Occhio Magazin »Evolution«

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- Private Public -

Occhio Magazin


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Pi첫 Die neue Occhio Strahlerserie: mit der ersten LED-Generation, die unserem Anspruch gen체gt.

pi첫 (ital.) mehr, weiter


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Die intelligente Quelle. Occhio Più ist Smart Source in Reinform: beste Lichtleistung und Lichtqualität bei höchster Energieeffizienz.

Erfahren Sie mehr. Unser Smart Source Konzept wird vorgestellt auf Seite 55.


2 Editorial

Axel Meise

Editorial light is evolution.

Willkommen im Occhio Magazin. Was wäre Licht ohne Evolution? Nachdem ich in den 1980erJahren nach einem kurzen Maschinenbaustudium mein Hobby mit meiner ersten Niedervolt-Leuchtenkollektion zum Be­ruf gemacht hatte, verschrieb ich mich in den 1990er-Jahren der Lichtberatung. Eine riesige Auswahl an Leuchten unterschiedlichster Form und Technik stand zur Verfügung, doch die Ergebnisse stellten mich nicht immer zufrieden. Warum war es nicht möglich, auch beim Thema Licht die großzügige Durchgängigkeit umzusetzen, die in Archi­tektur und Innenarchitektur immer wieder angestrebt werden? Nie­mand wechselt von Raum zu Raum den Bodenbelag, bringt an jeder Tür andere Griffe an oder in jedem Bad andere Arma­tu­ ren. Aber in Wohnhäusern wie auch in öffent­lichen Gebäuden finden sich die verschiedensten Leuchten. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: In jedem Raum, ja in jeder Situation brauche ich spezifisches Licht, also brauche ich unter­schied­ liche Leuchten ... Diese auf den ersten Blick einleuchtende Begründung in Frage zu stellen, ließ mir keine Ruhe. Kann es nicht ein System ge­ben, das so umfassend in seinen Möglichkeiten ist, dass man damit möglichst alle in der Lichtplanung und -gestaltung gewünschten Lichtwirkungen realisieren kann? Das praktisch an jedem Ort im Raum platziert werden kann, und das gestalterisch wie lichttechnisch die übergreifende, großzügige Durch-

gängigkeit schafft, von der Lichtplaner, Architekten, Bauherren, ja alle Nutzer träumen? Als ich 1995 die ersten Skizzen einer multifunktionalen Leuchtenfamilie zu Papier brachte, bei der verschiedene Re­ flek­torköpfe unterschiedlicher Lichtwirkung mit einer umfas­senden Auswahl an schlichten Leuchtenkörpern frei kombinierbar sind, ging es mir darum, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Doch was daraus geworden ist, hätte ich mir nicht träumen lassen. Aus dem Occhio Prinzip aus Kopf und Körper ist ein um­fas­ sendes „light tool“ geworden, das Planern wie Nutzern einzig­artige Möglichkeiten für das Gestalten mit Licht an die Hand gibt. Occhio Puro, die erste Occhio Linie, bietet neun verschiedene Lichtwirkungen. Occhio Sento erweitert mit Ihren wechselbaren Inserts und Farbfiltern die Möglichkeiten nochmals, und Divo bietet die gleichen Optionen der Lichtgestaltung im klassischen Look einer Glaskugel. Dazu kommt jetzt die neue Strahlerserie Occhio Più, mit der wir Occhio eine weitere Dimension hinzufügen. Occhio Più stellen wir Ihnen in diesem Heft umfassend vor. Mit unserem Smart Source Konzept gehen wir noch einen Schritt weiter: Nicht nur die richtige Leuchte und Lichtwirkung, sondern auch die Lichtquelle stehen zur freien Wahl.


Axel Meise

Axel Meise

Erst der intelligente Einsatz der richtigen Technologie für die jeweilige Situation führt zum optimalen Ergebnis von Lichtqualität und Effizienz. Sei es in Wohnräumen, Firmen, Kanzleien oder im öffentlichen Raum: Wir haben uns der Lichtqualität in allen Lebensbereichen verschrieben. Ich bin überzeugt: Licht ist Lebensqualität. Und wir leben nicht nur zu Hause. Damit erklärt sich das Leitthema unseres ersten Occhio Ma­ ga­zins, private public, in dem wir das Spannungsfeld von Privatheit und Öffentlichkeit, von Arbeitsumfeld und Zu­hause erforschen. Es würde mich freuen, wenn wir Ihnen ein wenig von unserer Begeisterung für das Medium Licht und für die Occhio Philo­­­sophie vermitteln können, von denen uns viele Occhio Anwender berichten und die uns jeden Tag aufs Neue mitreißt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen und Entdecken der Occhio Welt. Herzlich, Ihr Axel Meise

P.S.: Das Evolution Magazin erscheint zweimal jährlich. Wir freuen uns auf Ihr Feedback, Ihre Wünsche und Anregungen. Denn was wäre Licht ohne Evolution? redaktion@occhio-magazin.de

Schon während seines Studiums Anfang der 80er Jahre begann Axel Meise, aus seinem Hobby Leuchtendesign eine Profession zu machen. 1987 präsentiert der Autodidakt erstmalig eine eigene Leuchtenkollektion, die er in den folgenden Jahren konsequent ausbaut. In den 1990er-Jahren übernimmt er zu­s ätzlich ein Lichthaus und beschäftigt sich mit Lichtplanung und -gestaltung. Aus diesen Erfahrungen heraus entsteht Mitte der 90er Jahre die Idee zum universell verwend­ baren Leuchtensystem Occhio. Zusammen mit dem Designer Christoph Kügler entwickelt er die modulare Produktfamilie aus Kopf und Körper, die 1999 auf den Markt kommt. Occhio erringt in der Folge mehrere Designpreise und hat sich seitdem zu einer der erfolgreichsten Leuchtenmarken in Europa entwickelt.

Editorial 3


4 Inhalt

Inhaltsverzeichnis light is evolution.

Occhio setzt Zeichen: Der Flagshipstore in München zeigt das ganz Spektrum von gestaltetem Licht. Occhio store MUC, Steinstrasse 19, 81667 München www.occhiostore.de / muc


Inhalt 5

Die neue Öffentlichkeit

Was uns in Zukunft bewegt.

6 - 11

12 - 17

Der Private Public Mensch  Quer auf dem Sofa

18 - 19

20 - 27

Wohin sich Büro und Heim entwickeln.

Lichtkonzept Atelierhaus  Architektur am Wörthsee

28 - 31

32 - 43

Occhio Più

Lichtkonzept Binnberg

48 - 55

Magier des Lichts

56 - 57

Qualität als Markenerlebnis

Zum einzig wahren Licht  Occhio store Köln

68 - 69

63

Warum wir die Glühwendel lieben.

Wie James Turrell mit Licht zaubert.

64 - 67

Wie ein Atelierhaus funktioniert.

Occhio Smart Source in der Praxis.

Die Welt ohne Glühbirne

70 - 71

Wie Occhio Licht gestaltet.

Was hinter der neuen Leuchte steckt.

44 - 47

58 - 62

Analyse einer neuen Spezies.

Shortcuts  Impressum

Wie Design-Ikonen entstehen.

Wie man Gotteshäuser ausleuchtet.

Wo die neue Design-Attraktion zu finden ist.

Warum Occhio Più den reddot design award erhielt.

Wer hinter diesem Magazin steht.



Private Public Ist die ร ffentlichkeit privat? Ist die neue Privatheit รถffentlich?


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Umfrage

Die neue Öffentlichkeit Im Gespräch mit Gestaltern und Entscheidern.

„Das geht Sie nichts an!“, blaffte Schauspieler Harrison Ford auf die Frage nach Sex im Alter unlängst in der Süddeutschen Zeitung zurück. Seit Reality-TV und Facebook hat sich die Wahrnehmung des Öffentlichen offenbar verschoben. Wer ist heute wann privat? Und wann „öffentlich“? Welche Auswirkungen hat das auf unser Leben, auf das Büro und das Heim? Das Occhio Magazin hakte bei sieben Kreativen, CEOs und Promis nach. Die vollständigen Antworten können Sie im Internet unter www.occhio-magazin.de nachlesen.

Prof. Titus Bernhard, Architekt www.titusbernhardarchitekten.com

Käsebrot und Wurstsalat. Ist das nicht herrlich? Prof. Titus Bernhard, Architekt, Augsburg, 46 Jahre Wie unterscheidet sich die öffentliche Person Titus Bernhard von der privaten? Sehr! Die öffentliche Person ist professionell, eloquent, mit klaren Vorstellungen. Der Privatmensch naturbezogen, bei­nahe romantisch, Kunst und Handwerk liebend, weniger do­minant und nahbarer. Im Grunde sehr gesellig. Das wird von vielen verkannt. Die größte Entspannung finde ich auf einer einfachen Berghütte in Graubünden, bei Käsebrot und Wurstsalat. Ist das nicht herrlich? Beide Bereiche verbindet hohe Risikobereitschaft und eine gewisse Besessenheit von und für die Dinge, die mich gerade interessieren.

Umgeben Sie sich privat mit demselben Niveau und derselben Qualität wie beruflich? Im Grunde schon, aber nicht zwanghaft. Ich bin nur glaubwürdig, wenn ich das, was ich meinen Kunden anbiete, auch selber lebe. Andererseits sind Brüche und Widersprüche, sind das „Improvisieren“ und das „unkonventionelle Gestalten“ wichtig. Bei uns zu Hause erzählen Interieur und Einrichtung eine lange Geschichte, die Familie gestaltet mit, nichts ist perfekt. So wird es ein lebendiges Ganzes. Die Dinge brau­­­chen Zeit. Zu den Konstanten bei der Gestaltung meines Lebens­raumes gehört ein sorgfältiger Umgang mit Raum, Licht, Kunst und schönen Möbeln. Andrea Karg, Modedesignerin www.allude-cashmere.com

Andrea Karg, Modedesignerin, München Wie öffentlich muss man sein, um beruflichen Erfolg zu haben? Als Designerin spreche ich über meine Kollektion und deren Entstehungsprozess, also was mich inspiriert und wie ich daraus Dinge zu einem neuen Ganzen zusammenfüge. Dies ist ein sehr intimer Vorgang, an dem ich die Öffentlichkeit aber gerne teilhaben lasse, denn der Dialog mit anderen ist auch ein wichtiger Teil des kreativen Prozesses. Wie öffentlich sind Sie? Hier gibt es eine Trennlinie: Alles, was im Zusammenhang mit meiner Arbeit steht, ist erlaubt. Aber keine Homestory mit meiner Familie zu Hause. Das bleibt mein Refugium.


Umfrage

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Wenn man es nicht schafft, sich rar zu machen, hat man heutzutage ein Problem.

Charles Schumann, Barmannlegende www.schumanns.de

Charles Schumann, Barmannlegende, München Wie öffentlich müssen Sie sein, um Erfolg zu haben? Wissen Sie, viele Menschen verwenden viel Energie darauf, öffentlich zu werden. Sie gehen auf jede Vernissage und springen vor jede Kamera. Ich möchte gar nicht so „öffentlich“ sein. Das Wichtigste in jedem Betrieb ist doch die Präsenz, dass man da ist, glaubhaft ist und liebt, was man macht. Dann braucht man in keiner Zeitung zu stehen. Wie öffentlich sind Sie? Sicher, ich bin als Model tätig und genieße manchen Auftritt. Aber alles in Maßen. Wenn man es nicht schafft, sich rar zu machen, hat man heutzutage ein Problem. Das sage ich, weil sowieso alle zu mir kommen (lacht). Wie unterscheidet sich der öffentliche Charles Schumann vom privaten? Ich habe kein privates Leben, mein Leben findet in der Bar statt. Sechs Tage die Woche, und am siebten bin ich auch noch eine Stunde da. Es geht nicht anders. Und das hat Auswirkungen. Mit einer Bar bleibt kaum Zeit für Freund­schaften, denn Freundschaft heißt doch, dass man für andere da ist, wenn sie einen brauchen. Umgeben Sie sich privat mit demselben Niveau und derselben Qualität wie beruflich? Ohne Qualität geht es nicht. Gutes Brot ist mir am Wichtigsten. Daheim lebe ich eher spartanisch, da reicht ein bequemes Bett, ein Tisch, Platz für meine 50 000 Bücher, ein Klavier und ein Kleiderzimmer für meine geliebten Anzüge.

Was ist für Sie das perfekte Licht – in der Bar und daheim? In einem Restaurant ist gutes Licht zugleich schwer und einfach zu erreichen. Entweder hängt man nur eine Birne an die Decke und sagt: Licht ist nicht so wichtig, oder man be­auf­­tragt jemanden, der es wirklich inszeniert. Und es gibt gute Lichtplaner! Ein langer Tresen ist wichtig für eine Bar, sie sollte im besten Licht erscheinen, und das geht nur, wenn Archi­tekten und Lichtplaner zusammenarbeiten. Zu Hause habe ich eine Nachtlampe zum Lesen und eine Leuchte über dem Klavier. Ich mache mir keine Gedanken über Licht. Wenn ich Licht haben will, gehe ich ins Freie.


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Umfrage

Goso Graf Kageneck, Marketing Consultant, München, 56 Jahre Wie öffentlich muss man sein, um beruflichen Erfolg zu haben? Es war dem Erfolg schon immer zuträglich, das eigene Können und das eigene Produkt mit der Kraft des persönlichen Auftritts zu unterstützen. Rubens zum Beispiel verkehrte gesellschaftlich intensiv mit den Mächtigen und Reichen der Stadt und des Landes. Seine personality war, wie man annehmen kann, imposant. Er war sehr „öffentlich“ und wurde sehr reich dabei. Vermeer dagegen, ein Misanthrop und Besesse­ner, ging es ganz entschieden schlechter. Nicht, weil er der schlechtere Maler war. Auf jedem Wochenmarkt kann man erleben, dass der am meisten verkauft, der sein Produkt nicht nur mit lauter Stimme ausruft, sondern es mit seiner Persönlichkeit über­zeugend umkleidet.

Henry Hasselbarth, Vice President North & Central Europe, Emirates, Frankfurt, 65 Jahre Wie öffentlich muss man sein, um beruflichen Erfolg zu haben? Eigentlich überhaupt nicht. Dieses Modell zeigen die AldiEigentümer. Wenn man sich aber für die Öffentlichkeit ent­scheidet, wird das Image entscheidend. Und dieses sollte man so positiv einsetzen, wie es Nelson Mandela oder Richard von Weizsäcker getan haben. Wie öffentlich sind Sie? Ich bin in der Reisebranche, dem Luftverkehr und in der ent­sprechenden politischen Szene bekannt, besonders dafür, dass ich mit meiner Meinung nicht hinterm Berg halte. Am wichtigsten ist: immer authentisch bleiben.

Umgeben Sie sich privat mit demselben Niveau und derselben Qualität an Interieur und Einrichtung wie beruflich? Ich möchte das in umgekehrter Reihenfolge betrachten. Ich versuche mein berufliches Interieur der Qualität meines pri­­va­ten anzupassen. Als Selbständiger, der viel zu Hause arbeitet, leiste ich mir ein Büro, was stilistisch keine Kompromisse an Möbeln, Materialien, Stoffen oder Licht eingehen muss. Gleich­zeitig ist es sehr effizient für meine Arbeit und mein Wohlbefinden eingerichtet. Eine schön gemaserte und gebeizte Tischplatte hat eine ganz andere Sinnlichkeit als weißes Resopal, eine angenehm gedimmte Leuchte ist für Auge und Kopf angenehmer als Neon von der Decke. Goso Graf Kageneck, Marketing Consultant, München

Jelena Mangold, Modedesignerin, Basel, 25 Jahre Wie gehen Sie damit um, die einst geschützte Privatheit zugunsten des persönlichen Netzwerkes ein Stück weit aufgeben zu müssen? Ich versuche, sehr bewusst mit dem Medium Internet umzuge­hen: sowohl mit den Vorteilen wie der einfachen, kosten­losen und weltweiten Vernetzung, als auch mit den Nachteilen wie beispielsweise der Gefahr durch Profiling. So besitze ich keinerlei Profile, die mich als Privatperson thematisieren, sondern nur einen Blog, der meine Ansprüche und Prinzipien, die ich als Designerin im Kleidentwurf vertrete, kommuniziert. Im Endeffekt entscheidet jeder selbst, wie viel er von sich preisgibt. Umgeben Sie sich privat mit demselben Niveau und derselben Qualität wie beruflich? Mir ist es auf beiden Ebenen gleich wichtig, nichts zu kom­munizieren, hinter dem ich als Person nicht stehen kann. Wenn ich mich also privat dagegen wehre, dass Menschen für die Herstellung von Kleidung ausgebeutet werden, will ich mit meiner Mode auch eine gangbare Alternative erarbeiten und aufzeigen.

Henry Hasselbarth, Vice President North & Central Europe, Emirates www.emirates.de

Im Endeffekt entscheidet jeder selbst, wie viel er von sich preisgibt.

Janja Label, Modedesignerin janja.blogsport.de


Umfrage

Mark Braun, Designer, Berlin, 34 Jahre Wie öffentlich sind Sie als Person? Beruflich sehr öffentlich: eigene Website, Veröffentlich­ ungen Print und online, Präsenz auf Messen, aktiv in Berliner Netzwerken wie „create berlin“ oder „dmy berlin“. Im Netz über xing sowie im Hochschulkontext und in der Lehre. Privat bleibe ich eher unsichtbar: kein facebook, kein stayfriends und keine privaten Details im CV. Wie unterscheidet sich die öffentliche Person Mark Braun von der privaten? Die öffentliche Person repräsentiert meine Firma und das damit verbundene Autorendesign. Die private Person ist privat. Wie gehen Sie damit um, die einst geschützte Privatheit zugunsten des persönlichen Netzwerkes ein Stück weit aufgeben zu müssen? Mein privates Netzwerk vermischt sich nur marginal mit meinen öffentlichen Netzwerken – sollten im öffentlichen Netzwerk private Freundschaften entstehen, versuche ich auch da Berufliches von Privatem zu trennen.

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Mark Braun, Designer www.markbraun.eu

Aus gestalterischer Sicht bin ich privat oft auf einem viel entspannteren Niveau.

Umgeben Sie sich privat mit demselben Niveau und derselben Qualität wie beruflich? Auf der zwischenmenschlichen Ebene liegt das Private natur­­gemäß auf höherem Niveau, wenngleich auch einige Ge­ schäfts­­beziehungen von spannender Qualität und Ehrlich­keit geprägt sind. Aus gestalterischer Sicht bin ich privat oft auf einem sehr viel entspannteren Niveau. Auf der Messe, online oder bei Präsentationen geht es dagegen hochanspruchsvoll zu. Was macht das perfekte Arbeitsumfeld aus? Klare Ansagen, Kollegen mit Überblick, gutes Zeitmanage­ment, Struktur und nicht zuletzt Gelassenheit. Beim Interieur: Festkosten gering halten, aber gute Basisausstattung an Maschinen und Software.

Beistelltisch Lift und Hockerserie Ton Mark Braun


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Leitartikel

Der Private Public Mensch Ist die neue Öffentlichkeit privat, die neue Privatheit öffentlich?

Samantha Charialis

Samantha Charialis lebt – oder sollten wir lieber sagen: arbeitet – als Trendscout in den Vereinigten Staaten. Die 27-Jährige pendelt gerade zwischen San Francisco und Kairo, wo sie ein interkulturelles Institut berät. Trotz Handy und Skype: Charialis liebt etwas ganz Altmodisches – ein Gespräch unter vier Augen.

Haben Sie schon ein Sofa im Büro? Nein? Dann wird es aber höchste Zeit. Arbeitsmediziner und Psychologen raten zu einem Mittagsschläfchen. Nichts ist entspannender als ein Power-Nap zwischen zwei Terminen. Denn Nine-to-five bildet nur noch die Ausnahme in der Office-Welt. Wir arbeiten dort, wo wir kreativ sind, und immer dann, wenn wir Ideen haben. Büro und Freizeit, Freunde und Kollegen – Kleinigkeiten zeigen, wie stark sich die Sphären durchdringen. Zuerst war die Stechuhr dran, die in hohem Bogen aus dem Betrieb flog. Das Team ersetzte die Familie, man traf sich zur Arbeit, ging gemeinsam essen, klemmte sich dann wieder hinter den Computer und verlebte auch den Feierabend gemeinsam. Etwa zur gleichen Zeit kam die Kaffeebar auf. Kennen Sie noch eine Vorstandsetage, ja ein normales Büro, ohne perfekten Kaffee-Vollautomaten und ohne Seen aus Latte macchiato und Espresso? In den späten 1990er-Jahren eroberte die Lounge unsere Arbeits- und Freizeitwelt. Was das Auto in den Vereinigten Staaten seit seiner Erfindung war, semi-privates Territorium in Bewegung, ja erweitertes Heim, gibt es seitdem zwischen Kapstadt und Kairo in zahllosen Wartebereichen und Starbucks-Coffee-Company-Klonen, erkennbar an folgenden Zutaten: gedämpftes Licht und säuselnde Songs aus versteckten Lautsprechern, nachgiebige Sitzmöbel und niedrige Beistelltische sowie weiche Tep­piche. Die Lounge-Vorhersage: weich bis aufgeschäumt mit wenig Ecken und Kanten. Geschäft und Gemütlichkeit schließen sich nicht mehr aus, sie bedingen sich. >


Bitte kleben Sie hier Ihr Bild ein!

› In the future, everyone will be world - famous for 15 minutes.‚ (Andy Warhol, 1968)


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Leitartikel

Nun fallen die letzten Schranken: Unser Büro wird noch Möglichkeiten, die nicht mehr nach Entweder-oder fragen, wohnlicher, das Heim dagegen zum erweiterten Geschäftsfeld. sondern das Sowohl-als-auch erlauben: Erfolgreich eine Firma Diese Tendenz bestätigt Dr. Kerstin Cuhls, Geschäftsfeld- führen und eine Familie gründen, mit Freunden einen schöleiterin Vorausschau und Zukunftsforschung am Fraunhofer nen Abend verbringen und zugleich erreichbar sein, wenn die Institut für System- und Innovationsforschung (ISI): „Studien New Yorker Börse zum Höhenflug ansetzt – alles möglich. belegen, dass Menschen einfach besser in einer angenehmen Atmosphäre arbeiten. Langsam ist es gesellschaftlich aner- Wir leben in einer Zeit der Optionen und veränderter Wahrkannt, das Büro heimelig zu gestalten.“ Inzwischen erwarten nehmung. Die Karlsruher Forscherin Dr. Kerstin Cuhls meint, wir von einem Büro mehr als nur Funktionalität, es soll Ge- es entstehe eine neue Öffentlichkeit und eine neue Privatheit. schmack und Persönlichkeit seiner Menschen widerspiegeln. „Erfolg ist langsam mit öffentlicher Wahrnehmung gleich­zu­ Es geht um Materialien, um Oberflächen, um das richtige setzen.“ Sie geht noch einen Schritt weiter und spricht von eiLicht, kurz: um fühlbare Lebensqualität. Dafür wünschen wir ner neuen Qualität von Privatheit in der Öffentlichkeit. Das uns für das Heim jene Effizienz, die wir von Hotels und Kon- „In-der-Öffentlichkeit-stehen“ werde „normal“. Diese Beobferenzräumen gewohnt sind. achtung liegt ganz auf der Linie ihrer Zunft. Zukunftsforscher Horst W. Opaschowski fragt in seinem Zukunftsreport 2030: Ein Katalysator ist die allgegenwärtige Kommunikation. Wir „Gibt es in Zukunft keine Privatsphäre mehr?“ Seine Antwort: leben in Netzen. Offline war gestern: Mails im Flieger che- Die Privatsphäre wird zur Öffentlichkeit. Dieser fundamentacken, Börsenkurse am iPhone verfolgen, schnell mal Twittern len Veränderung in unserer Software, der sozialen Codierung, und Simsen sind heute so normal wie früher Drei-Gänge-Me- wird sich auch die Hardware anpassen. nüs beim Fliegen. 350 Millionen Menschen nutzen Facebook, Tendenz steigend. Die neue Öffentlichkeit ist privat, und das Wohnbüro und Arbeitsschlafzimmer Private kann jederzeit öffentlich werden. „Das Microblogging- Hybridisierung und Crossover heißen die Trends. Welche netz Twitter pustet nahezu jeden Inhalt in die Öffentlichkeit“, Aufgabe für Architekten und Designer, die neuen Hüllen unfrozzelte die Wochenzeitung DIE ZEIT im Dezember 2009. seres Lebens zu gestalten! Der 24-Stunden-Mensch schafft Das heißt: Auswählen und Selektieren bleiben auch in Zu­- sich veränderte Räume. „Ansprüche und Qualitäten aus dem kunft Qualitäten, die über den Erfolg von Initiativen und Un- Büro wechseln ins Heim und umgekehrt“, meint ein Psycho­lo­ ternehmen entscheiden. ge und erklärt das so: Wer gewohnt ist, in seinem Auto einen Lebensentwürfe verändern sich mit Lichtgeschwindigkeit. perfekten Hi-Fi-Sound zu haben, wird sich im eigenen Haus Im 21. Jahrhundert eröffnet die Kommunikationsgesellschaft nicht mit weniger zufriedengeben; wer hinter dem Steuer den


Leitartikel

besten Sitz gefunden hat, wird auch im Büro nach einem solchen Ausschau halten; und wer einmal erlebt hat, wie stark gutes Licht am Arbeitsplatz die Leistung beeinflusst, wird Lichtplanung nicht mehr für einen überflüssigen Luxus halten. Grenzen waren gestern. Wohnbüros und Arbeitsschlafzimmer sind Konsequenzen eines tiefgreifenden Wandels, der Gren­zen verflüssigt und neue Denkräume zulässt. Bald wird sich niemand mehr mit Kompromissen zufriedengeben, wenn er Standards aus dem Arbeitsleben ins Home Office übertragen und Qualitäten des Privaten im Büro wieder­finden kann, und zwar persönlicher, differenzierter und genussreicher denn je. Es geht um Atmosphäre, und die ist zuallererst Aufgabe von Architekten, Inneneinrichtern und Designern. Sie sollen Licht und Raum zusammenbringen, Arbeit und Freizeit, Erholung und Gespräch, und so den Rahmen für intensives Erleben und effizientes Arbeiten schaffen. Die neue Lebenskultur gibt wenig feste Regeln vor und kaum Erfolgsrezepte, dafür kommt es auf Geschmack an und auf persönlichen Einsatz, wie es der Berliner Philosoph Norbert Bolz im Jahre 2001 formulierte: „Vergangene Generationen konnten sich leichter in ihrem Leben orientieren als wir. Heute gibt es keine vorgegebenen Antworten mehr. Deshalb ist es entscheidend, das Fragen zu lernen und das Finden zu trainieren.“ Bolz will also sagen, wir entwerfen uns „auf ungewisse Möglichkeiten.“ Noch nie hatten wir dazu mehr Möglichkeiten, bessere Instrumente und mehr gutes Design an der Hand. Das Öffentliche ist das Private, und niemand stört sich mehr

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die Kommunikationsgesellschaft Fragt nicht mehr nach EntwederOder. Sie lebt das Sowohl-als-auch.

Literatur Burckhardt, Lucius: Design der Zukunft. Architektur, Design, Technik, Ökologie. 1987. // Canton, James: The Extreme Future: The Top Trends That Will Reshape the World in the Next 20 Years. Deutsch: Extreme neue Welt: Welche Toptrends unsere Zukunft prägen. 2006. // Fuller, Buckminster R.: Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde. 1969. // Gibson, Rowan: Revolutions @ work. Steelcase. 1999. // Naisbitt, John: Mind Set!: Reset Your Thinking and See the Future. Deutsch: Mind Set! Wie wir die Zukunft entschlüsseln. 2007. // Horst W. Opaschowski: Deutschland 2030. Wie wir in Zukunft leben werden. 2008. // Micic, Pero: Das ZukunftsRadar. Die wichtig­s ten Trends, Technologien und Themen für die Zukunft. 2006.


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Leitartikel

Leben und Arbeit lassen sich nicht trennen, sie sind eins, und dem muss Rechnung getragen werden. Links www.fazit-forschung.de (DELPHI-Studien) Delphi-Studie 1998 (Delphi'98-Umfrage. Studie zur globalen Entwicklung von Wissenschaft und Technik). http://www.isi.fhg.de/publ/downloads/isi98b07/delphi98-daten.pdf


Leitartikel

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daran, dass sich Grenzen auflösen. Genau hier setzt die Verantwortung des Einzelnen für seine Lebenswelt ein. Jeder von uns möchte doch etwas Besonderes sein und auch darüber sprechen können – egal, ob im Freundeskreis oder in einem Verkaufsgespräch. Das Besondere reicht heute eben viel weiter: Der passende Wein gehört genauso dazu wie das perfekte Ambiente. Schrittmacher der Veränderung Es war einmal eine Zeit, in der Vati nach Hause kam, sein Jackett abstreifte und durch eine bequeme Wolljacke tauschte, in Lammfellschuhe schlüpfte und nach der Fernsehzeitung griff, die am Beistelltisch lag. Vorbei, vorbei. Öffentlich und privat, geschäftlich und familiär wirbeln durcheinander wie Schneeflocken. Wie sehen die neuen Biografien aus, wie leben die Trend­set­ ter, die Macher? Da wäre zum Beispiel Peter Martin, kreativer Kopf der Münchner Agentur Martin et Karczinski. Manche würden dem Unternehmer und Vater von drei Kindern eine 24-Stunden-Präsenz bescheinigen, er selbst sagt einfach: „Arbeiten ist ein Teil des Lebens und seit jeher ein zentraler Faktor für den Menschen.“ Peter Martin, 39, legt nach: „Wir verbringen bis zu 70 Prozent unseres Wachzustandes am Arbeitsplatz. Leben und Arbeit lassen sich nicht trennen, sie sind eins, und dem muss Rechnung getragen werden.“ Der Designer reißt Grenzen ein, wo es nur geht. Ein Essen ist eben auch eine Möglichkeit für ein gutes Gespräch, der Arbeitsplatz im Büro muss Spaß machen und perfekt gestaltet sein, und sein Atelierhaus neben dem eigenen Wohnhaus bildet einen hybriden Raum, der verschiedenste Kombinationen von Öffentlich und Privat, von Geschäft und Familie zulässt. (Sehen Sie dazu den folgenden Artikel). Und warum das alles? Peter Martin brennt für Lösungen, die es nicht von der Stange gibt, die während des Eincheckens rei­fen oder abends bei einem Glas Wein mit Freunden. Das heißt auch, sich Neues einzuverleiben und in neue Rollen zu schlüpfen, vornehmlich die seiner Auftraggeber, die ihre CI stärken wollen: „Ich denke mich in die Markenwelt ein“, sagt Peter Martin, „ich lebe es, ich bin es. Ich jongliere mit Bildern, Botschaften und Räumen. Auf einmal entsteht es und ist da.“ Geschwindigkeit, Zeit und Ort der Veränderung bedingen sich. Wir leben in der wohl spannendsten Zeit seit Charles Lind­ berg zu seinem Flug über den Atlantik antrat. Die Welt wächst zusammen. Waren das 19. und frühe 20. Jahrhundert geprägt durch Hardware und klare Grenzen, so verspricht das neue Jahrtausend eine neue Ebene der Vernetzung und Entgrenzung: Digitales Kaminfeuer, Lounge und Laptop oder die Wohnküche mit Internet sind Vorboten für eine grundsätz­li­ che Neubewertung unserer Standards. Diese werden steigen, nicht fallen. Was bislang im Büro üblich war – Effizienz und Kommunikation – fließt unmerklich ein in unseren Alltag, während der Arbeitsplatz tendenziell weicher wird und wohnlicher. Davon werden wir alle profitieren. Grenzen waren gestern. Nun gilt es, die neuen Möglichkeiten zu nutzen.


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Interview

Quer auf dem Sofa Wohin entwickeln sich Büro und Heim?

Antworten und Visionen von den Architekten Christoph Kitterle und Gerhard Landau.

gl: Das klassische Arbeitszimmer gibt es nicht mehr, dafür große Wohn-Aufenthalts-Essräume mit W-LAN. Die Raumzusammenhänge werden loftartig. Die Grenzen zwischen Bad und Schlafraum, zwischen Arbeit und Wohnen werden fließend. Das lässt kleinere Wohnungen wesentlich größer erscheinen. Man liegt quer auf dem Sofa und hat das Notebook auf den Knien. Da sind wir freier geworden.

Gerhard Landau, 44, Dipl. Ing., Architekt und Partner von Landau und Kindelbacher.

Christoph Kitterle, 49, Dipl. Ing., Architekt und geschäftsführender Gesellschafter congena.

Welche Trends erkennen Sie gerade im Büro und im hochwertigen Heim? Christoph Kitterle (ck): Die Büroarbeit ist vielfältiger geworden. Mitarbeiter müssen kommunizieren, recherchieren oder einfach mal Kaffee trinken können. Das Gespräch mit Menschen löst mehr und mehr die Sachbearbeitung ab. Für Arbeitgeber lohnt es sich, in Ambiente und Stimmung zu investieren. Licht liefert einen wesentlichen Beitrag, diese sehr unterschiedlichen Orte zu beleben – gearbeitet wird heute im formellen Besprechungsraum ebenso wie in der Kaffeebar. Gerhard Landau (gl): Hochklassiger Wohnraum in den Städten ist heiß begehrt. Und die Ansprüche steigen. Zuhause arbeiten heißt für viele Freelancer, dass in der Küche ein ComputerFlachbildschirm mit den aktuellen Börsenkursen hängt. Sie arbeiten online und in Netzwerken. ck: Das kann ich nur bestätigen, althergebrachte Ansprüche an den eigenen Schreibtisch gibt es immer weniger, das höhere Gut besteht darin, flexibel zu sein und zu arbeiten, wann und wo man will. Bislang getrennte Bereiche kommen zusammen.

Es geht also um Atmosphären? gl: Wir leben und arbeiten in Wohlfühlbereichen, es ist ja auch viel schöner im Wohnzimmer zu sitzen als im Arbeitszimmer zur Nordseite raus. Auch im Büro wird gewünscht, dass die Leute sich wohlfühlen. Es gibt keinen Bereichsleiter mehr, der argwöhnisch den Espresso-Ausschank kontrolliert und die Leute zurück an den Schreibtisch treibt. Wir haben für einen Kunden eine Agora geschaffen und eine Kantine mit kostenlosem Essen. Die Mitarbeiter dort sind motivierter und seltener krank als in einem Zellenbüro mit dunklem Mittelflur und Wasserzapfstelle. Ambiente zahlt sich aus. Wechseln Ansprüche vom Büro ins Privatleben – und umgekehrt? ck: Bedingt. Das Private bleibt individuell und lässt sich schwer verallgemeinern. Büros dagegen werden immer hochwertiger, wir planen Espresso-Bars statt Heißwasserzapfstellen. Hier entstehen Räume für Begegnung mit hoher Gestaltungsquali­ tät. Eine große Rolle spielt die Wertschätzung, die Unterneh­ men ihren Mitarbeitern entgegenbringen. Immer mehr Berei­che erfahren eine starke Aufwertung. Wenn sich Mitarbeiter treffen, „ratschen“ sie nicht, sie tauschen sich aus und generieren Mehrwert für das Unternehmen. Wir bieten immer mehr Bereiche an, die Austausch erlauben und ihn sogar fördern. gl: Das Bild des Büros wandelt sich, da sich das Berufsbild wandelt. Es gibt einen höheren Besprechungsbedarf, mehr kommunikative Zonen und Teamzonen für Mitarbeiter, die gar keinen festen Arbeitsplatz mehr besitzen. Es entsteht eine Bürolandschaft.


Interview

Arbeitgeber sollten in Ambiente und Stimmung investieren.

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Loft in München, Landau + Kindelbacher (Foto, Christian Hacker)

ck: Manches sieht aus wie ein großer Spielplatz. Ob BusinessGärten und ähnliche Entwicklungen sofort angenommen werden, ob die Menschen Spaß daran haben – man wird sehen. Wir werden die Entwicklung genau beobachten.

verzichtet vielleicht ganz auf Beleuchtung, während ein Älte­rer fast eine OP-Beleuchtung mit 1000 Lux einschaltet, damit er lesen kann, was klein auf dem Zettel steht. Individuell zu steuerndes Licht ist eine entscheidende Qualität.

Sie planen für einen flexiblen, hoch motivierten 24-StundenMenschen ... gl: Ab einem gewissen Einkommens- und Bildungsniveau wird genau das verlangt: hohe Flexibilität, Reisen ...

gl: Manche Arbeitsplatzrichtlinien sind an diesem Punkt kon­ traproduktiv. Sie verlangen so hohe Luxzahlen, dass man fast eine Sonnenbrille aufsetzen will. Dazu kommt die Energie­effi­­zienzproblematik. Wir arbeiten intensiv daran, Lichtfarben und angenehme Atmosphäre zu erhalten. Zuhause wie im Büro.

ck: ... Erreichbarkeit. cl: Ich bin sieben Tage die Woche 20 Stunden erreichbar. Nur im Urlaub stelle ich das Handy 14 Tage aus. ck: Niemand kann hoch qualifizierte Mitarbeiter einstellen und von ihnen verlangen, strikt von 9 bis 17 Uhr zu arbeiten. Menschen, die sich frei entscheiden können, wann und wo sie arbeiten, sind motivierter und effizienter. Es entstehen neue Freiheiten mit dem Ziel, „Offenheit in Kopf und Raum“ zu erzeugen. Diese Offenheit zeigt sich in neuen Bürokonzepten mit lichtdurchfluteten, variablen Räumen. Licht, insbesondere Tageslicht, ist ein „Lebensmittel“. Es muss überall hineinkommen können und punktuell durch hochwertiges Kunstlicht ergänzt werden können. Wer sich wohlfühlt, arbeitet auch effizient. Wie sieht Lichtplanung aus, die diesen Grundsatz beherzigt? ck: Zunächst sollte man wissen, welche Stimmung an welchen Stellen erzeugt werden soll. Downlights verbreiten eine ganz andere Atmosphäre als ein Schirm mit wärmerem Licht. Ein weiterer, entscheidender Aspekt besteht darin, den Arbeitsplatz individuell zu gestalten und das Licht auf die aktuelle Tätigkeit abstimmen zu können. Ein jüngerer IT-Mitarbeiter

Abschließend: Was erwartet uns in zehn Jahren, wie sehen die Bereiche Arbeit und Leben dann aus? gl: Die vor Kurzem noch spürbare Freude an sichtbarer Technik, an 3000 Schaltern und entsprechenden Wahlmöglichkeiten, wird einer Freude an perfekter Bedienbarkeit weichen. Man möchte individuell steuern, aber die Technik im Hintergrund lassen ... ck: Die meisten Menschen sind lediglich Anwender und keine Technikfreaks. gl: Diesen Trend sehe ich auch im Wohnbereich. Kühlschränke, die selbstständig Waren scannen, sind lächerlich. Niemand möchte sich bevormunden lassen. Technik soll mir dienen, nicht mich bevormunden. ck: Möglicherweise spielt das Büro als Heimat und der reprä­ sen­tative Arbeitsplatz nicht mehr die entscheidende Rolle. Wir entwickeln uns mehr und mehr zu freien Netzwerkern, die sich zeitweise zu Projekten zusammenschließen und überall Leben und Arbeit verbinden.


case study Atelierhaus – Licht für alle Situationen.





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Wohnen, Pi첫 alto C

Case Study

Wohnen, Sento lettura C


Case Study

UG K체che, Pi첫 alto C, LED / K체chentisch, Divo sopeso H, HV

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UG Schlafzimmer Divo stilo Fn / UG Bad, Pi첫 piano doppio C, Divo verticale Fw (Spiegel)


26 Private Public

Case Study

Untergeschoss Schlafen, Pi첫 piano C / Decke, Divo stilo Fn / Stehleuchte


Case Study

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Lichtkonzept Atelier Lichtplanung Occhio store München.

EG

Erdgeschoss Die Più alto Aufbaustrahler werden zufällig im Raum verteilt, um eine von der Nutzung unabhängige Beleuchtung zu ermöglichen. Die hohen Reflektionsgrade der hellen Materialien sorgen für gute Grundhelligkeit. Mit dem prägnanten Lichtkegel der Occhio Linsen werden die freien Wandflächen gleichzeitig gestaltet. Die warme Lichtfarbe der dimmbaren Hochvolt-Halogenlichtquellen sorgt für eine angenehme Lichtatmosphäre. Arbeitsflächen und Lesebereich werden mit mobilen Lese- und Tischleuchten bei Bedarf zusätzlich beleuchtet.

Untergeschoss Schlafzimmer Più piano Einbaustrahler mit Linse werden nahe der freien Wandfläche platziert und gestalten diese mit ihrer charakteristischen Lichtwirkung. Mit den Niedervolt-Halogenlichtquellen werden die Konturen noch akzentuierter. Die Grundhelligkeit im Raum entsteht über die Reflektion der Wandfläche. Die randlose Einbaulösung lässt den Più Kopf praktisch direkt aus der Decke schwenken. Als Leselicht am Bett werden zusätzlich Occhio Divo Pendel- und Stehleuchten eingesetzt. 5 x Più piano C NV-Halogen 60W, dimmbar, randlos 1 x Divo stilo H Stehleuchte NV-Halogen 60W, dimmbar 1 x Divo sospeso Pendelleuchte H NV-Halogen, 60W, dimmbar (nicht abgebildet)

7 x Più alto C HV-Halogen 60W, dimmbar 1 x Sento lettura C NV-Halogen 60W, dimmbar 2 x Sento tavolo C NV-Halogen 60W, dimmbar

Untergeschoss Essen Die Arbeitsfläche wird mit alto Aufbaustrahlern in LED mit 40° Spotlinsen intensiv und gleichmäßig aufgehellt. Gleichzeitig ermöglicht die Schwenkbarkeit der Strahler veränderbare Inszenierungen. Die high color LED sorgt für angenehme Lichtfarbe im Zusammenspiel mit der weiteren Lichtgestaltung im Raum. Der Esstisch ist mit einer Divo Pendelleuchte mit nach unten gerichtetem Lichtaustritt effektvoll beleuchtet. 4 x Più alto S40 LED 13W high color 1 x Divo sospeso Pendelleuchte

Untergeschoss Bad Ein Più piano Doppelstrahler mit Linse vergrößert den Raum zu beiden Seiten durch Illuminierung der Wandflächen. Die Divo verticale am Spiegel sorgt für brilliantes frontales Licht, ähnlich einem Theaterspiegel. 1 x Più piano doppio C NV-Halogen 60W, dimmbar 1 x Divo verticale Fw NV-Halogen 60W, dimmbar

UG

75 Beleuchtungstärke [lx]

100

150

200

300


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Architektur

Architektur Atelierhaus am Wör thsee Muck Petzet. Der Architekt

Muck Petzet, 45, hat sein Büro in einem alten Industriebau im Münchner Bahnhofsviertel. Die Lage ist durchaus programmatisch zu sehen. Petzet transformiert. Er ergänzt und injiziert das Neue homöopathisch in den Stadtraum. Alte Häuser sind für ihn nicht reif für die Abbruchbirne, sondern für den richtigen Plan. Sie haben Potenziale, Res­sourcen. „Mein Ziel ist, eine Einheit zu formen aus Vorhandenem und Neuem“, sagt Petzet. Dafür hat er wunderbare Begriffe entwickelt, anschauliche Metaphern. Beim Inlay schmiegt sich das Neue in die Fassung des Alten, der Parasit sitzt auf oder an Bestehendem, nutzt seine Infrastruktur, bleibt aber unabhängig, und bei der Assimilation passt sich das Neue an. Von der Stadtplanung bis zum Ladenbau reicht das Spektrum des Münchner Architekturbüros, das in den letzten Jahren mit Preisen überschüttet wurde: vom Deutschen und Europäischen Städtebaupreis bis hin zum Deutschen Bauherrenpreis „Modernisierung, Hohe Qualität – Tragbare Kosten“ und zur Auszeichnung „Best Architects 09“ für den Lausitztower in Hoyerswerda.

Ein bewaldeter Hang über dem Wörthsee. Neben einer ori­gi­ nalgetreu renovierten denkmalgeschützten Villa aus dem Jahre 1929 steht ein neues Gartenhaus. Ist das Hauptgebäude repräsentativ und von Weitem sichtbar, hält sich das Atelierhaus zurück. Seine schwarz lasierte Fichtenholzfassade zeigt, dass es sich um ein ephemeres Gebäude handelt, ganz in der Tradi­ tion des alten Nebengebäudes, dessen Platz und Dimensionen es einnimmt. Sein Thema ist der intensive Dialog von Natur und Architektur. Das halb in den steilen Hang eingegrabene massive Un­ ter­geschoss des Bestandes wurde im Grundriss übernommen. Hier befinden sich Teeküche, Bad und ein Gästezimmer. Man spürt den Hang, lebt den Hang und kocht direkt am Hang. Selbst die Treppe nach oben folgt der Neigung des Hügels. Oben öffnet sich ein großer Atelierraum. Auch sein Dach folgt dem Gefälle, die Innenwände sind abgeschrägt und schiefwinkelig. Große Fenster ermöglichen die unmittelbare Erfahrung der Landschaft. Der Blick geht hinab zum See und hinauf zum bewaldeten Hügel. Zur „Prachtseite“, dem See, ist der Raum niedrig, das schräge Dach scheint hier direkt auf den unterhalb des Hauses liegenden, etwa 200 Meter entfernten See zu zielen. Die gegenüberliegende Waldseite öffnet sich dagegen mit einer über dreieinhalb Meter hohen Panoramaverglasung gegen den Hang mit seinen hoch aufragenden Buchen. Der mit Holz ausgekleidete Atelierraum mit seinen Lärchenholzfenstern korrespondiert mit den großen Holzstapeln vor dem Haus und den Bäumen im Wald. Das Haus wird zu einem Wahrnehmungsinstrument, es öffnet sich nicht zum See, wie man erwarten könnte, sondern zum Wald, zur konzentrierten Atmosphäre und Ruhe der Natur. Die Gegensätze See und Wald, hohe und niedrige Verglasung,

konzentrierter Blick zur Landschaft und schweifender Blick zum Buchenwald, durchdringen das Haus. Zwei verschiedene Sphären überlappen und durchdringen sich. Ein energetischer, fließender Raum entsteht. Durch den eingezogenen Eingang und die abgetrennte Treppe mit Kamineinsatz entsteht quer zur Blickachse Wald-See eine Einschnürung des Raums, die diesen in zwei Bereiche gliedert: einen sich zum Wald hin öffnenden Arbeitsbereich mit einem Betontisch und einen intimeren Ruhe- und Besprechungsbereich mit Blick auf den See. Die Fenster können hier komplett ins Innere geklappt werden, so dass sich der Raum im Sommer in eine offene Loggia verwandelt. Das dunkle Haus kommuniziert räumlich und materiell mit seiner Umgebung. Im Schatten der hohen Bäume entzieht es sich immer wieder neugierigen Blicken.

Muck Petzet Architekten Landwehrstraße 37 80336 München Tel +49 89 59 99 49 20 Fax +49 89 59 99 49 29 www.mp-a.de sekretariat@mp-a.de


Architektur

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Peter Martin, trennen Sie eigentlich zwischen Privatleben und Büro? Ich verfolge ein Lebenskonzept, das nicht zwischen Büro und Privatleben unterscheidet. Denn Gefühle sind untrennbar. Unser Leben ist spürbare Empfindung im Kontinuum von Raum und Zeit. Trennung entsteht nur im Kopf, das Leben hingegen ist ein Fluss, der verbindet. Ich bin Peter Martin, Designer, auch mitten in der Nacht. Der Bauherr

Peter Martin, 1970 in Lahr geboren, leitet als Designer und Branding-Spezialist zusammen mit seinem Partner Daniel Karczinski die vielfach ausgezeichnete Münchner Agentur Martin et Karczinski. Mit seiner Frau Ancilla und seinen Kindern Aurica, Paul und Julius lebt er in einer denkmal­ geschützten Villa am See. Der Markenstratege, Dozent und Autor hat eine Schwäche: Er hat hohe Ideale und ist selten bereit, sie aufzugeben.

Um Menschen bei ihrer Vision zu unterstützen, muss ich ihre Motive kennenlernen und die Frage klären, was sie treibt.

Martin et Karczinski Nymphenburgerstraße 125 80636 München Tel +0049 (0)89 7464690 www.martinetkarczinski.de

Was treibt Sie als Gestalter an? Ich möchte die Welt ein Stück positiver machen, dazu beitragen, etwas zu verändern, zu verbessern. Verbessern durch Design? Design ist das eine. Aber Design und überhaupt alles Visuelle einer Marke ist meiner Meinung nach nur dann langfristig erfolgreich, wenn die Haltung dahinter auch Ideale birgt. Dafür meinen Gegenüber zu sensibilisieren, das versuche ich. Für Branding-Konzepte müssen sie viel über Ihre Auftrag­ge­ ber erfahren, sie verstehen lernen. Wie gelingt das – und wo? Marken-Arbeit ist Charakter-Arbeit. Ich kann keinen Cor­porate-Identity-Prozess durchführen, ohne in der Tiefe mit den Menschen zu arbeiten, die sich dafür verantwortlich zeigen. Zum Teil bin ich mit Inhabern und Managern Tage unterwegs. Manchmal ist es meinem Gegenüber wichtig, mich und meine Familie kennenzulernen. Um Menschen in ihrer Vision zu unterstützen, muss ich ihre Motive kennen­lernen und die Frage klären, was sie antreibt. Es geht schließlich um Vertrauen, das Beratung erst ermöglicht. An der Schnittstelle von Privat und Öffentlich steht das neue Atelierhaus, ein Gebäude voll fließender Übergänge. Was ist da entstanden? Das Atelierhaus zeigt einen Teil meines Lebenskonzepts. Pri­vatheit, wie ich sie lebe, braucht auch einen Schutzraum, in dem ich mal ungefiltert, unreflektiert sein darf. Auf der anderen Seite kommen Menschen zu mir, um mit mir zu sprechen, und ich führe solche Gespräche gerne in einer privaten Umgebung. Aber diese Umgebung muss auch getrennt vom normalen Tagesablauf funktionieren, getrennt von meiner Familie und ihren Wünschen. Ich bin zu Hause und spreche mit Partnern in einer privaten Atmosphäre. Daher das Konzept des Atelierhauses neben dem Wohnhaus. Eine alte Villa und ein moderner Bau? Können Sie diese Nachbarschaft abschließend kurz erläutern? Da stehen sich fast 100 Jahre Architektur gegenüber. Hier ein Vorläufer der Neuen Sachlichkeit, denkmalgeschützt und behutsam renoviert, dort ein Atelierhaus von heute. Am Anfang konnte ich mir gar nicht vorstellen, das alte Haus zu restaurieren und nicht modern zu leben. Der Spagat ist uns aber wunderbar gelungen, weil wir mit viel Achtung die alte Substanz herausgeschält und zugleich einen Punkt geschaffen haben, wie heute eine neue Sachlichkeit gelebt werden kann.


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Architektur


Architektur

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32 Occhio Più

Magalog

Occhio Più Die neue Dimension.

Warum braucht Occhio eigentlich Ein- und Aufbaustrahler? più (ital.) mehr, weiter ...

Occhio bedeutet perfektes Licht für alle Lebensbereiche. Für wirk­lich alle Lebensbereiche? Unser Leitspruch „light is evo­ lu­tion“ bedeutet für uns, dass wir uns und unser Produktportfolio auf Basis der „Occhio DNA“ immer weiterentwickeln, um möglichst viele Lebensbereiche mit hohem Anspruch an Lichtqualität optimal gestalten zu können.

Modularität nicht als Selbstzweck, sondern als Mehrwert für den Anwender, der damit maximale Anpassungs- und Individualisierungsmöglichkeiten hat.

Dafür braucht es ein möglichst komplettes Produktportfolio, das Lösungen für alle typischen Anwendungen der Lichtgestaltung bietet. Einbaustrahler und Aufbaustrahler gehören hier neben Raumleuchten zum Standardrepertoire, sowohl in Wohnräumen als auch im Objektbereich. Aber Occhio und Standard?

Designqualität als Symbiose zwischen reduzierter Gestaltung, höchster Funktionalität und Fertigungsqualität. Nicht zu vergessen die vielen durchdachten Detaillösungen wie die gelenkfreie Aufhängung des piano Einbaustrahlers.

Wir haben für unsere neue Stahlerserie Occhio Più noch einmal ganz von vorne angefangen, nämlich beim Mehrwert für den Anwender. Fast jeder würde gerne die vielfältigen Möglichkeiten professioneller Strahler nutzen, aber möglichst ohne Kompromisse im Design. Nicht immer ist es möglich, dass ein Gebäude den Notwendigkeiten für den Einbau von professionellen Strahlern angepasst oder gar dafür konzipiert wird. Und die Idee des „Joy of use“ bringt man mit Ein- und Aufbau­strah­ lern normalerweise nicht in Verbindung. Occhio Più ist anders, typisch Occhio eben.

Multifunktionalität als selbstverständliche Grundlage für mög­lichst umfassende Einsatzmöglichkeiten.

Lichtqualität im Sinne von bester Lichtwirkung und der richtigen Lichtquelle für die jeweilige Situation durch unser Smart Source Konzept. Und der ersten LED, die lichttechnisch un­se­ren Ansprüchen genügt und darüber hinaus auch noch auswechselbar ist. Und da es sich bei Più ganz offensichtlich um ein vollwertiges Mitglied der Occhio Familie handelt, lassen sich gestalterisch wie lichttechnisch durchgängige Lichtkonzepte „ aus einem Guss realisieren“, wie es sie noch nie gegeben hat.


Pi첫


34 Occhio Più

Magalog

Concept Più System

Mit Occhio Più erschließen sich neue Raumdimensionen für Occhio. Die neue multifunktionale Strahlerserie für den Wohn- und Objektbereich besticht durch ihr einzigartiges modulares Konzept und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Lichttechnisch und gestalterisch orientiert sich Più an der erfolgreichen Sento Linie von Occhio, mit der sie die optischen Elemente wie Linsen, Farbfilter und Reflektoren teilt. Das Più Leuchtensystem besteht aus Einbau- und Aufbaustrahlern sowie track Schienenstrahlern. Zentrales Element der Einbauversionen Più piano ist die geniale gelenkfreie Aufhängung. Dabei integrieren sich die Più piano Einbaustrahler als deckenbündige oder versenkte Version in die Architektur, ohne ihren eigenständigen Charakter zu verlieren. Die mit integriertem oder externem Vorschaltgerät erhältlichen Aufbauversionen Più alto sind mit einem ausgefeilten Dreh- und Schwenkmechanismus versehen, der ein Maximum an Flexibilität ermöglicht. Besonders die integrierte Lösung Più alto² mit ihrem „One box“-Design besticht dabei durch ihren un­verwechsel­baren Look.


Magalog

^

^

Più piano in

Più piano

HV / NV / CDM / LED

HV / NV / CDM / LED

Occhio Più 35

^

^

^

^

Più alto

Più alto 2

Più alto track

Più alto track 2

HV / NV / CDM / LED

NV / CDM / LED

HV

NV / CDM / LED


36 Occhio Più

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Design Choose your St yle

Occhio Più wird aus hochwertigen Materialien wie Aluminum, Messing und Stahl gefertigt. Bei den lichttechnischen Komponenten kommen hochwertige optische Komponenten zum Einsatz und sorgen damit für ein außergewöhnliches Qualitätserlebnis. Der modulare Aufbau von Occhio Più bietet eine Vielzahl von Individualisierungsmöglichkeiten. Bei den Più alto Aufbaustrahlern sind die Grundkomponenten (body) in chrom oder chrom matt veredelt, die Strahlerköpfe sind darüber hinaus in hochglänzend weißer oder schwarzer Lackierung (bianco / nero) erhältlich. Die Köpfe und Cover der Più piano Einbaustrahler sind ebenfalls in chrom oder chrom matt sowie hochglänzend weiß oder schwarz lackiert erhältlich. Die Innen­seite der Deckentubes sind in weißem oder schwarzem Softlack ausgeführt. Damit kann Occhio Più an die vorherrschenden Farben und Oberflächen der Architektur und Raumgestaltung optimal angepasst werden und unterstreicht diese zugleich mit ihrem hohem Anspruch an Qualität und Design.

^ Versionen piano in, piano, alto, alto 2

^ Oberfläche head chrom matt, chrom, bianco, nero


Magalog

^ Tube matt weiĂ&#x;, matt schwarz

^ Cover chrom matt, chrom, bianco, nero

Occhio PiĂš 37


38 Occhio Più

Magalog

Lighting Effects Choose your Light ^ Più B Glas satiniert

Occhio Più Ein- und Aufbaustrahler bieten höchste Lichtqualität bei gleichzeitig größtmöglicher Flexibilität. Die optische Linse (Version C) mit 80° Lichtaustritt (LED S40 mit zweiter Linse auch mit 40°) ist absolut blendfrei und setzt klar konturierte Akzente. Optional können zusätzlich wechselbare dichroitische Farbfilter für eindrucksvolle Farbeffekte oder ein satiniertes Glas für weiche Übergänge eingesetzt werden. Spot Reflektoren in 10°, 20° und 40° (S10 / S20 / S40), sowie das satinierte Glas für diffuse Beleuchtung (B), bieten weitere Möglichkeiten der Lichtgestaltung. Dabei sind die Lichtkomponenten durch einen einfachen Mechanismus jederzeit austauschbar.

^ Più S10 Reflektor 10°

^ Più S20 Reflektor 20°

^ Più S40 Reflektor 40°


Magalog

Occhio Pi첫 39

^ Pi첫 C Linse

^ Filter gelb

Filter rot

Filter blau

Filter magenta

^

^ Pi첫 C Linse + Glas satiniert

Filter gr체n


40 Occhio Più

Magalog

functionalit y Mounting

144 mm 95 mm 80 mm

95 mm

10 – 50 mm

166 mm

132,5 mm

80 mm

95 mm 10 – 22 mm

80 mm

^

^

^

Einbaumontage mit cover Durchmesser tube 132 mm Durchmesser head 124 mm Durchmesser cover außen 162 mm Durchmesser cover innen 130 mm

Einbaumontage deckenbündig für panel (Montage rückseitig) Durchmesser tube 132 mm Durchmesser head 124 mm

Einputzmontage deckenbündig Durchmesser tube 132 mm Durchmesser head 124 mm

Più piano stehen in verschiedene Varianten für unterschiedliche Einbaulösungen zur Wahl. Die magnetisch fixierten Cover mit lackierten oder galvanisch veredelten Ober­f lächen sind charakteristisch für die Deckeneinbauversionen. Die rahmen­losen Modelle sind sowohl als Einputzversion als auch zur Montage auf rückseitig zu­g änglichen Panels erhältlich. Dank des einzigartigen Kugelkalottenprinzips sind die Strahlerköpfe rundum bis zu einem Winkel von 30° frei ausrichtbar (Più piano 30°, Più piano in 20°).

10 – 35 mm


Magalog

Occhio Più 41

68 mm  61 mm

^

^

^

Montage Aufputz Durchmesser head 124 mm Durchmesser body 83 mm Höhe (ohne Linse) 54 mm schwenkbar 45°, drehbar 360°

Montage Hohlraumdecke

Montage Aufputz Durchmesser head 124 mm Durchmesser body 83 mm Höhe (ohne Linse) 114 mm schwenkbar 45°, drehbar 360° EVG integriert

Più alto Strahler sind dank einer speziellen Befestigungstechnik um 360° drehbar und über ein integriertes Gelenk um 45° schwenkbar. Sie lassen sich aber auch in vertikaler Position fixieren und sind so als reines Downlight einsetzbar. Die flachen alto Versionen in Hochvolt-Halogen (HV) können direkt auf einer festen Decke eingesetzt werden, ebenso wie die hohen alto² Versionen in Niedervolt, CDM- oder LEDTechnologie, bei denen die elektronischen Vorschaltgeräte integriert sind.


42 Occhio Più

Magalog

Design Choose your Light Source

^

^

HV Hochvolt Halogen-Eco G9 48 Watt, 60 Watt

NV Niedervolt Halogen IRC Gy6.35 50 Watt, 60 Watt

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CDM Metalldampf-Halogen GU6.5 20 Watt, 35 Watt

LED Hochleistungs-LED High Color / High Flux, wechselbar, 13 Watt

Occhio Più setzt die Smart Source Philosophie von Occhio höchst konsequent um: Für praktisch jede Anwendung steht die optimale Lichtquelle zur Verfügung. Neben den neuen Niedervolt- und Hochvolt-Halogenlichtquellen in Eco-Version (Energieeffizienzklasse B und C) sowie den CDM-Entladungsleuchtmitteln (Klasse A) kommt bei Più die neueste Hochleistungs-LED-Technologie zum Einsatz, die den hohen Ansprüchen von Occhio auch in puncto Licht-

qualität gerecht wird. Die außergewöhnlich lichtstarke und energieeffiziente Più LED (Klasse A) überzeugt durch sehr gute Farbwiedergabe und die hervorragend gleichmäßige und konturierte Ausleuchtung mit der Sento Linse.

Mehr über Smart Source auf Seite 55


Magalog

Die zwei zur Wahl stehenden LED-Varianten bieten hohe Lebensdauer, höchste Energieeffizienz und eine halogennahe Farbtemperatur. Bei der High-Color-LED steht die bestmögliche Farbwiedergabe im Vordergrund. Die high flux Version verbindet hohe Lichtleistung mit guter Farbwiedergabe. Der hochleistungs LED-Chip selbst ist durch ein intelligentes System austauschbar. Più LED Strahler können so immer auf den aktuellen Technologiestand gebracht werden.

Occhio Più 43


case study Binnberg Design – optimales Licht fßr jeden Arbeitsbereich.



46 Private Public

Case Study

Binnberg Design Ganzheitliches Lichtkonzept für ein anspruchsvolles Ambiente.

Kunde: Binnberg Design Lichtplanung: Occhio store MUC

Das Planungsbüro Binnberg Design im Münchner Stadtteil Haidhausen steht für eine harmonische und konsequente Verbindung zwischen Architektur, Innenarchitektur und Design mit einer persönlichen Handschrift. Diese individuelle Note wünschte sich Uwe Binnberg auch für seine eigenen Räumlichkeiten. Aus seiner beruflichen Praxis heraus weiß er um die Bedeutung guten Lichts für die Attraktivität und Funktionalität von Gebäuden und Räumen. Sein Bestreben war es, mit einem durchdachten, auf die Innenarchitektur abgestimmten Lichtkonzept eine besondere Lichtatmosphäre und ein anspruchsvolles Ambiente für seine Mitarbeiter und Kunden zu schaffen. Hierfür ließ sich Uwe Binnberg von dem Occhio Planungsteam beraten, das für das Designbüro ein Lichtkonzept entwickelte, welches für jede Raumsituation die passende Lichtlösung bietet. Der Raum wurde in seine einzelnen Bereiche untergliedert und analysiert, welchen Lichtbedürfnissen diese Bereiche unterliegen. Ziel war ein funktionales und zugleich attraktives Lichtkonzept in Verbindung mit gestalterischer Durchgängigkeit für das gesamte Büro. Die Occhio Leuchtensysteme bieten aufgrund ihrer Multifunktionalität, konsistenten Formensprache und hohen Indivi­dualisierbarkeit ideale Voraussetzungen für diese Aufgabe. Für die Grund- und Akzentbeleuchtung wurde die neue Occhio Più Strahlerserie gewählt, die sich als Ein- und Aufbaustrahler gestalterisch in den Raum integrieren und mit ihren verschiedenen Optiken die jeweils optimale Lichtwirkung schaffen. Mit Hilfe des Occhio Smart Source Konzepts wurde darüber hinaus für jeden Anwendungsbereich unter den Gesichtspunkten Lichtstärke, Lichtfarbe, Langlebigkeit und nicht zuletzt Effizienz die passende Lichtquelle gewählt. Die zur Wahl stehen­den Produktversionen, Oberflächen und Farb­ kombinatio­nen von Occhio Più ermöglichten dem Designer dabei eine präzise Anpassung an die Innenraumgestaltung. Occhio Divo Leuchten sorgen mit Ihren brillanten Glaskugeln ganz bewusst für einen dekorativen Kontrapunkt und sind dabei gleichzeitig wichtige gestalterische und funktionale

Komponente des Lichtkonzepts. Die Arbeits- und Besprech­ ungstische wurden mit Occhio Divo Pendelleuchten durch nach unten gerichtetes Halogenlicht in angenehmer Lichtfarbe blendfrei beleuchtet. Stehleuchten im Loungebereich sorgen für eine wohnliche Atmosphäre. Binnberg Design repräsentiert ein neues Bürokonzept mit lichtdurchfluteten und variablen Räumen, in denen Architektur, Interior Design und Lichtgestaltung eine intelligente und zugleich höchst ansprechende Symbiose eingehen. Mit dem Planungsbüro Binnberg hat Axelmeiselicht ein Anschauungsobjekt für Lichtplaner und Architekten realisiert, in dem die einzigartigen Möglichkeiten des Occhio Systems eindrucksvoll zur Geltung kommen. 1 Die rahmenlos eingebauten Più piano Einbaustrahler mit Spotreflektor S20 und kontraststarken CDM-Leuchtmitteln sorgen sogar auf den mattschwarzen Schrankwänden für dezenten Glanz. 2 Die Divo sospeso Pendelleuchten in Niedervolt-Halogentechnik beleuchten die Besprechungs- und Arbeitstische und sorgen gleichzeitig für den dekorativen Touch. 3 Die Besprechungslounge wurde mit Più alto mit high color LED-Technik in Ver­b indung mit den optischen Linsen in Szene gesetzt. Ein nahezu unsichtbarer Più piano in Deckenstrahler erhellt den Tischblock gleichmäßig.

Più piano mit CDM erweckt schwarze Schrankwände zum Leben (1).


Case Study

Divo sospeso in Halogen sorgt für Brillanz und Wärme (2).

Drei Technologien – Eine einzigartige Atmosphäre

Die Besprechungslounge, mit Più alto Strahlern in LED in Szene gesetzt (3).

Private Public 47


48 Magazin

Welt ohne Glühbirne

Die Welt ohne Glühbirne Eine Liebeserklärung an die Glühwendel.

Von Oliver Herwig

Coney Island riecht nach Seetang und Nathan's famous Hotdogs. Wie eh und je. Doch die Hochspannung rund um die Stillwell Avenue ist der Melancholie gewichen. Das Terminal Hotel ist vernagelt, der Sand schlierig und voller Treibgut. Auf der Strandpromenade, dem Reigelmann Boardwalk, drehen nur Streifenwagen ihre Runden. Dabei leuchtete Coney Island einmal wie ein Meteor. Mitte der 1920er-Jahre strahlten bis zu 1,3 Millionen Glühbirnen über Fahrgeschäften, Buden und Ständen und verwandelten den Strand in ein Magic Kingdom des Lichts, eine Welt jenseits der Welt. Coney Island hieß bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts die Vergnügungsstätte für alle jene New Yorker, die sich keine Strandhäuser auf Long Island leisten konnten. Am Atlantik fanden sie eine Welt der Sensationen und Illusionen, eine sich ständig steigernde Mischung exotischer Orte und Attraktionen. Leuchttürme flankierten den Eingang zu Dreamland, ein Schoner mit geblähtem Segel und mit Wimpeln geflaggter Takelage teilte die Wellen. Unter seinem Kiel schäumte ein Vorhang aus Wasser, durch den Besucher in ein geheimnisvoll strahlendes Unterwasserreich schlüpften. Abtauchen, verschwinden, hieß die Devise. Millionen Zuschauer waren wie magisch angezogen von nächtlichen Leuchtkaskaden, die sich über die Strände ergossen wie flüssiges Gold. >


Welt ohne Gl端hbirne

Magazin 49


50 Magazin

Welt ohne Glühbirne

Unser Körper benötigt Hell- wie Dunkelphasen. In der Nacht schüttet er Melatonin aus, das uns einschlafen lässt. Morgens sorgt die aufgehende Sonne dafür, dass unser Körper verstärkt Serotonin produziert, das uns wach und unternehmungslustig macht.


Welt ohne Glühbirne

Magazin 51

Mit der 1841 patentierten, aber erst 1879 von Thomas Alva Edison präsentierten Glühbirne begann eine neue Zeitrechnung. Die Moderne hatte ihre strahlende Fackel erfunden, die schnell zum Sinnbild aufstieg für geniale Geistesblitze. Phoenix und Prometheus, dazu strahlende Elfen, die dem Menschen die Flamme des Himmels reichten. Wer immer diebegeisterten Plakate der führenden Hersteller sah, spürte, was diese Erfindung bedeutete: Diese Strahlkraft war nicht von dieser Welt, sie reichte zugleich zurück in mythische Vorzeit und wies voraus auf das, was kommen sollte: auf eine moderne, wahrhaft erleuchtete Gesellschaft.

Fackel der Moderne Kaum hatte Edison die Glühbirne präsentiert, flammten elektrische Straßenbeleuchtungen auf. Berlins Kaisergalerie wurde verschwenderisch illuminiert, aber bis 1910 waren erst dreieinhalb Prozent der Berliner Wohnungen an die Elek­tri­zitätsversorgung angeschlossen. Ein Arbeiterhaushalt konnte sich eine Kohlefadenlampe ebenso wenig leisten wie die Gas­beleuchtung zuvor. Elektrisches Licht war ein öffentliches Vergnügen. Kein Luna­park und kein Riesenrad ohne Glühbirne. Monumente wurden der neuen Leuchtquelle errichtet wie das Palais de l'Electricité auf der Pariser Weltausstellung von 1900. Als „rotglühende Lava“ beschreibt Korrespondent Emil Peschkau die farbig beleuchteten Fontänen und Wasser­spiele der Internationalen Elektrizitätsausstellung in Frank­furt 1891. Peschkau erklärt seinen verblüfften Lesern: „Das Vor­überdrehen eines schwach magnetischen Eisenkörpers an Drahtspulen genügt, um jenen eigenthümlichen Erregungszustand der Materie hervorzurufen, den man Electricität nennt [...] ähnlich dem Schwingen der Theilchen des Wassers, wenn man einen Stein in dasselbe wirft.“ Kunstbeleuchtung wird für Peschau zum „Silberlicht“. 1909 markieren Peter Behrens rationale Entwürfe für Flammenbotenlampen der AEG den gestalterischen Durchbruch in eine neue Epoche: Das technische Innenleben verlangt ei­nen funktionalen Korpus. Und während die Massenfertigung die Preise für Glühbirnen und Leuchten für alle erschwinglich machte, explodierte auch die installierte Leistung der Elektrizitätswerke. Aber erst in den 1920er-Jahren zog elektrische Beleuchtung endgültig in die Privathaushalte ein. Großstädtisches Leben ist plötzlich Licht, Bewegung, Energie. John Dos Passos beschreibt 1925 das brodelnde New York in Manhattan Transfer als Meer von Licht. „Bars yawned bright [...] at the corners of rainseething streets“, schildert der Autor, „Yellow light off mirrors and brass rails and gilt frames“ locken die Passanten. Kühles Neon neben warmem, einladendem Licht, gespiegelt in Messinghandläufen.


52 Magazin

Welt ohne Glühbirne

Das angekündigte Ende der Glühlampe lässt niemanden kalt. Bürger horten Glühbirnen wie Goldbarren. Um 180 Prozent schnellte der Verkauf von Glühbirnen im Vergleich zum Vorjahr nach oben. Baumarktketten melden Hamsterkäufe. Glühende Bewunderer finden sich zuhauf. Nahezu alle großen Tageszeitungen kommentierten das Aus einer Lichtkultur, der Spiegel thematisierte „Das Leid der Lampendesigner“ und der Vorstandsvorsitzende des Zentralverbandes Europäischer Designkultur, Michael Gärtner, sah sogar ein ästhetisches Unglück heraufziehen. „Da ist ein europäisches Kulturgut bedroht“, befürchtete Gärtner, dessen Verband ZVEDK zwei Dutzend Leuchtenhersteller und deren Zulieferer vertritt.

FaSSUNGSLOS : EU-Verbot von Atmosphäre

Was aber steckt eigentlich unter dem birnenförmigen Glaskolben, der sich in fast 150 Jahren in zahllosen Varianten und Ausprägungen erhalten hat? Edisons Geniestreich nutzte geschickt den Widerstand eines Glühfadens aus Wolfram oder Wolframlegierungen, durch den elektrischer Strom strömte, bis die Drähte glühten und jenes warme Licht aussandten, das die Menschen so in ihren Bann zog. Der Draht wandelte elektrischen Strom in Strahlung und Wärme um. Vor allem in Hitze. Rund fünf Prozent der elektrischen Energie gibt eine Glühbirne als sichtbares Licht ab, den Rest als Wärme. Diese spürt nicht nur, wer die Birne anlangt, sie schmeichelt auch den Augen, schließlich emittiert eine Glühwendel annähernd das gesamte Spektrum des Sonnenlichts. Und das macht die Glühbirne so interessant, nicht die Tatsache, dass wir jedes Mal einen kleinen Ofen in die Fassung schrauben. Bis heute zählt die Glühbirne zu den Klassikern des industriellen Designs. Doch damit könnte bald Schluss sein. Erstaunlich, dass sich seit Edison das Grundprinzip erhalten hat, verfeinert wurden lediglich einige Bestandteile. Heute glüht in der Regel eine Doppelwendel in einem gasgefüllten Kolben, was die Lichtausbeute erheblich steigert. Anders ausgedrückt: Verglichen mit Edisons Modell leuchtet eine moderne Lampe zehnmal heller. Das reicht dem zuständigen EU-Kommissar nicht. Fassungslos erleben Lichtplaner, Museumsfachleute und Designer die jüngste Energiesparoffensive aus Brüssel. Ab 1. September dürfen mattierte Birnen und klare 100-WattGlühlampen nicht mehr verkauft werden. Schrittweise verbannt Brüssel die gute alte Birne vom Markt.

Schließlich geht es um den Widerspruch von Ökologie und Empfinden. Dahinter liegt die Frage: Wie weit darf der Staat in die persönliche Lebensführung eingreifen? Und wie nachhaltig sind Vorschriften, die am Verhalten des Einzelnen abprallen? Wer Hunderttausende von Dimmern in deutschen Wohnzimmern sieht, erkennt, dass es um mehr geht als Ökologie oder stimmige Richtlinien. Energiesparlampen lassen sich nur mit hohem technischen Aufwand dimmen. „Und auch dann werden sie nur dunkler, und nicht wärmer“, erklärt Christoph Kügler, Physiker und Lichtexperte bei Occhio. Wohnlichkeit oder Atmosphäre sind natürlich höchst subjektive, ja fragile Begriffe. Dabei lässt sich die Farbtemperatur einer Lichtquelle objektiv messen: Glühbirnen liegen zwischen 2200 bis 2600 Kelvin. Ihre geringe Lichtausbeute korres­pon­diert mit einem als warm empfundenen Licht. Eine Kompaktleuchtstofflampe liegt hingegen zwischen 2700 und 4000 Kel­vin,wirkt zugleich kälter und weißer. Doch vermeintliche Objektivität hilft nichts, da wir Lichtqualität vor allem „subjektiv empfinden“, meint Kügler. Entscheidend sei das „ausgestrahlte Spektrum. Und das ist bei Leuchtstofflampen absolut inhomogen, im Gegensatz zum kontinuierlichen Spektrum der Glüh- und Halogenlampen.“ Normen sind nicht genug. Es geht um Millionen von Wohnküchen und Wohnzimmern, die nicht durch die Arbeitsstättenverordnung und ihre in Lux gemessene Nennbeleuchtungsstärke auf Linie gebracht werden können. Alles dreht sich um den Dreiklang von Raum, Mensch und Wahrnehmung – und da liegt die gute alte Glühbirne in der Gunst von Experten und Normal-Verbrauchern ganz vorn. Schätzungsweise dreieinhalb Milliarden Glühbirnen leuchten in Deutschland. Vielleicht sollten wir unser Sensorium neu justieren. Eine Kerzenflamme leuchtet bei 1500 K. Kerzen spielten übrigens die Hauptrolle in Stanley Kubricks Historienfilm Barry Lyndon. Der Regisseur filmte ohne Kunstlicht, dafür bei verschwenderischen Kerzengelagen. Möglich machte es ein extrem lichtstarkes Objektiv, das Zeiss ursprünglich für die NASA entwickelt hatte. Kubrick gelang ein Filmkunstwerk – so nah am Erleben des 18. Jahrhunderts, wie es mit modernen Mitteln eben gelingen konnte.


Welt ohne Gl端hbirne

Flur, Sento tavolo E / Board, Sento soffitto singolo E / Decke

Magazin 53

Schlafzimmer & Bad, Puro letto E / Schlafzimmer, Puro verticale E / Bad


54 Magazin

Welt ohne Glühbirne

Zukunft. Neben dem natürlichen Halogenlicht setzen Lichtdesigner auf LED (Light Emitting Diode). Diese Lichtquelle liefert inzwischen ausreichende Leistung und immer bessere Lichtqualität. Meise freut sich: „Da kommen interessante, früher nicht vorstellbare Möglichkeiten im Leuchtendesign und in der Lichtgestaltung hinzu.“

Glühende Bewunderer

Vielleicht ist das die Lehre, die wir aus dem Aus der guten alten Glühbirne ziehen sollten: Niemand muss seine Ansprüche an Lichtqualität zurückschrauben. Technologien sind immer an eine gewisse Zeit gebunden und werden von der nächsten Generation ersetzt oder langsam verdrängt. Das haben das Grammophon und auch die Langspielplatte erfahren, ohne dass sie deshalb nicht noch Liebhaber hätten. Ähnlich geht es dem guten alten Strandbad von Coney Island. Längst gibt es Pläne, das Vergnügungsareal wieder aufzupolieren und mit neuer, spektakulärer Architektur wieder aufleben zu lassen. Vorbei ist manchmal nicht ganz vorbei. Die Fackel der Moderne wird weitergereicht, von der Glühbirne zu Halogen und LED.

Selten war die Ablehnung so einhellig: Lichtplaner fürchten um ihre Gestaltungsmöglichkeiten, Museumsfachleute um Exponate der Moderne, und Designhistoriker sehen gar Klassiker des Leuchten-Designs in ihrer Wirkung bedroht, sobald klobige Energiesparlampen den angestammten Platz der Glühbirnen einnehmen. Die harmonieren weder mit der Strahlkraft noch mit den Dimensionen der allermeisten Energiesparlampen. Selten finden sich Stimmen, die im Zwang zur Energieeffi­zienz die Chancen erkennen, Gestaltung und Ökologie zu verbinden. Designer und Unternehmer Axel Meise sieht die eigentliche Herausforderung darin, die Qualitäten der Glühbirne weiterzuentwickeln – oder besser: die Qualitäten der Glühwendel. Als ideal erscheint dem Münchner hier die neueste Generation der Halogentechnik, weil sie Energieeffizienz und Lichtqualität auf hohem Niveau verbindet. Auch hier wird das Licht über eine Glühwendel erzeugt, aufgrund des die Wendel umgebenden Gases allerdings deutlich effizienter. Axel Meise blickt optimistisch in die Zukunft. Von Kulturpessimismus ist bei ihm nichts zu spüren. „Im Gegenteil“, sagt der Designer, „Die neuen Halogenleuchtmittel bieten die gleiche oder gar bessere Lichtqualität ohne die Nachteile der Glühlampe. Leider kommt diese wirklich gute Alternative in der öffentlichen Diskussion gerade viel zu kurz.“ Und nach dem Wechsel zu Energiesparlampen oder eben Halogenlichtqellen? Mittlerweile setzt sich die Erkenntnis durch, dass die gängige Energiesparlampe in Leuchtstofftechnologie wohl nur eine Zwischenlösung darstellt in Richtung Licht der

Xenon Halogen-Technologie. Wie die Glühbirne nutzen auch Halogen-Leuchtmittel einen glühenden Leuchtdraht, der ein sehr natürliches und kontinuierliches Lichtspektrum aussendet. Die Lichtfarbe von Halogenleuchten lässt sich durch Dimmen von einem hellen Weiß bis hin zu einem rötlichen Glühen variieren. Deshalb können Halogenbirnen alle Arten von Glühlampen vollwertig ersetzen. Moderne Eco-Halogenlampen sind nicht vom aktuellen EU-Glühlampenverbot betroffen und werden überwiegend auch nach 2016 noch im Handel erhältlich sein.


Welt ohne Glühbirne

Magazin 55

Occhio steht für intelligente Lichtgestaltung, die sich ganz auf die persönlichen und räumlichen Bedürfnisse abstimmen lässt. Das zeigt sich nicht nur in der Modularität der Leuchtenkomponenten, die individuelle Lichtlösungen möglich macht, sondern auch in der Wahl der richtigen Lichtquelle für die jeweilige Situation. Mit dem Smart Source Konzept bietet Occhio für praktisch jede Anwendung die optimale Lichtquelle unter den Gesichtspunkten Lichtkomfort, Lichtstärke, Lichtfarbe, Langlebigkeit und nicht zuletzt Effizienz. Denn intelligente Lichtgestaltung bedeutet für uns höchste Lichtqualität bei geringstmöglichem Energieeinsatz. Bei der neuen Occhio Più Strahlerserie kommen neben HV-, NV- und CDM-Lichtquellen neueste Hochleistungs-LED zum Einsatz. Es stehen zwei verschiedenen Versionen (high color / high flux) zur Wahl. Sie sind Dank eines einzigartigen, patentierten Systems wechselbar und können damit auch in Zukunft immer auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Più ist damit Smart Source in Reinform.

Intelligente Lichtgestaltung mit dem Smart Source Konzept

Keine künstliche Lichtquelle kann das Tageslicht ersetzen. Sein Spektrum ist ein Kontinuum, das vom ultravioletten über das sichtbare bis ins infrarote Licht reicht.

HV Hochvolt-Halogenlichtquellen verschiedener Leistungsstufen in neuester, energiesparender Xenon-Technologie für warme, dimmbare Lichtatmos­p häre bieten sich besonders für Raum- und Akzentlicht im Wohnbereich an (60 –150 Watt, ca. 16 –18 Lumen/Watt, 2800 Kelvin, 2.000 Std. Lebensdauer, dimmbar, Energieklasse C).

NV Niedervolt-Halogenlichtquellen in IRC-Technologie sind dank Ihres brillianten, aber warmen Lichts perfekt geeignet für gezielte Beleuchtung im Wohn- und Objektbereich (50/60 Watt, ca. 28 Lumen/Watt, 3000 Kelvin, 4.000 Std. Lebensdauer, dimmbar, Energieklasse B).

CDM Metalldampf-Leuchtmittel sind dank ihres brillanten, perfekt fokussierbaren Lichts, ihrer hohen Lichtausbeute, Effizienz und Lebensdauer ideal für den Objektbereich (20/35/70 Watt, ca. 90 Lumen/Watt, 3000 Kelvin, 10.000 Std. Lebensdauer, nicht dimmbar, Energieklasse A).

Die wechselbaren Hochleistungs-LED von Occhio Più bieten außergewöhnlich hohe Lichtleistung bei angenehmer Lichtfarbe und höchster Effizienz und Lebensdauer. Es stehen zwei Lichtqualitäten zur Wahl (13 Watt, 700 mA, 69 Lumen/Watt (high flux version) 3000 Kelvin, >20.000 Std. Lebensdauer, mit entsprechendem Driver dimmbar, Energieklasse A).


56 Magazin

Magier Jumes Turrell

Magier des Lichts Das Geheimnis des James Turrell.

Wer nach Stunden den Skyspace verlässt, hat brennende Augen Und einen steifen Nacken. Unter den großen Lichtkünstlern unserer Zeit ragt der 1943 in Los Angeles geborene James Turrell heraus als Philosoph, fast möchte man sagen: Magier des Lichts. Turrell erhellt Räume nicht einfach, er füllt sie mit überirdischem Leuchten. Skyspaces nennt er Beobachtungsräume, in deren Decken kreisrunde oder elliptische Löcher klaffen, als wären es kleine Sternwarten. Den Blick nach oben gerichtet, erleben Besucher flüchtigste Lichtstimmungen wie in einem Brennglas. Wolken ziehen über ihre Köpfe und verändern das Licht. Es dauert nur wenige Momente. Dann beginnt der Raum zu leben. Turrell lädt ein zu einer Seh-Reise, er will Atmosphäre fühlbar machen. Besonders gut gelingt das in der Dämmerung. Eben war der Himmel noch klar wie ein Bergsee, schon wirkt er grüngelb oder dunkel wie eine Gewitterwand. Mit einem Mal bleibt das Guckloch kohlrabenschwarz, als hätte es all die Farben nie gegeben. Luft wird greifbar, flüssig, dehnt sich aus. Ein riesiger, dunkler Regentropfen hängt an der Decke. Fast möchte man einen Schirm aufspannen. Wer nach Stunden den Skyspace verlässt, hat brennende Augen. Und einen steifen Nacken. Wenn es ein Geheimnis gibt, das der Amerikaner im schlohweißen Rauschebart zelebriert, dann ist es dieses: Licht ist ein einziges, großes Mysterium, das uns magisch anzieht. Turrell führt mit seinen Installationen an die Grenzen der Wahrnehmung und stellt sie zugleich in Frage. Unmerklich ergreifen die Installationen von ihren Betrachtern Besitz. Sie waten im Licht, schweben in illuminierten Räumen. Turrell geht es um Nuancen. Der Präzisionsfanatiker vergleicht Lichtstimmungen mit einem Minutenzeiger: „Nie sieht man ihn sich bewegen, und im nächsten Augenblick hat er sich doch bewegt.“

Was macht die ungeheure Wirkung dieser Arbeiten aus, die Turrell selbst als Land-Art bezeichnet? Sie verwandeln. Eben stand da noch ein ganz normales Gebäude, schon löst es sich als Leuchtskulptur im Schein von Neonröhren, LED-Panels und gezielt gesteuerten Lichtorgeln auf. Im Schweizerischen Zug taucht er den Bahnhof in bengalische Farbexplosionen. Lichtakkorde prasseln auf die Retina, das Gebäude scheint zu atmen, sich auszudehnen, zu pulsieren. „Ich wünschte, die Lichttechnologie wäre vor 30 Jahren schon so weit gewesen“, sagt Turrell. Wenn er von lichtemittierenden Dioden (LED: Light Emitting Diode) spricht, leuchten seine Augen. Konzentriertes, klares Licht, punktförmig und präzise, danach hatte der Amerikaner lange gesucht und musste sich jahrelang mit Neonröhren behelfen. Misstraut Turrell der wahrnehmbaren Realität? Da schmunzelt der Magier. „Es ist eine Welt der Illusionen, ganz sicher. Wir geben dem Himmel seine Farbe. Nur deshalb kann ich die Farbe des Himmels mit Skyspaces verändern. Ich verändere nicht den Himmel, ich verändere Sie.“ Genauso ist es: Turrell verändert uns. Nach einem Museumsbesuch wird man Licht anders sehen, auch in der Kulturhauptstadt-Region Europas, dem Ruhrgebiet. Dort entstand bereits 2009 im „Zentrum für Internationale Lichtkunst“ in Unna ein eigener Skyspace, ein Raum zwischen Himmel und Erde. Tagsüber wandert harmloses Streiflicht über die Wände, aber in der Abenddämmerung könnte man meinen, der Himmel explodiert. LINKS www.kunst.uni-stuttgart.de/seminar/turrell_neels/homeb.html www.kunstmuseum-wolfsburg.de // www.lichtkunst-unna.de www.ruhr-tourismus.de/presse/unna.html // www.biennale-lichtkunst.de


Magier Jumes Turrell

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Bridget‘s Bardo, 2008 Begehbare Installation, James Turrell, Foto: Florian Holzherr, 2009

Licht ist ein einziges, groSSes Mysterium, das uns magisch anzieht.

Porträt von James Turrell Fotografiert am 24.04.2009 Foto, Florian Holzherr, 2009

Roden Crater, Skyspace East Portal, Tag, James Turrell, Foto, Florian Holzherr


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Gaggenau und Qualit채t

Qualit채t als Markenerlebnis Sven Schnee 체ber Design-Ikonen, Langlebigkeit und den unerl채sslichen Dienst am Kunden.


Gaggenau und Qualität

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Die Marke Gaggenau Gaggenau, Hersteller von Hausgeräten mit professionellem Anspruch, verkörpert High End für Hausgeräte. Gaggenau steht für einzigartiges Design, innovative Technik, beständige Materialien, klare Form, gutes Handling und nachhaltige Verarbeitung und setzt durch kompromisslose Leistung anerkannte Standards in Ess- und Wohnkultur.

Der neue GaggenauShowroom am Schweizer Ufer des Lago Maggiore.

Am Ufer des Lago Maggiore steht ein leichter Bungalow aus Stahl und Glas, dessen Maße irgendwie an Container erinnern. Aber nur die Maße. Ansonsten könnte dies der wahr gewordene Traum Egon Eiermanns von einer Küche im Garten sein – wenn es zu Eiermanns Zeiten schon so moderne Küchen gegeben hätte. Was wir sehen, ist der Prototyp eines transportablen Showrooms, der künftig Messe- und Ausstellungsstände ersetzen soll. Für Gaggenau, den weltweit führenden Hersteller von Premium-Design-Küchengeräten, hat der Bungalow genau die richtige Größe. Denn das Unikat lässt sich einfach trennen, in Standard-Container schieben und kostengünstig per Schiff verschicken - überall dort hin, wo Gaggenau seine moderne Küchentechnik vorführen möchte. Für die Realisierung des Showrooms arbeitete Gaggenau ausschließlich mit hochinnovativen Mittelständlern zusammen. Für die Beleuchtung kam nur Occhio infrage. Obwohl der Mobile Showroom durch die raumhohen Glasfronten tagsüber gar keine künstliche Beleuchtung benötigt, sind die Occhio Leuchten auch ausgeschaltet sehr präsent und tragen wesentlich zur übergreifenden Designqualität bei. Wenn die Sonne untergegangen ist, rückt Occhio das Gesamtkunstwerk ins rechte Licht. Deckenstrahler mit Halogen-Metalldampf-Lampen setzen die Gerätefronten in Szene. Wallwasher erhellen die hinteren, mattierten Glaswände gleichmäßig und blendfrei. Dabei kommen alle Occhio Köpfe zum Einsatz und zeigen, wie harmonisch sie zusammenwirken können. Ob der Lago Maggiore die leuchtende Pracht des Mobile Showrooms je wiedersehen wird, ist unsicher. Nach der Fotosession ging es erst einmal direkt zur Weltpremiere nach Thailand. >


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Gaggenau und Qualit채t

Abends setzt das Occhio Lichtkonzept den Showroom in Szene.


Gaggenau und Qualität

Alle drei Occhio Linien – Puro, Sento und Divo – im gemeinsamen Einsatz.

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Gaggenau und Qualität

Herr Schnee, Qualität ist augenblicklich ein Riesenthema. Jeder behauptet, er besitze sie. Wo setzt Qualität heute für eine Premiummarke an? Qualität beginnt bei der Verantwortung im Herstellungsprozess, mit jedem Bauteil, das wir verwenden. Wir zielen auf jene Konfiguration, die bestmögliche Produktfunktion seitens der Materialien gewährleistet. Die Herausforderung besteht darin, Lieferanten zu finden, die ausreichend flexibel sind, um technologisch anspruchsvolle Kleinserienteile langfristig fertigen zu können. Wie steht es mit dem Anteil der Mitarbeiter bei der Qualitäts­sicherung? Nehmen wir unseren Dampfbackofen. Er entsteht nicht am Fließband, sondern in Gruppen. Der Wertbeitrag jedes Arbei­ters ist hoch. Dank der Kleinserie haben wir eine hohe Identifi­kation und eine noch höhere Wertigkeit, aber keine wesentlich besseren Ausfallraten als Großserienhersteller. Hierin steckt jedoch ein Problem: Unsere Kunden haben höchste Ansprüche. Man erwartet Qualität nahe der Perfektion. Es kommt also darauf an, wie man mit Fehlern umgeht ... Genauso ist es: Wenn der Service gut ist, bestärkt er Kunden in ihrer Markenloyalität. Welche Rolle spielt Designqualität: Ist sie messbar – oder ein Gefühl? Luxus lebt von persönlicher Projektion, Emotion für Geld. Und da Gefühle auch die Wahrnehmung von Design bestimmen, wird Gestaltung hochgradig individuell und persönlich. Also nicht messbar. Unsere aktuelle Kundenzufriedenheitsstudie in der Schweiz, Frankreich und Deutschland ergab, dass für circa 50 Prozent unser Käufer Design ein sehr wichtiges Kaufkriterium darstellt, und rund 80 Prozent der Kunden uns hier einen Vorteil gegenüber unserem Wettbewerb attestieren. Design kann langlebig und klassisch bedeuten, aber zugleich voller Innovationsanspruch stecken ... Man erwartet von uns nicht, dass wir immer und überall Inno­vationsführer sind, aber wir bringen neue Technologien von der Profiküche ins Heim, wie etwa den Dampfbackofen, den wir zusammen mit 3-Sterne-Koch Marc Haeberlin entwickelten. Dieses Gerät befindet sich auch in vielen Küchen von Profiköchen weltweit. Was bedeutet Design für Sie? Für mich hat Design die Aufgabe, eine Brücke zu schlagen zwischen der Vergangenheit und der Zukunft der Marke, sprich: Das Design, das wir heute haben, braucht ästhetische Referenzen zu den Produkten, die wir vor zehn, zwanzig Jahren hatten. Es hat den Auftrag, langlebige Ikonen zu schaffen wie den Rover Defender, perfektes Design, ohne in jeg­licher Art modern oder zeitgemäß zu sein. Unseren 90-Zentimeter-Backofen führen wir – natürlich mit entsprechenden technischen Anpassungen – seit 25 Jahren im Sortiment. Form follows function ist zu kurz gesprungen, es ist eher eine Symbiose aus Form und Funktion. Unser Design ist evolutionär, nicht revolutionär. Qualität heißt, Sie arbeiten am System und verbessern es laufend? Genau.

Reicht das, um Qualität langfristig zu garantieren? Bei Qualitätsempfindung geht es nicht nur um objektiv messbare Ausfallraten. Qualität reicht sehr viel tiefer, sie ist ein Markenerlebnis, sie spiegelt die Wahrnehmung der Marke selbst. Die bereits angesprochene Kundenbefragung hat gezeigt, dass Qualität – neben dem Design – in allen drei Ländern das wichtigste Kaufargument für Gaggenau darstellt. Wir müssen uns im Kundendienst ständig kritisch fragen, ob die Marke Gaggenau noch so wahrgenommen wird, wie wir wünschen, dass sie wahrgenommen wird. Hervorragender Service im Sinne höchster Kundenzufriedenheit ist das Argument Nummer eins für höchste Markenloyalität. Sie klingen trotzdem kritisch. Wollen Sie nur immer besser werden? Es geht wieder um das Markenerlebnis. In einem Flächenstaat wie den USA lässt sich ein Superservice nicht überall an­bieten. Das ist die Luxusfalle: Mit Kleinserien und einem nicht flächendeckenden Vertriebsnetz wird Kundendienst schnell unwirtschaftlich. Bei unseren geringen Ausfallraten müssen wir Mitarbeiter ständig weiterbilden, da sie kaum mit Problemen konfrontiert werden, und das ist extrem kostenintensiv. Trotzdem setzen Sie dort an. Servicequalität ist also wichtiger als Produktqualität? Ganz klar: ja. Ich habe lieber fünf Fehler auf 100 Produkte mit einem exzellenten Null-Fehler-Service als ein Drei-FehlerProdukt mit einem schlechten Service. Abschließend: Gute Qualität ist ... ? ... individuelle, emotionale Anwendungszufriedenheit. Was sich wirklich verändert heute beim Qualitätsempfinden, ist, dass Menschen stärker individuell wertgeschätzt werden wollen. Wenn ich ein Produkt kaufe und ich habe ein Problem damit, ist es wichtig, dass mir vermittelt wird, dass die Lösung ebenso extrem wichtig für den Hersteller ist. Können Sie ein Beispiel geben? Ich hatte eine defekte Leuchte, real geschehen, und ging in die Münchner Lichtgalerie. Dort wurde sie repariert. Das Leuchtmittel war kaputt, dabei hatte ich selbst drei verschiedene ausprobiert. Aber es war so. Sie haben die Kontakte gereinigt und nur den Preis des neuen Leuchtmittels berechnet. Daheim hatten wir tatsächlich drei kaputte Leuchtmittel gekauft. Das vierte hatte ich gar nicht mehr ausprobiert, da meine Statistik besagte: Drei Leuchtmittel bedeuten, dass die Leuchte kaputt ist. Sie war es aber nicht. Dieser Umgang mit dem Problem ist für mich hervorragender Service.

Der Mensch Sven Schnee, Leiter Gaggenau Inter­n ational, München. 1965 in Andernach geboren, trat Schnee nach dem Studium der BWL an der Universität Passau 1993 als Export-Manager Europa in die BSH-Gruppe ein. Schnee war unter anderem von 1998 bis 2002 Head of Marketing der Gruppe in Frankreich und von 2006 bis 2008 Chief Marketing Officer in Russland. Seit 2008 ist er Leiter Gaggenau International. In dieser Funktion ist Schnee für die Koordination aller Gaggenau-Aktivitäten in den Bereichen Entwicklung, Produkt-Marketing, Markenkommunikation und Export verantwortlich.


Impressum 63

Das Licht macht‘s. Occhio Più LED

Impressum Ihre Meinung zählt! Was halten Sie vom neuen Occhio Magazin? Stimmt die Auswahl der Themen? Sind die Artikel anregend? Was ist Ihre Lieblings-Rubrik? Wir freuen uns auf Ihre Meinung: redaktion@occhio-magazin.de

www.occhio-magazin.de

Occhio Magazin Herausgeber: Axelmeiselicht GmbH Wiener Platz 7 Rgb. 81667 München Tel +49 (0)89 44 77 86 30 Fax +49 (0)89 44 77 86 39 info @occhio.com www.occhio.com

Gestaltung und Redaktion Martin et Karczinski Nymphenburgerstr. 125 80636 München telefon +49 (0)89 74 64 69 0 telefax +49 (0)89 74 64 69 13 info@martinetkarczinski.de www.martinetkarczinski.de



Zum einzig wahren Licht Gotteshäuser feiern ein überirdisches Element: Erleuchtung.

Der bekannte Schweizer Lichtdesigner Felix Kessler von „LIGHT ON“ erklärt, wie die perfekte Lichtplanung der Zürcher Predigerkirche entstand.

Seit Urzeiten ist der Mensch überzeugt: Es gibt ein göttliches Leuchten. Aufgabe der Baumeister, ob sie nun Vasari, Michelangelo oder Le Corbusier hießen, bestand darin, es einzufangen. Die Geschichte der Gotteshäuser ist zugleich eine der Ecclesia in lumine, der Kirche im Licht, die Materie transzendiert. Was wären die himmelsstrebenden Kathedralen des Mittelalters ohne ihre farbig gefassten Fenster? Abt Suger von Saint-Denis ließ dem geschmolzenen Silikatbrei angeblich zerstoßene Saphire untermischen, um ein wahrhaft überirdisches Leuchten zu erzielen. Doch auch die aufgeklärten Architekten der Moderne verstanden ihr Handwerk: Wie Milch gleitet das Licht in Le Corbusiers Wallfahrtskirche Ronchamps die Wände herab, im Halbdunkel saugen sich die Augen an Glasmosaiken fest, die Kapelle wirkt wie eine bergende Höhle. >


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Göttliches Licht

Licht in der Kirche, sakrales Licht, ist für viele Menschen etwas ganz Besonderes. Licht steht im Zentrum der Liturgie. Es geht um höhere Ener­gie, und alle alten Kirchen sind optimal zum Licht ausgerichtet, sie liegen auf den schönsten Flecken und wurden ins beste Licht gesetzt. Im Sommer dringt das Sonnenlicht nicht direkt in das Kirchenschiff wie im Winter. Das muss man als Lichtplaner bedenken und den Ort geografisch analysieren. Hierfür gibt es auch spezielle Programme.

res oder wärmeres Licht lässt sich Dank einer Riesenpalette an Filtern erzeugen. Es gibt zahlreiche Standardfilter, ich benutze darüber hinaus eigene. Jede Leuchte kann ich zudem diffusieren, weichmachen, ich kann sie auch „zumachen“, also dafür sorgen, dass sie nach oben kein Licht abstrahlt, sondern nur nach unten oder auch wechselnd. Dazu gibt es optisch korrekte Linsen, die Blendeffekte ausschließen, da der Brennpunkt direkt unter der Leuchte liegt und somit der Betrachter keiner Blendung ausgesetzt ist.

Occhio ist ein einmalig flexibles System.

Eine riesige Vielfalt ... ... Ich bin noch gar nicht fertig. Köpfe lassen sich zu immer neuen Kompositionen anordnen, zu Pendeln oder auf Schienen, ich kann unterschiedlichste Situationen konstruieren. Dazu kommen die Leuchtmittel: Halogen, Hochvolt, Niedervolt, Entladungslampe und LED. Ich kann aussuchen, was das Herz begehrt, wie aus einem Baukasten. Wenn man ihn richtig einsetzt, entsteht ein hervorragendes Tool für einen Designer. Am Anfang gab es nur Puro, relativ einfach, der Knüller waren dann die unglaublich flexiblen Sento-Köpfe.

Wie gehen Sie vor? Wo lag die Herausforderung für einen Lichtplaner beim Projekt der Zürcher Predigerkirche? Ganz spezifisch auf den Ort bezogen: Es kommt darauf an, wofür die Kirche benutzt wird: für Gottesdienste und Messen, Meditationen oder für Ausstellungen. Die Zürcher Predigerkirche dient häufig auch als Konzertkirche. Sie arbeiten oft im historischen Umfeld. Ich habe einen denkmalpflegerischen Ansatz, vermeide also jeden Eingriff in die Architektur. Die Lichttechnik entwickelt sich so rasant, da möchte ich am Bau nichts zerstören. In 30 Jahren sanieren wir vielleicht wieder und setzen eine ganz andere Lichttechnik ein. Daher sollte man sich hüten, große Konstruktionen einzubauen. Das Gute an Occhio: Es ist das einzige Produkt, das diverse Bauteile hat und einen riesigen Werkzeug­kasten bietet, mit dem wir Lichtplaner flexibel auf Räume reagieren können. Dank der hochwertigen Materialauswahl sowie hochwertiger Verkabelungen ist es ein robustes, langlebiges Produkt. Diese hohe Qualität wissen viele Bauherren zu schätzen. Dazu kommen die hohe Lichtausbeute und Wirtschaftlichkeit der Leuchte. In der Schweiz kann man sogar MINERGIE-Standard erreichen. Ausstellungslicht einerseits, sakrales Licht andererseits – wie differenzieren Sie? Sakrales Licht, Meditationslicht, ist besinnlich und warm. Rund 30 Prozent des Lichts wird über die Decke gelenkt, der Rest geht nach unten, so dass eine mystische Stimmung entsteht. Ganz anders bei Konzerten. Hier sollten die Musiker die Noten lesen können, da brauchen wir, ebenso wie für Ausstellungen, viel mehr Volumen. Die Decken werden aufgehellt, die Ge­wöl­be, je nachdem, wie man das Licht ansteuert. Bei der Predigt hingegen sollte man auch das Gesicht des Pfarrers erkennen können. Und auch für das Orchester sollte das Vorderlicht stimmen, damit man den Dirigenten und die Gesichter der Musiker sehen kann. Warum haben Sie sich für Occhio entschieden? Occhio ist ein einmalig flexibles System. Mit seiner Hilfe kann ich die unterschiedlichsten Lichtstimmungen kreieren. Kühle-

Fehlt Ihnen noch etwas? Wenn etwas fehlt, dann baue ich die Komponenten selbst. Oder ich spreche direkt mit dem Hersteller. Bis jetzt wurde von Occhio jeder technisch anspruchsvolle Wunsch erfüllt. Im Miteinander entsteht das Beste. Sie haben ein flexibles System. Wie entsteht daraus die optimale Lichtplanung? Zunächst muss ich das Lichtvolumen berechnen und bestimmen. Dann suche ich eine geeignete Leuchte. Da ich in Kirchen manchmal sehr große Höhen überwinden muss, reicht ein Leuchtenkopf oft nicht aus, um die Lichtstärke zu erreichen. Wie die Erfahrung gezeigt hat, kann man dank sorgfältiger Planung mit Occhio ein hohes Niveau an Lichttechnik erreichen. Sie schaffen immer neue Lichtstimmungen ... Genau. Durch intelligente Lichtsteuerung kann man schöne Lichtbilder und Stimmungen erzeugen. Dank Occhios großer Palette kann ich fast alles abdecken, und der Baukasten wird stetig größer. Wer aber nichts von Lichttechnik versteht, kann mit der Fülle wenig anfangen. Mit einem professionellen Lichtplaner lässt sich vieles realisieren und umsetzen. Occhio ist ein Produkt, das sich auch in der professionellen Licht­planung durchsetzen wird. Wie hat sich Ihr Verständnis von Licht verändert? Es ist tiefer geworden. Wichtig sind Erfahrung und das technische Wissen. Ich suche aus der Vielfalt des Neuen immer das Brauchbarste und Wirtschaftlichste, setze es aber erst ein, wenn es wirklich funktionstüchtig ist. Nun ist die LED langsam reif, das hat Occhio bewiesen. Durch ihre optischen Ingenieursentwicklungen ist die Marke einfach führend.

LIGHT ON, Beleuchtungstechnik GmbH Lohwisstrasse 32, CH-8123 Ebmatingen Tel +41 (0)44 88 77 501, Fax +41 (0)44 88 77 505 www.light-on.ch, info@light-on.ch


Göttliches Licht

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Das Projekt, Predigerkirche Zürich. Keine zehn Minuten vom Hauptbahnhof, mitten im historischen Zentrum von Zürich, erhebt sich am Zähringer- und Predigerplatz die evangelisch-reformierte Predigerkirche mit ihrem charakteristisch spitzen Turmhelm. Das 1231 begonnene gotische Gotteshaus erlebte zahlreiche Baumeister und war ursprünglich als romanische Bettel­ ordenskirche angelegt. 1330 wurde sie prächtig ausgebaut und durch einen gotischen Chor erweitert. Bis zur Reforma­ tion 1524 blieb das Gotteshaus Teil des Dominikanerklosters. Noch heute fühlt sich die Gemeinde dem „Erbe ihrer Gründer, den Predigerbrüdern,“ verpflichtet. Sie „versteht sich als „auberge spirituelle“ und baut ihre Arbeit auf dem Prinzip der Gastfreundschaft auf“. Die Predigerkirche bietet Raum nicht nur für einen Brückenschlag zwischen den Konfessionen, sondern dient dank ihrer hervorragenden Akustik heute vor allem als Konzertkirche. www.predigerkirche.ch

Der Lichtplaner, Felix Kessler von „LIGHT ON“. Kessler versteht sich als „Totalunternehmer in Sachen Licht“. Der Feinmechaniker studierte in London und Hamburg Lighting Design. 1992 gründete Kessler seine erste Firma, die drei Jahre später zur „LIGHT ON Beleuchtungstech­n ik GmbH“ wuchs. Sie entwickelt ausgefeilte Beleuchtungskonzepte mittels 3D-Animationen und CAD-Beleuchtungsplänen, produktunabhängige Submissionen sowie Spezialanfertigungen und -lieferungen sowie Montage­a nleitungen und Abnahmeprotokolle. Für Kessler ist Licht „ein dynamisches Gestaltungs­e lement“, dem „keine Grenzen gesetzt sind.“ In der Predigerkirche kommen Occhio Sonderleuchten mit Sento E Reflektorköpfen in CDM-Technologie zum Einsatz.


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Occhio store CGN

light is evolution – der Claim von Occhio bringt die Wandlungsfähigkeit und die Vielfalt der modularen Leuchtensysteme zum Ausdruck. Der neue Occhio store in Köln-Rheinauhafen steht darum ganz im Zeichen evolutionärer Weiterentwicklung: Das Key Visual des 300 Quadratmeter großen Stores ist eine spektakuläre überdimensionale DNA-Doppelhelix, die zudem die Fusion professioneller und privater Lichtlösungen visualisiert. In exklusiver Umgebung wird den Besuchern das einzigartige Konzept von Occhio präsentiert. Privatkunden, Architekten und Lichtplaner können sich hier über anspruchsvolle Lichtlösungen informieren und sich von den vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten mit dem Occhio Systemleuchten begeistern lassen.

Welchen Reichtum an Möglichkeiten Occhio tatsächlich bietet, wird klar, wenn man sich das Konzept des Stores vor Augen führt. Erlebbar sind unterschiedliche Anwendungsbeispiele für den privaten sowie für den professionellen Bereich. Eindrucksvolle Lichtwirkungen sowie farbiges Licht werden ebenso präsentiert wie die gesamte Range möglicher Leuchtmittel. Interessierte Privatkunden und professionelle Anwender finden im Occhio store also das gesamte Programm der Leuchtenwelt aus Kopf und Körper vor: Occhio Sento, Occhio Puro, Occhio Divo und die neue Occhio Più Strahlerserie. Ein professionelles Team an Beratern steht jederzeit zur Verfügung und gestaltet individuelle Lichtlösungen für unterschiedlichste Anforderungen.


Occhio store CGN

Occhio store CGN Köln ist um eine Designattraktion reicher.

Occhio store CGN Anna-Schneider-Steig 8 –10 50678 Köln, Rheinauhafen www.occhiostore.de /cgn Tel. +49-89-44 77 86 30 Fax. +49-89-44 77 86 39 Öffnungszeiten Di.– Fr. 10 – 19 Uhr, Sa. 10 – 16 Uhr

Flagshipstore in Köln

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Shortcuts

Shortcuts Neues von Occhio. Light+Building Occhio auf der light + building 2010

Zwei Design-Awards für Occhio Più

Spektakulärer Messeauftritt Unter dem Motto „One Source – one System – Lichtqualität in allen Lebensbereichen“ begeisterte Axelmeiselicht das Publikum auf der light + building 2010. In einem offenen, weißen Quader aus Licht präsentierte Axelmeiselicht auf 200 Quadratmetern das neue Lichtsys­tem Occhio Più in seiner ganzen Vielfalt. Die perfekte Harmonie von Technik und Elementen aus der Natur überraschte und begeisterte das Publikum gleichermaßen. Besonders der Wasserfall im Zentrum des Messestands hatte es den 180.000 Messebesuchern angetan. Ebenso die üppige grüne Pflanzen­wand, die den Evolutionsgedankendes modularen Leuchtensystems wie­derspiegelte. 04 | 10

INTERIEUR 2010, Kortrijk, Belgien Bereits zum dritten Mal präsen­ tiert Axelmeiselicht seine neuesten Leuchtenlösungen auf der inter­nationalen Biennale für krea­tive Inneneinrichtung. Für das design­ orientierte Publikum präsen­tiert sich Occhio auf einem den neuen Occhio Markenwelt nachempfundenen Messestand. Star der Messe war die multifunktionale Strahlerserie Occhio Più, mit der neuesten Hochleistungs-LED-Technologie. 10 | 10

Ausgezeichnet: red dot für Strahlerserie Occhio Più, „Best of the best“ in der Kategorie product design. Das jüngste Produkt der Occhio Leuchtenfamilie, die Strahlerserie Occhio Più, wurde mit dem international renommierten red dot design award ausgezeichnet. Occhio Più konnte mit ihrem einzigartigen modularen Konzept, ihrer hohen Designqualität sowie den nahezu unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten die Jury überzeugen. Auch in puncto Innovation zeichnet sich Occhio Più aus – hier kommt die neueste LED-Technologie zum Einsatz. Sie erfüllt die höchsten Ansprüche an Lichtqualität, für die Occhio steht. Innovationsgrad, Funktionalität, Selbsterklärungsqualität und ökologische Verträglichkeit gehören zu den Kriterien, nach denen die hoch-

karätige Jury aus 30 Experten urteilt. Koryphäen wie Professor Florian Hufnagl, leitender Direktor der Neuen Sammlung in der Münchner Pinakothek der Moderne, der Berliner Professor Werner Aisslinger und weitere Designkenner aus aller Welt beurteilten und prüften die 4.252 eingereichten Produkte aus 75 Nationen. „Alle ausgezeichneten Produkte heben sich durch ihre hervorragende Gestaltung und innovative Ansätze von der breiten Masse ab und konnten ihre Qualität so unter Beweis stellen“, sagte Professor Dr. Peter Zec, Initiator des red dot design awards. 07 | 10

Neuer Occhio Store in Dänemark Axelmeiselicht erweitert einen weiteren Occhio store beim Occhio Scandinavia Partner Lampefeber in Aarhus, Dänemark. Mit der neuen Markenerlebniswelt erschließt das

Più Die neue Occhio Stra Mit der ersten LED-Ge die unserem Anspruc

Occhio macht den Menschen zum Lichtgestalter Più vereint die einzigartige Modularität und das s in einer multifunktionalen Strahlerserie.

Mit dem Smart Source Konzept bietet Più die ric privaten und öffentlichen Räumen. Die innovativen neueste Halogen- und Metalldampf-Technologie Energieeffizienz und höchster Lichtqualität. Den Erleben Sie Più auf unserer Website www.occhio

light is evolution aml_100916_anzeigenkampagne_Piu_AD_RZ.indd 2-3

Ein komplett neues Lichterlebnis auf der Interieur 2010 in Kortrijk.


Shortcuts

Münchner Unternehmen eine neue Dimension der Leuchtenpräsentation für Skandinavien. Die neue Strahlerserie Occhio Più wird hier in einer Sonderausstellung präsentiert und Endverbrauchern sowie Fachpublikum vorgestellt. 09 |  1 0

Augmented Reality – Occhio in der erweiterten Realität Das Marketing Team von Axelmeiselicht zeigt eine kreative Idee, wie man Augmented Reality einsetzen kann: Im Rahmen einer internationalen Anzeigenkampagne in ausgewählten Architektur- und Publikumszeitschriften werden erweiterte Inhalte interaktiv bereitgestellt. Hierfür muss der Leser zuvor die kostenlose App „Junaio“ aus dem App Store heruntergeladen haben. Wenn er dann sein Smart Phone über die Occhio Più Produktabbildung oder das Atelierhausmotiv hält, bekommt er ein einmaliges multimediales Erlebnis geboten.

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Occhio

seines eigenen Lebensraums. Die neue schlicht begeisternde Design von Occhio

MARTIN ET KARCZINSKI

AR – Augmented Reality Laden Sie sich kostenlos ›Junaio‹ aus dem App Store auf Ihr Smart Phone. Wählen Sie den Occhio Più Channel, halten Sie Ihr Smart Phone auf die Produktabbildung oder das Atelierhaus und erleben Sie Occhio Più.

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Anzeigenkampagne mit Augmented Reality Inhalten

Im Laufe des Jahres finden Sie die neuen Occhio Markenwelten bei folgenden Premium Partnern: Deutschland Lichthaus Ammon, Potsdam Piwarz Licht, Berlin Steidten Architektur + Design, Woltersdorf Lichtia, Hamburg Prediger, Hamburg Licht Norkeweit, Molfsee Detlef Coldewey, Westerstede* Klebe Lichtideen, Bünde Lichtkonzepte Lohmann, Dortmund Lichtland, Essen* Rausch, Hilden* Molitors Einrichtungshaus, Ratingen* Remagen, Köln Magazin, Köln* Hololight, Bergisch Gladbach Bolz Licht + Design, Saarbrücken Hecht Einrichtungen, Kirchentellinsfurt Wohndesign Officedesign, Reutlingen Licht + Wohnen, Karlsruhe Candela, Baden-Baden Milano Möbel + Leuchten, Stuttgart Raumlicht Dahler + Ehrle, Stuttgart Twerdy Leuchten, Fellbach Herkommer & Gutbrod, Ingolstadt Ausland Wienlicht, Wien A.C.E., Antwerpen Verlichting Cathenis, Brügge Electro Rem, Herentals Lichthuis-Mol, Mol Illudesign, Angleur King's Shops, Brüssel Wagner Design, Luxemburg Nova Impex, Zug Paardekooper-Hulst, Naarden-Vesting

Occhio Picture Tool

hlerserie. eneration, h genügt.

chtige Lichtquelle für jede Anforderung in n, wechselbaren Hochleistungs-LED und en sorgen für die perfekte Balance von nn Lichtqualität bedeutet Lebensqualität. o-piu.com

Wunschleuchte in Echtzeit Occhio lässt sich bei den Occhio Premium Partnern jetzt auch digital auf die Wünsche der Kunden abstimmen. Ein berührungsempfindlicher Bildschirm und eine intelligente Software machen es möglich. Das neue „Picture Tool“ inspiriert mit thematisch auswählbaren Anwendungsbeispielen in öffentlichen und privaten Lebensräumen. Der Occhio Konfigurator visualisiert alle denkbaren Kombinationen aus Kopf und Körper und macht die Individualisierung der Leuchten zum spielerischen Erlebnis.

Magazin 71

Die neuen Occhio Markenwelten Ein Markenerlebnis der besonderen Art hat Axelmeiselicht für die Präsentation bei seinen Fachhandelspartnern entwickelt. Damit hat das Unternehmen ein attraktives Ausstellungskonzept der Zukunft geschaffen, das nicht nur auf dem Leuchtenmarkt für Furore sorgt. Mit den neuen Point-of-Sale Lösungen können sich sowohl Endverbraucher und Bauherren, als auch Innenarchitekten und Lichtplaner über anspruchsvolle Lichtlösungen informieren und von den vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten mit dem Occhio System überzeugen.

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* Realisation im Laufe des Jahres

Das neue Point of Sales Konzept von Occhio.

Ihre Meinung zählt! Was halten Sie vom neuen Occhio Magazin? Stimmt die Auswahl der Themen? Sind die Artikel anregend? Was ist Ihre Lieblings-Rubrik? Wir freuen uns auf Ihre Meinung: redaktion@occhio-magazin.de!


Occhio System Übersicht.

Unsere Mission: Der Mensch wird zum Lichtgestalter seines eigenen Lebensraumes. Unser Werkzeug: ein modulares System aus Kopf und Körper. Das Occhio Konzept ermöglicht aufgrund seines Variantenreichtums eine durchgängige Gestaltung in Bezug auf Materialästhetik, Formensprache und Licht­q ualität. Von der Akzentuierung einzelner Objekte bis zur Raumatmosphäre ganzer Gebäude: Das Occhio System mit seinen drei Produktlinien Puro, Sento und Divo ist als ein multifunktionales Lichtwerkzeug konzipiert. Es verbindet Licht, Inneneinrichtung und Architektur auf höchstem Niveau.

Puro

Sento

Divo


body

head


Tischleuchten

Wandleuchten

Bodenleuchten

Deckenleuchten

Puro

Sento

Divo

sogno 45 cm

tavolo 60 / 80 cm

lettura 125 / 160 cm

stilo 135 / 160 /  185 cm

terra 180 cm

verticale 20 / 30 cm

letto 20 / 30 / 40 / 60 cm

parete singolo 20 / 30 / 40 / 60 cm

parete doppio 20 / 30 / 40 / 60 cm

verticale 20 / 30 / 40 / 60 cm

faro singolo, faro singolo track (ohne Abb.) 10 / 20 / 30 / 60 cm


Pendelleuchten

soffitto singolo 30 / 40 / 60 /  80 /100 /125 cm

soffitto doppio 30 / 40 / 60 /  80 /100 /125 cm

soffitto due 30 / 40 / 60 cm

soffitto due 80 / 100 / 125 cm

filo singolo max. 350 cm

filo doppio max. 350 cm

sospeso max. 350 cm

sistema quattro / sei 125 cm / 200 cm

sistema tre / cinque sistema soffitto tre / cinque (ohne Abb.)


Più Die neue Occhio Strahlerserie. Mit der ersten LED-Generation, die unserem Anspruch genügt.

Occhio macht den Menschen zum Lichtgestalter seines eigenen Lebensraums. Die neue Più vereint die einzigartige Modularität und das schlicht begeisternde Design von Occhio in einer multifunktionalen Strahlerserie.

AR – Augmented Reality Mit dem Smart Source Konzept bietet Più die richtige Lichtquelle für jede Anforderung in privaten und öffentlichen Räumen. Die innovativen, wechselbaren Hochleistungs-LED und neueste Halogen- und Metalldampf-Technologien sorgen für die perfekte Balance von Energieeffizienz und höchster Lichtqualität. Denn Lichtqualität bedeutet Lebensqualität. Erleben Sie Più auf unserer Website www.occhio.com

light is evolution

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