Mohr Stadtillu Flüchtlingskinder in coburg 87
unbegleitete
jährige es
Flüchtlinge
zurzeit
Coburg. sind
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im
28
in
gibt
Landkreis
von
ihnen
Pflegefamilien
untergebracht. Der 12-jährige Abudi und sein
sechs
Bruder
Jahre
älterer
Gheath
aus
Damaskus leben seit Januar bei der Familie Heller in Wiesenfeld.
(von links): Gabriele Heller, Martin Heller, Abudi und sein Bruder Gheath, Andreas Heller.
Ein liebevolles Zuhause für Flüchtlingskinder „Eigentlich ist es nur die Wiederauflage eines erfolgreichen Familienmodells“, sagt Gabriele Heller. Die Rektorin der Anna-B.-EcksteinSchule in Meeder hat drei Söhne. Während die Schulleiterin, die im September an die Jean-Paul-Schule in Coburg wechselt, immer in Vollzeit gearbeitet hat, blieb ihr Mann Andreas, gelernter Fernmeldetechniker bei der Deutschen Bundespost, daheim und kümmerte sich um Haushalt und Familie. „Mein Mann war immer der Überzeugung,
dass Kinder zu Hause ein sorgendes Familienmitglied und einen Ansprechpartner haben sollten“, erläutert die Schulleiterin. Nach dem Auszug der zwei ältesten Söhne, die mittlerweile 24 und 27 Jahre alt sind, überlegte sich das Ehepaar, wie sie ihre weitere gemeinsame Zukunft gestalten wollte. „Ich habe drei Kreuze gemacht“, sagt Vater Andreas Heller, „als der letzte der Jungs endlich aus der Schule war.“ Im Jahr 2015 wird der Landkreis Co-
Kontakt zur Familie in Syrien: Gheath und Abudi sind auf das Handy angewiesen, die Post funktioniert in Damaskus nicht.
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MOHR / ANZEIGENSEITE
burg von der Flüchtlingswelle überrollt. Auch in der Grundschule in Meeder müssen junge Flüchtlinge, die teilweise hoch traumatisiert sind, in die Klassenverbände integriert werden. Dabei habe der Schulleiterin die Besinnung auf ihre Professionalität sehr geholfen, erzählt sie. Heller erinnert sich noch gut an ihr anfängliches Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit. „Mein Hintergrund ist der christliche Glaube“, fährt sie fort, „wenn du helfen kannst, dann hilf.“ Gabriele Heller wollte helfen:
Auch Familienhund Paula wird geknuddelt: Anfangs war Abudi ja ein bisschen skeptisch, mittlerweile hat er seine Scheu Paula gegenüber überwunden.
Sie erkundigt sich bei einer Familie in Wiesenfeld, die einen jungen Afrikaner aufgenommen hatte, nach dem Prozedere für potentielle Pflegefamilien. Als der Gedanke weiter reift, fragen die Eltern ihre beiden erwachsenen Söhne und ihren 20-jährigen Sohn Martin, der noch zu Hause lebt, zu ihrer Meinung. Die beiden Großen bieten unverzüglich ihre Hilfe an. „Unser Ältester engagiert sich schon länger für Flüchtlinge“, erzählt die Mutter. Und auch für Martin, den jüng-
Die Hellers haben viel Platz für Freizeitaktivitäten: Gheath liefert sich ein spannendes Billardspiel mit Peter Heller (rechts).