/WIFO_Budgetsanierung

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Zum Vergleich: In den Jahren 2010 bis 2013 beträgt das jahresdurchschnittliche Defizit gemäß aktuellem Budgetpfad der Bundesregierung etwa 3,7% des BIP. Das nominelle Wirtschaftswachstum wird gemäß der aktuellen mittelfristigen Prognose des WIFO 2010 bis 2014 gut 3% p. a. betragen. Diese Modellrechnungen unterstreichen einerseits die Bedeutung einer forcierten Wachstumspolitik als eine wichtige Voraussetzung für die möglichst rasche Sanierung der öffentlichen Haushalte. Als Faustregel gilt, dass ein Prozent Wachstum den Budgetsaldo um 0,3% des BIP verbessert. Andererseits ist auch eine möglichst rasche Rückführung der jährlichen Neuverschuldung ein bedeutender Faktor für die Eindämmung der Schuldenquote. Nicht zuletzt ist die Beschäftigungsentwicklung entscheidend vom Wirtschaftswachstum abhängig: Die Vor–Krisen–Erfahrungswerte zeigen, dass ein Aufbau von Vollzeitbeschäftigungsverhältnissen erst ab einem realen Wirtschaftswachstum von 2% geschieht, für den Abbau der Arbeitslosigkeit ist ein reales Wachstum von mindestens 2,5% erforderlich. Durch ein arbeitsintensiveres Wachstum und intelligente Formen der Arbeitszeitverkürzung (z. B. Bildungskarenz, Sabbaticals) könnte versucht werden, diese Schwellenwerte um 0,5 Prozentpunkte zu senken. Übersicht 2.5: Staatsschuldenquote im Jahr 2020 bei alternativen Annahmen zu Budgetdefizit und Wirtschaftswachstum Ø Budgetdefizit in% des BIP Ø Anstieg des BIP in % 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0

0,0

–0,5

–1,0

–1,5

–2,0

51,1 53,7 56,3 59,1 62,1

55,2 58,0 60,7 63,6 66,7

59,3 62,3 65,1 68,1 71,3

63,4 66,6 69,5 72,6 75,8

67,5 70,9 73,9 77,1 80,4

Q: WIFO. Berechnungen anhand des nominellen BIP.


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