kontur58

Page 1


Vorarlbergs Wirtschafts- und Lifestyle-Magazin

Kunst zwischen Feld und Form

Ein Flughafen im Gegenwind

Dunkle Töne verleihen den Festspielen Klang

Ziemlich schräge Typen auf zwei Rädern

Design: Folgt die Form noch der Funktion

Wo Dürers Hase die Cobra grüßt

Gesundes Wachstum, nachhaltige Ernte.

Sicher, kompetent und persönlich –unsere Werte sind so bewährt wie aktuell. Sie schaffen den Boden für nachhaltiges Vertrauen.

Zeitgemäßes Private Banking verlangt exzellentes Wissen ebenso wie Vernunft, maßgeschneiderte Lösungen sowie den Blick für das richtige Maß. raiba-privatebanking.at

Editorial

Gutes Timing besteht darin, die Gunst der Stunde zu nutzen. Es verlangt Gespür, Mut und mitunter Geduld, bis sich der richtige Moment zeigt. In einer Welt, die sich pausenlos beschleunigt, wird die Fähigkeit, zur rechten Zeit das Richtige zu tun, zum eigentlichen Maßstab für Weitblick. Das zeigt sich umso mehr in Phasen der radikalen Veränderung. Was tun? Stillhalten? Bei People´s ist keine Zeit für Warteschleifen, sondern für Lösungen, die nicht auf perfekte Bedingungen warten, sondern aus Verantwortung entstehen. Im Falle der Springreiterin Katharina Rhomberg sind es viele Jahre des Trainings – und plötzlich öffnet sich eine Tür: ein Platz in einem Top-Team wird frei und sie ist bereit. Selbst in der MotoGP, wo Maschinen dominieren, ist Timing keine rein technische Disziplin. Der Hauch eines Zögerns beim Bremsen, ein intuitiver Impuls in der Kurve kann alles verändern.

Manchmal ist auch die Zeit reif für dunkle Töne: Festspiel-Intendantin Lilli Paasikivi bringt verdrängte Traumata, fatale Muster, autoritäre Reflexe auf die Bühne und schafft so eine beklemmende Nähe zur Gegenwart. All das zeigt: Timing ist kein Zufall. Es ist die Kunst, nicht zu früh und nicht zu spät zu sein, sondern wenn es zählt, manchmal garniert mit dem berühmten Quäntchen Glück.

Viel Spaß wünscht Ihnen Ihr kontur-Redaktionsteam

Impressum

Herausgeber, Medieninhaber und Hersteller: Russmedia Verlag GmbH, A-6858 Schwarzach, Gutenbergstraße 1

Redaktionelle Leitung: Christiane Schöhl von Norman, christiane.norman@russmedia.com

Redaktion: Christa Dietrich, Ernest F. Enzelsberger, Elisabeth Längle, Stefan Pabeschitz, Angelika Schwarz, Marie Francesca Trankovits

Artdirection: Bernadette Prassl, bernadette.prassl@russmedia.com

Anzeigenberatung:

Russmedia GmbH, A-6858 Schwarzach, Gutenbergstraße 1 Patrick Fleisch, Thorben Eichhorn, Roland Rohrer, Andrea Oberjörg

Druck:

Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 81

Erscheinungstag: 10. Juni 2025; Nächste Ausgabe: 7. November 2025

Inhalt

Seite 07 | Bregenzer Festspiele. Trauma, Lust und Drama

Seite 13 | St.Gallen-Altenrhein. Ein Flughafen im Gegenwind

Seite 19 | Cabrio. Kein Dach über dem Kopf

Seite 22 | Katharina Rhomberg. Sprung an die Weltspitze

Seite 26 | MotoGP. Ziemlich schräge Typen

Seite 30 | Symphonieorchester. Weithin unüberhörbar

Seite 36 | Hermann Nachbaur. Vom Acker zur Kunst

Seite 41 | Design. Die stille Intelligenz der Dinge

Seite 54 | Expo Osaka. Mit Holz kommunizieren

Seite 57 | Vo Üs. Mit Limo in eine neue Generation

Seite 62 | Audi A6 3.0 TSFI. Prestige ohne Protz

Seite 64 | Nearly Naked. Erotische Anziehungskraft

Seite 66 | Haute Joaillerie. Planke frei für Piratinnen

Seite 72 | Ausstellungen. Alles, was wesentlich ist

Seite 76 | Albertina. Dürers Hase und Cobra im Flow

Seite 80 | Wälderbähnle: Nostalgisches Vergnügen

Freude am Fahren. 100 % elektrisch.

THE i X1

JETZT MIT 0,99 %* FIXZINSSATZ SICHERN. ANGEBOT GÜLTIG BIS 30.06.2025.

Stiglingen 75, 6850 Dornbirn

Telefon 05572/23286-0 info.dornbirn@unterberger.bmw.at www.unterberger.bmw.at

Bundesstraße 96, 6710 Nenzing

Telefon 05525/6971-0 info.nenzing@unterberger.bmw.at www.bmw-unterberger-nenzing.at

BMW iX1 eDrive20: Energieverbrauch, kombiniert WLTP in kWh/100 km: 15,5–17,1; Elektrische Reichweite, WLTP in km: 430–473.

* Angebot der BMW Austria Leasing GmbH, BMW Select Leasing für das Modell BMW iX1 eDrive20, beinhaltet einen garantierten Restwert am Vertragsende bei vertragskonformer Nutzung. Anschaffungswert höchstens € 41.580,72 (E-Mobilitätsbonus Hersteller für Privatkunden berücksichtigt), Anzahlung € 12.439,97, Laufzeit 48 Mon., Leasingentgelt € 219,– mtl., genaue Höhe abhängig von Sonderausstattung und Zubehör gem. individueller Konfiguration, 10.000 km p.a., Restwert € 19.590,14, Rechtsgeschäftsgebühr € 235,76, Bearbeitungsgebühr € 260,–, Vollkaskoversicherung vorausgesetzt, eff. Jahreszins 1,53%, Sollzins fix 0,99%, Gesamtbelastung € 43.037,86. Beträge inkl. MWSt (vorbehaltlich allfälliger gesetzlicher Änderungen). Angebot freibleibend. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Angebot gilt für sämtliche Fahrzeuge der Elektropalette von BMW bei Vertragsabschluss von Kauf- und Leasingvertrag von 01.04.202530.06.2025, Auslieferung bis 31.12.2025, solange das Angebot reicht. Für weitere Auskünfte stehen Ihnen die teilnehmenden BMW Partner zur Verfügung. Nicht kombinierbar mit anderen Leasing-Angeboten. Angebot gültig bei allen teilnehmenden BMW Partnern. Für Konditionen für Gewerbetreibende stehen Ihnen die teilnehmenden BMW Partner zur Verfügung.

Carl Maria von Weber

Trauma, Lust und Drama, aber kein Kostümschinken

Warum Gespräche mit dem Regisseur Andreas Kriegenburg und dem Dramatiker Ferdinand Schmalz Themen wie Traumata, fatale Erziehungsmuster, Schuld und die Faszination für das Negative berühren, steht fest. Es geht aber nicht nur um den Bregenzer Festspielsommer. In Vorarlberg weiß man auch längst über ein Schriftstellerpseudonym Bescheid.

Ferdinand Schmalz

geb. 1985 in Graz, ist Schriftsteller und Dramatiker. Bereits im Jahr 2014 realisierte das Bregenzer Theater Kosmos die österreichische Erstaufführung seines Stücks „am beispiel der butter“. Im Jahr 2017 gewann er mit „mein lieblingstier heißt winter“ den Ingeborg-BachmannPreis. Sein Stück „bumm tschak oder der letzte henker“ wird heuer bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt.

VON CHRISTA DIETRICH
Ich konnte sehr schnell zusagen, weil ich von der kraftvollen Musik von Enescu begeistert bin.

Andreas Kriegenburg

geb. 1963 in Magdeburg, ist Theater- und Opernregisseur. Er inszenierte an großen Bühnen wie dem Deutschen Theater in Berlin, der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz, den Münchner Kammerspielen, dem Wiener Burgtheater etc., wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt den Regieauftrag für den „Ring“ an der Münchner Staatsoper. In Bregenz inszeniert er die Oper „Oedipe“ von George Enescu.

Lilli Paasikivi verantwortet als neue Intendantin das Programm der Bregenzer Festspiele bis auf den aus dem Jahr 2024 übernommenen „Freischütz“.

Lilli Paasikivi wollte ihn haben und er hat sofort zugesagt. Somit wird Andreas Kriegenburg im ersten Sommer der neuen Intendantin der Bregenzer Festspiele die 1936 in Paris uraufgeführte Oper „Oedipe“ von George Enescu inszenieren. Es war unter anderem seine Regiearbeit für Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ an der Staatsoper in München, die sie derart überzeugt hatte, dass sie in ihm den geeigneten Künstler für das große Werk nach dem antiken Drama von Sophokles sieht. Kriegenburg ist in erster Linie ein Schauspielregisseur. Auch einige Vorarlberger dürften vor Jahren ans Deutsche Theater nach Berlin gereist sein, um seine intensive Umsetzung des Stücks „Diebe“ von Dea Loher zu sehen. Mit dieser Bühne hatten die Bregenzer Festspiele eine Zeit lang zusammengearbeitet und diese Kooperation führte auch dazu, dass Kriegenburg schon im Jahr 2010 mit seiner Umsetzung von „Herz der Finsternis“ von Joseph Conrad in Bregenz war und dass er hier im Sommer 2021 die Uraufführung von „Michael Kohlhaas“ nach der Novelle von Heinrich von Kleist inszenierte. Nun also eine Oper.

Futter für die Mitwirkenden. „Beim Sprechtheater habe ich die Möglichkeit, einen eigenen Rhythmus zu entwickeln, insofern ist die Vorbereitungsphase für eine Oper ein völlig anderer Prozess“, erklärt Kriegenburg im Gespräch mit kontur. Er habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass Sängerinnen und Sänger oft sehr dankbar sind, von

Im Bühnenbild für „Oedipe“ spielen Elemente wie Wasser, Feuer, Erde, Holz etc. eine große Rolle.

einem Schauspielregisseur „mehr Futter zu bekommen“, der ihnen etwa die psychologische Gefangenheit erläutert, in denen sich die Figuren einer Oper befinden. „Oedipe“ enthält beispielsweise einen zentralen Widerspruch. Der von seinen Eltern aufgrund einer bösen Weissagung verstoßene Ödipus hatte gerade unwissend den eigenen Vater erschlagen, als er die entscheidende Frage der Terror verbreitenden Sphinx danach, was denn stärker sei als das Schicksal richtig mit „der Mensch“ beantwortet. So als könne er seinem Schicksal doch entrinnen. Jedenfalls hatte er mit seiner Antwort die Stadt Theben befreit und die verwitwete Königin Jocaste zur Frau bekommen, seine von ihm nicht erkannte leibliche Mutter. Er maße sich nicht an, die endgültige Interpretation zu haben, denn er wisse nicht, ob sich in dieser Antwort die Arroganz des jungen, drängenden Menschen widerspiegelt, der glaubt, Entscheidungsgewalt oder alles unter Kontrolle zu haben, meint Kriegenburg. „Ödipus holt weniger das Schicksal ein als der Schuldballast, den er von seinem Vater übernommen hat. Er ist auch das Produkt einer bestimmten Erziehung und er ist nicht fähig, Konflikte über das Gespräch und den Kompromiss zu lösen, sondern ist in bestimmten Mustern gefangen. Die Eltern geben die Traumata an die Kinder weiter. Sein Vater Laios hatte sich einst selbst schuldig gemacht und wollte die Konsequenzen nicht tragen.“

Ein wichtiges Motiv in „Oedipe“ sei es, nicht zu merken, welches destruktive Potenzial Menschen in die Welt bringen. „Es ist keine Erzähloper, ich versuche aber ein kompaktes Storytelling zu erreichen, eine nacherlebbare Geschichte über einen Mann mit allen seinen Verstrickungen zu entwickeln.“ In der Oper von George

Eine Sphinx stellt in „Oedipe“ eine entscheidende Frage und erhält hier ein besonderes Aussehen.

Enescu mit dem Libretto von Edmond Fleg erkenne Ödipus zwar seine Schuld, der dritte Akt sei der dramatischste, das Ende hinterlasse für uns aber dennoch einen bitteren Nachgeschmack, weil wir die Geschichte von Antigone kennen, der Tochter von Ödipus, die wiederum vom Schicksal ihres Vaters traumatisiert ist.

Kraftvolle Musik. Dem Schauspiel „Antigone“ hatte sich Andreas Kriegenburg erst jüngst in Nürnberg gewidmet. „Psychologische Tiefen einer Handlung auszuloten, ist bei der Oper ein anderer Aufwand, aber bis zu einem bestimmten Punkt möglich.“ Die Musik schaffe eine emotionale Grundlage, erklärt der Regisseur. Er versuche nicht, die einzelnen Akte miteinander in Verbindung zu setzen, mit seinem Bühnenbildner Harald B. Thor wird er den Akten Elemente wie Feuer, Wasser, Nebel, Asche, Holz und Erde

Intendantin Lilli Paasikivi hat einen Kooperationsvertrag mit dem Wiener Burgtheater abgeschlossen. Die Serie der Premieren im Bregenzer Festspielsommer beginnt mit der Uraufführung von „bumm tschak oder der letzte henker“ von Ferdinand Schmalz.

zuordnen, um so zu versuchen, zum philosophischen Kern der Geschichte vorzustoßen. Er beabsichtige keinesfalls, die Handlung in eine Moderne zu trivialisieren, die Kostüme von Tanja Hofmann sind zeitlos einfach, wobei Andreas Kriegenburg verrät, dass seine spontane Zusage an Intendantin Lilli Paasikivi auch in Erinnerung an die „Oedipe“-Aufführung 2019 bei den Salzburger Festspielen erfolgt sei. Diese „kraftvolle Musik zwischen Modernität und Volkstümlichkeit“ habe ihn begeistert. „Ich bin voller Freude und Lust in die Vorbereitung für Bregenz gegangen.“

Uraufführung. Zu den Neuheiten, die Paasikivi in Bregenz anzubieten hat, zählt auch die nun von Ostern in den Sommer verlegte, auf mehrere Jahre angelegte Zusammenarbeit mit dem Wiener Burgtheater, die heuer mit einer Uraufführung gestartet wird. „bumm tschak oder der letzte henker“ lautet der Titel des Werks von Ferdinand Schmalz. Im Zuge seiner Recherchen zu seinem großen Stück „jedermann (stirbt)“, das in Vorarlberg übrigens einmal vom jungen Theater Unpop realisiert wurde, ist der Autor auf Josef Lang gestoßen, der als Scharfrichter von 1900 bis zum Ende der Monarchie einige Bekanntheit erlangte und zu dessen Beerdigung auf dem Simmeringer Friedhof Tausende Menschen kamen. „Einen Kostümschinken wollte ich sicher nicht schreiben. Was mich interessiert, ist die Faszination der Menschen für dieses Negative, somit hatte ich die Idee, dass ich die Handlung in die Zukunft verlege.“ Sein Josef ist ein Clubbetreiber, den eine autoritäre Kanzlerin als Vollstrecker der wiedereingeführten Todesstrafe engagieren will. Ihr Druckmittel ist eine Erpressung. Josefs Freundin sitzt nämlich bereits in Polizeigewahrsam und erwartet wenig Gutes, wenn er der Aufforderung nicht nachkommt.

Nicht alles in Stein gemeißelt. In Österreich ist die Todesstrafe seit Jahrzehnten abgeschafft. „Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Mehrheit der Weltbevölkerung in Ländern lebt, in denen es sie noch gibt. Ich bin sicher nicht der Meinung, dass wir vor einer Wiedereinführung stehen. Ein Verfassungsrichter hat mir erläutert, dass es diesbezüglich auch noch internationale Abkommen gibt, aber man darf sich auch nicht sicher sein, dass die Hürden riesengroß sind.“ Wir hätten, so Ferdinand Schmalz, einiges als in Stein gemeißelt angesehen, das nun wieder zur Disposition steht. In Europa werde das Erstarken eines Autoritarismus spürbar und aus den USA werde wieder von mehr Vollstreckungen der Todesstrafe, auch durch Erschießung, berichtet. In der Auseinandersetzung mit Hinrichtungen, die von der Bevölkerung einst wie ein Schauspiel wahrgenommen wurden, hat sich Ferdinand Schmalz mit dem Philosophen Jacques Derrida beschäftigt, der in diesem Zusammenhang von der drastischen Sichtbarkeit der Entscheidung des Staates über das Leben der Bevölkerung spricht und von der Zeugenschaft, die der Staat braucht.

Ich erzähle nicht über einen Henker in der Vergangenheit, die Handlung liegt in der Zukunft.

Zurück zu seinem Josef in „bumm tschak oder der letzte henker“: Dieser besucht seine Freundin im Gefängnis, lässt sich auf die Erpressung ein, um seine Liebe zu retten und wird erkennen müssen, dass dies auch ein Todesurteil für die Liebe ist. Sein Stück wird von Stefan Bachmann, dem Direktor des Burgtheaters, inszeniert. Nach der Uraufführung in Bregenz steht es ab Herbst in Wien auf dem Spielplan. Zu diesem Zeitpunkt kommt bereits ein weiteres Stück von Ferdinand Schmalz auf die Bühne. Jan Bosse inszeniert am Frankfurter Schauspielhaus sein Grusical mit dem Titel „sanatorium zur gänsehaut. eine entfaltung“, der den Inhalt bereits erahnen lässt. Carolina Bigge hat dazu die Musik geschrieben.

Übrigens: Das Bregenzer Publikum hat Ferdinand Schmalz schon vor über zehn Jahren kennengelernt, und zwar bevor er als Gewinner des Ingeborg-Bachmann-Preises große Bekanntheit erlangte. Das Theater Kosmos zeigte im April 2014 die österreichische Erstaufführung seines Stücks „am beispiel der butter“ in der Inszenierung von Stephan Kasimir. Seitdem weiß man, dass Ferdinand Schmalz ein Pseudonym für den 1985 in Graz geborenen Matthias Schweiger ist.

Auf der Seebühne wird heuer erneut die Oper „Der Freischütz“ gespielt. Für 2026 plant Lilli Paasikivi Verdis „La Traviata“.

Fotos: Apollonia Theresa Bitzan, Anja Köhler

EHREN AMT grüßt  STARTUP SZENE

Vorarlberg

Bloß nicht verpassen!

Sound mit Seegang

DOLCE VITA ZUM LAUT AUFDREHEN

Bang & Olufsen und die legendäre Bootswerft Riva präsentieren mit dem Beosound A5 Riva Edition ein audiophiles Statement für Designliebhaber: Der tragbare Lautsprecher besteht aus marineblau eloxiertem Aluminium, eingefasst in ein handgefertigtes Mahagoni-Ahornfurnier – selbstverständlich in der Riva-Werft in Sarnico gefertigt. Der Lautsprecher liefert 360-Grad-Klang und passt sich dank RoomSenseTechnologie der Akustik seines Standorts an. Mit bis zu 12 Stunden Akkulaufzeit und Wireless Charging vereint er Ästhetik, Handwerk und Technik auf höchstem Niveau. Leinen los für luxuriösen Klang! •

www.bang-olufsen.com

Nächster Abschlag

SOUVERÄNER AUFTRITT AUF DEM FAIRWAY

Mit der aktuellen Golfkollektion hebt Adidas den Stilfaktor auf dem Fairway auf ein neues Level: Funktion trifft Fashion, Performance auf modernen Purismus. Technische Stoffe sorgen für Bewegungsfreiheit und Atmungsaktivität – bei Sonne, Wind oder Turnierdruck. Farblich bleibt es dezent, mit viel Weiß, Sand, Schwarz und klaren Akzenten. Ob Polo, Layer oder Shorts: Die Pieces lassen sich mühelos vom Green ins urbane Umfeld übersetzen. Eine Kollektion für alle, die nicht nur ihr Handicap, sondern auch ihren Look im Blick haben – sozusagen vom ersten Drive bis zum Drink im Clubhouse souverän unterwegs. •

Digitales Portemonnaie

GELDTASCHE AM HANDGELENK

Mit der Swatch Neon Jelly Pay kann man das Geldbörsel oder auch die Bankomatkarte getrost zu Hause lassen. Eine Bewegung mit dem Handgelenk genügt, um kontaktlos zu bezahlen. Doch nicht nur technologisch ist der Zeitmesser up to date, in Sachen Design setzt er auf knallige Neon-Vibes: Die übergroße Retro-Uhr ist vom Jelly Stag Chrono Modell aus den 90er-Jahren inspiriert. Zu ihren herausragenden Merkmalen gehören ein Zifferblatt in kräftigen Farben mit Tachymeterskala, orangefarbene Stunden- und Minutenzeiger und ein fluoreszierender gelber Sekundenzeiger. Gehäuse und Lünette sind matt-transparent. •

www.swatch.com

Ein Flughafen im Gegenwind

Der Flughafen St.Gallen-Altenrhein ist für Vorarlberg die aviatische Verbindungsachse in den Osten. Doch weil in der Staatskasse die „Fränklis“ ausgehen, kam dem Schweizer Bundesrat die findige Idee, die finanzielle Unterstützung für regionale Flughäfen zu kürzen, wenn diese nicht den Bundesinteressen dienen – Überlegungen, die in Altenrhein für ordentlich Turbulenzen sorgen. kontur hat Thomas Krutzler, CEO der People’s Group, zum Interview getroffen und beim Status quo nachgehakt.

People’s Air Group

Eigentümer Flughafen

St.Gallen-Altenrhein und Fluglinie: Markus Kopf

Erster Flug der People’s

Viennaline: 28. März 2011

Flugzeug: Embraer-Jet Modell 170

Geschäftsfelder: Linie Altenrhein-Wien, Charter, Business/General Aviation, Immobilienbewirtschaftung inklusive (Hangar-) Vermietung etc.

Passagiere 2024: gesamt 70.000, davon 42.000 Wien

Rückblende. Als Thomas Krutzler im März 2016 seinen ersten Arbeitstag bei People’s hatte, war kaum Zeit zum Ankommen.

Noch im Büro wurde ihm die Entscheidung für ein zweites Flugzeug präsentiert. Die Unternehmensführung hatte damals ehrgeizige Expansionspläne – neben der etablierten Wien-Strecke sollte eine neue Verbindung zwischen Friedrichshafen und Köln aufgebaut werden.

Doch der Einstieg in den deutschen Markt erwies sich als schwierig: Die Strecke war zu wenig nachgefragt, die Kosten hoch, der Konkurrenzdruck enorm. „Dieses Experiment hätte ein Millionengrab werden können“, resümiert Krutzler rückblickend. Doch man zog rechtzeitig die Reißleine und stand plötzlich vor einer neuen Herausforderung: Was tun, mit einem zweiten

Flugzeug, samt Crew und beträchtlicher Fixkosten? Die Lösung lautete: Chartergeschäft – eine Entscheidung, die sich im Nachhinein nicht nur als richtig, sondern als überlebenswichtig herausstellte. Auch der Verzicht auf die Anschaffung von zwei neuen, größeren Embraer-Jets zugunsten des bewährten Modells 170 erwies sich als strategischer Glücksgriff: „Die Kehrtwende kam noch rechtzeitig vor Corona – und hat uns vermutlich vor Schlimmerem bewahrt“, erinnert sich der gebürtige Zürcher.

Wie für viele andere Airlines war die Pandemie auch für People’s eine tiefe Zäsur. Die Passagierzahlen auf der Wien-Strecke, Herzstück der Airline, sind bis heute nur halb so hoch wie vor Corona. Besonders der Rückgang im Geschäftsreiseverkehr schmerzt und werde durch Online-Meetings, Klimadebatte und Homeoffice zu-

Thomas Krutzler

Karrierebeginn: 1990 bei der Swissair Wechsel zur Crossair: 2000

Swissair-Grounding: Aktiv an der Gründung der neuen Swiss beteiligt

2002: Wechsel zum Flughafen Zürich, Aufbau des Bereichs

Aviation Marketing

2009: Flughafen Wien, Position

Aviation Marketing

2010: FlyNiki Chief Commercial Officer

2016: Eintritt in die People‘s Group als kommerzieller Leiter 2018: CEO der People‘s Group Besonderheit: Hat den Flughafen St.Gallen-Altenrhein erst bei Vertragsunterzeichnung zum 1. Mal gesehen.

sätzlich verstärkt, so Krutzler. Die aktuelle Frequenz sei deshalb an die tatsächliche Nachfrage angepasst: „Wir fliegen mit halbem Angebot und der Hälfte der Passagiere“, gibt der Aviatik-Experte offen zu.

Klein aber oho. Trotz der Herausforderungen bleibt Altenrhein ein unverzichtbarer Mobilitätsanker für die Region. „Vorarlberg, die Ostschweiz und das Fürstentum Liechtenstein – das sind exportorientierte, mobile Wirtschaftsräume. Sie brauchen einen Standort wie diesen“, betont Krutzler. Während große Drehkreuze Masse bewegen, setze man in Altenrhein bewusst auf Klasse. „Wir verstehen uns als Boutique-Flughafen: Kurze Wege, individuelle Betreuung, enorme Zeitersparnis und höchste Qualitätsstandards.“ Ein Konzept, das sich bewährt hat: Ein regionaler Player mit einem Jet, der sich bewusst in einer speziellen Nische positioniert, sei es mit der Wien-Verbindung oder im Charterbereich – ein wichtiges Geschäftsfeld, in dem bewusst ausschließlich mit regionalen Reiseveranstaltern operiert wird – oder der Business-Aviation. „Etwa 30 Prozent des Umsatzes werden mit der Airline (Linienflüge und Charter) erwirtschaftet. Der größte Umsatz-Anteil, rund

50 Prozent, stammt aus dem Bereich der Business Aviation (gewerbliche/geschäftliche Privatjet-Flüge), einschließlich Hangarund Vermietungsgeschäften, die restlichen 20 Prozent kommen aus der General Aviation (Schulungs-/Trainingsflüge sowie Segel-/Sportflüge)“, erläutert der CEO den wirtschaftlichen Ertrag der verschiedenen Geschäftsfelder.

Die Sache mit den Subventionen. Doch genau dieses Selbstverständnis könnte bald auf der Kippe stehen. Die Schweizer Regierung prüft im Rahmen ihres Entlastungspakets 2027, ob Regionalflughäfen wie Altenrhein künftig aus dem Subventionstopf für Flugsicherung herausfallen sollen. Ein Szenario mit drastischen Folgen. „Ohne diese Mittel wäre ein Weiterbetrieb kaum mehr möglich – zumindest nicht in der jetzigen Form“, zeichnet Krutzler ein düsteres Bild. Im Gespräch zeigt er sich dennoch verhalten optimistisch, dass es am Ende doch noch eine Lösung geben werde. Dabei setzt er auf politische Allianzen, den Schulterschluss in der Region: „Noch nie war das Commitment für Altenrhein so wichtig wie jetzt“, unterstreicht er mit Verve und führt weiter aus: „Dieses gemeinschaft-

Einfach abheben. Mit Airline, Business- und General Aviation ist People’s ein Mobilitätsanker in der Region.

Vorarlberg, die Ostschweiz und das Fürstentum Liechtenstein – das sind exportorientierte, mobile Wirtschaftsräume.
Sie brauchen einen Standort wie St. Gallen-Altenrhein.

liche Bekenntnis ist ein zentraler Baustein, um gegenüber dem Bund eine starke Gegenargumentation aufzubauen, wenn gegen Ende des Jahres über die zukünftige finanzielle Unterstützung entschieden wird.“

Die Streichung der Subventionen basiert auf zwei Hauptpunkten: Zum einen wird Altenrhein angeblich kein nationales Interesse mehr zugeschrieben. Zum anderen sollen künftig nur noch Flughäfen mit einem klaren Ausbildungsfokus unterstützt werden. Für Krutzler ist dieser Standpunkt so nicht haltbar: „Wir wickeln in Altenrhein z. B. mindestens so viele Staatsflüge ab wie der Flughafen Bern ab, der weiterhin Subventionen erhalten soll“. Auch beim Thema Ausbildung sei die Argumentation nicht schlüssig: Während Grenchen zwar als Ausbildungsstandort für die kommerzielle Luftfahrt gelte, fände die dafür notwendige Grundausbildung unter anderem in Altenrhein statt.

Die Subventionen stammen nicht aus Steuergeldern, sondern aus der Mineralölsteuer, die vor allem die Luftwaffe speist – und zweckgebunden in die Flugsicherung zurückfließt. Intransparent: Die Kosten, die People’s in Rechnung gestellt werden, schwanken jedes Jahr zwischen 4,5 und 6 Millionen, bei gleicher Leistung.

Ein oft missverstandener Aspekt der Diskussion: Die Subventionen stammen nicht aus Steuergeldern, sondern aus der Mineralölsteuer, die vor allem die Luftwaffe speist – und wiederum zweckgebunden in die Flugsicherung zurückfließt. Für Krutzler ist klar: „Dieses Geld stammt aus der Luftfahrt und muss auch dort bleiben.“ Ein weiteres Problem ist die intransparente Handhabung des Mineralölsteuertopfs. Die Kosten für die Flugsicherung, die von Skyguide erhoben werden, schwanken jedes Jahr beträchtlich: „Wir reden hier von Kos-ten zwischen 4,5 und 6 Millionen im Jahr, obwohl die Leistung konstant bleibt. Dies führt zu erheblichen Unklarheiten und einem ungerechten Verteilungssystem“, legt Krutzler die Höhe der Beträge offen. Gemeinsam mit Skyguide arbeitet er deshalb intensiv an einem verursachergerechten Kostenmodell, das mehr Transparenz schaffen und die finanzielle Belastung für Altenrhein senken soll, indem Kosten nur verrechnet werden dürfen, wenn sie auch tatsächlich anfallen.

Auf zur anderen Seite des Sees? Trotz der Widrigkeiten bleibt Krutzler seiner Linie treu. Ein Umzug nach Friedrichshafen sei

keine Option, betont er. „Wir haben hier in Altenrhein eine Infrastruktur, ein Team und eine regionale Identität, die sich nicht verlagern lässt.“ Auch eine stärkere Ausrichtung auf Ferienflüge sei nur begrenzt machbar. „Wir haben nur ein Flugzeug und zwischen den beiden täglichen Wien-Rotationen fliegt es im Chartergeschäft. Ohne das Wien-Angebot einzuschränken, können wir den Charterbereich also nicht weiter ausbauen, weil wir das Optimum schon ausschöpfen.“ So bleibt der Schwerpunkt klar auf der Wien-Verbindung: Im letzten Jahr flogen knapp 70.000 Passagiere mit People´s – rund 42.000 davon in die Hauptstadt. Der Rest verteilte sich auf die saisonal stark nachgefragten Charterverbindungen.

Krutzler ist überzeugt: Die aktuelle Diskussion birgt auch eine Chance. „Vielleicht war dieser politische Druck nötig, um endlich das Commitment für die Bedeutung von Altenrhein zu schärfen.“ Ohne die Verbindung nach Wien, so seine nüchterne Einschätzung, „würde der Standort auf Jahrzehnte seine Anbindung verlieren – mit kaum absehbaren Folgen für die Region. Sein oder nicht sein, ist im wahrsten Sinne des Wortes am Ende die Frage. Was bleibt,

ist ein Flughafen, der nicht lauter sein will als nötig, aber gehört werden will. Denn Altenrhein mag zwar klein sein – aber wer ihn kleinrechnet, nur weil das Budget mal eben knapp wird, hat das große Ganze nicht verstanden.

TAGE GESCHENKT*

Wechseln Sie zur Volksbank Vorarlberg!

Sichern Sie sich Ihr Komfortkonto für unglaubliche 1000 Tage ohne Kontoführungsgebühr — exklusiv für Privatpersonen.

*Das Angebot gilt vom 22.05.-30.09.2025 und richtet sich an natürliche Personen, die zum Beginn des Aktionszeitraums noch kein Zahlungsverkehrskonto bei der VOLKSBANK VORARLBERG e. Gen. besitzen und laufende Geldeingänge (Gehalt, Lohn, Pension, Sozialhilfe und sonstige) von mindestens EUR 1.000,00 monatlich auf dieses Konto überweisen lassen. Sofern die Bedingung nicht eingehalten wird, behält sich die VOLKSBANK VORARLBERG e. Gen. vor, die Kontoführungsgebühr gemäß des vereinbarten Kontopakets zu verrechnen. Die VOLKSBANK VORARLBERG e. Gen. übernimmt die Kontoführungsgebühr für 1000 Tage beim Komfortkonto. Nach Ablauf der 1000 Tage kommen die wirksam vereinbarten Konditionen des Komfortkontos zur Anwendung. Die jeweils gültigen Konditionen zu diesem Kontopaket finden Sie im Schalteraushang und hier: www.volksbank-vorarlberg.at/1000tage

Alle Infos im Detail

IMPRESSUM: Medieninhaber und Hersteller: VOLKSBANK VORARLBERG e.Gen., Ringstraße 27. 6830 Rankweil, Tel.: +43 (0) 50 882-8000, volksbank@vvb.at, Verlags- & Herstellungsort: Rankweil, Stand: Mai 2025, WERBUNG

VOLKSBANK. Vertrauen verbindet.

volksbank-vorarlberg.at

Euch find’ ich echt schön . . .

Daisy Wild

BANANE ZUM SPRÜHEN

Wer hätte gedacht, dass Abenteuer nach Bananenblüte, Jasmin und Amber duften? Marc Jacobs hat mit Daisy Wild Eau So Intense ein Parfüm kreiert, das nach unbändiger Freiheit riecht. Der Flakon? Ein wilder Blumengarten mit Extravaganz-Faktor.

www.marcjacobs.com

Conquest

VERRÜCKT NACH PINK

„I believe in pink“, hat Audrey Hepburn einmal gesagt. Wer möchte dem widersprechen? Die fröhliche Farbe steht für Lebenslust, Power und Selbstbewusstsein – genau wie die Conquest mit ihrem Zifferblatt im Sonnenschliff, Kautschukarmband und mechanischem Uhrwerk.

www.longines.com

Montedoria

HOCHKARÄTIGE AVANTGARDE

Die Smaragd-Ohrringe sind vom MontedoriaGebäude, dem letzten Mailänder Werk des Meisters der italienischen Architektur Gio Ponti inspiriert. Der Bau zeichnet sich durch seine geometrische Strenge und die markante Verkleidung aus grünen Keramikfliesen aus.

www.fope.com

Glitter Girl

BERÜHMTE ROSAROTE BRILLE

Nicht nur Barbie hätte an diesen „Shades“ ihre wahre Freude: Der transparente Rahmen ist glamourös mit pinken Glitterpartikeln verziert. Selbstverständlich sind auch die Gläser in verspiegeltem Roségold gehalten und sorgen für den entsprechend glanzvollen Style.

Serpenti Cuore 1968

IM JAHR DER SCHLANGE

Wie ihr Name verrät, erinnert die Silhouette der Tasche an zwei Hälften eines Herzens – eine Form, die durch den geschwungenen Korpus und den schlangenförmigen Griff entsteht. Das Design ist eine Hommage an eines der prägendsten Motive von Bulgari: die Schlange.

www.bulgari.com

Cine Play 1

ECHTE KINOATMOSPHÄRE

Das Coole am tragbaren Laser-Projektor? Neben dem kompakten vom Bauhaus inspirierten Design, können Filme In- und Outdoor abgespielt werden. Durch die Ausrichtungsfunktion wird das Bild automatisch fokussiert. Auch der Sound passt. Dafür gab´s den iF Design Award.

leica-camera.com

Kein Dach über dem Kopf

Auf den Straßen sieht man sie immer seltener: Cabrios. Kein Wunder, denn das Angebot an den Frischluft-Flitzern auf dem deutschsprachigen Automarkt nimmt beständig ab. Die Faszination allerdings bleibt ungebrochen. Schon als Kind saust man mit dem Bobbycar oder Go-Kart abschüssige Straßen hinunter – den Fahrtwind im Haar, die Sonne auf der Haut, die Geschwindigkeit am Limit. Ein Gefühl von grenzenloser Freiheit, das prägt.

VON CHRISTIANE SCHÖHL VON NORMAN

Offen für jede Jahreszeit

Ein leistungsstarker Motor, ein komfortables Fahrgefühl und die Möglichkeit, mit nur einem Knopfdruck den Himmel über sich zu öffnen – das neue Mercedes-AMG CLE 53 4MATIC+ Cabriolet verbindet Sportlichkeit mit Alltagstauglichkeit. Als zweites Open-Air-Modell neben dem SL Roadster setzt es auf ein großzügiges Raumangebot, eine umfangreiche Serienausstattung und technische Raffinesse. Herzstück des Viersitzers ist ein 3,0-Liter-Sechszylinder mit doppelter Aufladung durch einen Abgasturbolader und einen elektrischen Zusatzverdichter. 449 PS sorgen für kraftvollen Vortrieb, während das Allradsystem 4MATIC+ die Leistung intelligent auf die Straße bringt. Trotz dieser Dynamik bleibt der CLE 53 ein komfortables Reisefahrzeug – auch bei kühleren Temperaturen. Aircap reduziert den Luftstrom im Innenraum, Airscarf wärmt Nacken und Schultern der Insassen.

Ein Stück Automobilgeschiche

Mit dem 911 Carrera Cabriolet beweist Porsche einmal mehr, wie sich Tradition und Innovation perfekt verbinden lassen. Der SechszylinderBoxermotor mit Biturbo-Aufladung bringt 394 PS auf die Straße und liefert mit 450 Nm Drehmoment bereits ab 2000 U/min eine beeindruckende Kraftentfaltung. Fahrspaß unter freiem Himmel? Kein Problem. Das Stoffverdeck öffnet sich in wenigen Sekunden und macht den 911er zum perfekten Begleiter auf kurvigen Küstenstraßen oder dynamische Fahrten über Land. Trotz Cabrio-Feeling bleibt die Performance unangetastet – und das bei einem kombinierten Kraftstoffverbrauch von 10,6 bis 10,3 l/100 km. Ob mit geschlossenem oder offenem Verdeck: Das neue 911 Carrera Cabriolet steht für puristische Fahrfreude, gepaart mit modernster Technik – ein echtes Stück Porsche-DNA, das den Asphalt vibrieren lässt.

Ein echter Brite

Die vierte Generation des Mini Cooper Cabrio präsentiert sich mit einem komplett neuen Innen- und Außendesign. Das vollautomatische Verdeck öffnet sich innerhalb von 18 Sekunden – sogar während der Fahrt bis zu 30 km/h. Wer nicht ganz auf den Schutz des Dachs verzichten möchte, nutzt die Schiebedachfunktion für eine frische Brise. Trotz kompakter Maße bleibt das Cabrio praktisch: Das Verdeck faltet sich platzsparend zusammen und gibt einen Kofferraum mit bis zu 215 Litern frei. Unter der Haube steckt ein 4-Zylinder-Ottomotor mit 204 PS, der das Cabrio auf 237 km/h beschleunigt. Doch Geschwindigkeit ist nicht alles – Mini zelebriert das Open-Air-Feeling mit einem besonderen Feature: Der „Always-Open Timer“ zählt die zurückgelegten Kilometer unter freiem Himmel.

Übrigens: Ende letzten Jahres kehrte die Produktion des Cabrios ins Heimat-Werk nach Oxford zurück.

Der Sprung an die Weltspitze

Die Longines Global Champions Tour, die Königsklasse des Reitsports, macht im September Station in Wien – Teil der sportlichen Welt-Elite ist eine Vorarlbergerin: Katharina Rhomberg.

Ein Gespräch über tierische Spitzensportler, mentale Stärke und die Frage, warum eine grüne Koppel nicht immer reizvoll ist.

VON CHRISTIANE SCHÖHL VON NORMAN

Bei ihrem Debüt in der Longines Global Champions Tour (LGCT) in Mexico City überzeugte die 32-Jährige mit souveränen Nullrunden. Als Teil des Topteams Shanghai Swans gewann sie nicht nur das League-Springen, sondern ritt im Grand Prix im ehrwürdigen Campo Marte bis auf Platz sechs vor –gegen ein Weltklassefeld. kontur traf sie zwischen zwei Turnieren.

Du bist bei der LGCT zum ersten Mal im März 2025 in Mexiko-Stadt an den Start gegangen und hast gleich eindrucksvoll deine Klasse bewiesen: Sieg im Team-Bewerb sowie 6. Platz beim Grand Prix – wie verarbeitet man emotional so ein Turnierwochenende? Ich habe eine riesige Freude, dass ich bei der Tour in so einem guten Team, in dem Vorbilder von mir dabei sind, mitreiten darf und dass mir das mein Sponsor ermöglicht.

Wie kam es zur Teilnahme an der LGCT? Es hat sich eins zum anderen gefügt: Ich habe in diesem Jahr erstmals zwei Pferde, die konkurrenzfähig sind und auch meine reiterliche Leistung hat sich so weiterentwickelt, dass ich an einem Punkt angekommen bin, an dem ich mir eine erfolgversprechende Teilnahme zutraue. Hinzu kam der glückliche Umstand, dass bei den Shanghai Swans ein Platz frei wurde. Das war eine einmalige Chance, in so einem starken Team mitreiten zu dürfen – deswegen habe ich, nach Rücksprache mit meinem Sponsor, zugesagt.

Zurück zu Mexiko… Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, gleich zweimal im Team starten zu dürfen – immerhin gehören Max Kühner und Christian Ahlmann zu den ganz starken Reitern. Ich dachte, beim ersten Mal geben sie mir die Chance für einen Ritt und das war’s dann. Aber der erste Teambewerb lief richtig gut und ich bin fehlerfrei geblieben. Danach haben sie mir mitgeteilt, dass ich auch beim zweiten Bewerb antreten darf. Das hat mich riesig gefreut. Natürlich war ich aufgeregt, ich hatte diese typische, positive Anspannung in mir. Auch beim zweiten Mal hat alles geklappt.

Du bist mit deinem bewährten EM-Partner Cuma den technisch anspruchsvollen Parcours geritten. Wann wusstest du, dass der Ritt nicht nur gut, sondern phänomenal war? Die

erste Runde im Teambewerb bin ich mit Colestus Cambridge und die zweite mit Cuma gestartet, der deutlich nervöser war als sonst. Ich denke, es lag an der Atmosphäre: viel Publikum, eine ausgelassene Stimmung und ein Parcours, der mit großen, bunten Statuen dekoriert war. Das hat ihn beeindruckt – und auch ich war zu Beginn einen kurzen Moment verunsichert, weil ich das nicht so gewöhnt war. Aber nachdem er zum ersten Sprung angesetzt hat, wusste ich: Er ist gut drauf und wenn ich gut reite, wird es ein super Ergebnis.

Wie viele Pferde hast du? Nach welchen Kriterien entscheidest du, mit wem du startest? Ich habe im Moment zehn Pferde, aber meine zwei besten sind Colestus Cambridge und Cuma. Für jedes Pferd erstellen wir einen individuellen Turnierplan. Die Verfassung des jeweiligen Pferds am Turniertag spielt natürlich auch eine Rolle.

Was macht ein gutes Pferd aus? Sind Pferd und Reiter eine Art kongeniale Partnerschaft? Entscheidend ist die Mentalität des Pferdes: Sie müssen den Sport wirklich wollen, wissen um was es geht und für einen im Parcours mitkämpfen. Die Pferde auf der

Individuell. Katharina Rhomberg mit Cody –jedes Pferd hat seinen eigenen Turnierplan.

Spektakulär. Über 9000 Gäste werden für das Turnierwochenende in Wien erwartet.

Global Tour springen die Turniere auf höchstem Niveau. Sie sind Spitzensportler und bringen eine unglaubliche Energie mit. Wenn sie auf einen Sprung zureiten, ziehen sie zum Hindernis, wollen darüber und wenn ein Fehler passiert, dann spürt man, dass auch sie sich ärgern – das ist für mich echter Sportsgeist. Natürlich gibt es Pferde, die weniger Freude am Wettkampf haben und für die muss man eine andere Lösung finden. Das Wichtigste ist, dass Reiter und Pferd gut harmonieren. Nur wenn diese Verbindung stimmt, kann man in der Kürze der Zeit all die Entscheidungen richtig treffen, die während einer Runde nötig sind. Man muss blitzschnell einschätzen, etwa ob noch ein Galopp-Sprung mehr erforderlich ist etc. Es gibt so viele Feinabstimmungen – all das funktioniert nur, wenn Reiter und Pferd ein Team bilden. Im besten Fall läuft das Zusammenspiel fast wie eine Art Gedankenübertragung.

Hin und wieder wird bekrittelt, dass die Pferde um die halbe Welt transportiert werden und nicht auf einer grünen Koppel grasen dürfen – wie siehst du diesen Punkt? Ich finde es wichtig und richtig zu zeigen, dass unsere Pferde gerne im Sport aktiv sind. Gerade jetzt, wo der Pferdesport manchmal kritisch gesehen wird, ist es umso wichtiger, ehrlich zu vermitteln, wie eng und respektvoll unser Verhältnis zu den Tieren ist. Unsere Pferde sind wie unsere besten Freunde und wir tun sehr viel dafür, dass es ihnen gut geht: Physiotherapie, tierärztliche Betreuung, bestes Futter, sorgfältiges Management – das alles ist selbstverständlich. Unsere Pferde führen ein extrem gutes Leben und ich bin fest davon überzeugt, dass sich Sport und Toben auf der Koppel vereinen lassen – im Gegenteil: die Tiere sind so ambitioniert, dass ihnen ein Leben ausschließlich auf der Wiese eher zu langweilig wäre. Das zeigt sich schon daran, wie motiviert sie in den Transporter steigen. Wenn ich mit dem Lkw auf den Hof fahre, schauen sie sofort aus der Box, kommen neugierig angelaufen – sie gehen ganz selbstverständlich auf den Lkw, als wüssten sie: jetzt geht’s wieder los. Sie sind echte Sportler, sie kennen dieses Leben, und sie sind gerne dabei.

Wie funktioniert das: du musst richtig zum Hindernis reiten und dem Pferd die Chance geben, dass es gut rüberkommt, denn springen muss es ja selbst? So in der Art: Der Reiter ist

dafür verantwortlich, wo der Absprung stattfindet und in welcher Geschwindigkeit – z. B. braucht es für einen Weitsprung oder Oxer etwas mehr Schwung, d. h., der Absprung muss etwas weiter weg sein als bei einem Hochsprung. Natürlich ist es auch von Pferd zu Pferd unterschiedlich: Manche bevorzugen mehr Distanz zum Sprung –sie fühlen sich wohler, wenn man etwas weiter abspringt –, andere mögen es enger und kommen lieber näher an den Sprung heran.

Was war dein größter sportlicher Entwicklungssprung in den letzten Jahren? Ab wann wusstest du, dass du bereit bist, vorne mitzureiten? Es war im Grunde eine kontinuierliche Entwicklung – auch wenn es nicht ganz geradlinig verlaufen ist. Früher hatte ich immer wieder richtig starke Erfolge, aber dazwischen auch Phasen, in denen es weniger gut lief. Es war, bildlich gesprochen, wie eine klassische S-Kurve: mal super, dann wieder ein Rückschlag, dann wieder ein Highlight. Mit der Zeit habe ich mich reiterlich enorm weiterentwickelt. Heute bin ich viel konstanter in meinen Leistungen. Natürlich passieren auch jetzt noch Fehler – das gehört dazu. Aber es sind keine groben Patzer mehr wie früher. Insgesamt ist mein Level sicherer und auf einem deutlich höheren Niveau.

Welche Momente, Gedanken, Rituale vor einem Turnier geben dir innere Ruhe? Bist du nervös? Vor großen Bewerben bin ich immer noch nervös – das gehört dazu. Früher hat mich das allerdings stark gestresst, weil ich mich selbst unter enormen Druck gesetzt und die Nervosität als etwas Negatives empfunden habe. Mittlerweile hat sich mein Umgang damit grundlegend verändert. Ich habe gelernt, diese Anspannung als etwas Bereicherndes zu akzeptieren – sie hilft mir, mich zu fokussieren und präsenter zu

Diese Pferde sind Spitzensportler, bringen eine unglaubliche Energie mit und ziehen zum Hindernis.

sein. Gerade unter Druck kann ich heute richtig gut performen. Diese veränderte Perspektive war für meine persönliche Entwicklung sehr wichtig.

Im September steht die LGCT in Wien auf dem Programm –Heimturnier-Feeling oder besonderer Druck? Als ich gesehen habe, dass ein Stopp der Tour in Wien geplant ist, habe ich mich richtig gefreut. Ich würde nicht sagen, dass so ein Heimturnier zusätzlichen Druck bedeutet – im Gegenteil: Es ist ein schönes Gefühl, in Österreich zu reiten. Man hat mehr Unterstützung – von Freunden, Bekannten, aber auch vom heimischen Publikum. Die Leute fiebern mit, halten einem die Daumen, und das motiviert enorm.

Im Spitzensport geht ohne starke Partner wenig. Was bedeutet die Unterstützung durch Rauch für deine sportliche Karriere? Sie ist essenziell, um gute Pferde kaufen und langfristig halten zu können. Für unsere Spitzenpferde bekommen wir regelmäßig lukrative Kaufangebote. Deshalb ist es umso wertvoller, wenn ein Sponsor sagt: Mir ist wichtig, dass du mit dem Pferd weiterarbeiten kannst. Der sportliche Weg zählt mehr als ein schneller Verkauf. Diese Haltung schafft Vertrauen und ermöglicht es, langfristig zu planen und zu wachsen. Wir setzen bewusst darauf, Pferde möglichst jung zu kaufen – Colestus Cambridge kam mit sechs Jahren zu uns. Jüngere Pferde sind zum einen erschwinglicher, zum anderen kann man sie selbst aufbauen und eine tiefere Verbindung entwickeln. Wenn man ein Pferd über Jahre hinweg begleitet, es trainiert und gemeinsam wächst, entsteht ein echtes Miteinander. Das ist etwas ganz anderes, als wenn man ein ausgebildetes Pferd kauft, mit dem man sich erst noch zusammenfinden muss.

Hochkarätig. Sonja Klima organisiert das LGCT-Debüt vor Schloss Schönbrunn.

Sissy hätte sich gefreut

Nach Stationen in Metropolen wie Doha, Shanghai und New York macht die Longines Global Champions Tour (LGCT) vom 26. bis 28. September 2025 Halt in der österreichischen Hauptstadt. Vor der eindrucksvollen Kulisse des Schloss Schönbrunn treten die weltbesten Reiter(innen), unter Vorarlberger Beteiligung, gegeneinander an.

Langfristig ist mein großes Ziel die Olympischen Spiele 2028 in L. A. Aktuell sind es die LGCT und EM.

Stark. Rhomberg und Careless meistern das Hindernis durch ihr perfektes Zusammenspiel.

„Die Planung eines so großen Turniers ist für mich eine unglaublich spannende Aufgabe. Immer wieder gilt es, neue Herausforderungen zu meistern und Entscheidungen nicht nur schnell, sondern auch vorausschauend zu treffen. Zusammen mit einem starken Netzwerk stellen wir das Debüt der Longines Global Champions Tour auf dem Ehrenhof von Schloss Schönbrunn mit großer Leidenschaft und Tatkraft auf die Beine“, Sonja Klima, Initiatorin und Co-Veranstalterin.

„Die Idee, die Longines Global Champions Tour nach Schönbrunn zu bringen, war von Anfang an von einer großen Begeisterung getragen. Schönbrunn ist eines der prächtigsten Wahrzeichen Österreichs – ein Ort, der Geschichte, Kultur und Eleganz in einzigartiger Weise verbindet. Genau diese Werte spiegeln sich auch in der Philosophie von Longines wider. Es ist eine wunderbare Chance, internationale Spitzenleistungen im Reitsport mit der Strahlkraft eines so ikonischen Standortes zu verbinden“, Matthias Breschan, CEO Longines.

„Es ist ein schönes Gefühl, in Wien zu reiten. Man hat mehr Unterstützung – von Freunden, Bekannten, aber auch vom heimischen Publikum. Die Leute fiebern mit, halten einem die Daumen, und das motiviert enorm“, Katharina Rhomberg, Vorarlberger Springreiterin im Team der Shanghai Swans.

Fotos: Richard Tanzer/APA, Stuppia

Ziemlich schräge Typen

Der Geruch von Gummi, 350 km/h auf der Geraden und die Knie bei extremer Schräglage in den Kurven nur knapp über dem Boden – In der MotoGP wird Präzision zum entscheidenden Faktor, um am Ende nicht als „Loser“ von der Rennbahn zu rollen. Was für das Auge oft kaum noch wahrnehmbar ist, erfassen Sensoren, Transponder und Hochgeschwindigkeitskameras mit absoluter Genauigkeit – ein „Hochleistungsbetrieb“ aus Mut, Maschinen und Millimetern . . .

VON CHRISTIANE SCHÖHL VON NORMAN

Die MotoGP ist ein Ort der Extreme: Bikes donnern mit bis zu 128 Dezibel über den Asphalt (im Reglement ist derzeit noch eine Obergrenze von 130 Dezibel festgesetzt – doch in Zukunft soll es leiser werden), Bremsscheiben erhitzen sich auf rund 800 Grad Celsius und Drehzahlen liegen bei etwa 19.000 pro Minute, während eine Waschmaschine durchschnittlich gerade mal läppische 1400 Umrundungen schafft. Für viele Fans zählt die Königsklasse zu den aufregendsten Sportarten der Welt. Warum? Weil sich Mensch und Material ganz nah an die Grenze des noch Machbaren herangetastet haben.

Adrenalin pur, denn die Rennmaschinen fahren mit über 350 km/h rasend schnell und der Abstand der Fahrer auf der Ziellinie kann mitunter verschwindend gering sein. So ging etwa der Italien-GP 2016 in die Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft ein, weil nur unglaubliche 0,087 Sekunden die ersten zwei Fahrer auf der Ziellinie trennten. Selbstredend, dass die Zeitmessung in solchen Fällen absolut präzise und zuverlässig sein muss

„La Bestia“. Enea Bastianinis Spitzname beruht auf seiner aggressiven Überholtechnik und rigorosen Entschlossenheit.

Expertise. Erfasst werden Positionen, Rundenund Zwischenzeiten, Höchst- und KurvenGeschwindigkeiten

„Um ein Champion zu sein, reicht es nicht aus, schnell zu sein – man muss auch die nötige Entschlossenheit aufbringen“, Enea Bastianini.

Von Strecke zu Strecke. Seit Jahren ist der Schweizer Uhrenhersteller Tissot offizieller Zeitnehmer in der MotoGP-Arena – eine akribische Arbeit, die absolute Messgenauigkeit erfordert. Deswegen wird die gesamte Ausrüstung, samt einem Team von zumeist elf Spezialist(inn)en, in einem Konvoi aus Sattelzugmaschinen von Strecke zu Strecke transportiert. Der Aufbau gestaltet sich, unabhängig vom jeweiligen Parcours, immer gleich: Am gesamten Kurs werden zahlreiche Sensoren befestigt und Hochgeschwindigkeitskameras an der Ziellinie positioniert. „Wir haben drei Zwischensektoren, welche den Parcours in vier Segmente unterteilen. Hinzu kommen zahlreiche Kontrollpunkte: In der Regel überwachen 10 bis 15 Messstellen auf der Strecke die Höchstgeschwindigkeit, etwaige Abkürzungen und die sogenannte Long Lap. In der Boxengasse sind es meist zwölf oder mehr – ebenfalls zur Überwachung der Geschwindigkeit“, gehen die Zeitmess-Spezialisten ins Detail. Einzelne Namen bleiben außen vor – es zählt allein die kollektive Präzision.

Jedes Motorrad ist darüber hinaus mit einem eindeutig zugeordneten Transponder ausgestattet, der ein identifizierendes Signal an die Antennen (Sensoren) rund um die Strecke und in die Boxengasse sendet – auch um aus Sicherheitsgründen dort die Geschwindig-

keit zu regulieren. „Vor einiger Zeit haben wir die Position dieser Transponder an allen Motorrädern vereinheitlicht, um eine verlässliche Vergleichbarkeit zu gewährleisten“, betonen die Expert(inn)en.

Diese Daten vom Rennverlauf werden in einem HochleistungsComputer gesammelt, analysiert und in Statistiken sowie verwertbare Daten umgewandelt: Erfasst werden unter anderem Positionen, Runden- und Zwischenzeiten, Höchst- und KurvenGeschwindigkeiten – alle Werte, die Teams, Journalisten und Zuschauer(innen) zur Analyse brauchen. Sprich, wer etwa zu viel oder an der falschen Stelle schaltet oder bremst, vergeudet wertvolle Zeit. Im Schnitt kommen die Fahrer pro Rennen so auf etwa 500 bis 800 Schaltvorgänge und je nach Kurvenlage betätigen sie 30 Prozent der Rennzeit die Bremsgriffe.

Verbindung von Mensch und Maschine. Parallel werden die Daten automatisch an TV-Sender sowie die digitale Wettkampfanzeige übermittelt, mit der dem Publikum live die aktuelle Position der Fahrer, Rundenzeiten sowie der Abstand zum Führenden durchgegeben wird. Im Zielbereich kommen zusätzlich FotofinishKameras und Videotechnik zum Einsatz, um etwa besonders knappe Zielankünfte, zusätzlich zu den erhobenen sensorischen Daten, auch noch visuell abzusichern. „Diese Ziellinienscanner können bis zu 20.000 Bilder pro Sekunde erstellen“, so die Spezialisten. Obwohl die Technik den Löwenanteil bei der Zeitmessung ausmacht, wird auf das menschliche Auge nicht ganz verzichtet: sogenannte „Spotter“, prüfen als eine Art Back-up zusätzlich noch jeden Durchlauf. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Überwachung des Führenden des Rennens. Wir verfolgen, wie viele Fahrer starten, wie viele in jeder Runde auf der Strecke sind und wie viele die Ziellinie bei der karierten Flagge überqueren. Natürlich stellen wir auch sicher, dass alle Transponder und Softwaresysteme korrekt funktionieren.“

Was bleibt, wenn die Flagge fällt. Wenn das Rennen vorbei ist, ist die Arbeit für das Tissot-Team noch nicht zu Ende. Die Daten –Rundenzeiten, Sektorverläufe, Geschwindigkeitsvergleiche – werden analysiert, aufbereitet und an Teams, Medien, Übertragungspartner und die MotoGP weitergegeben. Jeder Fahrer erhält so etwa ein komplettes Feedback zu seiner Leistung wie z.B. Enea Bastianini. Der 27-jährige Italiener ist kein Neuling in der Szene – 2020 gewann „La Bestia“, so sein Spitzname, die Moto2-Weltmeisterschaft, ein Jahr später trat er zum ersten Mal in der Königsklasse an. Seit Anfang dieses Jahres fährt er für das Red Bull KTM Tech3 Team –eine neue Maschine, ein neues Umfeld, an die sich der Tissot Markenbotschafter erst noch gewöhnen muss. Hier helfen die Daten aus der Zeitmessung sowie die Sensoren am Motorrad – und mentale Stärke, wie Bastianini selbst unterstreicht: „Um ein Champion zu sein, reicht es nicht aus, schnell zu sein – man muss auch die nötige Entschlossenheit aufbringen.“

„Jede Schleife auf der Strecke ist via Transponder mit einer eindeutigen

Identifikationsnummer versehen. Die MotoGP-Teams verwenden diese ID und den Abstand zwischen den einzelnen Schleifen, um das Motorrad in jeder Kurve genau zu positionieren und das Mapping des Motorrads entsprechend anzupassen“. Tissot Zeitmess-Team.

Sieben rechts und drei links. Das gesamte Mess-System wird laufend weiterentwickelt und optimiert. Aktuell wird die GPS-basierte Zeitverfolgung getestet – sie ist noch nicht präzise genug für offizielle Wertungen, aber bereits ein nützliches Tool zur visuellen Darstellung von Abständen zwischen den Fahrern auf der Strecke im TV. So ergeben sich für Zuschauer(innen) und Fans neue rasante Perspektiven auf das Rennen.

Apropos rasant: Der Red Bull Ring in Spielberg (vom 15. bis 17. August 2025 ) gilt als schnellste GP-Strecke der Welt – mit 10 Kurven, sieben rechts und drei links. Doch nicht nur hier gilt: Am Ende gewinnt, wer beides im Griff hat: das Gas und die Zeit oder besser ausgedrückt die letzten Tausendstel. Wer die auf seiner Seite hat, weiß niemand so genau wie das Team von Tissot.

Back-up. Spezialisten überwachen zusätzlich jeden Durchlauf.

Geboren am 30. Dezember 1997 in Rimini, Italien

Saison 2025: Red Bull KTM Tech 3 Team

Motorrad: KTM RC16

Anfänge: Mit drei Jahren und drei Monaten steigt er zum ersten Mal auf ein Motorrad, deswegen ist seine Lieblingsstartnummer die 33 Seit 2023 Markenbotschafter für Tissot

MotoGP: seit dem Jahr 2021

Fotos: Tissot, Gold and Goose

Weithin unüberhörbar

Wer vom Symphonieorchester Vorarlberg spricht, der spricht nicht nur von der Musik, sondern auch von wichtigen und richtigen Entscheidungen.

Gut, dass das Symphonieorchester Vorarlberg auch heuer im Rahmen der Bregenzer Festspiele auftritt. Nach der hohen Qualität, die es jüngst mit der Suite aus der Oper „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss offenbarte, wäre die Durststrecke bis zum Start der Saison 2025/26 im September zu lang. Schon kurze Zeit nach seiner Gründung, nämlich in den späten 1980er-Jahren, band es der damalige Festspielchef Alfred Wopmann in seine Orchesterkonzertreihen ein. Nachdem sich der Klangkörper in Zusammenarbeit mit dem Theater für Vorarlberg bald auch als Opernorchester bewährt hatte, traf Wopmann im letzten Jahr seiner Intendanz eine zukunftsfähige Entscheidung. Er kombinierte die kurze Oper „La voix humaine“ von Francis Poulenc mit Leoš Janácˇeks Liederzyklus „Tagebuch eines Verschollenen“ und setzte damit eine Reihe von Musiktheaterproduktionen im Kornmarkttheater in Gang, die es bis heute im Festspielprogramm gibt.

Leo McFall ist seit der Saison 2020/21 Chefdirigent des SOV. Er leitet auch das Konzert bei den Bregenzer Festspielen.

VON CHRISTA DIETRICH

Das Symphonieorchester Vorarlberg tritt im Montforthaus Feldkirch, im Bregenzer Festspielhaus sowie als Opernorchester im Kornmarkttheater auf.

Verlässlicher Partner. Schon zu Beginn dieser Kooperation stand Christoph Eberle, der erste Chefdirigent, am Pult des Symphonieorchesters, mit dem Wopmanns Nachfolger David Pountney dann „Der Kuhhandel“ von Kurt Weill umsetzte, eine Produktion, von der noch lange gesprochen wurde. Intendantin Elisabeth Sobotka etablierte im Kornmarkttheater schließlich ein Opernstudio, holte sich jeweils junge Sängerinnen und Sänger und konnte dabei auf das SOV als verlässlichen Partner zählen. Opern von Mozart, Rossini, Puccini, Tschaikowski, Haydn und Massenet wurden aufgeführt. Die jungen Stimmen, die Begegnung mit ideenreichen Regisseurinnen wie Brigitte Fassbaender und nicht zuletzt die Strahlkraft des Orchesters machten sie zum Publikumsrenner.

Viele Vorarlberger Musikerinnen und Musiker sind während des Studiums oder sofort nach dem Abschluss im Orchester. Das ist ein enormer Pluspunkt.

Die neue Intendantin Lilli Paasikivi bleibt dabei, im Kornmarkttheater wird das SOV zum Opernorchester der Bregenzer Festspiele. Heuer inszeniert die Britin Amy Lane Rossinis „La Cenerentola“, der Finne Kaapo Ijas dirigiert. Im Bregenzer Festspielhaus kommen unter der Leitung von Leo McFall Werke von Oskar Fried und Gustav Mahler sowie – jeder, der Komponistinnen in den Konzertprogrammen vermisst, liest es gerne – Lieder von Alma Mahler zur Aufführung.

Eberle, Korsten, Petrenko. Nachdem Christoph Eberle enorme Aufbauarbeit leistete, war Gérard Korsten der nächste prägende Chefdirigent des SOV. Kirill Petrenko, einst ein Studienkollege vieler Musikerinnen und Musiker in Feldkirch, dann Generalmusikdirektor an der Komischen Oper in Berlin sowie an der Staatsoper in München und seit 2019 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, fand das Orchester derart gut aufgestellt vor, dass er mit ihm das Projekt „Mahler 9x9“ startete und im Laufe einiger Jahre tatsächlich 9 Sinfonien von Gustav Mahler zur Aufführung brachte. Leo McFall ist seit der Saison 2020/21 Chefdirigent. Am Pult namhafter Orchester hat er sich längst einen Namen gemacht und seit dieser Spielzeit ist er zudem Generalmusikdirektor am Staatstheater in Wiesbaden.

Die sechs zentralen Konzerte im neuen Saisonprogramm enthalten neben einigen Werken, die ein am klassischen Reper-

toire interessiertes Publikum sozusagen verlangt, noch Besonderheiten. Schon zu Beginn ist zwischen Rossinis Ouvertüre zum „Barbier von Sevilla“ und Schuberts 5. Symphonie ein Violinkonzert der Schweizer Komponistin Ursina Maria Braun eingebettet, das sie der italienischen Geigerin Lorenza Borrani gewidmet hat. Es sei schon lange „sein Traum, das Orchester mit Borrani zusammenzubringen“, betont Leo McFall und dürfte damit das Interesse am Werk geschürt haben. Die weiteren Dirigenten der Saison sind Francesco Angelico, Walentin Uryupin und Leo McFall selbst, dem es ein Anliegen ist, dem Publikum die Begegnung mit dem Pianisten Steven Osborne, „seinem favorisierten Musiker“, zu ermöglichen, der als Solist in Mozarts Klavierkonzert in B-Dur auftritt: „Alles von ihm ist auf einem sehr hohen Level.“

Es wird auch jazzig. Ein weiterer Solist, auf den der Chefdirigent aufmerksam macht, ist der Oboist Andrey Godik, der mit dem Konzert (H. 353) von Martinu auftritt, das am fünften Abend des SOV-Abonnementzyklus neben Werken von Prokofjew, Gottfried von Einem und Haydn aufgeführt wird. Im sechsten Konzert offeriert der renommierte Cellist Maximilian Hornung ein Werk von Sulkhan Tsintsadze bevor die Saison mit der Suite aus Strawinskys Ballett „Der Feuervogel“ beendet wird. Eines fehlt noch. Es ist etwas Herausragendes, denn angesichts seines 20-Jahr-Jubiläums tritt das

Jazzorchester Vorarlberg gemeinsam mit dem SOV auf. Wenn schon, denn schon, dürfte das Motto lauten, denn auf dem Programm steht eine Uraufführung von Martin Eberle und Benny Omerzell. Das Konzert passt zudem perfekt zu jenen Projekten, mit denen das Symphonieorchester weitere Freunde gewinnen wird und in deren Rahmen die Musikerinnen und Musiker in kleineren Ensembles an verschiedenen Orten und Plätzen im Land auftreten.

„Herzog Blaubarts Burg“. Dass man mit den Opern auch jüngere Besucher anzieht, hat sich noch bei jeder Produktion gezeigt, die das SOV gemeinsam mit dem Vorarlberger Landestheater realisiert hat. Heuer war es Mozarts „Don Giovanni“. Wer diese Kooperation bereits über die Jahre verfolgt hat, erinnerte sich dabei, dass Christoph Eberle einst den Schauspieler Tobias Moretti ins Land holte, der mit diesem Werk am Bregenzer Kornmarkt erstmals eine Oper inszenierte. Neben den vielen künstlerischen Erfolgen darf nicht übersehen werden, dass sich sowohl das Landestheater als auch das Symphonieorchester in einer angespannten budgetären Situation befinden. Nicht nur deshalb, sondern auch wegen der beengten räumlichen Situation im Kornmarkttheater ist die Fortsetzung dieser Zusammenarbeit nicht gesichert. Bevor das Haus umgebaut wird, sollte es im Frühjahr 2026 aber zumindest noch eine kleine Opern-

produktion geben. Wer das dafür gewählte Werk kennt, der weiß, dass sich mit „Herzog Blaubarts Burg“ von Béla Bartók einiges Interessantes anstellen lässt. Die Stuttgarter Oper hatte eine solche Produktion sogar einmal in eine Halle ausgelagert und diese geflutet, wodurch ein Setting entstand, das ein wenig der aktuellen „Freischütz“-Inszenierung auf der Bregenzer Seebühne glich. Höchstwahrscheinlich wird das Publikum in Bregenz keine Regenstiefel brauchen, aber es dürfte spannend werden.

„Ich kannte das SOV nur vom Hörensagen, die Studienkollegen haben aber immer sehr positiv von diesem Orchester gesprochen“, bemerkte Gerald Mair im Gespräch mit kontur. Der neue Geschäftsführer des Sympho-

SOV Outreach heißt, dass Konzerte von Musikerinnen und Musikern in kleinen Ensembles an vielen
Orten des Landes frei zugänglich sind.

nieorchesters Vorarlberg ist auch Musiker und sieht in der Kombination der administrativen und künstlerischen Tätigkeit, die er in Bregenz übernommen hat, eine reizvolle Herausforderung. Konzepte zu entwickeln, um nicht nur jenes Publikum zurückzuholen, das sich nach der Pandemie immer noch zögerlich verhält, sondern auch neues zu gewinnen, zählt zu seinen Aufgaben.

Hohes Ausbildungsniveau. Das SOV ist als Verein organisiert. 75 Prozent der rund 100 Musikerinnen und Musiker stammen aus Vorarlberg. Dass viele davon hier auch als Pädagoginnen und Pädagogen tätig sind, hat das Niveau der Musikausbildung in den letzten Jahrzehnten enorm gesteigert. Die angesprochene angespannte Budgetsituation des SOV kommentiert Vereinspräsident Manfred Schnetzer gegenüber kontur auch mit der Bemerkung, dass sich das Land Vorarlberg eben dazu bekennen müsse, ob es weiterhin ein Symphonieorchester haben möchte.

Übrigens: Leser der letzten Ausgabe von kontur wissen, dass Schubertiade-Leiter Gerd Nachbauer im Jahr 2026 an jenes Programm erinnern will, mit dem das weltweit bekannte Festival vor 50 Jahren im Mai 1976 gestartet wurde. Er braucht dafür kein Orchester ins Land zu holen, Mitglieder des SOV führen in Hohenems die Deutsche Messe von Schubert auf.

Nach Christoph Eberle hat Gérard Korsten das SOV viele Jahre als Chefdirigent geleitet.

Foto: Mathis Fotografie

Sommer Fest

Ob für die Bregenzer Festspiele, den nächsten Stadtbummel oder einfach Ihren ganz persönlichen Sommermoment – im Messepark in Dornbirn finden Sie die neuesten Sommertrends für jeden Anlass.

In 65 Shops erwartet Sie eine vielseitige Auswahl an Mode, Accessoires und Beauty – perfekt für einen stilvollen Auftritt. Jetzt entdecken und den Sommer modisch genießen!

Ganz „objektiv“ betrachtet

Stille Melancholie

ANTON CORBIJNS

PORTRÄTS VON KÜNSTLERN WIE DAVID BOWIE MIT LENDENSCHURZ

ZEIGEN NICHT DEN STAR, SONDERN DEN MENSCHEN DAHINTER.

Der Moment entscheidet

Die Ausstellung „Henri Cartier-Bresson – Watch! Watch! Watch!“ im Foto Arsenal Wien würdigt nicht nur die Werke eines der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, sondern spiegelt auch die Philosophie des Museums wider: Fotografie aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten – analog und digital, Dokumentation und Inszenierung. Cartier-Bresson fängt mit seinem berühmten Bild auf dem Place de l’Europe, hinter dem Bahnhof Gare Saint-Lazare in Paris, die Essenz des Augenblicks ein. Diese ikonische Aufnahme markiert nicht nur den Höhepunkt seiner Karriere, sondern ist eine zentrale Referenz für die Betrachtung von Fotografie als Kunstform. www.fotoarsenalwien.at

Anton Corbijn, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert, hat wie kaum ein anderer die Bildwelt der Popkultur mitgestaltet. Der Niederländer ist bekannt für seine imperfekten Schwarzweiß-Aufnahmen, die alle Spuren von Licht, Leben und stiller Melancholie in sich tragen. Die große Ausstellung „Favourite Darkness“ im Kunstforum Wien rückt nun erstmals die kunsthistorischen Bezüge dieser Arbeiten ins Zentrum: die Reduktion aufs Wesentliche, die Nähe zur religiösen Ikonografie, die Klarheit der Form. Corbijn selbst spricht davon, den kreativen Menschen mit der Kamera nahezukommen – was ihm gelingt, indem er vertraute Gesichter in stille, oft irritierende Szenerien versetzt. So entstehen Bilder, die aus der Zeit gefallen scheinen. www.kunstforumwien.at

DIE ESSENZ DES FLÜCHTIGEN AUGENBLICKS: HENRI CARTIER-BRESSON SETZT MIT DEM „ENTSCHEIDENDEN MOMENT“ EINEN NEUEN KÜNSTLERISCHEN MASSSTAB.

Ohlala, alles doppelt sehen?

In der Ausstellung „Wien, Wien, nur Du allein“ tritt Stefan Oláh in einen Dialog mit den Stadtansichten von Rudolf von Alt und Balthasar Wigand, die Wien im 19. Jahrhundert als weitläufige, bisweilen idealisierte Metropole zeigen. Oláhs Resümee: „Die relative Integrität des Stadtgefüges ist in erstaunlichem Maß erhalten geblieben.“ Sein fotografischer Fokus liegt aber weniger auf der Reproduktion historischer Blickwinkel, sondern auf der Perspektive von heute – vor allem, wie sich das urbane Gedächtnis in der Gegenwart materialisiert. Dass Verkehrszeichen, Stadtmöblierung und Alltagsästhetik den Blick verändern, ist für ihn kein Störfaktor, sondern Ausdruck einer lebendigen Stadt. „Das, was Rudolf von Alt und mich eint, ist unsere Verbundenheit mit dieser Stadt.“ hortencollection.com

Vom Acker zur Kunst

Hermann Nachbaur war über fünf Jahrzehnte Gemüsebauer, bevor er sich neu erfand. Nicht aus einem plötzlichen Impuls heraus – sondern weil ein Traum, der ihn lange begleitete, schließlich stark genug wurde, um gelebt zu werden. Heute zählen seine Skulpturen zur internationalen Kunstszene. Seine Geschichte zeigt, dass es nie zu spät ist, sich selbst treu zu werden.

VON MARIE FRANCESCA TRANKOVITS

Wurzeln. Der „Olive Tree Pompeii“ erzählt von Herkunft, Wandel und Beständigkeit.

In Rankweil wuchs Hermann Nachbaur auf. Alles begann mit einer einfachen Holzhütte und einem Moped mit Anhänger, mit dem seine Familie ihre ersten Lieferungen ausfuhr. Der Anfang war schlicht – und fordernd. Geprägt war seine Kindheit von harter Arbeit, klaren Rollenbildern und einem „Prinzip des Funktionierens“. Sein Vater, ein strenger Landwirt, war überzeugt davon, dass man Kinder nicht begleiten, sondern formen müsse. Kunst, Kultur, Geistiges? Fehlanzeige. Und doch war da dieses andere Empfinden – Farben, Geräusche, Stimmungen schienen ihn tiefer zu treffen als andere. Vielleicht war das schon damals seine erste Form von Kunst: das stille Staunen.

Trotz innerer Sehnsucht schlug er zunächst den vorgezeichneten Weg ein und wurde Gemüsebauer, wie schon sein Vater vor ihm. 54 Jahre lang lebte er im Rhythmus der Erde, mit Hingabe zur Natur und der stillen Schönheit des Gemüses. Doch das Gefühl, nicht ganz hineinzupassen, blieb. Als hätte etwas in ihm immer leise gewusst, dass es noch ein zweites Leben geben würde.

Der Bruch mit der Norm. Der Wendepunkt kam mit der zunehmenden Industrialisierung in der Landwirtschaft. „Alles wurde Strichcode“, sagt Nachbaur heute. Einheitlich, steril – wie das Leben vieler Menschen. „Es geht nicht mehr um Geschmack, Individualität oder Vielfalt. Es geht um Normen, Masse, Optik.“ Die Heuchelei der Lebensmittelindustrie wurde für Hermann Nachbaur zum Spiegelbild einer Gesellschaft, die Einzigartigkeit predigt, aber Konformität lebt. Mit 58 Jahren wagte er dann einen Neuanfang. Gegen alle Zweifel, mit Rückhalt seiner Familie. Aus dem Mann, der jahrzehntelang Gemüse anbaute, wurde ein Künstler. Einer, der fühlt, formt, hinterfragt. Ohne digitale Hilfsmittel, ohne Abkürzungen. „Kunst braucht Zeit, Seele, Widerstand“, sagt er. Alles andere sei seelenlos – ein Schatten seiner selbst.

Ursprung. Vom Feld zur Form – wenn Bronze und Edelstahl Geschichten mit Gewicht erzählen.

Einzigartig. In 24 Karat vergoldete Tomaten als Symbol für Natur, Frucht und Vielfalt.

Erfolg mit Wurzeln. Mit diesem kompromisslosen Zugang feierte Hermann Nachbaur schnell Erfolge. Auf der Art Basel Miami 2021 sorgte sein Werk „Golden Donut“, ein überdimensionales Küchle mit einem Durchmesser von einem Meter, für internationales Aufsehen. Die Skulptur wurde zum Mittelpunkt lebhafter Gespräche mit Künstlern wie Danny Minnick, Florian Reinhardt, Steve Hash und Wulf Treu.

Seine Arbeiten wurden unter anderem während der Salzburger Osterfestspiele 2024 in der Rudolf Budja Galerie gezeigt. Unter dem Titel „Alice im Wunderland“ präsentierte er dort überlebensgroße Werke, die die Galerie und ihre Gäste verzauberten. Am 12. März 2024 lud Galeristin Sarah Kronsbein zur Ausstellung „Alice im Wunderland“ in ihre privaten Räumlichkeiten in der Münchner Maximilianstraße ein. Es war Hermann Nachbaurs erste Einzelausstellung, bei der zahlreiche prominente Gäste aus Kunst, Kultur und Gesellschaft anwesend waren. Heute arbeitet er in einem Atelier, das ihm die Freiheit gibt, in Ruhe zu erschaffen. Kein Ort für Eile oder Effekthascherei – sondern für Material, Moment und Bedeutung. Ein Mikrokosmos, in dem Tiefe wichtiger ist als Tempo.

Geduld als Haltung. Aus seiner Zeit als Landwirt hat er aber nicht alles abgelegt: Er lebt nach einem einfachen, aber kraftvollen Prinzip: Seed, Sowing, Fruit, Harvest – Saat, Pflege, Frucht, Ernte. Was für die Natur gilt, gilt auch für Beziehungen. Sieben Kinder hat er großgezogen – bewusst anders als er es selbst erlebt hat. Kein Brechen, kein Erzwingen. Stattdessen: Raum geben, Vertrauen schenken, begleiten statt lenken.

Heute sind seine Kinder erwachsen und so unterschiedlich wie das Leben selbst – Künstler, Lehrer, Freigeister, Konservative. Und doch sitzen sie an einem Tisch, diskutieren, lachen, leben Vielfalt. In diesen Momenten blitzt bei Hermann Nachbaur Stolz auf – leise, warm, ausgefuchst. Kein lautes Schulterklopfen, sondern die stille Gewissheit, etwas richtig gemacht zu haben.

Träume dulden kein Tempo.

Doch wer sie mit Hingabe sät, sorgfältig pflegt und niemals aufgibt, erntet mehr als nur Erfolg – nämlich Sinn, Erfüllung, leisen Stolz und das stille Wissen, den eigenen Weg gegangen zu sein.

Zwischen Klarheit und Tiefe. Wer Hermann Nachbaur heute begegnet, trifft auf einen Mann mit Rückgrat. Bodenständig und reflektiert. Klar in seinen Worten, feinfühlig in seinem Blick auf die Welt. Seine Biografie zeigt, dass manche Träume Zeit brauchen – und trotzdem ankommen, wenn man ihnen Raum lässt. Ein Leben, das nicht glatt verläuft, aber glänzt – dort, wo Risse Licht einlassen. „Wer nicht in diese Welt zu passen scheint, ist nah daran, sich selbst zu finden“, schrieb sein Namensvetter Hermann Hesse. Auch Hermann Nachbaur hat diese Wahrheit zu seiner gemacht.

Fotos:
Rudolf Nachbaur, Markus
Tedeskino
LONGINES SPIRIT
ZULU TIME 1925
Schulgasse 3 • 6900 Bregenz

Spielzeit 2025/26

VELVET NIGHTS AND BROKEN DREAMS

Liederabend / Eröffnungsfest 6. September 2025

MACBETH

William Shakespeare 20. September 2025

TRANSIT

Anna Seghers / Reto Finger (ÖEA) 4. Oktober 2025

DIE BÜHNENTODE MEINER MUTTER

Carla Haslbauer / Daniela Egger (UA) 18. Oktober 2025

DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLISCHE WUNSCHPUNSCH

Michael Ende / Familienstück 28. November 2025

WETTERFÜHLIG

Bella Angora (UA) 6. Dezember 2025

CARL LAMPERT – DAS ERSTE GEBET

Peter Mair, Kirsten Ossoinig (UA) 17. Januar 2026

DIE FRAU VOM MEER

Henrik Ibsen 21. Februar 2026

DAS GESETZ DER SCHWERKRAFT

Olivier Sylvestre (ÖEA) März / April 2026

HERZOG BLAUBARTS BURG

Béla Bartók / Eberhard Kloke 15. März 2026

WAX TRADERS (AT)

Eva-Maria Bertschy (UA) 9. April 2026

VOM WEISSEN ELEFANTEN UND DEN ROTEN LUFTBALLONS

Christine Nöstlinger 25. April 2026

EIN SOMMERNACHTSTRAUM

William Shakespeare 18. Juni 2026

ERTRAUE

Die stille Intelligenz der Dinge

Es begegnet einem in Form einer Saftpresse, eines Sessels oder eines Sportwagens. Mal leise, mal laut, aber nie zufällig, denn gutes Design beantwortet nicht zuerst die Frage wie etwas auszusehen hat, sondern wozu es dient. Erst wenn alles stimmig ist – Material, Proportion, Zweck und Idee – ist die fast beiläufige Aussage eines Objekts: „Ich bin schön, aber das ist nicht allein der Punkt.“ VON

„Chair No. 14“ von Michael Thonet (1859).

Louis Cartier entwarf 1924 den Trinity Ring.

Das ultimative Design-Objekt? Der Stuhl. Seine Grundform – vier Beine, eine Sitzfläche, manchmal eine Lehne – ist seit der Antike erstaunlich konstant geblieben und doch ist er bis heute Gegenstand radikaler Innovation: sitzen, arbeiten, denken – die Soziologie des menschlichen Zusammenlebens lässt sich am Stuhl ablesen, denn seine Weiterentwicklung offenbart, wie sich Lebensweisen, Arbeitsalltag und ästhetisches Empfinden im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Beispiel gefällig? Der „Chair No. 14“ von Michael Thonet (1859), dem Urvater des industriellen Möbeldesigns, war revolutionär in Technik und Distribution: Aus gebogenem Holz gefertigt, in Serie produziert und millionenfach verkauft. Oder der „Wassily Chair“ von Marcel Breuer (1925), welcher als Erster aus einem gebogenen Stahlrohr fabriziert wurde, war ein Statement der Moderne: leicht, stapelbar, minimalistisch. Nicht fehlen darf in dieser Aufzählung der „Lounge Chair“ von Charles und Ray Eames (1956), der über die Jahrzehnte zu einem begehrten Statussymbol avancierte und gleichzeitig so gemütlich ist, dass man darin sitzen bleibt, obwohl man längst aufstehen wollte – fast wie ein treuer Freund, den man nicht mehr missen will.

WIE SIEHST DU DENN AUS?

Allein daran zeigt sich, dass Design mehr ist als rein nur Form und Optik. Es ist das, was Technik verständlich, Produkte brauchbar und Räume lebbar werden lässt. Zugleich ist es ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor. Eine ansprechende Gestaltung steigert maßgeblich die Innovationsprozesse, erhöht die Kundenzufriedenheit und schafft Differenzierung in Märkten, die mittlerweile gefühlt beinahe alles gesehen haben.

In einer Welt, die immer schneller, dichter, digitaler und unübersichtlicher wird, wächst das Bedürfnis nach Klarheit. Design ordnet, reduziert, erklärt. Es fragt nicht nur wie etwas aussieht, sondern danach, wie ein Gegenstand besser werden könnte, sozusagen eine Art kreatives Objekt-Tuning. Diese Haltung verbindet Branchen, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben – von Autos über Gläser und Leuchten bis hin zu Möbelstücken.

KULTURELLES SELBSTVERSTÄNDNIS

Gerade in Vorarlberg, wo Gestaltung seit jeher zwischen Handwerk, Architektur und Innovationskraft vermittelt, zeigt sich: Design ist ein kulturelles Selbstverständnis, kein modischer Zusatz. Es lebt im Detail, in der Materialwahl, im Umgang mit Raum und Proportion. Oft sind es gerade die leisen Objekte, ein Sessel oder eine gut platzierte Leuchte, die am nachhaltigsten prägen. Vielleicht, weil sie etwas tun, was laute Dinge nie schaffen: Sie verändern, ohne sich aufzudrängen oder wie es der deutsche Industrie-Designer Dieter Rams einmal formulierte, dass gutes Design wie ein guter Diener sei, der nicht aufzufallen habe, aber sofort fehle, wenn er nicht da sei – wie eben ein Stuhl, der mal als Designikone, mal als Ruheplatz fungiert und doch immer unverzichtbar ist.

„In einer Welt, die sich bestürzend schnell füllt, die zerstörerisch vielgestaltig laut und verwirrend ist, hat Design für mich die Aufgabe, leise zu sein, zu einer Ruhe beizutragen, die Menschen zu sich selbst kommen lässt,“ Dieter Rams.
„Lounge Chair“ von Charles und Ray Eames (1956).
Foto: Louis Cartier, Vitra

DesignerSonnenbrillen für Brillenträger:innen

inklusive Original-Etui

GRATIS

Sonnengläser in Ihrer Sehstärke!*

*Als Fern- oder Lesebrille. Gültig bis + – 6 dpt./2 cyl., in lagernden Durchmessern. Aufpreis für höhere Stärken/Durchmesser 18 Euro pro Glas. Aufpreis Prismen 23 Euro pro Glas.

Fine Dining: Bühne für Genuss

Die hohe Tischkultur kommt aus Rankweil: Rochini gestaltet Tafel-Ensembles für die kulinarische Spitzenklasse.

Bevor ein Löffel gehoben, ein Bissen gekostet, ein Aroma entfaltet wird – blickt der Gast auf den Teller. Und oft ist genau das der Schlüsselmoment im kulinarischen Narrativ: die Inszenierung, die Auge und Fantasie anspricht, bevor Geschmack und Textur übernehmen. In der Welt der Haute Cuisine, der hohen Kochkunst, ist die Präsentation längst Teil des Meisterwerks: Wenn die Zutaten die Komposition sind und der Koch der Dirigent ist, dann ist die Tableware die Bühne für Genuss.

KULINARISCHES STORYTELLING

Was in der Küche als Idee beginnt – ein Zusammenspiel von Aromen, Farben, Texturen – findet seinen sichtbaren Ausdruck auf dem Teller. „Plating“ – vom englischen „plate“ (zu Deutsch: Teller) – nennen Fine-Dining-Profis das kunstvolle Anrichten eines Gerichts, bei dem aus einzelnen Komponenten ein ästhetisches Ganzes entsteht. Damit diese Harmonie gelingt, braucht es nicht nur höchste Kreativität und Know-how am Herd, sondern auch einen feingedeckten Tisch mit einem TafelEnsemble der Spitzenklasse. Hier kommt Rochini ins Spiel – ein Vorarlberger, das mit edlem Porzellan, kreativer Keramik,

Fotos: Helge Kirchberger / Hangar-7, Rochini, Grant Achatz / Alinea USA
„Alle unsere Produkte sind für Menschen gemacht, die nach höchster Qualität, besonderer Ästhetik –und dem Einzigartigen suchen.“

federleichten Gläsern, luxuriösem Besteck und weiteren Tisch-Accessoires die Szene der internationalen Sternegastronomie mitgestaltet.

Der Rankweiler Betrieb wächst zunächst nur durch Mundpropaganda, exportiert mittlerweile in über 40 Länder. Die bestellte Ware wird in Rankweil kommissioniert, dann palettiert und in die große, weite Welt verschickt: nach Los Angeles, Doha oder Tokio. Die Designs und Konzepte von Rochini sind auf den Tischen der renommiertesten Gourmet-Adressen zu finden, etwa in Wolfgang Pucks „Spago“ in Beverly Hills genauso wie im legendären Hangar-7 in Salzburg, im neuen „Raffles London at the OWO“ von Mauro Colagreco oder in Dominique Crenns avantgardistischem „Atelier Crenn“ in San Francisco. Auch die vielfach ausgezeichneten und international gefeierten Chefs Christian Bau, Andreas Caminada oder Benjamin Parth setzen auf maßgefertigte Stücke aus Vorarlberg. Mit jedem Teller ein Erlebnis zu schaffen – geschmacklich und visuell – diesen Anspruch teilen sie, die Spitzenköche. Und RochiniGründer Hannes Tiefenthaler weiß, dass dazu auch ein Balanceakt zwischen Form,

Material und Sinneseindruck gehört. In diesem Sinne liefert Rochini nicht bloß Geschirr, sondern kreiert Tisch-Couture auf höchstem Niveau. Diese entsteht oft individuell, meist auf Wunsch der Chefs –immer abgestimmt auf deren kulinarische Handschrift und die Geschichte, die sie auf dem Teller erzählen möchten.

FEINSTE TISCHKULTUR

Dafür arbeitet Rochini mit ausgewählten Manufakturen, der Creme de la Creme in ganz Europa zusammen. Die Philosophie: traditionelles Meisterhandwerk mit modernstem Design zu verbinden. Seit der Gründung 2009 ist es exakt dieser kompromisslose Qualitätsanspruch und das Feingefühl für den Dialog zwischen Ästhetik und Funktion, mit der der TabletopSpezialist überzeugt. Doch nicht nur Sterneköche: Mittlerweile macht Rochini circa zehn Prozent des Umsatzes mit privaten

Connaisseurs, Fine-Diner und HobbyGourmets, die das Besondere auch zu Hause schätzen. Etwas Schönes für den Menschen zu schaffen und danach zu streben: Diese Mentalität ist bei Rochini tief in der DNA verankert - was mit Urgroßvater Rochus begann, zieht sich wie ein roter Faden durch die Familie Tiefenthaler. Ihre materia prima, der Ursprung all dessen, ist immer: Begeisterung.

Übrigens: Der Showroom in Rankweil kann nach Vereinbarung persönlich besucht oder virtuell durchschritten werden. Wer ihn betritt, steht nicht einfach vor einer Auswahl an Porzellan – sondern in einem Raum, der Design und Tischkultur in ihrer schönsten Form verkörpert. Hier wird nicht präsentiert, sondern kuratiert. Jedes Stück birgt das Potenzial, Teil einer Inszenierung zu werden – bereit für den nächsten großen Auftritt.

ROCHINI GMBH

Ringstraße 15 6830 Rankweil www.rochini.at

Erkennbar. Unverkennbar.

Der vollelektrische Porsche Macan ist der Sportwagen unter den elektrischen SUV.

Er glänzt durch ein zeitloses, sportliches Design, Porsche-typische Performance sowie besonders durch die langstreckentaugliche Reichweite von bis zu 641 Kilometern (WLTP). Nicht nur die beeindruckenden Leistungsdaten von bis zu 639 PS und 1130 Nm Drehmoment begeistern: Das ausgeklügelte Fahrwerk mit Allradantrieb, Luftfederung und elektronischer Dämpferregelung überträgt die Kraft auf Wunsch dynamisch oder komfortabel auf die Straße. Dadurch ergibt sich eine nochmals vergrößerte Bandbreite zwischen

Fahrkomfort und Performance, und erstmals verfügt der Macan über eine optionale Hinterachslenkung, die im tagtäglichen Stadtverkehr einen kompakten Wendekreis von lediglich 11,1 Metern ermöglicht.

BEEINDRUCKENDE AUSSTATTUNG

Mit einer Ladeleistung von bis zu 270 kW kann die 800-Volt-Batterie des Macan an einer geeigneten Schnellladesäule innerhalb von rund 21 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufgeladen werden. Für alle Anlässe bestens gerüstet ist der Macan

durch seine beiden großzügigen Laderäume an Front und Heck, die zusammen bei umgelegter Rücksitzlehne ein Ladevolumen von bis zu 1348 Litern bieten. Wem das nicht genügt, dem bleibt zusätzlich noch die maximale Anhängelast von bis zu 2000 Kilogramm, um den hohen praktischen Nutzwert des Macan perfekt abzurunden. Neu im Innenraum: das Porsche Driver Experience-Cockpit, das im Macan aus einem 12,6 Zoll großen Kombiinstrument mit Curved Display, einem 10,9 Zoll Zentraldisplay sowie einem 10,9 Zoll Bei-

Kraftstoffverbrauch/Emissionen (WLTP) – Macan Modelle: Stromverbrauch kombiniert:

17,0 – 21,1 kWh/100 km CO 2-Emissionen kombiniert: 0 g/km

fahrer-Display besteht. Ergänzt wird das intuitive Bedienkonzept durch ein Headup-Display mit Augmented-Reality-Technologie, das virtuelle Elemente wie Navigationspfeile nahtlos in die reale Umgebung projiziert, während der Blick konzentriert auf die Fahrbahn gerichtet bleibt – für ein durchdachtes und hochmodernes Fahrerlebnis. Die neuesten Macan Modelle finden Sie in den österreichischen Porsche Zentren – zum Beispiel im Porsche Zentrum Vorarlberg – Rudi Lins in Rankweil.

PORSCHE ZENTRUM

VORARLBERG – RUDI LINS

Bundesstraße 26d 6830 Rankweil

PORSCHE SERVICE

ZENTRUM DORNBIRN

Schwefel 77 6850 Dornbirn

www.porschezentrumvorarlberg.at

Gekommen, um zu bleiben:

Lieblingsplätze zu Hause

Wo Wohnträume Form annehmen und das Zuhause zum Sehnsuchtsort wird, da fühlt sich Daheimsein an wie Urlaub. ZÜCO macht’s möglich.

Eine weich gepolsterte Sofaecke in warmen Naturtönen lädt zum Abschalten ein – und dazu, den Tag in aller Ruhe ausklingen zu lassen. Ein elegant geschwungener Charaktersessel in unaufgeregten Beigetönen verführt zum Zurücklehnen, zum Blättern in einer Zeitschrift – und dazu, ganz einfach die Zeit zu vergessen. Und auf der Terrasse: eine stilvoll komponierte Out-

door-Kombination aus lässigen Loungemöbeln mit textilen Kissen und sorgfältig selektierten Accessoires – geschaffen für Momente, in denen man die Sonnenbrille aufsetzt, in die Sommer-Playlist eintaucht, und mit einem eisgekühlten Drink in der Hand gedanklich abschweift. Klingt nach Urlaub? Nicht ganz. Denn diese Szenen spielen sich nicht in einem Boutique-Hotel

auf Mykonos ab, nicht in einem Café in Kopenhagen oder einem Chalet in den Alpen. So wohnen Kundinnen und Kunden von ZÜCO Polsterdesign Dornbirn.

66 JAHRE WOHNQUALITÄT

Echte Lieblingsplätze und Sehnsuchtsorte entstehen nicht nur in der Ferne – sondern genau dort, wo man sich zu Hause fühlt.

Und wer statt vom nächsten Urlaub zu träumen, lieber auf bleibende Wohnqualität setzt, bucht am besten einen Termin bei ZÜCO. Seit 66 Jahren steht das Dornbirner Unternehmen für stilvolles Wohnen mit Substanz: persönliche Beratung, feines Gespür für Raumentwicklung und Atmosphäre sowie ein kuratiertes Sortiment lassen ZÜCO Möbelgeschichte schreiben.

RAUM FÜR INDIVIDUALITÄT

Mit Marken wie Rolf Benz, Brühl, Freifrau, Janua, Team 7, HAAS und weiteren vereint ZÜCO zeitloses Design und Individualität für alle, die Einrichtung nicht nur als Zweck, sondern als Lebensqualität verstehen. Ob gemütlich im skandinavischen Stil oder elegant im modernen Minimalismus: Die eigenen vier Wände werden zum Ausdruck von Geschmack und Wohlbefinden. Und der Lieblingsplatz? Ein selbstverständlicher Teil des Alltags.

„ZÜCO steht für Qualität, Zuverlässigkeit und individuelle Beratung. Mein Ziel ist es, Wohnträume Wirklichkeit werden zu lassen.”

Dominik Spettel Verkaufsleiter ZÜCO

Seit 66 Jahren steht das Dornbirner Unternehmen für stilvolles Wohnen und feiert sein Jubiläum mit Marken wie Rolf Benz und vielen weiteren.

ZÜCO POLSTERDESIGN GMBH Lustenauer Straße 75a 6850 Dornbirn +43 (0)5570 372088 www.zueco-design.at

PRINTELLIGENT

Printing on Demand, Programmatic Printing, Druck individualisierter oder kleiner Auflagen in bahnbrechender Geschwindigkeit. Was würdest du sagen, wenn das alles in Offsetdruckqualität möglich wäre? Lass uns darüber sprechen. –» 05572 24697-21

Eine neue Ära hat begonnen. Digitaldruck in Offsetqualität.

Offsetdruck | Digitaldruck | Lettershop | vva.at

vva.printworks

Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH

Sedus prägt mit vier Designs das Büro von morgen

Vier Sedus-Neuheiten wurden 2025 gleich doppelt ausgezeichnet. Mit dem Red Dot Award und dem iF Design Award. Ein starkes Zeichen für nachhaltiges Design, ergonomische Lösungen und zeitlose Gestaltung.

Herausragendes Design heißt heute mehr denn je Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Zirkuläres Denken, nachhaltige Produktentwicklung und ein Designanspruch, der die Langlebigkeit des Entwurfes unterstreicht, sind nur ein paar entscheidende Eigenschaften, die Produktneuheiten einzigartig machen.

DESIGN, DAS WIRKUNG ZEIGT

Auf vier Design, von Sedus trifft diese Aussage 2025 ganz besonders zu: Die Produktneuheiten se:café wooden chair, se:hive und se:vision sind jeweils mit einem iF Design Award und einem Red Dot Award ausgezeichnet worden. Ebenfalls zwei Preise gewann der Schalensessel se:lounge light.

Design, das Verantwortung übernimmt – durchdacht in Form und Funktion, richtungsweisend im nachhaltigen Denken.

NACHHALTIGKEIT TRIFFT GESTALTUNGSKRAFT

„Vier Produkte mit je zwei Auszeichnungen – eine wertvolle Bestätigung unseres Gestaltungsanspruchs“, sagt Ernst Holzapfel, Marketing-Direktor der Sedus Stoll AG. „Die ausgezeichneten Produkte stehen exemplarisch für ein Designverständnis, das verantwortungsvollen Materialeinsatz, Ergonomie und Ästhetik in verschiedenen Einrichtungssituationen intelligent vereint. Ob eleganter Stuhl, komfortable Sitzlösung oder modulare Raum-in-Raum-Struktur – ihre Gestaltung überzeugt durch Relevanz und Vielfalt. Die doppelte Würdigung durch zwei der international renommiertesten Designpreise unterstreicht den Anspruch von Sedus, durchdachte Lösungen zu schaffen, die Menschen in modernen Arbeitswelten nachhaltig unterstützen.“

Der Red Dot Design Award zählt zu den bedeutendsten Designwettbewerben. Eingereicht werden können Produkte, Marken- und Kommunikationsdesign sowie Designkonzepte. Auch der iF Design Award gilt seit 1953 als hoch angesehenes Siegel für exzellentes Design. Seit 2025 ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Bestandteil der Bewertung.

Stark im Komfort, leicht in der Form, – der se:lounge light bringt entspannte Eleganz in jede Umgebung.

Ein Tisch mit Charakter, Design und Funktion in perfekter Harmonie

Kann ein Tisch Charakter haben? Ja, und wie! Besonders, wenn er mit einem individualisierbaren Design überzeugt und repräsentative Aufgaben mühelos übernimmt—wie der neue se:vision desk von Sedus.

Mit seiner klaren Linienführung und der Möglichkeit, aus einer Vielzahl an Farben, Materialien und Oberflächen zu wählen, bietet der se:vision desk nicht nur gestalterische Freiheit, sondern auch eine beeindruckende visuelle Präsenz. seit 1871

Alles für das moderne Büro.

Paterno Bürowelt Forachstr. 39 | A-6850 Dornbirn Tel. +43 (5572) 3747 info@paterno-buerowelt.at www.paterno-buerowelt.at

Paterno Bürowelt GmbH | A-6850 Dornbirn | Forachstr. 39|+43 (5572) 3747 | Messepark | +43 (5572) 949799

DYNAMISCH – FLEXIBEL – KREATIV

Schwungvoll. Eine 16 Meter hohe Schleife aus Holz macht den Österreich-Pavillon weithin sichtbar.

Kommunizieren mit Holz läuft rund

Österreich präsentiert auf der Expo in Osaka seine Holzbaukompetenz. Keine Frage, dass auch Vorarlberg in Japan gut vertreten ist. Wobei die Qualität der Projekte für sich spricht.

Beruhigend zu wissen, dass das für den Bau des ÖsterreichPavillons verwendete Holz nicht im Schredder landen soll, sondern wieder verwendet wird. Auf jeden Fall irgendwo als Dach, heißt es. Tragfähig soll die Konstruktion ja noch lange nach der im Oktober beendeten Expo in Osaka sein, bei der laut offiziellen Prognosen 28 Millionen Besucher erwartet bzw. auf jene Insel gelockt werden, auf der der Mega-Event bis Oktober dieses Jahres stattfindet. Das Motto „Designing future society for our lives“ ist klangvoll, wirkt inhaltlich aber ambitioniert, denn auch auf dieser Expo werden wohl weniger gesellschaftspolitische

Ausdrucksstark. Kapelle Salgenreuthe von Bernardo Bader.

Foto: Expo Austria, Adolf Bereuter

Entwicklungen thematisiert als wirtschaftliche Beziehungen zwischen den knapp 160 teilnehmenden Ländern intensiviert und angekurbelt.

Exportchancen. Dass Österreich nach Exportchancen Ausschau hält, ist logisch, sich bei dieser Gelegenheit über Technologien auszutauschen, gehört zur Routine. Daran zu erinnern, dass Kaiser Franz Josef dem japanischen Kaiser einst, das heißt, im Jahr 1869, einen Flügel von Bösendorfer zukommen ließ, ist eine reizende Idee. Schon damals war die österreichische Delegation in Japan unterwegs, um sich als Land mit viel Kunst und Kultur zu präsentieren. Dass man sich in der Ferne nun erneut als bildungseifriges Kulturland bezeichnet, entbehrt in Österreich selbst nicht einer gewissen Ironie, wird in den Kulturressorts von Bund und Bundesländern doch gerade an allen Ecken und Enden gespart und auch im Bildungs- und Wissenschaftsbereich vieles behindert.

Sei es wie es sei, im Österreich-Pavillon der Expo in Osaka steht auch jetzt wieder ein Flügel. Junge Musikerinnern und Musiker erhalten hier ein Podium und die Architektur dieses Pavillons ist beeindruckend, symbolisiert Offenheit, Qualitätsbewusstsein, Innovation und zumindest das Wissen um die sinnstiftende Kraft von Kunst und Kultur. Die architektonische Gestaltung des Österreich-Pavillon und das Generalthema stammen von BWM Designers & Architects. Johann Moser, Projektleiter bei BWM, spricht von einem „Zeichen für interkulturelle Kommunikation“.

„Ode an die Freude“. Der weithin sichtbare Teil des Pavillons entspricht einer Schleife, deren Errichtung die besondere Holzbaukompetenz des Unternehmens zum Ausdruck bringt. Die 91 Meter lange

und 4,3 Meter hohe Struktur besteht aus einem Ober- und Untergurt, die durch 265 Diagonalstäbe miteinander verflochten sind. Die doppelt ineinander geschlungene Form wird von Stahlpylonen getragen und erreicht eine Höhe von 16 Metern. Die gesamte Struktur ist verschraubt und somit demontierbar und wieder zu verwenden. Auf der Innenseite der Schleife befindet sich ein Notenband mit den ersten Takten der „Ode an die Freude“ aus der 9. Symphonie von Beethoven. Man wählte dieses Musikland-Klischee, so Johann Moser, als Einladung, „um im Innenteil ein viel breiter gefächertes Bild von Österreich zu zeigen.“ Dabei sind auch die vielfältigen Beziehungen ein Thema, dokumentiert etwa durch japanische Firmen mit Sitz in Österreich, durch den Austausch im Bereich von Wissenschaft und Forschung und durch weitere Abkommen. Interaktive Exponate sollen ein breites Publikum für die Ausstellung interessieren.

Holzbauten in Vorarlberg. Es ist nicht lokalpatriotisch, wenn man bei Holzbaukunst an Vorarlberg denkt. Architektinnen und Architekten haben hier Innovatives geleistet, das in einer begleitend zur Expo organisierten Ausstellung im Nakanoshima Museum

Seit Jahrhunderten wird in Österreich mit Holz gebaut. Besonders in den letzten Jahrzehnten wurde hier der Holzbau neu definiert.

in Osaka einige Wochen lang sichtbar blieb. Kuratiert wurde die Ausstellung mit dem Titel „verywood“ von Verena Konrad und Hermann Kaufmann, die Gestaltung entwarf das Atelier Andrea Gassner. „Besonders in den letzten 30 Jahren wurde hier der konstruktive Holzbau neu definiert und er umfasst bereits die gesamte Bautypologie“, betonen die Kuratoren. Wer von Holzbauten spricht, meint somit nicht nur das Einfamilienhaus, sondern auch den mehrgeschoßigen Wohnbau, den Gewerbe- und Industriebau, Bauten für Infrastruktur, Gesundheit, sakrale Bauten, Kulturbauten, Kindergärten und Schulen. Die gewählten Projekte dokumentieren die hohe Qualität des Holzbaues in dieser Ausstellung. Dabei sind unter anderem die Kapelle Salgenreuthe in Krumbach von Bernardo Bader, das Gemeindezentrum Ludesch und das Illwerkezentrum im Montafon der hkarchitekten, die Kaufmann Zimmerei in Reuthe, das Gebäude von Omicrom Electronics und die Mittelschule in Klaus der Dietrich Untertrifaller-Architekten, die Fuchsegg Lodge in Egg von Ludescher+Lutz, die Siedlung Maierhof in Bludenz von feld72, die Revitalisierung von Kriechere 70 in Bezau durch Innauer/Matt und die Denkwerkstätte in Hittisau von Georg Bechter.

Stimmig. Omicron Campus der Dietrich/Untertrifaller Architekten.
Superlativ. Illwerke Zentrum im Montafon der hkarchitekten.
Nachhaltig. Gemeindezentrum Ludesch der hkarchitekten.
Gut zu wissen. Dietrich/Untertrifaller realisierten fortschrittlichen Schulbau.

Das Ágnes-Heller-Haus markiert als Landmark den Campus Innrain der Universität Innsbruck.

Architektonisches Statement am Uni-Campus

Das Ágnes-Heller-Haus ist das jüngste und modernste Gebäude der Universität Innsbruck. Ende 2023 eröffnet, beeindruckt es durch seine markante Kubatur und Fassadengestaltung und verleiht dem Campus Innrain einen völlig neuen Charakter.

Der 13.000 m² große Neubau bietet zuvor disloziert untergebrachten Instituten der Geistes-, Kultur- und Bildungswissenschaftlichen Fakultäten ein zentrales Zuhause und wurde nach der ungarischen Philosophin und Ehrendoktorin der Universität Innsbruck, Ágnes Heller (1929-2019), benannt. Das von „mohr niklas architekten“ entworfene und durch die Bundesimmobiliengesellschaft errichtete städtebauliche Meisterwerk besteht aus zwei Unter- und fünf Obergeschoßen, Richtung Straße bilden weitere fünf Obergeschoße einen Turm, der das Gebäude klar im Stadtraum positioniert.

Der Eingangsbereich ist eine baukulturelle Referenz an die Arkaden in der Innsbrucker Altstadt. Der größte Bogen wurde von Künstler Peter Sandbichler gestaltet und führt als Haupteingang in ein

lichtdurchflutetes Atrium mit freitragenden Stiegen. Das Audimax im ersten Untergeschoß bietet Platz für 600 Personen, ist mit modernster Medientechnik ausgestattet und bietet großen Vorlesungen aber auch wichtigen Vorträgen und Veranstaltungen einen entsprechenden Raum. Trotz seiner Lage unter der Erde erhält der Hörsaal Tageslicht und bietet einen beeindruckenden Blick auf die Nordkette. In den Obergeschoßen befinden sich mit Seminarräumen, Lese- und Lernzonen Bereiche für die Studierenden sowie Büroräume. Rektorin Veronika Sexl über den Neubau:

„Universität bedeutet Dialog und Diskurs und dafür steht dieses neue Gebäude.“

ZWISCHEN LERNRAUM UND LEBENSRAUM

Dem Ágnes-Heller-Haus ist ein Boulevard für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer vorgelagert, der den Innrain mit der Innpromenade verbindet, Richtung Inn befindet sich eine Campuswiese, die von den Studierenden gerne genutzt wird. Die kompakte Bauweise vermeidet großflächige Bodenversiegelung und macht den Betrieb des Gebäudes möglichst energieeffizient. www.uibk.ac.at

Foto:
David
Schreyer

Mit Limo in eine neue Generation

Über Bier lässt sich gut streiten. Oder man lässt sich bei selbigem auf ein inspirierendes Gespräch ein und einigt sich – auf Limonade! So geschehen in einem Lokal auf der Strecke zwischen den Brauereien „Frastanzer“ und „Mohrenbräu“. Deren jeweilige Geschäftsführer, Kurt Michelini und Thomas Pachole, haben so das erste Kapitel ihrer gemeinsamen Firmengeschichte aufgeschlagen.

Vo Üs ist ein eigenständiges Unternehmen mit den beiden Brauereien als Gesellschafter zu gleichen Teilen. Der Name im Vorarlberger Dialekt (Übersetzung: von uns) unterstreicht nicht nur das Gemeinsame, sondern auch das Regionale, mit dem die Limonade zu einem dezidierten Ländle-Produkt geworden ist. „In Vorarlberg haben schon einige gute Ideen bei einem kleinen Bier ihren Anfang gefunden“, schmunzelt Philipp Wüstner, Marketingleiter bei Vo Üs. Dass es in diesem Fall eine gemeinsame Limo-Produktion geworden ist, dürfte der seit vielen Jahren freundschaftlich gelebten Konkurrenz der beiden Mitbewerber geschuldet sein. Die Erfahrung hat sie wissen lassen, dass dieser Sektor wohl am besten im Zusammenspiel zu bedienen ist, und sie haben die Synergien genutzt: Der Limonadenhersteller ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden, hat etwa für herausragende Markenführung gemeinsam mit der Kommunikationsagentur „zurgams“ den renommierten German Brand Award in mehreren Kategorien erhalten. Zuletzt hat das Team von Vo Üs bei der Aktion „Vorarlbergs Beste Marke“ nicht nur in mehreren Kategorien starke Ergebnisse erzielt und die Kategorie „Bekanntheit: Nachhaltigkeit“ für sich entschieden, sondern sich auch den Gesamttitel geholt.

„Love Parade läuft über’s Band“. „Es ist fast auf den Tag genau fünf Jahre her, dass die erste Limo-Flasche über das Produktionsband in den Hallen von ‚Frastanzer‘ lief“, erzählt Philipp Wüstner. „Es war in der ersten Maiwoche 2020, als wir zur ersten Abfüllung gefahren sind. Für die dortige Belegschaft war es höchst ungewohnt, etwas anderes als braune Bierflaschen über das Produktionsband laufen zu sehen. Die erste Abfüllung war unsere ZirbeZitrone. Hellrosa. Bei diesem Anblick ließ der erste Kommentar nicht lange auf sich warten – ich werde ihn nie vergessen: Da läuft ja die Love Parade über‘s Band!“– Mit diesen Worten ging Vo Üs an den Start, und Philipp Wüstner war der erste Mensch, der mit einem „Mohrenbräu-Auto“ in Frastanz auf den Brauereihof gefahren ist: „Das war am Anfang nicht ganz so lustig, wie es jetzt vielleicht klingen mag. Aber inzwischen ist es für alle ein ganz normaler und auch geschätzter Anblick. Immerhin haben wir bei Vo Üs das Privileg, zwei Produktionsabteilungen zu haben – eine in Frastanz, eine in Dornbirn – die sich gegenseitig anspornen, und zwar im positivsten Sinn: Ein Geht-nicht gibt es da nicht.“

Beide Brauereien hatten vor Vo Üs zusammen über die Hälfte der Gastronomiebetriebe in Vorarlberg beliefert, die neue Limo war damit trotz Corona bedingtem „Soft Start“ rasch in der Szene sichtbar. „Der Lebensmittelhandel ist bald darauf von sich aus auf uns zuge-

Wir haben von Beginn an einen etwas anderen Weg eingeschlagen als viele unserer Mitbewerber.

Start in Rosa. Als allererste Sorte ging Zirbe-Zitrone in Produktion.

Foto:
Vo Üs, Klaus Hartinger

Zusammenspiel und freundschaftlich

gelebte Konkurrenz: Thomas Pachole, Philipp Wüstner, Kurt Michelini.

kommen“, verweist der Marketingprofi auf die ersten, durchaus ungewöhnlichen Monate des Newcomers auf dem Markt: „Wir haben von Beginn an einen etwas anderen Weg eingeschlagen als viele unserer Mitbewerber.“

Glaubwürdigkeit als Währung der Zukunft. „Nachhaltigkeit funktioniert nur mit Transparenz und Ehrlichkeit“, dessen ist sich der ehemalige ORF-Moderator und Journalist sicher. Und das hat sich für Philipp Wüstner in den vergangenen fünf Jahren Marketingtätigkeit bestätigt: „Glaubwürdigkeit ist die Währung der Zukunft. Früher oder später erkennen die Kunden, ob mit offenen Karten gespielt wird oder nicht.“ Nicht nur Bier, sondern Nahrungsmittel und Getränke generell sind mit großen Emotionen behaftete Produkte. Ihre Herstellung erfordert mitunter auch emotionale Entscheidungen. „Eine davon ist, Flaschen aus Glas jenen aus Plastik den Vorzug zu geben, wo immer es möglich ist. Wir füllen alle unsere Glasflaschen in Vorarlberg ab und können sie zwischen 40- und 50-mal wiederverwenden, der CO2-Verbrauch ist entsprechend minimal. Wenn wir Plastikflaschen für besondere Anlässe brauchen – etwa bei Festivals, bei denen Glas verboten ist – müssen wir für die Abfüllung nach Deutschland ausweichen. Wir kommunizieren auch offen, dass diese vier Prozent unserer Ware im benachbarten Ausland abgefüllt werden.“ Inzwischen würde aber bei zahlreichen Veranstaltungen ein Umdenken stattfinden und immer mehr Organisator(inn)en auf die umweltschonende Glas-Variante setzen: „Das freut mich sehr, denn damit haben wir nur gute Erfahrungen gemacht“, bilanziert Phillipp Wüstner: „Man geht mit Glas einfach vorsichtiger um, die Rückgabequote ist erfreulich hoch“, erklärt er. „Sogar unser Sportgetränk ist in Glas abgefüllt –allem anfänglichen Kopfschütteln zum Trotz ist die ISO Sport unser meistverkauftes Getränk in der 0,5L-Glasflasche.“

Wie schmeckt der Sommer? Auch bei den Zutaten achtet das Team von Vo Üs auf regionale Herkunft: Das Wasser als Hauptbestandteil stammt aus Vorarlberg, Äpfel und Rhabarber kommen aus der Bodenseeregion. Die Geschmacksmischungen werden von vier Zulieferern aus Österreich und dem süddeutschen Raum produziert: „Die wiederum versuchen ebenfalls, ihre Zutaten möglichst regional einzukaufen. Möglichst bedeutet, wenn es irgendwie geht, stam-

men sie aus der Region. Wenn nicht – Kolanüsse und Zitrusfrüchte wachsen nun mal nicht am Bodensee –, dann zumindest aus EULändern.“ Insgesamt verzichtet Vo Üs auf exotische Früchte: „Bei uns gibt es etwa keinen Mango-Saft, auch wenn er häufig nachgefragt wird. Das sind die Kompromisse, die man eingehen muss, um regional bleiben zu können.“

Weitere Ansprüche an sich selbst sind ein deutlich reduzierter Zuckergehalt in den meisten Sorten sowie ein Geschmackserlebnis, das sich von dem abheben soll, was sonst am Markt ist: „Wir versuchen jedes Jahr, eine limitierte Sondersorte zu kreieren.“ Heuer, zum fünfjährigen Jubiläum, ist es Birne-Honig geworden, mit BioHonig aus dem Bregenzerwald. Dahinter steckt monatelanges Tüfteln kombiniert mit erprobten Geschmacksnerven: „In zahlreichen Feinabstimmungen mit Profis und dem Feedback von Außendienstmitarbeitenden haben wir uns schließlich auf den Geschmack des heurigen Sommers geeinigt.“

Von null auf zehn Millionen. Manche Sorten finden so großen Anklang, dass sie auch aus anderen Bundesländern und mitunter sogar aus Übersee angefragt werden. Aktuellstes Beispiel ist ein Tourist aus Washington: „Er hat sich bei einem Skiurlaub am Arlberg in unsere Holunder-Limo verliebt und hätte sie gerne nach Amerika bestellt. Derzeit prüfen wir die Möglichkeiten, allerdings nur im kleinen Rahmen und einmalig. Mit Lieferungen im großen Stil würden wir einen Teil unserer Identität, unsere Regionalität, unseren Anspruch auf Nachhaltigkeit einbüßen. Das wollen wir nicht.“

Allein im vergangenen Jahr hat die Manufaktur über zehn Millionen Flaschen Limonade verkauft, und das bei vier regionalen Mitbewerbern. „Zu schnell zu wachsen, sehe ich kritisch“, betont Philipp Wüstner. „Mein Grundsatz ist, sich die Zeit für natürliches, solides Wachstum zu lassen.“ Das bedeutet aber nicht, dass Vo Üs nicht auch über die Landesgrenzen hinauswächst. „Das Schöne am regionalen Markt ist, dass er nicht am Grenzbalken aufhört. Wir profitieren vom Vier-Länder-Eck, und es würde mich freuen, wenn wir in 15 Jahren die Limonade sind, mit der die junge Generation rund um den Bodensee aufgewachsen ist.“

Getränke sind mit großen Emotionen behaftete Produkte. Ihre Herstellung erfordert mitunter emotionale Entscheidungen. Eine davon ist, Flaschen aus Glas jenen aus Plastik den Vorzug zu geben.

Zukunftsvisionen: Tomorrow Mind Festival Bodensee

Am 16. Oktober schafft das Tomorrow Mind Festival Bodensee im Festspielhaus Bregenz neue Denkräume – für die Arbeitswelt von morgen, gesellschaftlichen Wandel und innovativen Austausch.

Am 16. Oktober 2025 verwandelt sich das Festspielhaus Bregenz in einen zukunftsweisenden Begegnungsort mit einzigartiger Atmosphäre: Das Tomorrow Mind Festival Bodensee bringt Pionier(innen)e, Visionär(innen) und Changemaker aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft zusammen.

Das Ziel: ein neues Mindset für die Arbeitswelt von morgen schaffen – inspirierend, mutig und menschlich. Top-Speakerinnen und -Speaker sind unter anderem der ehemalige Ski-Olympiasieger und Unternehmer Aksel Lund Svindal, der renommierte Unternehmenscoach Oliver Brünner sowie Zukunftsforscherin und Autorin Oona Horx Strathern.

„Mit

Tomorrow Mind wollen wir einen Ort schaffen, der inspiriert, vernetzt und aktiviert – für gesunde, kreative und zukunftsorientierte Arbeitswelten”

Verena und Patricia-Zupan Eugster Geschäftsführerinnen w3 create

WORK CULTURE & RISIND MINDS

Das Tomorrow Mind Festival widmet sich unter der Leitlinie „Work culture and rising minds“ – auf Deutsch frei übersetzt: Arbeitskultur und aufstrebende Denker(innen) – den großen Fragen unserer Zeit: Wie wollen wir künftig arbeiten – und leben? Wie fördern wir mentale Gesundheit im beruflichen Kontext? Welche Haltung brauchen wir für eine unsichere, komplexe Zukunft? Antworten solllen sich auf verschiedenen Bühnen in spannenden Talks, Diskussionsrunden und weiteren interaktiven Formaten finden. Es wird zum innovativen Austausch angeregt, sodass sich neue Perspektiven rund um New Work, Future Skills, KI und Menschlichkeit, Resilienz und gesellschaftlichen Wandel eröffnen.

Fotos: Klaus Vyhnalek, Lissy Routil, Luzia Mahler
Tomorrow Mind ist ihre Vision: Verena und Patricia Zupan-Eugster bringen Menschen zusammen, die Arbeit neu denken wollen.
Futur Stage: Oona Horx Strathern und Matthias Horx.

VON MENSCHEN FÜR MENSCHEN

Initiiert wurde das Tomorrow Mind Festival von den Schwestern Verena und Patricia Eugster, die mit ihrer Arbeit als Geschäftsführerinnen der smarten Eventagentur w3 create an der Schnittstelle von Wirtschaft, Kultur und Zukunftsgestaltung neue Erfahrungsräume schaffen. Mit Enthusiasmus und Weitblick bringen sie internationale Menschen zusammen, die Arbeit gemeinsam neu denken wollen – quer durch Branchen, Disziplinen und Generationen.

Einen besonderen Platz nimmt in diesem Jahr die vierköpfige Trend- und Zukunftsforscher-Familie Horx ein – auch bekannt als „Future Family“. Immer auf der Suche nach neuen Wegen eines humanitären Fu-

Zukunft braucht Haltung: Aksel Lund Svindal auf der Mainstage beim Tomorrow Mind Festival

Das Tomorrow Mind Festival fördert eine Arbeitswelt, die inspiriert – in der Menschen wachsen, sich entfalten und gemeinsam Zukunft gestalten können.

turismus, macht sie Wandel und Transformationsprozesse in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft sichtbar und begehbar. Ihnen ist dieses Jahr eine eigene Bühne gewidmet: die Horx:Future Stage – das Herzstück des Festivals. Hier treffen mutige Ideen auf tiefe Einsichten und werden mit etwas Provokation, einem Hauch Humor sowie konstruktivem Optimismus in konkreten, gesellschaftlich relevanten Kontext gesetzt – und weitergedacht: als wertvolle Impulse für die Welt von morgen.

JETZT DABEI SEIN

Das Festival richtet sich an alle, die Zukunft mitgestalten wollen – ob in Führungspositionen, als Unternehmer(innen), HR-Verantwortliche, Selbstständige oder kreative Zukunftsdenker. Denn jede(r) hat die Fähig-

keit, die Welt zu verändern und andere dazu zu inspirieren. Tickets, Speaker(innen)Informationen und Programmhighlights sind auf der offiziellen Website verfügbar.

Wer den Wandel nicht nur beobachten, sondern aktiv dabei mitwirken möchte, findet beim Tomorrow Minds Festival Bodensee inspirierende Einblicke in moderne, globale Arbeitswelten.

Informationen und Akkreditierung: www.tomorrow-mind.com

Prestige ohne Protz

Durch den Siegeszug von Kombis und SUVs ist die elegante

Limousine zur bedrohten Art geworden. Dabei ist sie nach wie vor die unaufdringlichste Möglichkeit, auf der Straße Stil zu zeigen. Mit dem neuen Audi A6 3,0 TFSI gelingt das so geschmackvoll wie technisch innovativ.

VON STEFAN RABESCHITZ

Gute Beispiele aus den USA sind in letzter Zeit rar. Aber ausgerechnet im Mutterland von SUV und Pick-up gilt die Limousine ungebrochen als das adäquate Fortbewegungsmittel der Geschäftswelt. Wer dort einen Geländewagen als Dienstfahrzeug hat, ist vielleicht Rapper oder freier Chemikalien-Händler, aber eher kein seriöser Geschäftsmann.

In Europa hat sich die gehobene Mittelklasse längst zur Nische reduziert – aber eine, in der die Premium-Marken dennoch unverändert ihr Prestige-Duell ausfechten. Über die Charaktereigenschaften von Audi A6, Mercedes E-Klasse und BMW 5er-Baureihe lässt sich eben selbst in Vorstands-

etagen vortrefflich streiten. Jaguar hat sich aus dieser Diskussion leider verabschiedet, einzig Lexus hält noch eine alternative, also nicht deutsche Flagge hoch.

Design-Evolution. Mit dem neuen A6 legt Audi auf allen Ebenen ein Schäuferl nach und die Latte höher. Der ewige Ingolstädter Bügelfalten-Look ist einer neuen, dynamischen Linie mit elegant verlaufenden Schwüngen gewichen. Auf 4,99 Meter Außenlänge finden klassische Proportionen und moderne Details nahtlos zusammen. Vorne ist der tief sitzende und rahmenlos eingepasste Singleframe-Grill dominant, hinten zieht die Lichtshow auf der durchlaufenden LED-Leiste die Blicke auf sich. Dank aufwendiger Scheinwerfer-Op-

tik, Felgen mit mindestens 18 Zoll und dem Anthrazit-Lack für Kühlergrill und Aerodynamik-Elemente wirkt der A6 bereits in der Basis-Variante hochwertig und edel – er muss also nicht erst mit teuren Extras behübscht werden, um etwas darzustellen. Der teurere und Mattschwarz-lastige S-Line-Trimm mutet daneben sogar fast ein wenig simpel an.

Im Innenraum hat der A6 vorrangig beim Digital-Equipment zugelegt, eventuell ist es sogar ein wenig üppig ausgefallen: WideScreen für Instrumente und Infotainment plus optionales Beifahrer-Display – etwas weniger Technicolor-Grafik hätte es auch getan. Trotzdem kriegt er die Kurve, damit nicht zur rollenden Medien-Zentrale zu mutieren. Vielleicht, weil das alles nicht Format-

Audi A6 3.0 TSFI Quattro

Motor: Benzin, 1.995 ccm, 367 PS (270 kW), 550 Nm bei 1700-4000U/min

Antrieb: Allrad, Siebengangautomatik

Verbrauch: 7,0-8,4 l, Testschnitt 8,2 l

Preis: 88.533 Euro

Der gehobene Business-Komfort ist serienmäßig, dazu kommt das kleine Quäntchen Sportlichkeit, das Audi seit dem Ur-Quattro immer gerne mitschwingen lässt.

bestimmend ist, sondern immer noch in ein klassisches Cockpit-Layout eingebettet.

Technisches Highlight an Bord ist Audis neuer Mildhybrid-Plus – und der Anlass dafür, in kontur den V6 zu präsentieren. Auch die Vierzylinder-Diesel und Benziner zu jeweils 204 PS bieten bereits entspannten Vortrieb, und es sind einmal nicht die satten 367 PS oder der serienmäßig kombinierte Allrad-Antrieb, auf die es beim größeren Motor ankommt. Des neuen Systems Herzstück ist der sogenannte Triebstrang-Generator, ein Zusatz-Elektromotor im Quattro-Antrieb – er übernimmt zeitweise unmerkbar Fahrtanteile und sorgt damit für genau das entspannte Gleiten, das dieser Fahrzeuggattung so gut steht. Mit ansehnli-

chem Effizienz-Effekt: Der V6 kommt damit trotz 75 Prozent mehr Leistung mit geringerem oder maximal gleichem Verbrauch weg, wie der Basis-Benziner.

Schöner reisen. Die Qualität des Fahrens macht eine moderne Business-Limousine erst aus. Dieses Ausfiltern von unliebsamen Umwelteinflüssen ohne beim Fahrer-Feedback zu knausern. Selbst als EinstiegsMotor mit Vorderradantrieb liefert der A6 kritiklos, im Zusammenspiel des V6 mit dem Quattro-Antrieb und Mildhybrid übererfüllt er die Anforderungen. Hektik kommt niemals auf, das Leben an Bord bleibt durchwegs entspannt. In Summe seiner Eigenschaften ist der A6 eine Relax-Zone, die 250 km/h schnell sein kann – es aber nicht muss.

Nearly Naked

Mode ist weltweit der einzige Markt, den die erotischen Anziehungskräfte von Mann und Frau in ein Perpetuum mobile verwandeln. Nicht-Ganz-Nackt-Sein ist seit Tausenden Jahren reizvoller als Nackt-Sein. Bei den heurigen Filmfestspielen in Cannes wurde aus Gründen des Anstandes das „Naked Dress“ verboten.

Das ist nicht die pure Nacktheit, der die größte erotische Anziehungskraft zugeschrieben werden kann, sondern das verführerische Spiel von Verhüllen und Enthüllen der Begehrlichkeit. Transparente Gewebe waren bereits 4000 Jahre vor Chr. en vogue. Die antiken Hochkulturen webten, bedruckten und färbten spinnwebenfeine Wolle, Leinen und Seide. Die Kleider wurden mit dünnen Knochennadeln auf den Körper genäht. Es gab kein Ready-made. Jedes Teil war Taylor-made -Devise der heurigen Met-Gala.

Figurnah. Schon 3000 Jahre vor Chr. kannte die inszenierte Erotik Beinschlitze, Rückenausschnitte, Drapierungen, Transparenz, Dekolletes. Die figurnahe Mode trieb ihr erotisches Spiel mit dem Körper der Frauen in hautengen Etuikleidern, diagonalen Schnitten, Volants und Applikationen, während die Herren die neueste Textiltechnik für sich in Anspruch nahmen: schenkelkurze Plissees aus lichtdurchlässigen Geweben. Die prähistorische Mode in den antiken Hochkulturen ist bis heute die ergiebigste erotische Inspirationsquelle der Designer. Das Defilé der Prominenz am roten Teppich vor der Metropolitan Oper in New York ist der augenscheinliche Beweis für das Déja-vu.

Transparenz. Modische Favoritenrolle seit Tausenden Jahren.

Foto:
Frivol. Lochstickereien durften Frauen zwar sticken, aber tragen nur die Männer.

Sexy. Nabelschau und Busenblitzer waren heuer bei den Filmfestspielen in Cannes nicht erlaubt.

Schmuck & Schminke. Die wichtigen Komparsen im erotischen Spiel von Frauen und Männern sind Schmuck und Schminke. Die Herren ölten schon in prähistorischen Zeiten ihren langen Haare, färbten ein schwarzes Kopfkleid platinblond, kannten wie die Damen schmerzhafte Enthaarungsprozeduren, betonten die Augen mit grünem Malachit und dunkelgrauem Bleiglanz, färbten Lippen und Wangen mit rotem Ocker, Fuß- und Zehennägel mit Henna, pflegten die Körper mit dem Öl von Lilien, Rosen und Myrrhe. Kosmetik und Körperpflege standen täglich auf dem Stundenplan. Der Wunsch nach schönem Aussehen schaltete die Zeit aus. Der perfekten Performance am roten Teppich gehen heute stundenlange Sitzungen in Kosmetik- und Frisurenstudios voraus, Wochen davor haben Personal Trainer Hochbetrieb und Work-outs Hochsaison. Schmuck ist seit prähistorischen Zeiten Blickfang und Glanzstück auf Körper wie Kleidung. Fußreifen, Fußkettchen, Armreifen aus Gold, Edel- und Halbedelsteinen, üppiger Hals- wie schwerer Ohrschmuck demonstrieren Reichtum, Macht sowie unvergängliche Schönheit. „Diamonds are forever“. Das Blitzlichtgewitter der Diamanten wie jüngst in New York oder in Cannes entfachen Leihgaben prominenter Juweliere. Ihr Wert wird nicht unter vorgehaltener Hand kolportiert.

Dekolleté. Die Damen der Hallstattzeit lenkten mit goldgeschmiedeten Brustwarzen die Blicke der Männer auf jene erogene Zone, die im 12. Jahrhundert n. Chr. als „Höllenfenster“ verteufelt wurde. Tausende Jahre war Busenfreiheit weder Thema noch Anstoß. Nach 250 Jahren sittlicher Verhüllung kam um 1400 mit der Renaissance die Busenfreiheit zurück. In frivolem Gegenzug nahmen die venezianischen Herren die mit feinen Nadeln in Leinentuch gestochenen Löcher exklusiv für sich in Anspruch, um darin ihr männliches Körperhaar zu präsentieren. Eine Idee, die Männer bis heute lieben. Vor einigen Jahren sorgte die Ambition der EU die Dirndlausschnitte des Servierpersonals unter Berufung auf die Strahlenschutzverordnung auf sittliche Dimensionen zu reduzieren, für allgemeinen Spott. In der Red Carpet-Mode ist das gewagte Dekolleté Standard.

Déjà-vu. In der tausendjährigen Inszenierung der erotischen Anziehungskräfte sind die Herren der Schöpfung nicht die modische Ausnahme, sondern die Regel. Sie stählen und pflegen ihren Oberkörper wie eh und je, sie zeigen in engen wie kurzen Hosen Po und Beine, sie nehmen kosmetische Zauberkünste ganz selbstverständlich in Anspruch, kennen Haarwuchs- und Enthaarungsmittel, Perücken und künstliche Bärte, Parfums, Schmuck wie Schmin-

Rückenfrei. Die Idee für rückenfreie Kleider brachte Jean Patou 1910 aus dem Orient mit.

Die subtile Art der Sexualität ist attraktiv. Sie hat mehr Erotik als eine Sexbombe.“

Alfred Hitchcock

ke. Das Kleidungsstück, das die Frauen den Männern stahlen, war die Hose. Nicht aus erotischen, sondern zunächst aus provokativen, dann aus sportlichen, heute aus praktischen Gründen. Catarina de’ Medici erzürnte 1540 den Papst in Hosen der Söldnerführer, ab 1870 radelten Sportlerinnen in Kniehosen, nach dem 1. Weltkrieg trugen die selbstbewussten Frauen Männerhosen. Mary Quant wurde zwar für die Erfindung des Minirocks gefeiert, aber das schenkelkurze Röckchen ist eine prähistorische Errungenschaft. Mode funktioniert rund um den Globus wie ein Perpetuum mobile. In ihrer ewigen Bewegung kommt vieles als „neu“ zurück, was schon vor Tausenden Jahren erfunden wurde. Ein Zweck der Mode hat sich nie verändert: aufzufallen, um zu gefallen.

Horizont. Heute ein Schiff, morgen ein Schatz: „Palmier Mystérieux“, mit smaragdgrünen Palmen, variiert seine Kulisse.
Foto: Van Cleef & Arpels

Planke frei für Piratinnen

Van Cleef & Arpels und Chopard begeben sich auf große Fahrt: Eine Kollektion segelt durch tropische Gewässer, die andere gleitet über den roten Teppich.

VON CHRISTIANE SCHÖHL VON NORMAN

Es begann mit einer Karte. Einer Schatzkarte, um genau zu sein – gezeichnet auf vergilbtem Pergament, mit geheimen Zeichen, verborgenem X und der Verheißung von Gold, Rubinen und Abenteuern. Robert Louis Stevenson hat mit seiner „Schatzinsel“ 1883 mehr als einen Roman geschrieben, vielmehr hat er das kollektive Bild vom Suchen, Finden und Verlieren geprägt. Mehr als ein Jahrhundert später greift Van Cleef & Arpels dieses Motiv auf. Die neue Haute-Joaillerie-Kollektion trägt denselben Namen wie das Buch: L’Île aux Trésors (Die Schatzinsel). Doch statt Piraten und Pistolen zu be-

schwören, überführt die Maison die Idee des Schatzes in die Sprache der Juwelierkunst: Smaragde statt Goldstücke, Gravuren statt Säbel, ein Ring wie eine Karte. Was früher Abenteuer war, ist heute ein ästhetisches Spiel mit Erinnerung, Exotik und der Sehnsucht nach dem, was sich hinter dem Horizont verbirgt.

Geheimnisvoll. Die Kollektion erzählt ihre Geschichte in drei Kapiteln: Das erste entführt an Bord einer Galeone, wo Wind, Wasser und Wellengang in Gold und Edelsteine übersetzt werden. Das zweite feiert die Flora und Fauna tropischer Inseln: ein Universum

Blattwerk. Die Schatzinsel rückt die tropische Tier- und Pflanzenwelt in den Mittelpunkt. Ein Universum aus leuchtenden Farben und raffinierten Fassungstechniken.

Prunkvoll. Papageien-Ring aus der Red Carpet Collection Caroline’s Universe.

Die Kollektion umfasst jeweils so viele Schmuckstücke, dass ihre Zahl den Jahren des Festivals entspricht.

aus leuchtenden Farben, garniert mit kunstvollen Fassungstechniken. Im dritten Teil beginnt die Schatzsuche, inspiriert von den verschiedenen Kulturen, etwa mit einer Brosche in Form einer goldenen Karte oder prunkvollen Ringen. Ein zentrales Stück der Kollektion ist der Clip „Palmier Mystérieux“. Zwei smaragdgrüne Palmen auf einem austauschbaren Hintergrund – mal erscheint dahinter ein Schiff, mal der Sonnenuntergang, mal eine Truhe.

78 Schmuckstücke. Doch wer sagt, dass Palmen und Papageien nur auf tropischen Inseln zu bestaunen sind? Manchmal erscheinen sie auch ganz prunkvoll auf dem roten Teppich. Parallel zur ausdrucksstarken Poesie von Van Cleef entfaltet Chopard bei den 78. Filmfestspielen von Cannes seinen ganz eigenen Interpretationsspielraum von Kühnheit, Kreativität und Karat. „Caroline’s Universe“ wirft einen Blick in die kreative Innenwelt von Caroline Scheufele. „Von Anfang an hatte ich die Idee, dass die Red Carpet Collection jeweils so viele Schmuckstücke umfassen soll, dass ihre Zahl den Jahren entspricht, die das Festival besteht“, erklärt die Co-Präsidentin und künstlerische Leiterin des Hau-

ses die Anzahl von 78 Preziosen, die von Flora, Fauna und Kosmos inspiriert sind. Mehr als 40 Handwerkskünstler sind in den Ateliers in Genf tätig – darunter Spezialisten für die Anfertigung von Modellen, Edelsteinschleifer, Goldschmiede, Edelsteinfasser und Feinpolierer – um z. B. Stücke in Form von Raubkatzen, Papageien oder Carolines Spaniel Byron, dem inoffiziellen Maskottchen der Filmfestspiele, zu erschaffen. Highlight der Kollektion ist ein Weißgold-Choker mit einem 129-karätigen kolumbianischen Smaragd-Cabochon. Mehr als 450 Stunden erforderte die Fertigung.

Drachen. Am Ende bleibt die Frage: Was ist der wahre Schatz? Es ist nicht allein das Objekt, sondern das, was es auslöst: Staunen, Begehren, Erinnerung. Ein Dialog zwischen Handwerk und Imagination, zwischen Material und Bedeutung. Wie die Reminiszenz an eine Geschichte, die Kindern das Träumen lehrt. Auf solchen Schatzkarten steht oft „hic sunt dracones“ – hier sind Drachen. Doch vielleicht müsste heute dort stehen: „hic sunt fabulae“. Hier sind Geschichten, denn wer genau hinsieht, erkennt sie zwischen Palmen, Piraten und einem winzigen, funkelnden Hündchen.

Fotos: Chopard
Highlight. Weißgold-Choker mit 129-karätigem kolumbianischen Smaragd-Cabochon. Mehr als 450 Arbeitsstunden erforderte die Fertigung in den Genfer Ateliers.

TEILNAHMEKARTEN SAMMELN & MIT GLÜCK JEDEN SONNTAG

VON 8. BIS 29. JUNI € 500,– FLUGGUTSCHEINE ODER EINEN SAMSONITE KOFFER BY STRÖHLE GEWINNEN!

Zum Themenbereich Politik spricht u. a. Christian Wulff.

42. Vorarlberger Wirtschaftsforum Donnerstag, 6. November 2025 Festspielhaus Bregenz

Wir sind die Veränderung!

Die Zukunft

wartet nicht – sie wird von denen gestaltet, die heute mutig neue Wege gehen.

Jetzt Super-EarlyBird-Ticket sichern!

„Veränderung wird nicht kommen, wenn wir auf eine andere Person oder auf eine andere Zeit warten. Wir sind die Veränderung.“
Christian Wulff,

a. D.

Mehr Informationen zum Forum 2025 sowie Tickets unter wirtschaftsforum.vn.at

Eine Konferenz. Vier Schwerpunkte. Mit einem hochkarätigen Programm und zahlreichen Expertinnen und Experten bietet das Forum die ideale Plattform, um umfassende Einblicke zu gewinnen und neue Kontakte zu knüpfen. Im Zentrum stehen vier wesentliche Säulen, die aktuelle Themen, Entwicklungen und Herausforderungen unserer Zeit aufgreifen:

Innovation vorantreiben. Lösungen schaffen. KI erforschen. In der Zukunft ankommen.

Politik leben. Zusammenhalt stärken.

Finanzen diskutieren. Strategien entwickeln.

© Laurence Chaperon

Ob Meerjungfrauen reisen?

Von Biel nach Chicago

WO DIE ZEIT DIE WELT UMRUNDET

Mit dem Planet Ocean Worldtimer lanciert Omega seine komplexe Weltzeit-Komplikation nun erstmals in der Seamaster-Kollektion. Das Modell präsentiert sich in einem 45,5 mm großen Gehäuse aus tiefschwarzer Keramik mit türkisen Highlights aus Lack. Im Zentrum des Zifferblatts befindet sich eine lasergestaltete Weltkarte aus der Sicht des Nordpols auf einer Oberfläche aus Titan. Um diese topografische Karte herum befindet sich eine 24-Stunden-Anzeige, die in Tag- und Nachtabschnitte eingeteilt ist. Diese Zeitzonenanzeige orientiert sich an 24 Städten weltweit, darunter auch Biel, dem Firmensitz von Omega. •

www.omegawatches.com

Stylish am Start

REISE DURCH DIE FRANZÖSISCHE RIVIERA

Auf der Suche nach stylishem Gepäck für die nächste Geschäftsreise oder einen sommerlichen Urlaubstrip? Wir hätten da eine Idee, die nicht nur praktisch und geräumig, sondern vor allem auch optisch ansprechend ist. An der französischen Riviera, einer Spielwiese für Luxus und Geschwindigkeit, setzt Formel-1-Star Lando Norris die Taschen der neuen Tumi Turin Kollektion in Szene. Zwischen rasanten Rennwagen und der malerischen Küste spiegelt sich die Essenz der Linie wider: Eine Fusion aus raffiniertem italienischen Leder, geschliffenen Metallelementen und einem Hauch von Abenteuerlust. •

at.tumi.com

Tooooor!!!

WENN MEERJUNGFRAUEN KICKEN

Mit dem Babyfoot Campana aus der Louis Vuitton Home Collection hebt das brasilianische Estúdio Campana den guten alten Kickertisch auf ein neues Niveau – surrealistisch, verspielt und extravagant. Inspiriert von der Unterwasserwelt tummeln sich anstelle gewöhnlicher Spielfiguren fantasievolle Meerjungfrauen auf dem Spielfeld. Handwerklich makellos, mit Wellengang und einem Augenzwinkern inszeniert, avanciert der „Wuzzler“ zum extravaganten Kunstobjekt –ein Stück High-End-Design, das Humor und Luxus gekonnt verbindet. So stilvoll hat noch niemand „Tor!“ gerufen. • de.louisvuitton.com

Elfie Semotan bietet im Flatz Museum in Dornbirn faszinierende Begegnungen.

Starke Erzählungen. Das Kunsthaus Bregenz präsentiert Werke von Małgorzata Mirga-Tas.

Alles das, was wesentlich ist

Sich mit dem Hausbau und dem Wohnen beschäftigen, Klischees hinterfragen, die KI nutzen, die Wahrnehmung schärfen oder Ressourcenschonung und Schönheit erfahren, ist in diesem Sommer einfach möglich und zudem sehr vergnüglich. Man braucht nur ein paar Ausstellungen zu besuchen.

s war höchst an der Zeit, die Zahl der mit ihren Werken präsenten Künstlerinnen auf der Biennale von Venedig zu verstärken als Cecilia Alemani 2022 die zentrale Ausstellung kuratierte und dafür sorgte, dass sie als eine der besten der letzten Jahrzehnte rezipiert wurde. Obwohl es aufgrund der Vorlaufzeiten kaum Absprachen

mit den Verantwortlichen für die einzelnen Länderpavillons geben kann, schien man in einigen erkannt zu haben, was längst fällig ist. Den Österreich-Pavillon verwandelten Ashley Hans Scheirl und Jakob Lena Knebl in eine bunte Bühne, auf der sie Macht, Konventionen, Ökonomie, Rollenklischees, Aus- und Aufbrüche thematisierten. Im von Yilmaz Dziewior, dem Direktor des Kölner

Museum Ludwig und früheren Leiter des Kunsthaus Bregenz, kuratierten deutschen Pavillon verwies Maria Eichhorn mit archäologischer Akribie auf die Geschichte des Gebäudes und damit auf die von Deutschland.

Ein guter Schachzug. Es war ein guter Schachzug, dass sich Thomas Trummer, Direktor des KUB, in der Scuola di San

VON CHRISTA DIETRICH

Pasquale nicht nur einen großartigen Ort für ein Rahmenprojekt zur bedeutendsten internationalen Kunstausstellung sicherte, sondern, dass er dort mit den vielschichtigen Installationen der Künstlerinnen Otobong Nkanga und Anna Boghiguian über Europa hinauswies. Dass es ihm gelang, nun nach Precious Okoyomon, deren Installation aus organischen Materialien in Venedig auf enormes Interesse stieß, mit Małgorzata Mirga-Tas eine weitere Künstlerin, die damals ebenfalls große Aufmerksamkeit auf sich zog, mit speziellen Arbeiten nach Bregenz zu holen, ist bestens intendiert. Die polnische Malerin und Bildhauerin Małgorzata Mirga-Tas bietet eine intensive Auseinandersetzung mit der Rom*nja-Kultur. Die großen Skulpturen

Es wird heiß. Bauen für ein besseres Klima heißt es auf der Biennale Venedig.

Aljoscha vertritt mit biofuturistischen Skulpturen die zeitgenössische Kunst im Cavazzen.

sowie die textilen Arbeiten, die uns mannigfaltige Geschichten erzählen, schaffen Begegnungen fernab von Klischees. Das KUB lässt in diesem Sommer Opulenz und Subtiles gleichsam erfahren und erweitert zudem das ohnehin große Themenrepertoire dieser Einrichtung.

Die Virtual Reality blieb dabei selbstverständlich nicht außen vor. Im KUB kam vor drei Jahren auch die Beschäftigung mit virtueller Gewalt hinzu. Der US-Amerikaner Jordan Wolfson ließ einen Roboter mittels Gesichtserkennungssoftware auf drastische Art mit den Besucherinnen und Besuchern kommunizieren. In der Fondation Beyeler in Basel-Riehen lässt Jordan Wolfson in einer soeben gestarteten, bis

August im Betrieb befindlichen Installation das Publikum am eigenen Körper komplexe Überschneidungen von realen, virtuellen und imaginären Welten erfahren.

Künstliche Intelligenz. Abgesehen davon, dass die aus Feldkirch stammende Künstlerin und Universitätsprofessorin Ruth Schnell schon vor vielen Jahren Werke bei der Biennale Venedig zeigte, zählt sie längst zu den renommierten Vertreterinnen der digitalen Kunst. Ein Verdienst der Bregenzer Galeristin Lisi Hämmerle ist es, dass das Publikum in Vorarlberg mit dem Werk von Ruth Schnell über die Jahre einigermaßen vertraut bleiben konnte. Das Ausstellungsprojekt, das Lisi Hämmerle ab Mitte Juli zeigt, wurde von Ruth Schnell

Bunt und informativ. Das sanierte Museum Cavazzen in Lindau wurde mit einem Lichtfest eröffnet.

Natur als Lieferant. Die Architekturbiennale bietet viele Sinneserfahrungen.

gemeinsam mit Patricia J. Reis umgesetzt und trägt den Titel „Traces of Control“. Untersucht werden unsichtbare Wirkungen künstlicher Intelligenz. „Und zwar von der kognitiven Manipulation bis zur Simulation von Intimität und Empathie.“ Das Projekt versteht sich, so die Künstlerinnen, „als zeitgenössisches Ritual der Reflexion über Macht, Kontrolle und Identität im Übergang zwischen Mensch, Maschine und gesellschaftlicher Wirklichkeit, die zunehmend durch digitale Systeme geprägt wird.“

Fotografie im Flatz Museum. Den Untertitel „Zentrum der Fotografie“ trägt das im Jahr 2009 in Dornbirn eröffnete Flatz Museum berechtigterweise. Die Beschäftigung mit dem Werk des aus Dornbirn stammenden Künstlers Flatz sah von Anfang an die Einbeziehung weiterer künstlerischer Positionen der Gegenwart vor. Nach und nach richtete sich dabei der Fokus auf die Fotografie. Nach Arbeiten des seit Jahren erfolgreich in New York tätigen Bregenzers Christian Anwander konnte zuletzt eine Retrospektive des Werks von Inge Morath gezeigt werden. Die in Graz geborene Journalistin und Fotografin lebte unter anderem in Paris und New York und arbeitete derart exzellent, dass sie in den bis dahin rein männlichen Kreis der Fotoagentur Magnum aufgenommen wurde. Die von Gerald Matt und Kurt Kaindl kuratierte Ausstellung enthielt auch jene berühmt gewordenen Aufnahmen, die in den Pausen der Dreharbeiten des Films „Misfits“ entstanden sind und die die sich konzentriert auf die nächste Szene vorbereitende Schauspielerin Marilyn Monroe zeigen.

Mit „Behind the Camera“ ist jenes Projekt betitelt, das ab Mitte Juni zu sehen ist und das auch die Komplexität der Program-

matik dieses Museums verdeutlicht. Vor einigen Jahren präsentierte man Stillleben der renommierten Fotokünstlerin Elfie Semotan, die einiges aus ihrem Privatleben offenbaren und ihr Gefühl für Schönheit bzw. das Bedürfnis nach Schönheit dokumentieren. „Ich fotografiere gerne Situationen, die man an sich nicht beachten würde, weil sie nur in bestimmten Momenten und unter bestimmten Voraussetzungen etwas hergeben“, erklärte sie.

Ruth Schnell lädt ein, stille Architekturen digitaler Macht zu hinterfragen und sich ethischen Dimensionen der KI zu nähern.

Leistbar. Im Österreich-Pavillon in Venedig wird der ressourcenschonende Wohnungsbau thematisiert.

Flatz umfassend. Das Offene Kulturhaus in Linz präsentiert das umfangreiche Werk des Vorarlberger Künstlers Flatz.

Nun zeigt Gerald Matt Arbeiten von Elfie Semotan gemeinsam mit jenen von Sarah Moon. Im Fokus steht das Thema Mode und dennoch lässt vieles an die vergangene Ausstellung erinnern. Etwa der Einsatz von Licht, die Entscheidung für den richtigen Moment und die Empathie für die Menschen, mit denen gearbeitet wurde.

Flatz in Linz. Weit größer als jene Präsentation des Werks von Flatz, die vor einem Jahr in der Pinakothek in München stattfand, ist die bis Oktober laufende Ausstellung im Offenen Kulturhaus in Linz. Unter dem Titel „Physical Machine“ wird die große Bandbreite der Arbeiten des Bildhauers, Konzept- und Installationskünstlers und vor allem Performers erfahrbar, der seit Mitte der 1970er-Jahre neue Impulse in die Kunstszene bringt. Das zentrale Medium unter den vielen, mit denen er arbeitete, war der Körper. „Ich habe ihn deswegen gewählt, weil jeder Körperbefindlichkeiten auf sich beziehen kann, jeder weiß, was Schmerz oder was Freude ist“, sagt er. Was den Schmerz betrifft, ging er bis an die eigenen Grenzen, konfrontierte

Fotos: Christa Dietrich, Manuel Carreon Lopez

mit dem Verhalten gegenüber Schuld und Verantwortung. Schon bei einer der ersten Performances, bei der Besucher mit Pfeilen auf seinen Körper schießen sollten und das auch taten, hatte er Diskussionen ausgelöst. Die Auseinandersetzung mit dem Strafvollzug und Formen der Staatsgewalt, die er forderte, als er sich im Rahmen einer Ausstellung in Italien in eine historische Gefängniszelle einschließen ließ, wurde als derart unbequem und damit treffend empfunden, dass Exekutivbeamte versuchten, die zuvor angemeldete und genehmigte Aktion zu beenden. In Anlehnung an eine Installation, die er vor einiger Zeit im Kunstraum Dornbirn realisierte, schuf Flatz

im Rahmen seiner Ausstellung in Linz nun auch ein dystopisches Szenarium mit hohem Reflexionspotenzial.

Mit ihrer spannenden und unverwechselbaren künstlerischen Kraft wird Carmen Pfanner heuer in Bregenz Sichtbarkeit verliehen.

Das Teatrum Anatomicum, das der Künstler Paul Renner vor Jahren vor dem Kunsthaus in Bregenz errichten ließ, ist vielen als intellektuell und sinnlich erfahrbare Installation in Erinnerung. Als Kuratorin der von Mitte Juli bis Oktober stattfindenden Ausstellung im Magazin 4 bindet die Kunstexpertin Judith Reichart eine Dokumentation von diesem Projekt in aktuelle Aktionen von Renner ein, an denen auch Rita Nitsch, die Witwe des Künstlers Hermann Nitsch teilnimmt, von dem Arbeiten und Artefakte zu sehen sind. Seine performativen Aktionen stellen den Versuch dar, verloren gegangene Verbindungen zwischen Mensch und Natur, Individuum und Kollektiv, Sinnlichkeit und Spiritualität wiederherzustellen, so Reichart. Durch Verflechtungen seiner Aktionen mit aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit und Gemeinschaft wirft die neue Ausstellung essenzielle Fragen auf.

Kraftvoll. Ihre Werke stehen für sie immer in Verbindung mit Energieflüssen, mechanischen Vorgängen und Umwandlung, erklärt die Vorarlberger Textil-, Objekt- und Konzeptkünstlerin Carmen Pfanner. Mit „regnis singer“ betitelt sie ihre Ausstellung in sämtlichen Räumen des Bregenzer Künstlerhauses. An das Herrschen und Beherrschen darf durchaus gedacht werden, an Kraft sowieso, denn selten ist ein Titel wie „Kraftwerk“ so treffend wie für eine zentrale Installation im Gesamtwerk der Künstlerin. Wie sie formale und energetische Verbindungssituationen schafft, hat auch die

Jury des Kunst- und Kulturpreises beeindruckt, den die Vorarlberger Nachrichten in Kooperation mit der Wiener Städtischen Versicherung seit drei Jahren vergeben. Carmen Pfanner wurde heuer beauftragt, die Urkundengestaltung zu entwerfen, die ihr in einzigartiger Verbindung zu ihrem Gesamtwerk gelungen ist.

Biofuturistische Skulpturen des ukrainischen Bildhauers Aljoscha waren in Vorarlberg bereits mehrmals präsent. Wer das erst jüngst eröffnete, über mehrere Jahre sanierte Museum Cavazzen in Lindau besucht, begegnet auch einem seiner Werke, das hier Kunst und Architektur in beeindruckender Weise verbindet. Grundsätzlich ist das Palais aus dem frühen 18. Jahrhundert jedoch der Geschichte Lindaus und der Region gewidmet, die nun mit ihren Verbindungen zu Österreich in adäquatem Rahmen erfahrbar wird.

Apropos Architektur: Die Biennale in Venedig ist selbstverständlich auch dann einen Besuch wert, wenn sie wie heuer der Architektur gewidmet ist und dabei ganz im Zeichen der Verantwortung für die Umwelt steht. Es mag plakativ wirken, wenn es richtig heiß wird, aber letztlich geschieht hier nicht Panikmache, es werden Lösungen angeboten. Und zwar von Architektinnen und Architekten aus vielen Ländern, wobei sich Österreich im Beitrag der Kuratoren Sabine Pollak, Michael Obrist und Lorenzo Romito beim Wohnen auf Ressourcenschonung und Leistbarkeit bezieht. Aufbauend auf Konzepte der Wiener Gemeindebauten lässt sich erkennen, wie Fehler vermieden und positive Aspekte verstärkt werden.

Carmen Pfanner lässt das Bregenzer Künstlerhaus zum Kraftwerk werden.
Ruth Schnell konfrontiert in der Galerie Lisi Hämmerle mit Wirkungen künstlicher Intelligenz.

Wo Yoga Kunst einatmet?

Samstagmorgen, 8.30 Uhr: Noch bevor die Albertina ihre Türen öffnet, werden im imposanten Musensaal die Yogamatten ausgerollt.

Sabine Harbich führt mit Ruhe, Präzision und einem feinen Gespür für individuelle Bedürfnisse durch die fließenden Abfolgen der kraftvollen Vinyasa-Session. Im Anschluss steht das gesamte Haus für die Besichtigung der aktuellen Ausstellungen offen. Namaste!

Dürers Hase mit Cobra im Flow

Einmal im Monat verwandelt sich die Albertina in Wiens vielleicht schönstes Yogastudio – mit Atem, Anmut und einer Prise Avantgarde führt Sabine Harbich durch die Session. kontur stand auf der Matte.

VON CHRISTIANE SCHÖHL VON NORMAN

Was in New York im Met angesagt ist, wäre doch auch etwas für Wien – dachte sich Sabine Harbich vor rund acht Jahren und startete 2017 mit dieser ungewöhnlichen Idee ihre Yoga Sessions in der Albertina. Seit damals avanciert das prunkvolle Museum einmal im Monat zum wohl stilvollsten Yogastudio der Bundeshauptstadt – dort, wo sonst Feingeister durch die imposanten Räumlichkeiten schlendern, um Meisterwerke von Monet bis Picasso zu bestaunen, erheben sich Cobra und herabschauender Hund zum Sonnengruß. Zwischen barocken Kristalllüstern und innerer Stille leitet Yoga-Trainerin Sabine Harbich im imperialen

Musensaal eine 75-minütige Session. Ihre Stimme führt – so ruhig und präzise, dass man ihr mit geschlossenen Augen folgen kann – und zugleich lässt sie Raum: für Unterschiedlichkeit, Pausen, Ankommen im eigenen Tempo. Ihre Stimme trägt durch die Sequenzen, ruhig und unaufdringlich. Die kunstvolle Umgebung ist nicht bloß Dekor, sondern ein Resonanzraum, der wirkt –nicht laut, sondern beiläufig, aber spürbar. Wer danach bleibt, bewegt sich anders durch die Ausstellungen: mit wacherem Blick, aufgerichteter Haltung, innerlich leicht. Vielleicht ist es der stille Stolz, sich am Morgen aufgerafft zu haben oder das Gefühl, dass Körper und Geist zur Ruhe gekommen sind.

Kali Mudra. Sabine Harbich (l.) mit kontur-Redakteurin Christiane Schöhl von Norman.

BAUPROJEKTE UND ÖFFENTLICHE

AUSSCHREIBUNGEN AUF KNOPFDRUCK

DOCUmedia Xplorer – die beste Wahl

Der DOCUmedia Xplorer liefert ausführliche Informationen zu geplanten sowie aktuellen Bauprojekten in Österreich.

Umfassende Selektionsmöglichkeiten erlauben eine zielgerichtete Suche nach genau jenen Bauprojekten und öffentlichen Ausschreibungen, die zu Ihrem Unternehmen passen. Egal ob für Bau, Sanierung oder Ausstattung von Objekten.

Mit uns steigern Sie Ihre Auftragschancen, sprechen baubeteiligte Unternehmen zielgerichteter an und sind dem Mitbewerber immer einen Schritt voraus!

Maßgeschneiderte Lösungen

Unsere Produktpakete sind so individuell wie unsere Kunden. Wir versorgen Sie mit sämtlichen Informationen zu Bauprojekten und beteiligten Unternehmen per E-Mail oder mit vollem DOCUmedia Xplorer Datenbankzugriff!

Verlieren Sie keine Zeit und profitieren Sie noch heute von der umfassendsten Baudatenbank in Österreich.

Ihr Erfolg ist unser Ziel! www.documedia.at

Alles „Made“ vor Ort

Wenn Kunst auf Mode trifft

EINE ART TEXTILE CHOREOGRAPHIE

Romana Zöchling entwirft keine Kleidung im klassischen Sinn. Sie komponiert – mit Farben, Formen, Haltungen. Seit über einem Jahrzehnt entwickelt die Wiener Designerin unter dem Label Ferrari Zöchling in ihrem Atelier im 7. Wiener Gemeindebezirk Kollektionen, die zwischen Körper und Kunst vermitteln: „Ich entwerfe Kleidung als künstlerische Sprache – im Dialog mit Körper, Bild und Haltung. Mode soll tragbar sein und gleichzeitig etwas erzählen“, unterstreicht sie beim Lokalaugenschein. Ausdrucksstarke Prints, klare Linien und eine fast schwerelose Silhouette zeichnen ihre Entwürfe aus. •

www.ferrarizoechling.com

Es gibt kein Bier auf Hawaii

DAFÜR DIE MUTTERMILCH AUS WIEN

In den Tiefen des 6. Bezirks, wo sich die Gumpendorfer Straße zwischen Szenebars und Plattenläden hindurchschlängelt, brodelt eine ganz eigene Form der Rebellion: Muttermilch. Keine Brauerei von der Stange, sondern ein Mikrokosmos für hopfengestützte Visionen. Hier im Souterrain des legendären BeerLovers-Stores wird nicht einfach Bier gebraut – es werden Geschichten erzählt. So finden sich Sorten wie das Pils Bitta von Tresen oder das Lager Bubi, die geschmacklich den Wiener Eigenwillen widerspiegeln und auch ein wenig davon zeugen, was passiert, wenn man die Dinge anders angeht – einfach, weil man es kann. •

muttermilchbrewery.at

Zitrus Zwutschgerl

MIT ZUCKERSCHOCK-GARANTIE

In einer kleinen Werkstatt im Herzen Wiens lebt ein beinahe vergessenes Handwerk wieder auf. Hier werden Bonbons und Lutscher heute noch von Hand geschnitten, geschöpft und geformt, denn die Wiener Zuckerlwerkstatt fertigt ihre süßen Miniaturkunstwerke wie vor 150 Jahren – mit Spachtel, Schere und viel Know-how. Das Ergebnis sind bunte Süßigkeiten, mit natürlichen Farben und Aromen versetzt, inspiriert von historischen Rezepturen und verfeinert mit Zutaten heimischer Produzenten. Garniert mit Zuckerschock-Garantie und einer großen Portion Glücksgefühle. •

www.zuckerlwerkstatt.at

Von der Bregenzerwaldbahn zum Wälderbähnle

Vor 40 Jahren galten sie als weltfremde Idealisten – die Gründer der Museumsbahn in Bezau. Heute ist das Wälderbähnle die mit fünf Kilometer kürzeste, aber zugleich auch meistbesuchte Museumsbahn in Österreich und ein bedeutender Tourismusfaktor. Mittlerweile wurde sie zweimal mit einem Österreichischen Bahnkulturpreis ausgezeichnet.

VON ERNEST F. ENZELSBERGER

Wie kam es dazu? Von 1902 bis 1980 war der Bregenzerwald durch einen Schienenstrang in der für Österreich typischen „Bosnischen Spurweite“ von 760 Millimeter mit der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz und dem Bodensee verbunden. Dabei überwand die Bahn 244 Höhenmeter. Die Höchstgeschwindigkeit war mit 45 km/h begrenzt. Während ihrer gesamten Betriebszeit hatte die Bregenzerwaldbahn auf etwa der Hälfte ihrer 35,5 Kilometer langen Trasse von Bregenz nach Bezau mit den Naturgewalten der Achschlucht zu kämpfen.

Lange Zeit hindurch wurde der Warentransport im Bregenzerwald über Saumpfade und später mit Fuhrwerken abgewickelt. Ende des 19. Jahrhunderts machten sich daher weitblickende Persönlichkeiten für eine Eisenbahn als Lebensader für die Talschaft stark. Man erwartete sich davon Impulse für die Industrie, das Gewerbe und den Fremdenverkehr. Auch der verlustreiche Holztransport auf der Bregenzerach sollte ein Ende haben. Am 7. September 1900 erfolgte am Riedentunnel in Bregenz der erste Spatenstich für die neue Bahn.

Der Riedentunnel war mit 212 Metern der längste Tunnel der Bahnlinie. Rund 1000 Arbeiter aus dem Trentino, Slowenien, Kroatien und Ungarn waren am Bau der Bregenzerwaldbahn beteiligt. Und obwohl es schwere Rückschläge durch ein Hochwasser im Achtal und den Konkurs der Baufirma gab, konnte 1902 der Betrieb aufgenommen werden.

Ursprünglich hatten die Initiatoren sogar eine Verlängerung der Bahn bis nach Schoppernau geplant, die aber durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs nicht zustande kam. Vielmehr wurde bereits 1936 über eine Einstellung der Bahn diskutiert. Um die Bahn ranken sich viele Geschichten. Sie hat Felsstürze, Hangrutschungen, Hochwasser und ganze Züge erlebt, die in die Bregenzerach gestürzt sind. Zu den historischen Ereignissen gehören aber auch gesprengte Schienen und ein Raubüberfall auf einen Postwagen am 10. September 1965 zwischen Doren und Langen. Denn erst zum Fahrplanwechsel am 31. Mai 1970 endete der Bahnpost-Betrieb auf der Strecke, nachdem die Postbeförderung in den Bregenzerwald bis dahin ausschließlich per Zug erfolgte.

Historisch. Das Wälderbähnle verkehrt zwischen Bezau und Schwarzenberg, einem Teilstück der einstigen Bregenzerwaldbahn.

Mit Volldampf. Die Fahrt gleicht einer Zeitreise durch Vorarlbergs Eisenbahntradition.

Die Einheimischen haben eine sehr persönliche Beziehung zu dieser Bahn. Das ergibt sich aus vielen Zeitzeugengesprächen.

Der 13. Juli 1980 war der letzte Tag mit durchgehendem Gesamtverkehr, denn am Tag darauf löste sich bei Kennelbach ein riesiger Felsen und verlegte das Gleis mit mehreren tausend Kubikmeter Gestein. Das war der Beginn des schrittweisen Endes der Bregenzerwaldbahn. 1985 wurde der Personenverkehr nach weiteren Hangrutschungen ganz eingestellt, das Ende des Güterverkehrs war bereits früher gekommen. Noch im selben Jahr gründeten jedoch am 29. November

Auf

23 Unentwegte im Gasthof „Gams“ in Bezau den Verein Museumsbahn Bezau, um dem Bregenzerwald dieses unverwechselbare Kulturerbe zu erhalten. Mit Erfolg – denn jedes Jahr reisen Tausende Besucher im Rhythmus der alten Zeit in historischen Fahrzeugen durch die einmalige Landschaft. Am 26. September 1987 fuhr die Museumsbahn Wälderbähnle erstmals zwischen Bezau und Schwarzenberg. Die Fahrtdauer beträgt 20 Minuten. Vereinsobmann ist der frühere Rektor der Fachhochschule Vorarlberg, Dr. Oskar Müller (66). Mit ihm führte kontur das folgende Gespräch.

Was ist das Besondere an dieser Bahn? „Aus jeder Epoche seit 1902 ist ein charakteristisches Fahrzeug im Betrieb erlebbar. Jede Lok hat eine historische Relevanz. Dieser Bezug zur Vergangenheit macht den Unterschied zu jenen Bahnen, bei denen es vor allem um ein touristischnostalgisches Erlebnis geht. Unser besonderes Schmuckstück ist die U25, eine 123 Jahre alte Dampflok, die 1902 den Eröffnungszug von Bregenz nach Bezau zog. Und während in klassischen Museen die Exponate oft nicht berührt werden dürfen, können sie beim Wälderbähnle benutzt und im Betrieb erlebt werden. Mit dem Lösen einer Fahrkarte gehen die Fahrgäste auf eine sinnliche, historische Reise. Das Hochklettern in den Waggon, der Geruch des Innenraums, der Geruch und das Zischen des Dampfes, die Härte der Sitze, die Fahrgeräusche aus einer anderen Zeit und die reduzierte Geschwindigkeit – das ist schon etwas ganz Besonderes. Viele sind auch fasziniert von der Handhabung

Es gibt eine organische Vernetzung mit den regionalen Kulturbereichen. Das ist ein USP für ganz Vorarlberg.

historischer Technik. Das ist ein ganz anderes Feeling als die heutige Technologie, die von Sensorik, Messtechnik und Digitalisierung geprägt ist.“

Das Wälderbähnle hat also eine hohe emotionale Qualität. „Ja. Diese spiegelt sich auch im Feedback des Publikums wider. 87 Prozent der Rückmeldungen betonen die hohe emotionale Qualität der Bahn, von 33 Prozent wird die Familientauglichkeit hervorgehoben. Jeweils 24 Prozent erwähnen das gute Service sowie die nostalgische Komponente und 15 Prozent weisen auf den guten Zustand des historischen Fuhrparks und auf die gepflegten bauli-

chen Einrichtungen hin. ,Die Fahrt genießen und sich 100 Jahre zurückversetzt fühlen‘ oder ,The sound oft he steam engine working hard was fantastic, particularly when echoing around the hills‘ sind Beispiele aus unserem Gästebuch und aus dem Internet. Danach folgen die Familienfreundlichkeit und das gute Service. Das macht die Bahn auch für Feste wie beispielsweise Hochzeiten und Firmenfeiern attraktiv.“

Woher kommen die Gäste? „Aus der ganzen Welt. So wurden wir im Vorjahr von Fahrgästen aus Indien, Venezuela und Florida angesprochen. Groß ist auch das Interesse von Menschen aus der Region. Jeder dritte Fahrgast kommt aus dem Umkreis von 100 Kilometer.“

Was sind die Besonderheiten des Vereins? „Ein tragendes Element des Vereins ist die Ehrenamtlichkeit seiner Mitglieder. Der Arbeitsaufwand von 12.000 Stunden im Jahr wird durch 50 Freiwillige aus Vorarlberg, der Schweiz und Süddeutschland geleistet. In Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Verantwortung legen wir großen Wert auf nachhaltige Betriebsmittel wie die Verwendung möglichst raucharmer Kohle und auf unser Projekt, ,Ersatztreibstoffe für die Zukunft.‘“

Einzigartig. Felsstürze, Hangrutschungen, Hochwasser – die Bahn hat vieles erlebt.

GENUSSBÜHNE VORARLBERG

Entdecken Sie den neuen Gastro Guide. Vom Wirtshaus bis zur Sterneküche: Vorarlberg ist ein Genussland voller Überraschungen. Der neue „Vorarlberg isst“ Gastro Guide zeigt, wo’s am besten schmeckt. Jetzt entdecken, durchklicken und losschlemmen! www.vorarlberg-isst.at

INNOVATION VOR AUGEN?

WER VIEL VORHAT, KOMMT ZU UNS.

Sie haben die Strategien und Ideen für nachhaltiges Wachstum. Wir unterstützen Sie zuverlässig bei der Umsetzung und finden gemeinsam Lösungen, die Ihr Unternehmen weiterbringen.

Hypo Vorarlberg – Ihre persönliche Beratung in Vorarlberg, Wien, Graz, Wels, Salzburg und St. Gallen (CH). www.hypovbg.at

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.