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Traumhaus am See

An der Uferpromenade des Attersees in Seewalchen konnte Bauunternehmer Norbert Hartl sein Traumhaus realisieren.

HAUS TRAUM

AM SEE

Direkt an der Uferpromenade in Seewalchen am Attersee realisierte Baumeister Norbert Hartl sein Traumhaus und setzte dabei auf eine klare architektonische Linienführung und den Alleskönner Dekton by Cosentino.

Text:

Ulli Wright

Fotos:

Schmid Baugruppe Holding GmbH

Mit seinem türkisblauen Wasser zieht der Attersee im oberösterreichischen Salzkammergut die Menschen seit jeher an, kein Wunder, dass auch Künstler wie

Gustav Klimt und Gustav Mahler den Reiz der

Landschaft und des Sees als Inspirationsquelle für ihre Kunst und Musik entdeckten. Und an diesem schönen Flecken Erde hat nun Bauunternehmer Norbert Hartl sein Traumhaus realisiert und als Baumeister auch gleich die

Umsetzung der Ideen von Architekt Christian

Frömel koordiniert. Und wenn man das moderne Haus betritt, merkt man sofort, dass der See absolut die Hauptrolle spielt, denn das stilvolle

Interieur zeichnet sich durch Minimalismus aus und lenkt so wenig wie möglich vom traumhaft schönen Panoramablick ab. Ob von der

Designercouch im offenen Wohnbereich, den beiden Terrassen im Unter- und Obergeschoss, ja sogar von der Badewanne aus, sieht man den Attersee. So lässt es sich wohnen.

Technisch ausgetobt

Um in dieser exponierten Lage direkt an der Uferpromenade in Seewalchen eine bestmögliche Lösung im Einklang mit der Gemeinde zu finden, wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Der Entwurf von F2 Architekten aus Schwanenstadt überzeugte mit klassisch moderner Formensprache. Der kubische Gebäudekern mit hellen, die Horizontale betonenden Elementen bestach durch zeitlos ästhetische Eleganz. „Auf das Wesentliche reduziert zu bauen, kann sehr anspruchsvoll werden. Wir haben uns hier technisch ziemlich ausgetobt“, schildert Norbert Hartl. Für die Gebäudehülle ließen sich der Bauherr und der Architekt Christian Frömel von der vorgehängten hinterlüfteten Fassade des Bürogebäudes Kap West in München inspirieren. Und auch in Sachen Material wurden mit Dekton neue Wege beschritten. →

Die Brüstung im Erdgeschoss schützt vor allzu neugierigen Blicken. Im Obergeschoss ist sie in rahmenlosem Glas ausgeführt und eröffnet ein weites Panorama. Hausbesitzer Bauunternehmer Norbert Hartl hat als Bauherr die reibungslose Umsetzung seiner Ideen bis ins Detail koordiniert.

Aber was ist das Besondere an diesem Material? Wir haben bei Oliver Reiter, dem Geschäftsführer von Cosentino Austria, nachgefragt: „Dekton besteht aus bis zu 20 natürlichen Mineralien, deren Partikel unter 25.000 Tonnen Druck komprimiert und bei 1.200° Celsius gesintert werden. So entsteht eine ultrakompakte Oberfläche mit herausragenden technischen und gestalterischen Vorteilen.“ Darüber hinaus gibt es das komplett anorganische Produkt in mehr als 50 Designs, es ist farb- und UV-beständig sowie frost- und fleckenresistent und kann daher innen wie außen eingesetzt werden.

Allrounder Dekton

Dekton wurde dem hohen Anspruch von Norbert Hartl, das gesamte Bauwerk in nur einer Materialität zu gestalten, voll und ganz gerecht. „Es kam an der Fassade, an allen Böden innen und außen, in den Bädern als Wandverkleidung und auch bei den Möbeln zum Einsatz, was durch die unterschiedlichen Materialstärken von vier bis 30 Millimeter möglich wurde“, erklärt der Hausherr. Um das Haus an der Uferpromenade vor allzu neugierigen Blicken zu schützen, wurde das gesamte Grundstück mit einem Brüstungsband umgrenzt. Das Stahlgeländer ist rundum mit strahlend weißem Dekton Zenith verkleidet und zeichnet sich durch eine hohe Robustheit aus. Denn anders als Aluminiumverbundplatten oder Naturstein widersteht das pflegeleichte Material vielen mechanischen Belastungen, Kratzern und Chemikalien. Selbst Graffiti lässt sich mit handelsüblichen Reinigungsmitteln einfach entfernen. Auch auf Abdeckbleche konnte bei der zwölf Zentimeter breiten Attika der Brüstung verzichtet werden, da Regenwasser einfach über die Dekton-Flächen zum Boden abgeführt wird oder verdunstet. Chillen mit Panoramablick: Die Böden im Wohnbereich und auf der Terrasse sind mit sandfarbenen großen Platten aus Dekton Danae ausgelegt.

Die Gestaltung des Interiors übernahm STEININGER. Der Ess- und Kochbereich mit einer monolithischen Kücheninsel wurde mit Dekton Zenith verkleidet.

Auch das Bad im Obergeschoss ist mit einem Dekton-Boden im Farbton Danae ausgestattet und bietet eine malerische Aussicht auf Schloss Kammer und die Alpen.

Lieblingsplatz Terrasse

Seinen Lieblingsplatz hat Norbert Hartl in seinem Haus, das er bereits seit geraumer Zeit bewohnt, gefunden. „Dieser befindet sich auf der oberen Terrasse mit Blick auf den Attersee“, erzählt er uns und auch ansonsten ist er vollauf zufrieden und würde nichts anders machen. „Durch die umfassende und aufwendige Planung und Detailerarbeitung konnten auch sehr komplexe und schwierige Bauabläufe ohne Probleme gemeistert werden“, so der Baumeister. Bautechnisch war mit Sicherheit die 260 Quadratmeter große Tiefgarage, die zur Gänze im Grundwasser gebaut wurde, die größte Herausforderung – und in Sachen Fassade war es die exakte Planung und Arbeitsvorbereitung für die großflächigen Fassadenelemente von Dekton.

Obwohl Dekton – preislich gesehen vom Material her und auch vom Aufwand bei der Verarbeitung – im obersten Segment angesiedelt ist, hat es den Hausbesitzer voll und ganz überzeugt. „In einer Lebenszyklus-Betrachtung ist das Material natürlich wieder sehr preiswert, weil es unheimlich langlebig und widerstandsfähig ist“, so Norbert Hartl. Am Abend lässt indirekte Beleuchtung die Konturen des Hauses erstrahlen. Die überdachte Terrasse, ausgelegt mit großformatigem Dekton Danae, bietet einen grandiosen Ausblick über den Attersee.

MEHR ALS EIN ZEITMESSER

Eleganz, Tradition und Spitzenleistung: Das sind jene Werte, für die der Schweizer Uhrenhersteller Longines seit dessen Gründung im Jahr 1832 bekannt ist. Seit 190 Jahren ist Longines vom Pioniergeist geprägt, den man auch in den neuen Modellen wiederfindet.

Auf mittlerweile 190 erfolgreiche Jahre Unternehmensgeschichte kann der Schweizer Uhrenhersteller Longines zurückblicken. 1832 im beschaulichen Saint-Imier gegründet, spiegelt die Uhrmacherkunst von Longines auch heute noch die verankerten Werte der Marke wie Tradition, Eleganz und Höchstleistung wider. Das Unternehmen verfügt zudem über langjährige Erfahrungen in der Zeitmessung bei sportlichen Wettbewerben. Mittlerweile gehört die Marke, die durch das Logo der geflügelten Sanduhr bekannt ist, übrigens zur Swatch Group, dem weltweit führenden Uhrenhersteller, und verfügt über Vertriebsfirmen in mehr als 150 Ländern.

Die Uhrmacher von Longines haben seit jeher Pionierarbeit geleistet. Ein Meilenstein ist dem Unternehmen unter anderem 1911 gelungen, als es mit der Entwicklung des ersten Armbandchronographen eine Revolution in der Welt der Uhrmacherei eingeläutet hat. 1925 hat Longines mit der „Zulu Time“ die erste Armbanduhr entwickelt, die in der Lage ist, die Ortszeit in die universelle Weltzeit umzurechnen.

Zu den beliebtesten Modellen zählt die „Longines Legend Diver Watch“, die Vintage-Design und modernen Look vereint. Es ist die Neuauflage einer Taucheruhr von Longines aus den 60er-Jahren und greift den markanten Stil des Originals perfekt auf. Im heurigen Jubiläumsjahr lanciert Longines auch ein neues Modell, das noch genauer als ein Chronometer ist: Die „Ultra-Chron“ tickt mit zehn Schlägen pro Sekunde. Das neue Hochfrequenzuhrwerk garantiert eine höhere Präzision und profitiert wiederum von der mehr als 100-jährigen Erfahrung, die Longines in der Fertigung von Uhrwerken mit hoher Schlagzahl vorweisen kann.

Die Uhren von Longines vereinen Präzision, Tradition, uhrmacherisches Know-how und Innovationsgeist. Wer sich für einen Zeitmesser aus dem Schweizer Traditionshaus entscheidet, weiß diese Werte zu schätzen. Und sie stehen immer für zeitlose Eleganz, weil sie eben mehr als nur ein Zeitmesser sind.

Sehr gefragt ist auch die „HydroConquest“, die sich im heurigen Jubiläumsjahr sportlich und in der neuen Größe mit einem Durchmesser von 39 Millimetern präsentiert. Diese Taucheruhren sind mit einem leistungsstarken Automatikwerk ausgestattet.

2022 wird mit der „Longines Spirit Zulu Time“ außerdem ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Zeitzonen-Uhr führt die lange Reihe von Präzisionsinstrumenten fort, die der Uhrenhersteller entwickelt hat, um einige der größten Pioniere bei ihren Heldentaten zu begleiten. Die „Spirit Zulu Time“ ist ein Bindeglied zwischen Historie und Innovation. Sie ist eine Hommage an den großen Erfahrungsschatz der Marke.

Longines Ultra-Chron Mechanisches Hochfrequenz-Uhrwerk mit Automatikaufzug, Siliziumspiralfeder, ca. 52 Stunden Gangreserve, einseitig drehbare Lünette mit Saphirglaseinsatz, wasserdicht bis 300 Meter; Preis: ab € 3.240. Offi ziell von TIMELAB zertifi zierter „Ultra-Chronometer“!

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Longines HydroConquest

Leistungsstarkes Automatikwerk, bis zu 72 Stunden Gangreserve, 39-mmEdelstahlgehäuse, einseitig drehbahre Keramiklünette, wasserdicht bis 300 Meter; Preis: € 1.750 bzw. € 1.950 für das Bicolor-Modell

Longines Spirit Zulu Time

Mechanisches Uhrwerk mit Automatikaufzug, Siliziumspiralfeder, 72 Stunden Gangreserve, 24-Stunden-Zeiger mit GMT-Funktion; 42-mm-Edelstahlgehäuse, einseitig drehbare Lünette mit schwarzem, grünem oder blauem Keramikeinsatz; wasserdicht bis 100 Meter; Preis: € 2.970 bzw. € 3.080 für das Stahl-Modell

HydroConquest XXII Commonwealth Games:

Als offi zieller Partner und Zeitnehmer der Commonwealth Games präsentiert Longines die HydroConquest XXII Commonwealth Games in diesem Jahr. Diese exklusive Uhr ist auf 2.022 Stück limitiert und bei Juwelier Schmollgruber in Ried erhältlich. Preis: € 1.780

The Longines Legend Diver Watch

Mechanisches Uhrwerk mit Automatikaufzug, Siliziumspiralfeder, Gangreserve: ca. 72 Stunden (42 mm Gehäuse), innenliegende Drehlünette; wasserdicht bis 300 Meter; Preis: € 2.400

DIE JUGEND IST MEIN

JUNGBRUNNEN

Es ist eine Win-win-Situation: „Senat der Wirtschaft“-Vorstandsvorsitzender, Geschäftsmann und Business-Angel Hans Harrer (74) teilt seinen reichen Erfahrungsschatz mit Start-ups und jungen Menschen. Im Gegenzug halten ihn deren enorme Energien und potente Ideen geistig fit.

Text:

Petra Kinzl

Foto:

Richard Tanzer

Vertrauen und Wurzeln aus dem Elternhaus in Saalfelden, die Ausdauer aus dem Langlaufsport: davon hat Hans Harrer am meisten für sein Leben profitiert. Die Laufbahn ist geprägt durch sein Wirken als Geschäftsmann, Projektentwickler und Business-Angel von Europa bis Westafrika. Heute hat er seine Lebensmittelpunkte in Salzburg und Wien, mit regelmäßigen Zwischenstopps in seinem Weingut, dem Klosterhof in der Wachau. Auch mit 74 Jahren ist der „Senat der Wirtschaft“-Vorstandsvorsitzende noch voller Elan im Einsatz, um für die Wirtschaft wichtige Weichen zu stellen. Was ihn jung hält, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt und welche Gamechanger es braucht, darüber haben wir mit dem unermüdlichen Denker gesprochen.

Als Geschäftsmann, Projektentwickler und Business-Angel können Sie viel Lebenserfahrung vorweisen. Wie ist Ihr Eindruck: Ist unsere Gesellschaft insgesamt auf einem guten Weg?

Wie ich es gerne ausdrücke, sind wir eine Gesellschaft der Nullen geworden. Leider haben wir es zugelassen – Corona war ja nur ein Brandbeschleuniger –, dass wir unsere Gesellschaft zu sehr abgerundet haben. Nullen haben keine Ecken. Wir brauchen aber wieder Menschen, die Ecken und Kanten haben.

Wie können wir das lernen und warum ist das so wichtig?

In einer Streitkultur mit Argumenten und Gegenargumenten können wir Ecken und Kanten zeigen. Das Abrunden dieser passiert nur durch die Angst, nicht zu gefallen. Angst ist immer ein Dealbreaker. Demokratie lebt vom Sich-in-die-Sache-Einmischen. Und wenn die Menschen sich nicht mehr einmischen, dann versagt unsere Gesellschaft. Demokratie lebt nicht dadurch, alles in eine Richtung fließen zu lassen, sondern sie lebt ganz extrem vom Widerspruch. Das ist auch sehr wichtig, um Innovationen hervorzubringen.

Sind Sie selbst einer, der gerne widerspricht? Gibt es einen Leitsatz in Ihrem Leben?

Ich sage immer: Wer mich so nicht will, wie ich bin, der soll mich anders nicht kriegen. Man sollte nicht jeden anpassen wollen. Ich möchte auch nicht „Everybody‘s Darling“ sein. In meinen vielen Jahren im Business habe ich verschiedene Kulturen kennengelernt – da ist es auch wichtig, zu zeigen, wer ich bin. Ich achte andere Kulturen, aber wenn es um die Sache bzw. das Souverän geht, dann muss ich mich um das Souverän kümmern. Und wenn du ein Unternehmen führst, kannst du auch nicht jeden Tag jedem →

Vertrauen und Wurzeln aus dem Elternhaus in Saalfelden, die Ausdauer aus dem Langlaufsport: davon hat Geschäftsmann und Business-Angel Hans Harrer am meisten für sein Leben profitiert.

gefallen. Ich achte den Menschen, indem ich bereit bin, mit ihm in ein Match zu gehen, ihn über einen kontroversiellen Dialog kennenzulernen.

In Dialog treten Sie besonders gerne mit jungen Menschen. Wie geben Sie Ihre Erfahrungen weiter?

In meinen Betrieben, in meiner Funktion im Senat der Wirtschaft, in Leadertalks, in Organisationen wie „das accent“, dem größten Hightech-Inkubator Österreichs in Wr. Neustadt, wo ich Vorsitzender des Vergabeausschusses bin. Da ist jede Ausschusssitzung für mich immer ein unheimlicher Flow. Menschen vor sich zu haben, die an ihre Idee glauben und unbeirrt und mutig in die Zukunft schauen – das sind Energien, die eine werteorientierte Demokratie befeuern. Davon kann man gar nicht genug haben. Es gibt Abende beim Heurigen oder im Wirtshaus, wo mir junge Leute ein Loch in den Bauch fragen können.

Betrachten Sie junge Menschen als Ihren Jungbrunnen?

Absolut. Die Energie junger Menschen hält mich jung. Sage mir, mit wem du verkehrst, und ich sage dir, wer du bist. Alt bin ich selber, ich möchte lieber mit jungen Menschen zusammen sein, von ihnen lernen und mit ihnen wachsen. Wir haben auch Verantwortung, im Rahmen einer Generationenallianz die Zukunft zu gestalten. Wenn die Erfahrung der Älteren mit der Strahlkraft und den Motivationseffekten der Jugend wie in einem Zahnrad ineinandergreift, dann gleicht das einem Kraftwerk.

Was hat Sie rückblickend am meisten geprägt?

Sicher ganz wesentlich das Elternhaus. Ich bin in Saalfelden in sehr einfachen Verhältnissen mit wunderbaren Eltern aufgewachsen, wo – was in der Kindheit so wichtig ist – Vertrauen geschenkt wurde. Ich habe mit zehn Jahren schon in den Ferien arbeiten dürfen. Bei einer Tante in Bruck an der Glocknerstraße, die ein Gasthaus und einen Bauernhof betrieb, konnte ich mir mein erstes eigenes Geld verdienen und so das Gewand für das ganze Jahr selber kaufen. Man kann sich vorstellen, wieviel Stolz in so einem kleinen Buben entsteht. Das, was du in der Jugend erlebst, das prägt dich dein ganzes Leben. Und eben auch für Leistung.

Gab es noch einen Ansporn, um Leistung zu erbringen?

Neben der Basis in der Familie ist der Sport ein unheimliches Vehikel für das Business. Ich begann früh mit Leistungssport, war im österreichischen Langlaufkader und gut in der Ausdauer. Ich bin heute noch ein Ausdauermensch, auch bei Verhandlungen. Ich habe mir antrainiert, mich konzentrieren und fokussieren zu können. Vielen jungen Leuten ist gar nicht klar, welches gigantische Auspowerpotenzial in jedem steckt. Wir rufen nur Bruchteile davon ab, weil Erziehung und Schule nicht auf Leistung und Werte ausgerichtet sind. Theoretisches Wissen ist schön, aber viel wichtiger ist Anwenderwissen. Um zu sehen, wie dieses Wissen wie eine Pflanze Wurzeln schlägt, bin ich auch so begeistert, mit Startups zu arbeiten.

Was sind drei wichtige Werte, die Sie Start-ups und jungen Menschen mitgeben möchten?

Ich bezeichne es als die für mich drei wichtigsten Währungen, die ich auch gerne in einem Dreieck aufzeichne: Resilienz, Empathie und Vertrauen. Wenn du diese drei Währungen in dir trägst und damit arbeitest, hast du ein unheimlich gutes Fundament für das Vorankommen im privaten, im gesellschaftlichen, im wirtschaftlichen und unternehmerischen Bereich. Das ist es auch, was ich jungen Menschen vermitteln möchte.

Wir leben in unsicheren Zeiten. Hat die Jugend Angst vor dem Scheitern?

Wir haben in unserer Gesellschaft keine Kultur des Scheiterns. Ich bewerte es als etwas Positives, wenn jemand scheitert. Jede Innovation lebt vom Scheitern, weil sie zigmal vorher nicht funktionierte, bis sie einmal funktioniert.

In einem Interview sagten Sie, dass Sie Ihre Akkus durch Weiterbildung aufladen – zum Beispiel jedes Jahr im Friaul bei einem wirtschaftsphilosophischen Symposium des Universitäts.Clubs Klagenfurt. Ist das Ihr Geheimnis von gesundem Älterwerden, indem Sie Ihren Geist fit halten?

Richtig. Das Training des Gehirns ist die beste Apotheke, sage ich. Ich glaube, es gibt wenige in meinem Alter, die sich wie ich noch mit Lernen beschäftigen. Ich selbst bilde mich mit Freude weiter, besuche Vorträge und Symposien, treffe mich mit Menschen, von denen ich lernen möchte. Ich freue mich über jedes kleine Steinchen, das ich für mein Lebensmosaik mitnehmen kann.

Warum sollten wir uns denn vermehrt der Philosophie widmen?

Für alle Wissensgrundlagen und Kulturen ist die Philosophie das Fundament gewesen. Philosophie ist auch Streitkultur. Ich muss ihre wunderbare Kraft, die von der Auseinandersetzung lebt, fördern.

Eine Auseinandersetzung erfolgt auch im „Senat der Wirtschaft“. Was sind aktuell die drängendsten Themen? Was wären notwendige „Gamechanger“?

Gamechanger in der Wirtschaft brauchen wir ganz gewaltige. An einigen arbeiten wir im Senat der Wirtschaft bereits seit Jahren. Etwa am für unsere Gesellschaft unheimlich wichtigen Projekt „Social Entrepreneurship Fonds“ – der erste Investmentfonds im deutschsprachigen Raum, der in Sozialunternehmen investiert. Mit einer Klimaallianz für Unternehmer begannen wir bereits, als das Thema noch niemanden interessierte. Wir waren im Senat die Ersten, die Energiegemeinschaften in Regionen forciert haben. Ein weiterer Bereich ist ganz entscheidend: Wir müssen eine Reform von Wirtschaftsrechten schaffen und arbeiten an einer Vereinfachung der GmbH-Gestaltung. Weiters braucht der österreichische Kapitalmarkt eine komplett andere strategische Ausrichtung, damit Unternehmen einfacher an die Börse gehen können. Betriebsübernahmen gehören vereinfacht. Da muss man partikularfrei, mit Lösungen die es bereits gibt, gemeinsam Zukunft gestalten. Da setzt der Senat an. Gamechanger – wir haben für alles schöne Begriffe, aber noch wichtiger ist das Tun.

Sie sind mit 74 Jahren weiterhin eifrig am Tun. Haben Sie noch Wünsche ans Leben?

Ich arbeite einfach gerne, mit Leib und Seele. Ich habe nur zwei Wünsche an den Herrgott: dass er mich gestalten lässt, bis ich in den Holzpyjama steige (lacht). Und ich wünsche mir, meine Kindlichkeit zu erhalten. Dieses natürliche Hinhören, Reden und Spüren.

Es gibt Abende beim Heurigen oder im Wirtshaus, wo mir junge Leute ein Loch in den Bauch fragen können.

SENAT DER WIRTSCHAFT

„Senat“ leitet sich vom Lateinischen ab (senatus: „Ältestenrat“) und war in der Römischen Republik das höchste Gremium. Es bedeutet, dem Establishment auf die Hände zu schauen und den Interessen des Volkes zu dienen. Der Senat der Wirtschaft Österreich versteht sich als treibende Kraft zur Gestaltung einer ökosozialen und zukunftsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft. Gegründet 2006 besteht er aus rund 550 Unternehmen und agiert unabhängig. Es werden Denkanstöße und Lösungsansätze für Unternehmer und politische Entscheidungsträger erarbeitet.

Modebewusste Männer rocken jetzt mit „Lockerl“ am Kopf. Egal ob große Locken Bewegung ins Haar bringen oder kleine Minilöckchen den Look aufregend machen – den neuen Trend gibt es in vielen Arten. Wir haben bei BUNDY nachgefragt und JA, die perfekte Frisur ist auch ohne eigene Naturlocken möglich. Und wer jetzt an „Schneckerl“ Prohaska denkt: Keine Sorge, die Top-Löwenmähne von heute gleicht kein bisschen der ehemaligen und allseits bekannten Frisur des ExProfikickers.

Je kürzer, desto besser – so lautete lange Zeit die Devise bei den Männern in Sachen Frisur, aber jetzt ist Zeit für frischen Wind im Haarstyling. Ganz aktuell erobern vor allem Locken die Männerwelt. Jene Herren, die mit Naturlocken gesegnet sind, können jubeln. Aber auch für den (großen) Rest der Herren ist dank Dauerwelle eine unwiderstehliche Lockenmähne möglich: Wichtig sind dabei der richtige Friseur, die passende Pflege und das ideale Styling.

Comeback Dauerwelle

Je nach Haarlänge hält eine Dauerwelle bis zu vier Monate. Neben der Dauerwelle ist auch die Volumenwelle groß im Trend! Mit dem passenden Schnitt und dem richtigen Styling kommen laut den Styling-Experten von BUNDY die Konturen des Gesichtes perfekt zur Geltung und schöne Lockerl bilden einen idealen Kontrast zu den männlichen Gesichtszügen. Wer sich „noch“ nicht über eine Dauerwelle traut, kann auch auf den Lockenstab oder einfach auf die altbewährten Papilloten zurückgreifen. Diese Hilfsmittel bieten sich auch super an, wenn man den Look vorher mal ausprobieren möchte, bevor man einen Friseurtermin bucht.

Der lässige Stufen-Bob (links)

Wer mit dickem, fülligem Haar gesegnet ist, findet im lässigen Stufen-Bob einen guten Begleiter. Dieser Schnitt kann einerseits das Volumen verstärken und der Frisur Form geben, andererseits das Gewicht der Haare reduzieren. Das Gute daran, man kann den stufigen Bob in mehreren Varianten tragen: Für den heißen Surferlook lässt man die Haare einfach wild ins Gesicht hängen, wenn es etwas vornehmer sein soll, ist die zurückgegelte Lockenfrisur ein guter Kompromiss zwischen schick und lässig.

Fringe Cut (oben)

Wer sich noch nicht ganz von seinem heiß geliebten Undercut trennen möchte, sollte sich dem sogenannten „Fringe Cut“ widmen. Bei der Trendfrisur sorgen die kurzen Seitenpartien dafür, dass Locken und Volumen noch mehr zur Geltung kommen. Die Frisur lässt runde Gesichtsformen noch etwas länger und schmäler wirken. Also endlich Schluss mit dem niedlichen Babyface. Das perfekte Styling gelingt laut BUNDY am besten, wenn man einfach die Haare der Stirnpartie leicht ins Gesicht fallen lässt. Und schon ist er fertig, der sexy Look mit Wow-Effekt!

JETZT KOMMT

DIE WELLE!

Text: Elisabeth Buchegger Fotos: BUNDI, Isabella Abel

DIE LÄNGSTE

Der Brenner Basistunnel (BBT), der Franzensfeste in Südtirol mit Innsbruck bzw. Tulfes in Nordtirol auf einer Gesamtlänge von 64 Kilometer verbindet, wird die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt sein. Ein einzigartiges Projekt, das wesentlich zur Wandlung der Mobilität in Europa beitragen soll.

VER

Unter dem Brennerpass entsteht die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt für den Güter- und Personenverkehr. Insgesamt umfasst das Tunnelsystem des BBT ca. 230 Tunnelkilometer.

Text:

Petra Kinzl

Fotos:

BBT SE

Ein neuer Verbindungsweg durch die Alpen: Unweit der italienischen Ortschaft Franzensfeste, im Eisacktal, befi ndet sich das südlichste Baulos des gesamten Projektes. Im Baulos „Eisackunterquerung“, das wir im Juni besuchen durften, sind die Vortriebsarbeiten nahezu abgeschlossen. Der Zufahrtstunnel und die Haupttunnel wurden bereits fertiggestellt, und auch die Verbindungstunnel und die Querschläge sind in der Fertigstellungsphase.

DIE LÄNGSTE

BINDUNG

Das Kernstück des Scan-Med-Korridors

Am 19. Mai dieses Jahres fand außerdem der „Durchschlag“ zwischen den beiden italienischen Baulosen, Eisackunterquerung und Mauls, statt. Somit gibt es heute eine durchgängige Verbindung vom Südportal des Brenner Basistunnels bis zur Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich. Die Bedeutung dieser Infrastruktur für die Mobilität auf unserem Kontinent wird als wesentlich eingeschätzt. Der BBT stellt das Kernstück des Scan-Med-Korridors von Helsinki in Finnland nach La Valletta auf der Insel Malta dar und ist ein Projekt, in das die Europäische Union erheblich investiert.

Achse München – Verona

Der Tunnel wird für die Durchfahrt von Güter- und Personenzügen genutzt. Letztere können beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h durch den Tunnel fahren. Dank der Beseitigung der großen Steigungen wird es möglich sein, die Reisezeit zwischen Innsbruck und Franzensfeste von derzeit 80 Minuten auf nur 25 Minuten zu verkürzen und damit die Mobilität auf der gesamten Achse München –Verona zu erleichtern.

Ein zukunftsträchtiges Projekt

Beim Bau der Infrastruktur wird die Tiroler Bevölkerung in beiden Ländern laufend einbezogen und auch die natürliche Umgebung wird entsprechend berücksichtigt. Dazu werden die sogenannten „Ausgleichsmaßnahmen“ umgesetzt, die dem Schutz der natürlichen Ressourcen und der Schaffung eines Mehrwertes für die Bevölkerung und der Umwelt dienen sollen. Ein Beispiel dafür ist die Revitalisierung des Moorbereichs Tantegert bei Innsbruck oder der Schutz einer Orchideenwiese im Tiroler Padastertal. Ein einzigartiges Projekt, das wesentlich zur Wandlung der Mobilität in Europa, hin zu einem effizienteren und nachhaltigeren Modell, beitragen soll.

Geplante Fertigstellung 2031

Nachhaltige Mobilität, Umwelt und Effizienz sind die Schlagwörter dieses zukunftsträchtigen Projektes, dessen Fertigstellung im Jahr 2031 geplant ist. Nach einer Probephase wird der Tunnel im Jahr 2032 in Betrieb gehen. Somit wird tief im Berg unterhalb des Brennerpasses gemeinsam daran gearbeitet, unser Land und Italien im europäischen Kontext noch enger zu verbinden.

MIT HIGHSPEED

IN DEN SPÄTSOMMER

Die KTM Motohall in Mattighofen sorgt auch in diesem Spätsommer und Herbst für jede Menge Abwechslung: Hier jagt ein Highlight das nächste und lässt die Herzen von Motorrad-Fans höherschlagen.

Text: Linnéa Harringer Fotos: KTM, B. Kenedi, Sebas Romero, Felix Steinreiber, Dominik Buchner

Die KTM Motohall befindet sich mitten im Zentrum von Mattighofen und lässt ihre Besucher auf einer Gesamtfläche von rund 10.000 Quadratmetern in die imposante Welt der heute weltbekannten Motorrad-Firma eintauchen. Neben der eindrucksvollen Dauerausstellung, die Besucher als geführte Tour oder mittels Audioguide erleben können, lädt die Erlebniswelt mit vielen Specials zum Staunen ein. Hierzu zählen die neue

Sonderausstellung „137 Jahre Motorrad. 70 Jahre KTM. 30

Jahre Überholspur.“ oder eine Sonderschau im Rahmen der 45-Jahr-Feier des ersten Innviertler Motor Veteranen Club (IMVC). Von Juli bis September hat die Ausstellung nun auch dienstags geöffnet.

Der rund 300 Quadratmeter große Shop bietet alles, was das Fan-Herz begehrt. © Sebas Romero

Sonderschau: 45-Jahr-Feier Innviertler Motor Veteranen Club (IMVC)

Die 45-Jahr-Feier des ersten Innviertler Motor Veteranen Clubs IMVC Mattighofen findet am Samstag, 27. August, und Sonntag, 28. August, jeweils von 9 bis 18 Uhr bei der KTM Motohall mit einem Spezialprogramm statt. Eine kostenlose Sonderschau, Führungen und ein spannender Oldtimer-Tech-Talk laden zum Mitfeiern ein.

Shop-Angebote

Der Sommer bringt auch heiße Angebote in den KTM Motohall Shop. So gibt es von Juli bis September einen minus 15-Prozent- Gutschein auf den Einkauf direkt im Shop, wenn man am selben Tag eine geführte Tour durch die Ausstellung macht. Nicht nur im Sommer ein Tipp: Der KTM Motohall Onlineshop unter www.ktm-motohall.com bietet das ganze Jahr über die besten Deals für KTM-Fans.

Sich fühlen wie ein KTM Superstar – die neue Replica Team Kollektion

Wer schon einmal davon geträumt hat, sich zu kleiden wie ein Red Bull KTM Factory Racing-Fahrer, kann die neue Replica Team Kollektion für sich im Shop entdecken und anschließend bei der KTM Motohall Fotobox ein Erinnerungsbild mit seinem Lieblingsfahrer im Partnerlook machen. Per Klick wird es als Mitbringsel ans Smartphone geschickt.

„137 JAHRE MOTORRAD. 70 JAHRE KTM. 30 JAHRE ÜBERHOLSPUR.“

Auf einer spannenden Zeitreise durch die Motorradwelt der letzten 137 Jahre wird viel Wissenswertes zu Technik, Innovation und Historie vermittelt. Die temporäre Ausstellung kann anhand von informativen Exponaten hautnah erlebt werden. Darüber hinaus werden auch zahlreiche historische Motorräder aus vergangenen Zeiten mit frischem Öl wieder zum Leben erweckt.

INFOS, PREISE UND VORANMELDUNGEN

KTM MOTOHALL

KTM Platz 1 5230 Mattighofen Tel.: 07742/6000 1953 E-Mail: info.motohall@ktm.com

www.ktm-motohall.com

ZUR PERSON

Philipp Hochmair, geboren 1973 in Wien, studierte Schauspiel am Max Reinhardt Seminar in Wien sowie am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique in Paris. Neben Engagements vom Wiener Burgtheater bis zum Hamburger Thalia Theater brillierte er im Fernsehen in den Erfolgsformaten „Vorstadtweiber“, „Charité“ und „Die Wannseekonferenz“. Im Sommer 2018 sprang Philipp Hochmair erfolgreich für den erkrankten Tobias Moretti als Jedermann bei den Salzburger Festspielen ein. 2019 gewann er mit der Romy den Österreichischen Publikumspreis in der Kategorie „Beliebtester Schauspieler“. 2022 erhielt er die zweite Romy für seine Leistung in „Die Wannseekonferenz“. Da er in der Kindheit viel Zeit bei seinen Großeltern im Hausruck verbrachte, hat Philipp Hochmair eine enge Verbindung zu Oberösterreich.

Text:

Ulli Wright

Fotos:

Stephan Brückler

WERTHERS

IN GMUNDEN EGO-TRIP

Philipp Hochmair kehrt mit „WERTHER!“ zu seinen Ursprüngen zurück und eröffnet mit dieser Annäherung an einen Klassiker der Weltliteratur am 17. September um 19.30 Uhr im Stadttheater Gmunden den Kulturherbst der Salzkammergut Festwochen Gmunden.

Philipp Hochmair hat Goethes Monolog über den liebeskranken Anti-Bürger neu interpretiert und wird am Samstag, 17. September, im Stadttheater Gmunden mit „WERTHER!“ in einer Soloperformance zu erleben sein. Die intimen Briefe sind

Zeugnis des Rausches, in dem sich Werther befindet und denen Hochmair leidenschaftliche

Verkörperung verleiht. Lustvoll und unmittelbar verdichtet Philipp Hochmair das 245 Jahre alte Kultbuch zur intensiven Innenschau eines sensiblen Mannes und der ekstatischen Kraft von Liebe, Leid und Leidenschaft. Eine Einladung zum wohl berühmtesten Egotrip der deutschen Literatur.

Dass der vielbeschäftigte Schauspieler nach

Gmunden kommt, ist in erster Linie auch Karin Bergmann zu verdanken. Die Intendantin der Salzkammergut Festspiele Gmunden war eine der ersten Förderinnen von Philipp Hochmair. Wir haben mit dem Schauspieler über die

Welt der Sprache, der Liebe und ein freudiges

Nach-Hause-Kommen gesprochen.

Herr Hochmair, „Werther“ war vor über 20 Jahren Ihr erster Monolog, den Sie unter anderem am Burgtheater oder am Berliner Ensemble gespielt haben. Mittlerweile haben Sie das Stück mehr als tausend Mal aufgeführt. Inwieweit identifizieren Sie sich mit dem Protagonisten?

Gute Frage. Es geht ja eher ums Erweitern und Schöpfen von Sprache und auch um Musikmachen. Meine Botschaft ans Publikum ist nicht unbedingt die Tragödie, also dass sich Werther am Ende erschießt, für mich geht es um einen Menschen, der seine eigenen Grenzen überwindet. Goethes „Werther“ ist eine Geschichte über die Sprache der Liebe und das Erfinden von Sprache. Der Protagonist manövriert sich absichtsvoll in einen Zustand, bei dem es zwangsläufig zu einer Sprachschöpfung kommt, und dieses Sprachschöpfen ist die Performance. Damit identifiziere ich mich sehr.

Die Sprache spielt bei diesen Stücken bzw. Ihren Soloprojekten eine große Rolle. Sie sind damit auch international unterwegs. In welchen Sprachen spielen Sie und wie schwierig ist das?

Ich habe den „Werther“ bereits in mehreren Sprachen aufgeführt – auf Englisch, Französisch und in einer spanischen Variante. Es waren sehr spannende Erfahrungen, mich mit diesem Stück, das ich so gut kenne, international zu präsentieren. Ob Australien, Südafrika, Sibirien oder Japan – das Goethe-Institut hat mich mit dieser reduzierten Inszenierung in die Welt hinausgeschickt. Und es hat mit Übertitel oder in einer zweisprachigen Fassung immer erstaunlich gut funktioniert. Das Thema des liebeskranken Werther betrifft alle und überall.

Schiller, Goethe, Hugo von Hofmannsthal ... warum fällt Ihre Wahl gerade auf diese Schriftsteller bzw. Literaten?

Das ist eine Rechtefrage. All diese Literaten sind schon über 70 Jahre tot, und somit gehört dieser Schatz der Allgemeinheit. Ich darf also den Text kürzen und bearbeiten. Goethes Briefroman zum Beispiel ist im Original ja wesentlich länger als unsere Aufführung.

SALZKAMMERGUT FESTWOCHEN GMUNDEN

Herbstprogramm:

Nach einem fulminanten Festivalsommer mit Weltstars und internationalen Gästen überzeugen die Salzkammergut Festwochen Gmunden auch im Herbst durch ein hochkarätiges Festivalprogramm.

PHILIPP HOCHMAIR

„WERTHER!“, 17. September, 19.30 Uhr, Stadttheater Gmunden

KLAUS ECKEL

Kabarett: „Wer langsam spricht, dem glaubt man nicht“, 21. und 22. September, jeweils um 19.30 Uhr im ALFA Laakirchen

WOLF HAAS

Autorenlesung von Wolf Haas aus seinem neuesten Brenner-Krimi, 29. September, 19.30 Uhr, Stadttheater Gmunden

PIANIST AARON PILSAN

Solorecital am 15. Oktober um 19.30 Uhr, Stadttheater Gmunden

LOUIE’S CAGE PERCUSSION

Explosive Klänge zwischen Rockmusik und klassischer Musik, 21. Oktober, 19.30 Uhr, Toscana Congress Gmunden

Tickets & Infos:

Veranstaltungstickets können ab sofort persönlich im Festwochenbüro Gmunden, online via Homepage www. festwochen-gmunden.at, schriftlich unter karten@ festwochen-gmunden.at oder telefonisch unter 07612/ 70630-14 gebucht werden.

Welche Relevanz hat Goethes Briefroman über den liebeskranken Werther in Zeiten von Tinder, Facebook und Twitter. Warum, glauben Sie, haben diese klassischen Texte inhaltlich in Zeiten wie diesen kaum etwas eingebüßt?

Egal, in welcher Zeit wir leben, diese großen Gefühle ändern sich nicht. Tinder und Social Media verändern unsere Wahrnehmung extrem. Und wer weiß, wenn Werther YouPorn hätte nutzen können oder mit seiner Lotte über Instagram verbunden gewesen wäre, hätte das sicher in seinem Gehirn etwas verändert. Aber diese Kommunikationskanäle gab es damals nicht. Daher ist es interessant, zurückzuschauen, was passiert, wenn man für Sehnsucht und Gefühle nur die Sprache und die Briefform zur Verfügung hat, ohne diese digitalen Ablenkungen und Vernetzungen rundherum. Vielleicht ist es auch der Versuch einer Rückbesinnung, denn durch das schnelle, kurze Schreiben via WhatsApp wird unsere Sprache deformiert, reduziert und arm. Goethe hatte einen wertvollen Sprachschatz. Während ein „normaler Mensch“ in seiner Muttersprache ungefähr 3.000 Worte zur Verfügung hat, hatte Goethe 10.000. Diese Reichhaltigkeit geht verloren. Das ist für mich eine Motivation, mich damit zu beschäftigen und das zu performen.

Gemeinsam mit Ihrer Band „Die Elektrohand Gottes“ schaffen Sie es, Hochkultur zeitgemäß zu interpretieren und Menschen ins Burgtheater zu bringen, die dort normalerweise nicht hingehen. Sie haben damit etwas sehr Einmaliges geschafft, wie geht es Ihnen damit?

Wir benutzen die Form eines Rockkonzerts oder eines Techno Raves, um diese tollen Texte zum Klingen zu bringen. Und ich freue mich natürlich, dass wir damit auch ein neues Publikum gewinnen. Mein Anliegen war es immer, die Türen zu öffnen und alle ins Theater einzuladen, vor allem die Menschen, die da sonst nicht so recht hinfinden würden.

Karin Bergmann, die ehemalige Burgtheaterdirektorin, war eine Ihrer ersten Förderinnen, jetzt leitet sie die Salzkammergut Festwochen Gmunden. Was bedeutet es für Sie, im Salzkammergut aufzutreten bzw. womit verbinden Sie das Salzkammergut?

Mit dem Salzkammergut verbinde ich meine Kindheit, Baden und Sommer – es ist meine Seelenheimat. Mit Klaus Maria Brandauer habe ich vor 25 Jahren in Altaussee begonnen, Theater zu spielen. Es freut mich natürlich sehr, dass Karin Bergmann jetzt hier ist! Es ist für mich eine Art Nach-Hause-Kommen.

Was darf sich das Publikum von Ihrem Auftritt am 17. September erwarten?

Wir bringen in Gmunden die Originalinszenierung aus den 1990er-Jahren. Vielleicht ist das eine Art Zeitreise? Karin Bergmann hat sich die Originalfassung aus dem Jahr 1997 gewünscht. Das war meine erste Arbeit überhaupt. Der „Werther“ in dieser Fassung entstand gemeinsam mit dem Regisseur und Kommilitonen Nicolas Stemann, der zurzeit der Intendant am Schauspielhaus Zürich ist. Es ist eine Art Juwel aus unseren frühen Anfängen.

Sind Sie vor Ihren Auftritten eigentlich noch nervös?

Ich würde sagen, ich bin in einer vorfreudigen Anspannung. Im vergangenen Monat hatten wir erstaunlich viele Auftritte an den unterschiedlichsten Orten, in unterschiedlicher Besetzung. Das bedeutet, dass ich im permanenten Spielfluss bin. Vor den Auftritten verspüre ich immer eine Vorfreude und bin gespannt, wie das Publikum und der jeweilige Ort auf uns wirken und was gleich passiert ...

Woran arbeiten Sie gerade? Wird man Sie auch bald wieder im Fernsehen sehen?

Ich kann nicht alles verraten, aber die Krimiserie „Blind ermittelt“ geht aufgrund des großen Erfolges definitiv weiter, und wir beginnen nach dem Sommer mit den Dreharbeiten für die Folgen acht und neun.

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