Leseprobe games&business

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Branche

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Die Impulsschmiede bereitete Jutta Keinath nicht nur ­einen emotionalen Abschied aus der Geschäftsführung. Unter dem Label „Projekt Forum 4.0“ tragen sie jetzt auch energisch zentrale Zukunftsfragen in den Gesamtverband.

Verbände Mitgliederversammlung Forum

Ein Stück neues Forum Das Forum nimmt die Zukunft ins Visier. Für die ­nächste Regulierungsrunde will sich der Verband mit Fakten und Argumenten lückenlos aufstellen. Die jungen Unternehmer drängen auf eine voraus­ schauende Politik in der gesamten Branche.

F

orum junger Automatenunternehmer in Europa“, war der Titel, den sich das Forum bei seiner Gründung gegeben hatte. Im Laufe der letzten 25 Jahre hielt man es irgendwann für angebracht, das „junge“ aus dem Namen zu streichen. Es passte nicht mehr so ganz zur Altersstruktur der inzwischen etwas in die Jahre gekommenen Urväter der ursprünglichen Alternativ-Veranstaltung zu den traditionellen Verbänden. Es würde aber durchaus wieder zu der Aufbruchstimmung passen, die das Forum auf seiner Mitgliederversammlung in Hannover ausgezeichnet hat – wenn das Adjektiv „jung“ nicht doch ein bisschen antiquiert wäre. „Projekt Forum 4.0“ klingt da doch deutlich zeitgemäßer. „Und den Beginn davon haben wir heute auf dieser Mitgliederversammlung erlebt“, so Vorsitzender HD Pohlkötter, der Spaß daran hatte, die Jungen bei der Arbeit zu sehen.

Voneinander lernen Und die machen ernst. Die Initiative geht von der Impulsschmiede aus, ursprünglich mal gegründet als JungUnternehmer-Club des Forums. Die dort entstandene Dynamik soll genutzt werden, um den Stellenwert des Forums als

Juni 2017

nen. „Wenn es mich erfolgreicher macht, dann ist es mein Forum“, sagte Marco Lauer unverblümt. Eine der Voraussetzungen für den Erfolg ist, dass man schneller ist als andere. „Probleme, die absehbar auf uns zu kommen, müssen wir jetzt schon diskutieren und Lösungen dafür entwickeln“, forderte unter anderem Andreas Engler mit Blick auf die Gastro-Aufstellung. Auch für den Umgang mit den Geräten nach der neuen Spielverordnung wird baldige Information gesucht. Aber auch langfristig soll gearbeitet werden. Zum „Projekt Forum 4.0“ gehört der gezielt gesuchte Kontakt von jungen Forums-Unternehmern zu Politikern aus der eigenen Altersklasse. Man spricht die gleiche Sprache, man teilt einen ähnlichen Lifestyle, man weiß, was angesagt ist in einer Welt der Nachhaltigkeit, aber auch der digitalen Unterhaltung, die modernen Verbraucherschutz braucht.

Für alles gewappnet

»Nach der Regulierung ist vor der Regulierung. Wir wollen für 2021 auf alles vorbereitet sein.« HD Pohlkötter, Vorsitzender Forum

„Innovationswerkstatt der Branche“ wieder zu festigen. Dafür wollen sich die jungen Unternehmer gar nicht so weit von den Ursprüngen entfernen. „Back to the roots“ heißt wohl eher das Motto, mit dem das Forum wieder flotter gemacht werden soll. In der Impulsschmiede wird offensichtlich so offen geredet, wie das früher im Forum generell der Fall war. Das soll wieder ins Verbandsleben einkehren. Die jungen Unternehmer wollen voneinander ler-

Für diese Diskussionen will man beim Forum aber auch eine breite, seriöse Grundlage legen. Es gibt keinen Zweifel, dass sich die Regulierung des Glücksspiels in Deutschland an antiquierten Modellen orientiert und auch die Gerichte wissenschaftlich nicht auf der Höhe der Zeit sind. Mit Blick auf die Diskussionen rund um den Glücksspielstaatsvertrag will das Forum so ziemlich alles auseinander nehmen lassen, was als Basis von Gesetzen und Urteilen derzeit gilt. „In der nächsten Regulierungsrunde müssen wir so gut aufgestellt sein wie nie zuvor“, forderte dafür Vorsitzender HD Pohlkötter. Von den Gründen für die Spiel-Lust bis zu den Ursachen für die Spiel-Sucht soll so ziemlich alles geklärt sein. Dafür hat man sich von der Mitgliederversammlung das Plazet für eine bessere finanzielle Ausstattung geholt, die umgehend in Argumente verwandelt werden soll. Getreu dem Motto von „Projekt Forum 4.0“: Wir wollen die Branche wieder gedanklich und faktisch nach vorne bringen. | dre |


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