Märkische Oderzeitung | 6. April 2013
20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow
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Kreis Lebus wurde 1952 zerstückelt Gebietsreform zu DDR-Zeiten veränderte Strukturen / Statt des Landrates gab es den Ratsvorsitzenden Von ReinhaRd Schmook Seelow. Mit dem Zusammenbruch des Dritten Reiches im Frühjahr 1945 begann ein neues Kapitel in der Geschichte der Kreisstadt.
Der Kreisstadt-Sitz-Urheber: Bernhard von der Marwitz aus Friedersdorf
Die Chefs der Verwaltung am Sitz Seelow Landräte vor 1945 1860 – 1879: Rittergutsbesitzer, Rittmeister Bernhard von der MarwitzFriedersdorf 1879 – 1882: Rudolf von Raumer 1882: Alfred Hans Wilhelm Wagner (kommissarisch) 1882: Gerber (kommissarisch) 1883 – 1893: Paul von Steinau-Steinrück 1893: Robert Ludwig August Jacobs 1894 – 1905: Regierungsassessor Heinrich von der Marwitz (Landsberg a. W.) 1905 – 1920 : Dr. jur. Ernst Kleiner 1920 – 1926: Otto Pautsch 1926: Regierungsrat Dr. Schabbehard (kommissarisch) 1927 – 1930 : Oberregierungsrat Walter Breuer 1930 – 1933: Regierungsrat Dr. jur. Erik Hildebrandt 1933 – 1937: Adolf von Nassau 1937 – 1945: Hans Kreutzberger 1945 – 1946: Paul Papke 1946: Georg Kolbe 1946 – 1949: Berthold Wottke 1949 – 1950: Franz Hasse 1950 – 1952: Kurt Götz
An den Verwaltungsstrukturen änderte sich zunächst nichts, außer dass die Regierungsgewalt in den Händen der sowjetischen Besatzungsmacht lag. Der Kreis Lebus mit seiner Kreisstadt Seelow existierte zunächst weiter. In der Landratsvilla wurde 1948 die Bibliothek untergebracht. Später wurde sie als Pionierhaus und dann als Internat für die Erweiterte Oberschule genutzt. Bis vor wenigen Monaten diente sich als Internat des Oberstufenzentrums Seelow. 1950 gab es die ersten Gebietsveränderungen und einen neuen Namen. Aus dem Kreis Lebus war der Kreis Seelow mit der gleichnamigen Kreisstadt geworden. Im Zuge der Verwaltungsreform 1952 wurde der alte Landkreis Lebus aufgehoben, sein Gebiet zwischen Stöbber, Oder und Spree zerstückelt. Der neue Kreis Seelow war viel kleiner und umfasste nur noch das Kerngebiet des Lebuser Landes, war mitsamt seiner Kreisstadt rein landwirtschaftlich geprägt. Bis 1950 wurde das alte Lebuser Kreiswappen geführt, doch nach 1952 ist diese Tradition gänzlich erloschen. Erst nach 1989 hat sich der Kreis Seelow das alte Wappen des Lebuser Kreises zurückgegeben, bis im Zuge der Kreisreform eine völlig neue Wappengestaltung notwendig wurde. 1949 war beschlossen worden, ein neues Landratsamt zu bauen. Bis 1951 war der erste
Einschmelzen für die Front: Die Kirche musste ihre Glocken für den Krieg opfern. Der kehrte wenig später mit unsagbaren Folgen zurück. Auch die Kirche wurde völlig zerstört. Fotos: Sammlung Horst Seelig Baubabschnitt fertig, 1952 auch der zweite. Als das Haus eingeweiht wurde, fehlte noch der Außenputz. Jetzt hieß das Landratsamt „Rat des Kreises“. Einen Landrat gab es nicht mehr. Der Chef war „Vorsitzender des Rates des Kreises“, seine leitenden Mitarbeiter wurden „Stellvertreter des Vorsitzenden“ und „Ratsmitglieder“ genannt. In alle wichtigen Entscheidungen regierte die SED-Kreisleitung hinein. Nach 1989/90 und der Wiedervereinigung blieb der 1952 gebildete Kreis Seelow mit seiner Kreisstadt zunächst bestehen. Mit der Formierung neuer Verwaltungsstrukturen entstand im Jahre 1993 durch Zusammenlegung der DDR-Kreise Bad Freienwalde, Strausberg und Seelow der neue Landkreis Märkisch-Oderland. Sein Gebiet
Kleinstädtisch: In den Straßen boten Handwerker ihre Waren feil, so wie Kupferschmied Beckmann in der Frankfurter Straße. enthält Teile des Ober- und Niederbarnims, der Neumark und des Lebuser Landes. Im neuen Kreiswappen vereinigen sich
die Symbole dieser alten Landschaften, zu denen auch die gekreuzten Bootshaken des heiligen Adalbert gehören.
KUNSTSPEICHER an der B 167
Denkmal · Ausstellung · Laden · Wirtshaus
Vorsitzende des Rates des Kreises: 1952 – 1962: Herbert Clemens 1962 – 1963: Werner Zeitz 1963 – 1965: Willi Nogatz 1965 – 1970: Christian Wünsche 1970 – 1981: Horst Schmidt 1981 – 1990: Christian Rekow Landrat Kreises Seelow 1990 bis 1993: Dr. Albert Lipfert Landräte neuer Großkreis Märkisch-Oderland 1993 –1997: Gunter Fritsch, Müncheberg 1997 – 2005: Jürgen Reinking, Strausberg 2005 bis heute: Gernot Schmidt, Werbig, OT von Seelow
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