Coverstory
In Kürze: Glücklich macht mich, ... wenn am Ende des Tages meine Kundinnen zufrieden sind.
„WENN ICH ETWAS MACHE, DANN MACHE ICH ES GESCHEIT“.
Niemals vergessen werde ich, ... wie wichtig meine Familie ist. Schwach werde ich bei ... schönen und teuren Stoffen. Mein Lebensmotto ... „Alles, was man gerne macht, macht man gut.“
de von Frau in der Wirtschaft Oberösterreich … Das ist für mich sehr überraschend gekommen. Eines Tages saß ich im Nähzimmer, da kam ein Anruf von Ulrike Rabmer-Koller, die mich gefragt hat, ihre Nachfolgerin als Vorsitzende zu werden. Das war zwar nicht in meinem Lebensplan, aber da ich zu allen Funktionärinnen einen guten Draht habe und gut mit ihnen zusammenarbeite, fiel mir die Entscheidung nicht schwer. Auch das Team im Büro von Frau in der Wirtschaft steht voll hinter mir. Was konnten Sie in den vergangenen acht Monaten bewegen? Wir haben heuer unsere Regionalkampagne gestartet, denn es ist wichtig, dass man die Unternehmerinnen und ihre Leistungen noch viel mehr vor den Vorhang holt und auch in der Region das Bewusstsein für das Unternehmertum stärker verankert. Dazu sind wir in allen Bezirken unterwegs. Die Kampagne läuft sehr erfolgreich. Was sind die größten Herausforderungen für uns Frauen? Es ist immer noch eine große Herausforderung, Familie und Beruf zu vereinbaren. Es gibt noch nicht genug Kinderbetreuungsplätze für unter Dreijährige in Oberösterreich. Vor allem in den ländlichen Gegenden hinken wir da nach. Zudem brauchen wir auch flexiblere Arbeitszeiten. Vor allem in Sachen Homeoffice, wo es immer noch vorgeschriebene Ruhezeiten gibt,
brauchen wir andere Rahmenbedingungen. Immer wieder hört man (vor allem auch von Männern), dass Frauen ohne schlechtes Gewissen einfach nur Hausfrau und Mutter sein können sollen. Wie stehen Sie dazu? Frauen sollen meiner Meinung nach die Wahl haben, das zu tun, was sie gerne möchten, und dazu muss es ordentliche Rahmenbedingungen geben. Eine Frau, die ihr Leben lang teilzeitbeschäftigt war, bekommt, wenn sie in Pension geht, nicht viel Geld heraus. Die Zeiten haben sich geändert und es ist wichtig, dass Frauen finanziell abgesichert sind. Wie stehen Sie zur Frauenquote? Ich bin für ein ausgeglichenes Miteinander. Frau und Mann sollen ordentlich zusammenarbeiten können, und zwar auf allen Ebenen, egal ob in der Politik oder in einem Unternehmen. Es ist erwiesen, dass es dort, wo Frauen und Männer zusammenarbeiten, eine bessere Performance gibt. Gemeinsam mit den Männern auf Augenhöhe zu arbeiten, ist unser oberstes Ziel. Wie lassen sich Ihre Tätigkeit als Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft
FAMILIE Margit Angerlehner mit ihrem Mann und den zwei Söhn en
und Ihre Firma vereinbaren? Langweilig wird mir nicht (lacht). Ich brauche ein ganz striktes Zeitmanagement. Es ist mir wichtig, dass ich in allen Bezirken unterwegs bin und durch die Betriebe toure. Nur so kann ich herausfinden, was die Unternehmerinnen wollen und brauchen. Frei nach dem Motto: „Wenn ich etwas mache, dann mache ich es gescheit, oder ich lasse es.“ Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit? Die wenige Freizeit, die ich habe, verbringe ich am liebsten mit meiner Familie und Freunden, und es ist mir ganz wichtig, in der Natur zu sein. Ich gehe gerne in die Berge und arbeite mit Leidenschaft im Garten. Wo soll es in der Zukunft hingehen? Ich möchte immer am Ball der Zeit bleiben, mich weiterentwickeln, das Ganze aber mit Qualität und Tradition vereinen.
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