EiNe kLeInE sTaDeLgEsChIcHtE Unzählige Heustadel inmitten der Wiesen und Felder prägten früher das Erscheinungsbild der Pinzgauer Landschaft. Heute in der „modernen Landwirtschaft“ sind sie größtenteils überflüssig geworden und nur mehr vereinzelt zu sehen. Die Stadel wurden meist quadratisch gebaut, die Größe ergab sich aus der üblichen Holzlänge. Doppelstadel waren eher selten. Befüllt wurden sie über eine Öffnung – die „Lauch“ – die mittels nummerierter Lauchenbretter verschlossen werden konnte. Die Vierlauchenstadel wurden vorwiegend im Gebirge errichtet und stellten eine Sonderform der Stadel-Bauweise dar. Sie wurden nur vereinzelt erbaut und sind heute nur mehr selten erhalten. Zum Unterschied zu den anderen Stadeln besitzt der Vierlauchenstadel vier Lauchen zum Befüllen und Entleeren des Heus. Diese Stadel wurden von mehreren Bauern geteilt und genutzt. Jeder Bauer hatte seine eigene Lauche, wo er seine Maht einbrachte und im Winter entnahm. Im Inneren war der Stadel ebenfalls aufgeteilt. So war eine klare Trennung des Heugutes möglich. Die ‚geschredelte’ Bauweise der Stadel hat sich – weil bewährt – seit Jahrhunderten nicht verändert. Die Stämme für die Seitenwände wurden mit Zimmermannhacken grob behauen, an den Eckverbindungen – den ‚Schrottköpfen’ – erkennt man noch heute die althergebrachte Bauweise. Gedeckt wurden die Stadel traditionell mit Schindeln, diese wurden mit Steinen beschwert. Die Neigung von 16 - 20 Grad dieser Leg- oder Schwerdächer ergab sich bei der Errichtung. Hier unmittelbar oberhalb der Vierlauchenhütte stand ein solcher Vierlauchenstadel, welcher schon im vorigen Jahrhundert errichtet und von uns und zwei anderen Landwirten geteilt wurde. Er wurde über Jahrzehnte hinweg für die Maht hier heroben genutzt und im Winter – wenn die Schneelage es zuließ – wurde das Heu mit dem „Fergl“ (Heuschlitten) hinunter zum „Oberhohenbauer“ gebracht. So konnten mehr Tiere im Stall gehalten werden, als es die Ertragslage der Wiesen rund um den Bauernhof ermöglichte.
Kartenzahlung ab einer Mindestkonsumation von € 20,-
www.vierlauchen.at ·
Vierlauchenhütte Fam. Größig