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A photograpic mash-up by HM’s photo students

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Vorwort “Viel Spiderman diesmal. Ein bisschen israelische Madonna. OP-Technik und großelterlich Domizile. Wenn das kein rundes Bild ist. Wer die Anfangsbuchstaben aller Nachnamen in dieser Ausgabe in alphabetischer Reihenfolge zusammensetzt, erhält das Wort -Bcegglosssw-. Neben mir saß gerade ein Typ, der mich gebeten hat, mich einen Tisch weiter weg zu setzen, weil mein Tippen ihn so sehr ans Büro erinnern würde, dass er unmöglich entspannen könne. Danach hat er seine schlechte Laune an seiner Freundin ausgelassen und damit hat er sich hier definitiv einen Platz verdient. Auch wenn sein Name unbekannt bleiben wird, so wird seine ruhmreiche Geschichte in die Analen dieses Blattes, das noch nie Papier gesehen hat (darf man dann überhaupt von einem Blatt reden?), eingehen. Man sollte -eingehen- übrigens nicht durch Komma und Punkt und unnötige Einschübe vom Rest des Satzes trennen. Das klingt für sich allein einfach nicht gut. -eingehen-” M.O.Q ist ein Gemeinschaftsprojekt der Studenten des Studiengangs Fotodesign der HS München. Eine Schirmherrschaft Seitens der HS, des Fachbereiches Design oder einzelner Lehrender oder Mitarbeiter besteht nicht. Eine eventuelle Erweiterung auf alle Studenten der Fakultät Design ist angedacht. M.O.Q versteht sich als Werkschau und Forum außerhalb des Unterricht und des darin festgelegten Regelwerks. M.O.Q entsteht ohne Redaktion. Jeder Autor ist alleine verantwortlich für die von ihm eingereichten Seiten und deren Inhalt. Jedem Autor stehen maximal 3 Doppelseiten zur Verfügung. M.O.Q ist ein Experiment

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Otger got here / Bastian Beuttel

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Otger got here / Bastian Beuttel

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Michael Compensis / michael.compensis.de


Michael Compensis / michael.compensis.de

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Michael Compensis / michael.compensis.de

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Spiderboy / Mina Esfandiari

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Lisa, 2009 / Veronika Galli

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No Titel, 2009 Veronika Galli

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Killesberg Aussichtsturm/ David Gruber


Killesberg Aussichtsturm / David Gruber

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Killesberg Aussichtsturm/ David Gruber


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Killesberg Aussichtsturm/ David Gruber


Killesberg Aussichtsturm / David Gruber

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im Lande Abrahams Text: Ariane von Dewitz / Fotos: Sebastian Linder

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Lieber Mortimer, hier kannst Du sehen: Das Militär hat den Befehl, alles zu zerstören. Ein paar Bulldozer walzen über das Gelände, zwischen den Olivenbäumen hindurch, es knartzt und splittert, schrilles Geschrei ertönt. Nach fünf Minuten ist alles vorbei, das Militär zieht wieder ab, Verzweiflung und Stille bleiben. Unserem Filmteam bietet sich nach der “Aktion” das übliche Bild: Verbogenes Wellblech, Styropor-Brösel und die grossen Sperrholz-Splitter, Reste notdürftig zusammengenagelter Hütten, viel Matsch und Chaos. Dazwischen überall schockierte, wütende Menschen.

Sie sind über Jahrzehnte von verschiedenen israelischen Regierungen unterstützt worden: Die meisten Siedlungen haben mittlerweile eine umfangreiche Infrastruktur, eine gute Versorgung mit Elektrizität, Wasser und eigenen Straßen. Einzig Politiker und die Armee könnten all die Radikalität stoppen. So wie 2005 in Gaza, als eine ganze Siedlung mit Gewalt aus palästinensischem Gebiet abgezogen wurde: 7000 Menschen hat das Militär damals aus ihren Häusern getragen. Doch seitdem agieren die meisten Siedler noch fanatischer, würden sich das nicht wieder gefallen lassen – im Zweifel sogar einen Bruderkrieg in Kauf nehmen.

Natürlich waten wir investigativ durch die Haufen verstreuter Habseligkeiten, halten mit der Kamera drauf. Totale, Close, Schnittbilder, Antextbilder. Natürlich sind wir mal wieder mittendrin für die deutschen Zuschauer, begucken und filmen die von den Medien als “radikale Siedler” titulierten Menschen, die gerade ihren “illegalen Aussenposten” verloren haben, ihre neue Heimstatt, die sie sich mal eben auf palästinensischem Farmland errichten wollten.

Hinzu kommt: Armee und auch politische Institutionen sind immer mehr durchwachsen von entschlossenen Siedlern, die schleichend Macht und Kontrolle übernehmen. Sie breiten sich aus, vermehren sich, terrorisieren ihre palästinensischen Nachbarn, provozieren die internationale Gemeinschaft – und bedrohen so die moderne säkulare Zivilgesellschaft Israels in ihrer Existenz, zersetzen jegliche Hoffnung auf Frieden.

Das ganze TV-Team konzentriert sich auf die jungen Radikalen, die sich ob der gar nicht willkommenen Medienpräsenz plötzlich ganz souverän und erwachsen benehmen. Einige haben auf dem schmutzigzerfetzten Sofa Platz genommen, ignorieren dabei gekonnt die Trümmer ihrer Besitztümer für die Kamera und speisen betont lakonisch ihre vom Gaskocher matschig gekochten Spaghetti pomodoro.

“Was sollen wir denn tun gegen dieses Krebsgeschwür unseres Landes?”, werde ich häufig in Diskussionen mit verzweifelten liberalen Israelis in Tel Aviver Bars angeherrscht. Zu Recht. Was würde ich tun? Auf Friedensdemos gehen, Palästinensern in Hilfsprojekten meine Solidarität bekunden, politische Basisarbeit leisten und provokante Plakate an öffentliche Wände kleben? Oder ab und zu einen Siedler in der Jerusalemer Altstadt anschreien? Schön, aber bekehre ich damit auch nur einen einzigen dieser Fanatiker im Westjordanland? Naiv, das zu glauben.

Ein absurdes Bild, dass sich mit all den Gerüchen und Farben, all diesen Widersprüchen für immer ins Gedächtnis brennt. Die Frauen hüllen ihre Beine in lange Blumen-Röcke, auf den Kopf binden sie sich lose Tücher, die Männer, in Leinenhosen und hellen Hemden, haben einen langen Bart und auf dem Kopf eine gehäkelte Kippa, an den Schläfen tragen sie Locken. In ihrer verspielt bunten Kluft erinnern sie mich an Hippies, jene Gruppe, die zu einer früheren Zeit zum Sinnbild des Friedens geworden ist. Doch diese Jugendlichen kämpfen nicht für den Frieden, sondern für ihr Land, wenn nötig mit Gewalt. “Es gehört uns, es ist uns von Gott versprochen”, erklären sie mir mit feurigem Blick und roten Wangen in einem kurzen Interview. Dass die Olivenbäume um ihren Outpost herum den Lebensunterhalt für ihre palästinensische Nachbarn darstellen, das ignorieren sie hartnäckig. Genauso wie die wiederkehrenden Bulldozer-Besuche: Immer wieder bauen sie ihre Hütten auf. Splitter für Splitter, Stück für Stück. Es sind Kinder, die schon in grossen etablierten Siedlungen aufgewachsen sind und nun in pubertärem Grössenwahn ihr eigenes Heim gründen wollen. Ein paar Fakten: Die ersten Siedlungen baute man direkt nach dem Sechs Tage Krieg 1967 in den eroberten Gebieten, die erste nannte man Gutz Etzion. Heute gibt es in Israel bereits rund 300 000 Siedler.

Was bleibt also? Die Resignation und das Warten auf die Zukunft – wie auch immer sie aussehen mag. Man trinkt und rockt in möglichst lauten Clubs, frühstückt sich tagsdrauf den Kater aus dem Bauch und spielt Beachball am Strand von Tel Aviv. Der Tanz auf dem Vulkan: Das ist es wohl, was bleibt. Mein Lieber, es war mir ein Bedürfnis, all diese Gedanken mit Dir zu teilen, über das Land, welches für viele so heilig ist, aber schleichend durch Gewalt und Sturheit entweiht wird. Bis bald, Deine Ariane

Ariane von Dewitz, arbeitet als Jounalistin im ARD Studio Tel Aviv



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PHOTOS: Jonas Opperskalski

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PHOTOS: Jonas Opperskalski

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PHOTOS: Jonas Opperskalski

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Aniela Schafroth “We can’t go back, that’s why it’s hard to choose. We have to make the right choice. But as long as we havent’t decided, everything remains possible.” from the film “Mr. Nobody”


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m.o.q. 5 seite 37 Š evelyn z. by aniela schafroth


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“I’m not afraid to die, I’m afraid I havn’t been alive enought.” Mr. Nobody


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Andere Heimat, 2009 / Jakob Schmitt



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Andere Heimat, 2009 / Jakob Schmitt



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Andere Heimat, 2009 / Jakob Schmitt



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Andere Heimat, 2009 / Jakob Schmitt



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Andere Heimat, 2009 / Jakob Schmitt


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Julian Schulz


fun I / Regina Sebald d. C.

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fun II / Regina Sebald d. C.

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“Der Geist verhält sich zum Wort wie das Licht zur Gestalt.” Andreas Tenzer

Susanne Wernicke

- Lochkamerabild auf ORWO-Film

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Es ist nicht der/die/das beste/r Blog/Magazine/Website/Forum/PDF aber es ist der/die/das beste/r Blog/Magazine/Website/Forum/PDF den/die/das wir momentan haben. W.C.


m.o.q. 5 01/10 Impressum und Kontakt David Beger Bastian Beuttel Michael Compensis Mina Esfandiari Veronika Galli David Gruber Sebastian Linder Jonas Opperskalski Aniela Schafroth Jakob Schmitt Julian Schulz Regina Sebald Susanne Wernicke

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