Rechnungswesen & Controlling 03/13

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Persönlich

Bank in Genf tätig. Nach Genf aber beschloss ich, mich auf Stellen im PR- und Marketing-Bereich zu bewerben. Bei der «Berner Zeitung» schliesslich hatte ich die Chance, in der Branche Fuss zu fassen und mich beruflich weiterzuentwickeln, bis ich in der Unternehmenskommunikation tätig war. Und wie wurden Sie Dozentin? Kriegel: Ich war damals die jüngste PRBeraterin, die es in der Schweiz je gab. Das sorgte für Aufsehen, und ich wurde deshalb für Kurse angefragt. So rutschte ich allmählich in die Lehrtätigkeit rein. Was ist Ihnen in der Kommunikation besonders wichtig? Kriegel: Die Faszination ist, dass es zwar ein Instrumentarium gibt, wie man Kommunikation betreibt, dass aber am Schluss vor allem das Bauchgefühl und der gesunde Menschenverstand zählen. Die Kunst ist es, herauszufinden, wie mein Gegenüber tickt. Und manchmal merkt man auch, dass es mit jemandem nicht klappt, dass man sich nicht versteht.

Kriegel: Sicher die Familiengründung. Dadurch, dass ich mein Geschäft im Haus habe, wo wir auch wohnen, kann ich gut Familie und Beruf unter einen Hut bringen. Ich bin auch flexibel, wie ich meinen Tag gestalte. Wenn ich Lust habe, gehe ich morgens in den Wald zum Joggen. Dort habe ich manchmal die besten Einfälle. Eigentlich sollten viel mehr Firmen ihren Mitarbeitern diese Freiheiten zugestehen.

Und wie tickt der veb.ch? Kriegel: Der veb.ch passt zu mir: Er ist innovativ, schnell und entscheidungsfreudig.

Haben Sie den Weg der Selbständigkeit nie bereut? Kriegel: Nein, ich schaue nie zurück, sondern nur voraus. Manchmal braucht es auch den Nervenkitzel und die Frage, ob man es alleine auch schafft. Spannend und befriedigend ist auch, dass man alle Arbeiten selber machen und die Anerkennung von A bis Z für sich beanspruchen kann.

Sie beide haben sich irgendwann mal selbständig gemach. Weshalb? Kranz: Mein Beruf eignet sich sehr gut für die Selbständigkeit. Zusammen mit einem Kollegen aus der ATAG-Zeit wagten wir schliesslich zu dritt diesen Schritt. Und das funktionierte von Anfang an gut. Und was machen Sie in Ihrer Freizeit? Ich war auch nie ein ängstlicher Mensch. Haben Sie überhaupt Freizeit? Ich bin überzeugt Kranz: Die habe «Als ich Controlling und Buchhaltung las, davon, dass ich ich jahrelang verfür mich sorgen läuteten bei mir schon fast die Alarmglocken.» nachlässigt. Ich Barbara Kranz kann. Als die Gehabe aber sehr schäftsbeziehung auseinanderging, tat ich mich mit meinem heutigen Geschäftspartner Iwan Raschle zusammen.

viele Interessen: Ich koche gerne, bin gerne mit anderen Leuten zusammen und diskutiere mit ihnen. Ich bin ein Gesellschaftsmensch.

Und haben Sie diesen Schritt nie bereut? Kranz: Nein, keinen Tag.

Und Sie malen auch gerne? Ist das für eine Grafikerin überhaupt Freizeit? Kranz: Nein, eben nicht. Aber ich trenne in meinem Leben auch nicht klar zwischen Beruf und Freizeit. Oft sind die Übergänge fliessend.

Was schätzen Sie an Ihrer Selbständigkeit am meisten? Kranz: Selber zu entscheiden, in welche Richtung es geht. Und in weniger engen Schranken arbeiten zu können. Bettina Kriegel, was gab bei Ihnen den Ausschlag, sich selbständig zu machen?

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Und was gibt Ihnen das Malen? Kranz: Es ist eine Herausforderung auf einer anderen Stufe. Ich setze mich wie bei meinem Beruf mit etwas auseinander,

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aber im Gegensatz dazu muss daraus kein Nutzen resultieren. Und was machen Sie mit Ihren Bildern? Kranz: Ich habe bisher alle verkauft. Ich hatte aber bisher auch nur zwei Ausstellungen. Ich möchte die Bilder nicht behalten und bei mir zu Hause aufhängen. Für mich zählt eigentlich nur der Weg, bis sie fertiggestellt sind. Was hängt denn an Ihren Wänden? Kranz: Verschiedene Sachen. Skizzen meines Lehrmeisters. Aber auch viele Skizzen von Henry Moore. Haben Sie ein Lebensmotto? Kranz: Ich möchte zufrieden sein, spannende Sachen machen und liebe Leute um mich zu haben. Und wenn Sie ein Tier sein könnten, welches wären Sie? Kranz: Eine Katze. Katzen sind eigenständig, harmoniebedürftig, und sie machen, was sie wollen. Welches sind Ihre herausragenden Eigenschaften? Kranz: Ich bin ein fröhlicher Mensch mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitsgefühl. Und haben Sie auch Schwächen? Kranz: Ich bin sehr ungeduldig. Bettina Kriegel, wie sieht es bei Ihnen punkto Freizeit aus? Sie waren ja bei den Thuner Kadetten engagiert. Was ist das eigentlich? Kriegel: Es ist eine Jugendorganisation, welche Nachwuchsförderung im Bereich Sport und Musik betreibt. Es ist auch eine alte Tradition, die Wurzeln stiftet, die ich heute noch spüre. Ohne die Kadet-

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