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Anfänge der Nadelfabrikation Nadelmacherfamilie Törnig 4

1724 zieht der Kölner Nadlermeister Johann Heinrich Törnig mit drei Brüdern und vielen Arbeitern nach Menden. Mehrere Jahre zuvor hatte man sie von Köln nach Iserlohn geholt, um dort die Kunst der Nähnadelherstellung einzuführen. Doch die katholischen Törnigs wollten nicht im evangelischen Iserlohn bleiben. Sie errichten im „Kölnischen“ Menden Schleifund Scheuermühlen an der Hönne. Auftraggeber aus Altena und Iserlohn stellen den Törnigs passend geschnittenen Nadeldraht zur Verfügung. Diese spitzen die Nadeln an, lassen in Heimarbeit Öhre hineinschlagen und polieren sie anschließend. Die Auftraggeber übernehmen den Verkauf der versandfertigen Nadeln. Durch diese rationalisierte Aufteilung der Arbeit werden die ersten Mendener „Akkordarbeiter“ herangezogen.

Das Nadelgewerbe breitet sich so aus, dass 1790 rund 300 Nadler in Menden arbeiten. Eine „Nadel-Statistik“ zeigt eindrucksvoll die mühsame Arbeit: in 1750 Nähnadeln schlug ein Mendener Nadler pro Tag das Öhr.

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