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KLEINEN DIE GROSSE LAST NEHMEN

Ursula Molitschnig, Leitung Rainbows Steiermark

KLEINEN DIE

GROSSE LAST NEHMEN

Was tun bei einer Scheidung oder Trennung, wenn die eigenen Emotionen im Weg stehen und das Kind möglicherweise darunter leidet? Rainbows Steiermark hilft.

Über viele Jahre hat Ursula Molitschnig bei Rainbows Steiermark die Elternberatungen und Gruppen zum Thema Scheidung durchgeführt. Mittlerweile hat sie die Landesleitung von Rainbows Steiermark übernommen. Ihr Team unterstützt Eltern, Kindern und Jugendliche bei den sensiblen Themen Trauer, Scheidung und Trennung – ein Job, der sehr viel Einfühlungsvermögen erfordert. ”Einvernehmlich ist zwar ein schönes Wort, das heißt aber leider nicht, dass die Beteiligten gut miteinander auskommen.” Scheidungen und Trennungen lösen bei allen Beteiligten viel Stress aus, erklärt Frau Molitschnig. In den meisten Fällen sei so etwas mit sehr vielen Emotionen und Streitenergie beladen, und das sei absolut verständlich. ”Es ist ein Abschied vom eigenen Lebensskript.”

Ebenen trennen

Wenn gemeinsame Kinder mit ins Spiel kommen, werde es noch schwieriger, weil die persönlichen Konflikte der Eltern oft auf das Kind übertragen werden. „Die Entscheidung, wer wann wo die Kinder bekommt, ist keine leichte und diese Diskussion belastet die Kinder schwer, auch wenn sie das nicht so zeigen mögen.“ Es komme leider oft vor, dass Eltern bewusst oder unbewusst ihre Konflikte auf dem Rücken ihres Kindes austragen. Dabei gehe es dann meist um Emotionen ohne jede Sachlichkeit. „Häufig spielen Machtausübung und Verletzung eine Rolle – Kinder werden als Druckmittel eingesetzt - und es geht in dem Moment gar nicht um ihr Wohl“, sagt Frau Molitschnig. Erwachsene müssten lernen, die Paarebene und die Elternebene getrennt voneinander zu betrachten. „Nur weil jemand kein guter Partner oder keine gute Partnerin war, heißt das nicht, dass er oder sie ein schlechtes Elternteil ist – Kinder sehen andere Dinge in einem. Und sie verzeihen viel.“

Loyalitätskonflikte vermeiden

Im Zuge einer strittigen Trennung könne es passieren, dass den Kindern für sie überfordernde Rollen auferlegt werden, die sie schwer belasten. Sie werden zum „Geheimnistragen“, „Spionieren“ oder „Botschaften“ eingeteilt und geraten dadurch in einen massiven Loyalitätskonflikt. „Natürlich möchte das Kind niemanden ,verraten‘ oder sich auf eine Seite stellen“, sagt Frau Molitschnig. „Aber was soll es tun, wenn die Mama beim Besuch des Papas einfach nicht mehr die Türe öffnet? Oder wenn der Papa ständig nachfragt, mit wem sich die Mama gerade so trifft?“ Kinder seien leider leicht zu manipulieren und werden von den einzelnen Elternteilen oft zu „Verbündeten“ gemacht. „Das Gefühl, immer einen von beiden zu hintergehen, kann das Vertrauen stark beschädigen.“ Zusätzlich finde ein Kind im Umfeld der eigenen Familie kaum neutrale Personen, um sich auszutauschen oder die Validität seiner Empfindungen zu überprüfen. Es könne sich also mit all seinen Gefühlen an niemanden wenden und müsse immer aufpassen, dass es

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Brigitte Kreps

Lebenscoach und Beraterin Lastenstraße 22 • 8430 Leibnitz 0664/13 50 710 lebenscoach@stark-sein.at www.stark-sein.at

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Übergänge im Leben sind immer fordernde Lebensphasen. Ganz besonders bei einer Scheidung oder Trennung, da hier die eigenen Emotionen besonders stark involviert sind. Um zu Ergebnissen zu kommen, die einen guten Übergang in einen neuen Lebensabschnitt ermöglichen, ist es von großer Bedeutung, neben der rechtlichen Lage auch die eigenen Wünsche und Bedürfnisse – im Rahmen einer professionellen Beratung – zu hinterfragen. Ich, Brigitte Kreps, begleite Sie gerne in Ihr neues Leben.

Mag. Ingeborg Windhofer

Eingetragene Mediatorin für Familie, Wirtschaft und Behindertengleichstellung Reininghausstraße 1 – 7 8020 Graz • 0664/84 67 880 office@windhofer.co.at

BEZAHLTE ANZEIGE © BEIGESTELLT nichts Falsches sage, um keinen zu verletzen. Durch die unerträgliche Spannung und Schuldgefühle leiden Kinder massiv.

Hilfe holen! Wie kann ein solcher Verlauf im Trennungsfall vermieden werden? Eine externe Unterstützung biete die Möglichkeit, bei der Reflexion zu helfen, neue Sichtweisen und Blickwinkel aufzuzeigen und so mehr Verständnis zu schaffen – füreinander und auch für die Situation des Kindes. „In unseren Beratungen lernen die Leute, ihre Bedürfnisse auszudrücken. Bei den Gruppensitzungen erleben wir einen regen Erfahrungsaustausch. Das berührt und bringt viele zum Nachdenken über ihr eigenes Verhalten.“ Auch die Paarberatungen werden gerne in Anspruch genommen, sagt Frau Molitschnig. Oft sei Eltern, die mitten in der Verarbeitung der beendeten Beziehung stecken, gar nicht bewusst, was sie durch ihr Verhalten bei ihren Kindern auslösen.

Das Kind unterstützen Für die Kinder selbst bietet Rainbows eigene Gruppensitzungen mit Wohlfühlatmosphäre an, in denen vertraulich darüber gesprochen werden kann, wie es ihnen geht. „Dem Kind Unterstützung zu geben, ist einfach das Wichtigste“, sagt Molitschnig. Obwohl es natürlich teilweise schockierend sei, was da alles ans Tageslicht komme, könne vor allem der Austausch deutlich entlasten. „Kinder haben ein ganz eigenes Verständnis füreinander“, sagt die Expertin. „Durch Gespräche können sie ihre Erlebnisse teilen, neue Wege lernen, mit der Situation umzugehen, vielleicht sogar zu Hause ihre Bedürfnisse auszudrücken und so neue Hoffnung zu schöpfen.“ Bei dieser Form der Beratung bekommen die Eltern zwar Einblicke in die Inhalte der Sitzungen – die Erzählungen der Kinder werden allerdings vertraulich behandelt.

Positive Entwicklung In dreißig Jahren seit der Entstehung von Rainbows kann bestimmt so einiges an Entwicklung beobachtet werden? „Meine Kolleginnen erzählen, dass wir früher meist nur Mütter bei uns sitzen hatten, mittlerweile kommt der Großteil der Väter mit.“ Das sei ein RiesenFortschritt, auch wenn die Rollenbilder in unserem Land noch relativ konservativ verteilt seien. „In vielen Fällen ist es im Bewusstsein der Leute nach wie vor so, dass das Kind automatisch an die Mutter gehen muss. Das gehört individuell angeschaut.“ Auf der anderen Seite beobachte man erfreulicherweise auch immer mehr Familien, die sich aktiv dafür einsetzen, dass die Kinder zu gleichen Teilen bei den einzelnen Elternteilen leben. Auch sachliche Formen der Trennung erlebe man also bei Rainbows. „Bei Paaren, die sich einfach ‘auseinander gelebt’ haben, herrscht oft ein besserer, weil neutraler Umgangston. Da gibt es schon mal weniger Streit und der wird dann auch nicht auf das Kind oder die Kinder übertragen.” Seit 2013 ist die sogenannte Paragraph-95-Beratung im Scheidungsfall für Eltern verpflichtend –

allerdings (noch) nicht bei unverheirateten Paaren, was Molitschnig kritisiert. Sie betont aber, dass heutzutage auch merklich mehr Paare ohne Trauschein eine Beratung von außen in Anspruch nehmen. Die Paar- wie auch Gruppenberatungen von Rainbows, die in der Steiermark von Mag.a Xenia Hobacher und ihrem Team gestaltet werden, können Druck herausnehmen und einen generell besseren Umgang der Beteiligten miteinander und der Situation fördern. Es sei also durchaus zu beobachten, dass sich viele Menschen auch nach der Trennung noch für ein weiterführendes Coaching entscheiden. Und solche Entwicklungen stimmen positiv.

DIE WICHTIGSTEN TIPPS!

RESPEKTVOLL, FAIR & INDIVIDUELL 1/4 SEITE

→ Externe Beratung in Anspruch nehmen → Paar- und Elternebene trennen → Das Kind unterstützen

Angebote von Rainbows Steiermark Elternberatung bei Trennung/Scheidung RAINBOWS-Gruppen Paarberatung, Elternberatung www.rainbows.at

BEZAHLTE ANZEIGE © BEIGESTELLT Paare, die mit meiner Unterstützung auseinandergehen, wollen Respekt und Fairness im Trennungsprozess. Sie möchten das Beste für die Kinder und einen Abschluss für sich, um neu durchzustarten. Deshalb Mediation. Warum mit mir? Finden Sie es im kostenlosen Erstgespräch heraus. Sie entscheiden, ob ich Sie achtsam und sicher durch diesen Prozess leiten darf. Telefon, Zoom oder Mail und am besten gleich!

Mag.a iur. Silke Pauritsch

Eingetragene Mediatorin, Juristin & Generationencoach 0677/635 19 736 post@streitwerkstatt.at www.streitwerkstatt.at