SNIPVILLE Vol1

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Nummer 1, Mai 2011, 3 Euro

snipville Menschen & Gesch채fte

Wie viel Kunst brauchen wir? Eine kreative Herausforderung


Kunst ist MehrWERT Wir bekennen uns zur Verantwortung gegen端ber der Gesellschaft und dem Einzelnen. Deshalb unterst端tzen wir Institutionen, Initiativen und Projekte in allen gesellschaftlichen Bereichen. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Mensch mit seinen sozialen und kulturellen Bed端rfnissen.

Das Mehr WERT Sponsoringprogramm der Erste Bank www.sponsoring.erstebank.at


editorial W

as haltet ihr von: „Wie viel Kunst brauchen wir?“ Ein scheinbar harmloser Vorschlag zu dem sich heute niemand mehr bekennen mag. Trotzdem, einige Tassen Kaffee später haben wir uns darauf geeinigt und so zieht sich der Schwerpunkt Kunst als roter Faden durch die gesamte Ausgabe. Kein einfaches Thema, das war schnell klar und ein sehr umfangreiches dazu. Zwischen der Kunst des eifrigen Malers, der ganze Kirchen ausmalt, bis zur Kunst Milch duch die Nase zu trinken liegt die schier unendliche Bandbreite der „Kunst“. Und alle haben etwas dazu zu sagen. Der Autor und Kolumnist Christof Habres etwa ist der Meinung, dass man gar nicht genug Kunst bekommen kann. Der junge Autor, Johannes Scheutz, findet Kunst gut und mag die Kulturhauptstadt Wien gern. Hermann Nitsch präsentiert sein Malhemd und einige kunstfertige Gedanken dazu.

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Die genialen Betten von Moor & Moor sind Kunstwerke für den Ort, wo wir die meiste Lebenszeit verbringen. Wir haben Florian Novak, den LoungeFM Macher gefragt, wie oft er Museen besucht. Er hat es uns erzählt. Die Gebrüder Stitch erzählen aus dem Nähkästchen. Die Frühstückerinnen wissen mehr über die Kunst ein weiches Ei zu kochen. Lesen sie bitte unseren Gehversuch in der Welt der Magazine mit Nachsicht. Gesegnet mit Idealismus und Enthusiasmus versuchen wir, das Fehlen professioneller Erfahrung wettzumachen. Sie halten hier die zweite Ausgabe von snipville, dem Magazin für Menschen und Geschäfte in Händen. Wir möchten Sie gerne entschleunigen. Den Filter des Alltags aufheben und das Schauen schulen. Damit sie sichtbar werden. Die Menschen und ihre Geschäfte. In snipville.


6 11 13 30 60 Die Frühstückerinnen Cartoon Bücherecke Wikipedia snipcards 01 – 05/2011

© diese und nächste Seite, anonymer Graffiti Künstler/Wiener Neudorf © COVER Hermann Nitsch, 60. Malaktion, 2011, Mike Weiss Gallery New York, Courtesy Hermann NItsch, Foto: Brooke Eastbur.

inhalt

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14 pop art

Andreas Reimann

18 kosmopolit

Fredi Brodmann

20 radiomacher

Ein Leben f체r das Radio

24 blue jeans Ein Plan geht auf 34 nitsch Das Malhemd 5

38 thema Teil 1 Wie viel Kunst braucht der Mensch?

Teil 2 Wie viel Kunst brauchen wir?

48 stilwerk

Grenzg채nge zwischen Kunst und Design

51 moor & moor 54 gef채lscht Das F채lschermuseum 56

le cool


Espresso

© die frühstückerinnen

die frühstückerinnen 1070 Wien, Burggasse 57 ∑ Mo bis Fr ab 7.00, Sa,So/Fei ab 10.00 ∑ wirr.at/espresso 6


K

lein, fein und sehr cool – das Espresso in der Burggasse hat unser Frühstückerinnen-Herz im Sturm erobert! Das Lokal ist der kleine Bruder vom Wirr (ebenfalls Burggasse) und existiert in dieser Form schon seit 2004.

Davor war es die “Espresso Arabica Stube”, die von den jetzigen Besitzern mit viel Geduld und Liebe zum Detail renoviert und möglichst original auf “50ies” getrimmt wurde. Die Deckenmalereien, die dem Espresso besonderen Charme verleihen, reichen bis in die 1920er Jahre zurück und wurden unter einer Zwischendecke gesichtet und freigelegt. Und als ob soviel Coolness nicht genug wäre, gibt es auch noch einen Schanigarten mit entzückender Ausstattung. Aber nun zum Grund unseres Besuches im Espresso: dem Frühstück. Die Auswahl ist überschaubar, dafür wird auf Qualität geachtet. Es gibt Eier aus Bio-Freilandhaltung und auch sonst finden sich einige Bio-Produkte auf der Karte. Das günstigste Frühstück ist das “Kleine Frühstück” (2 Semmeln, Butter, Staud’s Marmelade oder Honig, frisch gepresster Orangensaft, weiches Ei) um 4,80. Die größere Variante kostet 6,80 und nennt sich konsequenterweise “Großes Frühstück” – oben genanntes wird dafür noch um Käse, Schinken und Vollkornbrot ergänzt. Sehr schmackhaft ist auch das “Epsresso Gesunde” mit Kräutertopfen, Früchtejoghurt mit honiggerösteten Flocken, Gemüsesticks, Vollkornbrot und frisch gepresstem Orangensaft. Das unvermeidbare “Orientalische Frühstück” steht auch zur Auswahl. Außerdem gibt es folgende Extras: Bircher Müsli, Ham and Eggs, Flaumige Omletten (diverse Zutaten), Eier im Glas und Cornetti (pur, Marille, Nougat). Die Qualität der Produkte war insgesamt sehr gut, den Kaffee kann man auch mit Sojamilch bestellen. Der Service war freundlich, aber unauffällig. Frühstück gibt es während der Woche von 08.00 Uhr bis 16.00 Uhr – samstags und sonntags ab 10.00 Uhr. ∏ Fazit: unpeinliches Retro-Lokal mit erhöhtem Coolness-Faktor. [Dani] Dauer bis der 1. Caffé Latte serviert wurde: 4 Min. 23 Sekunden Preis/Leitung: 5/6 Service: 4/6 Qualität: 5/6 Auswahl: 4/6 Ambiente: 6/6

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Mehr Geschichten rund ums Frühstück ∑ www.diefruehstueckerinnen.at


facebook.com/snipcard

@snipcard 8


MAGIE DES OBJEKTS Photographie aus drei Jahrhunderten

Nikolaus Korab, Otto Grünmandl, 1998 © Nikolaus Korab, Wien / SPUTNIK

10.06. – 03.10.2011

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MuseumsQuartier Wien www.leopoldmuseum.org Täglich außer Dienstag 10-18 Uhr Donnerstag 10-21 Uhr Dienstag geschlossen Juni, Juli, August: Täglich geöffnet!


Neu in Wien: Anukoo Fair Fashion Gumpendorfer Straße 28, 1060 Wien, Tel. 01-58 11 343 Mo – Fr 11–18.30 Uhr, Sa 10–17 Uhr, www.anukoo.com

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Das Ende des Geldes

»Wegweiser in eine ökosoziale Gesellschaft« Betrachtet von Agathe Bauer

„Die Zeit der Banken und des Geldes ist vorbei“, schreiben die beiden Wirtschaftswissenschaftler Franz Hörmann und Otmar Pregetter. Denn Banken erfinden Geld aus Luft, die freien Märkte sind Blasenmaschinen zum Missbrauch für die Eliten, unser gegenwärtiges Finanzsystem ist ein reines Betrugsmodell.“

Denn täglich lese ich in der Chronik von coolen und erfolgreichen Bankern und Managern, die Milliarden in den Sand setzen, die es gar nicht gibt, von Politikern die keck für ihren eigenen Vorteil arbeiten und sich fleißig aus öffenlichen Geldern (naja, wenn das Geld auch schon so heißt) bedienen. Gier und Neid überall. Reiche werden reicher und Arme ärmer. Neben den unabwendbaren Eigenschaftem der Natur wäre es doch schön, wenn wir nicht auch noch dem schnöden Mammon nachrennen würden. 13

Also schaffen wir das Geld ab. Ich bin dabei. ∏

© Galila Verlag

Dieser Text, der auf der Home Page des Verlags nachzulesen ist, wärmt mein Herz. Schon seit vielen Jahren, ja eigentlich seit meiner Kindheit lebe ich nach dem Motto: das Glück winkt den Tüchtigen. Deshalb arbeite ich fleißig und brav. Ja, ich glaube sogar, dass meine Arbeit dazu führt, dass unsere Welt ein Stück besser wird. Und ich bin glücklich! Fast.

Franz Hörmann, Otmar Pregetter Galila Verlag 224 Seiten, Hardcover Preis: 21,90 EUR | 39,50 SFR ISBN: 978 3 902533 333


pop art

Andreas Reimann getroffen von Michael Kainz 14


S

eine Bilder hängen überall. Weltweit. Seine Motive kennt die ganze Welt. Die Gesichter von Romy Schneider, Maria Callas, Marlene Dietrich und vielen anderen internatonale KünstlerInnen sind zentrale Gestaltungselemente seiner Siebdrucke. Meisten sind die Bilder ziemlich groß. Und wahnsinnig schön. Wobei - sie polarisieren. Für die einen ist er ein kommerzieller Siebdrucker, für die anderen einer der wichtigsten lebenden pop art Künstler.

© snipcard

Andreas Reimann selbst ist einfach ein außergewöhnlich netter Mensch. 1965 geboren, im 2ten Bezirk aufgewachsen, bescheiden und wenn er einmal begonnen hat, redselig. So erzählt er mit leuchtenden Augen von seinen frühen Jahren in Amerika, auf Hilton Head Island. In den 80ern lebt und jobbt er auf der Insel und kommt durch eine Bekannte eher zufällig zur Malerei. Sie benötigt Bilder für schicke Häuser, die sie für Inselgäste einrichtet. Die macht er nach Feierabend, weil er gerne zeichnet.

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Zurück in Wien will er es wissen. Ob die Malerei ihn ernähren kann. Der Weg ist verschlungen, wie immer. Über die Wiener Interieur Messe, die Splendid Bar und Ausstellungsflächen in den Ringstraßen Galerien führt sein Weg nach Deutschland ins Hotel Savoy in Köln, das mittlerweile in fast allen Zimmern echte Reimann‘s hängen hat. 1992 entsteht sein erstes Romy Bild. Der Durchbruch? Immerhin gibt es eine österreichische Briefmarke mit dem Motiv. Es war kein einfacher Weg, aber er war auch nicht π


27. – 29. MAI 2011 MAK WIEN FREITAG 27. MAI 12 – 22 UHR • SAMSTAG 28. MAI 11 – 21 UHR • SONNTAG 29. MAI 11 – 19 UHR WWW.MODEPALAST.COM • WWW.FACEBOOK.COM/MODEPALASTBRANDNEWEXPO

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© snipcard

so steinig, zumindest im Rückblick. Das Vergnügen an seiner Arbeit treibt ihn an und macht ihn erfolgreich. Denn Bilder machen, das ist richtige Arbeit. Andreas Reimann verlegt gerade seinen Lebensmittelpunkt an den Neusiedlersee. Ein großes Studio mit Blick auf das Leithagebirge. 20 Minuten entfert von dem kleinen Studio in der Praterstraße im 2. Bezirk wo wir seit zwei Stunden sitzen und angeregt plaudern. So angeregt, dass ich irgendwann aufgehört habe mitzuschreiben. Aber was solls, das Wichtigste ist ohnehin, dass uns allen seine Bilder gefallen.

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Eine amerikanische Familie kommt herein. Sie kennen seine Werke, sie haben einen Termin vereinbart um zu kaufen und werden die Bilder mit nach Amerika nehmen. Und so schließt sich der Kreis. ∏


kosmopolit Time-o-Meter

Fredi Brodmann Design oder Nichtsein ∑ brodmannblades.com ∑ quadtec.us ∑ abrodmann.com ∑ projectswatches.com ∑ pierrejunod.com 18


D Lost Time

Quadtec

Brodmann Blades 19

Brodmann Blades Ballgürtel

er in Amerika ansäßige Wiener Designer und Erfinder, Fredi Brodmann, beschäftigt sich am liebsten mit dem Thema Zeit und Humor. Auf wie viele Arten sie vergehen kann, ist immer wieder in seinen Uhrendesigns zu sehen. Time-o-Meter (Zeit-o-Meter) und Lost Time (Verlorene Zeit), sind neueste Beispiele dieser Philosophie. Während man bei Time-o-Meter die Zeit auf einen Blick nur mit einem Stundenzeiger ablesen kann und dabei ein beruhigendes Zeitgefühl der Langsamkeit aufkommt, macht sich Lost Time über Präzision und Pünklichkeit lustig. Quadtec hingegen, mißt mittels einer analogen Zeitanimation, rechts vergangene und links verbleibende Minuten auf digitale Weise. Wenn er gerade keine Uhren entwirft, erfindet er manchmal auch Produkte in anderen Kategorien, wie zum Beispiel die patentierten Brodmann Blades, geeignet für Tischtennis mit erhöhtem Spaßfaktor, und HitMit, ein neuartiges Volleyspiel für drinnen und draußen. Für die Bequemen gibt es einen praktischen Ballgürtel zum Nachladen für längeres Spielvergnügen dazu... ∏


radiomacher

Ein Leben f체r das Radio Florian Novak, Gr체nder von LoungeFM im Gespr채ch mit Agathe Bauer 20


D

ie dringendste und spektakulärste aller Radiofragen, die allerdings äußerst schwer zu beantworten ist, beschäftigt Florian Novak jeden Tag: Hört mir jemand zu?

Der für mich einfach sensationellste Teil von LoungeFM ist, dass der Sender über das Worldwideweb zu empfangen ist. Live und in Echtzeit. Per App am Mobile, über iTunes oder die Homepage des Senders. Das hat mich zum treuen Fan gemacht. Wo auch immer ich auf diesem Planeten bin – ein Internetanschluss und alles ist gut. Leider ist es nicht nur hell wo Licht ist, sondern es gibt auch Schatten. Auch LoungeFM muss Geld mit Werbung verdienen. Und als wäre das nicht genug – er muss das mit gewöhnlichen österreichischen Radiospots tun. Du weißt, was ich meine? Fünfzehn Minuten in Musik baden, der kreative Durchbruch knapp vor dir und dann - BAM! Ich soll mit Bob sprechen. Das ist Brutalität. Ich weiß, Florian Novak macht das, weil es noch nicht anders geht, aber Freundinnen und Freunde, ich habe schon einmal im Affekt weggeswitched.

Hört mir jemand zu? Das Internetradio LoungeFM wird weltweit empfangen.

Bis dahin höre ich LoungeFM, den Stadtsender von snipville, auch außerhalb des Internets auf der neuen/alten UKW Eventfrequenz 103,2 in Wien. Sand in the City ist das Event dazu. Damit kann ich jetzt wieder LoungeFM im Auto hören.

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Aus diesem Anlass habe ich Florian getroffen und ihm ein paar Fragen gestellt. π

© by Stephan Rauch

Ehrlich, ich würde jeden Monat einen Euro bezahlen, für eine werbefreie Version von LoungeFM.


© by INI NEUMANN

DER KUNST- & DESIGNMARKT 60 Jungdesigner 5 Junggastronome 4 DJs 3 Performances 1 Marktplatz

19. Juni 2011 / 11.00 - 20.00 Alte Technik Ottakringer Brauerei www.feschmarkt.at

Lieber Florian, danke, dass du dir Zeit genommen hast für ein Interview. Damit auch alle Leserinnen und Leser wissen wer du bist, möchte ich dich um eine kurze Vorstellung ersuchen: Ich bin Gründer und Geschäftsführer des Radiosenders LoungeFM. Wir sind vor fünf Jahren als weltweit erstes UMTS-Radio gestartet und heute mit unserem einzigartigen Musikprogramm über UKW in Wien, Linz, Wels, Steyr, Gmunden und Klagenfurt empfangbar. Zu meiner Person: Geboren in Oberösterreich, gelernter Jurist, genussvoll gelandet in Wien und heute Vater einer bald fünf Jahre alten Tochter. Das klingt ja ziemlich spannend! Jetzt zu meinem Thema eine einfache Frage zum Einstieg: Kunst, was bedeutet das für dich? Kunst ist für mich jede Form von Intervention, die berührt, abseits von kommerziellen Zwängen. Und, sagen wir einmal, ich würde bei dir zu Hause zu Besuch sein, wie viel Kunst könnte ich da sehen? Neben den Lebenskünstlern, die den Haushalt besiedeln? Du würdest sehr selektiv ausgewählt Arbeit von zeitgenössischen Künstlerinnen wie Esther Stocker, Valie Export, Muntean und Rosenblum, Deborah Sengl sehen. Aha, danke. Gehst du gerne in Ausstellungen? Ja, ab und zu. π

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Künsten widmen? Techniken, die wir alle in der Schule gelernt haben weiter ausbauen, also Zeichnen, Musik, darstellende Kunst. Als Therapie, als Spiegel zur Seele, als Energielieferant? Kunst bleibt eine Einladung, sich mit ihr zu befassen. Dazu zu zwingen wäre kontraproduktiv, geschweige denn in einer freien Gesellschaft nicht möglich. Die Einladung bereits in frühen Jahren in der Schule besonders nachdrücklich auszusprechen, schadet sicherlich nicht. Lieber Florian, das waren ein paar sehr schöne Worte. Danke, dass du dir die Zeit für ein gemeinsames Gespräch genommen hast. Ich wünsche dir und deiner Familie einen schönen Sommer! ∏

© by Stephan Rauch

Oookay ... Jetzt zu meiner nächsten Frage. Glaubst du, dass wir als Gesellschaft genug Kunst haben? Oder anders gefragt: wie viel Kunst brauchen wir? Was ist schon genug? Wichtig ist nach meinem Verständnis, dass man Kunst nicht nachfrageorientiert „produziert“ sondern Raum für Reflexion schafft. Dieser Raum kann nicht groß genug sein, aber Qualität bedeutet dabei auch, die Spreu vom Weizen zu trennen. Ist ein Bild von Ikea, das weltweit eine Auflage von grob geschätzt 100.000 Stück hat, Kunst? Kann man Ikea als Kunsthändler für den kleinen Mann bezeichnen? Kunst braucht keine künstliche Verknappung, um Kunst zu sein. Dass es bisher Größenbeschränkungen und Geschlechtertrennung bei den Kunden von Ikea gibt, wäre mir aber neu. Ikea bleibt jedenfalls Einrichtungshaus, freilich darf hier Kunst nicht fehlen und darf vor allem leistbar sein. Hat Kunst etwas mit Geld und Kommerz zu tun? Vordergründig sind es zwei Welten, aber klar kann sich Kunst dem Kommerz nicht entziehen. Kunst ist genauso Investitionsmöglichkeit wie Geschäftsgelegenheit. Aber: Ertappt man Kunst dabei, genau den Kommerz zu bedienen, bietet sie eine gute Gelegenheit, uninteressante Kunst von interessanter zu unterscheiden. Ja, aber welchen Stellenwert sollte Kunst überhaupt für uns als Gesellschaft haben? Sollte nicht jede Frau und jeder Mann sich mehr den schönen


blue jeans

Ein Plan geht auf. featured by 24


D

er Anfang liegt schon eine Weile zurück, hunderte Male wurden sie seitdem für verrückt erklärt und nach den ersten Versuchen in einem Betastore folgten übervolle Auftragsbücher, lange Wartelisten für potenzielle Kunden und als vorläufiger Höhepunkt die Verleihung des Vienna Award for Fashion and Lifestyle im vergangenen März.

© kidizin.com und shootthemodel.com

Die Rede ist von den Gebrüdern Stitch. Die beiden Jungs sorgen momentan für Furore. Die Idee, maßgeschneiderte Jeans zu machen, kam Mike und Moriz im Kaffeehaus. Sie wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, worauf sie sich einließen. Wie sagt man so schön, die beiden sind nicht aus der Branche. Produktionsstätten in China und Südostasien und die dort herrschenden Verhältnisse, waren den beiden aus ihrem bisherigen Berufsleben bekannt. So wollten Mike und Moriz nicht arbeiten, ums schnelle Geld ging es den Gebrüdern Stitch nie. Am Anfang stand eine Phase der Annäherung an das Thema Jeansherstellung. Die beiden nahmen sich Zeit, sich ihre Idee durch den Kopf gehen zu lassen, sie ausführlich und mit jedermann zu diskutieren. π

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Die Idee, maßgeschneiderte Jeans zu machen, kam Mike und Moriz im Kaffeehaus.


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sie sich anders entschieden und sich stattdessen weitere Helfer gesucht. Danach habe sich das Projekt verselbstständigt, sagt Moriz. Zeit um durch zu schnaufen gab es bisher nicht. Auch der Umzug auf den Gaudzendorfergürtel im August hat dem Interesse keinen Abbruch getan.

© kidizin.com und shootthemodel.com

Im November 2009 folgte dann der Entschluss, das Projekt in die Tat umzusetzen. Es war immer die Intention der Brüder im Herzen, das Handwerk der Jeansschneiderei von der Picke auf zu lernen. Es folgten Workshops in Italien, Deutschland und Wien und der Entschluss, so viel wie möglich selbst zu machen. Schnittzeichnung, Gradierung, Zuschnitt, Waschungen, Färben, Bleichen, Schmirgeln, Vernähen, all das wollte gelernt sein. Bevor die beiden ihr gesamtes Hab und Gut investierten, galt es herauszufinden, ob es überhaupt ausreichend Interesse an maßgeschneiderte Jeans als Einzelstück gibt. Anfang Mai 2010 eröffneten die Gebrüder Stitch ihren Betastore auf der Gumpendorferstrasse. Ein Galerieraum diente für den Zeitraum von drei Monaten als temporäres Geschäftslokal. Den gesamten Herstellungsprozess einer Jeans hatten sie bereits intus, nun sollten die ersten Kundenkontakte erfolgen und mithilfe des einen oder anderen Helfers maßgefertigten Jeans entstehen. Gerechnet haben Mike und Moriz mit einem Kunden pro Woche. Aber es kam anders, nämlich gleich mehrere Interessenten an jedem einzelnen Tag. Was nun? Am ursprünglichen Plan, alles selbst zu machen, konnten sie nur festhalten, wenn sie schon nach zwei Wochen keine weiteren Aufträge mehr annehmen würden. Zum Glück haben 27

Den Gebrüdern Stitch ist es ein Anliegen ihre Jeans so nachhaltig und fair wie möglich herzustellen. Abstriche müssen sie dabei immer wieder machen, so gibt es zum Beispiel keine Stoffe, die fair und aus Organic Cotton hergestellt sind. Sobald die Stoffballen in der Werkstatt sind, haben sie jedoch volle Kenntnisse darüber, was im Produktionsablauf passiert und ein Großteil der Bearbei- π


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tungsschritte erfolgt vor Ort. Lokale Betriebe übernehmen das Sticken, eine Keramikkünstlerin stellt die Knöpfe her, eine Grafikdesignerin bedruckt im Siebdruckverfahren die Futterstoffe. In der Zeit, in der die Gebrüder Stitch die Knöpfe an ihre Jeans nähen, das dauert etwa eine Viertelstunde, wird in der Industrie eine Hose komplett fertig gestellt. Das Material kostet ihnen im Einkauf etwa so viel, wie die fertige Jeans bei H&M. Nicht ein Ökosystem oder eine Volkswirtschaft, ein Arbeiter zahlen den Preis für die Jeans, so sind diese auch nicht gerade ein Schnäppchen. Zum Glück finden sich genug Kunden, denen es wie den Gebrüdern Stitch ein Anliegen ist, die eine perfekte Jeans im Kasten zu haben ohne dass jemand mit lebenslang blauen Fingen dafür zahlen muss. Naja, eigentlich hat doch einer blaue Finger und zwar Mike. Diese Woche besuchte ich die Gebrüder Stitch. Moriz erzählt uns... „Hallo! Die Gebrüder Stitch sind Mike und Moriz. Vor eineinhalb Jahren hatten wir beim Kaffee trinken die Idee, maßgeschneiderte Jeans zu machen. Im Mai 2010 haben wir eröffnet. Anfänglich war das ein © oliver capuder Beta-Store in einem Galerieraum. Um erst mal herauszufinden, ob es einen Markt gibt und um Routine zu entwickeln. 29

Der Plan ist aufgegangen? Mehr als das. Anstatt einem Kunden pro Woche, wie wir angenommen hatten, kamen täglich mehrere Leute vorbei. So sind wir vom ursprünglichen Plan, alles selbst zu machen, abgekommen und haben uns mehr Leute gesucht, die uns helfen. Das Projekt hat sich verselbstständigt, es läuft gut. Was bringt euch Wien für eure Arbeit? Bevor wir damit begonnen haben, hatten wir mit der Modeszene, Musik, Kunst, Bio-Unternehmertum nichts am Hut. Innerhalb kürzester Zeit konnten wir in viele Bereiche Kontakte knüpfen. Das hat sicher mit der Stadt zu tun. Wien hat uns mit offenen Armen empfangen, alle sind sehr offen und positiv. Das hört sich gut an... Wir bekommen viel Unterstützung in ganz unterschiedlicher Form. Mit Künstlern machen wir unsere Knöpfe, Gürtelschnallen, Siebdrucke, bei Partys haben wir coole DJs und VJs. Wir veranstalten Sommerfeste oder die Stitchkitchen, bei der wir im Hosenlabor kochen. Das sind gute Möglichkeiten, um uns bei unseren Helfern zu bedanken, neue Leute kennen zu lernen und Aufmerksamkeit auf das Projekt zu ziehen. Danke! ∏


wikipedia Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selber sein. Ausübende der Kunst im engeren Sinne werden Künstler genannt.

Impressum: SNIPVILLE – Menschen und Geschäfte. Ausgabe 1 Jahr 2011. SNIPVILLE ist ein Wirtschaftsmagazin, das die Bereiche Wirtschaft, Ökologie und Soziales verschränkt darstellt. Wir glauben an eine neue Form des Wirtschaftens, sind politisch unabhängig und nur uns selbst und unseren Leserinnen und Lesern verpflichtet. Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: snipcard GMBH Herausgeber und Chefredaktion: Michael Kainz Anzeigenleitung: Gabriella Beran gbe@snipcard.at Redaktionsadresse: Große Schiffgasse 18, 1020 Wien Abo- und Leserservice: office@snipville.com Die Meinung von Autorinnen und Autoren, Kolumnistinnen und Kolumnisten muss nicht mit der Meinung des Verlags übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Beiträge mit Promotioncharakter erscheinen unter Verantwortung der Auftraggeber. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. 30


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Unser Sortiment verbindet Individualität und Qualität mit Verantwortung und Respekt gegenüber Mensch und Natur. Da uns ökologische Produktion und sozial fairer Handel sehr wichtig sind, arbeiten wir mit Labels und Designern, die unsere Grundidee eines „Miteinanders“ teilen und von denen ein großer Teil zu 100% „organic cotton“ verwendet. Die ausgesprochen gute Qualität und Nachhaltigkeit unserer Mode garantiert darüber hinaus, dass unsere Kunden auch nach jahrelangem Tragen der bei uns gekauften Stücke zufrieden sind. Music • Design • Fashion • Accessoires A-1070 Wien, Kirchengasse 25 , Tel +43/1/890 65 65 A-1070 Wien, Lindengasse 37, Tel +43/1/526 62 41 Nura Kassoume, Mobil +43/650/922 46 23, office@aurinshop.at, www.aurinshop.at Öffnungszeiten: Montag - Freitag 12.00 - 19.00 Uhr, Samstag 11.00 - 17.00 Uhr32


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Das Malhemd

Hermann Nitsch Š Hermann Nitsch, 60. Malaktion, 2011, Mike Weiss Gallery New York, Courtesy Hermann NItsch, Foto: Brooke Eastbur.

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DAS MALHEMD meine grosse verehrung für stefan george und klimt und meine überzeugung, dass kunstausübung der tätigkeit eine priesters gleichzusetzen ist, bewogen mich bereits 1960 ein kuttenartig einfach geschnittenes, weisses malhemd während meiner malaktionen anzuziehen, das tragen des hemdes wurde später noch vertieft, durch die auseinandersetzung mit den relikten des o.m.t.theaters. der in den exzess der exstase abgestiegene akteur befleckt und beschüttet so spontan als möglich von seiner intensität und erregung bestimmt, die bildfläche, oft noch spontaner als nur auf der bildfläche gelingt, trägt sich die intensität auf dem HEMD auf, es wird automatisch befleckt, besudelt, beschmutzt, betappt, beschmiert, beschüttet, bespritzt mit blut, (roter farbe) mit allen farben des regenbogens, des farbespectrums. der vorgang seismographiert sich entschiedener, weil der zwanghaft ordnende gedanke ausgeschaltet ist, der herausgeforderte, konzipierte zufall ist alleine herrschend, nur die intensität des vorganges zeichnet sich unbestlich, unleugbar ab. das hemd wird feucht vom “ schweiss und blut “ der farbe. nasse, farbige blutflecken von farbigem blut bilden sich und kleben am nackten körper des malers, rasch verdunstender terpentin wird zu blutwasser, die farbe wird zu farbigem grünem, blauem, lila, violettem, schwarzem blut, der abstieg des malers in richtung der bereiche des unappetitlichen, der perversion, des todes, des mordens, des opfers, des gemordet-werdens, des geopfert werdens. sein abstieg in richtung orgiastik, rasender sexualität, in abgrund und gefahr des erlebens, der uns bedingenden grundkräfte, zeigt sich am blutfarbigen niederschlag auf

dem kleid. es ist als ob der unsere abgründe eröffnende maler beim malvorgang in die nähe des blutschwitzens, des austrinkens des leidenskelches, des geisselung, der kreuzigung, der zerreissung des dionysos, der blendung des ödipus gerät, sein priesterkleid, sein opferhemd ist geprägt vom feuchten stempel der entäusserung. ICH BIN DER MALER DER DIESEN HERRLICHEN WEIN FUR EUCH KELTERT. MEIN KLEID IST GEZEICHNET UND TRÄGT NASSE SPUREN VOM FEUCHTEN ZERQUETSCHTEN PURPUR BLUTIGEN FLEISCH DER TRAUBE, VON DER GÄRENDEN dünstenden, dampfenden MAISCHE, es ist bespritzt vom vergorenen, betäubenden, bis zum wahnsinn berauschenden, mostigen, frischen wein. ICH BIN DER MALER der das TIER (untier, gottier, stier des mythras (drache) totemtier) FÜR EUCH SCHLACHET UND JAGT, ich wühle mit beiden HÄNDEN IM BLUTFEUCHTEN FLEISCH SEINER EIGEWEIDE UND BEFLECKE MIT ROTEM BLUT UND SCHULD MEIN HEMD. das hemd wird oft als höchster schmuck und trophäe auf ein bild gehängt, um dessen farbgefüge zu bereichern, es gibt bilder, die brauchen kein hemd, andere verlangen danach, sowohl bilder als auch hemd können allein existieren, finde ich an einem hemd ungenügen, wird es durch strenge geste bemalt.

geschrieben in der letzen Septemberwoche in Asolo. hermann nitsch, 1991 ∏


thema teil1 Wie viel Kunst braucht der Mensch? betrachtet von Christof Habres 38


K

ann diese Frage in der heutigen, krisengeschüttelten Zeit guten Gewissens gestellt werden, ohne die Gegenfrage zu provozieren: Braucht der Mensch überhaupt Kunst?

In Zeiten, wo Staaten vor dem totalen Bankrott gerettet werden müssen, Bank- und Investmenthäuser sich in Luft auflösen und Milliardenwerte im Nichts verschwinden, nicht nur wirtschaftliche Tsunamis Regierungen an den Abgrund bringen und sich generell sozial- und umweltpolitische Fragen weit entfernt einer schlüssigen Antwort befinden.

Kann es da opportun sein, nach der Quantität bei bildender Kunst zu fragen?

Kann es da opportun sein, nach der Quantität bei bildender Kunst zu fragen? Möglicherweise oberflächlich nach einer Anzahl an Kunstwerken zu fragen, die das Ego eines Sammlers, Aficionados zu befriedigen weiß? Hat die Menschheit, der einzelne Mensch nicht andere Probleme, die einer dringenderen Lösung bedürfen? Ja, man kann nicht nur diese Frage stellen, sondern man muss sie auch.

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Dafür sprechen auch die Summen, die bei Auktionen erlöst wurden, als sich schlingernde oder untergehende Firmen von ihrer Kunstsammlung trennten. π

© by snipville

Denn die Erfahrung aus Jahrhunderten macht deutlich, dass die verschiedenen Problematiken nicht gegeneinander aufgerechnet werden können. Allgemein gesellschaftlich-politisch formuliert bedeutet dies, dass es keinen Staat, keine Bank und kein Unternehmen gerettet hätte, wäre weniger Geld in Kunst und Kultur investiert worden.


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Geldbeträge, die in Korrelation mit dem Umsatz, kaum Portokassendimensionen übertrafen. Und hinzu kommt außerdem der wesentliche Faktor, dass Zeitdruck oder der Druck eines Insolvenzverwalters selten ein guter Ratgeber hinsichtlich terminlich optimierter Einbringungen von Kunstwerken bei Auktionshäusern sind.

Kunst, eine klassische »quantité négligeable« sozusagen. Es zeigt sich daher sehr deutlich, dass die Beschäftigung mit Kunst von Unternehmen, seien es nun Ankäufe, Sponsoring oder spezielle Kunstprogramme, mit Sicherheit niemals für deren Untergang verantwortlich zeichnen kann. Kunstinvestionen, von privater wie öffentlicher Seite, bewegen sich meist im untersten einstelligen Prozentbereich. Die Kapitalfehler liegen immer in anderen Abteilungen. Aber die Emotionen, die ein neu erworbenes und, sagen wir einmal, in einem Eingangsfoyer platziertes, zeitgenössisches Bild, hervorzurufen im Stande ist – da sind Gehaltsverhandlungen des Managements mit dem Betriebsrat meist ein – man verzeihe die Mundl-Ausdrucksweise – »Lercherlschas« dagegen. 41

Und hier kommt ein wesentlicher Faktor in die Diskussion, π

© by snipville

Ein Beispiel zur Erläuterung: Nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 versuchten die Insolvenzverwalter im September 2010 mit der Versteigerung der Kunstsammlung noch Geld in die leere Kasse zu spülen. Der Ertrag von 12 Millionen Dollar war jedoch ein Tropfen auf den heißen Stein, wollen doch die Pleiteexperten am Ende dieses Prozesses 57,5 Milliarden Dollar an die Gläubiger ausschütten – fast das 4.700-fache des Versteigerungsergebnisses.

Kunst, eine klassische »quantité négligeable« sozusagen.


© by Christop Habres

DER AUTOR Christof Habres geboren 1967. Studium der Handelswissenschaft, Kommunikationsund Politikwissenschaft in Wien und Berkeley. Lebt und arbeitet als freier Journalist (u.a. für die Wiener Zeitung), Autor und Kunsthändler in Wien. Im Metroverlag sind von ihm bisher „Moische, wohin fährst du? Wien und der Jüdische Witz“ (2010), das „Wiener Barbuch“ (2010) und „Jüdisches Wien“ (2011) erschienen.

wenn es darum geht, wie viel Kunst der Mensch denn braucht: die Emotion. Die Beschäftigung und der Umgang mit Kunst ist etwas, das den Menschen zum Menschen macht. Das bedeutet nicht, dass er dadurch ein besserer Mensch wird. Auch Diktatoren und Dorgenbarone besitzen Kunstsammlungen. Aber meist bewirkt die Auseinandersetzung mit Kunst eine Horizonterweiterung. Eine Erweiterung des Sehens, Fühlens und Reflektierens, die maßgeblich – gemeinsam mit Literatur, Musik und Medien – für den enormen Fortschritt unserer Gesellschaft der letzten Jahrhunderte verantwortlich zeichnet. Wie gesagt, auch bei all den Widrigkeiten, die noch immer das Tagesgeschehen prägen. Wie auch immer jede Einzelne, jeder Einzelne seinen ernsthaften Zugang zur Kunst findet, ob über Besuche von Ausstellungen in Museen, Kunsthallen oder Galerien, über Kunstreisen, Kunstmessen, Kunstgeschichtestudien oder über das Sammeln von Kunst, eine Garantie kann mit Sicherheit gegeben werden: Die individuellen Langzeitfolgen werden zu 99,99 Prozent eine positive Veränderung mit sich bringen. Daher kann die Medikation »Kunst« bedenkenlos empfohlen werden. Eine Intensivbehandlung, die auch während der Wiener Kunstmesse »Viennafair« und anderen internationalen Messen vermehrt zu beobachten ist. Messen dienen längst nicht mehr nur den Galeristen, Sammlern, Museumsdirektoren und Kuratoren für ein interessantes Stelldichein, sondern sie sind durch die Umwegrentabilität zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die jeweilige Stadt geworden. Daher kann die Antwort auf die anfangs gestellte Frage nur lauten: So viel, wie er nur irgendwie bekommen kann! ∏

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thema teil2 Wie viel Kunst brauchen wir? betrachtet von Johannes

Scheutz

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as Ende der Kunst ist in gewisser Weise ja schon längst verkündet worden: “Wenn man’s kann, ist es keine Kunst mehr. Und wenn man’s nicht kann, erst recht nicht.” Karl Valentins Beitrag zur ewigen Frage nach dem Wesen und dem Wert der Kunst hat freilich nicht deren Ende bedeutet. Ganz im Gegenteil: Gerade in Wien erfreuen sich die Museen, die Konzerte oder die Ausstellungen ungebrochener Beliebtheit. In guten Momenten ist das Leben in unserer Stadt fast ein Beweis dafür, dass uns Kunst etwas geben kann, wonach wir ein tatsächliches Bedürfnis haben. Obwohl ja gerade das, die Verbindung von Kunst und Nutzen, fast schon traditionellerweise in Frage gestellt wird. Weil wenn du heute Angst vor der drohenden Rezession hast, wird dir die der Besuch im Museum nicht nehmen können. Kein feuriger Gedichtzyklus hilft beim reformbedürftigen Bildungswesen und auch die beste Oper wird ein schwankendes Pensionssystem nicht stabilisieren helfen. Kurz - auf die sogenannten handfesten Probleme scheint Kunst immer irgendwie eine völlig unpassende Antwort zu sein.

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Zugegebenermaßen ist das mit dem Nutzen und der Kunst eine schwierige Sache. Das, was ohne Zweck gefällt - so hat immerhin kein geringerer als Immanuel Kant die Kunst π


© by snipville

Und dafür müssen wir es ja nicht gleich mit Leuten wie beispielsweise einem Friedrich Schiller halten.

beschrieben - kommt in einer klassischen Kosten-Nutzen Rechnung nun mal nicht vor. Zumindest wird deren Nutzen so nur schwer begreifbar. Und weil wir den allgemeinen Nutzen der Kunst nur schwer benennen können, glauben wir nur zu gern, dass sie einfach keinen hat. Dabei kann man den Wert der Kunst nur eben nicht ausrechnen. Wir können ihn nur erleben. Und dafür müssen wir es ja nicht gleich mit Leuten wie beispielsweise einem Friedrich Schiller halten. Weil wenn der beispielsweise das Schöne, Wahre und Gute der französischen Revolution ausgerechnet aufgrund fehlender ästheti-

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Die Menschen haben, in unterschiedlichem Ausmaß zwar, aber eben doch unbestreitbar, nun mal das Talent zu malen, zu performen oder richtig gute Musik zu machen. Und es ist schon in Ordnung, wenn wir der unwiderstehlichen Verlockung, diesen Talenten nachzugehen, einfach nachgeben. Oder uns an den Talenten Anderer freuen. Immerhin ist Kunst eines der wenigen Felder, in denen wir gerne zuschauen, wenn andere etwas besser können.

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Ich mag Wien auch deswegen so gerne. Denn in unserer Stadt gibt’s jede Menge Talent. Und es zahlt sich aus, dieses Angebot zu nutzen. Und zwar so oft wie möglich. Genug kann man davon schließlich auch nicht bekommen. Denn das Vergnügen, das mir Ausstellungen, Konzerte oder Filme bieten, reißt ja auch nicht plötzlich ab: 20 Opern, dann reicht es aber mal! Ein Jahr lang Konzerte, und dann ist Schluss! Das Kunstbedürfnis hört nicht bei einer bestimmten Menge auf, ab der es dann endgültig genug ist. Zumindest ich kenne kein Wort für “satt” oder “ausgeschlafen”, wenn es um Kunst geht. Wie viel Kunst wir brauchen? So viel wir wollen. Denn für einen nicht messbaren Wert kann es nun mal auch kein Zuviel geben. ∏

© by Johannes Scheutz

scher Bildung den Bach runter gehen sah, ist das ja eher ein möglicher Grund dafür, warum seine Staatsphilosophie heutzutage entschieden weniger beliebt ist als seine Dichtungen. Was wir der Kunst damals wie heute allerdings getrost zugestehen wollen ist - dass sie uns gefallen kann. Sie kann uns unterhalten oder aufrütteln, sie kann uns beleben, und von mir aus auch mal belehren. Und sie kann die Stadt, in der wir leben, lebenswerter machen.

DER AUTOR Johannes Scheutz Hat in Wien Germanistik, Philosophie und Psychologie studiert. Im Spannungsfeld aus Amateurfußball, Musik und Journalismus mit Herzblut beschäftigt. Zur Zeit arbeitet er beim Monatsmagazin Datum und ist Redakteur des Landjäger Magazins.


stilwerk

Grenzgänge zwischen Kunst und Design 1020 Wien, Praterstraße 1 ∑ stilwerk.de 48


Das Ende 2010 neu eröffnete Designcenter stilwerk versteht sich als Drehscheibe, die Kunst, Design und Lifestyle miteinander verbindet. In wechselnden Ausstellungen werden hier vor allem Projekte gezeigt, die sich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Design bewegen.

© stilwerk

Allen voran zeigt die stilwerk design gallery by Engelhorn & Turkiewicz eine vielversprechende Designschau mit Objekten von hochkarätigen internationalen Designern wie GRAFT, Tejo Remy oder Oskar Zieta sowie mit Neuheiten aus der österreichischen Designszene wie zum Beispiel von mischer´traxler. Ausgehend von dem einzigartigen Esstisch „Phantom“, einem handgefertigten, streng limitierten Kunstwerk, das die GRAFT Architekten exklusiv für stilwerk entworfen haben, entwickelt sich das Ausstellungskonzept hin zu urbanen Lebenswelten und zeitgemäßen Wohnentwürfen. Die ausgestellten Objekte bringen dabei die unterschiedlichen Abläufe des täglichen Lebens zum Ausdruck: Kochen, Essen, Wohnen, Arbeiten, Relaxen oder Schlafen.

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Die LUMAS Galerie ist seit Jahren eine anerkannte Größe am Kunstmarkt und hat es sich zur Aufgabe gemacht, hochwertige, künstlerische Fotografie in musealer Qualität zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Durch dieses Konzept erreicht es LUMAS, das Thema Fotografie einem größeren Kreis von Kunstbegeisterten und auch jungen Sammlern zugänglich zu machen. In wechselnden Einzel- und Gruppenausstellungen werden nicht nur Werke von alt-bekannten Fotografie-Stars wie Michel Comte, Bernd & Hilla Becher oder Nan Goldin gezeigt, sondern vor allem auch Bilder von Newcomern wie Billy & Hells, Robert Davies, Kai Stuht oder Freddy Reitz.


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Das Fälschermuseum 1030 Wien, Löwengasse 28 ∑ Di bis So von 10.00 bis 17.00 ∑ faelschermuseum.com 54


© Fälschermuseum

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as zu Anfang in der Kunst-, Kultur- und Museumswelt als „Gag“ oder befremdliche Einrichtung betrachtet wurde, ist zu einem Insidertipp avanciert. Über 5.000 Besucher jährlich spiegeln das große Interesse an den Werken, Lebensgeschichten und Skandalen berühmter Kunstfälschungen und berüchtigter Kunstfälscher wider.

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2005 eröffnete das Fälschermuseum vis-á-vis des Hunderwasserhauses. Hier werden spektakuläre Kriminalgeschichten rund um die Werke berühmt, berüchtigter Kunstfälscher erzählt und dem Besucher auf unterhaltsame Weise die Unterschiede zwischen Original, Kopie und Fälschung nähergebracht. So erfährt man unter anderem, warum der berühmteste englische Fälscher „Bomben“ in seinen Fälschungen versteckte, weshalb ein anderer unter mysteriösen Umständen ermordet wurde, wie Han van Meegeren Hermann Göring betrügen konnte, was in Kujau´s Hitlertagebüchern stand,

wie ein gefälschter Truthahn Geschichte schrieb, warum es inzwischen schon „echt falsche“ Fälschungen gibt und vieles mehr..... Die Aktualität und Brisanz dieser Thematik ist in den letzten Wochen und Monaten, denkt man an den Skandal zur Kunstsammlung Jäger, wieder überaus deutlich geworden. So sollen Werke der Maler Fernand Léger, Jean Metzinger, Max Pechstein, Kees van Dongen, Max Ernst, Heinrich Campendonk sowie André Derain nachgeahmt worden sein. Insgesamt seien ca. zwölf Bilder aus der vermeintlichen Jägers-Sammlung in den Handel geschleust worden. Darunter, über das Auktionshaus Lempertz, zwei Bilder von Max Pechstein: „Seine-Brücke“ von 1908, „Liegender Akt mit Katze“ von 1913 (das sklavisch nach der Vorzeichnung imitiert wurde, was Pechstein nie gemacht hätte) und 2008, für 2,9 Millionen Euro, das Bild „Rotes Bild mit Pferden“ (1914) von Heinrich Campendonks.


le cool Wer sich vom Leben überraschen lässt, lebt besser!

Ein Bericht von Sarah, Editorin von le cool ∑ www.lecool.com © Floriane Kammerer

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LE COOL WIEN ist ein kostenloses Online-Magazin, das eine Auswahl an kulturellen Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten listet. Wir wählen unter den interessantesten Ausstellungen, Filmen, Konzerten und Club-Veranstaltungen aus und wollen unseren LeserInnen, Lust auf ihre Stadt machen. Wöchentlich erscheint ein Newsletter, der über die spannendsten Veranstaltungen der nächsten sieben Tage informiert. Zusätzlich haben wir immer Tipps zu netten Shops, guten Restaurants, den kleinen, feinen Dingen des Lebens parat. Auf unserer Homepage finden unsere Leser die Beiträge nach Tag oder Kategorie sortiert. LE COOL WIEN ist Teil eines europaweiten Netzwerks. LE COOL nahm seinen Anfang vor acht Jahren in Barcelona und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es LE COOL in zehn europäischen Städten. Von der Gründungsstadt Barcelona, über Lissabon, Dublin, Madrid, London, Paris, Budapest bis nach Istanbul und Moskau. Jede Woche wird das Magazin an eine Leserschaft von einer halben Million EuropäerIn-

leben. Wir wollen dazu inspirieren, unsere Augen offen zu halten und dazu motivieren, auch einmal auf unbekannten Wegen zu wandeln. Wien ist eine unheimlich facettenreiche und lebendige Stadt. Unser Grundsatz ist: Wer sich vom Leben überraschen lässt, lebt besser. Wir sind offen für alles! Kunst, Mode, Literatur, Theater, Cafés und Bars, die Clubszene, all diese Kategorien haben ein Publikum. Geschmäcker sind verschieden, wir haben keine Vorbehalte, solange es interessant und empfehlenswert ist. Unsere Themen können cool und trendy oder auch traditionelle und altbekannt sein, einzig Authentizität ist uns ein Anliegen. Das kann das Pop Konzert des Jahres mit 25.000 Zusehern ebenso sein, wie die Off Space Ausstellung mit fünf Besuchern. Es ist uns wichtig, dass für alle unsere LeserInnen in jeder Ausgabe etwas dabei ist, das sie spannend finden. Eine LE COOL Besonderheit ist, dass wir jedem Thema, jedem Beitrag gleich viel Platz und damit auch den gleichen Stellenwert einräumen. Es liegt nicht in unserem Interesse,

nen ausgeschickt. Mit LE COOL wollen wir jeden Tag aufs Neue zu zeigen, dass wir in einer wunderbaren Stadt

über sämtliche Veranstaltungen zu berichten, sondern nur über die, die wir wirklich empfehlen können. LE COOL WIEN unterscheidet sich damit π


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von herkömmlichen Wochenprogrammmedien, wir bietet in Zeiten des Informationsüberflusses eine kleine, feine Selektion, einen Filter. Das LE COOL WIEN E-Magazin umfasst neben Berichten auch ein Cover und Interviews. Das Cover ist charakteristischer Bestandteil des Magazins. Wir geben jungen KünstlerInnen, manche stehen am Anfang ihrer Karriere, andere sind schon weit hingehend etabliert, die Möglichkeit, das Magazin als Präsentationsplattform zu nutzen. Das Cover ist jede Woche neu. IllustratorenInnen, GrafikerInnen, DesignerInnen, bildenden KünstlerInnen, MalerInnen, FotografInnen sind eingeladen. In einem ausführlichen Interview können die Künstler erzählen, wie sie zur Kunst gekommen sind, was sie inspiriert und vieles mehr. Ein zweites Interview stellt den LeserInnen eine interessante Persönlichkeit vor. ModedesignerInnen, MusikerInenn, SchauspielerInnen, Social EntrepreneurInnen, in Wien leben unheimlich viele spannende Menschen. Engagierte Autoren sind unsere wichtigste Informationsquelle. Sie sind Experten in ihren jeweiligen Fachgebieten, wissen genau Bescheid und wir vertrauen voll und ganz auf ihre Meinung. Die Autoren und ihre vielseitigen Interessen prägen LE COOL WIEN. Ihr Wissen und ihre Perspektive zählen. Dieses Prinzip zieht sich durch das ganze Magazin, von der Selektion der Veranstaltungen, bis hin zum Ton der Artikel. Unseren Autoren ist es ein Anliegen, ihr Wissen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Mit ihren frischen, spritzigen, persönlichen und direkten Beiträgen definieren sie den LE COOL Stil. Die LeserInnen sehen sie als Freunde, die sie mit Leidenschaft und Argumenten gleichermaßen davon zu überzeugen versuchen, diese eine, wunderbare, besondere Veranstaltung zu besuchen.

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Unsere schönsten Erfolge stehen nicht in der Bilanz. Sie stehen auf der Bühne. Wie zum Beispiel das Mobilis Saxophonquartett – neuer Bank Austria Artist of the Year 2011. Mehr über unser Engagement im Kulturbereich fi nden Sie auf www.bankaustria.at

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Jude sein Being Jewish Vienna Jewish Identity Project. Fotografien von Peter Rigaud Museum Judenplatz · 8. 3. – 19. 6. 2011 · Judenplatz 8, Wien 1 So–Do 10 – 18 Uhr, Fr 10 – 14 Uhr · www.jmw.at

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Jan Fabre

D i e J a h r e D e r b l au e n S t u n D e

Maria Theresien-Platz 路 1010 Wien 路 www.khm.at

kunst historisches khm museum 4. 5. bis 28. 8. 2011


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