Foto: philipp Steurer
Ehrlich schmeckt am besten Denise Amann
Im „Mizzi“ wird richtig gut gekocht. „Man geht glücklicher nach Hause, als man gekommen ist.“
Buchtipp: „dreimahl“ Frech - Frisch - Exciting! Das Kochbuch der vielleicht wildesten, sicher der kreativsten Köchin des Landes. Denise Amann, Residenz Verlag
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In der österreichischen Gastro-Szene ist Denise Amann schon lange keine Unbekannte mehr. Vor allem während und nach der TV-Sendung „Wild Cooking - Jeder kann kochen!“ an der Seite von Bernie Rieder war die quirlige Köchin in aller Munde. Trotz allen Ruhmes schloss sie jedoch 2010 die Tore ihres allseits bekannten NaturRestaurants „Noi“ am Wiener Yppenplatz. Nach Jahren in der Großstadt zog es sie wieder zurück nach Vorarlberg. Ein Jahr später eröffnete sie mit ihrem damaligen Lebensgefährten das Restaurant St´ill in Feldkirch. Aber die Tage waren gezählt. Man trennte sich privat und auch geschäftlich, um sich einzeln wieder neu zu erfinden. Für Denise Amann ein Kinderspiel, denn sie hatte bereits großes Talent bewiesen. „Ich habe immer schon gerne gegessen und gekocht und bin auch durch meine Mutter und Oma, die beide ebenfalls sehr gute Köchinnen sind, familiär vorbelastet. Dazu kamen viele Reisen, um mir ein kulinarisches Wissen anzueignen. Nach dem Abschluss des Studiums habe ich quasi als Quereinsteiger an vielen Orten gearbeitet, in Zürich, Paris oder Nizza. Dazwischen gab es immer wieder Auslandsaufenthalte, wie zum Beispiel in Indien, Thailand, China oder den USA.“
Denise Amann hat sich auch in ihrem Restaurant Mizzitant in der Bludenzer Innenstadt eine Haube erkocht. Kein Wunder, denn sie kreiert mit Leib und Seele bodenständige Gerichte, in die mediterrane, orientalische und asiatische Nuancen einfließen – biologisch bzw. naturbelassen, mit möglichst regionalen Zutaten!
So bescheiden Denise Amanns Zugang zum Kochen klingt, so spannend ist ihre Küche in ihrem 2014 eröffneten Restaurant Mizzitant. Ob sie biologisch zaubert oder phantasievolle Abende für Freunde veranstaltet - das Ursprungsland, sei es Indien, China, Frankreich oder Vorarlberg, ist dabei egal. „Wer mich oder mein Lokal kennt, weiß, dass nur biologische und naturbelassene Produkte verarbeitet werden. Ich serviere meinen Gästen nichts, das ich selbst nicht essen und trinken würde. Und ich bin heikel.“ Biologisch zu kochen bedeutet, auf Fertig- und Halbfertigprodukte zu verzichten. „Zusätzlich folge ich saisonal dem Jetzt.“ Ihre Gründe sind dabei zahlreich, sei es Geschmack, Ideologie oder das Gewissen. So lautet ihre Devise: ehrlich schmeckt am besten. „Die Mizzitant im Mizzitant schaut nicht aus wie eine Mizzitant, aber sie verwöhnt ihre Gäste wie eine Mizzitant“, sagt Denise Amann lachend, denn sie schafft etwas, von dem vermutlich viele KöchInnen träumen: regelmäßige überraschende kulinarische Ereignisse, immer neue Kocherlebnisse, eingepackt in ein tolles Konzept. Eine fixe Speisekarte gibt es nämlich nicht, außer mittags, wenn sie im linken