November 2014 kl

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Enns entschleunigt

Franz Stefan Karlinger ist seit 17 Jahren Bürgermeister der Stadt Enns. Was er Besuchern in seiner Stadt zeigt und warum das Citta Slow-Konzept erfolgreich ist, erzählt er im Interview.

„ES IST UNS WICHTIG, GESCHÄFTE IN DER INNENSTADT ZU FÖRDERN.“

Kunden in unseren Geschäften, wo man sich Zeit für persönliche Beratung nimmt.

Was ist das Besondere an „Ihrer“ Stadt, Herr Bürgermeister? Einerseits ist das natürlich die geschichtliche Entwicklung. Wir haben einen schönen historischen Stadtkern mit dem Stadtturm als Wahrzeichen. Darauf ist jeder Ennser zu Recht stolz. Und vor sieben Jahren wurde Enns zur ersten Citta Slow-Österreichs ernannt. Damit liegen wir mittlerweile voll im Trend und werden vielfach beneidet. Denn die Sehnsucht bei den Menschen nach Entschleunigung wird immer mehr spürbar. Man will wieder mehr Zeit für Familie und Freunde haben. Und das merken auch die

Wenn Sie Besuch aus dem Ausland bekommen, was zeigen Sie Ihren Gästen? Ich würde Ihnen sofort den Stadtturm mit dem außergewöhnlichen Pixel-Hotelzimmer zeigen. Dann natürlich unser Schloss Ennsegg mit dem wunderschönen Schlosspark in der Größe von 38.000 Quadratmetern. Es ist selten, dass es mitten in einer Stadt eine derart große Naherholungsfläche gibt. Foto: Privat

Bürgermeister Franz Stefan Karlinger vor dem Schloss Ennsegg

Warum soll man nach Enns einkaufen kommen? Weil sich Enns von anderen Einkaufsstädten unterscheidet. Wir legen großen Wert auf kleine persönliche Geschäfte und Lokale. Wir machen keine Geschäftsgebietswidmung für Einkaufszentren am Stadtrand, weil es uns wichtig ist,

die Geschäfte in der Innenstadt zu fördern. Natürlich ist es nicht einfach, in der Nähe zur Einkaufsstadt Linz einen Idealzustand zu erreichen und man muss sich laufend um ein gutes Leerflächenmanagement bemühen. Enns und es regnet: Was kann man unternehmen? Da muss ich noch einmal auf den Stadtturm mit dem Pixelhotelzimmer zurückkommen. Es ist ein einmaliges Erlebnis, dort zu übernachten und beinahe den ganzen Turm für sich alleine zu haben. Dann sollte man unbedingt das Museum Lauriacum besuchen, das eine der bedeutendsten römerzeitlichen Schausammlungen Österreichs herzuzeigen hat. Im Hinblick auf die Landesausstellung, die 2018 in Enns stattfinden wird, wird das Museum auch multimedial perfekt aufbereitet, was sicher eine große Bereicherung darstellen wird. Unbedingt ansehen sollte man sich die Basilika St. Laurenz in Enns-Lorch mit ihren archäologischen Ausgrabungen. Sie wurde 1988 von Papst Johannes Paul II. besucht. Ulli Wright

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November 2014 kl by Bundesländerinnen - Issuu