Aufgrund ihrer Streuwirkung lässt die Erdatmosphäre praktisch nur rotes Licht passieren (ähnlich wie beim Morgenrot der aufgehenden Sonne), so verleiht das in der Atmosphäre gebrochene Licht dem verfinsterten Mond die typisch rötliche Farbe. Da Farbe und Helligkeit während der Totalität durch die Erdatmosphäre bestimmt werden, sieht jede Mondfinsternis wieder anders aus. Entscheidend

für den Farbton ist der aktuelle Verschmutzungsgrad der Atmosphäre durch menschliche Einflüsse, Vulkanausbrüche usw. Je trüber die Luft zur Zeit der Mondfinsternis ist, desto röter wird der Mond. Die Helligkeit des verfinsterten Mondes ist auch von der momentanen Bewölkung der Erde abhängig. Je mehr Wolken unseren Planeten bedecken, desto heller scheint der verfinsterte Mond. Sobald der Mond wieder aus dem Kernschatten der Erde auftaucht, verschwindet für den Beobachter die rötliche Farbe schlagartig, denn das direkt vom Mond reflektierte Sonnenlicht ist um ein Vielfaches heller als das fahle Rotlicht während der Totalität. Befände sich ein Beobachter zu diesem Zeitpunkt auf dem Mond, so könnte er eine totale Sonnenfinsternis erleben, denn vom Mond aus gesehen schiebt sich die Erde vor die Sonne. Der Beobachter auf dem Mond sähe um den dunklen Erdschatten einen rötlichen Ring und um die Sonne die so genannte Korona, wie dies auch bei einer Sonnenfinsternis auf der Erde der Fall ist. Ein Dämon verschluckt die Sonne Sonnen- und Mondfinsternisse wurden in der antiken Mythologie häufig mit Kämpfen von Gut und Böse verbunden. Dies ist leicht nachzuvollziehen, drängt sich doch in einem dualen Weltbild die Verknüpfung mit Licht und Schatten geradezu auf. Man betrachtete eine Finsternis auch als die Folge von Ohnmacht, Krankheit oder Tod des verfinsterten Himmelskörpers, und man nahm an, dass Sonne oder Mond ihren gewohnten Platz am Himmel verlassen hätten. Die Azteken brachten während einer Sonnenfinsternis Menschenopfer dar, um die verfinsterte Sonne zu beschwören und zu stärken. Einer anderen gängigen Vorstellung zufolge verschlangen höllische, dunkle Mächte oder tierische Ungeheuer die Sonne bei einer Finsternis. So berichtet eine indische Legende, dass der Dämonenherrscher Rahu die Sonne bei einer Sonnenfinsternis aus Zorn verschluckt, weil er nicht an einem himmlischen Fest teilnehmen darf. Rahu lässt die Sonne erst dann wieder frei, wenn Gottkönig Indra ihn bittet, das Universum vor einem ewigen Winter zu retten. Die Sonne, von der Licht, Wärme und Leben ausgehen, ist auch in der Bibel die große Segensspenderin der Welt. So existieren oftmals ­Parallelen zwischen dem „Christuslicht“ und dem Sonnenlicht. Im apokryphen Petrusevangelium aus dem 2. Jahrhundert wird der Tod Christi auf dramatische Weise mit der Verfinsterung der Sonne verknüpft. So verschieden diese Vorstellungen auch sind – sie haben alle etwas gemeinsam: die Angst vor einer Bedrohung oder sogar Vernichtung des Gestirns. In vielen Mythen wird die Überzeugung deutlich, dass beim „Tod“ der Sonne das Ende der Welt naht. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Sonne schon von Anfang an da gewesen sein muss. Sie spielt deshalb in allen Schöpfungsgeschichten eine wichtige Rolle. i QC18F08


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Feuer

Sonnenfinsternis: Die längste ringförmige Sonnenfinsternis des Jahrtausends am 15. Januar 2010 auf den Malediven aufgenommen.

Kosmische Schattenspiele Sonnenfinsternis

Termine

Totale Sonnenfinsternis am 1. August 2008 in China am Rande der Wüste Gobi (bei Jinta) aufgenommen. Während der Totalität wurden die Planeten Merkur und Venus gut sichtbar.

Am 21. Dezember 2010 ist Vollmond. Gleichzeitig stehen Erde, Sonne und Mond exakt in einer Linie, was zu einer totalen Mondfinsternis führen wird. Mit dem Eintauchen in den Kernschatten um 7.32 Uhr morgens, beginnt sich der Mond oben links langsam zu verdunkeln. Je tiefer der Mond im Nordwesten gegen den Horizont sinkt, desto mehr wird er verfinstert werden. Gleichzeitig wird im Südosten die Morgendämmerung des anbrechenden Tages sichtbar. Wenn etwa die Hälfte des Mondes verfinstert ist, wird er in Mitteleuropa hinter dem Horizont versinken. Auf dem nordamerikanischen Kontinent und nördlich des Polarkreises ist jedoch die gesamte Finsternis zu sehen.

Am 4. Januar 2011 stehen Erde, Sonne und Mond noch ziemlich genau in einer Linie, was zu einer teilweisen Verfinsterung der Sonne führen wird. Allerdings verfehlt der Kernschatten des Mondes knapp die Erde, sodass an diesem Tag nirgends eine totale Sonnenfinsternis zu sehen sein wird.

Fotos: Andreas Walker

In Mitteleuropa wird die größte Bedeckung der Sonne schon kurz nach Sonnenaufgang erreicht werden und bereits teilweise verfinstert aufgehen. Nur Beobachter, die sich östlich der Linie VenedigDanzig befinden, werden den gesamten Verlauf der partiellen Sonnenfinsternis sehen können. Bevor der Mond die Sonne ganz bedeckt, scheint noch ein letzter Lichtstrahl durch ein Tal am Rande des Mondes und erzeugt den Brillantring

Ringförmige Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005

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Wasser

Durch Umkehrosmose werden einem Wasser so gut wie alle Inhaltsstoffe entzogen: Leitungswasser wird unter Druck durch eine Membran gepresst, deren Poren so klein sind, dass nur Wassermoleküle passieren können. Durch dieses Verfahren sollen alle Schadstoffe wie Pestizide, Schwermetalle, Medikamente, Kalk oder Nitrat, aber auch alle enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente zu 99 Prozent herausgefiltert werden. Kritiker weisen darauf hin, dass durch das Trinken von Osmosewasser dem Körper Mineralstoffe entzogen werden, da dieses Wasser höchst begierig ist, Stoffe aufzunehmen.

Quellwasser Quellwasser stammt aus unterirdischem und schadstoffgeschütztem Grundwasser und wird direkt am Quellort abgefüllt. Quellwasser muss "natürlich rein" sein und darf nicht chemisch oder durch Filtertechnik aufbereitet werden. Zulässig sind lediglich das Abtrennen von Eisen, Mangan, Schwefelverbindungen oder Arsen sowie die Ozonierung sofern der ursprüngliche Charakter des Wassers nicht verändert wird.

Wasser schmecken Wie lässt sich herausfinden, ob einem ein Wasser gut tut oder nicht? Dafür brauchen wir nicht unbedingt ein amtliches Prüfzeugnis. Denn wir selbst sind mit unserer persönlichen Wahrnehmung durchaus dazu in der Lage, die Qualität eines Wassers zu schmecken. „Der Mensch, so er sich seiner gesunden Sinne bedient, ist das größte physikalische Gerät“, wusste schon Dichterfürst und Naturforscher Goethe.

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Arzneimittel, Pestizide oder Schadstoffe im Trinkwasser: In Sachen Lebensmittel Nummer eins sind die Verbraucher verunsichert und versuchen mit verschiedenen Methoden, dem Chemiecocktail im Trinkwasser zu entkommen. Quell hat Alternativen zum Leitungswasser unter die Lupe genommen.

Besuch von den „Wasser-Testern“: die beiden Männer befüllen ein Glas mit klarem Leitungswasser, schrauben einen Kunststoffdeckel mit technischem Aufsatz darauf und stecken das Stromkabel in die Steckdose. Unterhalb des Deckels befinden sich zwei Metallstäbe. Nach kurzer Zeit bildet sich an der Wasseroberfläche eine dunkelbraune Schicht, die anschließend in großen Flocken zu Boden sinkt. Das Wasser wird so heiß, dass die Wasser-Tester das Glas kaum noch anfassen können. Sie sind trotzdem zufrieden und behaupten, damit den Beweis für krank machende Schadstoffe im Wasser erbracht zu haben. Auf die Zuschauer verfehlt dieser vermeintliche Beweis nur selten seine Wirkung und nicht wenige bestellen daraufhin eine OsmoseAnlage, die Wasser liefert, das oben beschriebenem Test standhält, ohne auch nur die Spur einer Trübung zu zeigen. Damit hoffen sie eine Lösung für ein Problem zu finden, das immer mehr Verbraucher umtreibt: Die zunehmende Belastung von Leitungswasser mit Arzneimitteln, Umweltgiften und industriellen Schadstoffen. Als „miesen Taschenspielertrick“ bezeichnet Gisela Parras aus Nürnberg diese Vorführung. Sie hat durchschaut, worauf der Effekt beruht: Der Schraubdeckel beinhaltet ein Elektrolysegerät, das lediglich Auskunft über die Leitfähigkeit eines Wassers gibt, nicht aber über dessen Schadstoffgehalt. Sind keine Teilchen enthalten, zeigt das Wasser in dem Versuch keinerlei Reaktionen. Sind viele Teilchen im Wasser vorhanden, dann steigt die Leitfähigkeit und von der Eisenelektrode lösen sich Partikel heraus, die dann im Wasser die bedrohlich wirkenden Flocken erzeugen. Mit Schadstoffen müssen diese Partikel allerdings nichts zu tun haben, denn sie geben keine Auskunft über die Art der im Wasser enthaltenen Teilchen. Es können Schadstoffe sein oder auch wertvolle Mineralien. „Damit macht man nur Stoffe im Wasser sichtbar, hat aber keine Aussage darüber, welcher Art diese Stoffe sind“, bestätigt Dr. med. René Hirschel, Facharzt für Allgemeinmedizin in Günzburg. Auch wenn derartige Vorführungen mittlerweile durch mehrere Gerichtsurteile wegen unlauteren Wettbewerbs verboten wurden, werden sie wegen ihrer Wirksamkeit bei Werbeveranstaltungen für Osmose-Anlagen immer wieder gerne gezeigt: Zu verlockend ist der Effekt, die geschockten Zuschauer damit leicht zu einem Kaufabschluss motivieren zu können. Viele Anbieter tummeln sich mittlerweile auf diesem lukrativen Markt und bieten Geräte und Anlagen, die sich zwischen 200 und 2.500 Euro bewegen. Die Argumente der Anbieter von Osmose-Anlagen sind auf den ersten Blick bestechend: Durch das Verfahren der Umkehrosmose (siehe Randspalte) soll das Wasser von allen Verunreinigungen, Pestiziden oder Hormonspuren befreit werden. Das von allen Partikeln befreite Wasser soll sich zum Trinken ebenso eigenen wie für die Kaffee- und Teezubereitung, zum Kochen ebenso wie zur Körperpflege oder zum Putzen. Weil Osmosewasser so begierig ist, Stoffe aufzunehmen, wird es ganz besonders dafür empfohlen, den Körper von Schadstoffen zu befreien. Die Kehrseite von Osmosewasser Soweit die Theorie. In der Praxis ergeben sich mit dem Wasser jedoch konkrete Probleme. Beispiel Kochen: Weil Osmosewasser so aggressiv und begierig ist, sich mit anderen Teilchen zu verbinden, kann es den damit zubereiteten Nahrungsmitteln essenzielle Stoffe entziehen. Diese Verluste können bei den für den Organismus so wichtigen Mineralstoffen Magnesium und Calcium 60 Prozent und mehr betragen; bei anderen Spurenelementen wie Kupfer, Mangan oder Kobald sind diese Verluste sogar noch höher, konstatiert Frantisek Kozisek, Leiter des Nationalen Referenzzentrums für Trinkwasser im staatlichen Gesundheitsamt der Tschechischen Republik. In einer wissenschaftlichen Arbeit hat er sich ausführlich mit den „Gesundheitsrisiken von demineralisiertem Wasser“ auseinandergesetzt und die zu diesem Thema existierenden Studien ausgewertet. Sein Fazit: „Trinkwasser sollte Mindestmengen bestimmter Mineralstoffe enthalten“. Wie Feldstudien mit deminerali-

siertem Wasser in der UdSSR und Tschechien belegen, kann es durch demineralisiertes Wasser durchaus zu Gesundheitsproblemen kommen: Epidemiologische Studien unter der russischen Bevölkerung mit Trinkwasser unterschiedlich hoher Mineraliengehalte zeigten, dass niedrig mineralisiertes Trinkwasser ein Risikofaktor für Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Magengeschwüre, chronische Gastritis oder Schwangerschaftskomplikationen darstellt und bei Kleinkindern zu Komplikationen wie Blutarmut, Knochenbrüchen oder Wachstumsstörungen führen kann. Nach Empfehlungen der Vereinten Nationen für aus Meereswasseraufbereitungsanlagen gewonnenes Wasser, sollte der Gehalt an Magnesium mindestens 10 mg pro Liter betragen und der Gehalt von Calcium mindestens 30 mg. Jüngere Empfehlungen formulieren optimale Werte an Mineralstoffen, die zu bestmöglichen Gesundheitseffekten von Trinkwasser führen sollen. Sie liegen gemäß wissenschaftlicher Auswertung der Datenlage bei Magnesium zwischen 20 und 30 mg pro Liter und bei Calcium zwischen 40 und 80 mg. Doch auch andere Mineralstoffe und Spurenelemente scheinen für die Effekte eines Wassers eine wichtige Rolle zu spielen, auch wenn sich deren optimaler Wert nicht beziffern lässt. Zum Ausgleich ihres Mineralstoff-Defizits den Osmosewässern wieder Natursalze zuzuführen ist ein Tipp, den erfahrene Nutzer konsequent befolgen. Allerdings ist es nicht einfach, die richtige Dosierung zu finden. Beim Kochen ist das nicht weiter schlimm, da eine großzügige Prise Salz den Mineralstoffgehalt der Lebensmittel eher erhöht als vermindert. Beim Trinken allerdings ist es eine Herausforderung, dem Osmosewasser durch den Zusatz von Salz einen Geschmack zu verleihen, der zum Trinken animiert: „Durch den schalen Geschmack trinken die Nutzer oft zu wenig demineralisiertes Wasser“, konstatiert Kozisek. Quellwässer: mineralisiert auf natürlichem Weg Eine Aversion, sie zu trinken, ist bei Quellwässern hingegen selten anzutreffen. Quellwässer, wie sie etwa die St. Leonhardsbetriebe anbieten, wurden auf ihrem langen Weg durch die Gesteinschichten gründlich von Schadstoffen gereinigt und haben sich zudem mit Mineralien und Spurenelementen angereichert. In ihrem Magnesiumgehalt liegen die fünf Quellwässer des Unternehmens (Quelle St. Leonhard, Mondquelle, Lichtquelle, Sonnenquelle und Quelle St. Georg) zwischen 19,6 und 31 mg pro Liter. Beim Calcium bewegen Sie sich zwischen 90 und 100 mg. Nach den Erfahrungen von Wasserexperten wie Dr. René Hirschel sind natürliche Quellwässer die erste Wahl, wenn es darum geht, das bestmögliche Wasser zu finden. Der renommierte Wasserforscher Dr. Wolfgang Ludwig war sogar der Ansicht, dass natürliches Quellwasser über Eigenschaften verfügt, die sich durch künstliche Eingriffe nicht reproduzieren lassen. Beispiel Badenweiler: Dort hatte ein Arzt die Idee, das in dem Schwarzwaldort entspringende Heilwasser künstlich nachzubilden. Er ließ eine genaue Analyse der Inhaltsstoffe anfertigen und löste die einzelnen Substanzen in hochreiner Form in destilliertem Wasser auf. Im Gegensatz aber zum Originalwasser, das anerkannte Heilwirkung hat, zeigte das künstlich hergestellte Wasser gleicher chemischer Zusammensetzung keinerlei positive Wirkung. Durch Messungen konnte man feststellen, dass das Badenweiler Quellwasser mehr als 100 Jahr unterirdisch fließt, bevor es an die Oberfläche kommt. Doch woher Quellwasser nehmen? Immer mehr Menschen formieren sich derzeit zu einer Art "Gegenkultur" und holen sich ihren Trinkwasservorrat an frei zugänglichen Quellen, deren Standorte sich durch Mund-zu-Mund-Propaganda herumsprechen (Quellen-Tipps sind auch unter www.quell-online.de zu finden). Wer keine Gelegenheit hat, in der freien Natur Quellwasser zu holen, der kann es auch im Getränke- oder Biomarkt besorgen. Dort bieten beispielsweise die St. Leonhardsbetriebe ein breites Sortiment für jeden Geschmack. i QC18W08

Fotos: © Marina Lohrbach - Fotolia.com | Ortrud Stegner

Osmosewasser

Welches Wasser?


Bier lustvoll genießen

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Wasser

Ein sorgsam und liebevoll gebrautes Bier bietet eine Vielzahl sensorischer Erlebnisse. Lassen Sie sich von Hopfen und Malz ins Reich der Sinne entführen.

Nachweislich gesund

Fotos: Lammsbräu

Die drei alkoholfreien Bio-Biere der Neumarkter Lammsbräu sind nachweislich gesund, das hat eine Studie des Wissenschaftszentrums Weihenstephan bewiesen. Sie wirken entzündungshemmend, entgiftend und schützen vor Freien Radikalen.

Wer kennt sie nicht, die gurgelnden Laute des Wein-Verkosters, wenn er den edlen Traubensaft durch den Mund gleiten lässt. Mit blumiger Sprache werden Farbe und Geschmack beschrieben und jeder Winzer ist stolz auf den einzigartigen Charakter seiner Schöpfung. Nur die wenigsten haben schon einmal probiert, ein gutes Bier mit gleicher Hingabe zu erleben. Dabei überrascht Bier mit einer unglaublichen Vielfalt an sensorischen Merkmalen, die man am besten bei Kellertemperatur (10 - 12°C) erkunden kann. Die Farbe reicht von strohgelb, hell leuchtend, fein glänzend und goldgelb über bernsteinfarben, Messing, Kupfer bis hin zum feurigen Braunrot, satter Kastanienfarbe, braun- oder gar rabenschwarz. Neben der farblichen Anmutung ist der Schaum ein wesentliches Charaktermerkmal jeden Bieres. Fest, feinporig und kräftig – von reinweiß bis eierschalenfarben – sollte er sich nach jedem Schluck am Glasrand wieder neu formieren. Noch vor dem ersten Schluck taucht unsere Nase in phantasievolle Geruchswelten ein. Fruchtig nach Banane, Ingwer oder Melone, beerig, karamellartig, mit einer Note Wein oder Sherry, nach Kräutern und Gewürzen, nach Blumenwiese, Ananas oder Minze. Besonders das natürliche Hopfenaroma ist ein urtypisches Geruchselement, das heute nur noch bei Bieren, die wie bei der Neumarkter Lammsbräu mit Naturdoldenhopfen gebraut werden, zu finden ist. Wenn jetzt der Gerstensaft langsam in den Mund und über die Zunge fließt, breiten sich auf den Geschmacksnerven der Zunge bis hin zur Zungenwurzel die unterschiedlichsten aromatischen Eindrücke aus. Ein frisches, spritziges Gefühl sollte

warm den Gaumen ausfüllen. Die Kohlensäure untermalt angenehm und leicht prickelnd den Gesamtgeschmack. Dieser kann von Zitrone, Ananas über Vanille-Noten, Marzipan bis zu intensivem Karamell- und Nougat-Geschmack reichen. Hölzer- oder Brotnuancen, Lakritz und auch Bittermandel vereinen sich zu einem facettenreichen, abgerundeten Aroma. Die meisten Geschmackseindrücke stammen vom Malz und vom Hopfen. Beim Malz, das bei der Neumarkter Lammsbräu in der eigenen Bio-Mälzerei nach Familientradition selbst hergestellt wird, zaubert ein begabter Mälzer durch unterschiedliche Temperaturen und Darrzeiten feinste Variationen in Geschmacksbild und Farbe. Der Naturdoldenhopfen bringt seine typischen Frucht- und Bitterstoffe, je nach Sorte und Anbaugebiet, in den Charakter des Bieres ein. Alle Eindrücke gemeinsam, zum Leben erweckt durch den Alkohol im Gärprozess, machen aus jedem mit natürlichen Zutaten sorgfältig gebrauten Bier ein individuelles Geschmackserlebnis. So vielseitig wie sein Geschmack lässt sich Bier auch als Begleiter für Speisen einsetzen. Das feinherbe EdelPils ist ein köstlicher Aperitif, die malzaromatischen Dunkelbiere eignen sich zu kräftigen Fleischgerichten und Wild, ein würziger Urstoff untermalt mit seinem puren Geschmack herzhafte Gerichte, das fruchtige Dinkel liebt Brot (auch als Zutat) und die erfrischenden Weissbiere verbinden fruchtige Süße zu Käse und Desserts. Für alle, die Bier lustvoll erleben wollen, veranstaltet die Neumarkter Lammsbräu 2011 gemeinsam mit dem Spitzenkoch Till Heinz eine Reihe von SommelierAbenden rund ums Essen und Trinken mit Bier.

Kochen mit Bier Auch in der Küche harmoniert Bier hervorragend mit deftigen und süßen Gerichten. Vom Gerstenmalz als knuspriges Topping über fein-würzige Soßen bis hin zu süß-herben Nachspeisen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Selber kochen und genießen mit „Prost Mahlzeit!“ (120 Seiten, Hardcover, Aktionspreis 12,99 Euro zzgl. Versand) – kreieren Sie Ihre Geschmackserlebniswelt. Mehr Infos unter www.lammsbraeu.de.

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Feuer

Erholungsziel

Licht – von der

Licht-Akku für unsere Zellen: Der Photonen-Cristall Wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden: Beim Photonen-Cristall war es bei mir „Liebe auf den ersten Blick“. Jeder hat ja so seine persönlichen Tricks, um sich im Stress schnelle Erholung zu verschaffen. Für mich gehört dieser Bergkristall in Stabform dazu. Mit Hilfe eines radionischen Verfahrens wurden in ihm große Mengen Lichtquanten eingespeichert, um diese gezielt an Zellen abzugeben. Wenn der Kristall die Haut berührt, sollen die Körperzellen die Menge an Photonen aufnehmen, die sie für ihre Vitalität benötigen. Duch eine kurze Selbstmassage mit dem Photonen-Cristall kann man täglich sein inneres Licht wieder leuchten lassen oder sich durch einen ausgebildeten Therapeuten mit einer Gesichts- oder Körpermassage nach der Photonen-Cristall-Methode verwöhnen lassen. Zu kaufen gibt es den Photonen-Cristall bei Monika Bröhl-Dillenburg von Casa Vitale. Ihre weise Mutter Ria Bröhl hat das Verfahren der Energetisierung von Bergkristallen entwickelt. Liste unter i QC18F11

„Am Anfang war das Licht“, lautet der Titel eines Films, der kürzlich in den Kinos anlief. Er beschäftigt sich mit einem Phänomen, das in unserer westlichen Welt weitgehend unbekannt ist: sich alleine von Licht zu ernähren. Manche Menschen sollen über Wochen, Jahre oder sogar Jahrzehnte ohne Nahrung auskommen können. Unabhängig von diesem Phänomen formuliert der Biophysiker Fritz-Albert Popp: „Wir sind alle „Lichtsäuger“. In seinem Buch „Die Botschaft der Nahrung“ schreibt er: „Im Grunde genommen leben alle Lebewesen von Licht“. Normalerweise funktioniert dieses „Lichtsaugen“ über die Photosynthese der Pflanzen als Grundlage unserer Nahrungskette. Manche Menschen sollen jedoch selbst Sonnenlicht in verwertbare Energie umsetzen können. Ob dies tatsächlich möglich ist, sei dahingestellt. Fest steht jedoch: Wir alle sind für unser Wohlbefinden auf Sonnenlicht angewiesen. Dass Lichtmangel die Stimmungslage verschlechtert, hat wohl schon jeder erlebt. Wissenschaftlich erwiesen ist: Lichtentzug beeinflusst die Arbeit der Zirbeldrüse, in der das stimmungssenkende Hormon Melatonin gebildet wird. Normalerweise wird tagsüber die Ausschüttung von Melatonin reduziert, nachts ist sie erhöht. Unter Lichtmangel bleibt die Melatonin-Ausschüttung auch tagsüber relativ hoch, was zu Müdigkeit, schlechter Laune und in der Folge sogar zu Depressionen führen kann. Der Chrono-Biologe Dr. Dieter Kuntz von der Charité Berlin rät daher gerade auch in den Wintermonaten ein tägliches „Lichtbad“ im Freien zu nehmen, auch wenn der Himmel uns grau erscheint. Die tägliche Prise natürliches Tageslicht lässt sich durch nichts ersetzen und ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens genauso elementar wichtig für die Gesundheit wie die „frische Luft“. In unserer globalisierten Welt mit Heizungen, Klimanlagen und vielen Geschäftsreisen kommt uns jedoch das Gespür für die Bedeutung von Tageslicht immer mehr abhanden. Unsere Tipps gegen Winterblues konzentrieren sich daher bewusst auf Dinge, die sich im Alltag integrieren lassen oder in erreichbarer Nähe befinden. So hat beispielsweise Winter-Licht in den Bergen eine ganz besondere Kraft und stillt nachhaltig den Hunger nach Licht. Auch die vielen Lichtfeste erfüllen uns mit Freude und setzen in der dunklen Jahreszeit ein Zeichen der Hoffnung. Vom Bergkristall, der uns Photonen-Ernergie schenkt, bis hin zur anregenden Lichtinstallation, von der inneren und äußeren Anwendung von Lichtwasser bis hin zur Lichtmeditation in klösterlicher Umgebung spannt sich der Bogen der Tipps, unser inneres Licht zum Leuchten zu bringen. i QC18F17

Falkenhof: Quell- und Thermalwasser mit dem Spektrum des Sonnenlichts ergeben ein besonders wirkungsvolles Gespann gegen den Winter-Blues.

Feste rund ums Licht Judentum: Channuka Fest. Es dauert 8 Tage und jeden Tag wird am 8-armigen Leuchter eine weitere Kerze entzündet, um an die Wiedereinweihung des Tempels in Jersusalem nach der Vertreibung der griechischen Besatzer zu erinnern. Islam: Iftar. Zum Zeitpunkt des Fastenbrechens nach dem Fastenmonat Ramadan wird die arabische Öllampe Kandil angezündet. Hinduismus: Diwali. Inder feiern am Neumond im November die dunkelste Nacht und opfern zahlreiche Lichter der hinduistischen Götterwelt Buddhismus: Magha-puja. Am Tag des Vollmonds im Februar werden 1.250 Kerzen in Erinnerung an Buddhas Ankündigung seines nahenden Todes entzündet. i QC18F09

Metz: Leuchtende Kathedrale

Unna: Lichtkunst in der Kulturmetropole

Den Beinamen „leuchtende Stadt“ hat Metz aufgrund seiner lebendigen Stadt-Kultur. Der Hauptstadt Lothringens gelingt der stimmungsvolle Bogen zwischen Historie und Moderne, zwischen geschichtlichen Spuren und dem frischen Puls der französischen Gegenwart, deren jüngste Attraktion das kürzlich eröffnete Centre Pompidou Metz ist: Mehr als 700 Kunstwerke aus dem Pariser Centre Pompidou sind jetzt bei der Namensschwester in Metz zuhause. Der Gang durch die Stadt gleicht einem Spaziergang durch die Geschichte Frankreichs. Zu jeder Tages- und Nachtzeit strahlt die Bausubstanz des intakten französischen Ortes einen unverwechselbaren Charme aus. Gerade auch in den Morgenstunden beeindruckt die Kathedrale Saint-Étienne. Sie ist ein Meisterwerk gotischer Kunst und besticht durch 6.500 qm Kirchenfenster der unterschiedlichsten Epochen, darunter auch die wunderschönen Glaskompositionen von Marc Chagall. Von den liebevoll gestalteten Zimmern des Hotel de la Cathedrale aus hat man einen fulminanten Blick auf die abends erleuchtete Kathedrale. Das typisch französische, kleine Hotel im Herzen der Altstadt macht einen längeren Besuch der Stadt erst richtig rund. i QC18F15

Nicht jeder hat es bislang geschafft, im Jahr 2010 der Kulturmetropole Ruhrgebiet einen Besuch abzustatten. Viele Projekte sind jedoch nachhaltig angelegt und auch über das Kulturhauptstadtjahr hinaus eine Reise wert. Dazu gehört das weltweit einzige Museum für internationale Lichtkunst in Unna. Es widmet sich bereits seit 2001 der Präsentation von Lichtrauminstallationen. In den unterirdischen Gewölben der ehemaligen Lindenbrauerei gibt es im Rahmen von Führungen Lichtinstallationen von zwölf international renommierten Lichtkünstlern zu bestaunen. Licht als Phänomen und als Medium bekommt hier eine Präsentationsfläche, wie sie faszinierender und wirkungsvoller nicht sein könnte. Darüber hinaus hat die Museumsdirektorin Prof. Dr. Ursula Sinnreich das Haus auch zum Forum für Tagungen zum Thema Licht gemacht. Übernachten lässt es sich übrigens mitten in Unna sehr persönlich im Hotel Nachtwächter bei der Familie Richard. Irgendwie scheint man in der kleinen Gemeinde schon im vorigen Jahrhundert die Bedeutung von Licht gewürdigt zu haben, sonst gäbe es nicht als Erinnerung an den letzten Nachtwächter der Stadt eine schöne Steinfigur am Hotel. i QC18F14

Foto: Photonen Cristall Therapie - Monika Bröhl-Dillenburg | Metz - Legay_M Royer, www.adagp.fr | Unna - Keith Sonnier: Tunnel of Tears, 2002 Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna, Foto: Werner Hannappel, Essen

Unser Bedürfnis nach Licht können wir über die Wintermonate auch in unseren Gefilden stillen – und dies auf unterschiedliche Weisen. Quell will Inspirationen geben für die Lichtkraft des Winters und zugleich das Bewusstsein für den wunderbaren Kontrast von Licht und Dunkel schärfen. Von Martina Guthmann.


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heilsamen Kraft gegen den Winterblues

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Feuer

Sechs Gewinne für Quell-Leser •A Photonen-Cristall Gewinnen Sie drei PhotonenCristall-Augen-Masken von Casa Vitale. www.photonecristalltherapie. de; www.casavitale.de oder •B Metz Eine Übernachtung für 2 Personen im Hotel de la Catédrale in der Nebensaison (Januar oder Februar), Gutschein für den City Pass (u.a. Eintritt ins Centre PompidouMetz). ww.tourismus-lothringen.eu; www.tourisme-metz.com; www.hotelcathedrale-metz.fr oder

Kloster Arenberg: Erleuchtende Meditation

Foto: Kloster Arenberg - Schwester Gertrud | Falkenhof - Ortrud Stegner | Feuerberg - Mountain Resort Feuerberg

Die Monate rund um den Jahreswechsel sind dazu prädestiniert, in sich zu gehen und über das, was wirklich zählt, nachzudenken. Wenn Leib und Seele signalisieren, dass sie zu kurz kommen, gibt es nichts Besseres als innezuhalten. Ein guter Ort dafür ist ein Kloster, beispielsweise Kloster Arenberg bei Koblenz oder deren Dependance Kloster Rickenbach in der Schweiz. Schon auf den ersten Blick verzaubert Kloster Arenberg den Gast: Gartengestaltung und Innenarchitektur inszenieren auf wunderbare Weise Licht als Gottesgeschenk. Ob Kontemplation oder Wellness: Hier kann jeder Suchende seine Seele nach seiner Facon mit Licht erfüllen. Hinter den ehrwürdigen Klostermauern verbirgt sich ein hochmodernes Vitalzentrum für ganzheitliche Erholung. Im Crystalbad zum Beispiel – einer Wanne mit Magnetfeldern und wohltuenden Lichteffekten – wird Musik allein über die Schwingungen der Wasseroberfläche hörbar gemacht. Wer traditionelle Methoden bevorzugt, kann sich aber auch von den Dominikanerinnen mit der christlichen Meditation vertraut machen lassen – oder sich einfach der christlichen Lithurgie hingeben, den Zeremonien und Riten des Gottesdienstes. Im Kloster beginnt die allmorgendliche Meditation mit einem spirituellen Impuls und einem individuellen Segenswunsch. In der Stille eröffnet sich so die Möglichkeit, zu seiner Mitte zu finden und vielleicht auch zu Gott. Es gibt wunderschöne Meditationen, die Licht ins Herz holen und dabei helfen, selbst auch Licht auszustrahlen. i QC18F16

•C Unna 2 Karten für Führungen im Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna und eine Übernachtung inklusive Frühstück für 2 Personen im Hotel Nachtwächter in Unna www.lichtkunst-unna.de; www.hotel-nachtwaechter.de oder •D Kloster Arenberg oder Kloster Rickenbach 2 Übernachtungen für 2 Personen, tägliche Möglichkeit zur christlichen Meditation; im Kloster Arenberg für beide Gäste ein Crystalbad. www.kloster-arenberg.de; www.kloster-rickenbach.ch oder •E Feuerberg 2 Übernachtungen mit Halbpension für 2 Personen im Mountain Resort Feuerberg. www.hotel-feuerberg.at oder •F Bad Füssing 2 Übernachtungen für 2 Personen inklusive Halbpension, Benutzung der Therme und Wasserverkostung von Lichtwässern. www.hotel-falkenhof.de

Preisfrage Falkenhof: Lichtwässer für innen und außen

Mountain Resort Feuerberg: Feuerzauber

Es ist eine große Seltenheit, was sich im Biohotel Falkenhof in Bad Füssing zu einem regenerierenden Gesamtsystem zusammenfügt: Thermalwasser zum Baden und „Lichtwässer“ zum Trinken, die allesamt die Schwingungen der Regenbogenfarben – also alle sieben Frequenzen des Sonnenlichts – enthalten. Derartigen Wässern werden von Wasserexperten ganz besonders heilsame Wirkungen zugesprochen. Die italienische Biologin Dr. Enza Maria Ciccolo etwa hat sich in jahrzehntelanger Forschung mit dem Phänomen der Lichtwässer auseinander gesetzt und herausgefunden, dass die berühmten Wunderwässer von Lourdes oder Fatima ebenfalls Lichtwässer sind. Die sieben verschiedenen Lichtwässer, die dem Gast im Falkenhof in unbegrenzter Menge (kostenlos) kredenzt werden, stammen allerdings aus Oberbayern und haben sich unter Gesundheitsbewußten bereits einen großen Namen gemacht. Einen großen Ruf aufgrund seiner Heilkraft genießt auch das Bad Füssinger Thermalwasser, das den niederbayerischen Ort zu Deutschlands erfolgsreichsten Kurort aufsteigen ließ. Im Falkenhof lassen sich in lichtem und liebevollem Ambiente diese Gaben der Natur aus vollem Herzen genießen. i QC18F13

Auf der Gerlitzen, mitten im beliebtesten Skigebiets Kärntens, ist der Name Programm: Gerlitzen kommt aus dem Altslawischen und bedeutet Feuerberg, was an das Feuerbrand-Ritual zur Kommunikation unter den Bergbewohnern erinnert. Am Feuerberg gibt es eine schöne Tradition: Unter dem Namen „Feuer am Berg“ finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen mit besonderen Menschen statt, mit Geschichtenerzählern, spirituellen Meistern, Spitzensportlern, Musikern oder Künstlern. In lichter Höhe auf 1.760 Meter haben wir dort das Mountain Resort Feuerberg entdeckt. Die Kombination aus alpiner Höhe mit atemberaubender Fernsicht und eigener Therme macht das Wellness-Hotel im Drei-Länder-Eck Österreich, Slowenien und Italien zu etwas ganz Besonderem. Isabella und Erwin Berger, die das familiäre Haus in 4. Generation leiten, haben im Wellness-Bereich viel Alternativmedizin einfließen lassen: Unter anderem wird hier intensiv mit Farblichttherapie gearbeitet. Vom morgendlichen Alpengühen bis zum Abend, wenn am Feuerberg dann vielleicht unterm Sternenhimmel noch ein Feuer entfacht wird, ist das Mountain Resort Feuerberg im wahrsten Sinne ein Licht-Erlebnis par excellence. i QC18F12

Wie heißt Deutschlands erfolgreichster Kurort? Füllen Sie das GewinnspielFormular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Licht Bitte geben Sie zugleich den Buchstaben der Reise an, die Sie gewinnen möchten. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2011.

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Luft

Epikur war ein griechischer Philosoph (* um 341 v. Chr. auf Samos; † um 270 v. Chr. in Athen), der mit seiner Lehre enorm polarisierte. Seine "Philosophie der Freude" wurde oft als purer Hedonismus missverstanden. Zwar räumt seine parallel zur Stoa entstandene philosophische Schule dem Prinzip Lust eine zentrale Rolle ein. Damit gemeint ist aber nicht Ekstase durch Völlerei oder Vielweiberei, sondern die Abwesenheit von Schmerz, Leid und Unwohlsein.

Die Stoa und Zenon von Kithion. Die Stoa ist eine der wirkungsmächtigsten philosophischen Schulen in der abendländischen Geschichte. Sie empfiehlt, sich der Vernunft unterzuordnen und nach einer allgemeingültigen, übergeordneten Wahrheit zu streben. "Stoa" bedeutet „bemalte Vorhalle“ und geht auf eine Säulenhalle auf dem Marktplatz von Athen zurück. Zenon von Kithion, der Begründer der Stoa, begann hier um 300 v. Chr. zu lehren.

Kerstin Maria Pöhler, Regisseurin und Autorin, lebt in Köln.

Literaturtipps: Seneca, Vom guten Leben (Reclam) Von der Seelenruhe (Insel) Marc Aurel, Selbstbetrachtungen (Reclam) Epiktet, Wege zum glücklichen Handeln (Insel) Epikur, Philosophie der Freude (Insel)

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Dem Glück auf der Spur: Wir leben in unruhigen Zeiten. Die Welt um uns herum ist ins Wanken geraten. Gleichzeitig mit der Angst vor Verlust wächst die Sehnsucht nach Glück und Zufriedenheit. Höchste Zeit, einen Blick zurückzuwerfen und eine Antwort dort zu suchen, wo der gehetzte Mensch von heute sie nicht vermutet: In der griechischen Philosophie der Stoa und Epikurs. Von Kerstin Maria Pöhler.

Glücks-Suche mit Stoa und Epikur Philosophie der Glückseligkeit. Für Epikur war das Philosophieren eine existentielle Lebensaufgabe, die nicht den Gelehrten vorbehalten war, sondern jeden Menschen befähigte, den Weg zum Glück zu finden. Er lud jeden Interessierten, auch Frauen und Sklaven – was revolutionär zu seiner Zeit war – in seinen Garten zur geistigen Auseinandersetzung ein. „Wer noch jung ist, der soll sich der Philosophie befleissigen und wer alt ist, soll nicht müde werden zu philosophieren. Wer sagt, die Stunde zum Philosophieren sei für ihn noch nicht erschienen oder bereits entschwunden, der behauptet, die Zeit für die Glückseligkeit sei noch nicht da oder nicht mehr da“, so lautete sein Credo. Epikur wurde immer wieder als reiner Lustphilosoph missverstanden. Die vernunftorientierten Stoiker und später auch die Christen stempelten ihn als reinen Hedonisten ab, für den die rein körperliche Lustbefriedigung das höchste Lebensziel war. Doch um Völlerei und Vielweiberei ging es Epikur gerade nicht. Er sah darin sogar eine Gefahr der Abhängigkeit, die das innere Gleichgewicht des Menschen gefährdet. Ein lustvolles Dasein bedeutete für Epikur Glückseligkeit, doch entscheidend ist, wie er die Lust definiert, nämlich als Abwesenheit von Schmerz, Leid und Unwohlsein. Ihm ging es nicht um Ekstase, sondern um einen Zustand der inneren Ausgeglichenheit und Stabilität. Nicht der Rausch des Selbstvergessens ist das Ziel, sondern eine in sich ruhende Selbstbeobachtung, die uns bewusst entscheiden lässt, was zu unserem Wohlergehen beiträgt und was uns schadet. In diesem Zustand ist der Mensch unerschütterlich und seine Seele kommt zur Ruhe, da er sich von einem Übermaß an Lust und Leid befreit hat. Diese Seelenruhe empfindet der Mensch als Freisein von Begierde, Trauer und Furcht. Der Weise empfindet diesen Zustand, die Ataraxie, als höchste Lust: Er hat seine Ängste überwunden, hetzt nicht Dingen wie Macht, Besitz und Anerkennung hinterher, sondern lebt zufrieden und mit sich eins im Gegenwärtigen. Die drei Säulen des Glücks Bei aller Kritik der Stoiker an Epikur haben beide Schulen doch Wesentliches gemein: Sie streben nach dem inneren Frieden des Menschen und sind Theorien zur Glückseligkeit, die sich durch drei Wesensmerkmale auszeichnet: Die Freiheit von Leidenschaften (Apathie), also die Kontrolle unserer Affekte, führt zur Selbstgenügsamkeit (Autarkie) und letztendlich Unerschütterlichkeit (Autaraxie) des Menschen. Das, was wir heute unter stoischer Ruhe verstehen, geht auf diese Eigenschaften zurück. Viele der praktischen Anweisungen in der Stoa und bei Epikur ähneln sich, das Postulat der vernünftigen Selbstkontrolle findet sich ebenso in beiden Strömungen wie das Ziel der Unabhängigkeit des Menschen von allem, was er selbst nicht bestimmen kann. „Von den Dingen stehen die einen in unserer Gewalt, die anderen nicht. In unserer Gewalt stehen: unsere Meinung, unser Handeln, unser Begehren und Meiden – kurz: all unser Tun, das von uns ausgeht. Nicht in unserer Gewalt stehen: unser Leib, unser Besitz, Ansehen, äußere Stellung – mit einem Worte: alles, was nicht unser Tun ist.“ Diese Zeilen stammen von dem Stoiker Epiktet, dessen Name „der Hinzuerworbene“ bedeutet. Er ist das beste Beispiel dafür, wie ein Mensch trotz widrigster Umstände sein Glück machen kann. Er war ein hinkender Sklave, dem es gelang, sich durch das Philosophieren aus seiner Ohnmacht zu befreien. Er konzent-

rierte sich auf die Entwicklung seiner Persönlichkeit, auf sein inneres Potential und versuchte sich weitgehend unabhängig von den äußeren Umständen zu machen, auf die er keinen Einfluss nehmen konnte. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Einsicht, wie unsere Bewertungen unsere Gefühle beeinflussen: „Ob ich mich ärgere oder freue, hängt allein davon ab, welche Bedeutung ich den Dingen beimesse, aus welchem Blickwinkel ich sie sehe“. Erst die Bewertung der Dinge, welche Meinung man über sie hat, macht den Menschen glücklich oder unglücklich. Auch für Epiktet stellt die Selbstbeoabachtung eine wichtige Kontrollinstanz dar. Er riet seinen Schülern sogar, jeden unangenehmen Gedanken, der sie aus dem inneren Gleichgewicht bringt, direkt wie einen Gegner anzusprechen – „Du bist nicht das, was du zu sein scheinst, du bist bloß eine Einbildung!“ Meinungen sind demzufolge nichts als Einbildungen, die behaupten, dass etwas so oder so beschaffen ist, ohne Gewähr, dass es wirklich so ist. Es gilt also die eigenen und die an uns herangetragenen Wertungen als solche zu erkennen und zu hinterfragen. Die Vernunft im Dienste der Lust Der wesentliche Unterschied zwischen Epikur und der Stoa liegt in der Bewertung der Vernunft. Die Stoa zeichnet sich durch eine strenge Vernunftgläubigkeit aus und versucht mit einer konsequenten Pflichtethik das gesellschaftliche Zusammenleben in der krisengeschüttelten hellenistischen Zeit zu regeln. Später spielt sie auch für die römischen Kaiser Augustus und Marc Aurel, die nach geistigen Grundlagen für ihre Herrschaft suchten, eine große Rolle. „Sittlich gut ist das, was der Tugend entspringt, die sich um die Erkenntnis der höchsten Wahrheit bemüht und der Fähigkeit ihr gemäß zu handeln. Und das Wichtigste: die Begierden haben der Vernunft zu gehorchen“, schreibt Cicero. Der Mensch soll sich demnach der Vernunft unterordnen und nach einer allgemeingültigen, übergeordneten Wahrheit streben. Epikur zog diesen Absolutheitsanspruch in Zweifel. Jeder Mensch sei in seiner Selbstbestimmung frei und das Glück lasse sich nicht durch die Vernunft erzwingen. Ihm ging es um eine Harmonisierung von Anspruch und Wirklichkeit, die dem Menschen gerecht wird. Nach Epikur findet der Mensch das Glück in sich selbst und nicht in der Anpassung an eine außerhalb seiner selbst liegenden Wahrheit, die die Vernunft als richtig erkannt hat wie der Stoiker empfiehlt. Für Epikur stand nicht die Pflichterfüllung im Mittelpunkt eines glücklichen Lebens, sondern das erfüllte ganzheitliche Dasein. Die Tugend ist für ihn untrennbar mit der Lust im Sinne eines schmerz- und angstfreien Wohlergehens des einzelnen Menschen verbunden. Die vernünftige Einsicht lässt uns darüber entscheiden, was gut für unsere Seele und unseren Körper ist und was nicht. Die Dominanz der Vernunft im Dienste einer allgemeingültigen „höheren“ Wahrheit birgt für Epikur hingegen die Gefahr des Rigorismus, der die Individualität des Menschen und seine Bedürfnisse nivelliert. Das Individuum und nicht der Bürger steht im Mittelpunkt seines Interesses. Es lohnt sich auch heute noch die Texte beider philosophischer Schulen zu lesen, da sie wertvolle Einsichten und Anregungen geben, wie wir unser Glück machen können sowohl in eigenem Interesse als auch in Verantwortung für andere. i QC18L07

Foto: René Antonoff

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Das Ende der Parkplatzsuche Die Umweltbelastung durch Parkplatzsuchen ist wesentlich höher, als wir denken. Aus Amerika kommt nun eine effektive Idee, wie wir dabei weniger Zeit und Geld verschwenden. Von Quell-Autorin Christine Mattauch.

Diesen Tag wird Nick Nyhan nicht vergessen: Am 7. Januar 2009, kurz nach 23 Uhr, kehrte er von einem Verwandtenbesuch zurück nach Brooklyn und fand, mal wieder, keinen Parkplatz. Es schneite, die Kurverei um den Block war mühsam. Die Kinder quengelten und weinten. Entnervt setzte Nyhan die Familie vor der Haustür ab und kämpfte sich mit seinem Toyota Highlander weiter durch die Straßen. Nach einer Dreiviertelstunde konnte er das Auto endlich abstellen. Während der 42jährige durch den Schnee nach Hause stapfte, brummte er ärgerlich vor sich hin: “Die ganze Fahrerei hätte ich mir sparen können, wenn mir jemand gesagt hätte, dass an dieser Stelle etwas frei ist.“ Verdutzt blieb er stehen. Das war doch die Lösung: Kommunikation! Zehn Monate später ging Roadify an den Start, eine Initiative, die bei der Parkplatzsuche hilft und zugleich der Umwelt nützt. Die Idee ist verblüffend einfach: Wer einen freien Platz sieht oder weiß, dass er selbst in ein paar Minuten einen frei machen wird, textet die Adresse via SMS in ein Gemeinschaftsnetz. Parkplatzsucher können sie dort abrufen. Das Ganze ist kostenfrei und funktioniert auf jedem Handy. Das Echo auf die innovative Idee ist enorm: Nach einem Dreivierteljahr hatte Roadify schon über 3500 Mitglieder, die mehr als 40 000 Parkplätze meldeten. Dabei erstreckte sich das Aktionsgebiet nur auf ein paar Blocks in Park Slope, einem Viertel im New Yorker Stadtteil Brooklyn.

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Weniger Treibstoff verbrauchen Für das Team von Roadify hat Nyhan den 22jährigen Dylan Goelz angeheuert. Marktforscher Nyhan hatte ihn während des Wahlkampfs von Barack Obama kennengelernt – beide hatten die Kampagne als ehrenamtliche Helfer unterstützt. Dylan wiederum warb zwei Freunde aus Florida, Brian und Dan, die gerade ihr Studium beendet und Lust auf eine Prise Abenteuer in New York hatten. Der fünfte im Bunde ist Ethan, ein Softwareentwickler aus Seattle. Den jungen Leuten geht es um mehr als um Bequemlichkeit. „Je weniger wir um den Block kurven, desto weniger Treibstoff verbrauchen wir“, sagt Dylan. Tatsächlich ist die Umweltbelastung durch Parkplatzsuche viel größer, als den meisten Leuten bewusst ist: In Amerikas Innenstädten wird durch die Suche fast ein Drittel des Verkehrs verursacht. Donald Sharp, Professor für Stadtplanung an der University of California, untersuchte vor drei Jahren das Parkverhalten in einem Geschäftsviertel von Los Angeles. Er fand heraus, dass dort jeder Wagen durchschnittlich dreieinhalb Minuten nach einem Parkplatz suchte – auf den ersten Blick gar nicht so viel. Doch bei rund 8000 Autos an jedem Wochentag addierte sich das übers Jahr hinweg zu 1,5 Millionen Kilometern, „so viel wie 38 Fahrten rund um den Globus oder vier Reisen zum Mond“, notierte Sharp. Umweltbelastung: 730 Tonnen Kohlendioxid. 45 Prozent sind auf Parkplatzsuche In Park Slope, der Heimatbasis von Roadify, macht der Anteil von parkplatzsuchenden Fahrern am Gesamtverkehr sogar 45 Prozent aus, ergab eine Studie der gemeinnützigen Organisation Transalt. Für Roadify eine gute Startvoraussetzung. Das Viertel bot auch noch aus anderen Gründen günstige Bedingungen für den Pilotversuch: Es wohnen dort überdurchschnittlich viele Intellektuelle, die für ihre „grüne“ Einstellung und ihren Gemeinschaftssinn bekannt sind. Nicht zufällig beherbergt das Viertel die größte Lebensmittelkooperative der USA mit über 15 000 Mitgliedern. Solche Leute sind eher bereit, die kleine Mühe einer Textnachricht auf sich zu nehmen, wenn sie wissen, dass es der Umwelt nützt. Doch Roadify setzt nicht nur auf Idealismus, sondern auch auf Sportsgeist: Ein Ranking auf der Webseite zeichnet die besten Parkplatzmelder aus. Anfang Oktober lag das Mitglied „Bassnote“ vorn, das innerhalb von zehn Monaten 2739 freie Parkplätze gemeldet hatte. Zudem haben Nyhan und sein Team ein Belohnungssystem aufgebaut: Jeder, der einen Parkplatz meldet, erhält so genannte StreetCARma-Punkte, die bei Cafes und Shops in der Nachbarschaft eingelöst werden können. Enttäuschungen bleiben nicht aus – so kann es vorkommen, dass ein als „frei“ gemeldeter Parkplatz schon wieder belegt ist, wenn der von Roadify informierte Fahrer eintrifft. Das ist dann Pech, denn natürlich kann er keinen Anspruch auf den öffentlichen Raum erheben.

Die Gefahr, dass mehrere Roadify-Fahrer den gleichen Parkplatz ansteuern, hat Nyhans Team hingegen ausgeschlossen – sobald ein Mitglied eine Adresse reklamiert, wird sie für alle anderen gesperrt. Auch das zeitgleiche Reservieren mehrerer Plätze durch einen Nutzer ist nicht möglich. Angespornt durch ihren Erfolg, dehnen die Roadify-Macher jetzt ihr Aktionsfeld aus: Ziel ist es, bis Jahresende mehr als 10 000 Mitglieder in ganz New York zu gewinnen. Außerdem haben sie ihr Angebot um einen Bus-Service erweitert: Die Mitglieder melden jetzt auch, wann und wo Busse unterwegs sind. Damit bekämpfen sie eines der größten Ärgernisse der Stadt, denn Busfahrpläne existieren in New York nur auf dem Papier. Elektronische Tafeln, die zeigen, wann der nächste Bus tatsächlich kommt, gibt es auch nicht. Kooperationen mit Handwerkern Für die normalen Mitglieder soll der Dienst so lange wie möglich gratis bleiben, doch früher oder später muss die Initiative Geld verdienen. Dylan Goelz, der sich ums Marketing kümmert, hat da jede Menge Ideen. Zum Beispiel Kooperationen mit Handwerkern und Lieferanten, denen das Abstellproblem besonders zu schaffen macht – wer beim Parken in der zweiten Reihe erwischt wird, zahlt in Brooklyn schon mal 150 Dollar. Auch Werbung auf der Website oder in Verbindung mit den Parkplatzadressen kann er sich vorstellen. Und die umfangreiche Datenbasis von Roadify könnte für Anbieter von Navigationssystemen interessant sein. Erst einmal hofft das Team, dass sich Geldgeber finden, die ihnen helfen, die Initiative auszubauen. „Wir akzeptieren auch europäische Investoren!“ witzelt Dylan. Bis welche gefunden sind, wohnen er, Brian und Dan im Souterrain des Hauses von Familie Nyhan. Sie arbeiten für Kost und Logis und träumen davon, dass sich ihr Start Up eines Tages als Goldgrube erweist – wie Google oder Facebook.

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Gute Ideen für besseres Parken Roadify ist nicht die einzige Initiative, die das Parkplatzmanagement verbessern will: • An der Upper West Side von Manhattan zog Rufus Davis, ein ehemaliger Lehrer, in diesem Frühjahr einen regelrechten Parkplatzhandel auf: Wer via SMS die Adresse eines freien Parkplatzes meldete, erhielt drei Dollar; wer sie haben wollte, zahlte fünf. Der Versuch klappte aber nicht und wurde schnell wieder eingestellt. • In Kalifornien führt die Stadt San Francisco derzeit ein sensorgesteuertes Parkuhrsystem ein, das nachfrageabhängige Gebühren erhebt: In Stoßzeiten kostet ein Platz im Zentrum bis zu sechs Dollar pro Stunde, etwas außerhalb nur 25 Cent. Das soll Angebot und Nachfrage besser ausgleichen und auf diese Weise die Kurverei um den Block reduzieren.

• Ähnlich wie Roadify funktioniert eine neue Applikation von Google, genannt Open Spot. Sie markiert freie Parkplätze in einem Radius von 0,9 Meilen. Das System funktioniert allerdings nur auf dem Smartphone Android, und es gibt keine Anreize für Nutzer, Plätze zu melden.

Zeit abgelaufen: In San Francisco werden alte Parkuhren durch sensorgesteuerte Automaten ersetzt.

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16 Quell 18.2010/11

Was in der Luft liegt Gewinner Die Lösungen und Gewinner der Preisrätsel in Quell 17: • Donau: 2.888 km. A: Claudia L., Weißensberg; B: Christa P., Meissner; C: Claudia R., Schwielowsee; • Erntedank-Reisen: 15. August. A: Lars H., Berlin; B: Yvonne M., Birstein; C: Brigitte B., Möglingen; D: Dieter B., Berlin; E: Elke W., Gelsenkirchen; F: Gudrun S., Saarbrücken. • Panorama: alpenländisches Dreiländereck. Beate V., Nauheim.

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Gewinnen Sie ein Wochenende im Bio- und Naturhotel Chesa Valisa Chesa Valisa: Die Worte mit ihrem rätoromanischen Ursprung bedeuten „Walserhaus“. Kraftvoll steht dieses auf 1.200 Metern Höhe inmitten unverbauter Umgebung des Kleinwalsertals: 45 Zimmer, 1.000 m² Alpin-Spa, 20.000 m² freies Umland. Seinem Etikett „Naturhotel“ wird das Chesa Valisa voll und ganz gerecht, innen wie außen. Das Haupthaus wurde zu einer Zeit gebaut, in denen es ausschließlich die Rohstoffe der Natur gab; der Neubau ist nach baubiologischen Gesichtspunkten in der Tradition der Vorarlberger Holzbauweise entstanden. „Der Gast soll die Nähe zur Natur spüren und gleichzeitig Geborgenheit unter unserem Dach erleben", sagt Hotelchefin Sieglinde Kessler. Schon beim Frühstück im Wintergarten genießt der Gast den Blick über das gesamte Tal in Richtung Oberstdorf; und wenn er nach dem Skifahren oder einer Wanderung nach Hause kommt, sieht er schon von weitem im heimeligen Licht die gedeckten Tische, die sich bald mit einem Vier-Gänge-Menü in 100-Prozent

Bioqualität füllen werden. Allerdings kommt für die meisten Gäste zunächst die körperliche Entspannung. Bei einem Bad im beheizten Außenpool etwa oder in der Sauna, die nicht ohne Grund „Panoramasauna“ heißt. Wer will, kann sich zusätzlich vom bestens ausgebildeten Therapeuten-Team verwöhnen lassen. Biohotel Naturhotel Chesa Valisa, Gerbeweg 18, D-87568 Hirschegg/Kleinwalsertal T +43 - 55 17 - 5 41 40, info@naturhotel.at, www.naturhotel.at Frage: In welchem Tal liegt das Chesa Valisa? Der Gewinner darf sich auf zwei Tage für zwei Personen mit Halbpension freuen. Lösung: unter www.quell-online.de ins Gewinnspiel-Formular eintragen oder per Post an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Chesa Valisa. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2011. Das Biohotel Chesa Valisa ist Mitglied beim Verein der Bio Hotels. In über 65 Häusern in fünf Ländern genießt man unbeschwerten Urlaub 100 Prozent i QC18L03 biologisch. www.biohotels.info

Seismograph – Was Deutschland bewegt World Vision: Ausgezeichnete Transparenz Spenden setzt Vertrauen voraus. Als Indikator für Seriosität gilt der jährliche Transparenzpreis von PricewaterhouseCoopers. Gemeinsam mit Wissenschaftlern untersucht die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, wie genau deutsche Spendenorganisationen über ihre Arbeit und die Verwendung der Mittel berichten. World Vision Deutschland erreichte bei der letzten Bewertung den zweiten Platz von 60 Organisationen. Diese ausgezeichnete Beurteilung begründete die Jury mit der ausführlichen Berichterstattung über Projekte und Risiken sowie einer zukunftsbezogenen Finanzplanung. www.worldvision.de

i QC18L04 Bezugsquellen Seite 2 Rayonex T 0 27 21- 60 06 - 0 Seite 3 und 4 Quell-Shop T 069 - 69 86 68 05 Seite 6 Schmuck-Kollektion T 069 - 69 86 68 05 Seite 7 Lammsbräu T 09181 - 40 4-0 Quell-Abo T 069 - 69 86 68 05 Seite 11 St. Leonhardsbetriebe T 08031 - 230 05 -0 ;

Impressum Quell Kundenzeitung für nachhaltige Produkte, Unternehmen und Lebensweise Ausgabe 18 Winter 2010/11 Quell Verlag GmbH

Spender wertvoller Aminosäuren: pflanzliche Eiweiße

Pro pflanzliche Proteine Pflanzliche Proteine sind in unserer letzten Titelgeschichte "Die zehn goldenen Ernährungsregeln" zu kurz gekomment, moniert Quell-Leser Christoph Krebs. Er hat recht. Deswegen haben wir den Oecotrophologen gebeten, die wichtigsten Argumente pro pflanzliche Proteine aus seiner Sicht zusammen zu tragen. An dieser Stelle veröffentlichen wir sein Statement in gekürzter Form: Der menschliche Körper braucht zur Aufrechterhaltung seiner Eiweißbilanz täglich eine gewisse Menge Protein. Es wird meist unterschätzt, dass pflanzliche Nahrungsmittel hochwertiges Protein liefern. Entscheidend in der Proteinversorgung ist die Verfügbarkeit im körpereigenen Aminosäurenpool, wo die Aminosäuren kursieren und von wo sie nach Bedarf entnommen werden, denn der Körper kann die essenziellen Aminosäuren selbst nicht herstellen. Wo diese dann herkommen ist egal, ob aus pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln – sie haben den gleichen Wert. Zu beachten ist zudem, dass die Aufnahme pflanzlicher Proteine verbunden ist mit der Aufnahme hochwertiger Vitalstoffe, die ohnehin meist in der alltäglichen Ernährung zu kurz kommen. (Den vollständigen Text finden Sie unter www.quell-online.de)

Geschäftsführung/ Chefredaktion Andrea Tichy Redaktion Saalgasse 12 60311 Frankfurt am Main T 069 - 21 99 49 40 F 069 - 21 99 49 42 info@quell-online.de www.quell-online.de

i QC18L01 Mitarbeit Antonia Bäzol, Dalu Fuchs, Martina Guthmann, Rainer Hoffmann, Christine Mattauch, Ruth Meier, Kerstin Pöhler, Ralf Perey, Dr. Christian Schneider Dr. Andreas Walker.

Jack Bauer is back. Seit Oktober darf die deutsche Fangemeinde des Geheimagenten wieder mit ihm mitzittern: in „Echtzeit“. Denn das ist der Clou der TV-Serie: Jede Minute, die wir auf dem Bildschirm erleben, entspricht der Handlungszeit des actionDramas. So sind wir, auf demselben Zeitstrahl reitend wie der Serienheld, buchstäblich zu seinen „Zeitgenossen“ geworden und als solche „mittendrin, statt nur dabei“. Daraus erklärt sich der Serientitel „24“: Alle einstündigen Folgen einer Staffel zusammengenommen lassen uns einen vollständigen Tag Jack Bauers miterleben. Was im TV Spannung schafft, ist in der Realität eine sublime Form des Terrors. Das Prinzip 24 hat sich längst in unserem Alltag eingenistet. Immer mehr Menschen haben in „Echtzeit“ 24 Stunden am Tag erreichbar zu sein. Schon 70 Prozent der Arbeitnehmer sind mittlerweile außerhalb der Arbeitszeit für ihren Chef oder die Kunden erreichbar. Und beim Heer der Selbständigen ist der intime Terror der all time accessibility selbstverständlich. Es ist, als wären wir allesamt menschliche Supermärkte mit 24-Stunden-Lizenz. Schon das Wort „Mittagspause“ klingt beinahe museal, und ein Begriff wie „Feierabend“ wirkt, als sei er einer handwerklichen Idylle des 19. Jahrhunderts entlehnt. Der Mensch des Handy- und InternetZeitalters ist prinzipiell rund um die Uhr zu erreichen; weltweit und in jeder Lebenslage: ob beim Essen oder Lieben, auf der Toilette, im Auto oder in der Sauna: Wenn das Handy klingelt, sind wir „voll da“. Wer heute „mitten im Leben“ stehen will, ist die Verpflichtung der permanenten Präsenz eingegangen. In der Welt der unbegrenzten Erreichbarkeit verschwimmen die Grenzen von Arbeit und Leben, von „öffentlich“ und „privat“. Als der berühmte Soziologe Richard Sennett vor mehr als 30 Jahren sein Buch über „Die Tyrannei der Intimität“ veröffentlichte, in dem er den Ver-

Gestaltung/ Bildredaktion Monika Frei-Herrmann Gestaltung | Foto | Kunst Leinsamenweg 43 50933 Köln T 02 21 - 4 97 23 33 F 02 21 - 4 97 23 36 monika.frei@quell-online.de www.frei-herrmann.de

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fall des öffentlichen Lebens analysierte, gab es keine TV-Serien in Echtzeit, keine Handys und kein Internet. Der heute überfällige zweite Band einer Soziologie des Alltagslebens müßte wohl „Die Tyrannei der permanenten Präsenz“ heißen. Denn es gibt keine zweite Periode der Geschichte, in der die Intimsphäre derart aufgebläht und gleichzeitig so gründlich zerstört wurde, wie wir das in den vergangenen Jahrzehnten erlebt haben. Im Schatten der e-Kommunikation, der Allgegenwart von Kameras und hot spots, Facebook, twitter und chat rooms löst sich das multimedial gefeierte "private life" de facto auf wie eine Schnecke im Salzfass. „Es ist, als wären die Wände unserer Häuser zu Membranen geworden“, schreibt der amerikanische Bestsellerautor William Powers, „absolut durchlässig für alles, für alle Nachrichten und Neuigkeiten.“ Ist diesem Terror der Präsenz zu entgehen? Der Journalist Alex Rühle hat sich jüngst eine Auszeit in Sachen e-Kommunikation verordnet und darüber ein lesenswertes Buch geschrieben. Sein Fazit: Der Erfahrung, dass ein halbes Jahr „digitalen Fastens“ verloren geglaubte Fähigkeiten zurückbrachte, steht die schlichte Erkenntnis entgegen, daß es „ohne“ einfach nicht mehr geht. So bleibt vielleicht nur die List, die Diktatur der digitalen Welt gegen sie selber zu wenden. Wer heute Richard Sennett eine E-Mail schickt, erhält eine automatisch generierte Antwort, daß er persönlich nicht mehr antworte, weil es ihm einfach zuviel geworden sei.

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Dr. Christian Schneider ist Soziologe und Psychologe in Frankfurt am Main. Für Quell beobachtet er die Trends in der Gesellschaft.

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Fotos: Biohotel Chesa Valisa | Monika Frei-Herrmann | ©2010 Mike Bailey/World Vision

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