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Lawrence Otieno: Getauft und gesandt zu den Bosotho

Getauft und gesandt zum Volk der Bosotho

Mein Missionsdienst in Kamerun endete Anfang März 2019. Der anhaltende Krieg forderte den Tod des Josef-Missionars Cosmas Ondari († 21. November 2018) und den Tod von Frauen, Kindern und alten Männern, denen ich diente.

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Unter diesen feindseligen, kriegerischen Umständen war ich gezwungen, nach Kenia zurückzukehren und mich von den Kriegswirren zu erholen. Die fünf Monate Entspannung waren eine heilende und erneuernde Erfahrung. Es war für mich eine Zeit, über die zweieinhalb Jahre meines Priestertums und meines Missionsdienstes nachzudenken und zu danken, wie der Herr der Mission mich gesegnet hat. So habe ich mich auf meine neue Mission unter den Basotho in Südafrika vorbereitet.

Südafrika hat eine kleine Zahl von Katholiken. Die mir als Seelsorger anvertrauten Glaubensgemeinden leben an Orten, die durch gute Straßen verbunden sind. Die Arbeitslosigkeit ist hier eines der größten Probleme. Die Menschen leben in Notunterkünften, die mit Blech umzäunt und überdacht sind. Im Winter sind die Behausungen frostig kalt und im Sommer brütend heiß. Die Bewohner sitzen an den Straßen und Wegen und warten darauf, dass sie jemand vom Gemeindeamt oder den Bauern für einen Tag anwirbt. Aber vielfach warten sie vergeblich und kehren mit leeren Händen nach Hause zurück. Wegen des Mangels an Arbeitsplätzen gibt es diejenigen, die mit einer einzigen Mahlzeit am Tag überleben. Einige Jugend-

Rechts:

Welches Kind freut sich nicht über eine Tüte Bonbons?

Oben:

Der Wirrwarr der Slums am Rand der Großstädte. Aus der Vogelperspektive sieht der Beobachter Dächer aus Wellblech oder Brettern.

In Südafrika besteht ab dem 7. Lebensjahr Schulpflicht. Diese gibt es seit 1996 bis zur 9. Schulstufe. Die ungleichen Bildungschancen bestehen nach dem Ende der Apartheid fort und stellen eine große gesellschaftspolitische Herausforderung dar. liche greifen zu Alkohol und anderen Suchtmitteln. Bei der älteren Generation hat Diabetes um sich gegriffen, in manchen Fällen so weit, dass sie ihr Augenlicht oder ihre Gliedmaßen verloren haben.

Es war ein bewegendes Erlebnis, eine Frau zu treffen, die sich für ihren zuckerkranken Vater aufopfert. Zudem kümmert sie sich um ihre beiden Kinder und einen Bruder mit geringem Einkommen. Mit dem Verkauf von Gemüse am Straßenrand verdient sie sich das Auslangen. Obwohl das Leben für die Stadtbewohner hart ist, sind sie freundlich und grüßen. Ihnen die Hand zu reichen, ist jedes Mal eine Lernerfahrung. Mit meinem Leben bezeuge ich, dass Christus mit seiner Liebe hier ist und durch meine Arbeit aktiv und lebendig wird. Die gute medizinische Versorgung der Patienten durch die Regierung ist ein Hinweis, dass die heilenden Hände des Herrn am Werk sind. Obwohl die mir anvertraute Gemeinde vielen Herausforderungen ausgesetzt ist, lasse ich mich nicht entmutigen, auf sie zuzugehen. Ich bin mir bewusst, dass der Herr der Mission bei mir ist und mein missionarisches Bemühen begleitet. Als Familie versammeln wir uns an verschiedenen Orten, um auf das Wort Gottes zu hören und uns mit der Eucharistie zu stärken. Außerdem besuche ich die Kranken jede Woche, um ihnen zuzuhören, mit ihnen zu beten und ihnen die Kommunion zu spenden. Notleidenden Menschen bringe ich nicht nur die geistigen Speisen des Gebetes und der Kommunion, sondern auch einige Lebensmittel. Der Besuch stärkt ihren Glauben und zeigt das Mitgefühl Jesu. Dies alles findet seinen Höhepunkt in der sonntäglichen Eucharistiefeier in verschiedenen verstreuten Gemeinden unserer Pfarre.

Wie andere Länder bleibt auch Südafrika vom Säkularismus und seinen Folgen nicht verschont und entfremdet die Menschen von Gott. An