
1 minute read
Baugeschichte und Bedeutung
Das im Mendener Ortsteil Lendringsen gelegene Gut Rödinghausen war der Wohnsitz eines der bekanntesten Adelsgeschlechter Westfalens, der Freiherren von Dücker. Als Industriepioniere wurden sie zu Schrittmachern für die industrielle Entwicklung Südwestfalens.
Das klassizistische Herrenhaus aus dem Jahr 1807 wurde im Fachwerkstil errichtet - ein klares Bekenntnis des Bauherrn Caspar Ignaz von Dücker zur westfälischen Bauweise. Die Ausführung in rosa Fachwerk stellt allerdings eine bauliche Besonderheit unter den Adelssitzen der Region dar. Das enge Strebewerk, die schlanken Fenster und das repräsentative Portal mit dem Oberlicht im verspielten Stil des Empire verweisen auf den Reichtum der Besitzer. Das Dückersche Wappen mit der Jahreszahl 1698 über dem Portal stammt aus dem barocken Vorgängerbau. Im Südflügel verleiht ein stimmungsvoller Saal, der mit einem stattlichen Wappenkamin, barocken Porträts und kostbaren Brautschatztruhen ausgestattet ist, dem Erdgeschoss seine adelige Ausstrahlung. Das herrschaftliche Gebäude ist von einem an die Hönne angeschlossenen Grabensystem und einem historischen Landschaftspark mit altem Baumbestand umgeben. Literarische Bedeutung erhielt Rödinghausen durch die Aufenthalte der berühmten Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz und wurde im Jahr 2007 von der Stadt Menden auf Erbpachtbasis erworben. Um das Gut für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde es aufwändig restauriert und saniert.
Advertisement


