VERMITTLUNGSPROGRAMM ZUR ARBEIT DES EXIL ENSEMBLES
Die erste Produktion des Exil Ensembles auf der großen Bühne des Maxim Gorki Theaters, die im April 2017 Premiere feiert, ist flankiert von einem umfangreichen Workshop- und Fortbildungsprogramm, das sich vor allem an Schulklassen, Willkommensklassen, Schultheatergruppen und Lehrkräfte richtet. Dieses Programm wird auch während der Deutschlandtour des Exil Ensembles an den kooperierenden Theatern angeboten. Das Exil Ensemble wird gefördert aus Mitteln der Kulturstiftung des Bundes, der LOTTO-Stiftung Berlin und der Stiftung Mercator. Das Vermittlungsprogramm wird gefördert aus den Mitteln der Stiftung Mercator.
EIN SCHULPROJEKT ZU STÖREN
ENSEMBLE 60+ / DIE GOLDEN GORKIS
JUGENDCLUB / DIE AKTIONIST*INNEN
STÖREN HOCH ZWEI
DAS LETZTE ZIMMER
DU KANNST NICHT MEHR WARTEN?
29/30/März 19:00 Studio
Premiere 29/April 20:30 Studio
Premiere 15/Juni, 20:30 Studio
Zu Beginn dieses Schuljahres erhielten 32 junge Schüler*innen eine Videobotschaft: Die jungen Spieler*innen der Produktion Stören (Regie: Suna Gürler) sprachen ihnen eine Einladung aus: Was habt ihr zu den Themen Frau-Sein, Sexismus, medial geformte Körper- und Rollenbilder zu sagen? Was erlebt ihr? Was stört euch? Seit September 2016 haben sich die beiden Theaterkurse des 10. Jahrgangs des Hermann Hesse-Gymnasiums und des 12. Jahrgangs der Max Beckmann-Oberschule zu kritischen Begleiter*innen des Ensembles von Stören entwickelt. Gemeinsame Begegnungen und Auseinandersetzung über Fragen von Gender und Diskriminierung, über geteilte und unterschiedliche Erfahrungen standen im Mittelpunkt dieses Austauschs. Im März 2017 präsentieren die Schüler*innen nun ihre szenischen Kommentare auf Stören – zwei Präsentationen zu einem Abend zusammengefasst als potenzierte Störaktion.
Das letzte Zimmer ist eine spielerische Annäherung der Golden Gorkis an die letzten Dinge im Leben. Das Senior*innen-Ensemble umkreist darin das Unnahbare, das Spirituelle und das Faktische am gesellschaftlich tabuisierten Sterbeprozess. Es untersucht Tatsachen und Ängste, bewegt von den Fragen der näher kommenden eigenen Endlichkeit. Es entwickelt Testamente, sucht letzte Orte auf, schreibt Nachrufe, Biografien und Träume auf, singt, schweigt und horcht ins Unbeschreibliche. Was heißt es im Alter noch am Leben zu sein? Sie haben Kontakt zu Hospizen aufgebaut, Bestattungsunternehmen in die Proben eingeladen und sich mit Sterbehilfe auseinandergesetzt. Entstanden ist eine Collage um den letzten Tanz. So vermischen sich in Das letzte Zimmer Wirklichkeit mit Fiktion, Erlebtes mit Erhofftem, Schreie mit Flüstern. Das letzte Zimmer ist ein Versuch, das Nicht-Mehr-Sein zu berühren, ohne gänzlich darin zu verschwinden.
Das Warten hat ein Ende! Die Aktionist*innen, der Jugendklub am Gorki, kommen wieder zusammen. Das hilflose Hoffen auf bessere Zeiten macht sie verrückt und wütend. Getrieben von innerer Unruhe, stürzen sie sich gleichzeitig gespannt, voller Neugierde und Vorfreude auf das Jetzt. Die Welt dreht durch, alles stürzt ein. Kann man selber nur passiv dastehen und zugucken? Gemeinsam wollen sie herausfinden, wie sie die Gefühle, die sie in Spannung und Unruhe versetzen, nutzen können, um aus dem Warten heraus 2017 gemeinsam in Aktion zu treten! Ende der Spielzeit ist das Ergebnis ihrer Forschung im Studio zu sehen.
Gesamtleitung: Astrid Petzoldt Max Beckmann Oberschule: Claudia Kügele-Jeschal, Saskia Neuthe / Hermann Hesse Gymnasium: Eva Albert, Astrid Petzoldt
Leitung: Ron Rosenberg
Leitung: Theresa Henning Teilprojekt von »Willkommen anderswo III – sich spielend begegnen«, eine initiative des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Die Schulproduktionen entstehen im Rahmen des Kernprojekts von TUSCH – Theater und Schule und mit Förderung der Stiftung Mercator.
WEITERHIN IM PROGRAMM
In den spielplangebundenen Workshops erhalten Schüler*innen einen (Erst-)Kontakt mit Theater, seinen Mitteln und Themen. Außerdem ist weiterhin das Sonderprogramm zur Produktion Stören zu buchen: STÖRFAKTOR I Thematische Workshops / STÖRFAKTOR II Nachgespräche / STÖRFAKTOR III Materialmappe / STÖRFAKTOR IV Lehrer*innenfortbildung. Die Lehrer*innenfortbildung hat bereits im Januar 2017 stattgefunden; eine Dokumentation wird voraussichtlich im Sommer 2017 online gestellt. Die Gorki X-Vermittlungsangebote zu Stören werden gefördert durch die Stiftung Mercator.
KONTAKT GORKI X – SCHULE, CLUB, LABOR: Janka Panskus & Astrid Petzoldt / Tel. (030) 20221-315 / E-Mail: x@gorki.de