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Sicherheitstipps vom Alpenverein

SERIE „MENSCHEN AUS LECH UND ZÜRS“ Martin Jochum, Sägewerkbetreiber in Lech

DER TRADITION VERPFLICHTET

Martin Jochum hat mit viel Aufwand und Fachwissen die alte Säge in Zug restauriert. Seit Ende Juni ist sie nunmehr wieder in Betrieb.

Zur Person

Martin Jochum Geboren am 29. August 1984 Wohnhaft in Lech Beruflicher Werdegang: HTL für Elektrotechnik in Bregenz, Studium in Wien für Sportgerätetechnik, berufsbegleitendes Studium Entrepreneurship an der Universität Liechtenstein, Entwicklung und Produktion von Lawinen-Airbags in einem deutschen Unternehmen, 2014 Übernahme des väterlichen Betriebs als Skiverleiher LECH: Die alte Säge in Zug liegt sehr idyllisch im Waldgebiet des Ortsteils Zug in Lech. In ihrer Beständigkeit bietet sie ein lebendiges Zeugnis alter Handwerkskunst. „Es gibt sehr wenig geschichtliche Aufzeichnungen zur Säge. Auf einer Landkarte aus dem Jahr 1797 war sie bereits eingezeichnet, als erstes Dokument dient ein Kaufvertrag, der mit 1880 datiert wurde“, erklärt Martin Jochum. Der 37-jährige Lecher hat ein ambitioniertes Ziel mit viel Tatkraft umgesetzt: die alte Säge in Zug originalgetreu zu restaurieren: „Ich habe vor drei Jahren damit begonnen. Das Projekt ist sehr zeitintensiv. Letzten Sommer habe ich nach rund 3.000 Arbeitsstunden aufgehört, die erbrachten Stunden zu zählen.“ Die alte Säge wurde in den 1970er-Jahren auf Dieselmotor umgestellt, da der fühere Besitzer dadurch vom Wasser unabhängig wurde, in den letzten zehn Jahren lag die Säge dann brach.

Fotos: Monika Bischof Für Martin Jochum ist das Betreiben der Säge ein idealer Ausgleich zu seiner Wintertätigkeit als selbstständiger Skiverleiher. „Ich habe immer schon gerne mit Holz gearbeitet. Mein Urgroßvater war Zimmermann, er und auch mein Vater hat mich oft in den Wald mitgenommen, um Bäume zu schneiden. Das fand ich immer sehr schön, draußen in der freien Natur zu arbeiten“, erinnert sich der sympathische Sportgeräte-Fachmann gerne.

STATIONÄRER OLDTIMER „Bei der Restaurierung wurde mir zudem bewusst, wie viel einfacher es ist, Holz zu bearbeiten als Eisen.“ Insbesondere die Wiederherstellung der ursprünglichen Sägetechnik bot eine besondere Herausforderung: „Der Arbeitsaufwand ist mit dem Instandhalten eines Oldtimers zu vergleichen. Es ist ein langer Weg – nur dreht es sich hier sozusagen um einen stationären Oldtimer. Bei jedem Teil musste ich mir überlegen: Wie funktioniert es? Wie bringe ich es wieder zum Laufen? So stellte sich auch beim Holzzahnrad die Frage, wie ich es repariere, wenn ein Zahn kaputt ist.“ Im Sommer 2019 wurden die Fundamente saniert, die Familie und Freunde, aber auch die Gemeinde Lech haben dabei geholfen: „Unsere erste Arbeit war allerdings, gründlich aufzuräumen und die benötigten Teile von den unwichtigen zu trennen.“

SOZIALES ENGAGEMENT Seit Ende Juni funktioniert nun die Säge wieder. Auf dem Vorplatz, der in Zukunft auch als Schauraum dienen soll, sind ein originell gestalteter Wassertrog aus Holz und ein traditioneller Steckenzaun zu sehen. Außerdem ist eine mobile Säge vorhanden: „Dadurch bin ich flexibel, wenn jemand viel Holz hat, kann ich dann direkt vor Ort arbeiten.“ Flexibel war der innovative Lecher jedoch immer schon, davon zeugt seine umfassende Studien- und Berufslaufbahn. Zudem ist ihm soziales Engagement wichtig: „Ich bin seit 16 Jahren bei der Feuerwehr, das war drei Wochen vor dem Hochwasser. Dadurch war ich dann sogleich voll integriert, seit 2014 bin ich Kommandant. Früher war ich viel unterwegs, so habe ich auch ein Auslandssemester während des Studiums in Südkorea absolviert. Durch diese Erfahrungen ist mir bewusst geworden, was Lech Zürs alles zu bieten hat. Ich wohne sehr gerne hier und bin froh, wenn ich mich auch ins Gemeinwesen einbringen kann.“

Reinhold Bilgeri bei der Lesung aus seinem neuen Buch „Die Liebe im leisen Land“.

Fotos: Monika Bischof

Die Gastgeber des Hotels Stäfeli: Gitti und Heinz Birk, Stephanie Birk und Thomas Krichbaum.

LESEN IN LECH

Der Vorarlberger Autor, Filmemacher und Musiker Reinhold Bilgeri überzeugte mit einer Lesung im Hotel Stäfeli in Zug.

ZUG: „Für mich ist es immer ein Vergnügen, in Lech zu sein. Ich verbringe sowohl im Winter als auch im Sommer viel Zeit hier auf den Bergen. Lech ist einer der besten Plätze, um das Seelenheil zu kultivieren“, zeigte sich der Vorarlberger Musiker, Autor und Filmemacher Reinhold Bilgeri anlässlich seiner Lesung Anfang August im Hotel Stäfeli in Zug begeistert. „Lech ist zudem ein kulturelles Zentrum, das seine Ausdrucksform etwa im Literaricum oder Philosophicum Lech findet. Hier versammelt sich dann die Intelligenz aus ganz Europa.“ Reinhold Bilgeri las aus seinem neuesten Roman „Die Liebe im leisen Land“. Hierin geht es um ein Liebespaar, das sich nach fünf Jahren Ehe noch immer liebt und während des langen andauernden Lockdowns auf substanzielle Fragen stößt. Der Schauplatz ist New York, eine Stadt, zu der Reinhold Bilgeri viele persönliche Bezüge aufweist. Sowohl zu New York als auch zur Beziehung des Ehepaares zeigte der Autor viele Metaphern auf, wie beispielsweise „Die Fassaden fielen wie ein potemkinsches Dorf“ oder ganz existenzialistisch „Ekel und Sartre saßen neben ihm“. Die spannende Lesung wurde immer wieder mit musikalischen Elementen unterbrochen: „Für mich als Rock- und Jazzsänger ist es ungewöhnlich, sitzend zu singen.“ Für das zahlreich erschienene Publikum tat dies jedoch keinen Abbruch. Alle waren schlichtweg begeistert.

Gäste aus nah und fern: Andrea Schuler aus Lech und Marc Scheuermann. Merlin Strolz aus Lech bot eine wertvolle Unterstützung, Birgit Busch aus Meerbusch (D). Unter den Besuchern befanden sich unter anderem neben den Gastgebern Gitti und Heinz Birk sowie Stephanie Birk und Thomas Krichbaum, Burgi und Tochter Gertrud Walch, Andrea Schuler aus Lech, Birgit Busch, Marc Scheuermann aus Stuttgart und Merlin Strolz.

Burgi Walch und Tochter Gertrud Walch waren von der Lesung begeistert. GENIESSEN AUF „ARLBERGERISCH“ IM „FLEXENHÄUSL“ Unser Rezepttipp der Woche heißt: „Käsefladen“

FLEXENHÄUSL IM SOMMER OFFEN

Seit 25. Juni hat das Flexenhäusl für Sie geöffnet. Unser bewährtes Winterteam mit Hüttenwirt Peter, seiner Jacqueline und Küchenfee Gabi freut sich auf Ihren Besuch. Reservierungen für private Feiern, Partys, Jubliäen – jederzeit möglich.

Ein Gaumenschmaus ist unter anderen der „Flexenhäusl Käsefladen“. Am besten schmeckt der Käsefladen mit einem Dip aus Schnittlauch mit Sauerrahm. Versuchen Sie selbst das Rezept oder kommen Sie vorbei und genießen Sie das Original bei uns.

Flexenhäusl

Die wohl urigste Hütte unübersehbar am höchsten Punkt des Flexenpasses an der europäischen Wasserscheide.

Tel. +43 5583 4143 www.edelweiss-arlberg.at

Öffnungszeiten:

Mittwoch bis Sonntag 11 bis 17 Uhr Freitag & Samstag abends bis 23 Uhr

FLEXENHÄUSL KÄSFLADEN

Zubereitungszeit: 40 Minuten | Backzeit: 25–30 Minuten bei 170 Grad Heißluft

ZUTATEN FÜR DEN TEIG 300 g Weizenmehl glatt 150 g Butter 1 Prise Salz 1 Ei (Größe M) =Mürbteig ohne Zucker (optional ein wenig Hefe)

ZUTATEN FÜR DEN BELAG

2 Stück Zwiebeln Butter zum Rösten 400 g Bergkäse

ZUTATEN FÜR DAS TOPPING 150 ml Milch 150 ml Rahm 2 Eier Salz, Pfeffer und Muskat

ZUBEREITUNG Alle Teigzutaten mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder des Handmixers zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig von Hand zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und ungefähr 1 Stunde im Kühlschrank rasten lassen.

Zwischenzeitlich für den Belag die Zwiebeln in Ringe schneiden und in Butter goldbraun rösten. Den Teig ca. 5 mm dick ausrollen, an den Rändern aufstellen und Käse und Zwiebel darauf verteilen.

Milch, Rahm, Eier mit Salz, Pfeffer und Muskat verquirlen und über den Belag gießen. Bei 170 Grad Heißluft im Backrohr ca. 25 bis 30 Minuten goldbraun backen

TIPP Dazu passt ein Dip aus Sauerrahm, Schnittlauch, Salz und Pfeffer.

SOMMERLICHER APERITIF um die Wartezeit zu verkürzen

Ein Cocktailglas halb voll mit Eiswürfeln 2 cl Gin 1/8 l Soda 1/8 l Pink Grapefruit Saft 1 Rosmarinzweig

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