Group-Fitness
und Beinen als Speichen und den Rumpf als Nabe, so ist schnell klar, dass das Rad nur rund läuft, wenn die Nabe fixiert und stabil ist. Des weiteren stehen Übungen im Vordergrund, die weitere Muskeln mit Stabilisationsfunktion ansprechen, wie etwa die Hüftstabilisatoren. Sind diese unzureichend ausgebildet, können sie die Ursache von Dysbalancen und Verletzungen sein. Als Resultat des Functional Traninig wird das körpereigene Aktivitätslevel (Dynamik) erhöht, die Kraftausdauer und Schnellkraft gesteigert, muskuläre Ungleichgewichte ausgeglichen, die Tiefenmuskulatur gestärkt, die Mobilität und Flexibilität verbessert sowie das Gleichgewicht und die Reaktionsschnelligkeit optimiert.
Warum Functional Training im Kurs?
im Kurs Spezialisierung. Im Breitensport könnte es die bessere Bewältigung alltagsspezifischer Bewegungen sein. Functional Training im Allgemeinen dient der Verbesserung der Leistungsfähigkeit in den Bereichen Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit. Es werden also nicht, wie im traditionellen Krafttraining, einzelne Muskeln isoliert trainiert. Auf die häufig sitzende oder angelehnte Position beim Krafttraining wird bewusst verzichtet. Stattdessen werden hauptsächlich mehrdimensionale, mehrgelenkige Bewegungsfolgen trainiert, in denen das Zusammenspiel mehrerer Muskeln an einer Bewegung verbessert wird. Die Basis des Functional Training bilden Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Zur Steigerung der Intensität und als Variationsmöglichkeiten bietet der Fitnessmarkt zahlreiche Hilfsmittel mit oft hohem Aufforderungscharakter. Insbesondere die Körpermitte, der Kern (auch Core genannt), spielt eine entscheidende Rolle im Functional Training, da so gut wie alle alltäglichen Bewegungen über die Rumpfmuskulatur stabilisiert werden. Stellt man sich den Körper als Laufrad vor mit den Armen
Fitness & Gesundheit 2-2012
Warum sollten nur Spitzensportler und Personal-Trainer-Kunden Nutzen aus den neuesten sportwissenschaftlichen Erkenntnissen ziehen? Die Vorteile des Functional Trainings gelten auch für Breitensportler im Fitnessstudio und sind zudem im Kursformat gut umsetzbar. Notwendige Voraussetzungen sind lediglich ein guter Boden und eine gute Luftzirkulation, ein qualifizierter Trainer und motivierte Teilnehmer aller Altersstufen, die über ein gutes Körpergefühl verfügen. Idealerweise sollten sie seit mehr als drei Monaten zweimal wöchentlich Kraft und Ausdauer trainieren und somit über eine solide Grundlagenausdauer verfügen. Für Einführungskurse reichen Hilfsmittel wie Minibands/Tubes, Steps, Pezzibälle und schwere Hanteln (mindestens 4kg) aus, die bereits zur Grundausstattung vieler Fitnessstudios gehören. In Fortgeschrittenenkursen empfiehlt sich der Einsatz zusätzlicher Hilfsmittel mit hohem Aufforderungscharakter für die Kursteilnehmer. Hierzu zählen z. B. Kettlebells, quick ladders, instabile Unterlagen (Balance Pad, BOSU Balance Trainer) oder TRX-Group-Fitness Suspension Training mitsamt Stangensystem.
Aufbau eines Kurses Beim Functional Training werden zunächst so genannte „Movement-Preps“ in Form eines dynamischen Flexibilitätstrainings (Functional Stretching) von 5-7 Minuten durchgeführt. Es folgen 5 Minuten der „Muscle-Activation“, bei der die Gesäßmuskulatur (Hüftstabilisatoren) aktiviert wird. Den Hauptteil bildet ein facettenreiches, intensives Krafttraining von 30 Minuten. Dieses besteht aus dreidimensionalen, mehrgelenkigen Übungen mit
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Katja Vera Dobat Katja Vera Dobat ist Sportwissenschaftlerin mit dem Fokus auf Sport mit Krankheiten, bzw. Training für alle Alters- und Leistungsstufen. Innerhalb ihrer 17 Jahre Berufspraxis hat sich Katja als Kursleiterin, Referentin und Personal Trainerin im Raum Bonn und Düsseldorf etabliert. Ihr Ziel ist immer die höchstmögliche Trainingsqualität nach den neuesten Erkenntnissen der Sportwissenschaften anzubieten. Seit Dezember 2011 Katja vor allem eine sportliche und passionierte Mutter. www.katjastroh.de