BVMW
Der Mittelstand. | 2 | 2016
News „Wie wollen wir es schaffen?“ Über 450 hochrangige Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung folgten der Einladung des BVMW Thüringen zum traditionellen Neujahrsempfang in das Atrium der Stadtwerke. Im Mittelpunkt der Grußworte, Ansprachen und der Diskussion stand die Frage „Welche Aufgaben stehen vor Wirtschaft und Gesellschaft, damit die Integration der Flüchtlinge gelingt?“.
In der vom Wirtschaftsredakteur der Thüringer Allgemeinen, Dietmar Grosser, moderierten Runde diskutierten Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), der Vorsitzende der regionalen Arbeitsagentur Kai Senius sowie die Unternehmer Frank Belkner und Helmut Peter über erste Erfah rungen in der Ausbildung von Flüchtlingen und der Praktikumseinsätze.
BVMW-Jahresauftakt am Neckar
BVMW-Repräsentant Dr. Ulrich Köppen; Ines Aufrecht, Leiterin der Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart und Mario Ohoven beim Jahresauftakt des BVMW im Stuttgarter Rathaus (v. li.).
Ganz im Zeichen der baden-württembergischen Landtagswahl stand der diesjährige Jahresauftakt des BVMW in Stuttgart. Präsident Mario Ohoven begrüßte die 200 Gäste im Sitzungs saal des Rathauses. Neben lobenden Worten für die bis zum März regierende grün-rote Landesregierung, fand er auch kriti sche Worte. So kritisierte er die ideologisch geprägte Bildungs politik, aber die Russland- und Flüchtlingspolitik der Kanzlerin. Als Gastreferentin sprach Prof. Ursula Schwegler über den Zu sammenhang von Vertrauen und Führung. Sie legte dar, dass kaum ein anderes Instrument wie die vertrauensbasierte Zu sammenarbeit sich so positiv auf die Bilanz auswirken würde. Landesbeauftragter Dr. Ulrich Köppen resümierte zufrieden: „Nach bereits fünf Jahren Mittelstandsauftakt im Stuttgarter Rathaus haben wir eine moderne Tradition mit großer Strahl kraft entwickelt.“
Foto: Michael Voigt
Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) bezog sich auf die Herausforderungen bei der Unterbringung der Flüchtlinge und richtete seinen Dank an die zahlreichen Helfer. Ministerpräsident Bodo Ramelow (DIE LINKE) appellierte an die Unternehmer: „Nur durch Arbeit gelingt die Integration!“ BVMW-Präsident Mario Ohoven legte den Schwerpunkt sei ner Rede auf das Investitionsklima und forderte ein Umdenken beim Russ land-Embargo. Das Gelingen der Integration bewertete er kritisch. Der Vi zepräsident und Amtschef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Michael Griesbeck, erläuterte die staatlichen Maßnahmen zur Beschleuni gung der Asylverfahren.
BVMW-Jahresempfang in Erfurt (v. li.): Günther Richter, BVMW-Landesgeschäftsführer; Bodo Ramelow, Ministerpräsident Thüringens und BVMW-Präsident Mario Ohoven.
Hamburger Mittelstand diskutierte mit Cem Özdemir über Mindestlohn Der Mindestlohn darf nicht dazu führen, dass kleine und mittle re Unternehmen geschwächt werden – das machten Jens-Uwe Veit, Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Melosch, Mitglied im BVMW, Jörg Lacher, Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse), und Patrick Meinhardt, BVMW-Leiter Politik, sowie Ingrid Hausemann, BVMW-Pressesprecherin für Ham burg, im Gespräch mit Cem Özdemir, dem Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen deutlich. „Der allgemeine gesetzliche Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro ist für unsere Branche völlig ausreichend,“ so Veit. bvse-Ge schäftsführer Jörg Lacher ergänzte, dass eine Reihe von Nach weiserleichterungen im Rahmen der Dokumentationspflichten für den gesetzlichen Mindestlohn gilt, aber nicht für Unterneh men, die unter den Branchenmindestlohn fallen. „Bei uns als Mit telständler fallen dadurch erhebliche Administrationskosten an“, betonte Veit. Foto: Patrick Meinhardt
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Ingrid Hausemann (BVMW), Jörg Lacher (Bundesverband Sekundär rohstoffe und Entsorgung), Jens-Uwe Veit (Melosch) und Grünen-Chef Cem Özdemir (v. li.).