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Künstler:innen gestalten marie-Postkarten

Kunstauf der Straße

Ab 11. Novmber werden Ihnen zehn Vorarlberger Künstlerinnen und Künstler auf der Straße begegnen. Wenn auch nicht persönlich, dann doch in Form ihrer Werke – im handlichen Postkartenformat, zum Verkauf angeboten von unseren marie-Verkäufer:innen im ganzen Land. „Wundrig-si“ und „güxla“ also unbedingt erwünscht!

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Text: Simone Fürnschuß-Hofer

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{güxla}

Kunstkarten #1 | 2022 Am Anfang war das Wort: Zehn renommierten Vorarlberger Künstlerinnen und Künstlern haben wir 15 typische Vorarlberger Mundart-Begriffe zur Auswahl gestellt und sie gebeten, sich davon künstlerisch inspirieren zu lassen. Ihre Assoziationen dazu durften wir in Postkartenformat festhalten und vervielfältigen. Ab 11. November wird es die daraus entstandenen Kunstkartensets mit jeweils zehn Motiven um 8 Euro auf Vorarlbergs Straßen zu kaufen geben – beim marie-Verkäufer bzw. bei der marie-Verkäuferin Ihres Vertrauens. 50 Prozent des Verkaufspreises gehen wie immer an unsere Verkäufer:innen.

G‘höriges Arrangement

Roland Adlassnigg, Doris Fend, Tone Fink, WolfGeorg alias Georg Fitz, Marbod Fritsch, Barbara Anna Husar, Christine Lederer, Claudia Mang, tOmi Scheiderbauer und Bianca Tschaikner haben sich der künstlerischen Auseinandersetzung gestellt. Wer sich welchem Wort widmet und ob schlussendlich Begriffe mehrfach verwendet werden, ob damit eher typografisch oder bildlich gearbeitet wird, Skulpturen oder Zeichnungen entstehen, haben wir zur Gänze den Kunstschaffenden überlassen. Entstanden ist daraus ein wunderbares Arrangement vielschichtiger künstlerischer Interpretationen. Detail am Rande: Dass dabei der Begriff „g‘hörig“ die Hitliste anführt, wundert nicht – löst doch das Attribut bei Vorarlberger:innen eine höchst ambivalente Gemengelage an Gedanken und Befindlichkeiten aus.

Danke

Als Medium, das immer wieder das Verbindende – gerade auch im Anderssein – sucht, möchten wir mit diesem Projekt Brücken zwischen Kunst, Tradition und sozialem Engagement schlagen. Initiativen wie diese kämen allerdings nicht zustande ohne Partner:innen aus der Wirtschaft. Ihr Ja zum Projekt hat neben der finanziellen Erleichterung immer auch ermutigende Kraft. Dafür sagen wir an dieser Stelle insbesondere der illwerke vkw als Hauptförderin des Projekts vielen herzlichen Dank. Für die Druckkostenbeiträge danken wir außerdem den Firmen Getzner Textil und Haberkorn, der Fachhochschule Vorarlberg und den Vorarlberger Raiffeisenbanken.

Wir erhoffen uns, mit diesem Produkt unseren Verkäufer:innen ein Zusatzeinkommen bieten zu können, genauso wie Vorarlbergs Kunstschaffen eine Öffentlichkeit abseits gewohnter Zielgruppen. Mit Kunstkarten, die Sie anregen, irritieren und gerne auch amüsieren dürfen – und Sie vielleicht gar zum einen oder anderen Postkartengruß inspirieren.

v kw /Marce l Hagen © ill we r k e

Begriffe, die wir zur Auswahl gestellt haben: Wir danken den Künstler:innen!

allpot | diasas | gigagampfa | enaweg | g’hörig | Güggalar | güxla | Kehrwüsch | d’Lüt | momol | Net lugg lo! | Schnorrawaggli | Schrunda | verbärmscht ha | wundrig

„Das Kunstkarten-Projekt der marie verbindet heimische Künstler:innen, typisch Vorarlbergerisches und soziales Engagement auf so sympathische und natürliche Weise, dass es uns sofort begeistert hat.“

Andreas Neuhauser, Leiter Kommunikation illwerke vkw

© Ul ri ch S ch w e n d ing er Roland Adlassnigg Doris Fend Tone Fink WolfGeorg alias Georg Fitz Marbod Fritsch Barbara Anna Husar Christine Lederer Claudia Mang tOmi Scheiderbauer Bianca Tschaikner

© pri vat

„Gigagampfa erinnert mich an meine frühe Kindheit in Götzis. Später in Oberösterreich, wo ich einen Großteil meiner Schulzeit verbrachte, hieß dasselbe ‚Wippen‘. Dialekte sind teilweise wie Sprachen, die eigens erlernt werden müssen.“ Doris Fend, Künstlerin

„Diasas heißt auf Hochdeutsch übersetzt: „das Andere“. „Das Andere“ ist als Künstlerin, Philosophin und Mutter von großer Bedeutung für mich.“ Claudia Mang, Künstlerin

© pri vat © Fl ori an K o l l e r

„Diese breite Palette von völlig verschiedenen Arbeiten macht doch genau die Qualität der Serie aus und steht so für die große Diversität, die uns als Menschheit als eine Familie ausmacht und die die marie so schön hochleben lässt." tOmi Scheiderbauer, Künstler

„Die Begriffswahl war eine leichte: als Künstler entspricht man mit seinem Lebensstil nicht unbedingt dem alemannischen Lebensideal (schaffa, schaffa…), d.h. es braucht da schon einen langen Atem, das eigene Leben als „ghörig“ zu akzeptieren. Die aktuellen LGBT-Debatten inspirierten mich dann, den traditionellen Begriff „GHÖRIG“ mit einer offenen, anderen Lebensführung zu kombinieren. Dieser Kontrast schafft Diskussionspotential. Und dieses Statement dann als Karte zu erhalten, erhöht dieses noch.“ Marbod Fritsch, Künstler

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