1 minute read

Heimische Bestseller

Eine Schatzkammer aus schwarzem Spiegelglas lässt alltägliche Gebrauchsgegenstände aus der industriellen Fertigung in geheimnisvollem Licht erscheinen. Hier werden die Topseller der heimischen Produktion zu kostbaren Schätzen der industriegeschichtlichen Vergangenheit. Als Global Player Produkte wurden Flötenkessel, Wäschestampfer, Entsafter und orientalische Kultgefäße in alle Welt geliefert. Diese Wunderkammer versetzt den Besucher in Staunen und löst Bewunderung für die industriellen Leistungen der Hidden Champions aus dem heimischen Mittelstand aus. Das kaufmännische Gespür der Fabrikanten für die Bedürfnisse der Konsumenten weltweit ließ sie ab dem letzten Drittel des 19.Jahrhunderts Produktnischen auf den Absatzmärkten in ganz Europa und auf allen Kontinenten erobern. Ihre Fähigkeit, die Bedürfnisse der weltweiten Märkte für Exportartikel zu erkennen und stets flexibel darauf zu reagieren, sicherte vielen Unternehmen auch in den schwierigen Kriegs- und Nachkriegszeiten den Fortbestand. Viele ihrer Bestseller wurden zu identitätsstiftenden Markenprodukten.

Filigrane Schirmgestelle aus Metall kommen in den Hauptstädten Europas in Mode, Dekorationselemente aus Messing werden im Kristallpalast der Londoner Weltausstellung 1851 sechs Millionen Besuchern vorgestellt. Maschendraht aus Menden zäunt Australien ein. Der Ganges-Becher dient in Indien millionenfach den Hindus bei rituellen Waschungen im heiligen Fluss. Das Eisenwerk Lendringsen exportiert Christbaumständer – hunderttausende allein in die USA. Mendener Flötenkessel dringen bis in die Urwälder Südamerikas vor. Und Leuchten aus Menden finden seit 1840 bis heute stolze Besitzer weltweit.

Gefördert durch die Märkische Bank Stiftung