sah niemanden. Unsicher fragte er: „Hallo? Ist dort jemand?" Es kam keine Antwort. Er stand aus dem Bett auf und entdeckte etwas, was nicht in sein Zimmer gehörte. Auf dem kleinen Tisch am Fußende seines Bettes lag eine wunderschöne Schreibfeder. Er nahm sie in die Hand und drehte sie. Sie glänzte schwarz und war seidig weich. Dann kam wieder die Stimme: „Genug geguckt? Können wir anfangen?" Armin ließ die Feder erschrocken fallen. Sie glitt auf den Boden und er starrte sie an. Es hörte sich so an, als spräche die Feder. Nach einem kurzen Moment nahm er sie wieder zur Hand, jedoch hielt er einen sicheren Abstand zu ihr und fragte: „Hast du gerade mit mir gesprochen?" Die Feder antwortete tatsächlich: „Ja. Na wer denn sonst?" Armin hatte zwar mit einer Antwort gerechnet, aber war wieder so erschrocken, dass er die Feder wieder losließ. Als sie am Boden aufkam sagte sie etwas beleidigt: „Ist ja gut jetzt, Armin. Das tat schon beim ersten Mal weh. Willst du jetzt Schreiben lernen, oder nicht?" Armin hob sie schnell wieder auf und sprach hastig: „Ja! Ja natürlich möchte ich das! Und du kannst mir das beibringen?" Stolz sagte die Feder: „Das kann ich. Jetzt besorge aber erst einmal ein Blatt Papier. Dann können wir anfangen." Armin stürmte los und kam sogleich mit Papier zurück. Er setzte sich an den Tisch und nahm die Feder zur Hand. Sie erklärte ihm alles und als er das Ende der Feder auf dem Blatt aufsetzte, begann er zu schreiben. In Windeseile hatte er das Blatt voll und musste das zweite anfangen. Es fiel ihm schwer aufzuhören. Es schien magisch. Er konnte alles lesen, was er dort schrieb. Armin übte täglich mit der Feder zu schreiben. Sobald er sie auf ein Blatt Papier aufsetzte, schrieb er. Binnen weniger Sekunden war das Blatt vollgeschrieben. Er konnte jedoch nur mit seiner sprechenden, schwarzen Feder schreiben und nur das Lesen, was er mit ihr schrieb. Im Dorf machte es schnell die Runde, dass Armin Lesen und Schreiben konnte. Viele sahen, wie schnell er schrieb und konnten ihren 7