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Vorarlbergs Wirtschafts- und Lifestyle-Magazin

Feuer und Flamme für altes Handwerk

Von Influencern und Businessmodellen

Die Brüder Marte und der ultimative Auftrag

Willkommen im Wohnzimmer der Großeltern

BHM plant – in Vorarlberg und darüber hinaus

Spannende Kulturreise durch die Region

Frühling 2023 | 3 Euro Foto: HannoMackowitz

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Es geht ums Gefühl. Ein uraltes Handwerk mit unberechenbarer Technik hat es dem Team von KARAK Fliesen angetan: Raku-Brand. Die Schatzsucherinnen und Schatzsucher aus Bludenz wollen mit ihrer Arbeit keinen Trends hinterherlaufen, sondern Design schaffen, das Substanz hat und langfristig funktioniert.

Allseits bekannt. Ob regionaler Player oder Weltmarktführer: Wer zur Marke werden will, braucht gute Geschichten und eine klare Linie. Welche Unternehmen im Land punkten, zeigt das Special „Vorarlbergs ausgezeichnete Marken“.

Kulturreise. Man muss nicht immer in die Ferne schweifen, um gute Kunst erleben zu können. Davos bietet mit dem Kirchner-Museum Kunstwerke, wie man sie sonst nur in großen Städten zu sehen bekommt. Und die Rückfahrt über Chur an den Bodensee entspricht einer Zeitreise durch die bildende Kunst.

Viel Spaß wünscht Ihnen Ihr „kontur“-Redaktionsteam

Inhalt

08 Perfekt im Unperfekten Was die Menschen hinter KARAK Fliesen verbindet, ist die Freude am Handwerk und am Suchen und Finden ungeahnter Schätze.

15 Die echte Welt der Influencer Elias Schwärzler und Markus Peter über Klischees, Träume, Visionen und ihr Businessmodell.

18 Lebe wohl, starres Denken Trendforscher Tristan Horx über die Zukunft der Aus- und Weiterbildung.

21 Wie aus einer anderen Zeit Plattenspieler, Vintagemöbel, alte Uhren: zu Besuch bei Hansjörg Roshard in der Huber Vintage Lounge.

26 Von Anfang an mit dabei 1992 als Drei-Mann-Betrieb gegründet, ist die BHM INGENIEURE –Engineering & Consulting GmbH in Feldkirch heute weltweit aktiv.

31 Und auf einmal ist es dunkel Licht aus, Sinne an – bis auf einen. Ein „Dinner in the dark“.

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Von Influencern und Businessmodellen Die Brüder Marte und der ultimative Auftrag Willkommen im Wohnzimmer der Großeltern BHM plant – in Vorarlberg und darüber hinaus Spannende Kulturreise durch die Region Feuer und Flamme für altes Handwerk
Frühling 2023 3 Euro
Vorarlbergs Wirtschafts- und Lifestyle-Magazin
Editorial
Fotos: BHM Holding, Rick Walder, Klaus Vyhnalek, Bruno Klomfar

34 Elektrisch geht was weiter „kontur“ setzt die spannungsgeladene Reise durch die Welt des Elektroautomobils fort. Diesmal mit einem SUV aktuellen, sozial verträglichen Formats: dem Mercedes EQA.

38 „kontur“-Special „Vorarlbergs ausgezeichnete Marken“

Sie stehen für Tradition und Vertrauen, für Qualität und Innovation: Vorarlbergs ausgezeichnete Marken. Welche von ihnen im ganzen Land bekannt sind, verrät die Vorarlberger Markenhitparade.

55 Den Plan B gab es für ihn nicht

Der Vorarlberger Klarinettist Paul Moosbrugger hat früh gewusst, was er will. Begonnen hat alles bei der „Hatler Musig“.

58 Im Duo viel mehr als 200 Prozent Mit dem Anspruch, die „Vorarlberger Internationale“ zu gründen, haben Bernhard und Stefan Marte vor 30 Jahren ihr Architekturbüro eröffnet – und warten immer noch auf den ultimativen Auftrag.

64 Dabei sein ist alles! Rund 400 Vorarlberger(innen) aus neun Vereinen der Vorarlberger Turnerschaft stecken aktuell mitten im Training für die nächste Welt-Gymnaestrada in Amsterdam. „kontur“ hat vorbeigeschaut.

69 In Bewegung bleiben Arbeitswelten verändern sich laufend. Sofas und Wohlfühllandschaften halten Einzug. Und deren Wirkung ist nicht zu unterschätzen.

72 Zukunft der Logistik

Im Gespräch mit Alexander Fehr von MIA Systems Hohenems über innovative Lagerverwaltung, autonome Robotik in der Industrie und die sich stellenden Herausforderungen.

75 Hochwürden verschenkt Zeit

10 CDs, vier Goldene Schallplatten, eine in Platin und ein 3. Platz beim Vierländer Grand Prix der Volksmusik anno 2009 haben Kanonikus Franz Brei als „singenden Pfarrer“ etikettiert.

78 Mit wenig Aufwand zu viel guter Kunst

Von Davos über Chur in den Bodenseeraum – für Kunstfreunde lohnt sich in den kommenden Monaten eine kleine Kulturreise.

IMPRESSUM Herausgeber, Medieninhaber und Hersteller: Russmedia Verlag GmbH, A-6858 Schwarzach, Gutenbergstraße 1 • Redaktionelle Leitung: Sabine Carotta, sabine.carotta@russmedia.com • Redaktion: Christa Dietrich, Ernest F. Enzelsberger, Stephanie Herweg, Tristan Horx, Elisabeth Längle, Franz Muhr, Edith Schlocker, Yvonne Tscherner, Johanna Walser • Art Direktion: Bernadette Prassl, bernadette.prassl@russmedia.com • Anzeigenberatung: Russmedia GmbH, A-6858 Schwarzach, Gutenbergstraße 1, Patrick Fleisch, +43 5572 501-818, patrick.fleisch@russmedia.com; Thorben Eichhorn, +43 5572 501-878, thorben.eichhorn@russmedia.com; Gabriel Ramsauer +43 5572 501-785, gabriel.ramsauer@russmedia. com; Markus Wertl, +43 5572 501-852, markus.wertl@russmedia.com • Druck: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 81 • Erscheinungstag: 17. März 2023 • Nächste Ausgabe: 9. Juni 2023

Fotos: Sedus Stoll AG, Kunstmuseum Chur, Jannik Schlageter, privat, Marc Lins, Dominik Beckmann

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Perfekt im Unperfekten

Man nehme ein altes Handwerk, dessen Technik für seine Unberechenbarkeit bekannt ist, ein kleines Team von Quereinsteigern und das mitten in Europa ... Klingt nach einem schlechten Businessplan? Möglich.

Doch was hier mehr zählt, ist die Leidenschaft. Voilà: KARAK Fliesen.

Baue ich eine Homepage, ist sie nach fünf Jahren veraltet. Unsere Fliese aber liegt vielleicht in hundert Jahren noch in einer Küche und regt zum Dialog an“, fasst Sebastian Rauch einen der Hauptgedanken zusammen, der hinter seiner Entscheidung, KARAK von seiner Mutter zu übernehmen, steht. Das war offiziell vor acht Jahren. Inoffiziell war er rein familiär betrachtet mit dem Betrieb schon viel früher „verbandelt“.

Kontrast. Die Geschichte von KARAK begann mit dem Hausbau der Eltern im Jahr 2007. „Meine Mutter, gelernte Keramikerin, hatte die Idee, für das Lehmhaus besondere Fliesen selbst herzustellen – gebrannt in der uralten japanischen Technik, mit der sie auch ihre Skulpturen und Vasen gestaltete.“ Die Ornamente dafür lieferte der Sohn. Als studierter Grafikdesigner hat-

te er den Blick für Formen und Dimensionen. Und vielleicht war es schon damals, dass sich die Keramik unbewusst ein stückweit in sein Herz brannte. „Die Muster auf Papier gedruckt waren das eine, auf der Fliese haben sie dann aber eine ganz andere Qualität bekommen, die ich jedoch nicht klar benennen oder begreifen konnte.“

So wandte sich Sebastian Rauch wieder sehr erfolgreich seiner eigentlichen Arbeit zu, arbeitete ins Portfolio hinein, immer getrieben, das nächst größere Projekt umzusetzen. „Irgendwann habe ich dann den größten Auftrag bekommen, den ich als Grafikdesigner machen konnte: den Österreichpavillon bei der Architekturbiennale in Venedig. Danach war ich einfach nur leer.“

Die Augen öffnete ihm schließlich eine Messe, bei der er zusammen mit seiner Mutter die Fliesen präsentierte: „Ich musste niemanden überzeugen! Die Leute sind ein-

fach gekommen und man hat förmlich gesehen, wie ihnen das Herz aufgeht. Das war ein starker Kontrast zu meiner Arbeit, bei der ich ständig für mich werben musste.“

Das Herz berühren. Dass er mit seinem Anspruch auf Design auf dem Holzweg ist, wurde ihm zu dieser Zeit immer mehr bewusst. Doch es brauchte noch seine Zeit, bis Sebastian Rauch sich schließlich dazu durchrang, das Unternehmen seiner Mutter Marta Rauch-Debevec, die in Pension gehen wollte, weiterzuführen. Eine Fügung des Schicksals – und ein langer Abend an der Bar – brachte schließlich ans Licht, dass sein Jugendfreund Thomas Rösler, gelernter Werkeugbauer und ein Profi in Prozessoptimierung, sofort mit „an Bord“ wäre und Sebastian sich seit jeher sowieso nur ihn als Partner hätte vorstellen können. Somit war die Sache beschlossen.

Das Feuer gibt der Erde ihren Bestand. Der erste Brand verleiht den Fliesen ihre Festigkeit und ihre warme Haptik. Die im Anschluss im Siebdruckverfahren händisch aufgebrachte Glasur – eine Mischung aus bleifreien Fritten und Metalloxyden – schmilzt erst beim zweiten Brand und geht mit der Fliese eine einzigartige Symbiose ein.

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An der Zange. Beim Raku-Brand liegt beim Öffnen der Ofentür nach dem zweiten Brand ein Knistern in der Luft, die Fliesen glühen noch immer mit 900 Grad. Erst wenn sie tief ins Sägemehl getaucht werden, färben der abrupte Sauerstoffentzug und die zu Kohlenstoff verbrennenden Holzfasern den weißen Ton schwarz.

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Foto: Hanno Mackowitz

Schatzsucher. Besondere Talente und außergewöhnliche Geschichten. Was die Menschen hinter KARAK verbindet, ist die Freude am Handwerk und am Suchen und Finden ungeahnter Schätze.

Spuren. 2019 übersiedelte KARAK in die Fabrik Klarenbrunn in Bludenz, eine ehemalige Stickerei. Und einen besseren Ort als dieses Gebäude kann es für Menschen, die mit Überzeugung und Leidenschaft Fliesen von Hand herstellen, kaum geben. „Überall an den Wänden finden sich Spuren der vergangenen 150 Jahre, in denen hier gearbeitet wurde. Und obwohl hier keine Keramikmanufaktur vorgesehen war, scheint alles wie dafür gemacht. Es fühlt sich an, als wären wir schon immer hier gewesen.“ Wir, das ist das Team von KARAK Fliesen. Charaktere mit außergewöhnlichen Geschichten – Quereinsteiger, die in diesem alten Handwerk nicht nur Arbeit, sondern einen neuen Sinn gefunden haben. Denn gerade in der Sinnsuche sieht Sebastian Rauch – neben der demographischen – eine Ursache für den aktuellen Arbeitskräftemangel. „Vielen

Menschen fehlt der Sinn in ihrer Arbeit.“ Wenn sie dann zu KARAK kommen, den Raku-Brand und das Feuer sehen, würden ihre Augen anfangen zu leuchten. „Und ich hab da auch eine Theorie“, führt er weiter aus. „Ich glaube, wir Menschen haben uns von jeher durchs Machen definiert. Doch dann kam die Maschine, die vieles selber machen konnte. Diese Entwicklung ist immer weiter gegangen, fast alles ist heute auf Knopfdruck möglich. Doch wie das passiert, sehen wir nicht. Im Gegensatz dazu gibt uns das Pressen der Erde Sicherheit. Es ist begreifbar und verständlich.“ Handwerk sei aber noch mehr. Etwas Essenzielles, durch das Neues in die Welt komme. „Das Handwerk ist für uns eine Haltung. Voller Respekt vor dem, was wir mit unseren Händen erschaffen können. Dabei geben wir uns selbst und den Dingen ihre Zeit. Fehler sind erlaubt. Wir setzen auf eine uralte Brennmethode statt auf Brand am Fließband.“ So können pro Jahr etwa 500 bis 600 Quadratmeter Fliesen produziert werden. Jede ein Unikat. Womit wir bei der Unberechenbarkeit wären. „Raku lässt keine Kontrolle zu. Nahezu alles hat bei diesem archaischen Prozess Einfluss auf das Resultat: die Luftfeuchtigkeit, die Beschaffenheit des Sägemehls und

Kunstwerk. Der Ofen ist das Herzstück im Gasthaus des Fuchsegg. Harmonisch fügen sich die Polstermöbel und Holzarbeiten dazu. Nichts ist künstlich, die Natur gibt hier den Ton an.

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Die Umgebung und die Natur haben einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Daher war für uns wichtig, natürliche Materialien in unser Haus zu holen.
Carmen Can Gastgeberin Fuchsegg Eco Lodge
Foto: Hanno Mackowitz, www.guenterstandl.de, Beat Bühler

vielleicht sogar der Mond. Dennoch das gewünschte Ergebnis zu erzielen, erfordert Erfahrung, Ausdauer und manchmal einfach Glück. Im Gegenzug werden wir mit einzigartigen Schätzen belohnt“, erklärt Sebastian Rauch das alte Handwerk, das sein Team und er wieder aufleben lassen. Was ihn besonders freut: KARAK bildet bereits den zweiten Lehrling aus.

Farbenspiel. Gebrannt wird nur auf Bestellung, Kunden können aus einer Kollektion mit knapp 30 Farbtönen und Mustern sowie diversen Formaten und Reliefs wählen. In verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten kommen fast 4000 Varianten zustande. Oder man kommt einfach mit einer Schale Heidelbeeren vorbei und wünscht sich diese Farbe für seine Fliesen, wie es Carmen Can, Gastgeberin in der Fuchsegg Eco Lodge in Schetteregg, gemacht hat. „So war es am einfachsten, Sebastian zu erklären, was ich mir vorstelle.“ Das Team nahm die Herausforderung gerne an und

Mit Liebe. Jeder Rohling wird mit einem Rosenquarz poliert und die Kanten von Hand mit einem Rundholz geglättet.

fing an zu tüfteln, bis schließlich in der Kombination aus Kobaltblau, Schwarz und Kupfer das perfekte Ergebnis gefunden war. Heute sind die Fliesen eines der Highlights im Fuchsegg. Jeder Gast wird von ihnen begrüßt, sie zieren einen großen Ofen, der das Herzstück des Gasthauses bildet. „Mir war von Anfang an klar, für die Gestaltung unseres Hauses heimische Handwerker mit ins Boot zu holen. Sie kennen und lieben die Region“, so Carmen Can. Und dass diese der Hausherrin wichtig ist, erkennt man schon auf den ersten Blick. Die sechs Gebäude des Fuchsegg lassen nämlich eher an ein für den Bregenzerwald typisches Vorsäß erinnern, als an ein modernes Hotel. Holz ist das dominierende Material, auch im Inneren. Und hier finden, wie im Wald, verschiedene Arten nebeneinander Platz. Unter anderem schaffen Weißtanne, Esche und Ahorn eine angenehme Atmosphäre. In der Lounge des Gasthauses sowie im Saunahaus sind die Wände mit Kalkglätte beschichtet,

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Die Freiheiten, die wir in unserer Arbeit haben, haben wir auch aus dem Produkt gewonnen, das eigentlich aus einer Unvernunft heraus entstanden ist.

die aus der Kanisfluh gewonnen wurde. Kork findet sich als Möbeloberfläche ebenso wie als Teppich in verschiedenen Variationen. „Großen Wert haben wir auf natürliche und wohngesunde Materialien gelegt – von den Zimmern bis in den Spielbereich für die Kinder“, so die Gastgeberin, die mit dem Fuchsegg ein Kleinod inmitten von Wald und Wiesen geschaffen hat. Der Bezug zur Natur zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche – und den Betrachter förmlich an. „Es freut mich besonders, dass die Gäste spüren, welche Bedeutung das Handwerk für uns hat. Viele berühren beispielsweise die Fliesen und sind beeindruckt von der Haptik und dem Design, bei dem es immer Neues zu entdecken gibt.“

Es geht ums Gefühl. Und vielleicht ist es genau diese Perfektion im Unperfekten, die fasziniert. „Die Entscheidung für unsere Fliesen liegt schon außerhalb der Komfort-

zone. Denn eigentlich sind wir in unserer Gesellschaft durch das Funktionieren geprägt. Produkte verkaufen sich durch Kennzeichen. Wenn es rein darum geht, kommt man nicht zu uns“, so Sebastian Rauch. Termine mit Bauherren, die meist aus dem privaten Bereich stammen, könnten daher auch mal länger dauern. „Wir müssen manche erst abholen. Weil schlussendlich ist die Entscheidung, welche unserer Fliesen man nimmt, eine reine Gefühls- und keine Kopfsache.“ Nur leider sei das Gespür für Ästhetik durch Trends oftmals aus dem Herzen raus in den Kopf gewandert. Dabei gehe es im Leben doch um mehr als um glatte Oberflächen und Funktionalität. „Denken wir nur an alte Städte in der Toskana. Hier und dort sind Häuser zusammengeflickt, die Patina lässt Geschichte erahnen, nichts ist perfekt. Aber dennoch überkommt uns das Gefühl von Wärme und Heimat im universalen

Sinn.“ Es könnte sich lohnen, das Optimierungsdenken einfach etwas beiseite zu stellen und das Leben zuzulassen. Wie bei einem Holztisch, der eine Schramme bekommt. Vielleicht eine Erinnerung an einen lustigen Abend mit Freunden. „Ist das nicht ein sinnlicherer Bezug zur Nachhaltigkeit? Und es hat doch etwas extrem Schönes, dass wir unsere Spuren hinterlassen. Spuren, die nicht lästig sind, sondern die die Welt schöner machen.“ Sabine Carotta

Unikate. Hochwertige Tonund Lehmerden sowie Schamotte bilden die Basis der Fliesen. In der Manufaktur wird jeder Fliesen-Rohling einzeln in Form gepresst.

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„Für mich ist es leider wie eine moderne Krankheit, dass Design versucht, immer ganz vorne mit dabei zu sein, im Trend zu liegen und deshalb aber nicht die Substanz hat, die es braucht, um langfristig zu funktionieren“, ist Sebastian Rauch überzeugt.
Foto: Hanno Mackowitz
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Foto: Adolf Bereuter

Die echte Welt der Influencer

Man kennt sie – die Influencerinnen, die lässig in Dubai am Strand liegen und ein hippes Getränk in die Kamera halten – am Handgelenk eine Luxusuhr. Ruhm und Vermögen werden heute scheinbar ganz easy generiert. Doch wie sieht die Realität hinter dem Bildschirm aus? Zwei junge Vorarlberger Influencer über Klischees, Träume, Visionen und ihr persönliches Businessmodell.

kontur 15 Foto: Rick Walder

Es ist falsch zu denken, man macht den ganzen Tag nur Dinge, die einem Spaß machen“, sagt der 27-jährige Mountainbiker Elias Schwärzler, der auf YouTube, TikTok, Instagram und Facebook eine Million Follower zählt und mit seinen Videos regelrechte Hypes auslöst. Einfach ist das allerdings nicht. Wer hauptberuflich in der Social-Media-Szene Fuß fassen will, muss Abstriche machen. „Influencer haben keinen Job von nine to five. Will man erfolgreich sein, muss man seine ganze Power investieren. Das bedeutet auch, man hat keine Zeit für Freunde.“

Im siebten Jahr. Elias Schwärzlers Berufswahl sorgte im Elternhaus anfangs für verhaltene Reaktionen. Sein Standing war umso schwerer, als seine drei älteren Brüder in angesehenen akademischen Berufen glänzten. Er selbst brach sein BWL-Studium ab, um ProfiMountainbiker zu werden und seine Träume zu verwirklichen. Bereut habe er das nie. Auch seine Familie steht voll und ganz hinter ihm – sieht, wie viel Zeit und Energie er in seinen Job steckt. „Ich bin mittlerweile seit sieben Jahren Profi-Athlet“, erklärt der Extremsportler, der sich im letzten Jahr dank eines Speedrekords einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde holte und auch unternehmerisch Vollgas gibt. Was viele überraschen wird: Elias Schwärzler ist keine OneMan-Show, das Gegenteil ist der Fall. Der Influencer beschäftigt heute 13 Mitarbeitende in Vorarlberg und Düsseldorf.

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Elias Schwärzler. Eine Million Follower feiern den Vorarlberger Influencer. Eigene Brands. Die Senders Academy und Clano – zwei erfolgreiche Unternehmen. Rekordhalter. Mit Highspeed ins Guinessbuch. Biken. Schwärzler hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht.
Influencer haben keinen Job von nine to five. Will man erfolgreich sein, muss man seine ganze Power investieren.

Schwärzlers Business. 2020 gründete er sein eigenes Fashionlabel Clano, 2022 die Senders Academy – ein Online-MountainbikeAkademie, die den Teilnehmern nicht nur Fahrtechniktricks und Social-Media-Know-how bereitstellt, sondern auch Themen wie Mindset, Motivation und Durchhaltvermögen vermittelt. „Mir ist es wichtig die jungen Biker weiterzubringen. Ihnen Skills mitzugeben, die nicht nur essenziell fürs Radfahren sind, sondern auch für Ausbildung, Beruf und jede Lebenslage.“ Schwärzlers Vision: Eine Schule zu gründen, in der diese Themen den regulären Unterricht bzw. Lehrplan unterstützen, wobei ein weiterer Schwerpunkt auf dem Biken liegen soll. So viel zum Klischee, dass Influencerinnen und Influencer sich hauptsächlich in der Sonne räkeln.

Strandfantasie. Dieses Vorurteil kennt auch Markus Peter. „Die Leute haben eben sofort Urlaubsbilder im Kopf, wenn es um Influencer geht.“ Der 26-jährige Bregenzerwälder hat selbst ein Standbein in der Influencer-Szene, bezeichnet sich aber lieber als Content-Creator. Auf seinem TikTok-Account finden sich ComedyVideos, mit welchen er eine große Community begeistert: 185.000 Follower – großteils aus dem deutschsprachigen Raum – verfolgen seine Aktivitäten. Auch er generiert eine enorme Reichweite. „Eines

meiner Videos hat 15 Millionen Klicks“, erzählt der Social-MediaSpezialist und erwähnt, wie surreal und abstrus das eigentlich sei. Seine Familie und Freunde finden es amüsant, dass so viele Menschen sich für ihn interessieren und ihn auch teilweise auf der Straße erkennen. Dennoch gibt es einen Haken: „Das Einkommen als Influencer ist in den meisten Fällen ziemlich unsicher.“

Great Mood. Er selbst hat darum seine Erfahrung aus der OnlineMarketing-Branche, in der er zuvor tätig war, sowie seinen „Fame“ genutzt, um sein eigenes Business aufzuziehen. Vor drei Jahren gründete er seine Onlinemarketing- und Digital-Agentur Great Mood. Auch der TikToker musste für seinen Traum vollen Einsatz bringen. „In meinen ersten beiden Jahren hatte ich schon mal 60-Stunden-Wochen. Es fiel mir schwer, frei zu nehmen“, gibt er Einblicke in seine unternehmerischen Anfänge. Es hat sich allerdings gelohnt: Seine Agentur floriert. Im Portfolio hat Markus Peter auch Influencer-Marketing, hier gebe es allerdings noch Luft nach oben. „Influencer-Marketing ist momentan in Vorarlberg eher überschaubar gefragt, allerdings im Kommen, auch wenn man es den Unternehmen oft erst vorschlagen muss“, berichtet er von seinen Erfahrungen. An was das liegen könnte? Möglicherweise daran, dass manche Auftraggeber selbst nicht sehr Social-Mediaaffin sind. Vielleicht aber auch, weil viele nur das gängige Bild vor Augen haben. Und völlig falsche Vorstellungen. „Dabei gibt es viele verschiedene Influencer, nicht nur die, die reisen“, sagt Peter. Wer einen Blick hinter die digitale Fassade wagt, wird feststellen, dass es auch in dieser Branche einen großen Pool an kreativen Menschen mit Talenten, Zielen und Visionen gibt, die hart für ihren Erfolg arbeiten. Schließlich gilt auch hier entgegen allen Gerüchten: Von nichts kommt nichts. Yvonne Tscherner

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Das Einkommen als Influencer ist in den meisten Fällen ziemlich unsicher.
Markus Peter. Mit Comedy-Content generiert er Millionen Klicks. Fotos: Rick Walder, Markus Peter

Lebe wohl, starres Denken

Die Welt von morgen wird eine wunderbare sein, denn Sinn schlägt Zwang.

Davon ist Trend- und Zukunftsforscher Tristan Horx überzeugt. In seinem aktuellen Buch „Sinnmaximierung“ erklärt er nicht nur, wie wir in Zukunft arbeiten, sondern auch, wie wir uns künftig aus- und weiterbilden.

Oh, wie sehr loben alle das „klassische“ Handwerk, das goldenen Boden habe. Das Problem dabei: Immer weniger Werkstätten finden noch junge Leute, die bei ihnen in eine Lehre gehen wollen. Dabei gibt es hier wunderbare Möglichkeiten, eine Ausbildung in Kombination mit Abitur oder sogar Studium zu machen. Gerade diese Sparte bietet so viel Potenzial, denn Handwerker(innen) werden immer gebraucht werden. Viele dieser Berufe sind nicht von der Automatisierung bedroht, und trotzdem bemerken wir, es ist immer schwieriger, Stellen zu besetzen. Wie können wir die Lehre im gesellschaftlichen Diskurs also wieder aufwerten?

Zuallererst braucht es gute Werbung in den Schulen. Und das richtige Framing, denn während Lehrer nach wie vor predigen: Lerne brav, sonst schaffst du es nicht bis an die Uni, wäre es doch viel sinnvoller zu sagen: Hey, du kannst sofort ins Arbeitsleben einsteigen, dort sammelst du ordentlich Praxiserfahrung und hast genug Zeit, einen zweiten oder dritten Bildungsweg einzuschlagen. Wer weiß, wo dich dein Lebenspfad noch hinführt, aber ein gutes Fundament kann nicht schaden. Sicherlich werden einige merken, dass der Beruf, den sie mit 14 gewählt haben, doch nicht der richtige ist. Aber sie haben genug Zeit, etwas Neues zu lernen, und wissen besser Bescheid, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, als ein 38-jähriger Doktorand ohne Berufserfahrung. Geben wir der Lehre noch eine Chance, ich garantiere, es wird sich loh-

nen. Gerade für Akademikerkinder, falls ihr eine neue Rebellion sucht, ich wette, eure Generation-X-Eltern werden toben, wenn sie sich noch durch ein starres System gequält haben und ihr den Umweg nehmt und euch mit 16 bereits selbstständig finanzieren könnt. Aber auch für alle Bürohengste mit maladem Rücken, die sich danach sehnen, „etwas mit den Händen“ zu machen, wäre eine Lehre ein spannender zweiter Bildungsweg. Aber dafür braucht es genügend Akzeptanz für diese Berufe in der Gesellschaft, und nicht nur dann, wenn mal wieder der Wasserhahn ein Leck hat oder man sich aus der Wohnung ausgesperrt hat.

Berufe, die Empathie und vernetztes Denken erfordern, werden in Zukunft gefragt sein wie nie. Und die Personen am Arbeitsmarkt, die diese Skills besitzen, werden noch wertvoller sein.

Wir lernen ein Leben lang. Es ist kaum zu glauben, aber Österreich hat ein ziemlich innovatives Modell entwickelt, von dem nur kaum einer weiß. Mit dem Selbsterhalterstipendium haben Personen, die mindestens vier Jahre im Berufsleben waren, die Chance auf ein vom Staat bezahltes Stipendium, um studieren zu können. Das bietet vor allem denen eine ernsthafte Perspektive, die es sich nach der Schule nicht leisten konnten, studieren zu gehen. Sie haben also endlich die Möglichkeit, sich voll und ganz ihrer Bildung zu widmen. Aber wieso ist das nicht viel weiter verbreitet? Würden Unternehmen auf den Zug aufspringen und die Bildung nicht dem Staat überlassen, wäre das eine Winwin-Situation. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Angestellte, die seit Jahren einen tollen Job macht. Aber sich nebenher weiterzubilden ist nach einem Neun-Stunden-Arbeitstag kaum möglich. Sie hat also kaum Chancen auf einen Perspektivwechsel, der für das Unternehmen von unglaublichem Nutzen sein kann. Also entscheiden Sie, dass diese Mitarbeiterin für die nächsten zwei Jahre eine Ausbildung machen kann, und kümmern sich um die Finanzierung. Und bitte kommen Sie mir nicht mit Sabbatical, das oft einige Jahre im Voraus beantragt werden muss und eher mit Überdruss und fehlenden Aufstiegschancen assoziiert wird. Nach den zwei Jahren kommt Ihre Angestellte zurück in die Firma und bringt eine Vielzahl an neuen Ideen mit. Und jetzt möchte ich Ihnen noch etwas ganz Verrücktes vorschlagen: Was wäre, wenn dieselbe Mitarbeiterin für ein paar Jahre zur Konkur-

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Foto: Klaus Vyhnalek, shutterstock

renz gehen würde, nur um dann wieder zurückzukommen? Vielleicht bemerken Sie die oft beschworenen Synergien und kooperieren sogar mit dem Mitbewerber. Coopetition wird so oder so kommen, seien Sie also lieber vorne mit dabei.

Mut zur Lücke. Kommen wir aber noch zu einem unangenehmen Punkt in unserem Leben. Er wird meistens im Bewerbungsgespräch zum Problem, oft kommen die Anwärter(innen) hier in Erklärungsnot. Na, haben Sie es erraten? Ich spreche von der berüchtigten Lücke im Lebenslauf. Was war denn da los? Ich möchte den Spieß jetzt einmal umdrehen und ein Loblied auf die Lücke im Lebenslauf singen. Meist tritt sie zwischen Abitur und Studienbeginn auf und wird als Partyjahr verkannt, aber eigentlich ist es mehr als sinnvoll, direkt nach dem Schulabschluss, der ersten richtig großen Hürde, eine gewisse Zeit in sich zu gehen, um zu spüren, was man im Leben machen möchte. Ich kann aus persönlicher Erfahrung berichten, dass ein soziales Jahr unglaublich bereichernd sein kann. Ich bin

nicht einmal österreichischer Staatsbürger, war also nicht gezwungen. Klar, aus einem gewissen Blickwinkel war es sicherlich auch eine Form der Solidarität gegenüber meinen männlichen Freunden, die zur allgemein gefürchteten Musterung mussten. Schade, dass das mit der Idee eines allgemeinen Freiwilligen Sozialen Jahres nicht so gut geklappt hat, denn das wäre der ideale Zeitpunkt, an dem man das erste Mal Dienst an der Gesellschaft leistet und lernt, was man eigentlich machen möchte.

Statt das Soziale Jahr als einen Luxus zu verstehen – denn das ist durchaus ein Jahr verlorenes Einkommen – sollten wir es fördern. Jedenfalls ist dies ein Plädoyer für ein sinnsuchendes Jahr, das sozial gestaltet und vom Staat subventioniert ist – für alle Geschlechter. Danach sollte man sich nicht unbedingt dem eigenen Lande verpflichtet fühlen, sondern gegenüber den Mitmenschen. Sinn findet sich bekanntlich einfacher, wenn man sich als Teil einer Gesellschaft versteht, in der man gewollt und gebraucht wird.

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Tristan Horx
„Lebenslanges Lernen ist kein frommer Wunsch von außen, sondern ein intrinsisches Bedürfnis danach, über sich hinauszuwachsen und mehr zu lernen. Und das wird in Zukunft von den Arbeitgeber(inne)n gefordert. Da, wo Fachkräftemangel herrscht, sind die Arbeitnehmer(innen) im Vorteil und die Arbeitgeber(innen) müssen sich ins Zeug legen.“

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Wie aus einer anderen Zeit

Langspielplatten, alte Uhren, Vintagemöbel – heute werden wir nostalgisch und nehmen Sie mit auf eine Zeitreise. Und die ist im Grunde ein Muss fürs Wohlbefinden, denn Gegenstände aus der Vergangenheit vermitteln Vertrautheit und Sicherheit. Auch Hansjörg Roshard, Leiter der Huber Vintage Lounge in Vaduz, ist davon überzeugt.

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Foto: huber fine watches & jewellery

Spannend. Wenn ein Besucher eine ausgewählte Uhr genauer betrachten möchte, nimmt Hansjörg Roshard die Messingkurbel in die Hand und dreht so lange, bis sich die Vitrine öffnet.

Dass die Vintage Lounge gleich neben dem Uhrmacheratelier bei Huber eingerichtet wurde, ist kein Zufall. „Da gibt es viele Synergien“, weiß Hansjörg Roshard. Als ausgewiesener Experte prüft er die Vintage-Uhren fachgerecht, erstellt Wertgutachten und kauft ausgewählte Exemplare selbst an.

Auf der Kommode aus Nussholz stand der Plattenspieler mit – ganz wichtig – Kunststoffabdeckung. Die wertvollen Langspielplatten mussten schließlich vor unseren Kinderhänden geschützt sein, zu schnell sorgte ein unbedachtes Schieben an der Nadel für unschöne Kratzer und „Hüpfer“ im Musikgenuss. Daneben in einem Ständer die von uns heiß geliebten Single-Schallplatten. Erinnerungen werden wach an wilde Tänze zu „Da sprach der alte Häuptling der Indianer“ oder „Ich will keine Schokolade“. Natürlich nicht unsere „Playlist“ der ersten Wahl, aber eben greifbar. In der fast raumfüllenden Wohnwand versteckt: die hauseigene Bar, in der für uns Kleinen immer auch ein paar Knabbereien wie Salzstangen warteten, wir mussten nur lange genug zwischen Eckes Edelkirsch und Stroh Rum suchen. Ja, das war das Wohnzimmer der Großeltern. Ein Ort der Freude,

der Geborgenheit und der Unbeschwertheit. Und irgendwie verwundert es nicht, wenn genau diese Erinnerungen und Gefühle wieder ein bisschen wachgerufen werden, wenn man die Huber Vintage Lounge in Vaduz betritt und dort von Hansjörg Roshard begrüßt wird. Zeitreise mit nur einem Schritt über die Türschwelle.

Vintage in Person. Es sind die vielen Gegenstände mit Geschichte, die einen wieder bei Oma und Opa auf der Couch sitzen lassen. Und es ist eben der Leiter der Vintage Lounge, Hansjörg Roshard, der die Reise in die Vergangenheit perfekt macht. Vintage ist für ihn nicht nur Beruf, sondern Lebensstil. Erkennbar auf den ersten Blick: Hemd, Gilet, Hose und passende Schuhe – zeitlos elegant ist der Modestil des leidenschaftlichen Uhrenspezialisten. Ein bischen fühlt man sich an die Filme mit Stars wie Cary Grant oder

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Fotos: huber fine watches & jewellery
Einzigartig. Manche Vintage-Uhren tauchten tief in den Ozeanen, andere waren bei der Mondmission dabei. Musik ist Trumpf. Eine Sammlung an LPs sorgt für Jazzklänge aus dem Vintage-Plattenspieler.

Gene Kelly erinnert. Die Begeisterung für Vintage wurde Hansjörg Roshard quasi in die Wiege gelegt. Schon als Kind hat er mit seinem Vater Floh- und Antikmärkte besucht. „Mein Vater war es auch, der in den 1980er-Jahren begann, mechanische Uhren zu sammeln – in einer Zeit, in der die Uhrenindustrie mit elektronischen Uhren geschwemmt wurde“, erinnert er sich zurück. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, ist Hansjörg Roshard auch heute noch auf Floh- und Antikmärkten anzutreffen. Sogenannte „Schnäppchen“ bei Uhren sind mittlerweile aber selten. „Das Suchen und Finden von anderen Gegenständen wie Ersatzteile für alte Möbel ist aber heute noch spannend“, erzählt der Leiter der Huber Vintage Lounge, der – wie könnte es passender sein – mit seiner Familie in einem Gewerbehaus aus dem Jahr 1959 lebt. „Viele Einbauten und Einrichtungsgegenstände sind dort noch original. Fast alle Möbel stammen aus vergangenen Jahrzehnten und wurden von uns entweder gebraucht gekauft, oder es sind Designklassiker, die heute noch produziert werden.“

Echte Raritäten. Nach Möbeln und schönen Klassikern, über die man sicher ewig reden könnte, kommen wir dann aber schnell auf die kleinen tickenden Raritäten zu sprechen, für die das Herz von Hansjörg Roshard besonders schlägt. Sein Fachwissen über alte Uhren ist beeindruckend und man könnte ihm stundenlang zuhören, wenn er Anekdoten über seltene Stücke erzählt – unter anderem, wer sie getragen hat und wie die Uhr ihren Weg zu Huber

fand. Selbst leidenschaftlicher Sammler von alten Uhren, konnte Hansjörg Roshard in den vergangenen Jahren ein großes Sortiment an seltenen Exemplaren für Huber aufbauen. Über 50 sorgsam ausgewählte Klassiker aus verschiedenen Epochen lassen sich in der Vintage Lounge bestaunen – darunter auch besondere Stücke, die nur in geringer Auflage produziert wurden. Echte Raritäten, die nicht mehr hergestellt werden und einzigartig sind. „Deshalb ist Vintage auch so beliebt. Schließlich leben wir in einem Zeitalter, in dem es in jeder Stadt die gleichen Geschäfte und Produkte gibt. Mit einem Unikat sticht man aus der Masse hervor“, ist Hansjörg Roshard überzeugt. Doch eine alte Uhr kann noch mehr.

„Die Haptik der Uhr, das Ticken und die Tatsache, dass diese kleine Maschine schon seit Jahrzehnten funktioniert, stellt einen enormen Gegenpol zur zunehmend digitalisierten Welt dar“, sagt der Uhrenspezialist. „Ein heute neues digitales Gerät – eine Smartwatch, ein Computer oder ein Smartphone – ist morgen alt. Nicht so die Uhr!“ Gegenstände aus der Vergangenheit vermitteln zudem Vertrautheit und Sicherheit – gerade in unsicheren Zeiten. Auch Hansjörg Roshard ist davon überzeugt. „Mit dem Blick auf VintageObjekte erinnert man sich an die Kindheit. Diese Form der Nostalgie ist ein Muss für unser Wohlbefinden.“ Und schon sitzen wir gedanklich schon wieder mittendrin: Im Wohnzimmer der Großeltern. Den Lieblingsliedern der Oma lauschend, Limonade trinkend und einfach nur glücklich. Sabine Carotta

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Namhaft. Alte Uhren und Klassiker stehen für Qualität, Wertigkeit und Langlebigkeit.
Vintage­Objekte bringen den Betrachter wieder zurück ins Wohnzimmer der Großeltern.
Inspiration. Stücke mit Geschichte prägen das Innendesign der Huber Vintage Lounge.

V- MONTANARA

SEHNSUCHT NACH NATÜRLICHKEIT & AUTHENTIZITÄT

V-Montanara erfüllt die Sehnsucht vieler Menschen nach Natürlichkeit, Authentizität und gleichzeitig nach Modernität. Die Ursprünglichkeit wird durch das einzigartige Spaltholzdesign vermittelt. Dies kombiniert mit einem natürlich anmutenden Satinato Glas gibt dem Modell das urbane Gleichgewicht und spiegelt unseren Zeitgeist wider. Die Möbellinie V-Montanara lebt vom polarisierenden Zusammenspiel der unikalen Spaltholzdesignschindel und der urbanen Geradlinigkeit des Glases.

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Wir
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Von Anfang an mit dabei

1992 als Drei-Mann-Betrieb gegründet, ist die BHM INGENIEURE – Engineering & Consulting GmbH in Feldkirch heute weltweit mit dem Fokus auf Industrie, Verkehr, Kraftwerke, öffentliche Auftraggeber und Spezialthemen aktiv.

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Generationenwechsel. Die Geschäftsführer Alfred Haßler, Christian Monz, Peter Oksakowski, Michael Lins und Johannes Monz (v. l. n. r.).

Das multidisziplinäre Ingenieurunternehmen ist als Berater, Planer und Controller national und international tätig. Als Generalplaner wird das komplette Paket angeboten – von der Machbarkeitsstudie bis zur Realisierung und Übergabe – all in one. „Wir haben eine Marktlücke gefunden und diese konsequent ausgebaut. Dabei brachte uns der EU-Beitritt Österreichs 1995 viele Vorteile. Als Generalplaner sind wir für Gesamtlösungen für unsere Kunden verantwortlich und als Fachingenieure lösen wir spezielle Aufgaben“, so Geschäftsführer Alfred Haßler. Er ist einer der Mitbegründer des Unternehmens, das heute an seinen Standorten in Feldkirch, Linz, Graz, Schaan und Prag 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

„Mit diesem Know-how von hoch qualifizierten Architekten, Bauingenieuren, Statikern, Tragwerksplanern, Elektrotechnikern, Gebäudetechnikern, Infrastrukturplanern sowie Experten für Bauwirtschaft und die örtliche Bauaufsicht verfügen wir über eine eigene Kompetenz in allen bautechnischen Ingenieurdisziplinen“, erläutert Johannes Monz. Durch die verschiedenen Standorte ist für die Kunden eine rasche und sichere Verfügbarkeit gege-

Palm in Aalen (D). Die Planung der Papierfabrik umfasste u. a. ein integriertes Kraftwerk, eine eigene Kläranlage mit Biogasaufbereitungsanlage, ein vollautomatisches Rollenlager mit Rollentransportbrücke sowie Lkw- und Bahnversand sowie ein Altpapierlager mit ca. 20.000 m² Rohstofflagerfläche.

ben. Spezielle Projekte werden jeweils von einem Geschäftsführer begleitet.

Digitale Zwillinge. Ein weiterer Wettbewerbsvorteil: Die Anwendung modernster Planungsmethoden, wie das Building Information Modeling (BIM). Insbesondere in der Papier- und Verpackungsindustrie ermöglicht diese Methode, die ständig weiterentwickelt wird, eine höhere Planungssicherheit, beschleunigte Entscheidungsprozesse und bringt viele Vorteile für die Instandhaltung. Denn Projekte in dieser Branche besitzen meist einen hohen Technisierungsgrad und stellen Planer vor große Herausforderungen. Gebäude und Gebäudetechnik sowie Anlagenbau und Prozesstechnik sind eng miteinander verbunden und werden nahezu parallel geplant. „In der Koordination der unterschiedlichen Disziplinen stößt man mit einer klassischen 2D-Planung oft an Grenzen. Wir setzen daher auf eine modellbasierte Planung nach der BIM-Methode“ erklärt Geschäftsführer Peter Oksakowski. Dabei werden Fachmodelle der verschiedenen am Projekt beteiligten Fachbereiche erstellt und unter der Führung eines BIMKoordinators regelmäßig zusammengeführt. Das Modell wird mit allen nötigen

technischen und architektonischen Informationen „gefüttert“. „Abstimmungen am Modell werden über eine modellbasierte Kommunikation dokumentiert. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine durchgängige interne Planungskoordination und auch die Einbindung von externen Planungspartnern.“ Die zusammengeführten Modelle stellen digitale

Regional. Bei 11er in Frastanz wurde ein neues Tiefkühlhaus errichtet.

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Fotos: Philipp
BHM
„Architekten, Bauingenieure, Statiker, Tragwerksplaner, Infrastrukturplaner, Elektro- und Gebäudetechniker arbeiten bei uns Hand in Hand.“
Steurer,
Holding

Zwillinge der auszuführenden Bauwerke dar und können während der Planungsphase am Bildschirm oder auch mittels einer VR-Brille begangen werden.

Eine Erfolgsstory. Neben dem Blick auf die Planung der Zukunft lohnt aber zunächst auch eine Rückschau auf die Unternehmensgeschichte von BHM INGENIEURE. Mit ihr wurde schließlich der Grundstein für eine 30-jährige Erfolgsstory gelegt. Im Jahre 1992 eröffneten die „drei Mann“ Hans Böni, Alfred Haßler und Johannes Monz in Rankweil das erste Büro. Die Gründung ging auf die Überzeugung zurück, dass nicht nur die Expertise eines Unternehmens, sondern vor allem die Mitarbeitenden den Ausschlag für den Erfolg geben. Diese Philosophie steht auch heute noch im Zentrum der Unternehmenskultur von BHM INGENIEURE. Deshalb setzen die Verantwortlichen auf ein offenes Betriebsklima mit flachen Hier-

Gut geplant. Die Nachfolgeregelung wurde getroffen, die Firmengründer Johannes Monz und Alfred Haßler können das Zepter mit gutem Gewissen übergeben.

In anderen Dimensionen. Anfang 2020 wurde die zweite Hygienepapierfabrik von Sofidel in Inola, Oklahoma (USA) in Betrieb genommen. Bebaute Fläche: ca. 200.000 Quadratmeter.

archien und kurzen Wegen sowie auf einen respektvollen Umgang miteinander, bei dem jede Meinung zählt.

Nach der Gründung ging es schon bald unaufhaltsam aufwärts. Bereits im Jahre 1996 kam der erste Auftrag für ein Projekt in Asien – er betraf ein Kraftwerk der Elin in Malaysia. 1997 folgte das erste Projekt in England und nach und nach wurden die Standorte Prag (1995), Linz (1998), Graz (1999) und Schaan (2001) gegründet. 2004 wurde die 100-Mitarbeiter-Marke überschritten und 2013 erfolgte die Gründung der BHM Holding. Durch sie wird die BHM-Gruppe strategisch gesteuert und operativ unterstützt. Zudem wurde eine Nachfolgeregelung zur Sicherung des Gesamtunternehmens getroffen. Und so besteht die Geschäftsführung heute neben Alfred Haßler und Johannes Monz auch aus Christian Monz, Peter Oksakowski und Michael

Lins, die auch alle als Partner am Unternehmen beteiligt sind. Ähnliche Regelungen gibt es ebenfalls an den Standorten Linz und Graz.

In Vorarlberg und der Welt. Im Jahr 2015 wurde das erste Ausführungsprojekt in den USA, eine Fabrik für Hygienepapiere in Ohio, realisiert. Mittlerweile wurde auch das zweite Projekt für denselben Konzern erfolgreich abgewickelt. Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist die Papierfabrik der Palm GmbH & Co. KG in Aalen. Der Fertigstellung im Herbst 2022 ging eine umfassende Planung als BIM-Projekt mit Koordination aller intern erstellten BHM-Fachmodelle sowie Koordination der externen Anlagenplanungen am Gesamtmodell voraus. „Hier konnten wir zeigen, welche Möglichkeiten hinter dieser neuen digitalen Form der Planung steckt“, so Christian Monz im Rückblick auf einen großen Auftrag, dessen Herzstück unter anderem die weltgrößte Wellpappenrohpapiermaschine PM5 ist. Aktuell laufen Projekte in Österreich, Deutschland, Schweden, Frankreich, Griechenland, Rumänien, Marokko, den USA und Mexiko. In Vorarlberg zählen unter anderem

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Mit modellbasierter Planung wie der BIM-Methode (Building Information Modeling) setzt BHM INGENIEURE

komplexe Projekte um. Fotorealistische Visualisierungen werden nach Bedarf aus dem Modell heraus generiert. Durch diese integrale Planungsmethode wird eine wesentliche Verbesserung der Planungsqualität erzielt.

In der Umsetzung. Das Projekt „Vänern“ in Mariestad (Schweden). Besonderheiten sind hier die Kombination von Betonfertigteil- und Holzbau sowie eine immens große Geothermieanlage.

11er, Rondo, Doppelmayr, EHG, Hirschmann Automotive, Vorarlberg Milch, Hilti Thüringen und Rauch Fruchtsäfte zu den Kunden der BHM INGENIEURE.

Kundennutzen. Die Mitarbeitenden der BHM INGENIEURE haben eines gemeinsam: Den Willen zur Umsetzung der im Unternehmen gelebten Philosophie –Qualität, Termin- und Kostentreue = Kundennutzen. Ein Alleinstellungsmerkmal, welches das Feldkircher Unternehmen auszeichnet, ist die 360°-Kundenbetreuung. Auf Basis langjähriger Erfahrung werden Kunden von Beginn an beraten und unterstützt. Von der Suche und Evaluierung von Grundstücken samt der zugehö-

rigen Werksentwicklung, über Behördengenehmigung, Planung und Ausführungsüberwachung bis zur Unterstützung in der Immobilienbewirtschaftung der Industriekunden. Optimaler Standort, gesicherte Errichtung und lange Nutzungsdauer sind die Stichworte dazu. Mit der Plattform BHM Connect wird die gesamte Projektdatenverwaltung gesteuert, auf Kundenwunsch auch für ihn archiviert.

Bei den Projektleitern laufen alle Fäden zusammen, sie sind Ansprechpartner für die Kunden und koordinieren die internen Teams ebenso wie die Abläufe mit allen anderen Projektbeteiligten. Dabei werden alle erforderlichen Fachdisziplinen mit er-

fahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abgedeckt. Die Spezialisten in der örtlichen Bauaufsicht fungieren als Bindeglied zwischen Planern und ausführenden Firmen. Anhand von detaillierter Bestandsdokumentation wird schließlich ein Instandhaltungsplan erstellt, bei dessen Umsetzung der Kunde unterstützt wird.

„BHM INGENIEURE sieht die Zukunft in einer langfristigen Kundenbegleitung mit Nutzenoptimierung, einem Mitarbeiterteam, welches sich fortlaufend weiterbildet sowie in der Weiterentwicklung von Tools wie der BIM-Planungsmethodik, der BHM-Connect-Datenplattform und der internen Wissensdatenbank“, so Alfred Haßler. Ernest F. Enzelsberger

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Fotos: Philipp Steurer, BHM Holding

Eine Black Bay für jede Lebenslage

Seit

der Gründung durch Hans Wilsdorf im Jahr 1926 und gemäß seiner Vision des außergewöhnlichen Zeitgebers strebt TUDOR schon immer danach, Armbanduhren herzustellen, die so robust, widerstandsfähig und zuverlässig sind. Die „Black Bay“-Linie ist ein Ergebnis dieser Arbeit.

Sie ist eine subtile Mischung aus traditioneller Ästhetik und moderner Uhrmacherkunst: die Black Bay-Linie von TUDOR. Und obwohl sie sich in ihrer Konzeption an klassischen Modellen orientiert, übertrifft sie in den Bereichen Fertigungstechnik, Zuverlässigkeit, Robustheit und Oberflächenqualität die Branchenstandards von heute. Die Modelle der Black Bay-Linie sind mit Zifferblättern ausgestattet, die von TUDOR-Taucheruhren aus den 1950erJahren inspiriert wurden. Sie übernehmen die charakteristischen eckigen Zeiger, von Sammlern „Snowflake“-Zeiger genannt. Schließlich sind die ungeschützte Krone sowie die Federstegbohrungen an den Hornbügeln typisch für die ersten Generationen der TUDOR-Taucheruhren.

Nicht nur für Profis. Mit der Black Bay Pro präsentiert TUDOR ein Modell mit einer völlig neuen, sportlichen Ästhetik. Die Armbanduhr hat einen Durchmesser von 39 mm und ein Manufakturwerk

mit eingebauter GMT-Funktion. Als neues Modell verfügt die Black Bay Pro über die Anzeige einer zweiten Zeitzone. Die Black Bay Pro ist an ihrer satinierten feststehenden Lünette mit 24-Stunden-Graduierung und ihrem gelben „Snowflake“Zeiger erkennbar und wird vom Manufakturwerk Kaliber MT5652 mit eingebauter GMT-Funktion angetrieben.

In sportlicher Tradition. Der elegante Chronograph der Black Bay-Linie in Edelstahl und Gelbgold steht in der reinsten Tradition sportlicher Zeitmesser. Seit der Präsentation des Modells Oysterdate im Jahr 1970 hat das Unternehmen stets Uhren hergestellt, die eng mit der Welt des Motorsports verbunden sind. Ebenso hat TUDOR seine professionellen Taucheruhren seit 1954 stetig optimiert. Das Modell Black Bay Chrono S&G kombiniert diese Traditionen in einem sportlich-eleganten Chronographen für Puristen.

Raffinierte Unisex-Eleganz. Die Black Bay 31, 36, 39 und 41 S&G-Modelle verleihen der Linie eine einzigartige Ästhetik. Ihre abgerundeten Gehäuse mit polierten Elementen in Gelbgold weichen leicht vom Stil der legendären Funktionsuhr der Marke ab, um mit raffinierter Unisex-Eleganz zu überzeugen. Für optimalen Tragekomfort sorgt das fünfreihige Armband, welches für alle Größen mit der TUDOR „T fit“-Schließe ausgestattet ist.

www.huber-juwelier.at

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ANZEIGE Foto: TUDOR
Die Black Bay­Linie von TUDOR ist das Ergebnis einer subtilen Mischung aus traditioneller Ästhetik und moderner Uhrmacherkunst.

Und auf einmal ist es dunkel

Licht aus, Sinne an – bis auf einen. Wie fühlt es sich wohl an, wenn das Auge nicht mit isst? „kontur“-Chefredakteurin Sabine Carotta hat sich einen Abend lang ins Dunkel begeben. Beim „Dinner in the dark“.

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Ich muss sagen, ein bisschen Nervosität ist schon mit dabei, als ich mir meinen Weg von Schwarzach aus emporbahne in Richtung Haus Ingrüne. Ein Abend lang in vollkommener Dunkelheit. Wird mein Körper – oder vermutlich wohl eher mein Kopf – das mitmachen und durchhalten? Doch Elias Milz, Leiter des Erholungszentrums und Ferienhotels für Blinde, Sehbehinderte und deren Angehörige, beruhigt mich und auch meine elf Mitstreiter für diesen Abend sofort. „Es kommt sehr selten vor, dass Gäste den Abend frühzeitig beenden und zurück ans Licht wollen. Natürlich kann das passieren, aber meist handelt es sich dabei um Menschen, die mit Platzangst zu kämpfen haben.“ Okay, das muss ich in meinem Alltag zum Glück nicht, Entspannung macht sich breit. Erst recht, als Eventkoordinatorin Katharina Matt uns Herta Gächter vorstellt. Unseren „Fels in der Brandung“ für den nun folgenden Abend. Und damit übertreibe ich nicht. Denn ohne Herta wären wir verloren. Die gebürtige Lochauerin und Wahl-Lustenauerin ist seit ihrer frühesten Kindheit blind und navigiert uns durch das Dinner – mit einer unvergleich sympathischen Art und vor allem mit viel Humor.

Greif zu. Und dann geht es auch schon los: Uhren, und alles was irgendwie leuchten könnte, ab, Handys aus und rein in die Schleuse. In diesem Gang vor dem eigentlichen Dinnerraum stellt Herta uns in Reih und Glied auf. Hand in Hand stehen wir da, das Licht ist bereits aus. Und so folgen wir unserer Lotsin blind – im Entenmarsch.

Nach und nach findet jeder seinen Platz. Jetzt gilt es, sich erstmal mit dem Setting des Abends vertraut zu machen. Tasten und Fühlen werden die Sinne der Stunde, auf dem Tisch ebenso wie im Teller.

Zwei Gabeln und zwei Messer liegen da, Dessertbesteck ebenso. Mein erster Gedanke: Puh, zum Glück keine Suppe! Wie man sich doch täuschen kann ... Wasser steht auf dem Tisch, das dürfen wir uns nämlich selber einschenken. Wichtigster Tipp: Finger ins Glas! So spürt man gleich,

wann man mit dem Eingießen aufhören sollte. Der Gruß aus der Küche eröffnet den Abend. Irgendwas mit Käse, Rucola rieche und schmecke ich. Dazu Aromen, die ich nicht zuordnen kann. Und genau so geht es beim zweiten Gang weiter. Gebeizter Fisch, Blumenkohl und ein spannendes Spiel aus Säure, Süße und Salzigem – was die Analyse nicht einfacher macht. Darum denk ich mir: Genieß es und lass dich am Ende überraschen. Die Suppe kommt dann doch – ein Karotten-Ingwer-Shot, zum Glück zum Trinken –, gefolgt von einem

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Wir freuen uns, dass wir mit dem Dinner die Menschen in unser Haus holen und sensibilisieren können.
In der Küche. Michael Kohler (l.) und Thomas Willi Wieländner sorgen für die Geschmacksexplosionen.
Fotos: Frederick Sams

Es ist schon eine spannende Erfahrung, wenn Hör-, Fühl- und Geschmackssinn im Mittelpunkt stehen. Neben dem „Dinner in the dark“ gibt es im Haus Ingrüne in Schwarzach auch eine „Jause in the dark“, bei dem unter der Woche vor allem Schulklassen Einblicke in die Welt von Sehbehinderten und Blinden bekommen.

herrlich duftenden Schmorgericht, Shortribs vom Kalb mit Polenta und Gemüse. Den Abschluss bildet eine Buchtel mit eingelegten Holunderbeeren. Zugegeben, so konkret finden wir das erst nach dem Dinner heraus, als Koch Thomas Willi Wieländner uns zeigt, was wir so gegessen haben. Er sorgt ebenso wie Michael Kohler für das leibliche Wohl der Gäste. Und die Qualität der Küche spricht sich rum. „Das ‚Dinner in the dark‘ haben bis vergangenes Jahr eher

sporadisch angeboten. Mittlerweile findet das beliebte Event jede Woche statt“, erzählt Katharina Matt.

Orientierungslos. Bei diesem Angebot des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Vorarlberg (BSVV), der das Haus Ingrüne betreibt, geht es aber nicht nur um den kulinarischen Genuss. Vielmehr kann der Abend auch als ein „Hineinschnuppern“ in die Welt der Blinden betrachtet

Die „gute Seele“. Herta Gächter führt die Gäste durch den Abend, serviert das Menü und liefert dazu viele Geschichten aus ihrem Leben, die einen zum Lachen ebenso wie zum Nachdenken bringen.

werden. Wie wäre es, wenn ich selber nichts mehr sehen würde? Und ich muss sagen, das Dinner wird zu einem kleinen Wechselbad der Gefühle. Ab dem ersten Moment in Dunkelheit fühle ich mich orientierungslos. Doch dafür ist ja Herta da, die mit einer Sicherheit und Souveränität im Raum unterwegs ist. Klar, das ist ihr Leben, seit mehr als 70 Jahren. Dennoch bewundere ich sie dafür – auch für ihre Leichtigkeit und ihren Humor. „Ich habe in meinem Leben eigentlich nie das Gefühl gehabt, benachteiligt zu sein“, sagt mir die zweifache Mutter nach dem Dinner. Und das nehme ich ihr ab. Herta ist die „gute Seele“ des Abends. Ihr zuzuhören, bringt einen zum Lachen und gibt Sicherheit in dieser so völlig unbekannten Situation.

Schwarz. Nichts anderes nimmt man wahr, man sieht die sprichwörtliche Hand vor Augen nicht. Und das meine ich ernst. Umso mehr bin ich überrascht, wie schnell die Orientierung am Tisch klappt. Der Griff zum Glas sitzt. Dennoch, zwischendurch muss ich immer wieder die Augen schließen. Denn nichts zu sehen, ist anstrengend. Es kommt mir vor, als würde der Sinn, der eigentlich auf Standby ist, ständig arbeiten, Umrisse fokussieren, die einfach nicht da sind. Ebenso nicht mehr vorhanden ist mein Zeitgefühl. Nie hätte ich gedacht, dass wir drei Stunden im Dunkeln verbracht haben, auf einer Sinnesreise, die schön, aber auch herausfordernd war – emotional wie sensorisch. Und ich muss gestehen, am Ende bin ich doch froh, als langsam das Licht wieder angeht. Sabine Carotta

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Elektrisch geht was weiter

„kontur“ setzt die spannungsgeladene Reise durch die Welt des Elektroautomobils fort. Diesmal mit einem SUV aktuellen, sozial verträglichen Formats: dem Mercedes EQA.

Der A versteht sich als Einstieg in die Vollelektrizität der Marke Mercedes-EQ. Und weckt daher, auch durch den Führungsanspruch von Mercedes-Benz in Sachen Elektroauto, besondere Erwartungen. Der auf dem GLA basierende EQA erfüllt sie weniger durch eine spektakuläre Optik als durch eine Vielzahl von smarten Assistenten. Sie unterstützen die Person am Steuer des kompakten Elektro-SUV in wesentlichen Bereichen. Nicht nur bei der Unfallverhütung und dergleichen, sondern vor allem auch bei der „effizienten Betriebsstrategie“ sowie der Navigation mit „Electric Intelligence“.

Vertraut machen. Im EQA kann man sicher sein, den Elektroantrieb bestmöglich zu nutzen. Man muss sich nur vertraut machen mit dem üppigen Hilfsprogramm. Und das erfordert Geduld und Erfahrung. Sie ist eben anders, die Welt des Elektroautos. In dieser strebt Mercedes die führende Position bei den E-Antrieben und der FahrzeugSoftware an. Maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der anspruchsvollen Mercedes-Klientel soll jedes Modell das Werk verlassen.

Im Fall des EQA 250 ist es ein Fronttriebler mit einem moderaten Verbrauch zwischen 19,1 und 17,7 kWh/100 km mit einem Leis-

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Mercedes EQA – die Fakten. Antrieb: Vorderachse, Elektromotor, asynchron; Leistung: 140 kW, 190 PS; Drehmoment: 375 Nm; Beschleunigung: 8,9 Sekunden auf 100 km/h, Spitze 160 km/h; Akku: 66,5 kWh; Stromverbrauch (Werk): 19,1–17,7; Reichweite (Werk, WLTP): 398–426;

Preis: 40.491,67 Euro (abzügl. Prämien), Testfahrzeug 65.336 Euro

tungsvermögen von 140 kW (190 PS) und einer Reichweite nach WLTP von 398–426 Kilometern. Die doppelstöckige LithiumIonen-Batterie sitzt im Unterboden und hat einen Energiegehalt von 66,5 kWh. Der tiefe Schwerpunkt trägt zum makellosen Fahrverhalten des Elektro-SUV bei. Bei der Reichweite handelt es sich um theoretische Werte, die unter optimalen Bedingungen erzielt werden können. Speziell im Winterbetrieb, in dem sich unser EQA zu bewähren hatte, sind Reichweiten im Bereich von 300 Kilometern schon ein ordentliches Ergebnis und wesentlich davon abhängig, ob man viel im Eco-Programm fährt, ob man im Flachen bleibt oder sich in die Bergwelt hinauf wagt, wie viele Fahrgäste oder Zuladung man transportiert und wie viel Strom man überhaupt verbraucht im Auto einfach so.

Um so wichtiger sind deshalb exakte und zuverlässige Informationen über Lademöglichkeiten. Nicht nur im Winter und besonders auf Fernreisen ins Ausland. Da kommt dann die „Electric Intelligence“ des E-Mercedes zum Tragen. Über die Navigation, über

Mercedes me Charge oder im trauten Zwiegespräch mit „Hey Mercedes“ ist man rasch im Bild über das zunehmend vielfältigere Angebot an Ladestationen und deren Leistungsfähigkeit.

„Grünes Laden“. Apropos Laden: Über 50 Prozent des CO2Fußabdrucks eines batterieelektrischen Fahrzeugs entstehen beim aktuellen EU-Strommix in der Nutzungsphase, also aufgrund von CO2-behafteten Ladevorgängen. Deshalb bietet Mercedes me Charge jetzt „grünes Laden“ an allen me ChargeLadepunkten in Europa mit Strom aus erneuerbaren Energien an. Die me Charge-Ladekarte, verspricht Mercedes, macht auch bequemeres Laden und Transparenz beim Bezahlen auf einem der weltweit größten Ladenetze möglich. Es geht was weiter in Sachen Infrastruktur. Zum Thema bezahlen: Der EQA hat, letztlich üppigst ausgestattet, seinen stolzen Preis. Allerdings gestattet dem privaten Käufer sein Basishonorar von 48.500 Euro die Elektroförderung von 5000 Euro plus 2000 Euro von Mercedes. Ähnliches gilt für gewerbliche Nutzer. Franz Muhr

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Foto: Mercedes-Benz

Handwerkskunst in Perfektion

2020 präsentierte IsabelleFa die Schmucklinie „FAGNOUL“ und widmet sich damit offiziell dem Thema Herrenschmuck. Hinter dem Namen steht Isabelle Fagnoul, die Geschäftsführerin des Unternehmens.

Ihren Ursprung hat IsabelleFa in einer kleinen Goldschmiede, welche Emil Mössner 1955 in seinem Heimatort Eisingen gründete. Er spezialisierte sich auf die Fertigung von Goldketten in reiner Handarbeit und baute die kleine Werkstatt zu einem Goldschmiedeatelier aus. Auch die zweite Generation, Sohn Hans-Georg Mössner und seine Frau Isabelle Mössner, teilten die Liebe zur Handwerkskunst und erkannten darin die Mög-

lichkeit, einzigartige Schmuckstücke zu kreieren. Inspiriert von Isabelle und ihrem Mädchennamen „Fagnoul“, wurde im Jahre 1987 der Markenname IsabelleFa ins Leben gerufen. Diese Marke sollte fortan für die zeitlosen, schlichten und unverwechselbaren Schmuckstücke aus Eisingen stehen, sowie für das Handwerk des traditionellen Kettengoldschmiedens.

Von Hand gefertigt. IsabelleFa setzt weltweit Maßstäbe in der Kunst des Kettengoldschmiedens. Über mehrere Wochen, teilweise Monate, wird jeder Handgriff von einem Meister seines Faches ausgeführt. Die hierfür benötigten traditionellen Handwerkstechniken und alten Werkzeuge gehören zu einer fast vergessenen Kunst, welche schon viele Generationen zuvor nutzten und lehrten. Bis heute wird in Eisingen das Erbe aus einer langen Geschichte der Goldschmiedekunst bewahrt und gelebt. Dieses Know-how und das Talent der Goldschmiede ermög-

lichen die Fertigung einzigartiger Ketten, Armreife und Halsreife. Perfektion ist das Ziel: Mit jedem Schmuckstück möchte IsabelleFa Maßstäbe setzen. Um zeitlose Klassiker zu schmieden, stellen die Goldschmiede die höchsten Ansprüche an sich und ihre Kreationen.

Es ist eine Frage der Qualität und Langlebigkeit, der Wertschätzung feinster Details und der Liebe zur Handwerkskunst. All dies nimmt sehr viel Zeit und Arbeit in Anspruch. Infolgedessen herrscht eine natürliche Limitierung der Stückzahl. Im Jahr fertigt IsabelleFa nur ein paar hundert Ketten, Hals- und Armreife – kein Vergleich zu industriellen Massenproduktionen.

IsabelleFa verwendet ausschließlich recyceltes Gold und Platin und arbeitet mit Deutschlands nachhaltigster Scheideanstalt. Alle Edelsteine werden von verantwortungsvollen und zertifizierten Quellen bezogen.

Exklusiv. „Wir freuen uns, dass wir IsabelleFa in Vorarlberg führen dürfen“, so Anna-Lena Hollfelder, Juwelier Präg, Dornbirn.

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Das Design der Herren­Kollektion folgt dem Motto der Zeitlosigkeit und passt sowohl zum Anzug als auch zur Lederjacke.
Foto: IsabelleFa, Präg
Marktstraße 18, 6850 Dornbirn T +43 5572 22374, www.praeg.at praeg_dornbirn

BEKANNT IM GANZEN LAND

Sie stehen für Tradition und Vertrauen, für Qualität und Innovation: Vorarlbergs ausgezeichnete Marken. Doch warum genau sind sie für viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger unverzichtbar? Und was macht sie empfehlenswert?

Antworten darauf gibt die Vorarlberger Markenhitparade.

Egal ob regionaler Player oder Weltmarktführer: Wer zur Marke werden will, braucht gute Geschichten und eine klare Linie. Denn Marken sind mehr als nur Namen und Logos: mit ihnen verbinden Menschen rationale Erfahrungen und emotionale Erlebnisse. Eine Marke steht für ein einzigartiges und unverwechselbares Image – und gerade in Zeiten wie diesen für Tradition und Vertrauen, Qualität und Innovation. Auch in Vorarlberg sind viele bekannte Marken beheimatet. Von regionalen Größen bis hin zu Weltmarktführern. Auf welche die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger nicht verzichten können und wo sie gerne auch als Arbeitnehmer tätig wären – diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Studie zum Thema „Vorarlberger Marken“, die im Auftrag von VOL.AT von November

bis Dezember 2022 durchgeführt wurde. Und die Online-Befragung hat gezeigt, welchen Stellenwert regionale Marken für die Vorarlberger(innen) haben. Das bestätigt auch Dr. Wolfram Auer vom durchführenden Institut für Management & Marketing in Lustenau.

Es geht um Emotionen „Die Umfrage hat einmal mehr gezeigt, dass die Vorarlberger(innen) sehr stolz auf die Marken und Produkte aus dem Ländle sind. Dies sieht man auch sehr deutlich an den hohen Weiterempfehlungsraten und der Zustimmung von fast 92 Prozent der Befragten, bei Einkäufen oder Anschaffungen heimische Marken zu bevorzugen. Eine Tendenz, die sich in den vergangenen fünf Jahren verstärkt hat.“ Was eine Kaufentscheidung zudem leichter mache, seien

Vertrauen ist der Treibstoff für Loyalität. Kundinnen und Kunden entscheiden sich immer für Marken, denen sie vertrauen und nicht für jene, über die sie nichts wissen.

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SPECIAL Vorarlbergs ausgezeichnete Marken

die positiven Bilder in den Köpfen, die eine gut geführte Marke generieren könne. „Dies gelingt aber nur, wenn eine hohe Kund(inn)enzufriedenheit durch passende Produkt- bzw. Leistungsqualität erzielt wird“, so Wolfram Auer. Doch es geht nicht nur um Erfolg bei den Konsument(inn)en. Starke Marken ziehen auch potenzielle Mitarbeiter(innen), Fachkräfte oder sogenannte „high potentials“ magisch an. Denn eine starke Produkt- bzw. Unternehmensmarke sei gleichzeitig auch immer eine strahlende Arbeitgebermarke.

Abschließend bringt es Wolfram Auer auf den Punkt: „Eine gute Marke zeichnet sich dadurch aus, dass sie aus Sicht der Konsument(inn)en alles richtig macht und dadurch zur ‚love brand‘ und unverzichtbar wird.“ Sabine

Beste Marken 2022

Bekanntheit generell

1. Vorarlberg Milch

2. Rauch Fruchtsäfte

3. Brauerei Frastanz

Weiterempfehlung an Freunde oder Bekannte

1. Brauerei Frastanz

2. VO ÜS Vorarlberger Limo Werk

3. Skinfit

Bekanntheit als Arbeitgeber

1. Blum

2. Rauch Fruchtsäfte

3. Doppelmayr

Weiterempfehlung als Arbeitgeber

1. Brauerei Frastanz

2. Sutterlüty

3. Vorarlberg Milch

Bekanntheit als Industrieunternehmen

1. Blum

2. Doppelmayr

3. Alpla

Unverzichtbarste Vorarlberger Marke

1. Vorarlberg Milch

2. Brauerei Frastanz

3. Mohrenbrauerei

Beste Marke 2022

1. Brauerei Frastanz

2. Vorarlberg Milch

3. Rauch Fruchtsäfte

Quelle: Studie zum Thema „Vorarlberger Marken“, Durchführung: November bis Dezember 2022, Datenerhebung mittels Online­Befragung, Auswertung von 567 Fragebogen.

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Fotos: Philipp Steurer, Dr. Auer –Institut für Management & Marketing

ERFOLGSGARANT & MARKENZEICHEN

ALPLA hat es als „Family of Pioneers“ vom Kleinbetrieb zum weltweiten Marktführer für Kunststoffverpackungen geschafft.

Wertschätzung, Zusammenhalt und Vertrauen: Bei ALPLA werden familiäre Werte seit der Gründung im Jahr 1955 großgeschrieben und tagtäglich gelebt. Der Familiengedanke ist neben der Leidenschaft für Technik und der Innovationsfreude zentraler Erfolgsfaktor der „Family of Pioneers“. Heute beschäftigt das in dritter Generation geführte Unternehmen weltweit rund 23.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mehr als tausend davon arbeiten am Firmensitz in Hard und in den Werken in Fußach und Nüziders – die meisten sind ALPLA seit vielen Jahren treu. Das hat gute Gründe: ALPLA fördert Talente von der Lehre bis zur Führungsebene und macht das Leben mit vielen attraktiven Angeboten leichter.

Selbstentfaltung, Familie und Freizeit. Ganztägige Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeitmodelle, diverse Weiterbildungs-

programme, Mobilitätsaktionen und professionelle Sport- und Trainingsangebote: Bei ALPLA steht das Wohl der Beschäftigten ganz weit oben. Dafür gab es 2022 vom Bundesministerium für Frauen, Familie, Integration und Medien den Staatspreis „Familie & Beruf“. Seit dem Vorjahr profitiert die Belegschaft von einem Arbeitszeitmodell mit noch mehr Freiraum bei der eigenständigen Gestaltung von Arbeitszeiten durch Hybrid Work, Freizeitkauf oder Sabbaticals.

Wir schaffen die Rahmenbedingungen, um Karriere, Freizeit und Familie zu vereinen.

Uwe Breuder, Head of Human Resources am Firmensitz in Hard

Simone Lutz ist seit 2016 im Unternehmen. Die Business-Analystin in der IT arbeitet seit anderthalb Jahren Teilzeit, auch im Home Office: „ALPLA bietet gute Unterstützung beim Wiedereinstieg und ermöglicht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, freut sich die Mutter zweier

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ALPLA GROUP Fotos: ALPLA
Im Kinderhaus ALPLA Kids in Hard kümmern sich knapp 30 Pädagog(inn)en um 100 Kinder.

ALPLA fördert die berufliche und persönliche Weiterentwicklung mit dem vielfältigen Trainingsangebot der ALPLA Academy.

Kinder. Eltern unterstützt der Familienbetrieb auch mit der größten firmenbetriebenen Kinderbetreuung Vorarlbergs. Bei ALPLA Kids in Hard werden etwa 100 Kinder zwischen 15 Monaten und sechs Jahren ganztägig betreut – 50 Wochen im Jahr. Das Kinderhaus wurde im Herbst zum fünften Mal erweitert. Dabei kamen 500 Quadratmeter und eine Outdoor-Spielfläche dazu.

Sport, Bewegung und Mobilität. Laufen, Fahrradfahren, Gymnastikübungen und mehr. Das Sport- und Gesundheitsangebot wird bei ALPLA seit Jahren ausgebaut. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können in der Turnhalle oder im Freien Fitnesstrainings, Pilates-, Selbstverteidigungs- oder (E-)Mountainbike-Kurse absolvieren und sich auch im Stand-upPaddling oder Bouldern üben. Mit stark subventionierten ÖPNV-Jahreskarten und der dauerhaft angebotenen Jobbike-Akti-

on setzt sich der Familienbetrieb für klimafreundliche Mobilität im Land ein. Bei ausgewählten Radhändlern können E-Bikes, E-Roller und Fahrräder zu vergünstigten Konditionen erworben werden.

Aus- und Weiterbildung. Junge Menschen sind seit jeher wichtige Stützen des Erfolgs. ALPLA bildet Nachwuchsfachkräfte in sechs Lehrberufen aus, ist seit 1997 ununterbrochen als „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ prämiert und zählt über die Landesgrenzen hinaus zu den besten Ausbildungsunternehmen. Im Vorjahr gab es Österreichs höchste Ehre als „Staatlich ausgezeichneter Ausbildungs-

betrieb“. Und weil die duale Ausbildung aus Theorie und Praxis für die Zukunft so wichtig ist, hat ALPLA das Erfolgsmodell auch nach China, Indien Mexiko, Polen und Südafrika exportiert. Weltweit werden in den Lehrwerkstätten und Betrieben rund 240 Lehrlinge ausgebildet – in Vorarlberg sind derzeit 48 junge Burschen und Mädchen auf dem besten Weg zur Fachkraft.

ALPLA fördert motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die hauseigene Academy und bietet im Rahmen der Weiterbildung auch Sprachkurse an. Der Global Player eröffnet zudem Chancen für individuelle Berufslaufbahnen in allen 46 Ländern der „Family of Pioneers“. Bestes Beispiel: Marija Nastanovic, die vor fünf Jahren aus Belgrad zu ALPLA kam. Sie hat in Windeseile Deutsch gelernt und berufsbegleitend an der FH Vorarlberg einen Master erworben. „Bei ALPLA kann ich wertvolle Erfahrungen in einem internationalen Unternehmen sammeln“, freut sie sich.

41 kontur ALPLA Group Mockenstraße 34 6971 Hard +43 (0)5574 602 0 www.alpla.com
ALPLA-Mitarbeiter(innen) können ein umfangreiches Sport- und Fitnessangebot mit zahlreichen Kursen und Vorträgen nutzen.

MIT SEILBAHNEN HOCH HINAUS

Ich möchte einmal etwas erfinden“ . Wünsche und Träume können sehr vielseitig sein. Doch auch wenn sie auf den ersten Blick unerreichbar scheinen, könnte ihre Erfüllung näher liegen, als man glaubt. Zum Beispiel bei Doppelmayr in Wolfurt. Denn die Teams des Seilbahnherstellers sind auf der ganzen Welt tätig und arbeiten an Projekten, die vieles bewegen – in Dimensionen, die viele Jahrzehnte lang für Staunen sorgen.

Innovative Ideen werden Realität. Seit dem Bau des ersten Skilifts im Jahr 1937 in Zürs am Arlberg hat sich das Vorarlberger Seilbahnunternehmen Doppelmayr zum Weltmarktführer in der Branche entwickelt. Die Doppelmayr-Teams sorgen immer wieder mit kreativen

Ideen für Innovationen und Neuheiten und begeistern die Kunden und Seilbahnfahrgäste.

Die Beispiele sind sehr vielseitig: Dank eines vollautomatischen Beladeroboters mit intelligenter Intralogistik-Lösung transportiert der Eiger Express in Grindelwald nicht nur Personen, sondern auch Güter sehr effizient in die atemberaubende Bergwelt des Eigergletschers. Seilbahn- und Förderbandtechnologie kombiniert ergibt eine Hochleistungsanlage für den Materialtransport aller Art. Diese Idee hat den RopeCon® hervorgebracht, der im Tunnelbau, Tagebau oder zur Renaturierung eines Steinbruchs nachhaltig eingesetzt wird. Und damit Seilbahnen auch autonom fahren, haben sich die

Entwicklerteams AURO ausgedacht. Im Skigebiet Silvretta Montafon kann man das bei der Valisera Bahn bereits erle-

Werte wie Mut, Begeisterung und Wertschätzung prägen unsere Unternehmenskultur.

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DOPPELMAYR SEILBAHNEN GMBH
„Irgendwann möchte ich einen Weltrekord aufstellen.“ – „Die Welt entdecken, wäre etwas für mich.“ – „Wenn ich mir eine Superkraft aussuchen könnte, wäre es Fliegen.“
Seit dem Bau des ersten Skilifts im Jahr 1937 hat sich Doppelmayr zum Weltmarktführer entwickelt. Fotos: Doppelmayr, Studio Fasching, Philip Schedler

Mit Innovation und Begeisterung sorgen die Teams von Doppelmayr für Weltrekorde und Highlights. Die Doppelmayr Gruppe ist immer wieder auf der Suche nach Menschen, die genau diese Begeisterung teilen. doppelmayr.com/karriere

ben. Die Digitalisierung eröffnet dafür neue Möglichkeiten. Sensoren und Kameras übernehmen wichtige Überwachungsfunktionen. So ist eine sichere Fahrt garantiert.

In der Welt zu Hause. Ob in südamerikanischen Städten, in asiatischen Tourismusdestinationen oder ganz klassisch in den Skigebieten der europäischen Alpen. Seilbahnen bringen überall auf der Welt ihre Fahrgäste ans Ziel. Die Doppelmayr Gruppe hat bereits über 15.400 Seilbahnen mit Kunden in 96 Ländern der Welt bauen dürfen.

International unerreicht. Die höchste Stahlbaustütze einer Seilbahn steht in Deutschland. Die steilste Standseilbahn ist in der Schweiz, die größte Seilbahn-

kabine in Vietnam zu finden, das größte Seilbahnnetz der Welt gibt es in Bolivien zu bestaunen. Die längste Gondelbahn wird gerade in Dominica gebaut. Immer wieder stellen die Doppelmayr-Teams Weltrekorde auf. Zahlreiche davon sind sogar ins Guinnessbuch der Rekorde eingetragen.

Schöner als Fliegen. In einer Seilbahn zu fahren, wird oft wie fliegen beschrieben – nur schöner. Es macht stolz, an der Entstehung von etwas mitzuwirken und dann zu sehen, wie es für Begeisterung sorgt. Werte wie Mut, Begeisterung und Wertschätzung prägen die Unternehmenskultur von Doppelmayr. Die Leidenschaft für Seilbahnen wird von jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedem einzelnen Mitarbeiter gelebt.

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Doppelmayr Seilbahnen GmbH Konrad-Doppelmayr-Str. 1, Wolfurt Telefon +43 (0)5574 604 bewerbung@doppelmayr.com www.doppelmayr.com

ECHTE BIERKULTUR, DIE VERBINDET

Die eigenständige Genossenschaftsbrauerei aus Frastanz ist tief mit der gesamten Region und den rund 3000 Vorarlberger Miteigentümern verwurzelt.

Eigenständig und gemeinsam und konzernunabhängig wirtschaften. Mit dieser Mission wurde die Vorarlberger Brauereigenossenschaft im Jahr 1902 unter der Führung von Martin Reisch gegründet. An diesem Gründungsgedanken hat sich bis heute nichts geändert. Er ist aber aktueller denn je.

„Volksbrauerei“ frastanzer. Die Brauerei Frastanz ist seit jeher ein eigenständiges und tief mit der Region verwurzeltes Unternehmen, welches im Besitz von rund 3000 Vorarlberger Genossenschaftsmitgliedern ist. Und laufend werden es mehr. „Als Mitglied ist man echte(r) Miteigentümer(in) einer echten Brauerei.“ Qualität – und nicht Quantität – steht im Vordergrund. Gebraut wird

am offenen Sudkessel im denkmalgeschützten Sudhaus. Eine offene Gärung, die naturnahen Zutaten aus der Boden-

Aktueller denn je: Gemeinsam, eigenständig und regional.

seeregion, viel Zeit und die Kaltabfüllung ergeben das echte, ursprüngliche Bieraroma; natürlicher, vollmundiger Biergeschmack und Genuss.

Natürlich in BIO! Mit den ersten gebrauten Bio-Bieren aus Vorarlberg hat die regionale Genossenschaftsbrauerei vor rund 13 Jahren eine bierige Marktnische gefunden – mit wachsendem Erfolg.

Was vor einigen Jahren mit dem frastanzer BIO-Kellerbier begann, weitet sich mehr und mehr auf das gesamte Sortiment des Unternehmens aus. Mittlerweile gehören rund neun BIO-Biere, inklusive der neuen BIO-Radler der frastanzer Familie an. Die Brauerei Frastanz gehört somit zu einer der größten BIO-Brauereien in ganz Österreich.

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BRAUEREI FRASTANZ Die Brauerei Frastanz ist tief mit der Region verwurzelt. Fotos: Brauerei Frastanz eGen

Die Brauerei Frastanz ist seit 120 Jahren ein Wahrzeichen dieser Region. Sie stärkt Wirte, Arbeitnehmer und die Händler vor Ort. Nicht das kurzfristige Profitstreben steht bei frastanzer im Vordergrund, sondern nachhaltiger Nutzen für Kunden und Genossenschafter sowie höchster Qualitätsanspruch der frastanzer Bierspezialitäten.

Mit Zuversicht in die Zukunft. Trotz aller Traditionen ist die Brauerei Frastanz sehr zukunftsorientiert: In den letzten Jahren wurde kräftig in die Infrastruktur investiert. Lagerkapazitäten wurden erweitert, um längere Lagerzeiten und damit immer gleichbleibende Qualität der frastanzer Biere zu garantieren.

Neben einer neuen Abfüllung wurde ein moderner und sehr gut besuchter Rampenverkauf errichtet, sowie mit einem Mitbewerber die Limo-Marke VO ÜS eingeführt. Mit über zwölf Millionen Euro wird das geplante Großprojekt mit Gär- und Lagertanks sowie neuer Fassabfüllung Anfang Juli feierlich eröffnet. Frastanzer ist ab dann eine der schönsten und modernsten Brauereien im Land.

Bockbierfest & Co. Das alljährliche Highlight ist das frastanzer Bockbierfest. Mit rund 20.000 Besucherinnen und Besu-

chern das stärkste Bierfestival im Land Vorarlberg. Nach dem grandiosen ReOpening im letzten Jahr wird das Bockbierfest auch heuer wieder stattfinden. Vom 14. bis 17. September öffnet die Brauerei ihre Pforten für Jung und Alt.

Direkt damit verbunden ist auch das Bierzahl!-Gewinnspiel, das zu einem der größten Gewinnspiele in Vorarlberg zählt. Man darf gespannt sein, wer am Bockbier-Sonntag, dem 17. September, den Hauptpreis mit nach Hause nehmen darf.

#sklennegohtimmer. In den sozialen Medien, wie facebook, Instagram und Co. ist die Brauerei Frastanz ganz nah mit den frastanzer-Fans verbunden. Mit dem Hashtag #sklennegohtimmer teilen Bierfans aus der Region ihren Biermoment mit der Community und ihrer Brauerei. Auch digital „Echte Bierkultur, die verbindet.“

Bahnhofstraße 22 6830 Frastanz

www.frastanzer.at

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Brauerei Frastanz eGen

REGIONAL IST GENIAL!

Nachhaltigkeit und Regionalität zählen zu den althergebrachten Grundwerten, die zum Erfolg von Sutterlüty beigetragen haben.

Mit 1500 regionalen Partnern bringt Sutterlüty die b’sundrigsten Produkte aus Vorarlberg und dem Bodenseeraum direkt in den nächstgelegenen Markt. Mit so viel Engagement fürs Ländle zählt der Weltmeister für regionale Lebensmittel auch heuer wieder zu den besten Marken Vorarlbergs.

Miteinander fürs Ländle. Bei Sutterlüty finden Genussmenschen bequem an einem Ort mehr als 3000 regionale und über 1000 Bio-Produkte, genauso wie alles für den täglichen Bedarf. Dazu gibt es die beste Beratung von einem rund 700-köpfigen Team, das bestens über das Sortiment Bescheid weiß und die meisten Partner sogar persönlich kennt. Inhaber Jürgen Sutterlüty sieht das Un-

ternehmen deshalb zu Recht „als Plattform für Vernetzung und Austausch in der Region“. Enge Zusammenarbeit und Handschlagqualität bilden die Grundlage der oft bereits seit Jahrzehnten andauernden Partnerschaften. „Wir setzen auf ein Miteinander auf Augenhöhe“, betont Sutterlüty, „bei unseren Lieferanten genauso wie bei unseren Teammitgliedern.“ Denn ohne das Team in den Märkten und im Servicecenter wäre es mit dem b’sundrigen Einkaufserlebnis, das Kund(inn)en in mittlerweile 26 Märkten in ganz Vorarlberg erwartet, nicht weit her. Dieses Motto könnte aktueller nicht sein: Die momentane Lage macht uns allen bewusst, wie wichtig die Besinnung auf Regionalität ist. Sie ist nachhaltig, klimafreundlich und hält die Wertschöpfung in Vorarlberg. Konkret

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SUTTERLÜTY Fotos: Weissengruber, Sutterlüty Hinter jedem in der Region hergestellten Lebensmittel steht ein Mensch mit seiner Idee. Die Kooperation Sutterlüty mit Martinshof zur Urdinkelproduktion wurde mit „Regional- Star2022“ ausgezeichnet.

Enge Zusammenarbeit und Handschlagqualität bilden die Grundlage der oft bereits seit Jahrzehnten andauernden Partnerschaften. Für Sutterlüty zählt ein Miteinander auf Augenhöhe.

gesagt fließt bei Sutterlüty jeder dritte Euro zurück ins Ländle. Darüber freut sich auch Michèle Garre, Marketingleiterin bei Sutterlüty: „Gerade jetzt gilt es, ganz bewusst regionale Lebensmittel zu kaufen. Denn nur durch die Unterstützung der Vorarlberger(innen) ist die Zukunft unserer regionalen Bauernhöfe, Molkereien, Sennereien, Brauereien, Metzgereien und kleinen Lebensmittel-Erzeuger gesichert.“

Eine b’sundrige Erfolgsgeschichte. Solche Unternehmenswerte muten äußerst modern an; dabei zählen Regionalität und Nachhaltigkeit zu den althergebrachten Grundwerten, die zum Erfolg von Sutterlüty beigetragen haben. Eine wahre Erfolgsgeschichte erzählen dabei die mittlerweile mehr als 150 exklusiv in den Ländlemärkten erhältlichen Sutterlüty’s Spezialitäten – hinter jedem dieser in der Region hergestellten Lebensmit-

tel steht nämlich ein Mensch mit seiner Idee, die Sutterlüty für die Kundinnen und Kunden genieß- und erlebbar macht.

Für eine lebenswerte Zukunft. Ein solches Unternehmen ist nur mit dem nötigen Vertrauen möglich: „Von Herzen gilt unser Dank deshalb allen Vorarlberger(inne)n, all unseren regionalen Lieferanten und Partnern und natürlich all unseren Mitarbeiter(inne)n“, so Garre. Auch in Zukunft will Sutterlüty an seinen

traditionellen Werten festhalten. Regionalität und Nachhaltigkeit allein reichen für den Ländlemarkt aber nicht aus, und so setzt sich Sutterlüty ganz im Sinne des heutigen Zeitgeists mit Know-how und Verantwortungsbewusstsein für Umwelt, Klima und Tierwohl ein. Damit auch den nachfolgenden Generationen der Genuss in Vorarlberg erhalten bleibt.

Sutterlüty

Mühle 534

6863 Egg

www.sutterluety.at

Mehr als 150 Sutterlüty’s Spezialitäten sind mittlerweile exklusiv in den 26 Ländlemärkten erhältlich.

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Handels GmbH

DIE VORARLBERGER BIERMARKE

Klarer Marktführer mit 260 Jahren Brautradition: Kein anderes

Bier ist so stark mit Land und Leuten verbunden wie unseres!

Unser Bier bringt seit jeher die Menschen in Vorarlberg zusammen: Alte und Junge, Frauen und Männer, Menschen jeder Herkunft und aller Kulturen. Gut Gekühltes aus dem Hause Mohrenbräu sorgt beim geselligen Miteinander stets für Stimmung, Lebensfreude, Verständnis und Respekt. Das ist unser größtes Geschenk.

Innovativ. Unsere Klassiker wie Spezial und Pfiff werden allseits hochgeschätzt: Mit 53 Prozent Marktanteil sind wir die klare Nummer 1 in Vorarlberg und somit Vorarlbergs mit Abstand beliebtestes Bier. Das spiegelt sich auch in den zahlreichen Topplatzierungen bei „Vorarlbergs Beste Marke“ wider. Wir bieten aber auch abseits der beliebten Sorten jede Menge Trinkgenuss: Vom naturtrüben Kellerbier über

das herbe Pilsner und das fruchtige Pale Ale bis zu all den saisonalen Creativ-Bieren oder der limitierten Winterbierspezi-

alität Eisbock. Bei so viel Auswahl ist für jeden Geschmack das Richtige dabei.

Respekt, Vertrauen und Fairness: Dafür stehen wir als Familie und als Arbeitgeber.

Wir ruhen uns auf unserem Erfolg nicht aus. Seit einem Jahr gibt es Vorarlbergs beliebtestes Bier – unser Mohrenbräu Spezial – auch in der kleinen 0,33-Liter-MehrwegLeichtflasche. Bereits seit vier Jahren füllen wir Pfiff und Radler in dieser ressourcenschonenden Mehrweg-Flasche aus Glas ab. Sie wiegt mit gerade einmal 210 Gramm 30 Prozent weniger als herkömmliche Flaschen. Weniger Materialverbrauch, geringerer Transportaufwand: Das spart Energie und schont die Umwelt.

Auf unsere lange Tradition können wir nämlich nur zurückblicken, weil wir nie aufgehört haben, innovativ zu sein. Daher haben wir mit dem erfrischenden

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MOHRENBRAUEREI
2022 konnten die Mitarbeiter(innen) der Mohrenbrauerei erstmals den eintausendsten Sud bejubeln. Fotos: Mohrenbrauerei

Lagerbier Helles und dem Weizen in den letzten beiden Jahren gleich zweimal unser Sortiment abgerundet. Die Weißbier-Spezialität kam sogar auf direkten Wunsch der Vorarlberger Biertrinker(innen) ins Sortiment.

Eine weitere Novität folgte im Sommer: Anlässlich der Generalprobe zu Giacomo Puccinis Oper präsentierten wir das Festspielbier „Madame Butterfly“. Für den perfekten Abend kreierten wir ein „Tropical Pilsner“ in limitierter Auflage. Die Vorarlberger Lebenshilfe hat für uns die dekorativen Etiketten aus Papier um die Bierflaschen gewickelt.

Umweltbewusst. Als regionale Brauerei übernehmen wir Verantwortung und leisten einen Beitrag zum Erhalt unseres Lebensraums. Wir engagieren uns seit Jahrzehnten für eine ressourcenschonende Bierproduktion. Mit Investitionen

in energiesparende Maschinen, die hauseigene Photovoltaik-Anlage und den Bezug von Vorarlberger Ökostrom senken wir konsequent den CO2-Verbrauch unseres Unternehmens.

Engagiert. Wir kümmern uns aber nicht nur ums Bier, sondern engagieren uns auch im Land für das Land: Ob als Arbeitgeber für unsere 160 Mitarbeiter(innen), als Ausbilder unserer Brau- und Getränketechnik-Lehrlinge, in der Zusammenarbeit mit regionalen Lieferanten oder als wertschätzender Partner des Vorarlberger Handels, der Tourismusbetriebe und der heimischen Gastronomie. Dazu

kommen vielfältige Sponsorings bei unzähligen Vereinen, im Sport, in der Kultur und bei sozialen Projekten. Wir übernehmen Verantwortung für unser schönes Land, für die Menschen, die hier leben und arbeiten. Respekt, Vertrauen und Fairness: Dafür stehen wir als Familie und als Arbeitgeber.

Höhepunkte. Früher war der Brausilvester das Ende der Braupause während des Sommers. Im September 2022 war er für uns das Ende des „Social distancing“ nach der Pandemie. Mit 9000 Gästen feierten wir die Premiere im Messequartier. Ein Fest für die ganze Familie mit umfangreichem Rahmenprogramm. Kurz vor Jahresende dann ein weiterer Höhepunkt: Erstmals konnten wir unseren eintausendsten Sud bejubeln. Ein Meilenstein in unserer langen Geschichte und Bestätigung für unser Erfolgsrezept als DIE Vorarlberger Biermarke! Dafür sind wir unserem Team und allen Bierliebhaber(inne)n im Land dankbar.

Mohrenbrauerei Vertriebs KG

Dr.-Waibel-Straße

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2 6850 Dornbirn +43 (0)5572 3777-0 www.mohrenbrauerei.at
„Ein weiterer Höhepunkt kurz vor Jahresende: Erstmals konnten wir unseren eintausendsten Sud bejubeln. Ein besonderer Meilenstein in unserer langen Geschichte und Bestätigung für unser Erfolgsrezept.“
Das Mohrenbräu Weizen war ein Wunsch der Vorarlberger(innen). Drei angehende Brau- und Getränketechniker haben im Herbst ihre Karriere bei der Mohrenbrauerei gestartet. Beim Brausilvester im Messequartier feierte die Mohrenbräu ein Fest für die ganze Familie.

REGIONAL UND EHRLICH

Wir produzieren, verarbeiten und vertreiben hochwertige Milch- und Käseprodukte – zu 100% aus Vorarlberger Milch.

Hinter den Molkereiprodukten der Vorarlberg Milch steht ein starkes Team. Als Genossenschaft mit über 450 Landwirten wird für- und miteinander gearbeitet. Dabei wird – von Lieferanten und Eigentümern – besonderer Wert auf eine traditionsbewusste Landwirtschaft und eine schonende Verarbeitung der Milch gelegt. So entstehen bereits seit 1993 hochwertige Molkereiprodukte – und natürlich der beste Käse. Und zwar zu 100 Prozent aus Vorarlberger Milch.

„Aus diesem Grund stehen wir seit Generationen für all das, was unser Ländle ausmacht: wertvoll – sicher – regional – ehrlich“, so Geschäftsführer Raimund Wachter. Dass auch die Qualität beim Feldkircher Betrieb eine große Rolle

spielt, wird mit regelmäßigen Auszeichnungen für die Produkte aus dem Hause Vorarlberg Milch eindrücklich bewiesen.

Medaillenregen. So wurde Vorarlberg Milch bei den World Cheese Awards in Wales einmal mehr höchstes Käseniveau bestätigt. „Mit sechs Medaillen, davon zweimal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze, konnten wir einen schönen Erfolg feiern“, freut sich Raimund Wachter. Konkret gingen die Auszeichnungen an den Ländle Weinkäse und den Ländle Klostertaler extra-reif (jeweils Gold), den Ländle Räßkäse und Ländle Klostertaler 7 Monate (jeweils Silber) und an den Ländle Arlberger und den Vorarlberger Bergkäse (jeweils Bronze). Einen Hattrick gab es beim Käsekaiser für den Ländle Weinkäse, den Ländle Arlberger und den Ländle

Rahmkäse. „Ein Käsekaiser-Hattrick ist größte Anerkennung und Motivation zugleich. Wir sind stolz, unseren Kundinnen und Kunden beste und ausgezeichnete Käsequalität bieten zu können.“

Tradition für zwischendurch. Neben der Optimierung der Käsespezialitäten arbeitet man bei Vorarlberg Milch immer auch an neuen Produkten und innovativen Verpackungslösungen. So gibt es den Ländle Spätzlekäs und die Ländle Bergkäsewürfel nun auch im neuen Frischebeutel à 200 Gramm. Die würzige Käsemischung des Ländle Spätzlekäs ist gerieben und ideal für die traditionellen Vorarlberger Kässpätzle. Die praktischen Bergkäsewürfel eignen sich als feiner und würziger Genuss für Zwischendurch. „Der Ländle Bergkäse wird aus Heumilch her-

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MILCH
VORARLBERG
Fotos: Vorarlberg Milch „Ländle Milch“ steht für höchste Qualitätsansprüche. Hinter diesem Erfolg steht ein starkes Team.

Die würzige Käsemischung des Ländle Spätzlekäs ist gerieben und ideal für die traditionellen Vorarlberger Kässpätzle. Die praktischen Bergkäsewürfel sind der feine und würzige Genuss für Zwischendurch. Beide Spezialitäten gibt es nun im Frischebeutel.

gestellt und ist ein Käse mit langer Tradition. Die praktischen Frischebeutel haben einen wiederverschließbaren Zipper für eine hygienische Aufbewahrung im Kühlschrank“, erklärt Raimund Wachter.

Pflanzenbasiert. Eine weitere Innovation: Die neue Ländle Milchpackung, die einen wichtigen Meilenstein für eine nachhaltige Zukunft darstellt. Ländle Milch wird nun in der neuen Tetra Top® Verpackung – basierend auf über 90 Prozent nachwachsenden Rohstoffen – abgefüllt. Raimund Wachter führt aus: „Die Umstellung auf eine pflanzenbasierte Verpackung für die Ländle Milch war eine wohlüberlegte Entscheidung in Rich-

tung Nachhaltigkeit. Pflanzliche Rohstoffe wie Holz oder Zuckerrohr wachsen ständig nach, nehmen CO2 aus der Luft auf und reduzieren somit Klimaauswirkungen. Durch die Verwendung von aus Zuckerrohr hergestelltem Kunststoff und einer leichteren Verschlusskappe wird beispielsweise der CO2-Fußabdruck der 1-Liter-Verpackung für Ländle Milch um über 40 Prozent reduziert.“

Doch was bedeutet eigentlich „pflanzenbasiert“? Pflanzenbasierte Rohstoffe sind nachwachsende Rohstoffe, in diesem Fall Holz und Zuckerrohr. Über 60 Prozent der 1-Liter-Verpackung bestehen aus Karton, hergestellt aus Holz, und bei über 30

Prozent handelt es sich um bio-basierte Kunststoffe (für Top, Beschichtung und Verschlusskappe) aus Zuckerrohr. Somit basiert die Verpackung auf über 90 Prozent nachwachsenden Rohstoffen.

Vorarlberg Milch eGen Nofler Straße 62 6800 Feldkirch www.vmilch.at

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Große Bestätigung für die hohe Käsekompetenz: Sechs Medaillen bei den World Cheese Awards.

Raum für neue Ideen

Vorarlberg ist geprägt von starken Marken und namhaften Unternehmen. Ob regional oder international tätig – um wachsen zu können und innovativ in die Zukunft zu gehen, brauchen erfolgreiche Teams manchmal einen Tapetenwechsel. Und hier kommt das FIRMAMENT ins Spiel. Bietet es doch den Rahmen für Seminare, Tagungen, Feste und mehr.

Damit eine Marke im Zeitalter des Wandels bestehen kann, ist es wichtig, dass sie sich stetig weiterentwickelt und Impulse setzt. Für das Finden neuer Ideen stehen im FIRMAMENT in Rankweil zahlreiche Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen die Kreativität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert wird. „Fünf Seminarräume zwischen 25 und 440 Quadratmetern verhelfen Ihrem Meeting zu neuen Impulsen. Für größere Events bietet sich die 800 Personen (im Partysetting,

stehend) starke Eventhalle mit hauseigenem Premium-Catering von SEIDL an“, gibt Mario Nachbaur, Geschäftsführer und CEO des FIRMAMENT, einen Überblick über die räumlichen Möglichkeiten.

Essen verbindet. Doch nicht nur räumlich bietet das FIRMAMENT eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag, auch kulinarisch unterstützt das Team um Eigentümer und Geschäftsführer Ernst Seidl die Unternehmen bei ihrem Aufenthalt im Haus und schafft so einmal mehr Verbindungen. „Der Teamzusammenhalt ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor und Treiber bei der Umsetzungspower. Gemeinsames Essen schafft Raum für Kommunikation und trägt zu einem offenen Miteinander bei“, ist Mario Nachbaur überzeugt. So werden beispielsweise im März und April – auf Anfrage für Seminargruppen –zwei besondere Menüs gezaubert. Auf Experimentierfreudige wartet dabei ein Hauch Exotik. Wer lieber auf Bewährtes vertraut, trifft mit dem heimatlichen Menü ins Schwarze. Ergänzt werden beide Menüs mit einer Weinbegleitung vom Partner des FIRMAMENT, Bevanda.

Der Sommer kann kommen. Zusammenkunft ist ein Anfang, Zusammenhalt ist ein Fortschritt, Zusammenarbeit ist der Erfolg – so formulierte es Henry Ford. Diese Erfolge dürfen auch gefeiert werden. Und welche Jahreszeit bietet sich dafür besser an als der Sommer? Zufall oder Fügung: das FIRMAMENT schreit förmlich nach einem Sommerfest. Die ideale Location, um das Wetter unter freiem Himmel zu genießen. Und sollte der Sommer doch nicht alle Stücke spielen wie geplant, muss zum Glück auch nicht im Regen getanzt werden ... denn eine wandelbare Halle und das Restaurant bieten nahezu grenzenlose Möglichkeiten. Dazu kommen ein attraktiver Vorplatz, die einladende Terrasse und der gemütliche Grillgarten. Die kreative Kulinarik macht das Fest schließlich zum vollen Erfolg. Die Genussvielfalt reicht vom interaktiven Teamgrillen, über ein Streetfood-Fest mit Marktständchen bis hin zu Live Cooking-Stationen. Und wenn es lieber vor Ort in der Firma oder in einer anderen SEIDL Catering-Partnerlocation sein soll: auch dort zaubert das Team von SEIDL Catering den starken Marken im Land ein genussvolles Sommerfest.

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Unser Team unterstützt Unternehmen gerne bei der Planung und Umsetzung von Sommerfesten, Seminaren oder Tagungen im FIRMAMENT.
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Komplettpaket. Wer arbeitet, darf auch feiern. Und so bietet das FIRMAMENT Platz für beides. Von verschiedenen Seminarräumen bis hin zur großen, wandelbaren Halle – Dicokugel inklusive.

Für mehrtägige Seminare und Tagungen oder nach einer gemeinsamen Feier stehen den Unternehmen und ihren Mitarbeitenden 131 Hotelzimmer zur Verfügung. An einen stimmungsvollen Abend lässt sich bei einem reichhaltigen regionalen Frühstücksbuffet mit Brot aus der hauseigenen Bäckerei kulinarisch anknüpfen.

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Foto: Firmament

Street-Art auf Porsche Art.

Die neue 718 Style Edition.

Porsche Zentrum

Vorarlberg – Rudi Lins

Bundesstraße 26d

6830 Rankweil

Telefon +43 5522 77911

info@porschezentrumvorarlberg.at www.porschezentrumvorarlberg.at

718 Boxster Style Edition – Kra sto verbrauch kombiniert: 9,0 – 9,7 l/100km; CO₂-Emissionen kombiniert: 203 – 220 g/km. Stand 02/2023. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der jeweils gültigen Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt.

Den Plan B gab es für ihn nicht

Paul Moosbrugger hat früh gewusst, was er will. Der Vorarlberger Klarinettist spielt als Zwanzigjähriger schon in mehreren Orchestern, tritt solistisch und mit Kammermusikensembles auf. Dabei hat alles bei der „Hatler Musig“ begonnen.

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Foto: Alexandra Serra

Schon im Volksschulalter kam Paul Moosbrugger mit dem Musikverein Dornbirn-Hatlerdorf, der „Hatler Musig“, in Kontakt. Die Erfahrungen, die er dort machte, waren derart prägend, dass der mittlerweile 20-jährige Klarinettist sagen kann, dass es hinsichtlich der Berufswahl keinen Plan B gab. „Eine andere Option als Musiker zu werden, habe ich nie in Erwägung gezogen, es hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich nie überlegt habe, was ich denn sonst noch machen könnte.“ In der Familie, in der die Freizeitgestaltung etwa auch den Besuch der Dornbirner Abonnementkonzerte vorsah, fand er Unterstützung. Schon als Jugendlicher einen Studienplatz an einer Musikuniversität im Auge zu haben und sich beispielsweise früh genug in Wien umzusehen, ist bei diesem Berufswunsch schließlich unumgänglich.

So wie an seinen ersten Lehrer Hubert Schelling erinnert sich Paul Moosbrugger noch gerne an einen Musikworkshop, bei dem nach dem Durchprobieren vieler Instrumente und einem kurzen Verweilen am Klavier klar wurde, dass die Klarinette sein Instrument ist. „Es hat mich sofort fasziniert.“ Bei Martin Schelling, dem bekannten Vorarlberger Klarinettisten, bildete er sich dann weiter. Am vor wenigen Monaten zur Privathochschule für Musik reformierten Vorarlberger Landeskonservatorium, wo er zuletzt in der Klasse von Francesco Negrini war, habe er, wie er eigens betont, jene Fähigkeiten erwerben können, die ihn in seinem Entschluss bestärkten, zur Aufnahmeprüfung an der Musikuniversität in Wien anzutreten. Es gab auch in seinem Jahrgang viele Bewerber, nur eine Handvoll wurde genommen. Paul Moosbrugger war dabei, er studiert nun bei Christoph Moser.

„Ich konnte die ganzen Basics in Feldkirch erlernen, es ist gut so, dass man sich im Studium nur noch spezialisiert.“

In Wien und Nürnberg. Viel Flexibilität wird von Paul Moosbrugger verlangt, wenn sein Alltag nun so aussieht, dass er in Wien sämtliche Studienfächer, die er für sein Fortkommen braucht, auf Montag und Dienstag verlegt hat und dann bis Sonntag in Deutschland tätig ist. „Ich sitze ziemlich oft im Zug.“ Nachdem er die Jury beim Vorspielen beeindruckte, erhielt er nämlich die Riesenchance, mit den Nürnberger Symphonikern für die aktuelle Saison einen Vertrag abzuschließen. Nahezu wöchentlich finden Konzerte statt. Letztens hatte er für die Aufführungen der 4. Sinfonie von Tschaikowsky Dienst, seine jüngste Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik mit den Nürnbergern erfolgte mit Kompositionen von Gordon Hamilton.

Das Vorarlberger Publikum dürfte sich noch an seinen Soloauftritt mit dem Orchester der Bregenzer Musikfreunde erinnern. Er spielte das 1. Klarinettenkonzert von Carl Maria von Weber, ließ die Musikerinnen und Musiker sozusagen nach seiner Pfeife tanzen, legte mit der „Clarinettologia“ von Gaspare Tirincanti noch eins drauf und ließ das begeistert überraschte Publikum knobeln, von wem das jazzige Bravourstück wohl ist. Dass auch die zeitgenössische Musik beim Publikum Anklang findet, ist Paul Moosbrugger ein Anliegen, seit er als Musiker tätig ist. Im Rahmen eines Sonderpreises, den er sich bei einem der Prima la Musica-Wettbewerbe erspielte, bekam er die Möglichkeit, in Wolfenbüttel zwei Wochen lang mit dem Ensemble Modern, einer herausragenden Formation für Neue Musik in Deutschland, zu arbeiten. „Das hat mich weitergebracht.“

Das Quintett der Erfolgreichen. Er versichert, dass in jenen Kammermusikgruppierungen, in denen er mitwirkt, neue Kompositionen immer einen besonderen Stellenwert haben werden, obwohl klar ist, dass er mit den noch in der Findungsphase stehenden Ensembles versucht, das Musikschaffen möglichst flächig abzudecken. Da ist etwa das Trio Mélange, dem neben Paul Moosbrugger mit Anna

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Junges Ensemble. Der Klarinettist ist Mitglied des neu gegründeten Holzbläserquintetts V.Töne.
Paul Moosbrugger gewann das Probespiel für einen Zeitvertrag als stellvertretender Soloklarinettist der Nürnberger Symphoniker.
Foto: Jannik Schlageter, Victor Marin, Paul Moosbrugger

Eberle (Oboe) und Johanna Bilgeri (Fagott) zwei Vorarlberger Musikerinnen angehören, die ebenfalls bereits einen schönen Karriereweg beschritten haben. Mit dem Namen V.Töne hat sich das Trio jüngst zu einem Quintett vergrößert. Hinzugekommen sind der Hornist Anton Doppelbauer und mit der Querflötistin Laura Moosbrugger die Schwester des Klarinettisten. Ende August ist ein Auftritt in der Feldkircher Schattenburg geplant.

Zu den Künstlerinnen und Künstlern, die einen prägenden Einfluss auf ihn hatten, zählt Moosbrugger nicht nur seine Lehrer und Professoren, sondern auch den jungen Vorarlberger Klarinettisten Alex Ladstätter. Dieser gründete mit seiner Schwester, der Geigerin Natalia Sagmeister, das Festival Klassik Krumbach, spielt in verschiedenen Ensembles, ist schon länger im Orchester der Wiener Staatsoper tätig, saß in den Reihen der Wiener Philharmoniker bei Opernaufführungen der Salzburger Festspiele und steht nun – wie man auch beim letzten Neujahrskonzert sehen konnte – mit dem renommierten Orchester in besonders fester Verbindung.

Bei den Tonkünstlern. Die Orchestererfahrungen, die Paul Moosbrugger angesichts der Tatsache machen konnte, dass er schon als Jugendlicher auf den Podien stand, sind vielfältig. Der Dirigent Tobias Grabher holte ihn zur Camerata Musica Reno, Christoph Eberle zu seiner Quarta 4 Länder Jugendphilharmonie und selbstverständlich spielte Moosbrugger bereits im einst von Eberle gegründeten Symphonieorchester Vorarlberg. Diese Tätigkeit wird er aufgrund des Studiums und des Engagements in Nürnberg in nächster Zeit reduzieren. Es hört sich aber gut an, wenn man erfährt, dass der junge Vorarlberger auch mit dem Tonkünstler-Orchester in Wien auftritt. „Es ist hart, aber es gibt die Möglichkeit, in die Orchester zu kommen“, bilanziert Paul Moosbrugger die Situation von jungen Musikerinnen und Musikern. Christa Dietrich

Zu den Orchestern, mit denen er spielte, zählten u. a. die Tonkünstler, das Symphonieorchester Vorarlberg, die Quarta 4 Länder Jugendphilharmonie, die Camerata Musica Reno und die Akademie der Bregenzer Festspiele.

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Gewinner. Paul Moosbrugger erhielt den WSY-Preis und debütierte als Solist mit den Wiener Symphonikern unter Andrés Orozco-Estrada im Wiener Konzerthaus.

Herausfordernd. Ausstellungs-, Dokumentationsund Informationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung und Versöhnung in Berlin, 2021.

Im Duo viel mehr als 200 Prozent

Mit dem Anspruch, die „Vorarlberger Internationale“ zu gründen, haben Bernhard und Stefan Marte vor 30 Jahren ihr Architekturbüro eröffnet. Als so etwas wie „Outlaws“ empfinden sich die Vielbauer in ihrer Heimat noch immer, die allerdings längst den Absprung auf das internationale Parkett geschafft haben. Und noch immer auf den ultimativen Auftrag warten.

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Fotos: Roland Horn, Faruk Pinjo

Gute Architektur muss an erster Stelle die funktionalen Bedürfnisse perfekt erfüllen, sind sich die Martes einig, auch wenn man den Meistern ihrer Branche oft nachsage, sie seien primär Verpackungskünstler. Was sie persönlich allerdings grundlegend von den meisten Bauherren unterscheide, sei, dass es ihnen darum gehe, die räumlichen bzw. funktionellen Vorgaben in eine Großform zu bringen, die für das Architektenduo möglichst reduziert und skulptural ausformuliert daherkommen soll. Wobei nicht jedes bauliche Detail unbedingt einen Grund haben müsse. Ein Hauch von so etwas wie Sinnlosigkeit, ein Detail, das es nicht unbedingt brauchen würde, oft gerade das i-Tüpfelchen ausmache. Fehle einem Gebäude, das emotional nicht berührt, doch das Entscheidende, ist Stefan Marte überzeugt, letztlich die Poesie.

Das Flair einer Burg. Obwohl er genauso wie sein Bruder Bernhard die absolute Schnörkellosigkeit liebt. Was ein Gebäude letztlich zeitlos mache, wie das formal minimalistische, ganz aus Sichtbeton gebaute Wohnhaus, das Stefan Marte vor 30 Jahren für sich und seine Familie entworfen hat. Zelebriert in einem ausgeklügelten Spannungsverhältnis zwischen introvertierter Geschlossenheit und bedingungsloser Offenheit. Ein Haus, das wie viele ihrer anderen nicht zuletzt durch seine Materialität das ebenso abweisend brachiale wie schützende Flair einer Burg verströmt.

Der 1966 in Dornbirn geborene Bernhard Marte und sein fast zwei Jahre jüngerer Bruder sind überzeugte Vorarlberger und trotzdem keine typischen Vorarlberger Architekten. „Wir sind die Outlaws“, sagt der jüngere der beiden schmunzelnd, „weil wir keine Holzbauer sind“ und das möge man hier nicht. Obwohl sie sehr stark von der lokalen Tradition des Bauens geprägt seien, etwa den „Baukünstlern“ der 1960er/70er-Jahre. Allerdings hätten sie schon ganz am Beginn ihres Architektendaseins beschlossen, die „Vorarlberger Internationale“ zu gründen, so Bernhard Marte. Getrieben vom Wollen, einfach ein bisschen anders zu sein als die anderen. Und das im Duo. Um im selben Atemzug klarzustellen, dass sie sich während der 30 Jahre, in denen sie

Doppelpack. Bernhard Marte (Jg. 1966) und sein fast zwei Jahre jüngerer Bruder Stefan haben in Innsbruck Architektur studiert. Ihr Büro mit heute 25 bis 30 Mitarbeitern haben sie 1993 in Weiler gegründet und vor einigen Jahren nach Feldkirch übersiedelt. Stefan Marte ist seit 2005 Präsident des vai.

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Der wichtigste Moment der Inspiration bei unserem gemeinsamen Entwerfen ist das Missverständnis

Als erklärte Liebhaber von Sonderbauten jeder Art sind Bernhard und Stefan Marte froh, nicht Sportler, sondern Architekten zu sein. Könne man als solche doch bis man tot umfalle darauf hoffen, dass der ultimative Auftrag noch hereinschneit. Vielleicht für ein Kloster, dem absoluten Traumprojekt der beiden.

Sonderbau:

zuerst in Weiler und nun in Feldkirch ihr Büro betreiben, als Baukünstler absolut nicht in dieselbe Richtung entwickelt haben. Um „zu zweit allerdings viel mehr als 200 Prozent zu sein“, sagt Bernhard Marte. Wobei der wichtigste Moment der Inspiration bei ihren Entwürfen das Missverständnis sei. Das „im Moment der größten Verzweiflung“ (Stefan Marte) im Idealfall zum Auslöser einer Initialzündung werden kann, die sich im Nachhinein als absolut naheliegend herausstellt.

Faible für Sonderbauten. Marte.Marte sind Viel- und Allesbauer. Was sie allerdings lieben, sind Sonderbauten jeder Form – von der Hundehütte bis zum Flughafen. Architekturen, die viele Freiräume für kreatives Tun offenlassen, was wegen der zahllosen baugesetzlichen Vorgaben etwa beim Schul- bzw. (sozialen) Wohnbau nur sehr eingeschränkt möglich ist. Viele ihrer Projekte haben die Martes über Wettbewerbe gewonnen, noch mehr allerdings zu ihrem Bedauern verloren. Dass man ihr Baby nicht schön finde, tue im Moment schon weh, man beginne zu grübeln, vielleicht über die „kolossale Fehlentscheidung“ der Jury, so die beiden lachend. Gewonnen haben die Martes allerdings den schwierigen Wettbewerb für den Umbau von Hitlers Geburtshaus in Braunau. Dafür, dass dieses zukünftig nicht mehr zum Pilgerort für Ewiggestrige taugt, sorgt ihr Projekt, dessen Realisierung in Kürze startet.

Am liebsten bauen die zwei allerdings Museen, nicht zuletzt deshalb, weil architektonische Qualität hier regelrecht eingefordert wird, etwa beim Museum in Krems. Wobei sie die Gefahr, dass die Architektur das, was sie umhüllen soll, durch formale Extravaganzen in den Schatten stellt, absolut nicht sehen. Frank Gehrys „Guggenheim“ in Bilbao sei da das beste Beispiel, ein gewisser „Bilbao-Effekt“ für jeden Kulturbau das Beste, was passieren könne. Marte.Marte haben aber auch zahlreiche Einfamilienhäuser entworfen. Die Frage, ob es in Zeiten wie diesen in Sachen Boden- und Energieverbrauch bzw. Umwelt noch mo-

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Alle unsere Architekturen werden früher oder später unter Denkmalschutz gestellt werden.
Fotos: Roland Horn, Marc Lins, Marte.Marte Architekten ZT GmbH/Jens Ellenson Die 2019 eröffnete Landesgalerie Niederösterreich in Krems. Plattform: Freilichtmuseum Römervilla in Rankweil. Große Bühne: Marte.Marte 2016 bei der Architekturbiennale Venedig.

ralisch ist, solche zu bauen, wollen die zwei nicht wirklich hören. Gehe es bei der Nachhaltigkeit eines Gebäudes doch nicht primär darum, wie viel etwa bei der Produktion von Beton an CO² emittiert werde, sondern, wie die Umweltbilanz für die gesamte Lebenszeit eines Gebäudes ausschaue. Und das Ablaufdatum von denen, die sie bauen, sei ein sehr sehr langes, nicht zuletzt, weil alle ihre Häuser früher oder später unter Denkmalschutz gestellt werden würden.

Gebot der Stunde. Natürlich sei verdichtetes Bauen bzw. die Transformation von Bestehendem das Gebot der Stunde und eine spannende Herausforderung. Etwa der Umbau des prächtigen, in seinem Kern ins später Mittelalter zurückgehenden Feldkircher Stadthauses, das sie in ihr Bürohaus verwandelt haben. Erhalten wurde, was möglich war, ergänzt durch minimale Eingriffe, etwa bergseitig durch einen mächtigen Trichter aus Cortenstahl. Praktisch fertig ist auch der „Denkraum“, den die Martes im denkmalgeschützten Tschitscher-Schlössle am Margarethenkapf in Feldkirch einrichten. Das genauso wie die kleine Margarethen-

kapelle samt originalem Glasfenster von Martin Häusle außen „nur“ restauriert, innen etwas mehr bzw. neu interpretiert wird.

Nicht zuletzt durch ihre Einladung zur Architekturbiennale Venedig 2016 sind Marte.Marte längst weit über Vorarlberg hinaus bekannt und gefragt. Aber auch ihre monografischen Ausstellungen bei Aedes in Berlin 2009 und 2015 bzw. die Herausgabe eines Buches über ihr Werk habe ihnen international sehr viel gebracht, noch mehr allerdings als Medium kritischer Selbstreflektion. Dem 2008 bei Springer erschienenen „schwarzen Ziegel“ soll in Bälde ein zweiter folgen, allerdings nicht in Schwarz. Expansionspläne haben die Martes nicht, wobei sich die Größe ihres Büros nach der jeweiligen Auftragslage richtet. 25 bis 30 Mitarbeitende seien allerdings ideal, um alle gestalterischen Entscheidungen noch selbst treffen zu können. Froh sind Bernhard und Stefan Marte, nicht Sportler, sondern Architekten geworden zu sein. Könne man als solche doch bis man tot umfalle darauf hoffen, dass der ultimative Auftrag noch hereinschneit. Vielleicht für ein Kloster. Edith

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Schlocker Elegant: Schanerlochbrücke in Ebnit, 2005. Hoch hinaus: das kürzlich eröffnete „Flint“ in Dornbirn. Burg: 2011 aus Sichtbeton gebaute Schutzhütte in Laterns.

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Fotos: Weissengruber & Partner Fotografie
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Rund 400 Vorarlberger(innen) aus neun Vereinen der Vorarlberger Turnerschaft stecken mitten im Training für die nächste Welt-Gymnaestrada in Amsterdam. Wir haben mit drei teilnehmenden Turnvereinen gesprochen.

Die Welt-Gymnaestrada findet, wie die Olympischen Spiele, alle vier Jahre statt. Deshalb kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Die 16. Ausgabe davon, 2019 in Dornbirn und der gesamten Rheintal-Region, haben alle noch in lebhafter und positiver Erinnerung. Rund 18.500 Teilnehmende aus 65 Nationen und weit noch mehr Besucher(innen) und 9000 freiwillige Helfer(innen) verwandelten Vorarlberg in ein farbenfrohes und freudvolles Weltfest der Superlative.

Spätestens seit den beiden Welt-Gymnaestradas 2007 und 2019 im Land, freut sich die Vorarlberger Turnerschaft über verstärkten Zulauf und Nachwuchs, denn viele wollen nun selbst Teil davon sein und an dem besonderen Erlebnis teilhaben.

Heuer treffen sich die Breitensportler(innen) zur 17. Welt-Gymnaestrada vom 30. Juli bis 5. August in Amsterdam. Das internationale Turnfest ist kein Wettbewerb – die Werte liegen in faszinierender Bewegung und internationaler Begegnung. Die Sportler(innen) zeigen, frei von Wertungsund Punktedruck, turnsportliche Höchstleistungen. Unter den zahlreichen Teilnehmenden sind auch wieder Vorarlberger Turnvereine, wie beispielsweise die Turnerschaft (TS) Wolfurt, die Turnerschaft (TS) Mäder mit der Akrobatik- und Showgruppe „Novus“ oder die Turnerschaft (TS) Röthis. Die Vorbereitungen dafür in den jeweiligen Vereinen laufen auch Hochtouren, trainiert wird mehrmals wöchentlich.

Einzigartige Shows. Das Welt-Gymnaestrada-Showteam der TS Wolfurt wird in

Amsterdam z. B. gleichzeitig auf mehreren Barren turnen und spektakuläre Sprünge am Minitrampolin bis hin zu Dreifach-Salti zeigen. „Turnen macht Spaß und das wollen wir auch mit einer großen Portion Humor in unserer neuen Show zeigen“, sagt Johannes Rinke, Sportler im Sektionsturnen/Geräteturnen/Showturnen der TS Wolfurt. Die Rhythmische Gymnastik und Tanzgruppe der TS Röthis präsentiert ihre Show unter dem Thema „Wedding Crash“. Dabei reicht die sportliche Bandbreite von gymnastischen und tänzerischen Teilen auf sehr hohem Leistungsniveau über Breakdance bis zu tänzerischen Teilen der „Hobbysportler(innen)“. Die Gruppe „Novus“ der TS Mäder zeichnet sich durch eleganten und kraftvollen Tanz mit spektakulären akrobatischen Elementen aus. Mit jeder Show wird das Publikum für kur-

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Für die Turner(innen) ist die Welt­Gymnaestrada ein ganz besonderes Erlebnis. Die internationale Atmosphäre und die ausgelassene Stimmung sind bereichernd.
August Reis Turnerschaft Wolfurt
Foto: Fototeam Digital, privat, TS Mäder Novus
„Super Mario“. Die aktuelle Show der TS Wolfurt beim Turnerball 2023.

Bei allen drei Turnerschaften hat die WeltGymnaestrada aktuell oberste Priorität. Danach stehen u. a. (inter-)nationale Meisterschaften und Wettkämpfe auf dem Programm. Die Highlights der vielen Stunden disziplinierten und intensiven Trainings bilden klar die Auftritte.

ze Zeit in eine neue Welt entführt. Für Amsterdam studierte die Gruppe eigens eine neue Show ein: anspruchsvolle Figuren in gewagten Höhen, atemberaubende Wurfkombinationen und vielseitiges tänzerisches Repertoire.

Erfolgreiche Teilnehmende. Die Turnerschaft Wolfurt gehört zu den erfolgreichsten Vereinen der Vorarlberger Turnerschaft. Mit über 700 aktiven Mitgliedern zählt sie auch zu einer der größten Turnerschaften des Landes. „Unsere Stärke liegt im Gerät-Turnen“, erzählt Johannes Rinke. Ihre erste Welt-Gymnaestrada-Teilnahme war 1999 in Göteborg. Amsterdam wird für die 50-köpfige Gruppe die sechste Welt-Gymnaestrada sein. Auch in Röthis konnte man sich schon über mehrere (inter-)nationale Erfolge

freuen: Die Gymnastik- und Tanzgruppe zählt seit Jahren zu den Aushängeschildern der Turnerschaft Röthis. Im Bereich des Kunstturnens werden zudem gezielt junge Talente in den Vorarlberger Landeskader aufgebaut. „Wir sind seit 2003 bei jeder Welt-Gymnaestrada dabei“, so Kerstin Beiter. Heuer reisen sie mit 43 Aktiven nach Amsterdam.

Die Turnerschaft Mäder ist stark im Bereich des Breitensports tätig. Die Gruppe „Novus“ ergänzt das Sportangebot im Bereich Akrobatik und Show. Heuer feiert „Novus“ sogar ihr zehnjähriges Bestehen. Bei der 15. Welt-Gymnaestrada in Helsinki gaben sie ihr Debüt. Gemeinsam mit Christoph Stadler leitet Nina Amann die Gruppe. In Amsterdam sind sie diesen Sommer mit allen 35 Mitgliedern dabei.

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Beim Sport in einem Verein geht es darum, an einem Strang zu ziehen und ein Team zu sein. Man meistert stressige Phasen und feiert die Highlights zusammen.
Carmen Noggler Turnerschaft Mäder

Großer „Run“ auf Turnvereine. Dass die beiden Welt-Gymnaestradas in Vorarlberg für einen positiven bleibenden Eindruck sorgten, können die Vereine bestätigen. „Die Welt-Gymnaestrada steht für die Freude an der Bewegung und am Sport, für Vielfalt, Diversität, Akzeptanz und Toleranz sowie für ein friedliches Miteinander vieler verschiedener Länder und Kulturen. Das hat eine wichtige Bedeutung – nicht nur für den Nachwuchs“, ist sich Kerstin Beiter von der TS Röthis sicher. Große Breitensportveranstaltungen, wie z. B. die Welt-Gymnaestrada, sind aus Sicht der

Spitzenleistungen. Die Leistungsgruppe der TS Röthis trainiert bereits seit Oktober 2022 für die Welt-Gymnaestrada.

da-Feeling“ mit nach Hause, das sich ziemlich schnell in den Vereinen verbreite. Somit seien bei der nächsten Ausgabe oft schon neue Gesichter mit dabei. „Im Nachgang der zweiten Ausrichtung der Welt-Gymnaestrada in Dornbirn gab es einen regelrechten Boom an Anfragen bei den Turnvereinen im Land“, bestätigt auch Nina Amann von der Gruppe „Novus“ der TS Mäder. Die Menschen konnten miterleben, welch bunte Palette der Breitensport zu bieten hat. „Viele schöpften daraus eine große Portion Motivation, selbst aktiv zu werden. Getreu dem Motto: In vier Jahren möchte ich selbst dabei sein“, ergänzt sie. Das Schöne an der Welt-Gymnaestrada sei, dass man endlich vor der ganzen Welt vorzeigen könne, was so lange trainiert wurde. Es ist kein Wettkampf, man trifft sich und im Vordergrund stehe immer ganz klar der Spaß.

Wer in Amsterdam selbst nicht dabei sein kann, bekommt am 17. Juni 2023 die Chance auf etwas Welt-GymnaestradaFeeling: Bei der Gala in der Dornbirner Messehalle 6 präsentieren alle teilnehmenden Vorarlberger Turnvereine ihre Shownummern. Die Gala steht ganz im Gedenken an den verstorbenen Erwin Reis, der treibender Motor und Geschäftsführer der beiden Welt-Gymnaestradas 2007 und 2019 in Vorarlberg war. Johanna Walser

Turnvereine auch eine riesige Chance, die Jugendlichen in der Sportart halten und neue Interessierte begrüßen zu können. „Turnsport ist gesund, macht Spaß und ist alles andere als ein reiner Einzelsport. Das wurde meiner Meinung nach in Dornbirn sehr gut vermittelt. Das Interesse allgemein am Turnsport in Vorarlberg ist stark gestiegen, das merken wir schon“, sagt Johannes Rinke von der TS Wolfurt. Für viele Vorarlberger Sportler(innen) ist die Teilnahme an der Welt-Gymnaestrada inzwischen ein Fixpunkt im Turnkalender. Sie bringen das positive „Welt-Gymnaestra-

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Fotos: Petra Rainer, privat
In Vorarlberg hat Sport einen hohen Stellenwert. Ich freue mich schon auf die Energie, die Inspiration und die Freude, die wir in Amsterdam erleben werden.
Bunte Kuh. Alexandra Fink mit dem WeltGymnaestrada-Maskottchen Dorli 2019.
Wer bei der Welt-Gymnaestrada dabei sein will, braucht vor allem Motivation und Freude an der Bewegung sowie Bereitschaft, regelmäßig zu Trainings zu kommen.

Arbeitsplätze zum Wohlfühlen

Wenn die Arbeit den Raum bestimmt

Sofas im Büro sind längst keine Exoten mehr. Behaglich aussehende Sitzecken finden sich heute in vielen Unternehmen. Sie dienen als Wohlfühlorte und fördern die Produktivität –abseits der klassischen Schreibtischarbeitsplätze. se:works ist das ergonomische und multifunktionale Polstermöbel, das Arbeitsumgebungen wohnlich macht und dennoch keinen Zweifel daran lässt, dass es zum Arbeiten gedacht ist.

Offene Raumkonzepte, Flexibilität und neue Arbeitsstile prägen die Büros der Zukunft. Das bringt eine Menge Vorteile mit sich: Eingefahrene Strukturen werden aufgelöst, Kommunikation und Zusammenarbeit werden gefördert. Kurze Wege, flexible Meetings und spontaner Austausch prägen bereits heute Raum und Arbeitsalltag.

Alles für das moderne Büro.

In Bewegung bleiben

Die Arbeitswelten von heute verändern sich laufend. Vom geschlossenen Einzelbüro zum Open Office Space, von Tisch und Stuhl zu Sofas und Wohlfühllandschaften. Dabei ist die Wirkung von gerade letzteren nicht zu unterschätzen.

Der Nacken ist verspannt, im Rücken zwickt und zwackt es, der Kopf beschwert sich auch ... keine Frage, Bewegungsmangel durch zu langes Sitzen ist nicht förderlich für die Gesundheit. Wie denn auch? Schließlich ist der menschliche Körper auf Bewegung ausgelegt und nicht auf ständiges Hocken. Experten empfehlen daher, auch im Arbeitsalltag regelmäßig Pausen vom Sitzen einzulegen. „Ein guter Anhaltspunkt kann die sogenannte ‚40–15–5‘-Regel sein“, erklärt Guntram Paterno. Der Geschäftsführer von Paterno Bürowelt in Dornbirn befasst sich in seinem täglichen Tun mit den Entwicklungen im Bereich Arbeitsplätze und weiß, wie wichtig es ist, die Gesundheit der Nutzer(innen) im Blick zu behalten.

Und dafür kann eben genannte Regel eine klare und gesundheitserhaltende Struktur bieten. Die Zahlenkombination ist leicht erklärt: Pro Stunde sollte man 40 Minuten dynamisch bzw richtig sitzen.

15 Minuten empfiehlt es sich, stehend zu arbeiten und zwischen Arbeitsplatz und beispielsweise einem Bürohocker oder einem Sofa zu wechseln. Und die verbleibenden fünf Minuten heißt es Laufen, Laufen, Laufen. Das hilft ganz nebenbei auch dabei, die aktuelle Arbeitsbelastung sowie das Stresslevel hinter sich zu lassen. „Nur weil man am Arbeiten ist, heißt das ja nicht, dass man an Stuhl und Schreibtisch ‚gefesselt‘ ist. Es gibt für jede Aufgabe die passen-

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Foto: Sedus Stoll AG
Nur weil man am Arbeiten ist, heißt das ja nicht, dass man an Stuhl und Schreibtisch ‚gefesselt‘ ist.

Aktiv. Während eines Arbeitstages sollten sich Sitzen, Stehen und Laufen abwechseln.

de Haltung – und das muss nicht unbedingt Sitzen am Tisch sein“, so Guntram Paterno. Und so kommen wir an dieser Stelle zurück zum bereits erwähnten Sofa. Das strahlt ja von sich aus schon Ruhe und Gemütlichkeit aus. Lässt so manchen vielleicht auch ans Home Office zurückdenken und die Zeit des Arbeitens in heimischer Wohlfühlatmosphäre. Vielleicht auch deswegen halten in zahlreichen Büros immer mehr Polstermöbel Einzug. Nicht nur im Empfangsbereich für Gäste und Besucher(innen), auch für die Mitarbeitenden werden Couch und Sofa als Arbeitsplatz-Alternative sowie beliebter Treffpunkt installiert.

Ein Ort des Wohlfühlens. Viele Unternehmen haben gerade in den vergangenen Jahren erkannt, wie essenziell Büros als Räume für die Zusammenarbeit sind, um kollektive Prozesse zu unterstützen sowie stärkere Arbeitsgemeinschaften aufzubauen. „Sie haben

verstanden, dass sie sich selbst überdenken müssen, um den Herausforderungen der Gegenwart besser gewachsen zu sein. Gerade in diesem komplexen Prozess sind Gemeinschaften sehr wichtig, ebenso die Art und Weise, wie sich der Einzelne ermutigt fühlt, aktiv zu werden und mit anderen zu interagieren“, führt Guntram Paterno weiter aus. Hier kommen die bequemen Polstermöbel ins Spiel, als wichtige Elemente in modernen Bürolandschaften. Auf diesen „Inseln des Wohlfühlens“ kommen Kolleginnen und Kollegen für gemeinsame Pausen oder informelle Treffen zusammen, hier fühlen sich Austausch und Brainstorming noch entspannter an. Das wissen auch Hersteller wie sedus, die mit Produktlinien wie se:works auf den Trend zu mehr Wohnlichkeit reagieren. „Verschiedene Module und eine Vielfalt an Farben und Materialien lassen sich passend zur jeweiligen Räumlichkeit kombinieren. Für mehr Ruhe und eine gewisse Abschirmung sorgen zusätzlich Sichtschutzelemente, die rund um die Polstermöbel montiert werden können“, informiert der Experte für Bürowelten.

Zeit für neue Perspektiven. Doch natürlich, nicht jedes Büro eignet sich per se für die Platzierung einer Couchlandschaft. In ausgewählten Bereichen kann sich aber gewiss eine passende Ecke finden lassen. Vor allem am Empfang und im Chefbüro sind Polstermöbel inzwischen schon fast als obligatorisch zu betrachten. „Aber auch in Open Space-Konzepten oder einem Café kann die Bürocouch einen entspannenden Effekt erzielen und die Mitarbeitenden einladen, Platz zu nehmen“, ist Guntram Paterno überzeugt. Besonders in offenen Konzepten spielt neben der Ruhe für Konzentration aber auch die Flexibilität für Produktivität eine tragende Rolle. Dafür eignen sich Büromöbel, die leicht beweglich sind und ein aufrechtes Sitzen genauso erlauben wie das entspannte Zurücklehnen. Womit wir wieder bei der Bewegung wären, die im Arbeitsalltag nicht vergessen werden sollte. Es lohnt sich also zwischendurch ein Wechsel der Perspektive und eine kleine Pause auf der büroeigenen Couch. Sabine Carotta

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Fotos: Sedus Stoll AG
Gerade in Open Space­Konzepten kann die Bürocouch die Mitarbeitenden einladen, Platz zu nehmen.
Platzwechsel. Kleine Besprechungsinseln als beliebter Treffpunkt.

MADAME BUTTERFLY

SPIEL AUF DEM SEE GIACOMO PUCCINI
19. JULI –20. AUGUST 2023 © Anja Köhler buero-magma.at

Zukunft der Logistik

Alexander Fehr von MIA Systems Hohenems über innovative Lagerverwaltung, autonome Robotik in der Industrie und die sich stellenden Herausforderungen.

Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Branche hat Alexander Fehr das Unternehmen MIA Systems erfolgreich auf dem internationalen Markt positioniert. „kontur“ hat den Geschäftsführer zum Interview getroffen.

Herr Fehr, was bietet Ihr Unternehmen? MIA Systems ist Anbieter von komplexen Lagerverwaltungssystemen, die kundenspezifisch angepasst werden können. Wir setzen dabei auf innovative Lösungen und legen großen Wert auf Kundenzufriedenheit sowie Usability und Design. Unsere Softwarelösung für die Lagerlogistik ist cloudfähig und in ERP-Systeme integrierbar.

Wie können diese Lösungen zur Optimierung von Logistikprozessen beitragen? Unser branchenübergreifendes Warehouse Management System (WMS) MIA Logistics kann kundenspezifische Prozesse abbilden und verschiedene Systemkomponenten nutzen. Das MIA Cockpit dient als zentrale Steuereinheit und bildet alle Warenflüsse in Echtzeit ab, während der MIA Connector die Schnittstelle zum ERP-System bildet. Unsere Lösungen helfen dabei, Logistikprozesse zu optimieren, Fehler zu minimieren und Effizienz und Produktivität zu steigern.

Wie sieht die Zukunft der Logistikbranche aus und welche Rolle spielen autonome Systeme dabei? Die Zu-

kunft der Logistikbranche liegt in der Automatisierung von Logistikprozessen und dem Einsatz von autonomen Systemen. Die Kunden verlangen Same-Day-Delivery und Unternehmen müssen sich dem Fachkräftemangel stellen. Daher sind automatisierte Logistikprozesse unumgänglich.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Entwicklung von Lagerverwaltungssystemen? Die Herausforderung liegt darin, dass keine Standardlösungen existieren, da die Anforderungen der Kunden komplett unterschiedlich sind. Es braucht flexible und maßgeschneiderte Software-Lösungen, die perfekt aufeinander abgestimmt sind und sich in die Umgebung des Kunden integrieren lassen.

MIA Systems realisiert Projekte in Europa, den USA und China. 2020 gewinnt die KRAL GmbH den Österreichischen Logistik-Preis in der Kategorie „Digitalisierung und Automatisierung“ mit Hilfe des WMS von MIA Systems.

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Außerdem müssen alle Systeme, von der Erfassung der Bestellung bis hin zur Lieferung, perfekt zusammenarbeiten.

Wie sieht die Zukunftsstrategie von MIA Systems aus? Wir streben weiterhin ein organisches und gesundes Wachstum an und setzen dabei auf die Gewinnung von qualifizierten Mitarbeiter(inne)n. Das Unternehmen hat bereits ein Entwicklungsbüro in Wien eröffnet und plant weiterhin, in diesem Bereich zu expandieren. Das Ziel ist es, die richtigen Mitarbeiter(innen) zu gewinnen und ein Umfeld zu schaffen, das ihren Erwartungen entspricht. Flexible Arbeitszeitmodelle, Home Office und eine 4-Tage-Woche gehören zu den Angeboten, die wir bieten.

Wie werden Roboter und autonome Systeme in der Industrie und Lagerlogistik eingesetzt? Roboter und autonome Systeme werden vor allem für die Kommissionierung und Verpackung eingesetzt, um die größte Leistungserbringung zu erzielen. Diese Systeme ermöglichen ei-

Positioniert. Anfang 2022 eröffnete die MIA Systems ein Entwicklungsbüro in Wien.

ne effizientere Bewegung von Lagereinheiten und tragen somit zur Optimierung des gesamten intralogistischen Prozesses bei. Weitere Anwendungsgebiete sind die Beund Entladung von Lkw sowie die automatische Inventur und Anlieferung zur manuellen Inventur. Intelligente Softwarelösungen und KI helfen dabei, die Logistikprozesse zu optimieren und die Verfügbarkeit von Waren und Materialien zu verbessern.

Wohin geht die Entwicklung? Die Entwicklung von Robotik wird sich auf die Optimierung und Leistungssteigerung von Robotern konzentrieren. Dabei werden Roboter schneller, zuverlässiger, intelligenter und mobiler, was zu einer enormen Erhöhung der Leistungsfähigkeit in der Kommissionierung und Entnahme von Waren führen wird. Die klassische händische Kommissionierung wird dadurch in den Hintergrund treten. Auch die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter wird durch den Einsatz von KI optimiert. Fahrerlose Transportsysteme werden zukünftig um klassische Robotik-Funktionen

erweitert, um die Effizienz und Produktivität weiter zu steigern.

Inwiefern beeinflusst das Arbeitsplätze? Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine wird sich weiter entwickeln, wobei Roboter und autonome Systeme routinemäßige Aufgaben übernehmen werden. Der Mensch wird sich auf komplexe Aufgaben konzentrieren und technische Hilfsmittel nutzen, um seine Fähigkeiten zu erweitern.

Wie kann man seine Mitarbeitenden auf die neuen Technologien vorbereiten? Eine kontinuierliche innerbetriebliche Wissensverteilung ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass sie auf dem neuesten Stand bleiben. Dabei sollten Schulungsvideos, Trainingsportale und Wissensdatenbanken bereitgestellt werden. MIA unterstützt seine Mitarbeitenden durch interne und externe Schulungen sowie Kooperationen und Praktika mit Schulen und Universitäten. Stephanie Herweg

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Foto: Bruno Klomfar, MIA Systems Hohenems
Um künftig am Markt den Unterschied zu schaffen, braucht es flexible und skalierbare Logistik­Systeme.
Digitale Zukunft. Innovativ und flexibel.
vorarlberg.ORF.at

Hochwürden verschenkt Zeit

10 CDs, 4 Goldene Schallplatten, eine in Platin und ein dritter Platz beim 4-Länder Grand Prix der Volksmusik anno 2009 haben Kanonikus Franz Brei (55) als „singenden Pfarrer“ etikettiert. Der aus Feldkirch-Altenstadt gebürtige Geistliche ist vor allem Seelsorger, der einsamen und besorgten Menschen Zeit schenkt. Viel Zeit.

Seelsorger.

Er kennt die Ängste und Sorgen der Menschen, dass sie sich Heizen, Wohnen, Leben, Versicherung nicht mehr leisten können. Er erlebt, wie viel Einsamkeit die Jahre der Pandemie erzeugt haben. Er versteht, dass sich Menschen allein gelassen fühlen, wenn ihnen niemand zuhört, Trost spendet und Hoffnung gibt.

Foto: PICTURE/Dominik Beckmann 75 kontur

Im Hause Brei war stets der Bär los. Vier Buben und ein Mädchen halten die berufstätigen Eltern auf Trab. Der Vater ist Postbeamter, die Mutter Schulwartin. Die lebhafte Kinderschar hält zusammen. „Die Winter waren wunderbar. Wir liebten den Schnee und davon gab es reichlich. Für den Faschingsumzug haben wir mit der gesamten Nachbarschaft einen eigenen Wagen hergerichtet.“ Die Liebe zum Singen entdeckt Franz Brei nicht hoch auf dem geschmückten Wagen. Der Ministrant und Hilfsmesner infiziert sich in der Pfarrkirche St. Pankratius und Zeno mit Musik. Seine schulische Laufbahn verläuft piano: Volksschule, Hauptschule, Polytechnischer Lehrgang.

Der etwas längere Bildungsweg. „Ich hörte den Ruf und er machte mich glücklich. Da meine Ausbildung nicht für ein Priesteramt reichte, nahm ich dankbar die Möglichkeit für ein Propädeutikum in Graubünden an.“ 1993 absolviert Franz Brei den Vorbereitungslehrgang im St. Johannis Stift in Zizers, in dem die letzte Kaiserin von Österreich Zuflucht gefunden hatte. Zwei Jahre später wird er Studiosus an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. im Zisterzienserkloster

Stift Heiligenkreuz. Seine Primiz feiert er am 8. Dezember 2000 in der Pfarrkirche von Feldkirch-Altenstadt.

Lehrjahre in Liechtenstein. In der Pfarre Eschen, größte Gemeinde des liechtensteinischen Unterlandes, wird er zum Diakon und Priester geweiht. Die nächste Sprosse auf der Himmelsleiter nimmt Franz Brei als junger Kaplan in der Walsergemeinde Triesenberg, gleich einem Adlerhorst hoch über dem Rheintal gelegen. Der berufene Seelsorger geht den jungen Menschen in ihrer Welt entgegen: er feiert Gottesdienste für Sportler, segnet Motorräder und ihre Fahrer(innen), hält Bergmessen und öffnet das Kaplanhaus für alle, die seinen Zuspruch suchen. Es sind viele, und dennoch zieht es ihn in die Ferne. Wolfgang Haas, Erzbischof des Erzbistums Vaduz und der steirische Bischof Egon Kapellari kommen überein, ihn für ein Jahr in die Steiermark ziehen zu lassen. Die Steirer schicken Franz Brei nicht mehr zurück.

Weite, grüne, schöne Steiermark. 2003 landet der Feldkircher Kaplan im Herzen des Salzkammergutes. Bad Aussee, Altaussee, Grundlsee. Geschichtsträchtige Ortschaften mit einem großen Schatz an Brauchtum und Traditionen. „Ich habe mich als Seelsorger verstanden, mit dem alle Menschen über alles reden können.“ Seine Freundschaften und Kontakte im Ausseerland sind bis heute vital. Die Steirer wollen ihn behalten. Er nimmt das Angebot an, als Provisor des steirischen Pfarrverbandes Hatzendorf-Breitenfeld-Unterlamm Tatkraft zu zeigen. Diese hinterlässt Spuren: „Ich habe 25 Kirchenglocken geweiht, zahlreiche Kapellen im weiten Land renoviert, unter anderem die Anna Kapelle, und eine Mariengrotte nach dem Vorbild von Lourdes errichten lassen, Pilgerwege erschlossen und viele Vereine für die Unterstützung gewonnen. Die Fürstliche Stiftung in Liechtenstein hat sich an der Finanzierung der zahlreichen Vorhaben großzügig beteiligt und ich konnte persönlich rund

100.000 Euro sammeln.“ Nach zehn Jahren geht die „hohe Zeit“ in der Steiermark auf eigenen Wunsch zu Ende.

Ante portas Burgenland. Im Dekanat Deutschkreuz und in den Pfarren Neckenmarkt, Deutschkreuz und Horitschon warten auf Pfarrer Franz Brei neue Aufgaben. Und wieder erweist er sich als leutseliger und umtriebiger Seelsorger, der die vielen Buschenschenken im Blaufränkischland als Missionsstellen wahrnimmt. Im September 2018 erfolgt seine Inkardination in die Diözese Eisenstadt. Der Diözesanbischof ernennt ihn zum Kreisdekan des gesamten Mittelburgenlandes. Zwei Jahre später wird ihm die Pfarre Jennersdorf im Südburgenland anvertraut und Franz Brei Mitglied des Domkapitels.

Die Heimat in Jennersdorf. „Ich habe meine Heimat immer dort gefunden, wo liebe Menschen zu Hause sind.“ Derzeit ist das Jennersdorf. 4154 Seelen leben in der Kleinstadt an der Raab, vier Kilometer Luftlinie von Ungarn, Slowenien und der Steiermark entfernt. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in der Bulle von Papst Urban III. aus dem Jahre 1187. Bis 1848 ist das „Frauendorf“ Eigentum des Klosters St. Gotthard. 1921 kommt Westungarn zu Österreich, 1977 wird Jennersdorf Stadt. Die katholische Pfarrkirche, zwischen 1780 und 1800 vom Stift Heiligenkreuz nach Plänen von Anton Pilgram er-

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Die Kirche hört nicht bei der Türe auf. Ich gehe hinaus zu den Menschen, um sie dort zu treffen, wo sie versammelt und fröhlich sind.
Fotos:
Archiv Pfarrer Franz Brei Feste. Kein Umzug, kein Fest ohne Pfarrer Brei. Er ist überall dabei.

richtet, ist ein einschiffiger Saalbau mit gegliederter Fassade, die ein Turm mit Zwiebelhelm krönt. 1982 besucht Mutter Teresa Jennersdorf. Franz Brei trifft sie 1996 in Kalkutta und widmet ihr ein Lied. „Mutter Teresa“ und „Auf dem Jakobsweg“ sind seine Lieblingslieder.

Der singende Pfarrer Franz Brei. Mit dem Lied „Das Leben“, produziert und komponiert von Walter Wessely und getextet von Herbert Hirschler, gewinnt er 2009 trotz Grippe mit großem Vorsprung die österreichische Vorentscheidung für den Grand Prix der Volksmusik und erreicht in der Endausscheidung den dritten Platz. Die Sensation ist perfekt: Der erste Geist-

liche in Talar auf einer Showbühne. „Ich habe als exotischer Außenseiter hinter die Kulissen des Show Biz blicken können, viele herzliche Begegnungen mit großen Stars gehabt und eine spannende Zeit erlebt. Auf die Showbühne kehre ich nicht mehr zurück, aber ins Studio sicher.“ Die CD Nummer 10 ist eben erschienen. Nummer 11 ist in Vorbereitung. „Auch wenn nicht alle meine musikalischen Umtriebe gut heißen, so kann ich den Menschen mit der Musik sagen, dass die Kirche nicht bei der Türe aufhört. Als Mann der Kirche gehe ich zu den Menschen, höre ihnen zu, rede mit ihnen, hole sie dort ab, wo sie mit Familie und Freunden zusammenkommen. Im Gasthaus, in der Buschenschank, in

Vereinen, auf Bällen. Im Fasching gehe ich nach der Abendmesse auf Bälle und nach jeder Sonntagsmesse zum Kirchenwirt.“

Alpsegnung im Ländle. Seit 20 Jahren kommt Pfarrer Brei für die Segnung der Alpe Gaudenza nach Vorarlberg. Er wird 2023 Anfang Juli wieder da sein und diese Tradition fortsetzen. „Es ist auch eine Gelegenheit, meine Geschwister und meinen Vater zu sehen, Freunde im Ländle und in Liechtenstein zu treffen.“ Könnte er sich vorstellen, in der Pension wieder in Vorarlberg zu leben? „Ich kann mir nicht vorstellen, jemals in Pension zu gehen.“ Dafür hat er keine Zeit. Hochwürden verschenkt Zeit. Elisabeth Längle

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Mutter Teresa. Vorbild für Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Beispielgebend für eine Missionsarbeit an Orten der Frohsinns. Schon gehört? Pfarrer Brei betet, wenn er singt.

Mit wenig Aufwand zu viel guter Kunst

Davos bietet mit dem KirchnerMuseum Kunstwerke, wie man sie sonst nur in großen Städten zu sehen bekommt. Die Rückfahrt

über Chur an den Bodensee

entspricht einer Zeitreise mit bildender Kunst vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Foto: Matthias Gegner/Kirchner Museum Davos

Der Himmel ist sattblau und die Sonne sorgt für einen goldenen Schimmer auf dem weißen Schnee. Trotzdem brauchen wir keinen Schlechtwettereinbruch, um in Davos nicht einen jener Lifte anzusteuern, die uns auf die Pisten bringen, sondern das Kirchner Museum. Um 11 Uhr wird geöffnet, wir sind die ersten Besucher, aber in wenigen Minuten schon nicht mehr allein. Das Werk des deutschen Malers und Grafikers Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) ist derart anziehend und komplex, dass der Bau eines eigenen Hauses für jene Bilder und Objekte, die Schweizer Kunstsammler gesichert hatten, nur eine Frage der Zeit war.

Die Zürcher Architekten Annette Gigon und Mike Guyer bündelten in ihrem mehrteiligen Glaskubus-Entwurf die Idee von einer funktionalen Museumsarchitektur, die die ungestörte Auseinandersetzung der Betrachter mit einem Kunstwerk gewährleistet, diese von der Außenwelt aber nicht abschottet. Das heißt, dass in den verbindenden Gängen oder in Bereichen für die Museumspädagogik ein Blick auf die Landschaft möglich ist. Mag Davos mit seinen zahlreichen Veranstaltungen mittlerweile noch so dicht

verbaut sein, so sorgte die Natur dafür, dass die vielen Berggipfel den auf rund 1500 Metern liegenden Ort nicht einengen.

Die Möglichkeit, hier durchzuatmen, hat auch Ernst Ludwig Kirchner nach Davos verschlagen. Das traumatisierende Grauen im Ersten Weltkrieg, die Konflikte mit Kollegen der Künstlervereinigung „Die Brücke“ und daraus resultierende gesundheitliche Probleme führten dazu, dass er sich ab 1917 immer wieder im Luftkurort aufhielt. Dass die Nationalsozialisten dann seine Werke aus den Museen entfernten und seine Kunst als „entartet“ diffamierten, gilt als ein zentrales Motiv für seinen Selbstmord am 15. Juni 1938 in der Nähe seines Wohnhauses im Davoser Ortsteil Frauenkirch-Wildboden. Engagierte Nachlassverwalter, Sammler und die Kirchner-Stiftung sorgten dafür, dass die farbintensiv abstrahierten Arbeiten eines der wichtigsten Vertreter des Expressionismus erhalten und zugänglich sind.

Beginn der Moderne im „Zauberberg“-Ort. Es lohnt sich, das Museum in Davos noch vor September dieses Jahres anzusteuern. Abgesehen davon, dass man es hier nicht versäumt,

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Die Redewendung ‚Abwarten und Tee trinken‘ stammt aus dem in Davos spielenden Roman ‚Der Zauberberg‘.
Gute Architektur. Das KirchnerMuseum wurde von Annette Gigon und Mike Guyer geplant. Beeindruckend. Arbeiten von Käthe Kollwitz und Ernst Barlach. Sonderausstellung. Das Kirchner-Museum zeigt heuer Werke der Sammlung Horn.
Fotos: Christa Dietrich
„Sertigtal im Herbst“. Ernst Ludwig Kirchner hielt sich viele Jahre in Davos auf.

Kirchner-Werke wie „Sertigtal im Herbst“ zu zeigen, dieses Bild mit den blauen Bergen und bunten Bäumen oder das Triptychon „Alpleben“ sowie die „Mandolinistin“, ein Porträt, in dessen Hintergrund eine Schneelandschaft zu erkennen ist, sind erstmals die Werke aus der deutschen Sammlung Horn in der Schweiz. Die Auswahl umfasst rund 100 Exponate und führt Arbeiten von Kirchner mit jenen von Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein und Otto Mueller sowie von Käthe Kollwitz, Alexej Jawlensky und Ernst Barlach zusammen. Der Beginn der Moderne in der europäischen Kunst am Ort des „Zauberberg“ – das hat etwas. Davos ist auch untrennbar mit dem 1924 erschienenen Roman von Thomas Mann verbunden, in dem sich in den handelnden Figuren gesellschaftspolitische Themen im Europa vor dem Ersten Weltkrieg widerspiegeln.

Was die Gestaltung und die Beschriftung der ExpressionismusAusstellung in Davos im Besonderen auszeichnet, ist eine eingehende, kritische Auseinandersetzung mit den Perspektiven und der Haltung, die die Künstlerinnen und Künstler einnahmen. Die Idyllisierung der Natur oder die Darstellung der Menschen in Ländern, in denen die Deutschen als Kolonialherren wüteten wie auch

Gut gestaltet. Die Expressionismus-Ausstellung ist hier eindrücklich aufbereitet.

der Antisemitismus des allgemein als Landschafts- und Blumenmaler wahrgenommenen Emil Nolde (1867–1956) finden deutliche Erwähnung. Käthe Kollwitz (1867–1945) zählt zu jenen Künstlerinnen, die sich mit Zeichnungen und als Bildhauerin am eindrücklichsten gegen Diskriminierung und soziale Missstände wandte sowie ihrer pazifistischen Gesinnung mit ihrer Skulptur „Mutter mit totem Sohn“ ergreifend Ausdruck verlieh. Der Bildhauer Ernst Barlach (1870–1938) hatte selbst durch Ausstellungsverbote erfahren, zu welchen Auswirkungen die faschistische Gesinnung führt, für die er zuvor unreflektiert eintrat. Die Arbeiten beider werden hier in einem eigenen, gut gestalteten Raum in aufrüttelnder Weise einander gegenübergestellt.

Ein Zeitsprung. Es ist nur ein kurzer Weg von Davos, aber ein großer Zeitsprung, denn das Kunstmuseum Chur wird gerne wegen der Sammlung mit Werken der Malerin Angelika Kauffmann (1741–1807) aufgesucht. Dass zeitgenössische Kunst bzw. jene des späten 20. Jahrhunderts hier genauso vertreten ist, dokumentiert etwa die Sonderausstellung mit Arbeiten der Schweizerin Ilse Weber (1908-1984). Ihre Biografie ist nahezu exemplarisch für die Position von Künstlerinnen in der männlich dominierten

Sammlungen

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von Würth. Arbeit von Not Vital im Forum Würth in Chur, „Venedig, auf der Riva Schiavoni“ von Carl Moll in Rorschach. Geschnitzt. Für seine Lebensgefährtin Erna Schilling fertigte Ernst Ludwig Kirchner ein Bett.
Die Ausstellungen im Forum Würth in Chur und Rorschach sind frei zugänglich. An beiden Orten wurden Skulpturenparks errichtet.
Fotos: Christa Dietrich, Kunstmuseum Chur

Szene, ihre Bildsprache fasziniert ob der Verschiebung der Wirklichkeit in den Landschaften und Objektdarstellungen.

Eine bleibende Attraktion. Das vor rund 20 Jahren eröffnete Forum Würth in Chur ist ob seines Skulpturenparks, den es in der Graubündner Stadt ebenso wie in Rorschach am Bodensee gibt, auch für Spaziergänger eine bleibende Attraktion. Während die bis Oktober zu sehenden Arbeiten der deutschen Malerin Lotte Copi (1924–2019) unter Dach eine aufschlussreiche Europareise nachvollziehen lassen, aber doch eher von regionaler Bedeutung sind, lockt unter freiem Himmel die Konfrontation mit Arbeiten der international renommierten Performancekünstlerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle (1930–2002). Die fantasie- und farbenreichen Großskulpturen, die weiblichen Wesen, die so viel Selbstbewusstsein ausstrahlen mit den kinetischen Kunstwerken von Jean Tinguely (1925–1991) in Verbindung zu bringen, erinnert an die gemeinschaftliche Arbeit des Künstlerpaares für den Strawinsky-Brunnen beim Centre Pompidou in Paris. Mit „Tongue“ eine fast acht Meter hohe, einer Rinderzunge nachempfundene Skulptur von Not Vital

(geb. 1948) hier zu postieren, ist fast schon Verpflichtung. Die Lotusblüten auf dem Alexanderplatz konnten schließlich nicht das einzige Zeugnis der Auseinandersetzung mit der Natur dieses international renommierten Engadiner Künstlers in Chur bleiben.

Vor allem die Skulpturen von Niki de Saint Phalle stellen auch eine Verbindung zum Forum Würth in Rorschach her, wo der Platz zwischen dem Gebäude und dem See für Kunst genutzt wird. Angesichts der Tatsache, dass die Sammlung des deutschen Unternehmers Würth rund 19.000 Exponate umfasst, sind Themenausstellungen gut zu konzipieren. Dem Tier hatte man sich bereits gewidmet, wer nun kommt, kann sich mit Wetterphänomenen, Wasser und Wind beschäftigen. Wohl auch um mit dem Blick auf den See konkurrieren zu können, wird unter anderem mit Werken von Gerhard Richter, Xenia Hausner, Pierre Bonnard, Franz Radziwill, Anselm Kiefer, Markus Lüpertz und Herbert Brandl aufgefahren. An die „Floating Piers“, einer Installation von Christo und Jean Claude, die im Sommer 2016 den oberitalienischen Iseosee zum Ziel vieler Kunstfreunde machte, wird ebenfalls erinnert.

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Nach Chur locken Angelika Kauffmann, aber auch Malerinnen des 20. Jahrhunderts wie Ilse Weber.

Aufschlussreiche Art Brut. Dass Würth auch eine herausragende und umfangreiche Sammlung an Art Brut besitzt, sei eigens erwähnt und wird beispielsweise noch bis Ende Mai im zum Unternehmen zählenden Museum in Erstein bei Straßburg thematisiert. Der kreative Prozess an sich stand etwa bei der Beschäftigung des Österreichers Arnulf Rainer (geb. 1929) mit der Kunst von Außenseitern im Fokus. Die Gegenüberstellung einiger seiner Werke mit jenen von Johann Hausner (1926–1996) ist ein aufschlussreicher Aspekt in der Präsentation der Arbeiten von etwa 50 Art Brut-Künstlern aus verschiedenen Ländern.

So weit ist das Vorarlberg Museum in Bregenz bei seiner ersten Präsentation von Zeichnungen, Malerei und Objekten von Künstlerinnen und Künstlern mit Unterstützungsbedarf aus der Region nicht gegangen, im frei zugänglichen Bereich des Hauses lässt sich jedoch die direkte Wirkung der Arbeiten nun bestens erkunden.

Zukunftsutopien und ökologische Gerechtigkeit. Bezeichnend, dass sich zwei Häuser in der Bodenseeregion dem Leben in der Zukunft widmen. Im Zeppelin-Museum, wo der Fokus selbstredend bei der Fortbewegung liegt, wird auch mit Utopien, mit denen sich Künstlerinnen und Künstler immer wieder be-

schäftigen, die Vielschichtigkeit der Thematik bekundet. Die Britin Alexandra Daisy Ginsberg setzt bei der visionär bebilderten, spekulativen Schaffung neuer Lebensräume auf anderen Planeten auf ökologische Gerechtigkeit. Die Französin Marie Lienhard thematisiert die absurde Geschwindigkeitsglorifizierung, in dem sie mit der Kamera den Aufstieg eines Wetterballons in die Stratosphäre sowie dessen Absturz verfolgt. Im Kunstmuseum Liechtenstein hat die aus Vaduz stammende, mittlerweile international erfolgreiche Multimediakünstlerin Martina Morger für eine Sonderausstellung Arbeiten aus der Sammlung gewählt, anhand derer wir uns mit unseren Bedürfnissen auseinandersetzen können. Eine Beobachterfigur der Vorarlberger Brüder Christoph und Markus Getzner aus recyceltem Material ist dabei. Ab Mai wird unter dem Titel „Parlament der Pflanzen“ dann klargestellt, dass sich eine Reihe von Künstlerinnen und Künstlern mit Ökosystemen beschäftigt.

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Zukunftsfragen. Videoarbeit von Tomás Saraceno im Zeppelin-Museum.
Erkenntnisse jüngster Forschungen im Bereich der Biologie werden auch von Künstlerinnen und Künstlern berücksichtigt. Im „Parlament der Pflanzen“ sind solche Arbeiten in Vaduz zu sehen.
Abfahrt bzw. Abflug. Für das Zeppelin-Museum wurde der Hafenbahnhof in Friedrichshafen umgebaut. Art Brut. Arbeit von Henry Darger bei Würth in Erstein. Foto: Christa Dietrich, Saalansicht_Ilse Weber/Zeppelin Museum
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