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Georg und Michaela Schnell

Das Ehepaar Georg und Michaela Schnell harmoniert in allen Belangen.

SERIE „MENSCHEN AUS LECH UND ZÜRS“ Michaela und Georg Schnell

LECH UND SEINE LANDSCHAFT LIEBEN

Michaela und Georg Schnell entdecken Lech immer wieder aufs Neue. In allen Projekten, die das Ehepaar in Angriff nimmt, ergänzen sie sich kongenial.

Georg Schnell hat sein Hobby, die Fotografie, zu seinem Beruf gemacht.

Zur Person

Georg Schnell Geboren am 30. September 1963 Familie: Verheiratet mit Michaela, zwei Töchter Wohnort: Lech Hobbys: Kochen, Skifahren, alles was mit Steinen zu tun hat, Blumen, Natur, Fotografie (früher als Hobby, jetzt als Beruf) Reisen, Wandern (geprüfter Wanderführer) Lebensmotto: Den Menschen die Schönheiten der Natur vermitteln. www.BildundStein.at LECH: Das Ehepaar Michaela und Georg Schnell verbindet vieles, wenn nicht sogar alles. „Wir machen alles gemeinsam, bis auf Zahnarztbesuche“, meint Georg humorvoll. „Vor 35 Jahren haben wir uns bei einem Konzessionskurs im WIFI kennengelernt, seither sind wir ein Paar – und immer noch glücklich“, betont auch Michaela. Vor dreißig Jahren haben die beiden geheiratet und sind stolze Eltern von zwei mittlerweile erwachsenen Töchtern, Katharina und Sarah. Gemeinsam übernahmen sie auch die Gästepension von Michaelas Eltern in Oberlech. Die tiefe Verbindung der beiden Ehepartner merkt man im Gespräch: Beginnt Michaela einen Satz, rundet ihn Georg ab und auch umgekehrt.

AUSSTIEG VOR DEM EINSTIEG Die Gemeinsamkeiten der Schnells fallen schon beim Betreten ihrer Pension auf: die Liebe zu Pflanzen und Blumen sowie zu Steinen, aber auch die Faszination für Fotografie ist überall spürbar. „Ich bin hier im Haus aufgewachsen und habe mich seit jeher mit Lech verbunden gefühlt“, führt die sympathische Gastgewerbefachfrau weiter aus. Georg, aus dem Montafon stammend, hat durch Michaela die Arlberggemeinde entdeckt und fühlt sich dort tief verwurzelt: „Ich liebe die Landschaft hier, es gibt immer wieder neue Motive und Stimmungen, die ich mit meinen Fotografien dokumentieren möchte.“ Der gelernte Koch entwickelte sein fotografisches Können in langsamen Schritten: „Wir sind nach unseren jeweiligen Ausbildungen gemeinsam für ein halbes Jahr nach Australien, sozusagen Aussteigen vor dem Einsteigen. Dort habe ich meine erste Minolta gekauft. Michaela hat mir die Funktion erklärt, ich wusste damals nicht, wie ich sie bedienen sollte“, erinnert sich Georg. Wieder zurück in Oberlech widmete er sich intensiv der Fotografie: „Ich habe anfangs ausschließlich Blumen fotografiert, das war lange mein Hauptmotiv.“ Vor 26 Jahren entstand sodann in Zusammenarbeit mit einem renommierten Verle-

Hier beim Aufbau des letzten (von insgesamt 23) „placemark“ Turms am Geoweg Rüfikopf.

ger der erste Kalender mit Fotos von Lech und den umgebenden Landschaften. Der Kalender bildet eine Erfolgsgeschichte: „Mittlerweile habe ich über 200.000 Exemplare davon verkauft, die meisten inzwischen im Eigenverlag.“ Daraufhin folgten zwei Bildbände, das Hauptmotiv bildete ebenfalls Lech. Die Auseinandersetzung mit der Alpenflora blieb weiterhin ein Fachgebiet des umtriebigen Fotografen. So brachte er seine Fachkenntnis beim ArlenZauberWeg am Schlegelkopf und beim Projekt BlütenReich Rüfikopf im Auftrag der Skilifte Lech ein. Dieser wurde mit schön gestalteten, fachlich fundierten Erklärungen auf Steintafeln von Michaela und Georg bestückt.

KULINARIK, FOTOGRAFIE, GEOLOGIE UND FLORA Michaela begleitet ihren Mann gerne bei seinen Fotografie-Ausflügen: „Ich bin dabei eher der Sherpa, denn ich darf die Ausrüstung tragen“, sagt sie lachend. Überhaupt lachen die beiden viel, ihr Humor ist ein weiteres gemeinsames Wesensmerkmal. Neben seinen Berufen als Koch, Fotograf und Pflanzenkenner hat Georg noch ein Steckenpferd entwickelt, nämlich die Geologie: „Wir hatten jahrelang Studenten der ETH Zürich als Gäste bei uns in der Pension. Ich habe die Gruppe sehr oft begleitet und durch den begleitenden Professor sehr viel über Geologie gelernt.“ Auch aus diesem Interessengebiet entstanden neue, erfolgreiche Kooperationen mit den Skiliften Lech wie etwa der „Geoweg Rüfikopf“ und der erst kürzlich eröffnete „SteinZeitWeg“, ebenfalls am Rüfikopf. Aber auch bei der Erstellung des Themenwegs „Auf den Spuren der Walser am Tannberg“ und des dazugehörenden Buchs sowie bei der ORF-Produktion der Serie Universum zum Arl-berg wurde seine Mitarbeit gewünscht und auch gewürdigt. Weitere Initiativen waren die Europäische Wasserscheide am Flexenpass und der Wasserfallweg in Zug. Die beiden innovativen Pensionsinhaber sind wahre Familienmenschen. Michaela ist jeden Donnerstag, gemeinsam mit ihrer 86-Jährigen Mama Rosi, auf dem Tannberger Markt zu finden. Dort verkauft sie ihre Produkte. Für Mama und Tochter eine ideale Gelegenheit, gemeinsam Zeit zu verbringen: „Wir treffen dort viele Leute und pflegen einen regen Austausch, der beiden Spaß macht. Mittlerweile habe ich uns ein eigenes kleines Partyzelt eingerichtet, damit meine Mama sich auch ausruhen kann.“ Zur Familientradition gehört außerdem ein täglicher gemeinsamer Jass. „Wir jassen meistens nach dem Mittagessen. Bei uns gehört das einfach dazu“, betont Georg. Michaela hatte immer schon ein Faible für Steine. Als eine Anfrage der Initiative „Lebensraum Lech“ eintraf, gestaltete sie eine Ausstellung mit ihren Exponaten. Eine Ausrüstung für das Schleifen und Schneiden der Steine wurde gekauft – auch diese Leidenschaft teilen die beiden, wie so vieles andere auch.

Auch der Arlenzauberweg wurde von Michaela und Georg liebevoll gestaltet. Beschriftete Steinplatten.

Michaela und Georg beim Blutwur-

zelgraben. Foto: Bernhard Huber

Michaela Schnell mit ihrer Schleifmaschine. Fotos: privat

Zur Person

Michaela Schnell Geboren am 17. Mai 1966 Familie: Verheiratet mit Georg, zwei Töchter Wohnort: Lech Hobbys: Reisen, Skifahren, Basteln, Kunstgegenstände aus Steinen, Sammeln von Latschenzapfen, Beeren, Kräutern, Pilzen, Blutwurzel, Löwenzahn und deren Verarbeitung