Wohlgeschmack Mehreren Generationen von Berlinern ist die Gartenarbeitsschule Tempelhof-Schöneberg ein Begriff, denn sie existiert bereits seit 1922 und hat das Verhältnis vieler Großstadtkinder zur Natur geprägt. 1988 wurde sie um das Freilandlabor, im Jahr 2000 um den Tier- und Spielhof erweitert. Das Freilandlabor beherbergt auf ca. 10 000 Quadratmetern Biotope wie den Waldlehrpfad, das Moorbeet, die Kletterpflanzenabteilung und den Weinberg, um nur einige Beispiele zu nennen. Unabhängig von Alter und Schultyp werden interessierten jungen Leuten ab März eines jeden Jahres ökologische und botanische Zusammenhänge vermittelt. Die Unterrichtsangebote für alle Klassenstufen sind auf das Kennenlernen der Natur ausgerichtet und sollen möglichst viele Sinne stimulieren. Die Schüler kommen bis zur Ernte im Oktober in der Regel einmal pro Woche, um am Erlebnis Natur teilzuhaben. Da die Gartenarbeitsschule über ein Gewächshaus und beheizbare Räume verfügt, steht sie Schülern und Lehrpersonal auch im Winter zur Verfügung.
Bad Kreuznacher Winzer haben Rebstöcke gestiftet und angepflanzt Wie bereits erwähnt, befindet sich auf dem Gelände des Freilandlabors ein Weinberg mit einer Steinmauer zur Stadtautobahn und einem sanften Gefälle nach Süden, den die Schule in Zusammenarbeit mit dem Schöneberger Partner-Landkreis Bad Kreuznach errichtet hat. Initiator war der damalige Bezirksbürgermeister Rüdiger Jakesch, der Bad Kreuznacher Winzer dafür gewonnen hatte, Rebstöcke zu stiften und anzupflanzen. Auf 500 Quadratmetern stehen 200 Weinstöcke der Sorte „Riesling“; nach Aussage von Gartenmeister Manfred Höppner eine der wertvollsten Weinsorten, die den Ruf des deutsches Weines im In- und Ausland begründet hat. Zwar musste im Laufe der Jahre dieser oder jener Rebstock nachgepflanzt werden, aber die Gesamtmenge von rund 200 Stöcken ist konstant geblieben. Der Ernteertrag pro Jahr liegt bei durchschnittlich 350 kg, was in etwa 350 Flaschen Wein entspricht.
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