Sozialversicherungen Das Prinzip der Bismarck’schen Sozialversicherung gilt bis heute. Sozialversicherungen wie die Arbeitslosen- und Rentenversicherung sind gesetzliche Pflichtversicherungen für Arbeitnehmer, die der Staat zum Schutz seiner Bürger eingerichtet hat. Finanziert werden sie durch Beiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie Steuerzuschüsse. Im Gegensatz zu kapitalgedeckten Privatversicherungen, wie z. B. der privaten Krankenversicherung, sind die Sozialversicherungen umlagefinanziert: Das heißt, das eingezahlte Kapital wird nicht für den eigenen Bedarf angespart, sondern an die derzeitigen Anspruchsberechtigten ausbezahlt. Mit dem Nachteil, dass die finanzielle Last für die Beitragszahler wächst, wenn die Zahl der Bedürftigen steigt. So wie derzeit bei der staatlichen Rentenversicherung.
Beispiele für Sozialversicherungen für Arbeitnehmer: Gesetzliche Arbeitslosenversicherung Gesetzliche Kranken- und soziale Pflegeversicherung Deutsche Rentenversicherung Gesetzliche Unfallversicherung
Pflichtversicherungen Über die Sozialversicherungen hinaus schreibt der Staat eine Reihe von Haftpflichtversicherungen für bestimmte Risiken vor. Damit wird sichergestellt, dass ein Geschädigter nicht leer ausgeht, wenn der Verursacher nicht für den Schaden aufkommen kann.
Beispiele für Pflichtversicherungen in Deutschland: Kfz-Haftpflichtversicherung Berufshaftpflichtversicherung (für bestimmte Berufsgruppen wie Ärzte, Architekten, Notare, Rechtsanwälte, Steuerberater und Versicherungsvermittler) Hundehalterhaftpflichtversicherung (in bestimmten Bundesländern) Jagdhaftpflichtversicherung
Freiwillige Versicherungen Welche weiteren Versicherungen für Sie sinnvoll sind, entscheiden Sie selbst. Manche Versicherungen sind so wichtig, dass auch unabhängige Einrichtungen wie der Bund der Versicherten und die Stiftung Warentest sie empfehlen. Eine Besonderheit ist die Absicherung für den Krankheitsfall, die seit 2009 gesetzlich vorgeschrieben ist. Andere Versicherungen sind abhängig von Ihren Lebensumständen und Ihrem Sicherheitsbedürfnis. Die Entscheidung, welchen Versicherungsschutz man braucht, ist nicht einfach – mit diesem Themenheft wollen wir Ihnen eine Orientierungshilfe bieten.