Megalink.ch Februar 2013

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FEBRUAR 2013

www.megalink.ch

Cyber Security | Im Gespräch mit dem RS Global Sales Director Klaus Göldenbot Embedded Systeme mit Wow-Effekt | Messtechnik im Fokus | Linear bewegen

iversity13 n U n io t 20 Automa Aarau, 6. und 7. März Special


Was immer Sie messen wollen, wir haben die Lösung!

Datenerfassungsprodukte von National Instruments zählen zu den zuverlässigsten computergestützten Messgeräten und bieten herausragende Genauigkeit und Performance. Für NI-CompactDAQ-Systeme stehen mehr als 50 messspezifische Module und eine umfangreiche Auswahl an I/O zur Verfügung. Durch das Zusammenspiel der Hardware mit der Software NI LabVIEW und ihrer Analyse- und Signalverarbeitungsfunktionalität profitieren Sie vom Konzept des Graphical System Design, mit dem Sie Messsysteme schneller erstellen können.

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Halle 4 | 4-422 © 2013 | National Instruments, NI, ni.com, NI CompactDAQ und LabVIEW sind Marken der National Instruments Corporation.

LabVIEW bietet leistungsstarke Analysefunktionen, vereinfacht das Entwickeln grafischer Benutzeroberflächen und ermöglicht es Ihnen, intuitiv zu programmieren.


E D I TO R I A L

Heute kommen sie lautlos Es war einmal vor langer, langer Zeit. Da gab es noch kein Internet. Damals war es noch möglich, zu arbeiten, wenn man «Offline» war. Alles war noch etwas langsamer, einfacher – und sicherer. Denn es gab ein ganz einfaches und 100 Prozent sicheres Mittel gegen Viren und Würmer: Einfach keine Disketten ins Laufwerk schieben, dazumal das einzige Risiko, einen Virus einzufangen. Spätestens wenn das Floppy-Laufwerk wie wild zu rattern anfing, war es ratsam, mit einem beherzten Druck auf den Auswurfknopf das Schlimmste verhindern zu versuchen. «Jeder Fehler erscheint unglaublich Meistens war es da aber schon zu dumm, wenn andere ihn begehen.» spät. In Zeiten von USB-MemoryGeorg Christoph Lichtenberg, (1742 bis Februar 1799) Sticks und Cloud-Speicher erfolgen deutscher Mathematiker und Schriftsteller die Attacken lautlos und meistens unbemerkt. Ausser, wenn der eigene Computer mit einem «Denial of Service»-Angriff lahmgelegt wird und alles still steht. Wenigstens hinterlassen diese Attacken normalerweise keine Folgeschäden. Wenn sie vorbei sind, läuft alles wieder, wie wenn nichts gewesen wäre. Cyber-Angriffe sind nicht mehr nur ein IT-Problem, sondern haben auch die industrielle Automatisierung erreicht, wie Stuxnet, Night Dragon oder Duqu in den letzten Jahren eindrücklich zeigten – und die immer zahlreicheren Lösungen dagegen von vielen Herstellern. Cyber-Sicherheit hat sich in kürzester Zeit zu einem ernsten Problem entwickelt. Die totale Vernetzung hat zwar den Komfort, die Effizienz und Geschwindigkeit gesteigert, doch dies ist leider nicht umsonst zu haben. Patrick Müller, Chefredaktor patrick.mueller@azmedien.ch

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I N H A L T S VE R Z E I C H N I S

27 Messtechnik

34 Automation

Die Welt vermessen Die Messtechnik will die Welt in präzise Einheiten unterteilen – ein nobles Ziel. Grund für einige klärenden Fragen an die Know-how-Träger hinter diesem ambitionierten Vorhaben.

Schutz gegen Onlinebedrohungen Die Intensität von Onlineangriffen auf IT-Systeme nimmt täglich zu. Die zunehmende Vernetzung macht die Systeme immer verwundbarer. Auch industrielle Anlagen sind beliebte Angriffsziele, wie das Schadprogramm Stuxnet bewies. Wird ein Leitsystema angegriffen oder gestört, kann dies ernsthafte Folgen haben, wie Schäden an der Ausrüstung, Produktionseinbussen, Umweltschäden oder die Gefährdung von Menschen.

THEMEN 1 Editorial 4 Veranstaltungskalender 4 Nachrichten MESSEN 10 «Technology is back in town» NIDays 2013 gastiert bereits zum 16. mal in Zürich 16 Schön – wir verstehen uns Communication Conference,12. März in Windisch 18 Automation mit Wettbewerbsvorteil Automation University Special am 6. und 7. März 2013 20 Automatisch gut Messe Automation Schweiz 2013 trotzte der Krise 21 Wissen von und für Maschinenbauer Ende Januar fand das Maschinenbauforum.ch statt FACHTEIL 22 Jäger der verlorenen Signale Datenwandler für das industrielle Umfeld 24 «Die Schweiz hat ein Riesenpotenzial» Interview mit Klaus Göldenbot von RS Components 27 Die Welt vermessen Im Gespräch mit den Messtechnik-Spezialisten 30 Messen ohne Umwege Vom Oszilloskop direkt zu Matlab oder LabView 32 Es ist Zeit für mehr Sicherheit Cyber Security fängt in den Köpfen an 34 Schutz gegen Onlinebedrohungen Die Informationssicherheit gewährleisten 37 7 auf einen Streich Cyber Sicherheit in 7 Schritten – Teil 1 von 2 40 Nürnberg ist embedded

Embedded world 2013 in Nürnberg 41 Embedded Systeme mit Wow-Effekt Die Software macht den Unterschied 44 Smarte Module für Smart Mobility Computer-on-Module-Standard für ARM 49 in motion Antriebe und Fluidik 50 Linear bewegen – aber bitte günstig Pneumatik durch Linearmotoren ersetzen 53 swissT.net Networks & Communication 54 Effektives Software-Engineering Erweiterter Funktionsumfang WHO IS WHO MESSTECHNIK 29 National Instruments 29 Roschi Rohde & Schwarz HIGHLIGHT 61 Undicht gibts nicht Steckverbinder vor Umwelteinflüssen schützen PRODUKTE 52 in motion 56 Networks & Communication 57 Bauelemente 60 Messen & Prüfen 62 Lieferantenverzeichnis 64 Impressum


GUTE BERATUNG KÖNNEN 50 in motion Linear bewegen – aber bitte günstig Wenn mehr als zwei Positionen benötigt werden, synchron zu einer Königswelle gefahren werden muss oder die Dynamik beziehungsweise die Lebensdauer eines Pneumatikzylinders nicht mehr ausreicht, greift der Konstrukteur seit Jahren gerne zu den linearen Direktantrieben – auch aus ökonomischen Gründen. Die Ablösung zahlt sich oft auch bei einfachen Bewegungen aus.

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ZUR TITELSEITE

Datenwandler für industrielle Anwendungen Der neue EBVchip Hunter ist ein Datenwandler für industrielle Anwendungen. Mit seinem differenziellen LVDS-Ausgang, kann Hunter zuverlässig mit galvanischer Trennung die gemessenen Signale von Sensoren auf einem FPGA in der Steuerelektronik übermitteln, auch in Umgebungen mit starken elektromagnetischen Störungen. Mit dem Chip lassen sich Sensorsignale im industriellen Umfeld auch in lauten Umgebungen zuverlässig übertragen. EBV Elektronik GmbH & Co. KG 8953 Dietikon Tel. 044 745 61 61 dietikon@ebv.com www.ebv.com

STECKEN Eine einzelne Steckverbindung ist etwas Einfaches. Schwieriger wirds mit vielen unterschiedlichen Steckern und Buchsen. Deshalb ist unsere Beratung so wertvoll.

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V E R A N S TA L TU N G S K A L E N D E R

Veranstaltungskalender Datum

Ort

Thema

Veranstalter

05. 03. 2013 14. 05. 2013

Kloten Olten

Schweizerische Normen-Vereinigung 8400 Winterthur Tel. 052 224 54 54 info@snv.ch www.snv.ch/

06.–07. 03. 2013

Kultur & Kongresshaus Aarau

11.–12. 03. 2013

Frauenfeld

Anwendung des Produktesicherheitsgesetzes. Intensiv-Seminare, worin die Pflichten des Inverkehrbringers von Produkten erarbeitet und praxisnahe Vorlagen und Prüflisten abgegeben werden. Es wird aufgezeigt, welche Produktinformationen zum Nachweis der Konformität erforderlich sind. Infos: www.snv.ch/de/ausbildung-seminare/ Anfang März findet im Kultur und Kongresszentrum Aarau das Automation University Special 2013 von Rockwell statt. Die Veranstaltung vermittelt topaktuelle News, Trends und technologische Neuheiten rund um das Thema «integrierte Automatisierungs- und Informationslösungen». Automation Studio Training: Basics. B & R-Steuerungskomponenten werden damit konfiguriert und programmiert. Das Seminar überblickt Produktgruppen bis hin zur Funktionsweise der Laufzeitumgebung. Automation Studio Workshop: textbasiertes Programmieren. IEC 61131-3 stellen einen standardisierten Zugang zur Steuerungsprogrammierung dar. Einfache aber leistungsfähige Sprachkonstrukte erleichtern die Programmierung von Steuerungssystemen. Die «Communication Conference» findet bereits zum dritten Mal an der Fachhochschule Nordwestschweiz statt. Fachleute und Experten der Schweizer Marktführer bieten einen eintägigen Überblick über Technologien, Trends und Erfahrungen rund um die Datenkommunikation in der Automation und Industrieverkabelung. NIDays: 16. Technologie- und Expertenkongress. Neueste Trends in der Mess- und Automatisierungstechnik, Technologie- und Anwendervorträge, praxisnahe Workshops und eine Ausstellung geben einen fundierten Überblick. Anwender und Experten stellen innovative Applikationen und Lösungen vor. Kurse, Schulungen und Seminare in unterschiedlicher Gruppengrösse und Niveaus zu diversen Themen, unter anderem Kleben, Handlöten oder auch Pneumatik, Details und Termine unter: www.distrelec.ch = > «Alle Seminare» Sigmatek bietet Workshops und/oder Schnupperskurse in Kleingruppen zum Thema Safety, Starterkit, SPS und HMI – ebenso ein Late Afternoon Talk. Kursinhalte und Informationen: www.sigmatek-automation.ch/ch_termine.html FlowCAD-Trainings in Kleingruppen und unterschiedlichen Niveaus für: Allegro, Orcad, PSpice, Boundary Scan, Reliability, 3D-Leiterplatten-Konstruktion, High-Speed-Design usw. Kursinhalte und Informationen: www.flowcad.ch/de/support-training/training Standard-Trainings zu den Themen Funk- und Messtechnik oder speziell zugeschnittenen Trainings. Details und Termine unter: www.rohde-schwarz.com = > «News & Events» = > «Costumer Seminars».

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12. 03. 2013

FHNW Brugg-Windisch

12. 03. 2013

Zürich, Swissôtel

Diverse

Dübendorf, Maagtechnik

Diverse

Effretikon

Diverse

Mägenwil/ Feldkirchen

Diverse

München

Rockwell Automation 5001 Aarau Tel. 062 889 77 77 csc.ch@ra.rockwell.com www.rockwellautomation.ch B & R Automation 8500 Frauenfeld Tel. 052 728 00 55 office.ch@br-automation.com www.br-automation.com

Swiss Technology Network – swissT.net 8604 Volketswil Tel. 044 945 90 90 info@swisst.net www.swisstmeeting.ch, www.swisst.net National Instruments 5408 Ennetbaden Tel. 056 200 51 51 ni.switzerland@ni.com switzerland.ni.com/ Distrelec Nänikon Tel. 044 944 99 11 info@distrelec.ch, www.distrelec.ch SIGMATEK Schweiz AG 8307 Effretikon Tel. 052 354 50 50 office@sigmatek.ch www.sigmatek-automation.ch FlowCAD Schweiz AG 5506 Mägenwil Tel. 056 485 91 91 info@flowcad.ch www.flowcad.ch Roschi Rohde & Schwarz AG 3063 Ittigen Tel. 031 922 15 22 sales@roschi.rohde-schwarz.com www.roschi.rohde-schwarz.ch

Weitere Veranstaltungshinweise finden Sie auf www.megalink.ch

Endress + Hauser festigt Position in Indonesien Die Endress + Hauser-Gruppe hat auf Anfang 2013 ihren langjährigen Vertriebspartner in Indonesien übernommen. Die Firma mit Sitz in Jakarta und 100 Mitarbeitenden wird in eine eigenständige Endress + Hauser-Gesellschaft eingefügt. Zum Kaufpreis ist bislang nichts bekannt. Die auf Mess- und Verfahrenstechnik spezialisierte Unternehmensgruppe sieht in Indonesien Wachstumspotenzial. Mit jährlich rund 6 Prozent liegt das Wirtschafts-

wachstum der viertbevölkerungsreichsten Nation über dem regionalen Durchschnitt. Die Anfänge der Partnerschaft gehen auf 1991 zurück, als die Unternehmensgruppe in Grama Bazita einen lokalen Vertreter fand. Heute ist die Gruppe in sämtlichen Branchen der Verfahrenstechnik aktiv, schwergewichtig in Chemie, Bergbau, Öl- und Gasindustrie, Wasser- und Abwassertechnik, Kraftwerkstechnik, Nahrungs- und Genussmittelindust-

rie sowie Papier- und Zellstoffindustrie. Rajesh Malhotra, der die neu gegründete Endress + Hauser Vertriebsgesellschaft leiten wird, kommentiert: «Mit der Angebotspalette und dem konsequenten Fokus auf die Kundenbedürfnisse hat Endress + Hauser in Indonesien Massstäbe gesetzt. Für uns ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um als Teil der Gruppe weiter zu wachsen.» www.endress.com


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Iftest verstärkt das Verkaufsteam Die Iftest AG, Partner für Elektronik-Entwicklung, NPI & Industrialisierung, Elektronik-Produktion und Gerätemontage für die Bereiche Industrie, Bahn undMedizin, verstärkt das Verkaufsteam. Mit Patrick Bächli erhält der Verkauf für Industrieund Bahnelektronik Zuwachs. In der Westschweiz werden Frédéric Tercier und in Deutschland Jörg Wanitzek neu präsent sein. www.iftest.ch

Zwei starke Partner: Panasonic und Distrelec Panasonic Electric Works Europe AG (PEW) und der Elektronikdistributor Distrelec haben einen europaweit wirksamen Franchisevertrag abgeschlossen. Damit schaffen die beiden Partner die Basis, um ihre Marktpräsenz in Europa, speziell auch im skandinavischen Raum, gezielt weiter auszubauen. Ab sofort vertreibt Distrelec das Produktportfolio von PEW im Bereich Komponenten und Automatisierungstechnik. Erstere umfassen etwa elektromechanische Relais oder PhotoMOS Relais. Im Bereich der Automatisierungstechnik liegt der Schwerpunkt auf Fabrikautomatisierungs-Komponenten wie Zeitrelais, Zähler, Betriebsstundenzähler oder Temperaturregler. Unter anderem Sensoren, Ionisatoren und Steuerungstechnik von Panasonic werden neu vertrieben. «Wir setzen hier auf Distrelec als starkem Partner in Zentraleuropa. Mit umfassender Professionalität und einem hervorragenden Kundenzugang in unseren identischen Schlüsselmärkten wird Distrelec eine wesentliche Rolle im gemeinsamen zukünftigen Wachstum ausmachen», so Andreas Deisenrieder, General Manager Sales Germany & European Distribution von Panasonic Electric Works Europe AG www.distrelec.ch www.panasonic-electric-works.ch

V. l. n. r.: Patrick Bächli, Fédéric Tercier und Jörg Wanitzek.

Elektrik ersetzt Hydraulik Elektromechanik... ... spart Energie ... ist sauber und leckagefrei ... ist genau positionierbar ... ist platzsparend ... sorgt für reduzierte Kosten Ein grosses Energiesparpotenzial liegt in der elektromechanischen Antriebs- und Automationstechnik. Genaue Positionierbarkeit, sauberer und leckagefreier Betrieb, verkürzte Zykluszeiten und stabile Dynamik sind alles wichtige Parameter, die für den Technologiewechsel bei hydraulischen Anwendungen sprechen. Die platzsparende elektrische Alternative ist für alle Umgebungsbedingungen inklusive explosionsgefährdete Bereiche geeignet und verbindet Flexibilität mit einer herausragenden Energieeffizienz.

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Siemens mit durchwachsenen Zahlen Einen «soliden Start in das Geschäftsjahr 2013» in einem «unsicheren konjunkturellen Umfeld» bescheinigte Siemens-Chef Peter Löscher dem deutschen Elektrokonzern. Dahinter stehen jedoch durchwachsene Zahlen: Der Gewinn ging um 12 Prozent zurück, der Nettogewinn lag im ersten Geschäftsquartal 2013 bei 1,214 Mrd. Euro. Der Umsatz stieg um 2 Prozent auf 18,128 Mrd. Euro. Der Auftragseingang allerdings mit 3 Prozent unter dem Vorjahreswert, er sank auf 19,141 Mrd. Euro. Wie schon in den Vorquartalen belasteten Sonderausgaben die Bilanz: Die verspä-

tete Auslieferung von ICE-Zügen an die Deutsche Bahn kostete den Konzern 116 Mio. Euro. Entsprechend ging der Gewinn bei der Siemens-Sparte «Infrastructure & Cities», zu der auch Transporttechnik gehört, um 36 Prozent auf 128 Mio. Euro zurück. Den Umsatz konnte der Bereich um 2 Prozent auf 4,141 Mrd. Euro steigern. Bei der Solarsparte fielen Beschreibungen von 150 Mio. Euro Verlust an. Der Bereich Energie konnte den Gewinn um 12 Prozent auf 567 Mio. Euro steigern, den Umsatz um 3 Prozent auf 6,285 Mrd. Euro zu. Die Medi-

zintechnik legte beim Gewinn um 38 Prozent auf 50 Mio. Euro zu, der Umsatz stieg um 3 Prozent auf 3,252 Mia. Euro. Ein Lichtblick bot auch der Telefonnetzausrüster Nokia Siemens Networks (NSN), der nach einer langen Strecke mit roten Zahlen 50 Mio. Euro Gewinn beitrug. Osram machte sogar 80 Mio. Euro Gewinn. Die Hauptversammlung sollte am Nachmittag über die Abspaltung der Lichtsparte und die Ausgabe von gut 80 Prozent der Osram-Aktien an die SiemensAktionäre abstimmen. www.siemens.ch

Harting gründet IT-Systemintegration

AWK-Group baut Standort Bern aus

Die Harting Technologiegruppe baut das Lösungsgeschäft als Systemintegrator weiter aus. «Mit unserer neuen Gesellschaft, der Harting IT-Systemintegration GmbH & Co. KG, bieten wir AutoIDLösungen aus einer Hand an», bestätigt Claus Hilger, Geschäftsführer der IT Services bei Harting. Der Begriff AutoID beschreibt die Verfahren zum automatischen Erkennen von Objekten. Das Technologieunternehmen will sich dabei auf die RFID-Technologie konzentrieren, wird aber auch andere Möglichkeiten, wie etwa das Barcode-Lesen, anbieten. Die Marktbearbeitung in der Schweiz erfolgt durch das Tochterunternehmen, die Harting AG, mit Sitz in Volketswil. www.harting.ch

Die AWK-Group, ein Schweizer Beratungsunternehmen für Informationstechnologie, bezieht neue Räumlichkeiten nahe des Hauptbahnhofs Bern. AWK verfügt seit 2008 über eine Niederlassung in Bern. Sie hat ihre Aktivitäten in Bern und auch Richtung Romandie in den letzten Jahren stark ausgebaut, weshalb die Platzverhältnisse am bisherigen Standort zu knapp wurden. Der neue Standort bietet Platz für rund 25 Mitarbeitende und verfügt über genügend Sitzungszimmer, sodass auch vermehrt Besprechungen mit Kunden in den Räumlichkeiten stattfinden können. «Der zentrale Standort mit optimaler Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist für die Kunden und die Mitarbeitenden sehr wertvoll», freut sich Bernhard Rösli, Niederlassungsleiter für den Standort Bern. www.awk.ch

ErP gilt auch für LED-Lichtprodukte und Peripheriegeräte

Konstrukteure haften persönlich

Seit Jahresanfang ist die EU-Verordnung 1194-2012-EU in Kraft, die neue Regelungen für elektrische Leuchtmittel enthält. Ihre Vorgaben müssen schrittweise in drei Stufen vom 1. September 2013 bis 2016 erfüllt werden. Erstmals werden Ökodesign-Anforderungen auch an LED-Lichtprodukte gestellt. Der FBDi weist ausdrücklich darauf hin, dass LEDLampen, Leuchten und Peripheriegeräte wie Stromversorgungen der ErP/ÖkodesignAb sofort gilt die ErP-Richtlinie. Richtlinie (2009/125/EG) und damit auch den entsprechenden Kennzeichnungspflichten wie etwa CE und WEEE unterliegen. Nach der Ökodesign- oder ErP-Richtlinie (2009/125/EG, ‹Energierelevante Produkte›) sind Hersteller und Distributor aufgefordert, die Konformität der Produkte mit den Anforderungen nachzuweisen und mit dem CE-Kennzeichen zu dokumentieren. Somit ist die ErPRichtlinie notwendiger Bestandteil der CE-Konformitätserklärung. Die CE-Kennzeichnung ist in der 93/68/EWG Richtlinie geregelt. Damit Produkte das CE-Kennzeichen tragen dürfen, müssen sie allen anwendbaren EU-Richtlinien entsprechen. Für die Bauelemente-Distribution sind davon vor allem die Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG und die EMV-Richtlinie 2004/108/EG massgeblich. Sie stellen zwei der wichtigsten Regelungsinstrumente für elektrisch betriebene Geräte dar. Der Hersteller bzw. Inverkehrbringer muss die CE-Kennzeichnung selbst am Produkt anbringen und übernimmt damit die Verantwortung. www.fbdi.de

Den meisten Zeichnungserstellern ist weitgehend unbekannt, dass bei externer Fertigung, das heisst durch Annahme einer Kundenzeichnung, ein rechtsverbindlicher Vertrag geschlossen wird. Entspricht das gefertigte Produkt nicht den gewünschten Anforderungen, kann das erhebliche Folgen im Sinne der Produkthaftung nach sich ziehen. Führen Mängel in einer Konstruktionszeichnung zu Personenschäden, dann hat diese sogar strafrechtliche Relevanz. In den vergangenen Jahren hat sich die gesamte Normung verändert, dies betrifft insbesondere die für die Funktion und Sicherheit wichtigen Normen zur Tolerierung von Mass, Form, Lage und Oberfläche. So wurde etwa mit Erscheinen der neuen SN EN ISO 8015:2011 in der Schweiz erstmals ein verbindlicher Tolerierungsgrundsatz (Unabhängigkeitsprinzip) eingeführt. Sind die Inhalte dieser und anderer Normen wie zum Beispiel SN EN ISO 14405-1:2011 oder SN EN ISO 286-1:2010 dem Konstrukteur nicht bekannt oder werden deren Inhalte nicht konsequent umgesetzt, dann besteht die Gefahr, dass Konstruktionszeichnungen nicht im Sinne der Funktion interpretiert werden – mit gravierenden Folgen. Entspricht das gefertigte Bauteil nicht den gewünschten Anforderungen des Auftraggebers, so besteht ein erhebliches Risiko für zeit- und kostenintensive Rechtsstreitigkeiten zwischen den Vertragspartnern. Diese sind häufig zulasten des Zeichnungserstellers. Aus juristischer Warte sind sichere Kenntnisse erforderlich, um die rechtliche Bedeutung und Wirkung technischer Regeln einschätzen zu können. Um die Risiken zu erkennen und zu vermeiden, müssen die Grundstrukturen in den Bereichen Produktsicherheitsrecht, Kaufvertragsrecht und zivilrechtliche Produkthaftung verstanden werden. Es geht dabei um die Frage, wer wann für was zuständig ist und die Verantwortung trägt. www.snv.ch


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Automation Days 3D «Dive into New Dimensions» 9. bis 18. April 2013

Infos und Anmeldung: www.siemens.ch/ automationdays

SIMATIC ET 200SP

Einfache Anwendung, kompaktes Design, starke Performance Die dezentrale Peripherie der neuen Generation Prozesse effizient gestalten und die Produktivität der Anlage erhöhen – diesen Herausforderungen an Anlagenbauer und -betreiber wird die dezentrale Peripherie SIMATIC ET 200SP gerecht. Mit seinem durchdachten Konzept bietet Ihnen das System wesentliche Vorteile. Die einfache Anwendung der SIMATIC ET 200SP zeigt sich durch den übersichtlichen und schnellen Aufbau der Module, die eindeutige Beschriftung, die werkzeuglose Verdrahtung und durch das effiziente Engineering.

Das kompakte Design von SIMATIC ET 200SP sorgt für maximale Ökonomie im Schaltschrank: Auf nur einen Meter passen 64 Module mit 64x16 Signalen. Zudem ist die Einhaltung der normierten Biegeradien sichergestellt. Die starke Performance des Systems resultiert aus der Kommunikation mit PROFINET, dem führenden Ethernet Standard der Automatisierung. Die Taktsynchronität des Rückwandbuses mit PROFINET sorgt für höchste Präzision und schnelle Datenübermittlung. Dank der Integration von PROFIenergy profitieren Sie von maximaler Energieeffizienz. Erleben Sie alle Highlights und Details der SIMATIC ET 200SP in 3D:

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ABB Turbo Systems baut 145 Stellen ab tergesellschaft von ABB Schweiz wird das Werk im solothurnischen Deitingen Mitte 2014 schliessen. Die Aktivitäten sollen auf die Werke in Baden und Klingnau im Kanton Aargau konzentriert werden. Mehr als der Hälfte aller Mitarbeitenden aus Deitingen soll in Baden oder Klingnau ein Arbeitsplatz angeboten werden. Für die vom Abbau betroffenen Mitarbeitenden bestehe ein Sozialplan. Die Krise im Marinebereich hat die ABB-Tochter in Seenot Die Massnahmen werden bis Mitte 2014 gebracht. schrittweise umgesetzt und sollen die ABB ABB Turbo Systems AG baut wegen der Turbo Systems AG nachhaltig stärken. Mit anhaltenden Krise im Marinebereich in der der Konzentration an den zwei Werken soll Schweiz insgesamt 145 Stellen ab. Die Toch- die Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden.

Maxon Motor produziert nun in Südkorea

Der Krise im Marinebereich 2012 folgte ein massiver Bestellungsrückgang. Der Schiffsmotorenbauer hat mit dem Abbau von Überstunden und Ferienguthaben, dem Transfer von Mitarbeitenden innerhalb von ABB Schweiz sowie der Rückverlagerung von auswärts gefertigten Komponenten vorerst frühzeitig auf diese negative Entwicklung reagiert. Eine sorgfältige Analyse der Geschäftsaussichten hat jedoch gezeigt, dass die bisher getroffenen Massnahmen nicht ausreichen, um die Kapazitäten dem mittelfristig zu erwartenden Auftragsvolumen anzupassen. www.abb.ch

Claude Nicollier besucht die Kinder-Universität Winterthur

Die neue Produktionsstätte in Sejong City, Südkorea, der Maxon Motor Manufacturing Co., Ltd.

Seit dem 11. Januar 2013 produziert Maxon Motor Manufacturing Co., Ltd. bürstenlose Gleichstrommotoren in Korea. Mit dem neuen Produktionsstandort wird der Antriebsprofi sein Serviceangebot für den gesamten ostasiatischen Raum verstärken. Bereits 2007 hat die Maxon Motor-Gruppe mit dem Service Center in Seoul einen Grundstein ihrer Aktivitäten in Korea gelegt. Die neue Produktionsstätte in Sejong City wurde von lokalen Ingenieuren mit Unterstützung von Produktions- und Entwicklungsexperten vom Hauptsitz aus der Schweiz aufgebaut. Seit dem 11. Januar werden am neuen Standort bürstenlose Gleichstrommotoren des Typs EC-i 40 hergestellt. «Maxon Motor expandiert mit dem vierten Produktionsstandort nach der Schweiz, Deutschland und Ungarn nach Asien. Die Produktion der bürstenlosen Gleichstrommotoren EC-i 40 in Korea ist Teil unserer langfristigen Wachstumsstrategie in Asien», so Eugen Elmiger, CEO der Maxon Motor-Gruppe. Elmiger weiter: «In Korea finden wir einen grossen Pool bestens ausgebildeter Leute und wir erwarten, dass sich unsere bewährte Produktionstechnologie und unsere Innovationskraft an diesem Standort optimal verbinden und entwickeln werden.» Kundenservice in Asien verbessert. Howard Sul, Präsident der Maxon motor manufacturing Co., Ltd. sagt: «Die Produktion und Entwicklung von Maxon Motoren ist ein wertvoller Beitrag zum bestehenden Markt in Korea. In der Produktionsstätte in Sejong werden wir neuste Technologien kontinuierlich verfolgen und mitentwickeln, um höchste Produktqualität zu gewährleisten.» www.maxonmotor.ch

Der Astronaut Nicollier weiss die Kinder zu begeistern.

Prominenter Besuch an der ZHAW School of Engineering: Im Rahmen der Kinder-Universität Winterthur erzählte der Schweizer Astronaut über die Raumfahrt und den Mars. Aus den USA angereist, berichtete Claude Nicollier von seinen persönlichen Erlebnissen im Weltall. Der Schweizer Astronaut, der selbst viermal im Weltall war, versetzte die rund 300 Kinder mit seinen Schilderungen mehrfach ins Staunen. Dabei wurde klar, dass die Raumfahrt auch über 40 Jahre nach der Mondlandung nichts von ihrer Faszination eingebüsst hat. Nicht verwunderlich also, lautete die erste Frage aus den Reihen der jungen Besucher: «Was muss man tun, um Astronaut zu werden?» Die Kinder-Universität Winterthur wurde von der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Winterthur (NGW) ins Leben gerufen und findet bereits zum zweiten Mal statt. «Es macht uns grossen Spass, den Mädchen und Jungen auf diese Weise die Naturwissenschaften näherzubringen», erklärt Peter Lippuner, Präsident der NGW. Die ZHAW School of Engineering unterstützt die Veranstaltungsreihe. «Wir möchten Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften sowie Technik begeistern und beteiligen uns deshalb an der Kinder-Universität», so Martina Hirayama, Direktorin der ZHAW School of Engineering und selbst Mutter von zwei Kindern. Studien belegen: Wenn sich Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 15 Jahren für Technik und Mathematik interessieren, stehen die Chancen besonders gut, dass sie sich für ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium entscheiden. www.engineering.zhaw.ch


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STRAHLENDER

SIEGER!

DER NEUE FORD TRANSIT CUSTOM IST GEWINNER DES INTERNATIONAL VAN OF THE YEAR 2013 AWARD.*

Diese Punkte haben die Jury vor allem überzeugt: • Kapazität für bis zu 3 Europaletten, selbst bei kurzem Radstand • Verlängerte Inspektionsintervalle (50’000 km oder 2 Jahre) • Trennwand mit Durchlademöglichkeit von 3 m bei kurzem Radstand Sicherstes Fahrzeug seiner Klasse im Euro NCAP Test.

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* Quelle: w ww.van-of-the-year.com

ford.ch


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M E S S E VO R S C H A U

Die NIDays gastieren am 12. März 2013 in Zürich.

(Bild: Thinkstock)

DER TECHNOLOGIE- UND INNOVATIONSKONGRESS NIDAYS 2013 GASTIERT BEREITS ZUM 16. MAL IN ZÜRICH

«Technology is back in town» Networking wird auf den NIDays auch in diesem Jahr wieder grossgeschrieben: Neben der Keynote mit Nationalrat und Unternehmer Ruedi Noser und den Vorträgen bietet die kongressbegleitende Fachausstellung den direkten Draht zu LabView-Experten.

Z

um 16. Mal veranstaltet National Instruments den Technologie- und Expertenkongress NIDays. Der Event findet am 12. März 2013 im Swissôtel Zürich statt. Die Besucher können sich in acht verschiedenen Vortragsreihen eintragen und sich über folgende Themen informieren: «Software Development Techniques», «Embedded Control and Monitoring», «Data Acquisition/Logging & Report», «ATE», «Embedded Systems for Machine Control & Robotics» oder auch «Realtime Testing and HIL Simulation». Tüftler und NI-Experten stellen dabei innovative Applikationen und Lösungen.

INFOS National Instruments Switzerland Corp. 5408 Ennetbaden Tel. 056 200 51 51 ni.switzerland@ni.com www.ni.com/switzerland ni.com/switzerland/nidays

Von Experten für Experten. Höhepunkte sind erneut die Keynotes: Unter dem Titel «New Product & Technology Introduction» stellen NI-Mitarbeiter Technologietrends und LiveDemonstrationen der neuesten NI-Produktentwicklungen in den Mittelpunkt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Wandel der computerbasierten Messtechnik von der softwaredefinierten hin zur softwaredesignten Lösung. Durch Demonstrationen gewinnen Teilnehmer Einblicke in die Produktentwicklungen von National Instruments. Das Anwendungsspektrum reicht von der industriellen Mess- und Prüftechnik und automatisierten Testsystemen über Embedded-Steuerung, -Regelung und -Überwachung bis hin zur grafischen Entwicklungsumgebung LabVIEW, dem Herzstück des Graphical System Design. Illustre Gäste inklusive. Für die externe Keynote konnte Ruedi Noser von der Noser Gruppe gewonnen werden. Der Schweizer

Nationalrat ist Mitgründer des Vereins «Machbarkeit Stiftung Forschung Schweiz» und Präsident des «Swiss Innovation Parc», der Weltkonzerne mit ihren Forschungsabteilungen für die Schweiz gewinnen möchte. Sein Vortrag handelt von den politischen Massnahmen, die dazu beitragen wollen, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Schweizer Exportindustrie zu stärken. Die Academic Keynote hält in diesem Jahr Dave Wilson, Academic Marketing Director bei National Instruments. Ausserdem wird es eine separate Ausstellung mit dem Schwerpunkt Academic geben. Dort werden Trends in Lehre und Ausbildung wie «hands on learning» in der Schule und daheim präsentiert. ■

Das Wichtigste in Kürze Datum: Ort: Zeit: Infos:

12. März 2013 Swissôtel in Zürich 8 bis 18.30 Uhr ni.com/switzerland/nidays


N A C H R I C H TE N

RS Components schliesst Distributionsvereinbarung mit Samtec RS Components, der High Service Distributor für Produkte aus der Elektronik, Automation und Instandhaltung, hat eine Distributionsvereinbarung mit Samtec, de, Hersteller von Steckverbindern und zugehörigen Produkten, für die Regionen Europa, Nahost und Afrika (EMEA) und Asien/Pazifik (APAC) geschlossen. Die Vereinbarung ist für RS die Grundlage zum Verkauf der Palette der Verbindungselemente von Samtec, die aus den drei Hauptkategorien Signalintegrität (High Speed), Micro-Pitch-Steckverbinder und Rugged/Power besteht, die für vielseitige Verbindungen Leiterplatte-Leiterplatte, Kabel-Leiterplatte und Eingangs- und Ausgangsbeschaltung (I/O) entwickelt wurden. «Samtec ist ein anerkannter Hersteller in der elektronischen Verbindungstechnik und ist für seine Dienstleistungen, die das vielfältige Produktprogramm unterstützen, schon mehrfach ausgezeichnet worden», so Kevin McCormack, Global Head des Bereichs Interconnect, Passives and Electromechanical von RS Components.» Alan McLean, European Director von Samtec, fügte hinzu: «Bei der Zielsetzung, Ingenieuren Zugriff zu umfangreichen technischen Informationen für die Verbesserung des Entwicklungsprozesses zu bieten, sind wir mit RS auf einer Linie. Die wachsende Beliebtheit der kostenlosen Online-Tools und Ressourcen, die RS bietet, beweist deren Nutzen für die Entwickler. Wir sind besonders erfreut darüber, dass unsere 3D-CAD-Modelle über die Website von RS heruntergeladen und noch besser für das Design genutzt werden können.» www.rsonline.ch

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Neue Wissensplattform von Danfoss

Wissen kompakt auf einer E-Learning-Plattform verpackt.

Danfoss E-Learning ist die neue Wissensplattform für Seminare, Webinare, Tutorials bis hin zur Produktepalette des Unternehmes. Über die Plattform können Interessierte auf das Wissen der Danfoss-Experten rund um die Uhr zugreifen: Ob kleine Einheiten von 15 Minuten Dauer oder ausführliche Webinare. Die neue Seite bietet vielerlei Vorteile und Funktionen, wie zum Beispiel der Kompetenzaufbau über Danfoss-Produkte, Anwendungen, Technologien und Dienstleistungen, Zugang zu einer umfangreichen Palette von Kursen und Lernmaterial. Dazu bietet sie eine schnelle und einfache Möglichkeit, sich für Präsenz-, Onlineschulungen oder Kurse zum Selbststudium einzuschreiben. Laufende Lernaktivitäten und abgeschlossene Kurse können individuell verfolgt und/oder gestaltet werden. www.danfoss.ch, learning.danfoss.com/german

Von welchen Innovationen können Sie profitieren?

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Die HANNOVER MESSE 2013 bietet auf 11 internationalen Leitmessen den kompletten Marktüberblick. Neueste Entwicklungen entlang der gesamten industriellen Wertschöpfungskette. Aktuelles Branchen-Know-how in den Kernbereichen Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien, Antriebs- und Fluidtechnik, industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung. Besuchen Sie das weltweit wichtigste Technologieereignis. Mehr unter hannovermesse.de

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NEW TECHNOLOGY FIRST 8–12 April 2013 · Hannover · Germany


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N A C H R I C H TE N

Texas Instruments im Sog der schwachen Nachfrage

Avnet Memec erweitert Vertriebsvereinbarung mit Semtech

Die Geschäfte von Texas Instruments laufen sehr zaghaft. Im vierten Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 3,0 Mrd US-Dollar. Der Nettogewinn schmolz um 11 Prozent auf 264 Mio. US-Dollar. Negativ fielen nicht nur weitere Kosten für die Übernahme des Rivalen National Semiconductor ins Gewicht. Auch der Rückzug aus dem Geschäft mit Chips für Smartphones und Tablet-Computer wog schwer. Ohne eine Steuergutschrift wäre der Gewinnrückgang noch drastischer ausgefallen. Texas Instruments hatte den Ausstieg aus dem Mobilfunk-Geschäft bereits im November angekündigt. Die starke Konkurrenz und die hohen Entwicklungskosten in der schnelllebigen Branche haben den Unternehmen zugesetzt. Ausserdem entwickelten grosse Kunden zunehmend eigene Chips. 1700 Stellen sollen wegfallen. Die Aktie fiel nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen nachbörslich leicht. Die Analog-Sparte setzte 1,67 Mrd. US-Dollar um, 2 Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Die Sparte Embedded Processing steigerte sich um 6 Prozent auf 469 Millionen US-Dollar. Die Wireless-Sparte verzeichnete einen Umsatzrückgang von 56 Prozent auf 317 Millionen US-Dollar. Im gesamten Geschäftsjahr summierte sich der Umsatz auf 12,83 Mrd. US-Dollar. Das sind 7 Prozent weniger als im Jahr 2011. Der operative Gewinn liess um 34 Prozent auf 1,97 Mrd. US-Dollar nach, der Nettogewinn um 21 Prozent auf 1,76 Mrd. US-Dollar. Das Ergebnis enthält 471 Mio. US-Dollar Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme von National Semiconductor. Für das laufende erste Quartal erwartet Texas Instruments 2,69 bis 2,91 Mrd. US-Dollar Umsatz. Der Gewinn je Aktie werde sich um 24 bis 32 Cent je Aktie bewegen. Im vergangenen Quartal waren es 23 Cent. Gegenüber dem Vorquartal werde der Umsatz voraussichtlich um 179 Mio. US-Dollar zurückgehen, 75 Prozent durch den Ausstieg aus dem Geschäft mit Smartphone- und Tabletherstellern verursacht. www.ti.com

Der Halbleiterdistributor Avnet Memec hat die Distributionsvereinbarung mit Semtech erweitert. Im Anschluss an die Übernahme von Gennum durch Semtech Anfang 2012 wird Avnet Memec ab sofort die jetzt zu Semtech gehörenden Datacom- und Videobroadcasting-Produkte von Gennum in Europa – ausgenommen Grossbritannien und Irland – unterstützen und vertreiben. «Die Erweiterung des Semtech-Portfolios durch Optical-, Video-, Broadcasting- und Surveillance-Lösungen eröffnet dem Unternehmen in Europa neue grossartige MöglichkeiSteve Haynes, Präsident Avnet Memec. ten», so Steve Haynes, Präsident Avnet Memec. «Wir können unseren Kunden nun quer durch unsere vertikalen Märkte eine innovative Palette von Kommunikationslösungen anbieten und sie mit kompetenter Beratung unterstützen.» Hans Carper, Geschäftsführer bei Semtech für den europäischen Vertrieb, fügte hinzu, dass «Avnet Memec bereits erheblich zur Umsatzsteigerung bei den bestehenden Highspeed-Communications-Applikationen von Semtech in Europa beigetragen hat. Von daher war Avnet Memec die erste Wahl als Distributor für das Gennum Produktportfolio. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Team in Europa – zusammen werden wir für weiteres Wachstum sorgen.» www.avnet-memec.eu, www.semtech.com

Avnet und Telegesis schliessen paneuropäisches Distributionsabkommen

Mitsubishi Electric gründet Vertriebsgesellschaft in Indonesien

Der Halbleiterdistributor, Avnet Memec, und Telegesis UK Limited, Lieferant von Funkmodulen nach dem ZigBee-Standard, haben ein paneuropäisches Franchiseabkommen unterschrieben. Die Vereinbarung tritt ab sofort in Kraft und ermöglicht es Avnet, das gesamte Angebot der Telegesis-ZigBee-Funktechnikprodukten zu vertreiben. Die ZigBee-Modultechnologie von Telegesis baut vor allem auf der Ember-ZigBee-SoC-Technologie von Silicon Laboratories auf. Ferner bietet Telegesis Support bei der Implementierung von ZigBeeFirmware und hat sich auf ZigBee Smart Energy und ZigBee Home Automation spezialisiert. Ollie Smith, Business Development Director bei Telegesis, hält fest: «Mit seinem Team an Technologiespezialisten und Applikationsingenieuren war Avnet Memec für uns in Europa als Distributionspartner besonders geeignet. Die Expertise und das Know-how seines Teams werden uns dabei unterstützen, den wachsenden ZigBee-Markt in Europa mit modularen Drahtloslösungen bedienen zu können.» John Jones, Technical Marketing Manager – Wireless Products bei Avnet Memec, ergänzt die Vertriebsvereinbarung: «Telegesis prägt seit Jahren die Entwicklung der ZigBeeModul-Technologie. Wir sind überzeugt, dass sich Avnet Memec und Telegesis mit vereinten Kräften auf dem europäischen Markt noch erfolgreicher durchsetzen werden können.» www.avnet-memec.eu, www.telegesis.com

Mitsubishi Electric Corporation hat die Gründung einer Vertriebsgesellschaft in Indonesien bekanntgegeben. Die als PT. Mitsubishi Electric Indonesia eingetragene Gesellschaft wird neu unter Mitsubishi Electric Indonesia ab März 2013 Klimaanlagen, Haushaltsgeräte und Fabrik Automation (FA) vertreiben. Die Unternehmensgruppe will in Indonesien in diesen drei Geschäftsfeldern zusammen mit dem bisherigen Geschäft – der Fertigung und dem Vertrieb von Automobilzubehör, Fahrstühlen und Rolltreppen – einen konsolidierten Jahresumsatz Die neue Firmenzentrale sitzt im Javavon 300 Mio. US-Dollar bis Ende Building in Jakarta, Indonesien. des Fiskaljahres März 2016 erwirtschaften. Die neue Gesellschaft soll dazu beitragen, die Kooperationen mit derzeitigen Distributoren und Handelsvertretern zu stärken und so das Geschäft in Indonesien, einem wichtigen Markt für Mitsubishi Electric, auszubauen. www.mitsubishi-automation.com


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Electronica unter neuer Leitung Anke Odouli hat am 1. Januar 2013 die Projektleitung der Electronica, der Leitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendungen der Elektronik, übernommen. Nicole Schmitt, die seit 2005 die Projektleitung innehatte, ist als Projektgruppenleiterin gesamtverantwortlich für die strategische Ausrichtung und das globale Wachstum der Messen des weltweiten Elektronik-Netzwerks der Messe München GmbH. Mit Odouli tritt eine erfahrene Projektreferentin die Anke Odouli, Projektleitung Electronica, Position an. Sie ist seit 2007 bei Messe München GmbH. der Messe München im Bereich «Neue Technologien» für die Electronica tätig. Die studierte Kommunikationswissenschaftlerin bringt dadurch langjährige Erfahrung in der Messeprojektarbeit mit. Zuvor war Odouli bei der US-amerikanischen Auslandsvertretung der Messe München in New York tätig. www.electronica.de, www.messe-muenchen.de

Neuer Vice President PEMCO-Marketing bei Arrow Jean Quecke ist mit sofortiger Wirkung neuer Vice President PEMCO (Passive und elektromechanische Bauelemente und Steckverbinder)Marketing bei Arrow Electronics EMEA. Er wird das PEMCO-Geschäft in der Region EMEA leiten und für die Weiterentwicklung sämtlicher Marketingaktivitäten verantwortlich sein. Quecke bringt umfassende Kenntnisse im Bereich der entsprechenden Komponenten und der Elektronik-Distribution in seine neue Position ein und wird für die gemeinsamen Strategien und Initiativen mit allen Arrow Herstellern zuständig sein. Er hat mehr Jean Quecke, Vice President PEMCO Marketing, Arrow EMEA. als 25 Jahre Branchenerfahrung in Vertrieb, Marketing, Beschaffung und Logistik.«Wir gratulieren Jean Quecke zu seiner neuen Aufgabe», dazu Eric Schuck, President Arrow EMEA Components. www.arroweurope.com


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Silica wird europäischer Distributionspartner von Philips Lumileds Silica, ein Unternehmen von Avnet, und Philips Lumileds haben den Abschluss einer paneuropäischen Distributionsvereinbarung bekanntgegeben. Im Rahmen dieser Vereinbarung, die ab sofort in Kraft tritt, wird Silica Verkauf, Marketing und Support für das komplette Sortiment an LED-Produkten von Philips Lumileds in Europa unterstützen. Mit Silica als neuem Partner stärkt Philips Lumileds sein Distributionsnetzwerk, um auf die steigende Nachfrage nach seinen Produktlösungen reagieren zu können und seine Service- und Supportstrukturen in Europa noch weiter auszubauen. So werden Kunden künftig von dedizierten LightingMartin Bielesch, General Manager Spezialistenteams bei Silica beLighting Silica. treut. Für Martin Bielesch, General Manager Lighting Silica, ist die künftige Zusammenarbeit mit Philips Lumileds ein Meilenstein: «Philips Lumileds ist führender Hersteller von High-Power LEDs und gehört zu den Pionieren bei der Einführung von Solid State Lighting-Lösungen. Ihre Luxeon-Produkte sind die ersten, bei denen die Helligkeit herkömmlicher Lichtmittel mit dem minimalen Platzbedarf und der langen Lebensdauer von LEDs kombiniert werden – eine gute Ergänzung für unser Portfolio.» «Mit seiner Produktkenntnis, seinen Lighting-Spezialisten und seinem hervorragenden Logistik- und Servicenetzwerk ist Silica der ideale Partner für uns, um weiter zu wachsen. Wir freuen uns darauf, mit einem der führenden Vertriebskanäle für Europa zusammenzuarbeiten, Silica wird zweifellos eine wichtige Rolle bei der Erschliessung neuer Potenziale für Philips Lumileds spielen», so Pierre-Yves Lesaicherre, CEO Philips Lumileds. www.silica.com

B & R relauncht Website Der Automatisierer B & R präsentiert ab sofort seine neue Homepage unter der gewohnten Internetadresse. Die Seite nutzt moderne Webtechnologien für eine ansprechende Optik und vereinfacht den Zugang zu allen Informationen über Technologien, Lösungen und Produkte. «Unser Ziel war es, die Informationen, die wir bereits in der Vergangenheit umfangreich zur Verfügung gestellt haben, noch besser nutzbar zu machen», so Stefan Schönegger, Leitung Marketing bei B & R. «Das Internet ist in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Informationskanal geworden und mit unserer neuen Website tragen wir diesem Trend Rechnung.» Die Internetseite ist strukturiert und übersichtlich. Neue Features wie ein Produktvergleich oder ein optimierter Downloadbereich erhöhen den Service der Website. Weiterentwickelt wurde auch das frühere Service Order Portal, das nun Material Return Portal (MRP) heisst. Damit werden Reparaturaufträge und Serviceanfragen einfach und schnell erfasst. «Mit dem MRP kann nicht nur der Prozessfortschritt mitverfolgt werden», merkt Schönegger an, «es stehen auch alle Servicedokumente jederzeit online zur Verfügung.» www.b&r-automation.ch

Mind8 und Eplan unter gleicher Flagge Pünktlich zu Jahresbeginn wurden die Firmen Mind8 und Eplan verschmolzen. Beide Unternehmen, früher Kooperationspartner und seit 2007 als Schwestergesellschaften unter dem Dach der Friedhelm Loh Group aktiv, arbeiten nun unter einheitlicher Flagge von Eplan. Mind8, als Entwickler des Eplan Engineering Centers (EEC) seit Langem mit der Entwicklung des Monheimer Lösungsanbieters eng verzahnt, ist nun in die hiesige Firmenstruktur eingegliedert. «Mit der Verschmelzung beider haben wir die Weichen für den internationalen Rollout des EEC gestellt», bekräftigt Maximilian Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung von Eplan. Dr. Marco Litto, einer der Geschäftsführer von Mind8, ergänzt: «Wir wollen die Technologie des funktionalen Engineering, ausgehend von vorhandenen Referenzen mit führenden Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus, branchenorientiert ausrollen. Das «Mit der Verschmelzung beider Organimacht eine noch engere Zusamsationseinheiten haben wir die Weimenarbeit, insbesondere im PreSachen für den internationalen Rollout des les erforderlich.» In diesem Zuge EEC gestellt», so Maximilian Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung von ist auch der weitere Ausbau des Eplan. EEC-Entwicklungsteams am Standort Stuttgart avisiert. Ein deutlicher Mehrwert für Kunden wird das neue Branchenmanagement sein, das durch einen dezidierten Bereich in der Organisation verankert wird. Das Führungsteam von Eplan Software & Service unter der Leitung von Maximilian Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung, bleibt bestehen und wird durch die bisherige Mind8 Geschäftsführung ergänzt: Haluk Menderes, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing; Dieter Pesch, Entwicklung und Produktmanagement; Bernd Schewior, Professional Services, sowie Dr. Jörg Lewek, EEC Entwicklung, und Dr. Marco Litto, EEC Business Development/PreSales. www.eplan.ch


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Jetter ist auch in China präsent

Internationale Fachmesse mit Workshops Stuttgart, 05. – 07.03.2013

Störungsfrei in die Zukunft! e-emv.com Bruno Dörig, Leiter der Jetter-Niederlassung in China.

Seit Mitte 2012 ist der Ludwigsburger Automationsspezialist Jetter in China mit einer eigenen Niederlassung präsent. Sie wird vom langjährigen Jetter-Mitarbeiter Bruno Dörig aufgebaut und in den ersten Jahren geleitet. Als Applikations-Ingenieur unterstützte Dörig bereits zuvor mehrere Jahre lang diverse Kunden in Fernostländern. Ihm sind deshalb die Kultur und Eigenheiten dieser Länder vertraut. Zuletzt leitete er die Abteilung Produktmanagement in Deutschland. In der chinesischen Niederlassung wird neben Kundenberatung, Vertrieb und Auftragsabwicklung auch ein technischer Support vor Ort angeboten. «Die Nähe zum Kunden ist in diesem schnell wachsenden Markt sehr wichtig, deshalb wollen wir all diese Dienstleistungen auch lokal anbieten», so Dörig, und «wir sehen in China ein grosses Potenzial sowohl in der industriellen als auch in der mobilen Automation und sind überzeugt, dass die innovativen JetterProdukte hier schnell ihre Käuferschaft finden.» www.jetterag.ch

Analog Devices gilt erneut als innovativ Der Anbieter von integrierten Schaltkeisen für die analoge und digitale Signalverabeitung, Analog Devices, ist im Rahmen des Thomson Reuters 2012 Top 100 Global Innovator SM-Programms zu einem der innovativsten Unternehmen der Welt ernannt worden. Mithilfe einer proprietären Methodik analysierte Thomson Reuters Patentdaten und die damit zusammenhängenden Kennwerte. Analog Devices kam erneut auf diese Weise die Ehre zu. In dem Bericht, mit dem Thomson Reuters die Liste für das Jahr 2012 ankündigt, heisst es: «Die Auszeichnung als Top 100 Global Innovator stellt eine prestigeträchtige Würdigung dar. Schliesslich wird hiermit das Engagement einer Organisation bestätigt, die Innovation voranzubringen, geistiges Eigentum zu schützen und Erfindungen zu kommerzialisieren. www.analog.com

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M E S S E VO R S C H A U

Damit die Kommunikation stimmt, sind manchmal die entsprechenden «Daten» nötig.

(Bild: Thinkstock)

AM 12. MÄRZ 2013 FINDET DIE COMMUNICATION CONFERENCE IN WINDISCH STATT

Schön – wir verstehen uns Die Kommunikation – auch die zwischenmenschliche aber besonders die industrielle Datenübertragung – steht erneut im Zentrum der dritten «Communication Conference» in Windisch. Die Fachtagung schaut hinter die Kulissen relevanter Trends.

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it Kommunikation (lat. communicare) im Allgemeinen ist der gegenseitige Austausch von Informationen gemeint. Die Information wiederum beinhaltet etwa Wissen, Erkenntnis oder auch Erfahrung. Wei-

ter fällt darunter auch die Signalübertragung, wechselseitige Steuerung und in einfachen Fällen die Verbindung von technischen Geräten; kurz die industrielle Datenübertragung.

INFOS swiss Technology Network – swissT.net 8604 Volketswil Tel. 044 945 90 90 info@swisst.net www.swisst.net, www.swisstmeeting.ch

Fachtagung, die verbindet. Am 12. März 2013 findet auf dem Campus in Windisch dazu die «Communication Conference» statt – bereits zum dritten Mal. Schweizer Fachleute und Experten bieten einen eintägigen Überblick über Technologien, Trends und Erfahrungen rund um die Datenkom-

munikation in der Automation und Industrieverkabelung. Organisiert wird das Event von der Quersektion 200 des swissT.net – die branchenübergreifende Plattform für alle relevanten Standards und Technologien der industriellen Datenkommunikation. Mittels Fachvorträgen, Lösungspräsentationen und Workshops, die alternierend zueinander stattfinden, soll praxisnahes Wissen im Kommunikationsmarkt vermittelt werden. An der Tischmesse präsentieren Aussteller das Neueste aus der Ideenwerkstatt und stehen Red und Antwort. Der Event


M E S S E VO R S C H A U

Das Wichtigste in Kürze Datum: Öffnungszeit: Ort: Anmeldung:

12. März 2013 8.30 bis 17.00 Uhr Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Windisch www.swisstmeeting.ch

konzentriert sich auf die Themen und Probleme, die die Fachwelt beschäftigt: ob von hybriden Daten- / Power-Verbindungen bis zu Lösungen für die permanente Überwachung mit Profibus, Data Center oder gar WLAN. Die Veranstaltung dient als Plattform für den überbetrieblichen Austausch oder die neuesten Entwicklungen zu sichten. Der Swissmem-Präsident Hans Hess wird mit seinem Referat zum Thema Innovation die Veranstaltung eröffnen. Vorträge: Plastikfasern und kunststoffbeschichtete Glasfasern in der industriellen Verkabelung: Nostalgie oder mehr? Hermann Christen von Reichle & De Massari weiss: Die Lichtwellenleiter POF (Plastikfaser) und PCF (kunststoffbeschichtete Glasfaser; H200 Faser) zeigen eine erstaunliche Resistenz gegen das schon lange prophezeite Aussterben und Ablösen durch die TelekomGlasfasern, wie Multimode 50 Micron. Im Gegenteil ist eine steigende Nachfrage nach diesen Fasern feststellbar. Der Referent geht dem Trend auf den Grund und erklärt, warum die «alten» Fasern nicht tot zu kriegen sind und sich steigender Beliebtheit erfreuen.

Leitergebundene Datenkommunikation an einer Luftseilbahn. Für die Leittechnik von Luftseilbahnen kommen SPS-basierte Steuersysteme zum Einsatz. Prof. Marcel Joss, Kompetenzzentrum Elektronik, Hochschule Luzern, ist überzeugt: Um die Kommunikation zwischen den Knoten in der Antriebsstation und den Fahrzeugen zu ermöglichen, soll die Zugseil/Tragseil-Geometrie als Datenbus verwendet werden. Vorerst wird das Übertragungsverhalten auf der geschlossenen Zugseilschlaufe erläutert und die Hindernisse werden für eine erfolgreiche Datenübertragung aufgezeigt. Anschliessend werden mögliche Lösungskonzepte für eine Signalübertragung diskutiert und mit den Ergebnissen von Simulationsmodellen und eines Funktionsmusters verglichen. Lösungspräsenation: Smart Safe Reaction – Die Praxis. Die Anforderungen der Industrie an die Echtzeit-Kommunikationssysteme wachsen stetig. Die Technologien sollen verfügbar, deterministisch und performant sein. Derweil sind auf dem Markt verschiedene Produkte verfügbar. Der B & R-Referent Miodrag Veselic will in seiner Lösungpräsentation anhand einer modular aufgebauten «Flying Imprint» Druckmaschine, aufgezeigen warum mittels Powerlink und dem integrierten openSafety Protokoll die Anforderungen an das System beherrschbar sind. Ausserdem legt er die Grenzen der konventionellen Steuerungs- und Sicherheitstechnik offen oder wieso es damit nicht möglich war, die verschiedenen Variationen, ohne jegliche Softwareänderung, zu realisieren.

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Aussteller B & R Industrie-Automation AG, Frauenfeld Bosch Rexroth AG, Buttikon DDS NetCom AG, Fehraltdorf Harting AG, Volketswil Hilscher Swiss GmbH, Solothurn Huber + Suhner AG, Pfäffikon Inroi AG, Luzern NetModule AG, Niederwangen Omni Ray AG, Dübendorf Phoenix Contact AG, Tafelswangen Reichle & De Massari AG, Wetzikon Rockwell Automation AG, Aarau Siemens (Schweiz) AG, Zürich Spectra Schweiz AG, Egg Wago Contact SA, Domdidier Fachhochschule Nordwestschweiz, Windisch Hochschule Luzern, Luzern

Workshop: Protokollumsetzung mit RealtimeEthernet/Feldbus-/Serial-Gateway. Die Vielzahl der Feldbussysteme in der Automatisierungstechnik ist mit der Einführung der Real-Time-Ethernet Systeme nicht kleiner geworden, wie der Hilscher-Mann, David Jäggi, weiss. Oft müssen in der Praxis verschiedenste Systeme miteinander kommunizieren. Hilscher, über unterstützt mit der Gateway Produktfamilie netTAP die Protokollumsetzung von CANopen, bis ModbusRTU über Ercos an. So können Protokolle von «Realtime-Ethernet to Fieldbus», «Fieldbus to Fieldbus» sowohl als «Slave to Slave», «Slave to Master» als auch als «Master to Slave» umgesetzt werden. Der Workshop beinhaltet die Konfiguration, das Datenmapping und die Inbetriebnahme eines Gateways. ■


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M E S S E VO R S C H A U

ROCKWELL VERANSTALTET AM 6. UND 7. MÄRZ 2013 IN AARAU DIE AUTOMATION UNIVERSITY SPECIAL

Automation mit Wettbewerbsvorteil Mit der Automation University Special spricht Rockwell Automation am 6. und 7. März 2013 im Kultur & Kongresshaus Aarau durch die neuesten integrierten Automatisierungslösungen alle Interessierten an – vom Manager bis zum Verkäufer. In Praxis-Workshops und Vorträgen werden aktuelle Trends in der Fertigungsindustrie diskutiert sowie die Automatisierungsund Informationslösungen von Rockwell Automation vorgestellt.

Das Wichtigste in Kürze Datum: Zeit: Ort: Teilnahme: Anmeldung:

Fundiertes Wissen und trotzdem praxisnah: die Automation University Special.

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ie Automation University Special 2013 von Rockwell Automation bietet eine gute Gelegenheit, Trends und technologische Neuheiten rund um das Thema integrierte Automatisierungs- und Informationslösungen zu erfahren. Die Automation University ist ideal für alle, deren Verantwortung in den Bereichen Konstruktion, Management, Instandhaltung, Einkauf oder IT liegt. Wissen kompakt in zwei Tagen. Die von Rockwell Automation organisierte, zweitägige Veranstaltung spricht bestehende und zukünftige Kunden an. In verschiedenen Fachvorträgen wird das gesamte Rockwell-Angebot wie Steuerungs- und Informations-

INFOS Rockwell Automation AG 5001 Aarau Tel. 062 889 77 77 csc.ch@ra.rockwell.com www.rockwellautomation.ch

(Bilder: Rockwell Automation)

technologie, Mechatronik, Lösungen für die Prozesstechnik und Energy ManagementKompetenzen oder Safety-Kompetenzen erläutert. Die hauseigenen Experten stehen Red und Antwort. Die Rockwell Automation University bietet die Gelegenheit, branchenspezifische Erfahrungen mit anderen Teilnehmern auszutauschen. Das Programm individuell zusammenstellen. Das Angebot während zweier Tage besteht aus Vorträgen, Solution Seminarien, die interaktive Präsentationen beinhalten, und den Praxis-Workshops, in denen in realitätsnahen Simulationen Erfahrungen mit Rockwell-Produkten erworben werden können. Das Programm kann individuell über einen oder zwei Tage zusammengestellt und Fachvorträge einzeln gebucht werden. Die Angebote werden in deutscher Sprache durchgeführt. Die Automation University Special setzt den Schwerpunkt auf «integrierte Automatisierungsund Informationslösungen».

6. und 7. März 2013 8.00–18.00 Uhr Kultur & Kongresshaus Aarau kostenlos www.rockwellautomation.ch

Praxis-Workshops. Unzählige Demokoffer und Computer ermöglichen den Teilnehmern, die aktuellen Hard- und Softwareprodukte in Schulräumen auszuprobieren. Die Praxis-Workshops konzentrieren sich sowohl auf traditionelle Anwendungen als auch auf neue Technologien und Innovationen. Unter anderem werden diese Themen behandelt: •Implementierung von Industrial Security in Ihrer Automationsumgebung •Komplettlösungen für kompakte und kostengünstige Maschinen •Real Time Applikationen intelligent lösen •Ethernet Stern-, Liniear- und Ringtopologien richtig konfiguriert •Performance von Servoachsen mit schwieriger Mechanik einfach optimieren Präsentationen. Integrated Architecture führt zu einer modernen, effizienten, integrierten und beschleunigten Fertigungsumgebung. Zahlreiche Präsentationen, vorgestellt von Rockwell, Partnern und Kunden, erläutern, wie das gesamte Potenzial der Automatisierungslösungen ausgenutzt werden kann. Unter anderem werden diese Präsentationen gezeigt: •Drahtgebunden oder drahtlos? Öffnen Sie Ihre Netzwerke für EtherNet/IP (ProSoft) •Fernwartungslösungen für Maschinenbauer (Ewon) •Mit Eplan die durchgängige Integration des Elektroengineerings in die Prozesswertschöpfungskette erreichen» •Richtlinien und Normen: Safety News aus dem Maschinenbau Live-Demos. Interaktive Live-Demos, gemischt mit Anwenderberichten von Kunden, zeigen, wie Rockwell Automation Unternehmen bei der Erreichung der Geschäftsziele


Ihre Frage: Was bietet das ¸RTO bei 4 GHz Bandbreite?

Live-Demos zeigen die Möglichkeiten zahlreicher Produkte und Lösungen auf.

Unsere Antwort: Die höchste Präzision und Erfassungsrate seiner Klasse. Für die Entwicklung von digitalen, analogen und HF-Designs ist das neue ¸RTO-Modell eine leistungsstarke Lösung: Die sehr rauscharme Eingangsstufe verfügt selbst in der kleinsten Skalierung (1 mV/Div) noch über die volle Messbandbreite von 4 GHz. Die Messdynamik ist extrem hoch (ENOB > 7 Bits), ebenso die Erfassungsrate mit 1 Million Messkurven pro Sekunde. Und die schnelle FFT-Analyse, hohe Messdynamik und eine Bandbreite bis 4 GHz ermöglichen auch Messungen im Frequenzbereich. Mehr Informationen zu den Oszilloskopen unter: www.scope-of-the-art.de/ad/faq/rto4

In den Praxis-Workshops kann selber getestet werden, was alles möglich ist.

unterstützten. Demos gibt es unter anderem zu diesen Themen: •Skalierbares SCADA System FactoryTalk View. Vorteile einer durchgängigen und werksweiten Visualisierungsplattform •Das hoch verfügbare Prozessautomatisierungssystem von Rockwell Automation •Just enough control mit der Connected Components Komplettlösung inklusive Micro800 PLC für eigenständige und kostengünstige Maschinen •RFID Track & Trace-Lösungen

Aussteller Kooperationspartner Cisco Endress + Hauser Eplan Ewon HMS Mettler Toledo Molex Panduit Prosoft Spectrum Controls Wittenstein Channel-Partner acs Deleproject Kablan Staveb Swibox Systec & Services

Rockwell-Partner stehen Red und Antwort. Auf einer Fläche von rund 500 m2 zeigt die Automation University Special Demonstrationen sowie Displays von Rockwell Automation und den ausstellenden Partnerunternehmen. Die Partnerunternehmen (siehe Kasten) haben ihre eigenen Stände, um ihre Lösungen und Produkte auf der Ausstellung zu präsentieren. Die Automation University Special ist der ideale Weg, herauszufinden, wie Unternehmen von den Partnern und deren Lösungen profitieren können. ■

¸RTO, Kategorie: „Messen + Testen“, Platz: 1

MANAGEMENTSYSTEM ISO 9001 / 14001

SCS 097


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MESSENACHSCHAU

MESSE AUTOMATION SCHWEIZ 2013 TROTZTE DER KRISE

Automatisch gut Ende Januar präsentierten 125 Aussteller an der Automation ihre neuesten Entwicklungen rund um die industrielle Automation und den Anlagenbau. Schwerpunktthema war die Industrie 4.0, das am Podiumsgespräch kontrovers diskutiert wurde.

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ie Automation Schweiz 2013 zeigte in den Eulachhallen in Winterthur einen repräsentativen Querschnitt der Schweizer Automationsbranche aus den Bereichen Antriebstechnik, Engineering, Industrial-Handling, Industrie-Elektronik, Mechatronik, Sensorik und Steuerungstechnik. Das bunte Rahmenprogramm mit Guided Tours, Demonstrationen, Vorträgen und Podiumsdiskussion begeisterte die Besucher. Besonders das Highlight-Thema Industrie 4.0 kam bei Ausstellern wie Besuchern sehr gut an und regte zu vertieften Diskussionen an, aus denen alle Beteiligten einen Nutzen ziehen konnten. Mehr als eine Messe. Die Automation Schweiz war wieder mehr als nur eine einfache Messe: Fachvorträge im Rahmen der learnShops und des Maschinenbauforum.ch oder die Guided Tours, wo Aussteller von verschiedenen Gruppen besucht wurden und direkte Fragen und Antworten ausgetauscht werden konnten, boten einen abwechslungsreiches und spannendes Zusatzangebot. Auch die Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Teilnehmern aus Industrie, Forschung und Politik kam beim Publikum sehr gut an. «Wir haben hier eine wirklich hochkarätige Expertendiskussion erlebt, die für alle Beteiligten nutzbringende Anregungen bot», so Peter A. Cologna, Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung von easyFairs. Auch der Ausstellerabend kam sehr gut an, wie Cologna erläuterte: «Hier ergaben sich intensive und gute Fachgespräche zwischen Ausstellern und Besuchern, die sonst auch im normalen Leben eventuell Konkurrenten sind, aber hier lief alles entspannter. Ich denke, von diesem lebendigen Event mit der Fachplattform, die wir hier geboten haben, konnten die Aussteller und Besucher viele Informationen mit nach Hause oder an ihren Arbeitsplatz mitnehmen.» INFOS easyFairs Switzerland GmbH 4132 Muttenz Tel. 061 228 10 07 schweiz@easyfairs.com www.easyfairs.com/schweiz www.easyfairs.com/automationschweiz

Auch Lernende der Berufsschule für Automation und Maschinenbau, der MSW Winterthur, interessierten sich für die Neuheiten. (Bild: P. Müller)

Spannende Talkrunde zu Industrie 4.0 auf dem Podium. Das Rahmenprogramm der Automation Schweiz bot dieses Mal zum Schwerpunkt «Industrie 4.0 – in Produktion, Dienstleistung und Arbeitsgestaltung» zahlreiche Veranstaltungen und eine Podiumsdiskussion an, die auch demnächst auf dem easyFairs Messe-TV-Kanal zu sehen sein wird. Werner De Schepper, Moderator von «TalkTäglich» bei Tele M1, moderierte zum Schwerpunktthema: «Fit für die 4. Industrielle Revolution? Was sind die technologie-, wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Standortperspektiven?» Teilnehmer waren Hans Hess, Präsident Swissmem, Prof. Dr. Detlef Zühlke, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) Technologie-Initiative SmartFactory KL, Paolo Salvagno, Geschäftsführer B & R Automation Schweiz und Lukas Weiss, Leiter der Gruppe Maschinen bei ETH Zürich – inspire AG. Hans Hess meinte dazu, dass die 4. Industrielle Revolution: «auf weite Strecken eine Chance ist, wo wir unter Verwendung modernster Technologien unsere Maschinen weiter entwickeln können und der Maschinenbau mit der Informations- und Kommunikationstechnologie zusammen-

Eine hochkarätige Talkrunde diskutierte das Thema Industrie 4.0 kontrovers. (Bild: easyFairs)

wächst, um für die Kunden von morgen noch viel spannendere und bessere Maschinen bauen zu können». Professor Zühlke ist sich sicher: «Wir haben an der Oberfläche eine Revolution, aber wir brauchen eine Vision, wohin sich diese Evolution entwickelt. Und diese Vision ist der revolutionäre Ansatz Industrie 4.0: also eine 4. Industrielle Revolution. Gerade im gewerblichen Bereich besteht hier in der Schweiz jedoch Handlungsbedarf.» Die Video-Zusammenfassung ist online auf www.easyfairs.com/automationschweiz zu sehen, wie auch zahlreiche UnternehmensVideos mit Kurzvorstellungen über Trends, Innovationen und brandaktuellen Neuheiten. Informationsmehrwert mit Guided Tours. Bei den Guided Tours wurden zu aktuellen Innovationen und Produkten der Themenbereiche Effizienz und Energiemanagement von acht ausgesuchten Ausstellern prägnant und individuell präsentiert. So bekamen die teilnehmenden Fachbesucher einen schnellen und intensiven Überblick über die vielfältigen Angebote auf der Messe. Robotikpark und Maschinenbauforum.ch für neuste Trends und Infos. Das Nationale Kompetenzzentrum für Robotikforschung NCCR Robotics hatte zusammen mit sechs Firmen ihre neusten Entwicklungen in der Robotik gezeigt. Gerade jüngere Teilnehmer, wie die Lernenden der MSW Winterthur waren begeisterte Zuschauer der futuristischen Projekte. Das von Sigmatek ins Leben gerufene Maschinenbauforum.ch regte den Informationsaustausch in der Branche der industriellen Automation und Konstruktion an. Lesen Sie mehr dazu auf der nächsten Seite. ■


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ENDE JANUAR FAND ERNEUT DAS MASCHINENBAUFORUM STATT

Wissen von und für Maschinenbauer Mit spannenden Referaten wie zum Beispiel «Verlagerung: Nach dem Werkplatz auch der Denkplatz» oder «Smartphone-Anwendungen im Bereich der Werkzeugmaschinen und Industrieroboter» weckte das Maschinenbauforum.ch Interesse. Die Informationsplattform für die industrielle Automations- und Konstruktionsbranche fand während der Messe Automation Schweiz in Winterthur statt.

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m 23. Januar war es soweit. Und aus gutem Grund sass auf fast jedem Stuhl im Maschinenbauforum auch ein interessierter Zuhörer. Zum dritten Mal agierte der von Sigmatek realisierte zweitägige Anlass an der Messe Automation Schweiz in Winterthur als Informations-Brückenbauer in der industriellen Automations- und Konstruktionsbranche. Erneut standen aktuelle Trends und Entwicklungen im Fokus. Auch wirtschaftspolitische Themen kamen derweil nicht zu kurz. Verlagerung: Nach dem Werkplatz auch der Denkplatz. Die neueste Untersuchung des Europena Scorecard bestätigt: die Schweiz ist Europas Innovations-Champion. Trotz der führenden Position des Landes in punkto Wissenschaft und Forschung verlagern einige Schweizer Unternehmen ihre F & E-Aktivitäten ins Ausland. Hauptzielländer der Verlagerung sind dabei inzwischen China und Indien, wie Oliver Gassmann, Professor für Innovationsmanagement und Direktor des Instituts für Technologiemanagement an der Universität St. Gallen, wusste. Der eloquente Redner fesselte die Zuhörer mit manigfaltigen Praxisbeispielen, zum Beispiel über die Startup-Förderung in der Schweiz, und Anekdoten aus den «Nähkästchen», etwa mit Erfahrungen aus einem Kreativitätworkshop in China.

INFOS SIGMATEK Schweiz AG 8307 Effretikon Tel. 052 354 50 50 office@sigmatek.ch www.sigmatek.ch www.maschinenbauforum.ch

Digitale Identität – Basis für die Industrial IT Security. Grundlegend für die Sicherheit jeglicher IT-Systems ist eine ausreichende Authentifizierung von Personen oder Systemen. Sie wird Kommunikation sicher. Gerade im industriellen Umfeld wird das immer wichtiger, um Malware und Cyber-Angriffen entgegenzuwirken – so Dr. Thomas Störtkuhl, TÜV Süd AG, München. Als Grundlage für eine verbesserte Authentifizierung im Bereich der Device-Device-Kommunikation zeigte Störtkuhl in seinem Referat auf digitale Zertifikate auf, die eine ausreichend abgesicherte Authentifizierung mithilfe asymmetrischer kryptografischer Verfahren erlauben. Damit digitale Zertifikate eingesetzt werden können, muss eine Infrastruktur geschaffen werden, die möglichst automatisiert und sicher die Bestückung von Bauteilen mit digitalen Zertifikaten erlaubt.

Spannend bis zur letzten Minute.

Smartphone-Anwendungen im Bereich der Werkzeugmaschinen und Industrieroboter. Smartphones und Tablet-PCs halten Einzug im Alltag – auch in die Automatisierungstechnik. Sie bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten durch hohe Leistungsdichte und Flexibilität. Matthias Keinert vom Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen Stuttgart zeigte, wo sich der Einsatz der Geräte lohnt – etwa im Bereich von Werkzeugmaschinen oder auch Industrierobotern – und wo nicht. Durch den Einsatz des Kommunikationsstandards OPC UA können die mobilen Endgeräte ausserdem so erweitert werden, dass sie für den herstellerunabhängigen Einsatz im Bereich der Werkzeugmaschinen und Industrieroboter sinnvoll eingesetzt werden können. ■

(Bild: easyFairs)


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B A U E L E M E N TE

DATENWANDLER FÜR DAS INDUSTRIELLE UMFELD

Jäger der verlorenen Signale Mit seinem differenziellen Ausgang ist der neue EBV-Chip Hunter in der Lage, galvanisch getrennte Sensor- und Messsignale auch in stark elektromagnetisch belasteten Umgebungen sicher zur Auswerte-Elektronik zu übertragen.

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n vielen Motorsteuerungen, Datenerfassungssystemen, industriellen Prozesssteuerungen oder auch Anwendungen zur Strommessung und Stromüberwachung besteht eine wesentliche Aufgabe darin, von Sensoren angelieferte Messdaten an die Steuerungselektronik zu übermitteln. Die Trennung beider Welten. In Antrieben gilt es, Ströme und Zwischenkreisspannung zu messen. Die dazu notwendigen Sensoren sind dabei direkt im Hochvoltsystem oder Leistungskreislauf integriert. Jedoch arbeitet die Steuerungselektronik bei Spannungen von 5 V oder 3,3 V mit reiner Niedervolttechnologie. Aus Sicherheitsgründen muss die Sensorwelt daher galvanisch von der Steuerungswelt getrennt sein: Es darf keine leitende Verbindung zwischen den beiden Stromkreisläufen bestehen. Die Verfahren und Prüfstandards zur galvanischen Trennung sind mittlerweile markttauglich und je nach Lösungsansatz kommen drei unterschiedliche Kopplungsverfahren zum Einsatz: kapazitive, induktive oder optische Kopplung. Galvanisch getrennter Modulator. Robust, zuverlässig und etabliert ist der Einsatz von galvanisch getrennten Sigma-Delta-Modulatoren (Σ-Δ-Modulatoren), bei denen die Signalübertragung auf optischem Wege erfolgt. An ihrem Ausgang liefern derartige Wandler einen hochfrequenten Datenstrom mit einer Frequenz von bis zu 20 MHz sowie ein Taktsignal. Das funktioniert ähnlich wie eine Pulsbreitenmodulation: Wenn am Eingang der Wert Null anliegt, dann werden lauter Nullen übertragen, beim Maximalwert überträgt die Leitung permanent den Wert Eins. Das vom Sigma-Delta-Modulator angelieferte Signal wertet die Steuerungselektronik aus. EBV-Kunden nutzen zur Auswertung

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Der Eisvogel gelangt auch unter harschen Bedingungen zu seinem Ziel.

dieser Signale häufig ein FPGA, in dem ein Sinc3-Filter implementiert ist. So hat sich beispielsweise das von EBV Elektronik selbst erstellte Referenzdesign Falcon Eye in diesem Zusammenhang bestens bewährt. Übertragungsprobleme treten gar nicht erst auf. Allerdings kommt es in manchen Applikationen dabei zu Problemen bei der Übertragung des 20-MHz-Signals zum Sigma-Delta-ADC. Das Signal gelangt nicht immer störungsfrei über die Leitung . Für dieses Problem suchte EBV Elektronik nach einer geeigneten Lösung: Für die Datenübertragung soll ein differenzieller Da-

(Bilder: EBV)

tenstrom genutzt werden. Diese Funktionalität wurde im EBVChip «Hunter» implementiert: als Basis diente ein bereits auf dem Markt erhältlicher Wandler von Avago des Typs ACPL-796J, der eine sichere Trennung zwischen den beiden Seiten bietet. Bezüglich Kriechstrecke, Transientenfestigkeit oder Schutzschaltungen entspricht der neue EBV-Chip dem bereits auf dem Markt bewährten ACPL-796J. Im Gegensatz zum ACPL-796J, der auf der digitalen Seite ein 5-V- oder 3,3-V-Signal am Ausgang zur Verfügung stellt, liefert der neue Wandler ACPL-798J am Ausgang ein differenzielles LVDS (Low-Voltage Differential Signalling)-Signal. Bei dieser


EBVchip Hunter: Lösung für galvanisch isolierte Strommessung. Die integrierte LVDS-Schnittstelle gewährleistet beste Signalintegrität in FPGA-basierten Systemen wie Servoantriebe oder Leistungswandler.

modifizierten Variante gelangen die Signale auch in Umgebungen zuverlässig an ihr Ziel, in denen starke elektromagnetische Einstrahlungen herrschen. Da der Wandler das Ausgangsnutzsignal aus der Differenz der beiden Ausgangssignale erzeugt und die elektromagnetischen Einstrahlungen auf beide Ausgangsleitungen gleichzeitig und mit nahezu gleicher Intensität wirken, lässt sich das Nutzsignal am Zielort durch die Subtraktion der beiden Signale zurückgewinnen. Dagegen heben sich die in beiden Leitungen eingestrahlten Störsignale bei dieser Subtraktion gegenseitig auf. Während die Standardausgänge, die jeweils ein Signal gegen Masse ausgeben, mit einem 5-V- oder einem 3,3-V-Pegel arbeiten, kommt die differenzielle Signalübertragung per LVDS mit geringeren Pegeln aus. Gemäss seinem Standard nutzt LVDS einen differenziellen 200-mV-Pegel, dessen Gleichstromanteil sich im Endeffekt aufhebt. Damit ergibt sich bei einer LVDSSignalübertragung eine erheblich geringere Verlustleistung als bei herkömmlichen Single-Ended-Signalen. Die meisten FPGAs können problemlos mit LVDS-Signalen arbeiten, sodass auf der Auswerte-Seite so gut wie keinerlei Modifikationen notwendig sind, ausser dass ein Pin mehr gebraucht wird. Kleine Anpassung mit grossem Nutzen. Es handelt sich hierbei somit um eine kleine Än-

derung, die grossen Nutzen bringt. Bei dieser exklusiv nur von EBV Elektronik erhältlichen LVDS-Variante des Avago-Wandlers ACPL-796J handelt es sich um einen EBVchip, der den Projektnamen Hunter beziehungsweise ACPL-798J trägt. EBV Elektronik kennt auf dem gesamten Weltmarkt keinen anderen Halbleiter, der mit dem Hunter vergleichbare Eigenschaften aufweist. Hunter entspricht der Isolationsklasse IIIa gemäss DIN VDE 0110 und arbeitet mit externen Taktquellen im Bereich 15 MHz bis 25 MHz zusammen, wobei der Takt über die galvanische Trennung hinweg sicher übertragen wird. Dadurch kann der Baustein synchron zu einem beliebigen digitalen Controller die Datenakquisition durchführen. Auch die codierten ModulatorDaten überträgt der Baustein über die galvanisch getrennte Strecke hinweg. Auf der anderen Seite werden die Daten zurückgewonnen, decodiert und in einen seriellen Datenstrom umgewandelt. Mit einem Signal-Rausch-Abstand von typischerweise 78 dB und einer differenziellen Nichtlinearität von 0,9 LSB bei einer Auflösung von 16 Bit sowie einem Verstärkungsfehler von typischerweise 2 Prozent eignet sich der für die Umgebungstemperaturen von – 40 bis +105 °C ausgelegte Hunter für eine Vielzahl von Anwendungen im industriellen Umfeld. ■


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INTERVIEW MIT KLAUS GÖLDENBOT, GLOBAL SALES DIRECTOR VON RS COMPONENTS

«Die Schweiz hat ein Riesenpotenzial» Klaus Göldenbot, Global Sales Director von RS Components, spricht im Interview mit Megalink über das Potenzial der Schweiz, die Onlinestrategie von RS und den unerwarteten Erfolg des Mini-Computers Raspberry Pi.

Megalink: Herr Göldenbot: Wie laufen die Geschäfte bei RS? Klaus Göldenbot: Fangen wir mit der Grosswetterlage an. Diese ist schwieriger geworden. Der ökonomische Gegenwind bläst uns stärker ins Gesicht als es noch vor einem Jahr der Fall war. Ich glaube, dass wir trotzdem respektable Ergebnisse erzielt haben. Gewisse Märkte – Osteuropa – explodieren förmlich, mit Wachstumsraten von über 100 Prozent. Die wachsen, wachsen und wachsen. Und dann haben wir andere Märkte, die leider in die andere Richtung gehen, wie zum Beispiel Spanien, wo wir die grössten Umsatzrückgangraten haben. Die meisten Märkte sind flach, wie Frankreich und Deutschland, die entweder leicht über null oder leicht unter null sind. Und in der Summe kommt dann praktisch eine Null raus. Und wie sieht die Situation in den anderen Märkten aus? Nordamerika ist im Moment negativ für uns. Das hat zwei Hauptgründe. Der erste Grund ist: Wir haben SAP eingeführt. Und dies geht nicht immer ohne Schmerzen. Die andere Hälfte der Geschichte ist einfach, dass in Amerika die Konjunktur auch nicht so rosig ist. In Amerika waren wir sehr, sehr stark im Industriesegment, das von der amerikanischen Regierung unterstützt wurde. Und überall sind ja die Staatshaushalte zurückgefahren worden und das spiegelt sich jetzt wider. In Asien sind wir flach. Wir wachsen in China und in Australien, aber unser zweitgrösster Markt Japan ist rückläufig. Dort sind fast 90% des Umsatzes im Bereich Elektronik. Und Elektronik läuft weltweit nicht gut. Starperformer im Moment ist unser ältester Markt Grossbritannien, was sehr erfreulich ist.

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Klaus Göldenbot, Global Sales Director von RS Components, vor einer Demonstration des Raspberry Pi.

(Bilder: P. Müller)

Im ersten Halbjahr entwickelten sich die Wir wachsen nach wie vor in der Umsätze praktisch flach. Und damit sind wir Schweiz. Nicht mehr so stark wie am Annatürlich nicht zufriefang, weil einfach den, weil wir deutlich auch die Basis grösser «Das Umsatzwachstum mehr wachsen wollten. geworden ist. Die ist online zweistellig» Auf der anderen Seite, Schweiz ist noch nicht wenn man sich jetzt vollständig in SAP intemit Lieferanten unterhält, dann sagen sie: griert. Das heisst, wir können bestimmte «My goodness – you are good». Weil im Dinge noch nicht so reibungslos durchzieElektronikbereich viele Unternehmen zwei- hen, wie wir das zum Beispiel in Deutschstellige Umsatzrückgänge verzeichnen. land oder Österreich können. In diesem Jahr wollen wir die Schweiz voll in SAP Wie entwickeln sich die Umsätze in der einbinden. Für mich ist dies GrundvorausSchweiz, in der Sie seit etwas mehr als einem setzung, dass wir in der Schweiz schnelJahr eine Filiale haben? ler wachsen.


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Wie stark ist das Wachstum im Onlinegeschäft im Vergleich zum klassischen Geschäft? Das Umsatzwachstum ist online zweistellig, während es offline zweistellig zurückgeht. Um die Marke bekannt zu machen, nutzten wir in der Vergangenheit Messen und Anzeigen in Fachzeitschriften. Heute nutzen wir 80% des Marketingbudgets für Awareness. 65% unserer Neukunden weltweit, egal, ob in China, der Schweiz oder Frankreich, kommen heute über Search Engines. Dieser Trend ist weltweit gleich. Wir haben die Organisationsstruktur wieder stark verändert. Wir hatten ja vor vier Jahren die Regionalisierung eingeführt, weil wir Daten hatten, die sagten, unsere Kunden in Europa kommen zu uns aus den gleichen Gründen und mögen uns aus den gleichen Gründen und haben die gleichen Probleme, wenn sie uns nicht mögen. Deshalb haben wir uns ja damals entschlossen, die Regionalisierung durchzuziehen und zu sagen: Wenn wir eine gemeinsame Strategie haben, die wir überall umsetzen – in lokaler Sprache, lokalem Sale, aber mit gleichem sind das Kundenverhalten und die Motive Ansatz – dann können wir nur wachsen. In gleich. Deshalb sind wir jetzt praktisch von der RegionalisieEuropa haben wir rung zur Globalija dann die letz«65 % unserer Neukunden weltweit sierung gegangen. ten drei Jahre im kommen heute über Search Engines» Das regionale Schnitt 12% UmMarketing in Eurosatzwachstum pa ist jetzt ein globales Marketing. Das erzielt – also ein Riesenerfolg. Und dann haben wir gesagt: Also wenn in heisst wir können zum Beispiel eine für EuEuropa dieser Ansatz Erfolg hat, warum ropa entwickelte Kampagne ab jetzt weltnicht auch weltweit? Deshalb haben wir weit einsetzen. die Kundenbefragungen, die wir in Europa durchziehen, weltweit durchgeführt. Und Wenn ein Unternehmen wächst, besteht die wenn man sich die Daten in den USA oder Gefahr, dass es träge wird, dass Prozesse nicht in China anschaut, stellt man fest: überall mehr funktionieren. Wie beugen Sie dem vor?

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Die Globalisierung ist der nächste Schritt, um schneller zu sein. Wir haben durch die Regionalisierung deutlich an Geschwindigkeit gewonnen, weil wir nicht mehr in jedem Land eine Kampagne erarbeitet haben, sondern eine Kampagne für Europa und dann diese gleichzeitig ausrollten und das machen wir jetzt weltweit. Wir versprechen uns daher, dass wir an Geschwindigkeit gewinnen, dass wir mehr tun können für hoffentlich gleich viel oder weniger Geld, weil das schon in Europa der Fall war. Wir erzielten ja im ersten Jahr 40% mehr Touches, ohne dass wir einen Euro mehr ausgegeben haben.

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Was haben Sie für Pläne in der Schweiz? Für mich hat die Schweiz ein Riesenpotenzial, ein grösseres als zum Beispiel Österreich. Wir machen in Österreich im Gesamtjahr knapp unter 30 Millionen Pfund Umsatz. Ich sehe die Schweiz mindestens im Bereich von 30 bis 40 Millionen. RS bietet auch kostenlose Schema- und LayoutTools an – DesignSpark. Was bezwecken Sie mit den Software-Tools? Vor der Regionalisierung haben wir uns lange überlegt: Wenn wir die Quintessenz zusammenfassen, was ein Kunde von RS an Mehrwert bekommt – wie würde man das in einem Satz zusammenfassen? Und da kam raus: «RS enables a customer to do great things.» Also wir sind dazu da, den Kunden wettbewerbsfähiger zu machen und einfach Mehrwert zu schaffen. Und das geht weit über das Produkt hinaus. Es geht darum, zum Beispiel das Leben des Electronic Design Engineers einfacher zu machen. Also «Enabling the Electronic Design Engineer to do great things.» Dass er also das nächste Wunderding entwickeln kann. Darum geht es. Die erste Frage war: Was kostet heute den Electronic Design Engineer viel Zeit, wenn er entwickelt? Wenn wir ihm ein kostenloses Design-Tool anbieten, dann hat er zusammen mit unserer Onlineplattform praktisch alles, was er braucht. Dadurch erhöht er die Design-Qualität und Geschwindigkeit. Und dann haben wir ja auch noch die DesignSpark Community, wo die Ingenieure miteinander reden und sich austauschen Grundsätzlich ist DesignSpark PCB nicht bekönnen – weltweit. Inzwischen nutzen 150 000 Mitglieder unse- schränkt, das heisst, Sie können unendlich viele Lagen anlegen. Insofern ist Designre Tools und die Community wächst nach Spark eine vollwertige wie vor sehr, sehr stark. Was wir festge«Weltweit sind das Kundenver- Lösung. Sie können auch Schaltplansimulatistellt haben, ist, dass halten und die Motive gleich» onen machen. Wir hader Design-Prozess, den wir vereinfacht haben, noch optimiert ben mittlerweile Kunden, die komplett darwerden kann. Der Design Engineer muss auf umgestiegen sind. Und was in nach wie vor eine Bestellung machen und DesignSpark ein wichtiger Bestandteil ist, das mögen Design Ingenieure nicht. Entwe- ist die 3D-Unterstützung. Bis jetzt wurden der delegieren sie es oder wenn sie es sel- schon über 270 000 3D-Modelle heruntergeber machen müssen, muss es einfach sein. laden – und das wächst wahnsinnig. Deshalb haben wir den Check-out verbessert, das heisst das Gesamterlebnis, die Ge- Zurück zur Hardware: Der Raspberry Pi ist samterfahrung für den Kunden ist jetzt momentan auf allen Kanälen. Ist er nur ein deutlich besser: Also schneller und rei- Marketinginstrument oder verdienen Sie mit bungsloser. Er kann jetzt praktisch über- ihm auch Geld? gangslos vom Design ins Bestellen gehen. Ja, natürlich verdienen wir Geld damit. Zudem bieten wird dem Desing Engineer Wenn man sich die Ergebnisse für UK annoch mehr Daten und Informationen an, schaut, über die das Ganze läuft, ist es ein wie zum Beispiel 3D-Modelle. Heute geht veritabler Teil des Umsatzes. Es ist natürlich es um Content. Content ist King. Für mich auf der anderen Seite schon ein Weg, um ist Content der mitentscheidende Wettbe- neue Kunden zu erschliessen – diejenigen, die schon immer in den Bereich des Emwerbsvorteil. bedded Computing rein wollten. Und durch diesen Hype, Sie haben es gesagt, ist natürGibt es beim Desgin-Tool DesignSpark, das ja lich der Name RS bekannter geworden. kostenlos ist, Einschränkungen?

Wie kam es zur Zusammenarbeit? Als die Leute von Raspberry Pi auf uns zukamen, waren die Kunden der Zukunft das erste, was uns begeistert hat. Heute gibt es, vor allem in Europa, leider zu wenig junge Leute, die sich mit Elektronik befassen. Vor allem wenn man mit Asien vergleicht. Da gibt es Universitäten, die jährlich Zehntausende von Elektronikingenieure ausbilden. Der Raspberry Pi ist ein Weg, wie man junge Leute im Schulalter für die Elektronik begeistern kann. Wenn wir einen Weg finden, um in jungen Leuten frühzeitig, praktisch und spielerisch die Leidenschaft für Elektronik wecken zu können, dann ist es toll. Der Erfolg des Raspberry Pi ist grösser als wir uns das je erträumt hatten. Und der zweite Punkt ist natürlich, die Marke RS voranzubringen. In UK kennt RS jeder. Sobald sie aber aus UK rausgehen, ist der Bekanntheitsgrad der Marke tiefer. Für uns war das ein toller Weg, RS als Markennamen in die Welt zu tragen. Dies ist auch ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Strategie. Wenn wir anhaltend wachsen wollen, müssen wir die Marke, die Kenntnis der Marke RS, wesentlich weiter verstärken. ■


MESSEN UND PRÜFEN

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IM GESPRÄCH MIT DEN MESSTECHNIK-SPEZIALISTEN

Die Welt vermessen Die Messtechnik will die Welt in präzise Einheiten unterteilen – ein nobles Ziel. Grund für einige klärende Fragen an die Know-how-Träger hinter diesem ambitionierten Vorhaben.

D

ie Ergebnisse aus ihren Messgeräten sind hochpräzise und trennscharf. Sie halten Ereignisse in Pikosekunden genau fest und machen sie so verständlich. Fünf Messtechnik-Entscheidungsträger stellen sich sechs Fragen.

«Software ist nicht mehr wegzudenken.» Christian Moser, Managing Director, National Instruments Schweiz Megalink: Welche Markttrends prägen momentan die Messtechnik – sowohl technische wie wirtschaftliche? Christian Moser, Managing Director, National Instruments Schweiz: Kunden profitieren von einer starken Preis-Erosion. Es gibt gute Messgeräte zu attraktiven Preisen. Oft sind es auch Lockvogelangebote und die Kosten entstehen durch Erweiterungen. Technisch werden immer mehr Funktionalitäten in Messgeräte verpackt. Albert Hanselmann, Regional Manager EMEA Region, TeledynLeCroy: Die Energieeffizienz oder ein immer besserer Wirkungsgrad sind Thema. Die relevanten Parameter in der Zeitachse können problemlos gemessen werden. Der dynamische Amplitudenbereich wird aber mit den gängigen Oszilloskopen nicht mit ausreichender Genauigkeit abgebildet. Markus Haymoz, Leiter Messtechnik und Testystem, Roschi Rohde &Schwarz: Die Investitionszyklen der Produkte werden kürzer, dafür steigen Bandbreiten und Frequen-

zen. Früher hatten Kunden Entwicklungsund Produktionsabteilungen in der Schweiz; heute sind die Produktion und teilweise sogar die Entwicklung ausgelagert. Stefan Junker, Mitglied der Geschäftsleitung, Exanovis: Die Messtechnik geht mit der allgemeinen «Kompaktisierung» der Elektronik mit. Die Geräte überzeugen durch miniaturisierte Bauweise: Handheld-Systeme oder portable Geräte verfügen heute über die Leistungsfähigkeit von Laborgeräten. Uolf Grass, Product Manager, Rotronic: Der Trend weist klar Richtung Datenübermittlung mit drahtlosen Systemen. Wirtschaftlich gesehen gibt es Parameter, wie die Temperatur, die heute direkt im Zusammenhang mit Energieeffizienz und den damit verbundenen Einsparungen gehen. Produkte müssen «massentauglicher» gestaltet werden und die Preissensitivität der Kunden nimmt ständig zu. Wie wichtig ist heute die Software in der Messtechnik? Hanselmann: Ein signifikanter Teil vom Entwicklungsaufwand bei unserem Mittelklasse- oder Highend-Oszilloskop fliesst in die auf Software basierenden Analysetools. Sie geben dem Anwender Einblicke in seine Signale, damit er zu seinen Antworten kommt. Haymoz: Der Software-Anteil steigt ständig an; innerhalb eines Messgerätes und extern mit der Auswertung und Visualisierung. Moser: Software ist nicht mehr wegzudenken. Eine immer grössere Rolle spielt dabei die Verknüpfung von Designwerkzeugen. Nahtlose Schnittstellen werden immer wichtiger, sodass Übergänge verschwinden. Junker: Die Software bleibt ein begleitender Faktor. Messgeräte mit physiknahen Messgrössen benötigen eine spezielle Hardware zur Erfassung – die Software ermöglicht lediglich ein Mensch-Maschine-Interface, die Verarbeitung und Vernetzung von Messwerten oder die Automatisierung von Abläufen. Grass: Es gibt kaum noch Geräte, bei denen «lokal» gemessen und am Gerät abgelesen wird. Meist werden die Daten mittels Software ausgewertet und/oder verarbeitet. Der

Trend geht auch in Richtung Cloud-Lösungen. Die Software erlaubt einen redundanten Systemaufbau, in der Daten sicher gespeichert und jederzeit abrufbar sind. Welche Messgeräte/Technologien sind momentan besonders nachgefragt? Junker: Die gefragtesten Geräte finden sich in den angesagtesten Technologien; dazu zählen UMTS/LTE im Mobilfunk oder FTTH bei optischer Übertragungstechnik. Natürlich sorgen auch absolute Spezialthemen wie Passive Intermodulation (PIM) – bedingt durch die digital modulierten Signalübertragungen in engen Frequenzbandbreiten – für aktuellen Gesprächsstoff. Grass: Wireless-Technologien sind gefragt. Die Vorteile: Der Verdrahtungsaufwand fällt weg und die Messstellen können flexibel platziert werden. Moser: Es ist eigentlich erstaunlich, dass sich die klassischen Geräte halten. Hier sind Trends feststellbar, aber der Markt ist konservativ. Der wachsende Kostendruck und die steigenden Anforderungen zwingen die Kunden umzudenken. Hanselmann: Auf der Oszilloskop-Seite erfreuen sich die 12-bit-HRO- und HDO-Geräte einer grossen Nachfrage. Diese Geräte erlauben, mehr Signaldetails zu sehen, dass

«Gut möglich, dass in Zukunft für die Bedienung von Messgeräten auch ein Tablet eingesetzt wird.» Albert Hanselmann, Regional Manager EMEA Region, TeledynLeCroy


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MESSEN UND PRÜFEN

man sicher von einem Quantensprung sprechen kann. Im Embedded Computing-Bereich ist durch den Einsatz von schnellen Bussen der Bedarf nach schnellen Oszilloskopen mit Bandbreiten von 13 GHz und höher angestiegen. Haymoz: Dies hängt vom Anwender ab: Techniker wünschen kleine und einfach zu bedienende Geräte. Grundsätzlich geht die Entwicklung vermehrt in Richtung ausbaubar; etwa bei Oszilloskopen können die Bandbreiten mittlerweile nachträglich erweitert werden. Der Trend zu intuitiven Benutzerinterfaces wird sich fortsetzen. Der Leistungsverbrauch der Geräte sinkt, ihr Volumen und Gewicht werden kleiner. Welche technischen Entwicklungen fordern momentan die Benutzer? Grass: Geräte und Lösungen, die schneller, einfacher und vor allem günstiger sind. Integration in Drittsysteme ist stärker gefragt – also die Interoperabilität. Junker: Gefordert sind multifunktionale Entwicklungen: ein Messgerät für alle Anwendungsfälle! Haymoz: Einfache Bedienbarkeit, selbst bei komplexesten Messaufgaben, welche heutige Geräte in beinahe allen Kategorien erfüllen. Moser: Ein besonderes Augenmerk sollte der Anwender auf die Software legen. Hanselmann: Es gibt aber natürlich immer wieder neue Busse, Normen, Anforderungen, die wir durch innovative Neuentwicklungen abdecken wollen. Wie bedeutend ist die PC- beziehungsweise USB-Messtechnik und welche Trends und Entwicklungen prägen sie?

«Der Software-Anteil in der Messtechnik steigt. » Markus Haymoz, Leiter Messtechnik und Testsysteme, Roschi Rohde &Schwarz

Der Trend weist klar Richtung Datenübermittlung mit drahtlosen Systemen.

Grass: Den Smartphones und Tablets gehört die Zukunft: Sie werden sich auch in der Industrie durchsetzen. Hier besteht ein enger Zusammenhang zwischen Cloud-Lösungen und Apps für Mobile-Devices. Junker: Das Smartphone wird bereits als Messgerät eingesetzt, besonders im Mobilfunk (Mess-Handys für Drivetests) oder bei WLAN-Anwendungen. Wir denken, dass sich auch Tablets etablieren werden – zusammen mit einer technologiefokussierten Hardwareplattform. Hanselmann: Gut möglich, dass in Zukunft für die Bedienung von Messgeräten auch ein Tablet oder Smartphone eingesetzt wird. Bei einer grossen Anzahl Oszilloskopen haben wir schon heute hochauflösende Touchscreens eingebaut, welche die von einem Tablet gewohnte Bedienung gewährleisten.

Uolf Grass, Product Manager, Rotronic Haymoz: Sie ist eine Alternative für einfache Messaufgaben. Der Einsatz beschränkt sich auf Anwendungen, bei denen ein Laptop verfügbar ist. Bei performanten Aufgaben wird die Hardware der spezifischen Aufgabe angepasst, was wiederum zu einem Messgerät führt. Moser: Die Trends werden durch die PC-Industrie gesetzt. Hin zu weniger Einsteckslots-Einschüben, die die Verwendung von mehreren Messkarten in Desktop-PCs erschwert. Ein anderer Trend geht klar in Richtung mobile Computing wie Laptops und Tablets. Dann sind natürlich externe Messsysteme über USB und Ethernet die bevorzugte Wahl. Hanselmann: In der Entwicklungs-, Service-, Schulungsumgebung sehen wir auch in Zukunft ein leistungsfähiges Oszilloskop als erste Wahl. Wir beobachten aber die PCund USB-Messtechnik weiterhin. Junker: Dieser Bereich hat in den vergangenen Jahren an Messmöglichkeiten zugenommen. Dank den erweiterten Fähigkeiten sind diversifizierte Messlösungen möglich. Kommt das Messgerät mit Tablet oder Smartphone als Frontend? Haymoz: Die Messtechnik betrachtet das Frontend als Modul für die Messwertaufnahme. Daher wäre das Tablet oder Smartphone eher am anderen Ende der Kette anzusiedeln. Auch hier kann ich mir Anwendungen vorstellen, wo Messwerte entsprechend verarbeitet und/oder weiter übertragen werden. Dies sehe ich als Sonderanwendung.

«Die Messtechnik geht mit der allgemeinen ‹Kompaktisierung› mit.» Stefan Junker, Mitglied der Geschäftsleitung, Exanovis Moser: Es gibt bereits Geräte, die für Tablets nutzbar sind. Ein Beispiel dazu ist die Firma Oscium, die ein Scope für ein Ipad bietet. Das Problem sind hier einfach die gegensätzlichen Lebenszeiten von Messgeräten und Consumergeräten. Dies illustriert zum Beispiel der Wechsel des Iphone-Steckers von Generation 4 zu 5. Das Messgerät kann dann nicht mehr benutzt werden. Im Weiteren sind Fragen wie die Kalibrierung oder die Weiterbearbeitung der erfassten Daten und deren Archivierung ein Problem, aber auf jeden Fall dennoch interessant. Eine interessante vorstellbare Richtung könnten hier Messgeräte sein, welche zum Beispiel ein WLAN-Interface mit eingebautem Webserver bieten, auf welche von Tablets und Smartphones aus zugegriffen werden kann. . ■


WHO IS WHO

National Instruments

Seit 1976 stellt National Instruments Ingenieuren und Wissenschaftlern Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sie produktiver, innovativer und kreativer arbeiten können. Das Konzept des Graphical System Design ist eine Plattform mit integrierter Hardund Software für die schnelle Entwicklung von Mess-, Steuerund Regelsystemen. Das langfristige Ziel von NI ist es, mit seinen Technologien einen Beitrag dazu zu leisten, unseren Alltag zu verbessern, unsere Gesellschaft zu unterstützen und den Herausforderungen der Menschheit als Ganzes zu begegnen. Über viele verschiedene Disziplinen hinweg – sei es Atomphysik, Biomedizin, Automation oder anspruchsvolle Robotik – bauen Forscher und Wissenschaftler auf Graphical System Design als den Ansatz, der Innovationen und Entdeckungen schneller ermöglicht als jede andere Methode. Der Entdeckungs- und Erfindungsprozess erfordert das Erstellen neuer Werkzeuge, mit denen sich die reale Welt messen, steuern, regeln und darstellen lässt. Grundlage des Graphical System Design ist eine universell einsetzbare und benutzerspezifisch anpassbare Hard- und Software-Engineering-Plattform. Mit ihr kann der Forscher sehr schnell verschiedene Möglichkeiten untersuchen, ohne ein System von Grund auf neu zu erstellen, nur um das richtige Messgerät für die Erforschung eines physikalischen Phänomens zu erhalten. Das Graphical System Design gestattet es ihm, schneller zum Ergebnis zu kommen, egal, ob er im CERN Atome miteinander kollidieren lässt oder an der Entwicklung von Krebserkennungssystemen arbeitet. Die Zugänglichkeit des Graphical System Design ermöglicht es auch kleinen Teams mit wenig Ressourcen, in kurzer Zeit komplexe Projekte zu realisieren. So nutzte beispielsweise das Team von Virginia Tech als einziges von 16 Finalisten des Studentenwettbewerbs EcoCAR die NI-Tools rund um LabView und gewann, obwohl andere Gruppen über mehr Erfahrung und grössere Budgets verfügten. Das im texanischen Austin beheimatete Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 6850 Mitarbeitende und unterhält Direktvertriebsbüros in mehr als 40 Ländern, unter anderem in Ennetbaden. National Instruments 5408 Ennetbaden Tel. 056 200 51 51 ni.switzerland@ni.com ni.com/switzerland, ni.com/suisse

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Roschi Rohde & Schwarz AG

Roschi Rohde & Schwarz AG gehört seit mehr als sechs Jahrzehnten zu den führenden Handels- und Engineeringunternehmen im Bereich Kommunikations- und Messtechnik sowie herstellerunabhängiger Instandhaltung in der Schweiz. Wir bieten Ihnen nebst umfangreichen Dienstleistungen ein komplettes Spektrum von einzelnen Messgeräten bis hin zu komplexen individuellen Lösungen an. Beratung, Produkte und Dienstleistungen in diesen Tätigkeitsgebieten: Messtechnik und Testsysteme, Broadcast, Überwachungsund Ortungstechnik, Informationssicherheit, Funkkommunikationssysteme, Software & Services, Herstellerunabhängige Instandhaltung, Generalunternehmer Wir haben Messtechnik für alle. Unser Portfolio: •Allgemeine Messtechnik (Oszilloskope, Signal- und Spektrumanalysatoren, Netzwerkanalysatoren, Signalgeneratoren, Digitale Multimeter etc.) •Broadcast und Mobilfunk (Generatoren und Analysatoren für Video, MPEG und HF, Mobilfunktester, Versorgungsmesstechnik, etc.) •EMV (Compliance-Precompliance-Testsysteme, Emission, ESD, -EFF-, und Surge-Tester, Lightning, Immunität, etc.) •Optische Messtechnik (Optische Spektrumanalysatoren, etc.) •Physik und Elektrochemie (Potentiostate, Vorverstärker, etc.) •AC/DC-Quellen, Lasten und USV (Elektronische Lasten, etc.) •Laboreinrichtungen und Ausbildungs-systeme (Ausbildungsund Prüfsysteme, Elektro- und Montagearbeitsplätze, etc.) •Herstellerunabhängige Instandhaltung (Akkreditiertes Kalibrierlabor, Online Instandhaltung, Reparaturen, etc.) Herstellerunabhängige Instandhaltung Mit unseren herstellerunabhängigen Serviceleistungen planen wir die Instandhaltung für alle Produkte - passend zu Ihren technischen und wirtschaftlichen Anforderungen. Alles aus einer Hand: vom Einzelvorgang bis hin zum kompletten Outsourcing der gesamten Instandhaltung. Qualitätsmanagement ISO 9001: 2008, SCS097, «Rohde & Schwarz, Service level Gold» Umweltmanagement ISO 14001: 2004, «Naturemade Star», Gewinner Berner Energiepreis 2011 Roschi Rohde & Schwarz AG 3063 Ittigen Tel. 031 922 15 22 sales@roschi.rohde-schwarz.com www.roschi.rohde-schwarz.ch


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MESSEN UND PRÜFEN

SIGNAL VOM OSZILLOSKOP DIREKT MIT MATLAB ODER LABVIEW ANALYSIEREN

Messen ohne Umwege Mit einer neuen Softwareoption lassen sich digital modulierte Signale im Oszilloskop aufzeichnen und die zugehörigen I/Q-Daten mit einstellbarer Abtastrate an eine Analysesoftware weitergeben. So kann sich der Anwender direkt auf die I/Q-Analyse und die eigentliche Messaufgabe konzentrieren und muss sich nicht um die Frequenzumsetzung ins Basisband, die Filterung und eine Anpassung der Abtastrate kümmern.

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ill ein Anwender mit den Daten aus seinem Oszilloskop eine I/Q-Signalanalyse mit einer eigenen Software durchführen, so ist das in der Regel mit viel Auswand verbunden. Um hier Abhilfe zu schaffen, bringt Rohde & Schwarz eine generische I/Q-Schnittstelle als Softwareoption für sein Oszilloskop R&S RTO auf den Markt. Sie gibt die zugehörigen I/Q-Daten mit einstellbarer Abtastrate an eine Analysesoftware wie Matlab oder Labview weiter. Der Anwender muss sich also in seiner Software nicht selbst um die Frequenzumsetzung ins Basisband, die Filterung und eine Anpassung der Abtastrate kümmern. Er kann sich direkt auf die I/Q-Analyse und die eigentliche Messaufgabe konzentrieren. Ausserdem unterscheidet die Schnittstelle zwischen den folgenden drei Eingangssignalen: Modulierte HF-Signale, Signale in Zwischenfrequenzlage im komplexen I/QFormat sowie Basisbandsignale, die bereits als komplexe I/Q-Signale vorliegen. Nach der Frequenz modulieren. Ein integrierter Numerically Controlled Oscillator (NCO) mischt dabei modulierte reelle HF-Signale nach der A/D-Umsetzung von der Trägerfrequenz in das Basisband. Nach einer Tiefpassfilterung wird das Signal auf die eingestellte Abtastrate umgesetzt. Die daraus resultierenden I/Q-Daten speichert die Software ab. Für jedes Eingangssignal ist ein Oszilloskopen-Kanal erforderlich – ein 4-Kanal-Modell kann so gleichzeitig bis zu vier reelle HF-Signale aufzeichnen.

AUTOR Gerald Wacker, Vertriebsingenieur für Messtechnik und Testsysteme Roschi Rohde & Schwarz AG INFOS Roschi Rohde & Schwarz AG 3063 Ittigen Tel. 031 922 15 22 sales@roschi.rohde-schwarz.com www.roschi.rohde-schwarz.com

Die neue generische I/Q-Schnittstelle vereinfacht die Analyse von Signalen wesentllich.

Komplexe I/Q-Signale in Zwischenfrequenzlage. Ähnlich arbeitet das Oszilloskop, wenn ein komplexes I/Q-Signal in Zwischenfrequenzlage anliegt, wie es beispielsweise in Low-IF-Empfängern verarbeitet wird. Diese Komponenten dienen etwa in Fernsehgeräten zum Empfang digital modulierter Signale. Sie mischen das empfangene HF-Signal zuerst auf eine niedrige Zwischenfrequenz, um Probleme mit dem DC-Offset des A/DUmsetzers zu vermeiden. Nach der Digitalisierung wird das Signal im digitalen Backend des Low-IF-Empfängers in das Basisband umgesetzt. Solche Signale mischt das R&S RTO von der Zwischenfrequenz in das Basisband, unterzieht es einer Tief passfilterung und setzt es auf die gewünschte Abtastrate um. Im Unterschied zur Verarbeitung reeller HF-Eingangssignale sind pro Eingangssignal jedoch zwei Oszilloskopkanäle erforderlich: je

(Bilder: Rohde & Schwarz)

ein Kanal für die In-phase-Komponente (I) und die Quadratur-Komponente (Q). I/Q-Signale im komplexen Basisband liegen unter anderem vor, wenn der Anwender Messungen an einem Basisband-Chip vornimmt. Die Signale lassen sich mithilfe der Software R&S RTO-K11 aufzeichnen und zur weiteren Analyse auf die gewünschte Abtastrate umsetzen. Das Heruntermischen entfällt, es ist lediglich eine Tiefpassfilterung und die Umsetzung der Abtastrate nötig. Pro Basisbandsignal sind zwei Oszilloskop-Kanäle für die beiden Symbolströme I und Q notwendig. Ein R&S RTO mit vier Kanälen kann somit zwei Basis bandsignale parallel verarbeiten. Die generische Schnittstelle analysiert die Signale. Marktübliche Oszilloskope geben nur das vom A /D-Umsetzer abgetastete Eingangssignal aus. Vor der I/Q-Analyse


MESSEN UND PRÜFEN

Beim R&S RTO von Rohde & Schwarz mischt ein Numerically Controlled Oscillator (NCO) modulierte reelle HF-Signale nach der A/D-Umsetzung von der Trägerfrequenz in das Basisband.

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Ein Signal in Zwischenfrequenzlage liegt bereits im komplexen I/Q-Format vor. Dann mischt das R&S RTO das Signal von der Zwischenfrequenz in das Basisband, unterzieht es einer Tiefpassfilterung und setzt es auf die gewünschte Abtastrate um.

Liegt das Eingangssignal bereits im Basisband vor, entfällt die Frequenzumsetzung. Das Signal wird direkt tiefpassgefiltert und auf die gewünschte Abtastrate umgesetzt.

muss das Signal in das Basisband gemischt, gefiltert und auf die erforderliche Abtastrate umgesetzt werden. Diese Arbeitsschritte sind in der Regel zeitaufwendig und fehleranfällig. Einfacher und schneller geht es, wenn ein R&S RTO mit der I/Q-Software-Schnittstelle R&S RTO-K11 zum Einsatz kommt: Dann extrahiert die Software aus dem Eingangssignal die I/Q-Daten und stellt sie mit einer definierbaren Abtastrate zur Verfügung. Der Anwender überträgt die Daten dann in das Analyse-Tool und kann unmittelbar mit der Demodulation beginnen. Dazu eignet sich die Software Matlab, nicht zuletzt wegen ihrer vielfältigen Auswertefunktionen. Auch andere Programmierumgebungen, wie etwa Labview, sind einsetzbar. Zur detaillierten Signalanalyse bestimmter Übertragungsverfahren bietet Rohde &

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Schwarz spezielle optionale Analyse-Software an: Die OFDM-Vektor-SignalanalyseSoftware R&S FS-K96 ist zum Beispiel interessant für Komponenten aus dem DigitalBroadcast-Bereich sowie für WLAN/WiMAX- oder LTE-Komponenten. Die Analysesoftware R&S FS-K112 ist für Messungen an Komponenten für die Near Field Communication (NFC) konzipiert. Bei beiden muss auf dem R&S RTO zusätzlich die I/Q-Software-Schnittstelle installiert sein. Lange Aufzeichnungsdauer dank Frequenzumsetzung. Um I/Q-Daten zu erhalten, wird das Eingangssignal von der Hochfrequenz- oder Zwischenfrequenzlage in das komplexe Basisband gemischt. Das erfolgt im R&S RTO hardwarebasiert und ist vergleichsweise schneller als eine Berechnung per Software. Da zu diesem Zeitpunkt das Signal im

Basisband vorliegt, arbeitet die R&S RTOK11 mit einer verhältnismässig niedrigen Abtastrate. Mit dem Vorgehen lassen sich die Signale über längere Zeitspannen aufzuzeichnen, ohne grosse Datenmengen verwalten zu müssen. Dazu ein Beispiel: Ein Signal mit 80 MHz Bandbreite und einer Trägerfrequenz von 3 GHz soll demoduliert und analysiert werden. Weil die Bandbreite beim Einsatz der I/Q-Software-Schnittstelle bis 80 Prozent der Nyquist-Bandbreite betragen darf, reicht nach der hardwarebasierten Frequenzumsetzung ins Basisband eine Abtastrate von 100 Millionen Sample pro Sekunde aus. Die R&S RTO-K11 unterstützt eine maximale Speichertiefe von 10 Millionen Sample. Demzufolge beträgt der Aufzeichnungszeitraum für die I/Q-Daten des Beispielsignals 100 Millisekunden. Anders bei marktüblichen Oszilloskopen, bei denen die Frequenzumsetzung per Software erfolgt: Sie erfordern für das gleiche Signal eine Mindestabtastrate von 6,1 GSample pro Sekunde. Bei einer Aufzeichnungsdauer von 100 ms fallen 610 Mio. Sample an. Bei einer derart grossen Datenmenge muss der Anwender die Speichertiefe kostspielig erweitern. Ansonsten muss er sich mit kürzeren Erfassungszeiten zufriedenzugeben. ■

Analyse eines IEEE-802.11ac-Signals Der künftige «Gigabit»-WLAN-Standard IEEE 802.11ac basiert im Wesentlichen auf 802.11n. Durch höhere Modulationsverfahren (264QAM) und grössere Bandbreiten (80 MHz/160 MHz) erreicht 802.11ac jedoch im 5-GHz-Band einen höheren Datendurchsatz. Für Sendertests kann das R&S RTO IEEE802.11ac-Signale im Basisband oder auf einer Zwischenfrequenz erfassen. Mit der OFDM-Vektor-Signalanalyse-Software R&S Die mit der Software R&S FS-K96 gewonnenen Analyseergebnisse eines 80 MHz breiten IEEE-802.11ac-Signals, das mit dem FS-K96 lässt sich das Signal dann demodu- R&S RTO aufgezeichnet wurde. Es ergibt sich eine Gesamt-EVM (Error Vector Magnitude) von –42 dB. lieren und analysieren. Im Lieferumfang der Software sind standardkonforme Konfigurationsdateien für OFDM-basierte Kommunikationsstandards wie IEEE 802.16 (WiMAX) oder die WLAN-Standards IEEE 802.11a/g/n/ac enthalten. Proprietäre OFDM-Signale, wie sie beispielsweise in militärischen Anwendungen vorliegen, können damit ebenfalls analysiert werden.


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CYBER SECURITY FÄNGT IN DEN KÖPFEN AN

Es ist Zeit für mehr Sicherheit Vernetzungen durch Ethernet und IT-Technologien halten verstärkt Einzug in die Automatisierung. Die Komplexität der Anlagen erfordert nicht nur eine leistungsfähige und durchgängige Datenkommunikation, sondern auch Sicherheit vor unbefugten Zugriffen.

H

eute ist fast alles über Ethernet vernetzt. Produktions- und Office-Netze werden miteinander verbunden. Fernzugriffe bis in die Sensoren- beziehungsweise Aktorenebene gehören mittlerweile zum Standard. Doch mit der zunehmenden Nutzung von Standard-IT-Technologien steigen auch die Probleme im Bereich der IT-Sicherheit in der Produktion. Während Maschinensicherheit, also Safety, ausreichend gewährleistet ist, ist die Zugriffssicherheit (Security) in der Automatisierung noch unterentwickelt. Engpässe in der Produktion, Stromausfälle und Schwierigkeiten bei Wasserver- und Abwasserentsorgung können die Folge sein, hohe Kosten verursachen, sogar ganze Städte lahmlegen. Es kann jeden treffen. Neben internem Datenklau und Spionage gibt es wachsende Bedrohungen von aussen: Der Computerwurm Stuxnet (2010), die Trojaner Duqu (2011) und Flame (2012), die Malware Nitro beziehungsweise Poison Ivy (2011) waren warnende Beispiele und haben ein Stück weit zur Sensibilisierung beigetragen. Gleichzeitig haben sie gezeigt, dass das Risiko für Industrieanlagen durch gezielte Angriffe manipuliert zu werden, drastisch angestiegen ist. Damit ist auch klar geworden, dass das Thema Security noch nicht in der Automation angekommen ist. Im industriellen Umfeld gelten immer noch andere Anforderungen an die Systemsicherheit als in der IT-Welt. Priorität geniesst nach wie vor der unterbrechungsfreie Betrieb der Produktionsanlagen. Denn ein Anlagestillstand kann weitaus kostspieligere Folgen haben, als ein Datenverlust, so die vorherrschende Meinung.

INFOS Westermo Data Communications GmbH 8584 Leimbach TG Tel. 071 642 77 66 info@westermo.de www.westermo.de

Durch Vernetzung, offene Standards und PC-basierte Technologien wächst die Gefahr von Angriffen. (Bild: Thinkstockphoto)

Security-Konzepte sind gefragt. Dennoch wachsen diese Welten zusammen. Industrie- und Büronetze werden nicht mehr isoliert betrieben, sondern sind aus betriebswirtschaftlichen Gründen miteinander verzahnt. Die Folge sind mehr Flexibilität im Unternehmen und reibungslosere Abläufe. Damit holt man sich aber auch alle negativen Aspekte der IT-Welt ins Haus. Industrielle Anlagen der Feldebene werden per Windows oder Linux gesteuert, kommuniziert wird über Ethernet beziehungsweise TCP/IP. Kontroll- und Kommunikationssysteme werden angreifbar. Sei es von aussen mit Viren, Würmern und Trojanern oder intern, da USB-Ports nicht gesperrt und somit für jedermann zugänglich sind. Ausserdem ist es nicht selten, dass die Passwörter von Maschinen und Geräten nach der Auslieferung nicht geändert wurden. Hier genügt ein Blick in die im Internet veröffentlichten Handbücher, um Zugriff zu erhalten. Deshalb sind Unternehmen gefordert, wirkungsvolle Security-Konzepte zu implementieren, die einerseits vor unbefugten Zugriffen schützen und andererseits eine hohe Verfügbarkeit sowie den langen Lebenszyklus von Steuerungssystemen und Maschinen berücksichtigen. Unternehmen müssen zunächst eine Risikoanalyse durchführen. Das heisst, bedrohte Maschinen und Anlagen identifizieren, Schwachstellen erkennen, bestehende Sicherheitsmassnah-

men bewerten und das Schadenspotenzial analysieren. Im Anschluss gilt es, die festgestellten Risiken zu bewerten und dann auszuschliessen oder zumindest zu reduzieren. Eine Grundlage bilden die IT-Grundschutz-Kataloge des BSI (www.bsi.bund.de) sowie die Normenreihe ISO2700 (Anforderungen für Informationssicherheit) und ISA99 (Sicherheit bei Systemen für die industrielle Automatisierung und Leittechnik). Sichere Datenkommunikation. Einen wirksamen Schutz vor unliebsamen Ausfällen bieten zum Beispiel Router, Switches und Ethernet-Extender von Westermo. Der schwedische Spezialist für industrielle Datenkommunikation bietet die komplette Bandbreite an robuster und anspruchsvoller Hardware für die Automatisierung in den Bereichen Wasser- und Abwassertechnik, Infrastruktur, Transportwesen für Schiene und Strasse sowie Maschinen- und Anlagenbau. Die Geräte entsprechen zahlreichen Industrie- und Qualitätsstandards, warten mit hohen MTBF-Zeiten sowie erweiterten Temperaturbereichen von –40 bis +70 °C auf und halten Belastungen wie Feuchtigkeit, Kondenswasser, Schmutz, kontinuierlichen Vibrationen und EMV stand. Zudem fährt der Hersteller von Ethernet-Lösungen eine ganze Palette an Sicherheitsvorkehrungen für die sichere Datenkommunikation auf. Dabei spielt auch die


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Kompakter Managed Ethernet Switch mit Layer3Funktionalität wie Switching mit Routing, Firewall und VPN. (Bilder: Westermo)

Redundanz eine wichtige Rolle. Denn eine hohe Netzsicherheit setzt auch eine entsprechende Verfügbarkeit mit unterbrechungsfreier Datenkommunikation voraus. Um Ausfallsicherheit im Netzwerk zu gewährleisten, unterstützen Westermo-Geräte neben den Industrie-Standards STP (Spanning Tree Protocol) und RSTP (Rapid STP) auch Westermos FRNT-Protokoll (Fast Recovery of Network Topology). Unabhängig von der Netzlast gehört es mit einer Rekonfigurationszeit von weniger als 20 Millisekunden zu einem der schnellsten Redundanzprotokolle auf dem Markt. Im Gegensatz zu Wettbewerbern kann Westermo einen schnellen Ring auch auf GigabitGlasfaserleitungen realisieren und hochverfügbar halten.

Westermo bietet Lösungen für unternehmenskritische Anwendungen und den Remote-Zugriff, die auf ADSL- oder VDSL-Breitband sowie drahtlosen UMTS- und GPRS-Technologien basieren.

Dank der Routing-Funktionalität der Westermo-Switches können Anlagen leicht über die 1:1-NAT-Funktion vernetzt und gleichzeitig eindeutig identifiziert werden.

Sicherheitsfunktionen, die halten. Die Sicherheit im Netz erfordert allerdings weitaus mehr als nur Redundanz. Dazu gehört zuallererst eine leistungsfähige Firewall. Während allerdings viele Anbieter «nur» eine Brandschutzmauer pro Gerät anbieten, geht Westermo einen Schritt weiter und optimiert die Sicherheitsausstattung bei seinen Geräten. Das schwedische Unternehmen arbeitet hier nicht mit dem SPI-Leistungsmerkmal, der «Stateful Packet Inspection», sondern bietet Anwendern die Möglichkeit, auf jedem einzelnen Port entspreche Firewall-Regeln einzurichten. Generell wird überprüft, ob eingehende Datenpakete zuvor gesendeten Datenpaketen in Beziehung stehen. Sind diese unverdächtig, werden sie weitergeleitet. Beim Verdacht von Denial-of-Service-Attacken werden diese Datenpakete automatisch verworfen. Hierüber ist ferner das Einrichten einer DMZ (Demilitarisierte Zone) möglich, also einer Pufferzone, die zwischen einem internen Netz und dem Internet eingerichtet wird. In dieser Zone befinden sich Anlagen oder Maschinen, die vom internen Netz und vom Internet aus erreichbar sein müssen. Der sichere Zugriff auf ein Netzwerk von ausserhalb, wie zum Beispiel für die Fernwartung von Anlagen, wird mittels verschlüsselten VPNs zur Verfügung gestellt. Das Westermo-Betriebssystem WeOS erlaubt das Erstellen von bis zu 25 IPSec-verschlüsselten VPN-Tunnel. Zu den weiteren wichtigen Sicherheitsfunktionen gehört eine Port Security. Diese Funktion ermöglicht es, jede Schnittstelle eines

Switches fest mit einer MAC-Adresse zu verknüpfen und nur hier eine Kommunikation zuzulassen. Ändert sich diese Adresse, wird der Port gesperrt. Port Forwarding ermöglicht die Sicherung eines Kanals für die Übertragung vertraulicher Daten, Dynamic ARP Inspection die Vermeidung von Manin-the-middle-Attacken. DHCP-Snooping erlaubt die Definition von vertrauenswürdigen Ports, verhindert das Weiterleiten gefälschter DHCP-Pakete und vermeidet Angriffe auf das DHCP-Protokoll. Dazu bietet das WeOS zahlreiche Funktionen zur Diagnose und Behebung von Netzwerkanomalitäten sowie das schnelle Einspielen von Updates und Aktualisierungen. Umdenken für mehr Sicherheit. Niemand bestreitet die notwendigen Sicherheitsmassnahmen in der IT. Da in der industriellen Automatisierung zunehmend die gleichen Technologien eingesetzt werden, sollten auch hier keine Zweifel an der Notwendigkeit auftauchen. Um deshalb die Sicherheitslage in der Automatisierung voranzutreiben, muss in den Führungsetagen umgedacht werden. Durch Vernetzung, offene Standards und PC-basierte Technologien wächst die Gefahr von Angriffen. Geeignete Systeme sind genauso gefordert wie geeignete Nutzer- und Sicherheitsprofile, Schnittstellenüberwachung inklusive sicherer Passwörter. So muss die Sicherheit der Datenkommunikation für alle Netzwerke, also Büro-, Infrastruktur- und Automatisierungsnetzwerke verbessert werden. ■


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KÖNNEN SICH VERSORGUNGS- UND INDUSTRIEUNTERNEHMEN EINE VERLETZUNG DER INFORMATIONSSICHERHEIT LEISTEN?

Schutz gegen Onlinebedrohungen Die Intensität von Onlineangriffen auf IT-Systeme nimmt täglich zu. Die zunehmende Vernetzung macht die Systeme immer verwundbarer. Auch industrielle Anlagen sind beliebte Angriffsziele, wie das Schadprogramm Stuxnet bewies. Wird ein Leitsystema angegriffen oder gestört, kann dies ernsthafte Folgen haben, wie Schäden an der Ausrüstung, Produktionseinbussen, Umweltschäden oder die Gefährdung von Menschen.

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urch die zunehmende Vernetzung, Cloud Computing und die wachsenden Fähigkeiten von Hackern ist die Onlinebedrohung für Leitsysteme heute grösser denn je. Während die Unternehmens-IT bisher stets ein bevorzugtes Ziel von Hackern war, wenden sie sich nun vermehrt der Leittechnik zu. Erschwerend kommt die zunehmende Verbreitung von Leitsystemen in Schwellenländern hinzu. Wenn virtuelle Würmer und Viren reale Schäden verursachen. Angriffe auf Leitsysteme können schwerwiegende Folgen haben, wie folgende Beispiele zeigen: •In Australien verschaffte sich ein verärgerter ehemaliger Auftragnehmer Zugang zum Leitsystem einer Abwasseraufbereitungsanlage und überflutete die Umgebung mit Millionen Litern unbehandeltem Abwasser. Dabei wurdeni Parks, Flüsse und das Gelände eines Hotels verseucht. •Ebenfalls in Australien infizierte der Sasser-Wurm das Signalisierungs- und Steuerungssystem der Eisenbahngesellschaft RailCorp und legte für einen Tag alle Züge lahm, sodass 300000 Pendler in Sydney festsassen. •Die Leitsysteme von Wasserversorgungsunternehmen in den US-Staaten Illinois und Texas wurden angeblich ebenfalls gehackt. In Illinois wurde eine Wasserpumpe wiederholt an- und abgeschaltet, bis diese durchbrannte. Kurz darauf postete ein Hacker Screenshots von seinem erfolgreichen Versuch, sich in das Leitsystem eines texanischen Wasserversorgers einzuloggen, um zu zeigen, wie leicht das Leitsystem in Illinois – oder jedes andere – gehackt werden kann.

AUTOR Patrik Boo ABB Process Automation Lifecycle Services Westerville, OH, USA INFOS ABB Schweiz 5400 Baden Tel. 058 585 56 45 www.abb.com

Bild 1: Die vernetzte Welt von heute stellt die Betreiber von Leitsystemen vor neue Sicherheitsherausforderungen. (Bilder: ABB)

•Im Januar 2003 wurde das Sicherheitsüberwachungssystem des Kernkraftwerks Davis-Besse in Ohio durch den SlammerWurm für fünf Stunden lahmgelegt. Der Wurm gelangte über den Laptop eines Auftragnehmers in das Anlagennetzwerk und umging so die Firewalls. Glücklicherweise war das Kraftwerk zu diesem Zeitpunkt für eine geplante Instandhaltung abgeschaltet. Doch der Wurm verbreitete sich über das Internet und verursachte bei einigen Internet-Hosts eine Dienstverweigerung (Denial of Service, DoS), was den allgemeinen Internetverkehr dramatisch verlangsamte. Neben dem Kraftwerk infizierte der Wurm innerhalb von 10 Minuten fast 75 000 weitere Systeme. Unter anderem gelangte er über ein virtuelles privates Netzwerk (Virtual Private Network, VPN) in das Leitsystem eines Stromversorgers, über einen Laptop in das Leitsystem einer Erdölanlage und über ein Einwahlmodem in die Bedienstation einer Papiermaschine. Der dabei angerichtete Schaden wird auf über eine Milliarde US-Dollar geschätzt. Eine Studie des Ponemon Institute aus dem Jahr 2011 beziffert die finanziellen Folgen der Cyberkriminalitat in grossen, in den USA ansässigen multinationalen Unternehmen und zeigt auf, welche schwerwiegenden Auswirkungen sie auf das Geschäftsergebnis eines Unternehmens haben kann. Laut

der Studie liegen die durch Onlineangriffe verursachten Kosten für Unternehmen im Durchschnitt bei 5,9 Mio. USD im Jahr, wobei die Angaben im Einzelfall zwischen 1,5 Mio. und 36 Mio. USD lagen. Der Wert von 5,9 Mio. USD entspricht einer Steigerung von 56% gegenüber 2010, und ein Rückgang dieser Kosten ist nicht zu erwarten. Attacken rund um die Uhr. Laut des PonemonBerichts verzeichnete eine Vergleichsgruppe von 50 Unternehmen im Jahr 2011 insgesamt 72 erkennbare und erfolgreiche Onlineangriffe pro Woche. Dies entspricht 1,4 erfolgreichen Angriffen pro Unternehmen in der Woche und stellt eine 44%ige Steigerung gegenüber dem Vorjahr dar. Praktisch alle Unternehmen wurden im vierwöchigen Vergleichszeitraum von Viren, Würmern und/oder Trojanern angegriffen (Bild 2). Interessanterweise machen diese bösartigen Angriffe nur etwa ein Viertel der Cybersicherheitsvorfälle aus. Der Rest wird durch Nachlässigkeit, Schadprogramme (Malware) oder Fehlfunktionen der IT verursacht. Onlineangriffe sind allgegenwärtig, teuer und zerstörerisch. In einer im Jahr 2011 veröffentlichten Umfrage, die unter 200 Führungskräften von Öl-, Gas- und Wasserversorgungsunternehmen in 14 Ländern durchgeführt wurde, gaben 80% der Befragten an, dass sie es bereits mit umfangreichen


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Bild 2: Arten von Angriffen auf Unternehmen, die an der Ponemon-Vergleichsstudie teilnahmen.

DoS-Angriffen zu tun gehabt haben. Obwohl sich dies meist auf die Unternehmens-IT bezieht, zeigt die Statistik, dass jedes Unternehmen ohne eine gut durchdachte Cybersicherheitsstrategie zu viel riskiert, wenn es glaubt, nicht angegriffen zu werden. Da die durch Cyberkriminalität verursachten Kosten mindestens zwei- bis dreimal höher sind als die Kosten für entsprechende Schutzmassnahmen, sind vorausschauende Investitionen in die Cybersicherheit durchaus sinnvoll. Die Antwort auf Onlineangriffe. Hacker werden immer kreativer und geschickter, und die Zahl der Täter und organisierten Tätergruppen, die häufig Schaden in Millionen- wenn nicht gar in Milliardenhöhe verursachen, steigt stetig. Seit Stuxnet – die Malware, die 2010 zu Störungen in der Urananreicherungsanlage Natanz im Iran geführt hat – sind Versorgungs- und Industrieunternehmen alarmiert. Das Auftauchen des Flame-Virus, des bisher raffiniertesten Schadcodes, hat in jüngster Zeit für zusätzliche Aufregung gesorgt.

Diese hochgradig gefährlichen Bedrohungen für Leitsysteme haben die Aufmerksamkeit von Regierungen geweckt, die bereit sind, Vorschriften zur Cybersicherheit zu erlassen, wenn Unternehmen nichts dagegen unternehmen. Solche staatlichen Vorschriften sind zwar nicht grundsätzlich schlecht, können aber das Ziel verfehlen oder unnötige Kosten verursachen. Ausserdem stellt ein vorschriftenbasierter Sicherheitsansatz im Vergleich zu einem risiko- basierten Ansatz die schlechtere Alternative dar. Aus diesem Grund müssen Unternehmen zeigen, dass sie sich richtig und proaktiv mit dem Thema Cybersicherheit auseinandersetzen, auch wenn eine Studie von Bloomberg Government aus dem Jahr 2012 zu dem Schluss kommt, dass Versorgungsunternehmen, Banken und andere Infrastrukturbetreiber bis zu neunmal so viel in eine bessere Sicherheit investieren müssen als bisher. Schutz als Herausforderung. Früher waren die Leitsysteme einer Anlage von den übrigen Infor-

Bild 3: ABB Cyber Security Fingerprint folgt der bewährten Dreischrittmethodik.

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mationssystemen isoliert. Heute fordert das Geschäft einen integrierteren Ansatz. Versorgungsund Industrieunternehmen zahlen auf die gemeinsame Nutzung von Daten, um detaillierte Einblicke in den Betrieb und bessere Entscheidungen zu ermöglichen. Erschwerend kommt hinzu, dass Leitsysteme mit einer Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren meist sehr langlebig sind, sodass entsprechende Schutzmassnahmen gegen Onlineangriffe häufig veraltet oder gar nicht vorhanden sind. Ausserdem enthalten viele Systeme kleine Verarbeitungseinheiten, die spezielle Aufgaben wahrnehmen und einfach nicht zur Ausführung von Antivirensoftware oder Firewall-Programmen ausgelegt sind. Ferner kann ein Angriff auf ein Leitsystem ganz andere Folgen haben als ein Angriff auf ein Unternehmenssystem. Statt Informations- und finanziellen Verlusten können die Folgen hier von der Verletzung von Vorschriften über Schaden an der Ausrüstung und Produktionseinbussen bis hin zur Schädigung der Umwelt und Gefährdung von Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit reichen. Auch wenn die Folgen der meisten hier beschriebenen Angriffe durch grundlegende Sicherheitsmassnahmen hätten verhindert werden können, sind Sicherheitsexperten sehr besorgt über die Verwundbarkeit von Leitsystemen gegenüber Onlineangriffen. Virtueller Fingerabdruck als Kontrolle. Um Kunden dabei zu helfen, sich gegen solche Onlinebedrohungen zu behaupten, hat ABB Cyber Security Fingerprint entwickelt. Dieser nicht invasive Service kann auf die meisten Leitsysteme mit aktuellen Versionen von Microsoft Windows angewandt werden und folgt der bewährten Dreischrittmethodik für Advanced Services von ABB (Bild 3). Diese hilft Betreibern von Leitsystemen dabei, ihre Investitionen und Geschäfte zu schützen, indem

Bild 4: Ein mehrschichtiger Schutz senkt das Risiko von Angriffen deutlich.


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Bild 5: Mithilfe von drei Kernkomponenten eines Anlagenleitsystems werden die Leistungskennzahlen (KIPs) bestimmt.

sie Schwachstellen identifiziert und Möglichkeiten zur Risikominderung aufzeigt: Diagnose: Der erste Schritt zur Minderung der Risiken für Leitsysteme durch Onlinebedrohungen ist die Beurteilung des aktuellen Zustands und ein Vergleich mit besten Verfahrensweisen und Branchenstandards. Ziel dieses Schritts ist die Identifizierung von Schwachstellen und die Empfehlung von Massnahmen zu deren Beseitigung. Implementierung: Ausgehend von den im ersten Schritt identifizierten Schwachstellen werden die physischen und virtuellen Elemente des Leitsystems durch geeignete Sicherheitseinstellungen, -richtlinien und -prozeduren gesichert. Dies kann durch Umsetzung der im FingerprintReport aufgeführten Empfehlungen – zum Beispiel die Erstellung von Protokollen für Passworteinstellungen – erfolgen. Erhaltung: Zur Erhaltung eines sicheren Systems in einem sich rasch entwickelnden Umfeld ist eine fortlaufende Überwachung des Zustandes oder zumindest eine periodische Überprüfung notwendig. Dieses Verfahren zur Identifizierung der Stärken und Schwächen auf der Grundlage gesammelter Daten von kritischen Systemen und wichtigen Personen und deren Vergleich mit «Best Practices» und Branchenstandards ist das Rückgrat des ABB Cyber Security Fingerprint Service. Mit diesem Ansatz folgt ABB dem Prinzip der tiefengestaffelten Verteidigung (Defense in Depth), das heisst die Fingerprintanalyse prüft, ob ein Leitsystem über den mehrschichtigen Schutz verfügt, der für eine deutliche Minderung des Risikos von Angriffen erforderlich ist (Bild 4). Im ersten Schritt der Fingerprintanalyse sammelt ein ABB-Ingenieur vor Ort mithilfe eines Datenerfassungstools Informationen und Systemeinstellungen vom Leitsystem und von den Computern im Anlagennetzwerk. Dazu wird eine temporäre ausführbare Datei geladen, die alle angeschlossenen Computer und Endgeräte im Kundennetzwerk durchsucht und Profil- und Einstel-

Bild 6: Darstellung des relativen Systemrisikos auf Basis der untersuchten Komponenten. Bereiche mit geringer Einfärbung bedeuten ein geringeres Risiko.

lungsinformationen erfasst. Dies erfolgt unter strikter Einhaltung der ABB Sicherheitsrichtlinien und -prozeduren. Die Daten werden mit Informationen von strukturierten Interviews mit wichtigen Mitarbeitenden der Anlage gekoppelt, um den Sicherheitsstatus des Systems und der Anlage mit Best Practices und Branchenstandards wie der ISO/IEC 27000 1-Reihe, NERC-CIP 2 und ISA-62443 (ISA-99) 3 zu vergleichen. Dann werden mithilfe des ABB Security Analyzers Leistungskennzahlen (KPIs) generiert, welche die Stärken und Schwächen des untersuchten Leitsystems hinsichtlich seiner Cybersicherheit aufzeigen (Bild 5). Dabei werden KPIs für drei Schlüsselbereiche bestimmt: •Prozeduren und Protokolle: eine qualitative Analyse, die zeigt, wie gut formulierte Anweisungen und Richtlinien das Unternehmen schützen •Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens: im System implementierte Richtlinien •entweder über einen zentralen Server oder auf einzelnen Computern •Computereinstellungen: Einstellungen und Anwendungen auf einzelnen Computern im System Auf der Grundlage der gesammelten Informationen und der errechneten KPIs wird ein Diagramm erstellt, das die Sicherheitsrisiken des Systems aufzeigt (Bild 6). In diesem Diagramm entspricht eine geringere Einfärbung einem geringeren Risiko, was aber nicht bedeutet, dass das System vor Angriffen sicher ist. Es zeigt aber, dass eine gute Grundsicherheit für das System vorhanden ist. Der Bericht enthält ausserdem detaillierte Ergebnisse für jeden Bereich sowie Empfehlungen zur Verbesserung gefährdeter Bereiche (Bild 7), bei deren Umsetzung ABB unterstützend tätig sein kann. Die Empfehlungen umfassen physische Aspekte, die Verwaltung der gesamten Infrastruktur, Richtlinien und

Prozeduren sowie Aspekte der Steuerung (Governance) und Verantwortlichkeit innerhalb des gesamten Unternehmens. Nach Umsetzung der Empfehlungen aus der Fingerprintanalyse ermöglichen die installierten Prozesse und Tools eine periodische Neubewertung zur Messung und Erhaltung des Sicherheitsniveaus über die Lebensdauer des Leitsystems hinweg. Dies ist von entscheidender Bedeutung in einer Zeit, in der sich Onlineangriffe täglich weiterentwickeln. Zu beachten ist hierbei, dass der Cyber Security Fingerprint einen Indikator für den Sicherheitszustand eines Systems zu einem bestimmten Zeitpunkt darstellt. Selbst wenn alle Empfehlungen befolgt werden, garantiert dies kein zu 100 % sicheres Leitsystem. Dies vermag keine Cybersicherheitsprüfung zu leisten. Umfassender Schutz. ABB Cyber Security Fingerprint ist ein nicht invasiver Service, der auf die meisten Leitsysteme mit aktuellen Versionen von Microsoft Windows angewandt werden kann. Er hilft Unternehmen durch Anwendung von Datenerfassung, Branchenstandards, Best Practices, robuster Technologie und Systemsicherheitsexpertise dabei, wertvolle Betriebsmittel zu schützen. Das Wissen um die Sicherheitsdefizite der Leitsysteme liefert Versorgungs- und Industrieunternehmen die Grundlage zur Erstellung und Umsetzung von Cybersicherheitsplänen, die •den Schutz von Anlagen und der Gemeinschaft erhöhen, •die Gefahr von System- und Anlagenstörungen reduzieren, •das Risiko eines Onlineangriffs mindern, •die Kosten für die Erkennung und Bekämpfung von Cyberkriminalität und die Erholung nach einem Angriff senken, •eine solide Grundlage zum Aufbau einer nachhaltigen Cybersicherheitsstrategie liefern. ■


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Bild 1: Stuxnet, Night Dragon oder Duqu hiessen die Schadprogramme, mit denen industrielle Steuerungen angegriffen wurden. (Bilder: Belden)

IN 7 SCHRITTEN ZU SICHEREN SCADA- UND STEUERUNGSSYSTEMEN – TEIL 1 VON 2

7 auf einen Streich Die letzten zwei Jahre waren ein Weckruf für die industrielle Automatisierungsbranche. Sie war Zielscheibe ausgeklügelter Cyber-Angriffe. Viele Sicherheitslücken wurden in industriellen Steuerungen aufgedeckt. Cyber-Sicherheit hat sich in kürzester Zeit zu einem ernsten Problem entwickelt. Teil 1 dieser Artikelserie erläutert, welche Vorarbeiten wichtig und nötig sind, damit die Sicherheitsmassnahmen greifen.

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rozesssteuerungsingenieure oder ITSpezialisten in einem Unternehmen mit einem Automatisierungsbereich oder für die Sicherheit verantwortliche Manager fragen sich vielleicht, wie sich robuste Cyber-Si-

AUTOR Eric Byres, P. Eng., ISA Fellow, Chief Technology Officer und VP Engineering Tofino Security, eine Tochtergesellschaft von Belden INFOS Belden Electronics GmbH 8447 Dachsen Tel. 044 905 82 84 Markus.Inhelder@Belden.com www.beldensolutions.com

cherheitspraktiken umsetzen lassen. Dieser zweiteilige Artikel (Teil 2 erscheint in der nächsten Megalink) liefert die nötigen Informationen für die ersten Schritte. Er macht aus Ihnen keinen Sicherheitsexperten, bringt Sie aber schneller auf den richtigen Weg, als wenn Sie auf sich allein gestellt wären. Der Artikel fasst zuerst Material aus zahlreichen Dokumenten zu branchenspezifischen Normen und Best Practices zusammen. Danach fasst er die Erfahrung der Security-Experten von Belden zusammen, die sie bei der Sicherheitsbeurteilung Dutzender Industriesteuerungssysteme gesammelt haben. Herausgekommen ist ein einfach zu befolgender 7-Schritte-Prozess:

•Schritt 1 – Beurteilung vorhandener Systeme •Schritt 2 – Dokumentation von Richtlinien und Verfahren •Schritt 3 – Schulung von Mitarbeitrnden und Subunternehmern •Schritt 4 – Segmentierung des Steuerungssystemnetzwerks •Schritt 5 – Kontrolle des Zugangs zum System •Schritt 6 – Härtung der Systemkomponenten •Schritt 7 – Überwachung und Aufrechterhaltung der Systemsicherheit Der Artikel erläutert jeden einzelnen Schritt und seine Bedeutung sowie Best Practices zur Umsetzung.


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Bild 2: Beispiel einer allgemeinen Risikobeurteilung bei Industriesteuerungssystemen.

Schritt 1 – Beurteilung vorhandener Systeme. Wenn man eine Reise unternehmen will, muss man den Startpunkt, das Ziel und die Art und Weise kennen, wie man dorthin gelangt. Den Weg zur Sicherung von Steuerungssystemen zu planen, ist nicht anders. Am Anfang steht die Einschätzung der geschäftlichen Risiken aufgrund der (mangelnden) Sicherheit der Steuerungssysteme, die sogenannte Risikobeurteilung. Sie dient zur Quantifizierung der Bedrohungen. Als Nächstes werden die Risiken klassifiziert, damit der finanzielle und zeitliche Aufwand priorisiert werden kann. Erst danach sollte mit der Planung begonnen werden, wie sich das Risiko mit Gegenmassnahmen auf ein vertretbares Mass reduzieren lässt. Allzu oft wird dieser Beurteilungsschritt ausgelassen und dann Geld in eine Lösung für ein eher geringes Risiko gesteckt, während weitaus schwerwiegendere Risiken unbeachtet bleiben. Deshalb ist es wichtig, mit Schritt 1 zu beginnen und als Erstes die Risikobeurteilung vorzunehmen. Es hat sich bewährt, zunächst eine allgemeine Risikobeurteilung von jedem wichtigen Steuerungssystem in einem Werk, Unternehmen oder Konzern durchzuführen. So gewaltig diese Aufgabe auf den ersten Blick auch erscheinen mag, sie ist durchaus beherrschbar, wenn dafür eine einfache und überschaubare Beurteilungsmethode angewendet wird. Zweck einer solchen Übung ist es, das Risiko eines Cyber-Zwischenfalls in Abhängigkeit von Wahrscheinlichkeit und Bedeutung zu erkennen und eine Liste der Steuerungssysteme, aufgeführt nach ihrem relativen Risiko, zu erstellen.

Müssen mehrere Anlagen beurteilt werden, sollte eine einzelne, «typische» Fertigungsanlage ausgewählt werden und eine Sicherheitsbeurteilung der Steuerungssysteme und Sicherheitspraktiken in dieser Anlage durch eine dritte Partei durchgeführt werden. Zweck einer solchen Beurteilung ist es, die Diskrepanzen zwischen aktuellen Steuerungssystem-Designs, Architektur, Richtlinien und Verfahren und branchenspe-

Bild 3: Aufbau der IEC 62443-Normenreihe.

zifischen Best Practices zu identifizieren. Die Beurteilung sollte auch Empfehlungen zum Umgang mit Diskrepanzen beinhalten. Das Ergebnis dieser Beurteilung vermittelt der Unternehmensleitung einen fundierten Einblick in die gegenwärtige Situation und weist einen Weg in die Zukunft. Darüber hinaus bietet die Beurteilung einen Rahmen, um Investitionen in die Sicherheit von Steuerungssystemen zu priorisieren.


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Zwar können solche Beurteilungen von internen Experten durchgeführt werden, doch zumindest für die erste Beurteilung sollte eine erfahrene externe Partei mit der nötigen Fachkompetenz auf dem Gebiet der Steuerungssystemsicherheit beauftragt werden. Eine externe Partei ist in der Lage, eine unvoreingenommene Prüfung vorzunehmen, eine auf Erfahrung gestützte Empfehlung zu geben und ein Feedback zu vermitteln, wie die eigene Firma im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche abschneidet. Eingehende Beurteilungen von Sicherheitslücken und Penetrationstests sind ein wichtiger Teil des Sicherheitslebenszyklus, sind jedoch erst sinnvoll nach einer allgemeinen Risikobeurteilung und Diskrepanzanalyse. Die Ergebnisse all dieser Schritte helfen, hochgefährdete Systeme beziehungsweise Subsysteme zu identifizieren, die genaueren Tests und Analysen unterzogen werden müssen. Schliesslich ist es wichtig, zu bedenken, dass Penetrationstests an Online-Steuerungssystemen extrem riskant sein können. Deshalb sollten solche Tests nur während des Abnahmetests oder bei planmässigen Betriebsunterbrechungen durchgeführt werden. Schritt 2 – Dokumentation von Richtlinien und Verfahren. Hat sich ein klares Bild herausgeschält, welche Steuerungssystem-Sicherheitsrisiken bestehen, kann damit begonnen werden, Richtlinien und Verfahren zu dokumentieren, damit Mitarbeitende, Lieferanten und Subunternehmer die Haltung des Unternehmens in Bezug auf Sicherheit für Industriesteuerungssysteme (ICS) verstehen. In vielen Unternehmen existieren Richtlinien und Normen zum Thema ITSicherheit. Diese Dokumente können eine gute Grundlage für Industriesteuerungssystem-spezifische Dokumente bilden. IT-Sicherheitsrichtlinien sind jedoch häufig nicht für die Werkshalle geeignet beziehungsweise optimiert. Deshalb empfiehlt es sich, ICS-spezifische Dokumente zu erstellen, in denen Unternehmensrichtlinien, Normen und Verfahren rund um die Sicherheit von Steuerungssystemen beschrieben werden. Diese Dokumente können und sollten Bezug auf die unternehmenseigenen IT-Sicherheitsdokumente nehmen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich separate ICS-Sicherheitsdokumente als sehr hilfreich für Personen erwiesen, die für die ICS-Sicherheit verantwortlich sind. Die Dokumente vermitteln eindeutig, was von diesen Personen erwartet wird und welche Verantwortung sie tragen; dabei wird auch aufgezeigt, inwieweit sich ihr Verantwortungsspektrum von dem der für die allgemeine Büroumgebung zuständigen Personen unterscheidet.

Auch mit den in der Branche geltenden Sicherheitsvorschriften und -normen sollte man sich vertraut machen. Diese bilden eine solide Basis für die Entwicklung unternehmensspezifischer Richtlinien, Normen und Verfahren. Ein guter Ausgangspunkt ist die Normenreihe ANSI/ISA-99, die sich auf das Thema Cyber-Sicherheit für Industrieautomatisierungs- und -steuerungssysteme bezieht. Die Normen beschreiben die grundlegenden Konzepte und Modelle in Bezug auf Cyber-Sicherheit sowie die in einem CyberSicherheitsmanagementsystem enthaltenen Elemente, die im Umfeld der Industrieautomatisierungs- und -steuerungssysteme zum Einsatz kommen. Sie zeigen auch auf, wie die zu jedem Element beschriebenen Anforderungen eingehalten werden können. Die ANSI/ISA-99-Normen liefern die Basisdokumente für die als IEC-62443 bekannten ISO/IEC-Normen in der Industriesteuerungssicherheit. In den nächsten Jahren dürften diese Normen weltweit zu den Kernnormen für Industriesteuerungssicherheit werden. Zwar wird jedes Unternehmen Richtlinien unterschiedlich abfassen, doch gibt es grundlegende Prinzipien und Kerninhalte, die niemals fehlen sollten. Hierzu zählen eine klare Definition des Geltungsumfangs sowie die Benennung der von der Richtlinie betroffenen Organisationsbereiche und Systemarten. Es sollte einen klaren Hinweis geben, dass die Richtlinie von der obersten Führungsebene unterstützt wird. Zu guter Letzt sollte dem Leser Folgendes verdeutlicht werden: •die Geltung dieser Richtlinie für seine Rolle innerhalb der Organisation •seine Verantwortung für die Befolgung der Richtlinie und •die Konsequenzen einer Nichtbefolgung Folgende spezifische Themen sind in einer ICS-Sicherheitsrichtlinie zu berücksichtigen: •Fernzugriff •Portable Medien •Patch-Management •Antiviren-Management •Change-Management •Sicherung und Wiederherstellung •Umgang mit Zwischenfällen Schritt 3 – Schulung von Mitarbeitenden und Subunternehmern. Sind die Richtlinien, Normen und Verfahren in Bezug auf ICS-Sicherheit entwickelt und dokumentiert, ist es von entscheidender Wichtigkeit, Mitarbeitende von der Existenz und Bedeutung dieser Materialien in Kenntnis zu setzen. Ein solches Vorhaben besteht aus zwei Teilen: Der erste Teil ist eine Aufklärungskampagne. Mit ihr soll sichergestellt werden, dass sämtliche Mitarbeitenden Kenntnis von den Richtlinien, Normen und Best Practices erhalten. Damit die Kampagne erfolgreich ist,

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sollten sämtliche betroffenen Mitarbeitenden von der Unternehmensführung informiert werden. Danach sollten die Mitarbeitenden in Form von regelmässigen Mitteilungen immer wieder an die Kampagne erinnert werden. Der zweite Teil ist ein Schulungsprogramm, das Mitarbeitenden arbeitsbezogene Informationen vermittelt, wie Sicherheitsmassnahmen umzusetzen sind und was zu tun ist, wenn sie ein Sicherheitsleck vermuten. Eine solche Schulung kann kein Einheitsprogramm sein. Verschiedene Mitarbeitende haben unterschiedliche Verantwor- tungen. Das muss sich im Schulungsprogramm widerspiegeln. Deshalb ist die Entwicklung eines rollenbasierten Schulungsprogramms für Steuerungssystemsicherheit dringend zu empfehlen. Der erste Schritt zur Entwicklung eines solchen rollenbasierten Schulungsprogramms ist die Ermittlung der wichtigsten beruflichen Rollen im Unternehmen. Danach muss der Schulungsbedarf für jede Rolle ermittelt werden. Beispielsweise könnte es folgende Hauptrollen geben: Besucher, Subunternehmer, Betrieb, Instandhaltung, Engineering, leitende Angestellte oder Geschäftsführung. Die Schulung von Besuchern könnte in der Definition erlaubter und untersagter Handlungen am Standort bestehen, während es bei der Engineering-Schulung vor allem um die sichere Konfiguration und Nutzung zentraler Netzwerkressourcen ginge. Bei der Schulung der Führungskräfte könnte vermittelt werden, was zu unternehmen ist, wenn ein Mitarbeitender ein mögliches Sicherheitsleck meldet. Um sich einen Überblick zu verschaffen, hilft die Aufstellung einer Schulungsmatrix, in der die Schulungsthemen auf der einen und die Rollen auf der anderen Achse aufgeführt sind. Sobald die Matrix steht, können die Schulungsinhalte entwickelt werden. Ein modularer Ansatz bei der Entwicklung der Kursmaterialien ist dabei ideal, denn so lassen sich Materialien problemlos für bestimmte Rollen kombinieren und anpassen. Viele Organisationen nutzen sehr effektiv computergestütztes Lernen, insbesondere zum Vermitteln allgemeiner Kenntnisse. Ungeachtet der Herangehensweise ist es wichtig, festzuhalten, wer an den Schulungen teilgenommen hat, und auch Prüfungen des Kenntnisstandes vorzusehen, um sicherzustellen, dass die Informationen richtig verstanden wurden. Lesen Sie in der nächsten «Megalink», mit welchen technischen Massnahmen die Sicherheit vor Angriffen erhöht werden kann. ■


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M E S S E VO R S C H A U

EMBEDDED WORLD EXHIBITION & CONFERENCE – 26. BIS 28. FEBRUAR 2013 IN NÜRNBERG

Nürnberg ist embedded Die Embedded World 2013 ist grösser denn je. Einen wesentlichen Teil tragen dabei die Trendthemen M2M und Displays bei: diese Ausstellungsbereiche wachsen erneut. Vom 26. bis 28. Februar liefert der Branchentreff in Nürnberg hochkarätiges Fachwissen, topaktuelle Produkte sowie hochspezialisierte Dienstleistungen, spannende Sonderflächen und ein informatives Rahmenprogramm.

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om 26. bis 28. Februar trifft sich drei Tage lang die internationale Embedded-Community zu ihrem jährlichen Highlight in Nürnberg: die Embedded World Exhibition & Conference. Mit knapp 900 Ausstellern – darunter rund 50 neue – ist sie die weltweit grösste internationale Fachmesse- und Kongressveranstaltung rund um das Thema Embedded-System-Technologie. Unsichtbares absichern. Safety und Security sind zwei der Themen der Embedded World Conference 2013. Diese Thematik zieht sich durch den gesamten Kongress mit seinen vielfältigen Bereichen. Das Kongressprogramm wendet sich vorrangig an Embedded Hard- und Softwareentwickler. Es präsentiert Lösungsvorschläge für aktuelle und künftige Herausforderungen wie zum Beispiel das Thema Ultra-low Power. Den Anfang macht eine Session, die die Grundlagen von Ultra-low Power (ULP) Lösungen beschreibt. Hier wird Klarheit geschaffen, worum es sich handelt und wie die Ziele, mit geringstem Energieeinsatz längst mögliche Funktionszeiten zu erzielen, erreicht werden können. Den Mikrocontroller einfach in den Schlafzustand zu schicken, reicht seit Langem schon nicht mehr aus. Um tiefer einzusteigen, bietet sich dem Teilnehmer am zweiten Konferenztag die Gelegenheit, all die vorgenannten Dinge im Ultra-low Power System Design Workshop zu hören, zu verstehen und selbst auszutesten. Namhafte Unternehmen stellen sich in

INFOS Nürnberg Messe GmbH D-90471 Nürnberg Tel. +49 0911 860 60 info@nuernbergmesse.de www.nuernbergmesse.de

www.embedded-world.de Kongress: www.embedded-world.eu Electronic Displays Conference: www.electronic-displays.de

diesem ganztägigen Hands-on-Workshop den Teilnehmern und belegen in Vorträgen und vorbereiteten praktischen Übungen ihre Kompetenz in Sachen ULP. Besonders interessant ist die Chance, an einem Tag die Produkte von fünf unterschiedlichen Herstellern selbst ausprobieren und direkt vergleichen zu können. Am dritten Veranstaltungstag erwarten die Teilnehmer weitere, spannende Präsentationen und Erfahrungsberichte zum Thema Ultra-low Energy Applications and Systems. Die Electronic Displays Conference. Highlights der Electronic Displays Conference sind 2013 die Sessions über Touch-Screens und Automotive Displays. Praxisnahe Vorträge zu E-Signage und Display Market Data runden das Programm ab. Acht Keynotes decken den gesamten Innovationsbereich elektronische Displays ab – von OLEDs über TFTs zu Touch und flexiblen Displays. M2M-Area mit Rekordfläche. Besonders grossen Zuspruch erfährt 2013 das Thema Machine-to-Machine-Communication (M2M). In den Hallen 4 und 5 präsentieren auf zwei M2M-Areas 25 Aussteller ihre Neuheiten rund um die Kommunikation zwischen Maschinen. Ob Komponenten für die drahtlose Machine-to-Machine-Communication, Anbieter von Kommunikationsmodulen für Endgeräte, Systemintegratoren, die Fernwartungslösungen implementieren sowie Telekommunikationsunternehmen, die den Markt für Fernwartungen erschliessen möchten, ist in den M2M-Areas alles zu finden. Bei der Embedded World Conference wird das Thema M2M-Kommunikation wie auch in den Vorjahren begleitend diskutiert.

Das Wichtigste in Kürze Datum: Wo: Zeit: Infos:

26.–28. Februar 2013 Nürnberg 9.00–18.00 Uhr Donnerstag bis 17.00 Uhr www.embedded-world.d

Auch zahlreiche Schweizer Aussteller wie Besucher werden wieder an der Embedded World in Nürnberg sein. (Bild: P. Müller)

Gemeinschaftsstände aus Frankreich, Serbien und den USA. Aus Frankreich präsentieren sich zahlreiche Unternhmen in Halle 4 auf einer Gemeinschaftsfläche der Exportförderungsgesellschaft Ubifrance. Mit dabei sind die Embedded-Spezialisten Techway, Spectracom, AdaCore und Allfourtec. Serbische Unternehmen im Segment EmbeddedTechnologien sind unter dem Dach der Siepa zu finden: Geneko, IMPT, Mikroelektronika, Bitgear Wireless Designer und Seakus haben sich angemeldet. Sechs Unternehmen aus den USA stellen ebenfalls auf einer Gemeinschaftsfläche des Direktaustellers PC/104 aus, dazu gehören die Firmen Kontron, Sundance, Versalogic Cooperation, Adlink technologie sowie RPD Embedded Technologie. Förderung für junge innovative Unternehmen. Auch der Gemeinschaftsstand für junge Unternehmen wächst flächenmässig. Bisher haben sich 11 Firmen angemeldet, die eine Ausstellungsfläche von rund 240 m2 belegen. Dies ist die bis dato grösste Beteiligung. Hier präsentieren die Embedded-Neulinge ihre Topprodukte und Innovationen. Dazu gehören beispielsweise ProximusDA, Gestigon, Helion, Timing Architects und viele mehr. ■


Bild 1: Ideen in Rekordzeit umsetzen – mit grafischer Anwendungsprogrammierung von Mikroprozessoren, DSPs und FPGAs. (Bilder: Schmid Elektronik)

DIE SOFTWARE MACHT DEN UNTERSCHIED: EMBEDDED SYSTEME GRAFISCH PROGRAMMIEREN

Embedded Systeme mit Wow-Effekt «Es gibt drei Reaktionen zu einem Design oder zu einer Idee – ja, nein und wow! Dem Wow gilt die volle Aufmerksamkeit», so Milton Glaser, amerikanischer Grafikdesigner, Illustrator, Typograf und Lehrer. Angewendet auf die Entwicklung von Embedded Systems, scheint dies im Zuge steigender Anforderungen und hohem Zeitdruck fast unmöglich. Ein Weg aus dieser Schere bietet grafische Anwendungsprogrammierung mit LabView auf Mikroprozessoren. Zwei erfolgreich realisierte Projektbeispiele aus der Praxis zeigen die Möglichkeiten dieser Methode auf.

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ür fast jede Anwendungskomplexität bietet National Instruments eine standardisierte Plattform. Was aber, wenn auf-

INFOS Schmid Elektronik AG 9542 Münchwilen Tel. 071 969 35 90 info@schmid-elektronik.ch www.schmid-elektronik.ch Embedded World: Halle 4/4-422 (Mitaussteller bei NI)

Schmid Elektronik AG ist National Instruments «Electronic Design Specialty» Allianzpartner

grund der Aufgabenstellung ein BoardlevelProdukt mit mikroprozessorgesteuerter, kundenspezifischer Hardware vonnöten und LabView-Support zwingend ist? Zwei praxisbewährte Wege bieten sich an. Der erste mit NI Single-Board RIO, das einen Mikroprozessor und ein FPGA auf einem 10 x 10 cm Einsteckmodul kombiniert (Bild 3). Beim zweiten (Bild 4) wird aus dem grafischen LabView-Diagramm C-Code erzeugt und als Executable ins Flash eines beliebigen Mikroprozessors geladen. Der bekannteste Vertreter sind die kompakten, weitgehend prozessorunabhängigen ZBrain Scheckkarten-Messrechner von Schmid Elektronik.

Welchen Mikroprozessor wählen? Ausschlaggebend bei der Wahl respektive Unterscheidung der zwei gängigen Prozessorplattformen sind in erster Linie die Projektanforderungen. Sind Programmierkomfort, hohe Performance und genügend Leistungsreserven KO-Kriterien, ist das NI Single-Board RIO die erste Wahl. Bei Bootzeiten unter einer Sekunde, Stromverbrauch bis in den Milliwattbereich und kundenspezifischen oder kleinsten Formfaktoren bis zur Streichholzschachtel kommt das ZBrain-System ins Spiel. Ist die Unterscheidung unklar, lassen sich die Möglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen der ZBrain-Plattform bewerten und dann entscheiden:


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Bild 2: evaluieren von I/O-Bausteinen (links), entwickeln der Leiterplatte (Mitte) und herstellen von Prototypen und Serie beim NI Electronic Design Specialty Partner mit professionellem Maschinenpark (rechts).

•Möglichkeiten: Messen, Steuern und Regeln mit Zykluszeiten im zweistelligen Millisekundenbereich trotz beliebiger Applikationskomplexität, kontinuierliche Messwerterfassung und -verarbeitung bis in den zweistelligen Kilohertzbereich, MultikanalBlock-Sampling bis 250 kHz, Echtzeitregelungen bis 15 kHz, einfache Multitouch-GUIs bis 5,7" VGA, Ethernet bis 10 Mbit/s, LowPower bis mW, deterministische Echtzeit bis μs und industrieller 24/7-Dauerbetrieb. •Herausforderungen: Blockorientierte Messwerterfassung bis MHz, komplexe Fliesskomma-Algorithmen, schwierige I/O-Synchronisierung, spezielle I/O-Bausteine, Echtzeitregelung >15k Hz und 100 Mbit/s Ethernet. •Grenzen: Data- und Videostreaming, kontinuierliches Messen und Regeln im dreistelligen kHz- oder sogar MHz-Bereich, komplexe grafische Bedieneroberflächen mit Displays grösser als 5,7 ", komplexe Echtzeit-TCP/IP- oder GBit/s-Ethernet-Anwendungen und CAN--Open- Netzwerke. Sprechen die Anforderungen für eine ZBrain-Plattform, ist man aber gleichzeitig mit Herausforderungen konfrontiert, lässt sich der Code gezielt optimieren. Spätestens bei den oben erwähnten Grenzen erreicht das ZBrain das Ende der Fahnenstange und das NI Single-Board RIO ist die bevorzugte Alternative.

Eigene LabView-Hardware entwickeln. Der «verwöhnte» LabView-Anwender wählt üblicherweise passende Standard-Hardwaremodule aus, steckt sie in einem Chassis zusammen, schliesst Sensoren und Aktoren an Schraubklemmen an und konzentriert sich nach kurzem Einarbeiten auf den Kern der Aufgabe. Beim NI Single-Board RIO und der ZBrainPlattform müssen vorerst «Hausaufgaben» gelöst werden: die Entwicklung der Hardware mit Evaluieren der I/O-Bausteine, Entwickeln des Schemas, Design der Leiterplatte und Erzeugen der Produktionsdaten (Bild 2). Die Komplexität dieser Baseboards ist bei beiden Plattformen gering, da die zeitkritischen Schaltungen bereits auf den entsprechenden Modulen realisiert sind. Steht ein kundenspezifisches, voll integriertes Mikroprozessorboard zur Diskussion, ist fortgeschrittenes Hardware-Entwicklerhandwerk gefragt. Beliebige I/O-Bausteine mit LabView steuern. Nahezu jeder am Markt verfügbare I/O-Baustein, vom Beschleunigungssensor bis zum Motorentreiber, lässt sich ans System anbinden und mit LabView ansteuern. Zum Beispiel über digitales I/O, synchrone (SPI) und asynchrone (Uart) serielle Schnittstellen oder parallele High-Speed-Bussysteme. Das Anbindungskonzept ist unabhängig von

Bild 3: Das NI Single-Board RIO wird in ein Baseboard mit kundenspezifischen Schaltungen eingesteckt und steuert diese Hardware über I/O-Funktionsblöcke.

der Plattform dasselbe: der Hardwareentwickler schliesst die externen I/O-Bausteine an die «nackten» FPGA- oder ProzessorPins an und sorgt für Schutz dieser fragilen 3,3-V-Signale gegenüber der «rauen» Aussenwelt. In der LabView Umgebung steht für jede dieser Hardwarefunktionen ein Funktionsblock (VI = Virtuelles Instrument) zur Verfügung. FPGA grafisch programmieren. Ein mit dem NI-RIO-Konzept (RIO = Rekonfigurierbares I/O) vertrauter LabView-Anwender kann sein Wissen sofort aufs NI Single-Board RIO übertragen und auch die Hardwaretreiber direkt im FPGA implementieren und testen. Dazu setzt er «I/O-Variablen» ein (Bild 3) und nutzt die FPGA-Funktionspalette für korrektes Timing gemäss Datenblatt. Für komplexere Bausteine wie UART’s, Encoder, SPI und I2C stehen fertige, wiederverwendbare IPs auf der NI-Website zur Verfügung. Mikroprozessoren grafisch programmieren. Beim NI-ANSI-C-Code-Generator ist der Lernaufwand höher als beim NI SingleBoard RIO. Die Programmierung der Mikroprozessor-Register verlangt nach Erfahrung in Programmiersprache C, Know-how in der Low-Level-Treiberentwicklung und Kenntnis über den Realtime-Kernel (Bild 4). Im

Bild 4: Mikroprozessoren grafisch mit LabView-Blockschaltbild programmieren (links) und Hardware mit eingebettetem C-Code ansprechen (rechts).


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Bild 5: High-Speed-Erfassung und Verarbeitung von Schienenprofilen auf einer anwendungsspezifischen Industrieelektronik mit dem NI Single-Board RIO.

Gegensatz zum NI Single-Board RIO ist ein Software-Midlayer vonnöten, der das reibungslose Zusammenspiel aller Ressourcen auch im Echtzeitbetrieb sicherstellt. Schliesslich teilen sich Multitouch-Display, Dateisystem, Ethernet und die analoge und digitale Datenerfassung alle denselben Prozessorkern. Aus diesem Grund setzen Entwickler heute auf das ZBrain-Software-Development-Kit/SDK von Schmid Elektronik und erhalten damit vom ersten Tag an Zugang zu grafischer Embedded SoftwareEntwicklung auf Mikroprozessoren. High-Speed-Lasermessgerät prüft Bahnschienen. Ein Laserprofilmessgerät, eingebaut in Wartungsfahrzeugen, erfasst den Verschleisszustand von Bahnschienen (Bild 5) präzise und berührungslos und überträgt die Messdaten an einen übergeordneten Leitrechner. Das FPGA steuert zwei optische Lichtschnittsensoren über CAN und verarbeitet die mit 25 Hz erfassten Profile (2 x 3000 Messpunkte) in Echtzeit, bevor sie zur Auswertung an den Hauptprozessor gelangen. Bei einer Stückzahl von 10 bis 20 pro Jahr war bei der Entwicklung eine Preisund Qualitätsoptimierung nötig: •Verbessern der Reproduzierbarkeit in der Herstellung •Vermeiden fehleranfälliger und teurer Kabelbäume •Miniaturisieren des Formfaktors

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Bild 6: Komfortabel über die ZBrain-Plattform: Bedienung über Multitouch-Display, Wireless-Kommunikation an Leistungsbox, erfassen der Waschmaschinen-Prozessdaten.

•Einsatz eines kompakten IP67-Edelstahlgehäuses •Signalanbindung über robuste PGVerschraubungen Das Einsatzgebiet ist harsch: Vibrationen in verschiedenen Frequenzbereichen, Schocks, erweiterter Temperaturbereich, hohe Luftfeuchtigkeit, Staub und Funkenregen. Die Kombination eines NI Single-Board RIO mit applikationsspezifischer Industrieelektronik und robuster Gehäusetechnik schaffte die nötige Funktionalität und Qualität. Smart Metering und E-Cash mit dem ZBrain. Der Bezug elektrischer Energie gegen e-cash kommt bei Waschmaschinen, Campingduschen oder beim Laden von Elektroautos zur Anwendung. Aufgrund der Anforderungen – kompakter und spezifischer Formfaktor, Bootzyklen kleiner als eine Sekunde, Stromverbrauch bis hinunter in den Milliwattbereich, tiefer Targetpreis und Multitouchdisplay – wurde eine kundenspezifische, LabView-unterstützte ADI-BlackfinProzessorplattform gewählt. Das System besteht aus zwei räumlich getrennten Modulen: der Bedieneinheit und einem Leistungsteil. Erstere (Bild 6, links) bietet dank Multitouch-Farbdisplay und RFID-KartenInterface höchste Ergonomie. Hier meldet sich der Anwender an, wählt eine freie Maschine, zahlt mit e-cash und startet den Prozess. Das Schalten der Leistungskompo-

nenten und die dreiphasige Strommessung erfolgen in der räumlich abgesetzten Leistungsbox (Bild 6, rechts), die drahtlos mit der Bedieneinheit kommuniziert. Die Herausforderung lag im robusten WirelessDatenaustausch trotz Übertragungsfehlern und temporären Stromausfällen. Innovativer, schneller, schlagkräftiger. Was im Embedded-Bereich üblich ist, gilt für den Entwickler auch bei LabView-Boardlevelprodukten: Datenblätter von I/O-Bausteinen studieren, Hardware entwickeln und sich mit Gerätetreibern befassen. Alternativ kauft er dieses Know-how bei einem spezialisierten NI Allianzpartner (www.ni.com/alliance/electronic-design/) ein. Anschliessend entfesselt er seine Kreativität und setzt mit LabView auch ausgefallene Ideen in Rekordzeit in eine Embedded-Anwendung um. Unternehmen, die heute mit grafisch programmierbaren Mikroprozessoren und FPGAs Erfolge feiern, sind sich einig, dass sie diese Methode im hart umkämpften Markt (Bild 7) noch innovativer, schneller und schlagkräftiger macht. ■

Hands-on-Workshop Der Hands-on-Workshop «LabView on Microprocessor» bietet eine Einführung in die grafische Anwendungsprogrammierung von Embedded-Systemen. www.schmid-elektronik.ch/workshop

Bild 7: Erfolgreich Herausforderungen am Markt meistern und wettbewerbsfähig bleiben (v. l. n. r): ob intelligente Sensoren, Langzeit-Monitoring, weisse Güter, mobile Handhelds oder Haushaltsgeräte.


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Bild 1: ARM-Prozessoren mit einem bis zu 4 Cores und integrierter Grafik bieten vergleichsweise viel Grafik- und Rechenperformance im unteren einstelligen Wattbereich. (Bild: Nvidia/Kontron/Montage M. Saxer)

SMARC – NEUER COMPUTER-ON-MODULE-STANDARD FÜR ARM/SOC PROZESSOREN

Smarte Module für Smart Mobility Mit der Smart-Mobility-ARChitektur, oder kurz SMARC, hat die SGET (siehe Kasten) den ersten herstellerunabhängigen Computer-on-Module-Standard für reinrassige ARM/SoC-Designs ratifiziert. Er ist speziell für Smart Mobility entwickelt worden, wobei auch viele stationäre Applikationen von diesen hoch effizienten SFF-Modulen profitieren.

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ie neuen leistungsfähigen ARM-Prozessoren, wie sie beispielsweise für die neuen Smartphones und Tablets entwickelt wurden, überzeugen Entwickler durch ihre hohe Leistung bei geringem Energiebedarf. Dank dieser Eigenschaften können Hersteller von industriellen, robusten, langzeitverfügbaren Geräten, Maschinen und Anlagen mit diesen Prozessoren Lösungen umsetzen, die sie weder mit weniger komplexen ARM Designs noch mit leistungsfähigeren x86er Designs bedienen konnten. Es schliesst sich folglich eine sehr attraktive Marktlücke, indem vergleichsweise viel Grafik- und Rechenperformance im unteren einstelligen Wattbereich geboten wird.

AUTOR Gerhard Szczuka ist Product Manager für Computer-on-Modules bei Kontron INFOS Kontron AG D-85386 Eching Tel. 0049 8165 77-777 sales@kontron.com www.kontron.de

Dank des geringen Energieverbrauchs sind lüfterlose, robuste und extrem kompakte Systemdesigns möglich. Zur Wärmeabfuhr reicht oft allein die Anbindung an das Gehäuse. Allerdings verlangt eine solch optimierte Small Form Faktor (SSF)-Auslegung in der Regel nach einem individuellen, hoch integrierten Design. Wünschenswert ist daher ein Lösungsansatz, mit dem Gerätehersteller und Maschinenbauer diese neue Prozessorklasse bei möglichst geringem Designaufwand in ihre Anwendungen integrieren können. Den Sparsamen und Schnellen gehört die COM-Zukunft. Für eine hohe Designfreiheit und Kompaktheit eines Full-Custom-Designs werden fertige Building-Blocks benötigt, die gleichzeitig den Entwicklungsaufwand und die Risiken minimieren. Genau diesen Lösungsansatz verfolgen Computeron-Modules (COMs). Sie integrieren die Kernkomponenten eines Computersystems wie Prozessor, relevante Controller, Festspeicher und Arbeitsspeicher auf einer hochintegrierten und damit kompakten Zukauf-Komponente.

Die individuelle Lösungsauslegung erfolgt über applikationsspezifisch zu entwickelnde Carrierboards. Sie führen die Signalleitungen vom Modul an die Systemschnittstellen aus und integrieren zusätzliche applikationsspezifische Komponenten wie zum Beispiel Sensoren oder Controller. Carrierboards bieten Entwicklern bei Grösse und Form eine besonders grosse Designfreiheit: Einzig der kleinste Footprint wird über die Modul-Grösse definiert. Aufgrund der im Design und Layout sehr aufwändigen Computer-on-Modules ist ein Carrierboard auch deutlich einfacher und schneller zu entwickeln, als ein komplett kundenspezifisch entwickeltes Board. Bei diesem modularen Lösungsansatz schultert allein der Module-Hersteller den Integrationsaufwand für den Prozessor. Das macht Computer-on-Modules zu einer idealen Wahl für die effiziente Entwicklung individueller Designs. Wie gross der Bedarf nach solchen ARM-Building-Blocks ist, belegen dabei Studien von IMS und VDC, aus denen man für ARM basierte COMs bis 2016 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 25 Prozent ableiten


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Bild 2: Mit ihren auf low-power Designs optimierten Interfaces benötigen ARM-SoCbasierte Module auch eine speziell für ARM/SoC optimierte Spezifikation.

kann. Dieses enorme Wachstum wird den Anteil der gehandelten ARM-COM’s auf knapp 60 Prozent des gesamten COMMarktes katapultieren. Alle für einen Standard, aber nicht einer für alle. In einem solch dynamischen Umfeld ist es wichtig, dass Entwickler auf das richtige Pferd setzen. So sollten sie COM-Lösungen mit herstellerunabhängiger Standardisierung den Vorzug geben. Diese bieten eine deutlich höhere Designsicherheit als herstellerspezifische Module. Für einen langfristigen Erfolg sollten diese Standards eine besonders breite Unterstützung unter den Herstellern geniessen. Doch ein Standard für alle Technologien – das ist wiederum nicht empfehlenswert. Herstellerunabhängige Standards müssen nämlich stimmig und fokussiert ausgelegt sein. Zu viele untereinander nicht kompatible Optionen verwässern hingegen die Durchsetzungskraft eines Standards. Sonderformen, Zwischenlösungen und Zwitterfunktionen sollten deshalb weitestgehend ausgeschlossen sein. ARM-Prozessoren benötigen einen neuen COM-Standard. Entwickler von ARM-basierten Lösungen hatten unter diesen Prämissen in der Vergangenheit keine Unterstüt-

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Bild 3: Verschiedene SMARC-Module decken mit einem Formfaktor die verschiedensten Anforderungen an Rechen- und Grafikleistung ab.

zung: Bis vor Kurzem gab es keinen von einem unabhängigen Gremium verabschiedeten Computer-on-Modules-Standard, der die spezifischen Anforderungen von ARM/SoCProzessoren berücksichtigte. Die existierenden Module-Standards wie ETX oder COM Express wurden für x86er Architekturen entwickelt und eignen sich weniger für ARM- oder SoC-Prozessormodule, weil es alleine aufgrund der sehr unterschiedlichen Anforderungen an die Stromversorgung der Komponenten und der zum Teil sehr unterschiedlichen Interfaces wenig Sinn macht, diese Standards zu verwässern. Nicht zuletzt bieten ARM-SoCs für ähnliche Aufgaben auch andere Schnittstellen an als x86er-Plattformen. Exemplarisch seien hier MIPI Interfaces für eine energieeffiziente Displayanbindung genannt, sowie das Serial Peripheral Interface (SPI), das für allgemeine Peripherieanbindung genutzt wird im Gegensatz zu Intel x86, wo die SPI-Schnittstelle nur zur Anbindung eines Boot-Device genutzt wird. Auch bieten ARM-basierte Prozessoren noch weitere spezifische Interfaces, wie zum Beispiel I²S oder ganz diverse Kameraeingänge. Diese gibt es bei x86ern so bislang nicht im Standard-Feature-Set. Zieht man all dies in Betracht, so ist zu erkennen, dass alle bekannten COM-

Bild 4: Softwareservices aufseiten der Hardware-Hersteller gewinnen deutlich an Bedeutung, um Kunden den Einstieg in die ARM-Welt so einfach wie möglich zu machen.

Konzepte, die originär für x86er Prozessoren und I/Os entwickelt wurden, für ARMDesigns nicht ideal passen. Benötigt wird also ein reinrassiger ARM/ SoC-zentrierter Module-Formfaktor. Er sollte vom Feature-Set her genau auf diese Prozessoren abgestimmt sein und zudem einen zu SFF-Applikationen passenden, besonders kleinen Footprint aufweisen. Damit müssen Entwickler keine Kompromisse eingehen oder x86er-Konventionen berücksichtigen, die bei ARM/SoC keine Rolle spielen. Kontron hat sich dieser Aufgabe gestellt und einen passenden Modulentwurf bei der Standardization Group for Embedded Technologies e.V (SGET) eingereicht. Dieser Entwurf wurde nun offiziell ratifiziert. SMARC – der neue Standard für ARM-COMs. Mit der Ratifizierung der SMARC-Formfaktor-Spezifikation existiert nun ein solcher dedizierter Standard für ARM-basierte Building Blocks. SMARC steht für Smart-Mobility-ARChitektur. Diese Architektur für ARM/ SoC zeichnet sich durch extrem flache Computer-on-Modules aus und wurde von der SGET innerhalb kürzester Zeit verabschiedet. Das unterstreicht sowohl den hohen Bedarf nach einem neuen, herstellerunabhängigen Formfaktor-Standard als auch die Schlagkraft des neuen Gremiums. Dieser Standard sorgt für eine zuverlässige Roadmap mit hoher Langzeitverfügbarkeit, die auch die Weiterverwertbarkeit von Investitionen sicherstellt. So können OEMs Kosten senken und schnelle Markteinführungszeiten sicherstellen. Und sie sind damit auch herstellerunabhängig. So erhalten Anwender genau das, was COM Express in der x86er Welt zur meistgenutzten Module-Spezifikation gemacht hat: Einen genau auf die spezifischen Anforderungen hin massgeschneiderten Standard. Dieser bietet ein umfassendes Ökosystem an skalierbaren Produkten und Services, mit denen sich neue SFF-Applikationen schnell und zuverlässig umsetzen lassen und einen sicheren Migrationspfad bieten.


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Geringe Bautiefe und kompakter Footprint. Die SMARC-Spezifikation beschreibt extrem flache ARM/SoC-basierte ultra low-power Computer-on-Module. Sie definiert zwei Modulgrössen: «Short» mit 82 x 50 mm für extrem kompakte low-power Designs sowie eine grössere mit 82 x 80 mm für mögliche kommende, leistungsfähigere SoCs mit einem erhöhten Platz- und Kühlungsbedarf. Als Konnektor wurde der erprobte und kostengünstige MXM 3.0 Steckverbinder gewählt. Mit seiner Bauhöhe von lediglich 4,3 Millimetern lassen sich damit besonders flach bauende Designs wie Tablets oder Wearable-Computer mit einer Gesamtbauhöhe entwickeln, die unter einem Zentimeter liegt. Auf der elektrischen Seite führen SMARCModule insgesamt 314 Pins aus. Effektiv bietet SMARC 281 I/O-Signalleitungen. Das sind 50 mehr als beispielsweise der alte MXM 2.0 Konnektor insgesamt aufweist. Dadurch kann SMARC ein extrem breites Angebot an dedizierten ARM- und SoC-Prozessoren unterstützen, was auch der Heterogenität der ARM-Prozessoren entgegenkommt. Die ersten Produktlinien sind bereits verfügbar. OEMs können damit also direkt auf ein breites Angebot an Computer-on-Modules und Evaluationboards zurückgreifen. Auswählen kann man derzeit SMARC-ModulFamilien mit ARM Cortex A8 oder ARM Cortex A9 Designs. Das Angebot reicht dabei von Modulen mit dem grafikstarken Nvidia Tegra 3 Prozessor über Freescales besonders breit skalierbare i.MX6 Familie mit Single-, Dual- und Quadcore-Prozessoren bis hin zum ultra-low Power Texas Instruments Sitara AM3874. Welche Bandbreite damit abgedeckt werden kann, zeigt sich, wenn man sich das Feature-Set dieser neuen Module etwas genauer anschaut. Nvidia Tegra 3 Module für grafikstarke Applikationen. SMARC-Module auf Basis von Nvidias Tegra 3 Quad Core Prozessor mit 1,2 GHz und ARM Cortex A9 Architektur richten sich beispielsweise an bildzentrierte Applikationen für Märkte wie POS/POI, Infotainment, Digital Signage, Sicherheit und Überwachung sowie Medizintechnik und Verteidigungstechnik. Interessant sind diese Prozessormodule insbesondere wegen der integrierten Nvidia-GeForce GPU. Sie liefert bei ARM die derzeit höchste Grafikleistung für bis zu zwei unabhängige Displays. Zu ihren besonderen Leistungsmerkmalen zählen dabei HD-Videodekodierung inklusive MPEG2, HD-Videoenkodierung. Zusätzlich bieten sie Kamera-Support über zwei Dual-Lane CSI-2 Kameraports. Obwohl sie auf der gleichen Prozessortechnologie basieren wie die aktuell leistungsfähigsten Ta-

Die Standardization Group for Embedded Technologies (SGET) Die herstellerunabhängige Standardization Group for Embedded Technologies (SGET) hat zum Ziel, als Standardisierungsorganisation schneller neue Standards für Embedded-Hard- und -Software zu entwickeln. Die SGET ist ein global agierendes, herstellerunabhängiges Konsortium, das in der Lage ist, auf den beschleunigten technologischen Fortschritt und veränderte Marktanforderungen schnell und flexibel zu reagieren. Die Gründungsmitglieder gehen davon aus, dass sich binnen Jahresfrist weltweit über hundert Firmen und Organisationen der Gruppe angeschlossen haben werden, da ein grosser Bedarf nach besserer Marktausrichtung und schneller Umsetzung in Spezifikationen besteht. Weitere Firmen und Institutionen, die sich mit dem Thema Embedded Computing beschäftigen, sind deshalb eingeladen, der neuen Standardization Group for Embedded Technologies beizutreten. Hierzu zählen insbesondere Embedded-Computer-Hersteller auf Boardund Systemlevel, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Embedded Systemintegratoren, OEM Solution Provider und industrielle Anwender. www.sget.org

blets und Smartphones aus dem Consumer-Segment, verfügen sie über die typische Embedded Langzeitverfügbarkeit von 7 Jahren. Freescale i.MX6 Module für hoch skalierbare Ultra low-power Applikationen. Eine attraktive Grafik gibt es auch bei den Freescale iMX6 Modulen. Noch überzeugender aber ist die Vielseitigkeit dank hoher Skalierbarkeit. Ihre 800 MHz ARM Cortex A9 Performance reicht von Single- über Dual- bis hin zu Quad-Core. Diese Skalierbarkeit bietet die Option, ganze Produktlinien zu entwickeln, die allein durch das eingesetzte Modul eine Differenzierung vom Einstiegsmodell bis zur High-End-Lösung ermöglichen. Sie richten sich dabei an intelligente Geräte, die eine ausgewogene Prozessor- und Grafikleistung benötigen. Je nach SoC-Ausführung integrieren sie ein oder zwei unabhängige Grafikengines mit bis zu vier 3DShadern für lebensechte Visualisierungen. Ebenfalls integriert ist ein Video-De- und Encoder, der Videos bis hin zu Full-HD (1080 p) mit 60 Hz verarbeiten kann. Zu den weiteren Vorteilen zählt die überdurchschnittliche Langzeitverfügbarkeit von mindestens zehn Jahren. Darüber hinaus werden die damit ausgerüsteten SMARC-COMs von Kontron von Grund auf für den erweiterten Temperaturbereich von –40 bis +85 °C entwickelt. Ti Sitara AM3874 Module für energie- und kostensensitive Applikationen. Die neuen Module, die auf Basis des Texas Instruments Sitara AM3874 Prozessors entwickelt wurden, positionieren sich mit dem schlankeren ARM Cortex A8 Single-Core-Design insbesondere für den Einsatz in kostensensitiven Applikationen. Sie bestechen durch ihre extrem niedrige Leistungsaufnahme und dank des erweiterten Temperaturbereichs von –40 bis +85 °C trotzen sie mühelos den Einwirkungen von Wind und Wetter und sind so bestens für OutdoorInstallationen geeignet. Ti-Sitara-Module unterstützen 3D-Grafik-Beschleunigung und HD-Video-Verarbeitung. Zwei unabhängige Displays können über 18/24-bit Parallel LCD oder 18/24-bit Single-Channel LVDS und HDMI angebunden

werden. Darüber hinaus ist eine parallele Kameraschnittstelle integriert. An weiteren Schnittstellen werden beispielsweise 2x SPI, 4x I²S, 4x multifunktionales I²C und Dual CAN Bus unterstützt. Vom Standard-Carrier zum Custom Designs. Für all diese neuen SMARC-Module sind auch bereits Carrierboards zur Evaluierung erhältlich. Entsprechend den Anforderungen unterschiedlicher ARM-basierter Lösungen nach dedizierten Interfaces unterstützen sie vielfältige Schnittstellen sowie verschiedene Solid-State-Speicher. Ein solches Standard-Evaluationboard dürfte allerdings kaum die Anforderungen der individuellen SFF-Applikation erfüllen. Für die konkrete Applikation wird daher in der Regel ein individuelles Carrierboard benötigt. Ein solches Board-Design können OEMs selber entwickeln. Alternativ bieten die meisten Zulieferer aber auch die Entwicklung der applikationsspezifischen Carrierboards an, so sind zum Beispiel ausgesuchte Vertriebspartner von Kontron in der Lage, diesen Service anzubieten. Bei grösseren Stückzahlen macht es zudem Sinn, das Modul mit dem Carrier zu einem FullCustom-Design zu verschmelzen. Auch dies werden die meisten Module-Hersteller oder deren Value Added Reseller anbieten. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine passende Entwicklungsmannschaft, die auch das Potenzial hat, die individuellen Schnittstellen sowohl hardware- wie softwareseitig zu implementieren. Die Software macht den Unterschied. Ein standardbasiertes Hardwareangebot ist nur ein Baustein innerhalb des komplexen Gefüges einer low-power SFF-Applikation. Die zweite wichtige Frage: Wie steht es um den Softwaresupport. Hier benötigen Applikationsentwickler aufgrund der dedizierteren Auslegung der ARM-Prozessoren, und der damit einhergehenden engeren Verknüpfung von Hard- und Software, ebenfalls dedizierteren Softwaresupport. Zumal die neuen Prozessoren für einen Teil der neuen Applikationen auch eine vollkommen neue Prozessorarchitektur darstellen. Was ist also zu beachten? Für die softwareseitige Ap-


EMBEDDED

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SMARC-sAT30

SMARC-sAMX6i

SMARC-sA3874i

Formfaktor

82 x 50 mm (SMARC short)

82 x 50 mm (SMARC short)

82 x 50 mm (SMARC short)

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Prozessor

NVIDIA Tegra 3

Freescale i.MX6

Ti Sitara 3874

ARM-Core

ARM Cortex A9

ARM Cortex A9

ARM Cortex A8

Core-Anzahl

4+1

1 bis 4

1

Taktrate

1,2 GHz

800 MHz

800 MHz

Grafik

ULP GeForce, 12 Core, Dual Display Support, HD Video Decode, HD Video Encode

1 oder 2 Engines, mit bis zu vier 3DShadern, Dual Display Support, HD Video Decode, HD Video Encode

3D-Beschleunigung, Dual Display Support, HD Video Decode, HD Video Encode

Arbeitsspeicher

1 oder 2 GByte DDR3

Bis zu 2 GByte DDR3

1 GByte DDR3

Flash-Speicher

Bis zu 64 GByte NAND on Module

Bis zu 64 GByte NAND on Module

Bis zu 32 GByte NAND on Module

Videoausgänge

Parallel LCD, 18/24 bit Single Channel LVDS, HDMI

Parallel LCD, 18/24 bit Single Channel LVDS, HDMI

Parallel LCD, 18/24 bit Single Channel LVDS, HDMI

Kameraeingänge

2x CSI-2, dual-lane

1x PCAM, 1x CSI

10 bit Parallel Interface

Ethernet

10/100/1000 Mbit/sec

10/100/1000 Mbit/sec

10/100/1000 Mbit/sec

Weitere I/Os

1x PCIe, 3x USB 2.0, SD Card, eMMC, 2x SPI, 5x I²C, 3x I²S, 4x UART, 12x GPIO, SPDIF, WDT, Battery und System Management, SATA

Bis zu 3x PCIe x1, 3x USB 2.0, MLB150, 12xGPIOs, SDIO, SATA eMMC, 2x SPI, 5x I²C, 2x I²S, SPDIF, WDT, 2x CAN, Battery und System Management

1x PCIe, 2x USB 2.0, GPIO, 4x I²C; 4x I²S; 4x UART; 2x CAN; Battery and System Management; SATA

Tempereraturbereich

0 bis 60 °C

–40 bis +85 °C

–40 bis +85 °C

Durchschnittliche Leistungsaufnahme

Est. 5 Watt

tbd.

Est. 2 Watt

Kontron OS-Support

Linux, Android ICS

Linux, Android, Windows WEC7

Linux, Android, Windows WEC7

Das neue SMARC-Format in Kombination mit ARM-Prozessoren bietet eine hohe Skalierbarkeit.

plikationsentwicklung zählt zuerst der Betriebssystem-Support: Welche OS können also eingesetzt werden und wird die spezifische Hardwarekonfiguration unterstützt? Hier kann jeder Hersteller für seine Module nur individuell Antwort geben. Nichtsdestotrotz lassen sich generelle Anforderungsprofile festlegen: Entsprechend dem Einsatzzweck der neuen SFF-Applikationen sind in erster Linie schlanke, auf den Bedarf kompilierbare Betriebssysteme mit einem kleinen Speicher-Footprint gefragt. Interessant sind hier vor allem Linux, das auf Linux basierende Android sowie Windows Embedded Compact 7. Für harte EchtzeitAnwendungen eignen sich VxWorks inklusive Hypervisor, QNX und Greenhills. Aller Voraussicht nach werden auch die noch erscheinenden Windows-Versionen interessant. Anders als bei x86er-Plattformen ist auf ARM-SoCs ein Vorgehen wie bei x86er Betriebssystemen aber nicht möglich: Erst das Betriebssystem aufspielen, fehlende Treiber identifizieren, um sie sodann sukzessive einzubinden. Bei der ARM-Technologie muss bereits im Bootloader durch Einbindung und

Anpassung der Treiber die Voraussetzung geschaffen werden, die dedizierte Prozessorplattform sowie die erforderliche Peripherie zu unterstützen. Daher ergibt sich für Board Support Packages ein deutlich höherer Stellenwert und Implementierungsaufwand als bei x86er Designs. Binden OEMs über das Carrierboard zusätzliche Komponenten mit ein, die nicht zur Standardausrüstung für diese Prozessoren zählen, so müssen deren Treiber natürlich auch in den Bootloader mit integriert werden. Damit ist also ein umfassendes Board-Support-Package ein absolutes Muss für ARMbasierte Module. Besonders wünschenswert wäre es, wenn der Service des Hardwareherstellers sogar die Treiberportierung der auf dem Carrierboard verwandten individuellen Komponenten mit einschliessen würde. Hierfür ist eine Softwareabteilung erforderlich. Diese kann dann direkt auch beim Anpassen des Bootloader unterstützen. Der Bootloader ersetzt das BIOS. Wo x86er Technologie auf ein BIOS (Basic Input/Output System) setzt, erfolgt bei ARM-Prozes-

soren das Laden der Firmware der einzelnen Komponenten über einen Bootloader. Das beschleunigt zwar den Bootvorgang, dürfte für viele OEMs aber unbekanntes Terrain sein. Kommen auf dem Carrierboard noch dedizierte Komponenten hinzu, müssen diese ebenfalls im Bootloader mit eingebunden werden. Und ebenso wie applikationsspezifische BIOS-Konfigurationen benötigt werden, gilt es, diese auch für den Bootloader zu erstellen. Auch hier steht die Frage offen, wer helfend zur Seite stehen kann, wenn Bootloader-Expertise gefragt ist. Idealerweise sollte auch dieses Aufgabenfeld vom Hardware-Hersteller der Module abgedeckt werden, da er die tiefsten Kenntnisse über sein System vorweisen kann. Damit gewinnen Softwareservices aufseiten der Hardware-Hersteller deutlich an Bedeutung. Kontron zum Beispiel bietet den Software-Support grösstenteils inhouse an. Das Unternehmen hat mehr als 1000 Entwicklungsingenieure weltweit. Mehr als zwei Drittel arbeiten davon in der Softwareentwicklung. ■


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MESSEN UND PRÜFEN

«Megalink» ist die Fachzeitschrift für die industrielle Elektronik, Elektrotechnik und Automation. Sie richtet sich mit einem ausgewogenen Mix von Fachartikeln, Nachrichten, Interviews und Messeberichten an Entscheidungsträger und -beeinflusser im technischen Management. «Megalink» erscheint monatlich und publiziert jährlich die zwei Sonderausgaben «Innovation» und «Markt». Wir suchen per 1. April 2013 - mit Arbeitsort in Aarau - einen

Automation- oder Elektronik-Ingenieur (m/w) mit journalistischem Flair Ihre Aufgaben In dieser abwechslungsreichen Tätigkeit tragen Sie die Mitverantwortung für den redaktionellen Inhalt der Fachzeitschrift «Megalink». Dabei sind Sie für das Redigieren, Recherchieren und Verfassen von Fachbeiträgen, Nachrichten und Pressemeldungen zuständig. Sie sorgen für aktuelle Heftinhalte, indem Sie Pressekonferenzen, Tagungen und Fachmessen besuchen. Sie betreuen die «Megalink»-Homepage und stellen Meldungen, Veranstaltungshinweise und Bilder online. Mit unseren Marktpartnern pflegen Sie regen Kontakt. Sie arbeiten intern mit dem Chefredaktor, der Layout-Abteilung, dem Anzeigenverkauf und dem Marketing zusammen. Ihr Profil Für diese anspruchsvolle Aufgabe bringen Sie idealerweise einen Hochschulabschluss als Ingenieur mit Fachrichtung Automatisierung, Elektrotechnik oder Elektronik mit. Von Vorteil ist, wenn Sie bereits erste journalistische Erfahrungen gesammelt haben. Sie haben die Fähigkeit, technische Informationen einfach darzustellen und spannend aufzubereiten, und sind stilsicher in der deutschen Sprache. Wir setzen voraus, dass Sie kommunikations- und dienstleistungsorientiert sind. In hektischen Situationen bewahren Sie die Übersicht. Ihre ausgeprägte Kooperationsfähigkeit und Ihr Organisationsgeschick ermöglichen Ihnen eine erfolgreiche Kontaktpflege mit Kunden und einen angenehmen Umgang mit Teamkollegen. Ihre Zukunft Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem kleinen, sehr motivierten Team. Ihre Bewerbung Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte per E-Mail an bewerbung@azmedien.ch oder an: AZ Management Services AG N Christiane Theiss N Leiter HRM AZ Medien N Neumattstrasse 1 N 5001 Aarau. Für nähere Auskünfte steht Ihnen Patrick Müller, Chefredaktor «Megalink», gerne zur Verfügung unter T: +41 58 200 56 59. Weitere Informationen über die AZ Fachverlage AG finden Sie unter: www.azfachverlage.ch und www.azmedien.ch AZ Fachverlage AG N CH - 5001 Aarau


ANTRIEBE UND FLUIDIK

Linearmodule und Linearachsen aus dem Baukasten LinMot Linearmotoren und Servo Drives sind für den Einsatz in rauer und anspruchsvoller Industrieumgebung aufgebaut. Sie zeichnen sich durch herausragende technische Eigenschaften, wartungsarmen Betrieb und extreme Langlebigkeit aus. Dies macht sie zu den idealen Lösungen für lineare Bewegungen in Verpackungsmaschinen, Handlingeinrichtungen, Textilmaschinen oder Sondermaschinen. LinMot Linearmotoren decken den ganzen Leistungbereich von sehr kompakten Antrieben im Kleinspannungsbereich bis hin zu leistungsstarken Dreiphasenmotoren mit Netzspannung ab. Sie zeichnen sich durch die hohe Leistungsdichte und einfache Systemintegration aus. Die hohe Integrationsdichte (Lagerung und Positionssensorik im Motor integriert) sowie die vielfältigen Möglichkeiten, die Systeme in alle gängigen Steuerungssysteme einzubinden, verkürzen die Design-in-Zeit.

NTI AG – LinMot 8957 Spreitenbach AG Tel. 056 419 91 91 office@linmot.com www.linmot.com

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I N M O T I O N / A N TR I E B E U N D F L U I D I K

ERSATZ VON PNEUMATIK DURCH INDUSTRIELLE LINEARMOTOREN SENKT KOSTEN

Linear bewegen – aber bitte günstig Wenn mehr als zwei Positionen benötigt werden, synchron zu einer Königswelle gefahren werden muss oder die Dynamik beziehungsweise die Lebensdauer eines Pneumatikzylinders nicht mehr ausreicht, greift der Konstrukteur seit Jahren gerne zu den linearen Direktantrieben – auch aus ökonomischen Gründen. Die Ablösung zahlt sich oft auch bei einfachen Bewegungen aus. (abgesehen von der Reibung) während lediglich einem Fünftel der Positionierzeit anfallen. Zudem wird die kinetische Energie beim Bremsen in elektrische Energie umgewandelt, die im Servo Controller gespeichert wird und beim nächsten Zyklus wieder zur Verfügung steht. Die Aufgabe kann so mit einer Dauerleistung kleiner als 100 W und jährlichen Energiekosten von unter 100 Euro realisiert werden (Stromkosten für industrielle Grossverbraucher gemäss Eurostat 0,12 Euro/kWh).

Bild 1: Vermeintlich teure Linearmotoren sind nach der Vollkostenrechnung plötzlich günstiger als Pneumatikzylinder. (Bilder: Linmot)

A

ufgrund der hohen Betriebskosten der Pneumatik zahlt sich der Einsatz von industriellen Linearmotoren in zunehmendem Masse auch bei einfachen Punkt-zuPunkt-Bewegungen mit lediglich zwei Endpositionen aus. Dies vor allem dann, wenn die Bewegungen im zyklischen Betrieb regelmässig ausgeführt werden und Pneumatikzylinder aufgrund der Geschwindigkeitsund Lastverhältnisse grosszügig dimensioniert werden müssen. In diesem Fall übersteigen die Energie- und Wartungskosten die Investitionskosten innerhalb weniger Wochen.

werden (Bild 2). Eine einfache horizontale Punkt-zu-Punkt-Bewegung mit 400 mm Hub und 15 kg bewegter Masse soll mit 30 Takten pro Minuten und 50 % Einschaltdauer ausgeführt werden. Die geforderte Positionierzeit von 500 Millisekunden für die Aufgabe wird mit einer Beschleunigung von 10 m/s2 und einer Verfahrgeschwindigkeit von 1 m/s erreicht. Die Beschleunigungszeit, während der der Linearmotor effektiv Arbeit verrichtet, beträgt 100 ms. Dies bedeutet, dass die effektiven Motorverluste

Kostenvergleich Pneumatik-Linearmotor. Anhand eines Beispiels aus der Praxis sollen die Kosten für die pneumatische Lösung und die Linearmotorlösung aufgezeigt INFOS NTI AG – LinMot 8957 Spreitenbach AG Tel. 056 419 91 91 office@linmot.com www.linmot.com

Realisierung mit Pneumatikzylinder. Aufgrund der Lastmasse von 15 kg und der geforderten Maximalgeschwindigkeit von 1 m/s muss ein Pneumatikzylinder mit 50 mm Kolbendurchmesser eingesetzt werden. Im Unterschied zum Linearmotor muss die Energie (Pressluft) während der ganzen Bewegung zugeführt werden. Zudem wird die kinetische Energie beim Bremsen von Dämpfern absorbiert und kann nicht für die nächste Bewegung zwischengespeichert werden. Aufgrund des Zylindervolumens und der Zykluszeit ergibt sich ein jährlicher Luftbedarf von 145000 Nm3 und Energiekosten von über 3000.– Euro pro Jahr (Herstellungskosten Pressluft 0,025 Euro/Nm3). Die Vollkostenrechnung bringt es an den Tag. Die Berechnung der Energiekosten zeigt, dass die Investitionskosten in Anwendungen mit zyklischen Bewegungen für die Vollkostenrechnung zunehmend an Gewicht verlieren. So übersteigen die Energiekosten in unserem Beispiel die Investitionskosten

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Bild 2: Beispiel für einen Kostenvergleich zwischen Linearmotor und Pneumatikzylinder.

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Kosten nach 12 Monaten: Pneumatik: 3250.– EUR Linearmotor: 1500.– EUR Einsparung: 1750.– EUR

Kosten nach 24 Monaten: Pneumatik: 6330.– EUR Linearmotor: 1600.– EUR Einsparung: 4730.– EUR

Kosten nach 5 Monaten: Pneumatik: 1440.– EUR Linearmotor: 1440.– EUR Einsparung: 0.– EUR

Start

5 Monate

12 Monate

Industrielle Linearmotoren weisen mit der zylinderförmigen Bauform ähnliche Abmessungen wie Pneumatikzylinder auf und werden in bestehenden und neuen Konstruktionen aus diesem Grund häufig als Ersatz von pneumatischen Antrieben eingesetzt.

24 Monate

Kostenvergleich Pneumatik (grau) – Elektromechanik (hellblau).

für den Pneumatikzylinder bereits nach drei Wochen. Werden Investitions- und Energiekosten im Anwendungsbeispiel analysiert, ergeben sich beim Einsatz eines industriellen Linearmotors bereits nach 12 beziehungsweise 24 Monaten Einsparungen von 1750 Euro beziehungsweise 4650 Euro gegenüber dem Einsatz eines Pneumatikzylinders. Steigende Energiekosten spielen Linearantrieben in die Hand. Die Energieeffizienz von

pneumatischen Antrieben liegt gemäss EUStudien bei ca. 5 %. Allein für die Pressluftaufbereitung werden in Europa pro Jahr 80 TWh elektrische Energie benötigt. Dies entspricht der Leistung von 7,5 Kernkraftwerken. Der Strompreis für industrielle Grossverbraucher in Europa steigt stetig. Dies führt dazu, dass der Bedarf für energiesparende Maschinen und Anlagen steigt und die Investitionskosten bei den steigenden Energiekosten weiter an Relevanz verlieren werden. ■

Vorteile von Industriellen Linearmotoren • Frei positionierbar • Extreme Dynamik • Hohe Lebensdauer • Geschwindigkeit einstellbar • Überwachte Bewegungen • Niedrige Wartungskosten • Beschleunigung einstellbar • Sanfte Bewegungen • Hygiene (keine Luft) • Programmierbare Kraft • Synchronisierung möglich • Niedrige Energiekosten

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Gleichstrommotoren aus Südkorea

Powerlink für AutomationDrive

Die bürstenlosen Gleichstrommotoren EC-i 40 werden ab sofort am neuen Maxon Motor Standort in Korea produziert. Der neue Produktionsstandort wird zudem das Serviceangebot für den gesamten ostasiatischen Raum verstärken. Bereits im Jahr 2007 hat die Maxon Motor Gruppe mit dem Maxon Motor Service Center in Seoul einen Grundstein ihrer Aktivitäten in Korea gelegt. Die neue Produktionsstätte in Sejong City wurde von lokalen Ingenieuren mit Unterstützung von Produktions- und Entwicklungsexperten vom Hauptsitz aus der Schweiz aufgebaut. Der EC-i 40 mit einem Durchmesser von 40 Millimetern ist für Leistungen bis 70 Watt ausgelegt und zeichnet sich durch ein

Danfoss hat die aktuelle Version seiner Serie VLT Automation Drive FC 300 mit einer PowerlinkSchnittstelle erweitert. Zusätzlich zu intelligenter Plug-and-Play-Technik weist die aktuelle Reihe VLT AutomationDrive FC 300 für Motoren von 0,25 bis 1400 kW ein modulares Design auf und hat in ihrer höher entwickelten Ausführung auch passende Sicherheitsanhaltefunktionen für Installationen nach EN ISO 13849-1 Kategorie 3 integriert. Diese Produktmerkmale bieten substanzielle Vorteile bei Inbetriebnahme, Betrieb und Instandhaltung. Während USB und RS 485 als Standardausstattung

besonders hohes Drehmoment aus. «Die Maxon Motor Gruppe expandiert mit dem vierten Produktionsstandort nach der Schweiz, Deutschland und Ungarn nach Asien. Die Produktion der bürstenlosen Gleichstrommotoren EC-i 40 in Korea ist Teil unserer langfristigen Wachstumsstrategie in Asien», sagt Eugen Elmiger, CEO der Maxon Motor Gruppe.

auf der Hauptplatine ausgeführt sind, handelt es sich bei FeldbusAnschaltungen um wählbare Optionen. Die jüngste Ergänzung der Verbindungsoptionen für die Baureihe VLT AutomationDrive FC 300 ist Powerlink.

POWERLINK-Office | 10719 Berlin | Tel. +49 30 85088529 info@ethernet-powerlink.org | www.ethernet-powerlink.org

Maxon Motor AG | 6072 Sachseln | Tel. +41 41 666 15 00 info@maxonmotor.com | www.maxonmotor.com

Ultrakompakte Rundtische in Pancake-Bauweise

Der direkt angetriebene Rundtisch RSMR-T36 von Parkem ist in vier Baugrössen erhältlich und weist eine spezielle Pancake-Bauweise mit lediglich 22 mm Bauhöhe auf. Kompakt im Gehäuse mit integrierter Lagerung und Messsystem ist er zudem äusserst leicht und verfügt für die flexible Montage sowie Integration über einen Hohlwellendurchmesser von 55 bis 335 mm. Dank des integrierten eisenlosen Direktantriebes mit 1,7 bis 23 Nm Dauerdrehmoment entsteht kein Cogging, was einen sehr hohen Gleichlauf erlaubt. Das

geringe Rotorträgheitsmoment und das hohe Spitzenmoment von 5,7 bis 100 Nm ermöglicht sehr hohe Beschleunigungen. Durch die Positionserfassung direkt an der Last wird zudem eine hohe Steifigkeit und eine Wiederholgenauigkeit bis zu drei Winkelsekunden erreicht. Dies ermöglicht sehr kurze Einschwingzeiten, was sich ebenfalls positiv auf die Zykluszeit auswirkt. Diese Rundtische eignen sich für anspruchsvolle industrielle Anwendungen, in denen hohe Laufruhe, Präzision und Dynamik gefordert ist.

Parkem AG MotionControl, 5405 Baden-Dättwil, Tel. 056 493 38 83 info@parkem.ch, www.parkem.ch

Getriebemotoren für hohe Bandgeschwindigkeiten Siemens Industry erweitert die Getriebemotorenreihe Simogear um zweistufige Schneckengetriebemotoren sowie Getriebe mit einer speziellen Antriebsgruppe zum Anbau von IEC-Normmotoren. Mit den zweistufigen Schneckengetriebemotoren werden die Übersetzungsbereiche der Simogear-Motoren bis zu einer Übersetzung von 1:6,20 nach unten erweitert. Somit werden hohe Abtriebsdrehzahlen erreicht, die besonders in der Fördertechnik höhere Bandgeschwindigkeiten ermöglichen. Die neuen Schneckengetriebemotoren decken den Drehmomentbereich von 100 bis 1400 Nm ab. Durch speziell auf den Anbau von IECNormmotoren ausgelegte An-

triebsgruppen lassen sich nun nahezu alle Motorentypen von Siemens anbauen. Erreicht wird das durch speziell entwickelte Kurzund Kupplungsadapter. Ab sofort stehen in der Simogear-Reihe auch Motoren in Wirkungsgrad IE3 zur Verfügung, wobei die Baugrössen in Wirkungsgrad IE2 und IE3 mit Ausnahme der Motoren mit der Leistung 9,2 kW identisch sind.

Siemens Schweiz AG | Industry Sector | 8047 Zürich | Tel. 0848 822 844 industry.ch@siemens.com | www.siemens.ch/industry


Q U E R S E K TI O N 2 0 0

«Networks & Communication»

Optimiertes An- und Abkoppeln von EtherCAT-Teilnehmern im laufenden Betrieb Hot-Connect ist eine EtherCAT-Eigenschaft für wechselnde Topologien durch direktes An- oder Abkoppeln während des laufenden Anlagenbetriebes. Mit dem neuen EtherCAT-Koppler EK1101-0080 und dem EtherCAT-Abzweig EK1122-0080 mit Fast-Hot-Connect wird die Anbindungszeit auf unter eine Sekunde reduziert und somit die Produktivität erhöht. In Metallbearbeitungsmaschinen ermöglicht dies beispielsweise einen extrem schnellen Werkzeugwechsel. Die Zeit, die für den Werkzeugwechsel benötigt wird, geht 1:1 in die Taktzeit ein; eine Verkürzung der Werkzeugwechselzeit verkürzt folglich auch die Taktzeit und der Ausstoss wird erhöht. Masterseitig unterstützt die Automatisierungssuite TwinCAT den Fast-Hot-Connect-Betrieb. Das EtherCAT-Klemmensystem ist ein modulares I/O-System, bestehend aus elektronischen Reihenklemmen. Die technologischen Eigenschaften von EtherCAT werden optimal unterstützt, da das EtherCAT-Protokoll bis zur einzelnen Klemme vollständig erhalten bleibt. Für alle in der Automatisierungswelt vorkommenden digitalen und analogen Signalformen stehen entsprechende EtherCAT-Klemmen bereit. Unterlagerte Bussysteme, werden über dezentrale Master-/Slaveklemmen integriert.

Beckhoff Automation AG 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 info@beckhoff.ch www.beckhoff.ch


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S W I S S T. N E T – N E TW O R K S & C O M M U N I C A T I O N

Die neue TwinCAT-Version 3.1 bietet viele neue Möglichkeiten. So unterstützt es zum Beispiel alle Source-Code-Control-Tools, die über ein Plug-in für das Visual Studio verfügen. (Bilder: Beckhoff)

ERWEITERTER FUNKTIONSUMFANG UND NEUE EIGENSCHAFTEN MIT TWINCAT 3.1

Effektives Software-Engineering Die Integration von TwinCAT in das Visual Studio verbindet die bewährte Beckhoff Automatisierungstechnik mit der Standard-Entwicklungsumgebung von Microsoft. Hier zeigt sich, dass die Produktphilosophie von TwinCAT und Visual Studio optimal zusammenpasst. Resultat dieser Integration ist ein vereinfachtes Software-Engineering für die Automatisierungstechnik: Die Programmiersprachen und Plattformen sind frei wählbar. Source-Code-Control-Tools können einfach integriert werden und die automatische Codegenerierung wird in Zukunft viele manuelle Schritte ablösen.

D

ie erfolgreiche Durchführung grosser Softwareprojekte in der IT-Welt beruht auf einer über die Jahre entwickelten Methode mit unterstützenden Tools wie das Microsoft Visual Studio. Mit TwinCAT 3 nutzt Beckhoff das Visual Studio als Basis

INFOS Beckhoff Automation AG 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 info@beckhoff.ch www.beckhoff.ch www.beckhoff.de/TwinCAT3

und integriert die für die Automatisierungstechnik notwendigen Konfiguratoren und Programmiersprachen, wie die IEC 61131 oder Matlab/Simulink. Die im Visual Studio vorhandenen Programmiersprachen wie C/C++, oder die .Net-Sprachen, wie C#, können weiterhin genutzt werden. Freiheit bei der Wahl der Programmiersprache. Das Visual Studio von Microsoft ist das weltweit mit Abstand am meisten verwendete Werkzeug zur Softwareerstellung. Mit TwinCAT 3 kann dieses Werkzeug jetzt auch für die Automatisierungstechnik genutzt werden. Visual Studio ist eine Plattform, die mehrere Programmiersprachen

umfasst, und dem Programmierer die Möglichkeit gibt, die Sprache zu nutzen, die er am besten beherrscht und die für die Lösung seines Problems beziehungsweise seiner Aufgabe am geeignetsten ist. TwinCAT 3 ergänzt die Liste der Sprachen um die IEC 61131, die Sprache der SPS-Programmierer für Standard- und SicherheitsSPSen. Die Matlab/Simulink-Integration kann hier auch als weitere Sprache aufgefasst werden. Wer regelungstechnische Aufgabenstellungen oder eine Simulation erstellen will, der kann mit TwinCAT 3 das von Mathworks zur Verfügung gestellte Matlab/Simulink-Paket nutzen. Über die Coder wird dann C- oder C++-Code erstellt,


S W I S S T. N E T – N E TW O R K S & C O M M U N I C A T I O N

Dank der Integration in das Microsoft Visual Studio ist TwinCAT 3 sehr flexibel und vielseitig.

TwinCAT 3 ergänzt das Visual Studio um den aus TwinCAT 2 bekannten System Manager. Die Konfiguration von Systemeigenschaften, von Achsen für Motion-ControlAnwendungen, von SPS- und SicherheitsSPS-Projekten und natürlich die Konfiguration von Feldbussen und Feldbuskomponenten ist in einem Projekt – der sogenannten Solution – integriert.

Welche Plattform hätten Sie gerne? Zu den Paradigmen von Visual Studio gehört ausserdem, dass dem Programmierer unterschiedliche Plattformen in einem einzigen Tool zur Verfügung gestellt werden. Neben den Code-Generatoren für die .Net-Welt gibt es auch mit C/C++ weitere Plattformen, wie die 32-Bit- oder 64-Bit-Betriebssysteme und die bekannten Windows-Betriebssysteme XP/ Windows7/ Windows8 oder CE. Neben den x86-Prozessoren werden auch ARM-Plattformen unterstützt. Genauso ist auch das TwinCAT-System ausgelegt: SPS und Motion Control sind auf verschiedenen Prozessoren und auf verschiedenen Betriebssystemen ausführbar, ohne dass der Programmierer deswegen Anpassungen in der Software vornehmen muss.

Debugger, die das Leben einfacher machen. Wer programmiert, will und muss auch debuggen. TwinCAT 3 nutzt den in Visual Studio integrierten C/C++ Debugger und erweitert ihn in seiner Funktionalität, um das Debuggen von Applikationen zu ermöglichen, die in harter TwinCAT-Echtzeit laufen. Wird eine Applikation in Matlab/Simulink erstellt, dann schätzt der Programmierer die Möglichkeit, in seinem Tool – dem Matlab/ Simulink – zu debuggen. Die SPS -Programmierer hingegen wünschen sich einen SPS-Debugger: Hier stehen Monitoring von aktuellen Werten, Ablaufkontrolle in allen Sprachen und auch die Verwendung von Breakpoints auf der Wunschliste. Das alles ist mit TwinCAT 3 möglich und vollständig in das Visual Studio integriert.

•Runtime auch für 64-Bit-Betriebssysteme •PLC-Runtime für Windows CE (x86) •Bessere Integration von Source-Code-ControlDatenbanken •Automatische Codegenerierung •Offene CNC-Schnittstellen •Scope-Konfiguration im Visual Studio •Integration in Visual Studio 2012 – Condition-Monitoring-Release – TwinCAT Scope Professional •Langzeitaufnahme •Integration ins Anwender-HMI •Report-/Druckfunktionen – OPC UA – PLCopen-konforme Bausteine

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Das Source-Code-Control ermöglicht den einfachen Projektvergleich.

der dann im Visual Studio passend compiliert wird. Die Visual-Studio-Philosophie, verschiedene Programmiersprachen zur Verfügung zu stellen, wird damit im TwinCAT 3 um die für die Automatisierung wichtigen Sprachen ergänzt. Mit der TwinCAT-Version 3.1 werden neu die Runtimes für das 64-Bit-Betriebssystem und für die CE-Plattformen unterstützt.

TwinCAT 3.1: Neuheiten auf einen Blick

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Bestehendes Know-how nutzen. Parallel zum Visual Studio, das eine Reihe von Paketen und Bibliotheken umfasst, die das Programmieren erleichtern, stellt TwinCAT mehr als 70 verschiedene Bibliotheken und Tools für verschiedenste Funktionen zur Verfügung. Dies versetzt den Programmierer in die Lage, das sprichwörtliche Rad nicht immer wieder neu erfinden zu müssen, sondern auf vorhandenem Know-how aufbauen zu können. Mithilfe von Softwaremodulen können einfach wiederzuverwendende Funktionen gekapselt, getestet und releast werden. Damit sind diese Module ohne grossen Aufwand in weiteren Projekten einsetzbar. Elemen-

tare Voraussetzung hierfür ist die Definition von Schnittstellen. In TwinCAT 3 wurde die Component Object Model (COM)-Technologie für die Automatisierungstechnik adaptiert. TwinCAT-Module – egal, in welcher Programmiersprache geschrieben –, .,.m . l.,. m m-,mnb m,-xycv. können zur Laufzeit, unter Echtzeitbedingungen, Methoden anderer Module aufrufen und nutzen, sodass die Wiederverwendung vereinfacht wird. Source-Code-Control-Datenbanken für die Automatisierungstechnik. Applikationen in der IT und in der Automatisierungstechnik haben die Tendenz, immer umfangreicher zu werden. Um dem Mehr an Software Herr zu werden, wird in der IT schon lange eine Datenbank zur Verwaltung des Source-Codes genutzt. Eine Lösung, die sich auch für automatisierungstechnische Applikationen empfiehlt. Damit sich die Nutzer nicht an neue, spezielle Tools gewöhnen müssen, werden in TwinCAT 3 alle bekannten Source-CodeControl-Tools unterstützt, die über ein Plugin für das Visual Studio verfügen. Code automatisch generieren. In komplexen Applikationen oder auch im Serienmaschinenbau wird Software oft automatisch generiert. TwinCAT 3.1 stellt das von TwinCAT 2 bereits bekannte Automation-Interface jetzt komplett zur Verfügung. Das AutomationInterface unterstützt komfortabel die Erstellung oder Änderung kompletter Applikationen, inklusive Konfiguration und Programmierung in unterschiedlichen Programmiersprachen sowie die Verteilung der Applikation im Netzwerk. Jeder Knoten im Baum kann angelegt, gelöscht oder modifiziert werden. Damit lassen sich – wieder mit der Philosophie des Visual Studio vereinbar – automatisiert komplette Projekte erstellen. Die TwinCAT-Version 3.1 ist voraussichtlich im 2. Quartal 2013 verfügbar. ■


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EtherCat-Master für die Hutschiene

Mit der neuen Ixxec-100 bietet Ixxat eine flexible EtherCat-MasterLösung für die Hutschienenmontage an. Für die EtherCat-Master-Funktionalität kommt die Protokollsoftware der Firma Acontis für EtherCat-Master Class A und B zum Einsatz. Durch den speziell optimierten Link-Layer ermöglicht die Ixxec -100 Zykluszeiten von unter 1 ms. Die gewählte EtherCat-Master-Implementierung sowie die im Lieferumfang der Ixxec -100 enthaltenen Schnittstellentreiber und das vorinstallierte Linux-Betriebssystem ermögli-

chen eine rasche Umsetzung von kundenspezifischen EtherCat-Anwendungen sowie die schnelle Übernahme von bestehenden Anwendungen auf die Ixxec -100. Ebenso werden die verfügbaren EtherCat-Master «Feature Packs» unterstützt, inklusive Hot Connect und Ringredundanz. Bei der Entwicklung der Ixxec-100 wurde ein besonderes Augenmerk auf die Anforderungen der verschiedenen Einsatzgebiete gelegt. So verfügt das Gerät trotz lüfterlosem Design über einen erweiterten Temperaturbereich von –40 bis +70°C.

Media Konverter mit Gigabit Speed Mit dem IGMC-1011GF stellt Spectra einen Ethernet Media Konverter vor, der über einen 10/100/1000 Base-TX Port und eine Gigabit-Glasfaserschnittstelle verfügt. Es wird je eine Version mit Single Mode- und mit Multi Mode-Glasfaserschnittstelle angeboten. Eine typische Anwendung für den Mediakonverter ist die schnelle Übertragung von Videodaten über grosse Distanzen, im Freien oder in sonstiger störintensiver Umgebung. Hier garantiert der IGMC-1011GF-Mediakonverter eine sichere und störungsfreie Übertragung. Maximale Übertragungslänge für die Multi ModeVersion ist 550 m, für die Single Mode-Version bis zu 10 km. Das Modul ist einfach auf DIN-Schiene montierbar und verfügt über zwei redundante Eingänge für die Stromversorgung. Der Bereich für die Versorgungsspannung reicht

von 12 bis 48 VDC, die zulässige Umgebungstemperatur beträgt – 40 bis +70 °C.

Spectra (Schweiz) AG | 8132 Egg | Tel. 043 277 10 50 info@spectra.ch | www.spectra.ch

IXXAT Automation GmbH | D-88250 Weingarten | Tel. +49 751 561 460 info@ixxat.de | www.ixxat.de

Steuerung mit Profibus-Anschluss

Drahtlose Übertragung mit hoher Ausfallsicherheit

Hy-Line stellt eine 60 GHz Wireless HD Lösung vor, die eine drahtlose Übertragung mit bis zu 4 Gbps ermöglicht. Benutzt werden Module mit dem neuen WirelessHD 1.1 Industriestandard vor allem in der Vernetzung von TVSpielekonsolen-Camcorder-DVD

Player-PC-Notebook-HD Rekorder und Ähnliches. Die Übertragung unterstützt HDMi 1.4b, HDCP 2.0 bis zu 1080p/60 Hz, Reverse Channel Audio, 2–8 Audiokanäle bis zu 192 kHz sowie HDMiCEC. Die Full HD Videoübertragung ist unkomprimiert mit einer Near Zero Latenzzeit. Dieser neue Standard ermöglicht eine kostengünstige Herstellung von Wireless Solutions, die eine hohe Ausfallsicherheit auch bei grossen Datenraten bietet.

HY-LINE AG | 8247 Flurlingen | Tel. 052 647 42 00 power@hy-line.ch | www.hy-line.ch

Das Kommunikationsmodul Simatic CM 1542-5 von Siemens Industry erweitert die Steuerung Simatic S7-1500 um einen ProfibusAnschluss. Die Baugruppe ergänzt die Ausführungen der S7-1500 ohne integrierte Schnittstelle um eine 9-polige Sub-D-Buchse für die Kommunikation mit unterlagerten Profibus-Geräten in Bandbreiten von 9,6 kBit/s bis 12 MBit/s. Über das Modul lassen sich zu-

dem getrennte ProfibusStränge, also die Steuerung mehrerer Feldgeräte über mehrere ProfibusSegmente, realisieren. Der Simatic CM 1542-5 übernimmt dabei sämtliche Kommunikationsaufgaben und entlastet auf diese Weise die CPU der Steuerung. Die Projektierung aller Funktionen erfolgt über das TIA Portal Version 12. Diagnoseinformationen können über das Frontdisplay der angeschlossenen Simatic S71500, mittels TIA Portal oder über den Webserver der Steuerung eingesehen werden. Für die Synchronisierung der Uhrzeit innerhalb der Anlage kann das neue Kommunikationsmodul sowohl als UhrzeitMaster wie auch als Uhrzeit-Slave eingesetzt werden.

Siemens Schweiz AG | Industry Sector | 8047 Zürich | Tel. 0848 822 844 industry.ch@siemens.com | www.siemens.ch/industry


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DIN-Schienennetzteil mit hohem Wirkungsgrad 65 mm breit ist das neue 480-Watt-DIN-Schienennetzteil CPS20 von Puls – damit reduziert es den Platzbedarf zu bisherigen 480-WattNetzgeräten um 20 Prozent oder mehr. Die Abmessungen und der hohe Wirkungsgrad von 94 Prozent wurden erreicht durch den Einsatz von Mikrokontrollern und Synchrongleichrichtern. Der Wirkungsgrad wurde zudem auch im Teillast- und Leerlaufbetrieb optimiert. Weitere Eigenschaften des CPS20 sind ein 85–264 VAC Weitbereichseingang, aktive PFC, elektronische Einschaltstrombegrenzung, akti-

ver Transientenfilter, Arbeitstemperaturbereich –25 bis +70 °C und 20 Prozent Leistungsreserve, die bis +45 °C auch dauerhaft bezogen werden kann. Zum Auslösen von Leitungsschutzschaltern in 24 VDC Laststromkreisen liefert das CPS20 für 15 ms bis zum vierfachen Ausgangsstrom. Die Geräte sind parallel schaltbar, verfügen über einen DC-OK RelaisKontakt und ein grosses internationales Zulassungspaket. Das CPS20 ist in den Ausgangsversionen 24 VDC/20 A und 48 VDC/10 A ab Lager lieferbar.

PULS Electronic GmbH | 5108 Oberflachs | Tel. 056 450 18 10 | info@puls-power.ch | www.puls-power.ch

RTC-Module im kleinen HTCC-Gehäuse Geringe Abmessungen von 2,7 x 2,5 x 0,9 mm3 bieten die vier neuen, ab sofort bei MSC verfügbaren Real Time Clock-Module im «C3»-Gehäuse von Micro Crystal. Die mit einem 32,768kHz-Quarz und integrierter Temperaturkompensation ausgestatteten RTCs RV-3029-C3 und RV-3049-C3 sind für Betriebstemperaturen von bis +125 °C spezifiziert, im Bereich zwischen – 40 bis +85 °C ist eine Genauigkeit von ±6 ppm gewährleistet. Bei dem Low-Power-RTC-Modul

RV-8564-C3 beträgt der Stromverbrauch bei 3 V Versorgungsspannung lediglich 250 nA, bei der

Ultra-Low-Power-Version RV-8523-C3 sogar nur 130 nA. Wie die RTCs im grösseren C2 High Temperature Cofired Ceramics (HTCC-)- Gehäuse lassen sich die kompakteren neuen C3-Versionen mit Versorgungsspannungen zwischen 1,2 beziehungsweise 1,3 und 5,5 V betreiben. Auch alle anderen elektrischen Parameter sind mit den Vorgängermodellen identisch. Die C3 RTC-Module sind AEC-Q200-qualifiziert, RoHSkonform sowie zu 100 Prozent bleifrei.

MSC-Gleichmann Schweiz AG | 8604 Volketswil | Tel. 043 355 33 62 | volketswil@msc-ge.com | www.msc-ge.com

Überwachungsrelais für ein- und dreiphasige Anwendungen Finder präsentiert eine neue Serie von elektronischen Überwachungsrelais für ein- und dreiphasige Anwendungen. Die Serie 70 mit den Typen 70.11, 70.31 und 70.41 überwacht Unterspannung, Überspannung, Über-/Unterspannungsbereich, Phasenfolge, Phasenausfall, Phasenasymmetrie und N-Leiterbruch. Die Relais arbeiten nach dem Prinzip der positiven Sicherheitslogik. Beim Erkennen eines Fehlers öffnet der Schlies-

ser. Die Geräte haben frontseitig mit Schlitz- oder Kreuzschlitz-Schraubendreher einstellbare Bedienelemente sowie eine farbige LED-Statusanzeige. Der Ausgangskontakt schaltet 6 oder wahlweise 10 A. Das Kontaktmaterial ist cadmiumfrei. Der Typ 72.31 für Phasenfolge und Phasenausfall wird in der neuen Produktreihe der Serie 70 unter der neuen Typenbezeichnung 70.61 weitergeführt. Die technischen Daten bleiben unverändert.

Finder (Schweiz) AG | 8157 Dielsdorf | Tel. 044 885 30 10 | finder.ch@finder-relais.ch | www.finder-relais.ch

› Laserlichtquellen › Laserlichtschranken › Lasersysteme

Alles aus einer Hand, www.ilee.ch Sie können auf 30 Jahre Erfahrung zählen. Wir lösen Ihre Probleme und nutzen dazu Lasersysteme, optische Sensoren, Optik, Opto-Mechanik und Messtechnik.

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Embedded-Computer für Hochleistungsapplikationen Adlink hat mit dem MXC-6300 die Palette seiner lüfterlosen Embedded-Computer erweitert. Ausgerüstet mit einem Intel Core i7/i5/i3 Processor der dritten Generation und einem QM77 Chipset bietet der MXC-6300 hohe Rechenleistung und ausserordentliche Grafikleistung für bis zu drei unabhängige, hochauflösende Displays. Drei PCI/PCIe-Erweiterungsslots ermöglichen den Einsatz verschiedenster I/O-Karten. Die Summe seiner Eigenschaften macht den MXC-6300 zur Lösung für Applikationen, die kompakte Grösse, grosse Rechen- und Grafikleistung und umfassende I/OMöglichkeiten unter schwierigen

Umweltbedingungen erfordern. Dazu zählen industrielle Bildverarbeitung, Fabrikautomatisierung, Schiffsautomatisierung und Videoüberwachung. Bei minimalem Platzbedarf sorgen die Intel Core Prozessoren der dritten Generation für verbesserte Leistung und Energieeffizienz.

MPI Distribution AG | 5405 Dättwil | Tel. 056 483 34 44 info@mpi.ch | www.mpi.ch

Modulares 1200-W-Netzteil

Nach der Einführung des 600 Watt modularen Netzteils im Format 3 x 5" stellt Trenew Electronic jetzt die neue NEVO+1200 Serie vor, eines der kleinsten und effizientesten 1200-Watt-Netzteile auf dem Markt. Mit einer Leistung von bis zu 1200 Watt aus einem 1,2 kg und 6 x 6" x 1U-Gehäuse ist das NEVO+1200 eine geeignete Stromversorgung für Anwendun-

gen, bei denen Grösse und Gewicht von entscheidender Bedeutung sind. Jedes NEVO+1200 System besteht aus einem Grundchassis, in das bis zu acht Ausgangsmodule eingefügt werden können. Diese sind erhältlich in allen gängigen Ausgangsspannungen (1,5 V bis 58 V) und können bei Bedarf in Reihe oder parallel geschaltet werden. Die Netzteilserie hat vollständige Sicherheitszulassungen gemäss EN60950 Edition 2 und für medizinische Anwendungen ist das NEVO+1200 nach der neuesten EN60601 Edition 3 zugelassen. Es besitzt einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 89 Prozent und ist geeignet für 1U-Applikationen.

Trenew Electronic AG | 8630 Rüti ZH | Tel. 055 250 66 00 info@trenew.ch | www.trenew.ch

Hochgenaue Stromwandler Lem stellt mit der Serie LA 130-150 neue Stromwandler für Antriebssteuerungen, Wechselrichter, Stromversorgungen und allgemeine industrielle Anwendungen vor. Die leiterplattenmontierbaren (PCB) Wandler bieten alle die gleiche kompakte Stellfläche und gleichen Gehäuseabmessungen. Mit ihnen lassen sich Nennströme bis 130 beziehungsweise 150 Aeff messen. Durch LEM’s Know-how im Bereich Hall-EffektWandlertechnik mit geschlossenem Regelkreis bietet die LA 130-150 Serie eine hohe Genauigkeit und hochlineare Messung. Die LA 130-150 Wandler messen Gleichströme (DC), Wechselströme (AC) sowie Puls-Ströme und

stellen als Ausgang ein Stromsignal bereit, das proportional zum gemessenen Primärstrom ist. Zwei Wandlungsbereiche stehen zur Verfügung: Faktor 1000 oder 2000 genauso wie zwei verschiedene Befestigungsarten. Bei der Open-Apertur-Variante wird der Primärstrom durchgeleitet oder der Wandler ist am Primärleiter befestigt, der dann direkt an die Host-Leiterplatte angeschlossen wird.

LEM INTERNATIONAL SA | 1228 Plan-les-Ouates | Tel. 022 706 11 11 lem@lem.com | www.lem.com

Neues Evaluationboard-Konzept für 32-Bit-Mikrocontroller Der Renesas RX63N ist die effiziente Dampfmaschine unter den 32-Bit-MCUs. Hohe Rechengeschwindigkeit, moderne Schnittstellen, 2 MByte Speicher und geringe Stromaufnahme ermöglichen neue Applikationen und Anwendungen. Mit seinem 100-MHz-Flash (ohne Waitstates) erreicht der RX63N unter Volldampf echte 165 DMIPS. Er ermöglicht ein sehr strahlungsarmes Design, da alle wichtigen Taktquellen bereits integriert sind. So sind zum Beispiel Ethernet, USB Host/Funktion/ OTG, CAN und TFT-Treiberfunktion direkt auf einem Chip zusammengefasst. Zusätzlich sind 50-MHzund 125-KHz-Oszillatoren enthalten. Der RX63N lässt sich in der

beliebten Entwicklungsumgebung Eclipse programmieren. Die gesamte Debuggersoftware stellt der Hersteller ohne Einschränkung komplett kostenlos zur Verfügung. Entwickler können schnell mit Volldampf loslegen. Das Evaluationboard-Konzept für den RX legt seinen Fokus auf ein minimalistisches und effizientes Konzept aus MCU und den nötigen peripheren Bauteilen.

GLYN Schweiz | 8133 Esslingen | Tel. 044 944 55 00 sales@glyn.ch | www.glyn.ch


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Embedded Evaluation-Kit mit Kommunikationssoftware

Stärkere Akkus mit niedriger Selbstentladung

Ob Cyber-Physical Systems, M2M oder Industrie 4.0 – SoM- und CoM-Module vereinfachen zukünftige Systementwicklungen nur noch in relativ geringem Umfang. Der weitaus grösste Eigenanteil einer Entwicklung – oft mehr als 80 Prozent – entfällt auf die Software. Einen Schritt weiter ist man bereits, wenn zum Lieferumfang eines Embedded Systems eine Kommunikationssoftware für Frontend und Backend gehört, die sich als Basis für eigene Anwendungen nutzen lässt. Zur Lösung dieser Problematik dient das Embedded System Evaluation Kit 4.0 von SSV Software Systems. Neben einem SoM mit vorinstallierten Treibern für den Zugriff auf einen Backend-Server in der Cloud beinhaltet das Eval Kit verschiedene Softwarebausteine. Die Backend-Software kann bei beliebigen Serviceanbietern im Inter-

Ab sofort gibt es die neue verbesserte Generation von Eneloop XX mit noch mehr Kapazität und einer noch geringeren Selbstentladung. Die bereits mit Solarenergie vorgeladenen Ready-To-Use-Akkus der Grösse AA verfügen über eine erhöhte Nominalkapazität von nun 2550 mAh (Minimumkapazität 2450 mAh). Das stellt eine Verbesserung der Kapazität von 50 mAh dar. Die bereits geringe Selbstentladung wurde im Vergleich zu dem bisherigen Modell nochmals um zehn Prozent verbessert. Ergänzt wird die Eneloop XX Reihe nun erstmals durch die Grösse AAA. Hier beträgt die Nominalkapazität 950 mAh (Mini-

net oder innerhalb lokaler IP-Netzwerke zur Ausführung gebracht werden, sodass hier keinerlei unerwünschte Abhängigkeiten entstehen. Die webbasierten FrontendFunktionen unterstützen sowohl PCs als auch Smartphones. Zum SSV Evaluation-Kit gehört auch ein informatives White Paper mit dem Titel «Distributed Embedded Systems – Die Basis für CPS, M2M und das Internet der Dinge». Dieses präsentiert Herausforderungen und Lösungen rund um Embedded Systeme.

SSV Software Systems GmbH | D-30419 Hannover | Tel. +49 (511) 40 00 042 smu@ssv-embedded.de | www.ssv-embedded.de Embedded World: Halle 4/444d

CPCI Serial Rechnerkarte mit i7 Prozessor Die SC1 Allegra ist der erste Rechner mit dem neuen CPCI Serial Standard. Die Rechnerkarte basiert auf der dritten Generation i7 Prozessor und verfügt über die neusten Anschlüsse wie DisplayPort, USB3.0 sowie Gigabit Ethernet. Das Board ist mechanisch mit den gängigen CPCI Karten kompatibel. Neu sind die auf dem PICMG CPCIS.0 Standard basierenden seriellen Verbindungen. Jeder Einsteckplatz verfügt über 6 Highspeed-Stecker (P1 bis P6) mit Anschlüssen für PCIexpress, SATA, USB, GByte Ethernet, I/O und Stromversorgung. Dank der grosszügigen Auslegung der SC1

(20 PCIexpress Lanes, 6 x USB, 6 x SATA Raid sowie 2 x GByte Ethernet) können auch sehr komplexe Systeme realisiert werden.

Trenew Electronic AG | 8630 Rüti ZH | Tel. 055 250 66 00 info@trenew.ch | www.trenew.ch

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mumkapazität 900 mAh). Beide Grössen verfügen über eine Nennspannung von 1,2 V. Angeboten werden die neuen Eneloop XX jeweils in einer 4er-Blisterpackung, wahlweise auch zusammen mit einem schwarzen Eneloop MQR06-Ladegerät für AA und AAA Ni-MH Akkus. Eneloop XX Akkus sind geeignet für Geräte mit hohem Energieverbrauch, wie beispielsweise in Blitzgeräten von Kameras.

Sanyo Electric Service (Europe) AG | 4142 Münchenstein | Tel. +41 61 338 92 25 www.sanyo.com | www.eneloop.info


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Sensoren regulieren Roboter-Muskelbewegungen Er wird 1,30 Meter gross sein, soll an einen «sympathischen» Jungen erinnern und der menschlichen Anatomie und Bewegung deutlich näherkommen als viele seiner bisherigen Artgenossen. «Roboy» heisst die neueste Roboter-Entwicklung des Artificals Intelligence Laboratory (AI Lab) der Universität Zürich, die zusammen mit einem Projektteam aus Wissenschaft und Industrie in nur rund neun Monaten entsteht. Wenn Roboy am 9. März anlässlich des Weltkongresses «Robots on Tour» in Zürich das Licht der Welt erblickt, wird die Öffentlichkeit einen Roboter mit humanoiden Eigenschaften bestaunen können. Neben Berührungsempfindlichkeit und Gesichtserkennung zeigt Roboy Bewegungen, die denen des Menschen nachempfun-

den sind. Elektromotoren ziehen und verkürzen die Sehnen und imitieren so die Muskelbewegung im menschlichen Körper. Um den Bewegungsapparat des Menschlichen Körpers so nachzuahmen, bedarf es einer Fülle von Hightech im Innenleben von Roboy wie etwa Sensoren von Baumer.

Baumer Electric AG | 8500 Frauenfeld | Tel. 052 728 13 13 sales.ch@baumer.com | www.baumer.com

Umfassender Service für Entwickler

Mit der neuen Version DesignSpark PCB 4.0 hat der ElektronikVertrieb RS Components ein Leiterplattenentwurfstool geschaffen, das Entwicklern einen umfassenden Support von der Entwicklung bis zur Bestellung der Leiterplatte bietet. Auch der Onlineshop WEdirekt von Würth Elektronik ist mit der neuen Softwareversion vernetzt. Viele praktische Funktionen ergänzen die neue Softwareversion aus dem Hause RS Components, wie zum Beispiel eine Komponen-

ten-Bibliothek (ModelSource) und ein Leiterplatten-Fertigungsservice. PCB Quote generiert eine Kostenübersicht auf Basis von Standardleiterplatten und den verwendeten Spezifikationen. Der Designer kann sich dann unmittelbar für einen Lieferanten entscheiden und seine Arbeit auf Basis dieses Direktangebotes fortsetzen. Ist das Design der Leiterplatte abgeschlossen, geht die Bestellung direkt an den Lieferanten und in die Produktion.

RS Components GmbH | 8820 Wädenswil | Tel. 044 283 61 90 vertrieb@rsonline.ch | www.rsonline.ch

Tests von HDMI- und mobilen Geräten automatisieren National Instruments stellt den Analysator für digitale Audio- und Videosignale NI PXIe-1491 für HDMI-, DVI- und mobile Geräte vor. Er ist für hohen Durchsatz beim Test für Unterhaltungselektronik wie Set-Top-Boxen, Bluray-Player, Smartphones und Tablets optimiert und ermöglicht automatisierte Messungen, die manuelle Prüfungen überflüssig machen. Im Lieferumfang des PXIe-1491 ist die NI Video Measurement Suite enthalten, die vielseitig einsetzbare Werkzeuge für die Analyse einer grossen Auswahl an Videostandards umfasst. NI bietet ausserdem Zusatzpakete wie die Software NI Picture Quality Analysis (PQA) sowie die Software NI

Audiomaster an, mit der ausführliche Audiotests durchgeführt werden können, beispielsweise zur Bestimmung des Frequenzgangs und des Klirrfaktors. NI PQA liefert aussagekräftige Informationen zu Kenngrössen wie Nutzerzufriedenheit, Spitzen-Signal-Rausch-Abstand und den Index zur Strukturähnlichkeit.

National Instruments | 5408 Ennetbaden | Tel. 056 200 51 51 ni.switzerland@ni.com | www.ni.com/switzerland

Protokollanalyse in der MSO-Einstiegsklasse Hameg Instruments bietet mit der Option HOO12 das Triggern und Dekodieren von CAN- und LINProtokollen an. Zusammen mit den Optionen HOO10/11 für I2C, SPI und UART/RS-232 hat das Unternehmen somit für die meisten Kunden der Automobil-, Medizintechnik-, Luftfahrt- und Automatisierungsindustrie eine Komplettlösung für die Entwicklung von Embedded Systemen im Angebot. Die Oszilloskope der HMO-Serie, die 2010 und 2012 von den Lesern der Elektronik zum «Produkt des Jahres» gewählt wurden, können sogar zwei CAN-Busse gleichzeitig dekodieren und eignen sich daher insbesondere für Systementwick-

ler. Für alle Protokolle wurde eine Tabellendarstellung der dekodierten Werte implementiert, die in einer Zeile die kompletten Informationen eines Nachrichtentelegrammes darstellen. Spezielle Triggereigenschaften erlauben dabei die gezielte Isolierung einzelner Nachrichten. Praktisch ist auch die für individuelle Messaufgaben mögliche Beschriftung der 2/4 analogen und 8/16 digitalen Kanäle.

Roschi Rohde & Schwarz AG | 3063 Ittigen | Tel. 031 922 15 22 sales@roschi.rohde-schwarz.com | www.roschi.rohde-schwarz.ch


V E R B I N D U N G S TE C H N I K

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DIE NEUEN STECKVERBINDER SCHÜTZEN VOR VIELERLEI UMWELTEINFLÜSSEN

Undicht gibts nicht Bei den neuen Steckverbindern von Binder ist die Schnittstelle im ungesteckten Zustand verschlossen. Ein innerhalb des Steckers angebrachter Deckel schliesst den Kontaktbereich ab und schützt ihn gegen Wasser, Schmutz und Fremdkörper.

D

ie Schutzarten nach EN 60529 für wasserdichte Steckverbinder beziehen sich auf den gesteckten und verriegelten Zustand. Damit das am Gehäuse befindliche Flanschteil den Schutzgrad erreicht, ist ein Kabelsteckverbinder nötig. Was, wenn das Gegenstück nicht gesteckt ist, etwa bei Service- und Reinigungsarbeiten? Anwender wissen meist nicht, dass die Steckverbindung nun die geforderte Schutzart nicht erfüllt und undicht ist. Das kann zu Ausfällen, Störungen und gar zum Totalausfall des Gerätes führen.

dung handelt. Die Kontaktelemente des geräteseitig montierten Flanschteils werden durch einen gefederten Deckel verdeckt. Dieser schliesst den Kontaktbereich ab und schützt ihn gegen Wasser oder Schmutz. Die Kontaktelemente sind durch die Verschlusstechnik berührungssicher verschlossen und gegen Manipulation geschützt. Die Kontakte sind Stanzteile mit einer be-

Stand der Technik. Zu dieser Problemstellung haben sich verschiedene Lösungsansätze durchgesetzt: Als bewährt gilt der Einsatz einer Schutzkappe, die auf das nicht belegte Flanschteil gesteckt wird. Das ist häufig kompakter und günstiger als die Steckverbindung und meist lässt sich die Schutzkappe mit einem Band, Draht oder einer Kette nahe des Flanschteils befestigen. Ebenfalls verbreitet ist die Abdichtung durch das VerDicht gegen sämtliche Umwelteinflüsse: die Binder Serie 770 NCC. giessen mit Dichtungsmassen, aus optischen Gründen und bei beengten Platzverhältnissen eine sonderen kreisrunden Kontur und sie sind Alternative zur Schutzkappe, da der Ver- an der äusseren Wand im Inneren des Steguss von aussen meist nicht sichtbar ist. ckers eingehängt. Dicht- und Abdeckbereich Weniger etabliert ist der am am Flanschge- des Kontaktträgers bestehen aus unterhäuse befestigte Klappdeckel. Meist ist er schiedlichen Materialien. Beim Stecken des gefedert, sodass er sich selbstständig ver- Kabelteils gleitet der Kontaktträger über die schliesst, sobald der Stecker entfernt wird. federnden Kontakte und gibt sie zur KontakDurch den grossen Bauraum lässt sich die- tierung frei. Wird das Kabelteil erneut entse Lösung bei geringem Platzbedarf nicht riegelt, gleitet der Kontaktträger mittels Ferealisieren. derkraft über die Kontaktelemente in seine Weiter sind freiliegende Steckbereiche pro- ursprüngliche Ausgangsposition zurück und blematisch, wenn zum Beispiel Umweltein- verschliesst den Kontaktbereich wieder. flüsse die Kontakte verschmutzen. 5000 Steckzyklen sind garantiert. In der Regel Die Besonderheit liegt im Verborgenen. Auf wird hier von 500 oder weniger Steckzyklen den ersten Blick ist nicht zu erkennen, dass ausgegangen. Der aus Kunststoff bestehenes sich um eine elektrische Steckverbinde Flanschstecker ist resistent gegen Vibra-

tionen und Stösse und mit einem Durchmesser von knapp 18 mm bei acht Kontakten, in Löt- oder Tauchlötausführung, äusserst kompakt. Der Kabelstecker, ebenfalls aus Kunststoff, mit einer neu entwickelten Bajonettverriegelung und einer ausgeprägten Kodierung sorgt für eine sichere Bedienung. Beim Entriegeln bleibt der Bajonettring in der eingenommenen Position und befindet sich dadurch beim Verriegeln bereits automatisch in der richtigen Position. Wenn es schnell gehen muss oder die Steckverbindung nicht sichtbar ist, bietet dies einen grossen Vorteil. Bei den Kontaktstiften handelt es sich um gedrehte Ausführungen mit Lötanschluss und Goldoberfläche. Den Kabelstecker gibt es mit drei verschiedenen Kabelabgängen für Kabel mit einem Durchmesser von 2,5 bis 8 mm. Durch die wenigen Komponenten und den einfachen Aufbau ist eine sichere Konfektionierung und Montage gewährleistet. Die Binder Serie 770 NCC (Not Connected Closed) (Bilder Compona) steht, bietet durch dieses neue Verschlusssystem für wasserdichte Anwendungen ein grösseres Potenzial und dies ohne Mehrkosten für Zubehör und Montagearbeiten. Der Einsatzbereich ist vielfältig und branchenübergreifend, bietet sich aber aufgrund seiner «dichten» Eigenschaften vor allem in der Medizin- und Messtechnik an. ■

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Bauteile und Distribution Eichenstrasse 2 Tel. +41 55 415 90 90 CH-8808 Pfäffikon SZ Fax. +41 55 415 90 91 info@stemmer-imaging.ch www.stemmer-imaging.ch CH-8953 Dietikon Bernstrasse 394 Tel. +41 (0)44 745 61 61 Fax +41 (0)44 745 61 00

Kabel

CH-1010 Lausanne Av. des Boveresses 52 Tel. +41 (0)216 54 01 01 Fax +41 (0)216 54 01 00

Distribution is today. Tomorrow is EBV!

www.ebv.com

Dienstleistungen www.heiniger-ag.ch Heiniger Kabel AG, 3098 Köniz

OPTO LOGIC TECHNOLOGY SA Rte de Vevey 105, CH-1618 Châtel-St-Denis Tel. +41/21/948 20 80, Fax +41/21/948 20 88 info@optologic.ch, www.optologic.ch

LCD Displays, TFT Displays, Touch Panels, Thermal printers, Impact printers, Kiosk printers, TFT Monitors, Panel PC’s.

Elektronikfertigung Systembau Kabelkonfektion www.hadimec.com

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megalink 2.13

IMPRESSUM

Impressum

Firmen in dieser Ausgabe ABB Schweiz AG

13

Medienstelle ABB Schweiz

Megalink - Elektronik + Automation ISSN 1662-9558 20. Jahrgang «Megalink» 29. Jahrgang «EC Woche» 34. Jahrgang «Precision» 52. Jahrgang «Elektroniker» www.megalink.ch Total verkaufte Auflage: 2310 Ex., Total Zielversand/Gratis: 5610 Ex.

Aegis Media GmbH & Co. KG

11

Mero Microchip (Schweiz)

57

Analog Devices GmbH

15

Mesago Messe Frankfurt GmbH

15

Arrow Electronics

13

Messe München GmbH

13

Astrel AG

59

Mitsubishi Electric Europe B.V.

12

Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch

Avnet Memec - Avnet EMG GmbH

12

MPI Distribution AG

Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51

B&R Industrie-Automation AG

14

National Instruments

Baumer Electric AG

60

NTI AG – LinMot

50

Beckhoff Automation AG

54

Nürnberg Messe GmbH

40

Geschäftsführer Christoph Marty

AWK Group AG

Compona AG

6

3, 61

Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan

Danfoss AG

11

Distrelec AG

5

Redaktion Megalink, Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 42, Fax +41 (0)58 200 56 61 Chefredaktor: Patrick Müller, Tel. +41 (0)58 200 56 59 Redaktor: Daniel Wallimann, Tel. +41 (0)58 200 56 30

easyFairs Switzerland GmbH

Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.

EBV Elektronik GmbH & Co. KG Endress+Hauser Consult AG

20 US1, 22 4

8, 34

2, 58

MSC-Gleichmann Schweiz AG

57

US 2, 10, 29, 60

Panasonic Electric Works Schweiz AG Parkem AG

5 5, 52

POWERLINK-Office

52

Puls Electronic GmbH

57

Rockwell Automation AG

18

Roschi Rohde & Schwarz AG19, 30, 29, 39, 60

EPLAN Software & Service AG

14

RS Components GmbH

Finder (Schweiz) AG

57

Sanyo Electric Service (Europe) AG

59

Ford Motor Company

9

Schmid Elektronik AG

41

GLYN GmbH & Co. KG Harting AG

23, 58 6

11, 24, 60

Schweizerische Normen-Vereinigung Siemens Schweiz AG IA & DT

6

6, 7, 52, 56

Hirschmann Automation

37

SIGMATEK Schweiz AG

21

Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04

HY-LINE AG

56

Silica

14

I.L.E.E. AG

27

Spectra (Schweiz) AG

56

Anzeigen Thorsten Krüger, Tel. +41 (0)58 200 56 32 Verena Müller, Tel. +41 (0)58 200 56 42 Anzeigentarif unter www.megalink.ch

Iftest AG

5

SSV Software Systems GmbH

59

Leiter Lesermarkt/Online Valentin Kälin Aboverwaltung abo@megalink.ch, Tel. +41 (0)58 200 55 64 Preise Abonnementspreis Fr. 84.–, Ausland Fr. 85.– plus Postgebühren Layout/Produktion Ursula Urech Druck Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

IXXAT Automation GmbH

56

Swiss Technology Network

16

Jetter (Schweiz) AG

15

Texas Instruments

12

Keller AG

US 4

Trenew Electronic AG

Kontron Embedded Computers GmbH

44

Westermo Data

LEM INTERNATIONAL SA

58

ZHAW School of Engineering

MathWorks GmbH

US 3

Maxon Motor AG

8, 52

Beilage:

25, 51, 58, 59 32 8

Swiss Technology Network

Vorschau Megalink 3-13 erscheint am 26.3.2013

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

Vorzugsthemen: Bauteile (Analog, Leistungshalbleiter), Messen + Prüfen, Automation (SPS, IPC, Bildverarbeitung), Kommunikation (Vernetzung), in motion – Antriebstechnik/Fluidik (Asynchronantriebe, Frequenzumrichter), Industriebedarf (Roboter), Aus- und Weiterbildung, Hannover Messe Inserateschluss: 5.3.2013


©2013 The MathWorks, Inc.

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