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10. Juli 2015
ARLBERG.AT-INTERVIEW. Kristl Moosbrugger und Dr. Diether Fink
Große Unterstützung für Nepal aus Lech Kristl Moosbrugger und Dr. Diether Fink vom Verein „Nepalimed“ im Interview.
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8 arlberg.at • Die Zeitung für Lech und Zürs
Der nepalesische Doktor Ram Shrestha, der in Österreich studiert und seine Facharztausbildung gemacht hat, gründete im Jahr 1996 mit großer Unterstützung des Vereins „Nepalimed“ das Dhulikhel Hospital in Nepal, nahe Kathmandu. Kristl Moosbrugger vom Hotel Post in Lech und Dr. Diether Fink sprechen im Interview darüber, wie es zu dem Projekt kam und wie sich das Krankenhaus in den letzten Jahren entwickelte. Erst kürzlich konnte durch eine Aktion der Raiffeisenbank Lech mithilfe großzügiger Spenden der Lecher Bevölkerung rasche Hilfe nach der Erdbebenkatastrophe geleistet werden. Wann ist denn das Projekt in Nepal entstanden und wie kam es dazu? DR. DIETHER FINK: Begonnen hat alles damit, dass Dr. Ram Shrestha aus Nepal seine Ausbildung für Allgemeinchirurgie 1986 im Krankenhaus in Feldkirch angefangen hat. Es war damals nicht leicht, einen Arbeitsplatz zu bekommen, aber durch etwas Unterstützung hat es geklappt. Seine ersten Schritte hat er bei mir in der Unfallabteilung gemacht, die ich damals geleitet habe. Schon damals hat er immer wieder sehr viel über Nepal und die medizinische Versorgung in seinem Heimatland gesprochen. Er wollte unbedingt etwas machen, denn auch seine Mutter ist bei seiner Geburt aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung gestorben. Wir haben ihn dabei natürlich unterstützt. Er hat die Ausbildung fertiggemacht und währenddessen haben wir überlegt, was man machen könnte. Primär war eine Erste-HilfeStation geplant, aber je mehr wir darüber gesprochen haben, desto größer wurde der Plan. So haben wir uns entschieden, gleich ein Spital zu bauen. Dr.
Kristl Moosbrugger aus Lech und Dr. Diether Fink engagieren sich nach wie vor für das Dhulikhel Hospital in Nepal.
Ram hat sich um einen Baugrund gekümmert. 22 nepalesische Bauern haben dafür auf ihren Grund verzichtet, der für sie eine wichtige Lebensgrundlage darstellt, und ihn uns zur Verfügung gestellt. Inzwischen haben wir hier Geld gesammelt, um die notwendigen wirtschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen. Durch Kristl Moosbrugger als Kassierin im Verein hat dann auch die wirtschaftliche Blüte des Vereins begonnen. Über ihre Kontakte und einen erfolgreichen Benefizabend haben wir am Schluss die Summe zusammengebracht, um das Krankenhaus zu realisieren. Aber auch Elmar Hagen aus Lustenau hat den Verein von Anfang an begleitet. Das Spital ist inzwischen in eine Stiftung umfunktioniert worden und gehört sozusagen ganz Nepal. KRISTL MOOSBRUGGER: Stimmt, wir haben immer wieder solche Benefizabende gemacht und konnten durch die großzügigen Spenden das Spital bezahlen. Im
Jahr 1996 wurde der Bau abgeschlossen und im November des Jahres dann offiziell eröffnet. Inzwischen hat sich das Spital unheimlich weiterentwickelt. Neben uns sind noch andere Vereine dazugekommen, die sich aus unserer Struktur entwickelt haben und dem Spital auch nach der Fertigstellung geholfen haben. Was ist nach der Fertigstellung passiert? DR. DIETHER FINK: Oft haben Patienten aufgrund der schlechten Wegverhältnisse kaum die Möglichkeit, in ein Krankenhaus zu kommen. Durch den Monsun werden ganze Straßen weggeschwemmt und sind nicht mehr befahrbar. So ist die Idee entstanden, 80 kleine Einheiten zu schaffen, die sich Filialen nennen und näher bei den Patienten sind. Es gibt eine Filiale mit eigenem Arzt, die anderen sind auf Krankenschwesterniveau und werden einmal in der Woche von einem Doktor vom Spital besucht, der dann die Patienten betreut.
KRISTL MOOSBRUGGER: Das Spital
hat sich seit der Eröffnung enorm entwickelt. Seit zehn Jahren ist es ein Universitätsspital, 800 Menschen sind dort mittlerweile beschäftigt. Vom Gärtner bis zum Chefarzt. Heute wird dort eine sehr moderne Medizin angeboten. Sehr hilfreich war, dass unser Verein in Österreich eine Erbschaft von einer Lehrerin gemacht hat. Für mich war das sehr viel Arbeit. Sie hat uns einige Sparbücher sowie ihr Haus und alles überlassen, das musste natürlich erst alles noch verkauft werden, aber aus dem Geld konnten wir eine Schwesternschule bauen. Um die 90 Krankenschwestern und -pfleger werden hier jedes Jahr aufgenommen und absolvieren die dreijährige Ausbildung, die einen sehr hohen Standard hat. Wie sind Sie denn eigentlich zum Verein gekommen, Frau Moosbrugger? KRISTL MOOSBRUGGER: Ich habe Dr. Ram im Krankenhaus in