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20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow
6. April 2013 | Märkische Oderzeitung
Entwicklung der Kreisstadt 1945 bis 1990
Gut und sicher wohnen: Mit diesem Slogan wirbt der Seelower Wohnungsmarktführer, hier der Komplex hinter dem Rathaus. Foto: Johann Müller
„Wir sind Teil der Kommune“
Geschäftsführer der Seelower Wohnungsbaugesellschaft Hans-Peter Thierfeld zieht Bilanz Von Doris steinkraus Seelow (MOZ) Die Kreisstadt ist alleiniger Gesellschafter der Seelower Wohnungsbaugesellschaft. Seit 55 Jahren gibt es eine kommunale Wohnungswirtschaft. Die 20 Jahre der Sewoba waren die erfolgreichsten. Während in anderen Kommunen wegen Leerstand über Abriss von Neubaublocks nachgedacht werden muss, steht die stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft (Sewoba) vor ganz anderen Herausforderungen. „Seelower Weg“ nennt Bürgermeister Jörg Schröder (parteilos) das Ziel. Den gab es schon einmal nach der Wende. Ab 1995 wurden alle Neubaublocks saniert. Millionen flossen in die Vorhaben. Die Investitionen rechneten sich. Die Mieter blieben, es gibt kaum
Leerstand, dafür den nächsten Instandhaltungsbedarf. Zum einen haben sich die Mieterstrukturen verändert. Immer mehr ältere Menschen ziehen in die Stadt, weil vieles für sie schneller erreichbar ist. Zum anderen wachsen die Ansprüche. Im Mai soll der Aufsichtsrat entscheiden, wo demnächst Balkone angebaut und ganze Blocks saniert und möglicherweise mit einem Fahrstuhl versehen werden. 1504 Wohnungen sind im Eigentum der Sewoba. Hinzu kommen noch einmal so viele fremdverwaltete wie in den Ämtern Seelow-Land, Golzow und Neuhardenberg. Das Unternehmen investierte baute auch eine Kita in der Stadt, zwei Komplexe für altersgerechtes Wohnen, sanierte eine alte Villa, in der heute die AWO eine Tagesstätte unterhält, baute Wohnungen am
Straussee und vieles mehr. Am 16. April 1958 war der VEB (K) Gebäudeverwaltung gebildet worden, 1970 folgte die Umwandlung in den VEB Gebäudewirtschaft, 1992 dann die Umfirmierung in eine mbH und ab 1994 die Umwandlung zur Sewoba. „Damit hat die Kommune einen wichtigen Gestaltungspielraum, kann ihre Verantwortung in der Daseinsvorsorge wahrnehmen“, sieht es Geschäftsführer Hans-Peter Thierfeld. Seit dem 1. August 2010 führt der einstige Strausberger Bürgermeister die Geschäfte. Die Stelle war ausgeschrieben worden, nachdem der langjährige Geschäftsführer Rainer Drost plötzlich verstarb. Das Klima in Seelow sei ein besonderes, sagt Thierfeld. Das stadteigene Unternehmen ist Partner auch für viele Vereine und Einrichtungen. „Wir sind Bestandteil
der Kommune,“, sagt Thierfeld. Das Unternehmen verzichte zum Beispiel auf Quartierfeste, beteilige sich stattdessen an den jährlichen Stadtfesten, die Tausende nach Seelow locken. Früher habe er von außen auf die Kreisstadt geschaut, heute sehe er mit Respekt auf das, was in der kleinen Stadt bewegt wird. Das enge Zusammenwirken aller Partner, einschließlich des Aufsichtsrates, sieht er als Grundlage für den geschäftlichen Erfolg des Unternehmens. Und freut sich auf den Festtag, an dem Seelow einmal mehr zeigen könne, was geleistet werde. Am 8. April tagt nach der für Besucher offenen IHK-Regionalveranstaltung auch das Präsidium der IHK Ostbrandenburg, dessen Mitglied Thierfeld ist. „Das ist auch ein Stück Anerkennung für die Stadt“, unterstreicht er.
IHK lädt ins Kulturhaus Auftakt für Runden zum 150-jährigen Bestehen HEIM Deponie und Recycling GmbH
Heim Verwertung und Entsorgung GmbH & Co. KG
An der Kleingartenkolonie/Arkenberger Strausberger Straße 9 | 15378 Herzfelde Grund | 13127 Berlin-Arkenberge Telefon: +49 33434 151020 Telefon: +49 30 4748096 ▪▪ Annahme von Bauabfällen ▪▪ Verwertung und Recycling von Endprodukten
Annahme von folgenden Abfällen zur Verwertung: ▪▪ gemischte Bau- und Abbruchabfälle (Mineralik < 10 % ohne Gips) ▪▪ Sperrmüll (nicht von privaten Haushalten) ▪▪ Holz und gemischte Verpackungen
Seelow (dos) Auch die IHK Ostbrandenburg bringt sich am 8. April in die Feierlichkeiten in der Kreisstadt ein. Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens findet von 11 bis 13 Uhr im Kreiskulturhaus der Auftakt für eine von 16 Regionalveranstaltungen der
M E TA L L B A U Brederek & Loswig GbR
Möllenstraße 50 15378 Rüdersdorf/ OT Herzfelde Boschstraße 12 – 14 Tel. 0731 4092-0 info@heim-gruppe.de Fax 0731 4092-85 www.heim-gruppe.de 89079 Ulm
IHK zum Jubiläum statt. Zum Auftakt berichtet Regionalhistoriker Klaus Stieger über die Entwicklung der Wirtschaft in der Region. Weitere Themen sind das Energiekonzept für MOL und nachhaltiges Wirtschaften. Alle Interessierten sind eingeladen.
n Mit einem Bestand von 382 Wohnungen wurde 1958 der VEB Gebäudewirtschaft gebildet. 1970 gehörten 570 und 1988 bereits 1900 Wohnungen zum Bestand des kommunalen Unternehmens. n Nach dem Beschluss der Stadtverordneten 1950 zum Wiederaufbau von Seelow entstanden auch zahlreiche Schulen und Einrichtungen. n Mit dem Baugeschehen wuchs die Bevölkerungszahl von 3492 im Jahre 1950 auf 4677 zwanzig Jahre später. Seelow blieb eine von der Landwirtschaft geprägte Stadt. n Zahlreiche Menschen aus dem Umland pendelten zur Arbeit nach Seelow. Es waren diverse Betriebe entstanden, so die Produktionsgenossenschaften der Dachdecker, Tischler, der Rundfunktechnik und des Malerhandwerks. Es entstanden die Konservenfabrik und das Käsewerk und ein Betonwerk.Viele Bauten errichtete der Kreisbaubetrieb. Später kamen die Zwischenbetriebliche Bauorganisation (ZBE) sowie das Landbaukombinat hinzu. Hunderte Menschen fanden in der Kreisstadt Arbeit. n 1970 wurde Seelow nach 200 Jahren wieder Garnisonsstadt. Zwischen Seelow und Diedersdorf entstand ein neues Areal mit 120 Gebäuden für ein Brückenbauregiment der NVA. 1980 kam noch ein Hochbauregiment hinzu. Im Zuge der Ansiedlung entstanden weitere Neubauten in der Stadt. n Verlief die Entwicklung bis 1970 noch recht geradlinig, so verzeichneten die Chronisten bald eine Stagnation. Bei der zentralen Planwirtschaft ging Seelow als kleine Stadt oft leer aus. Nur dem Geschick und manchen Tricks der Agierenden vor Ort gelangen punktuell bauliche Erfolge. n 1977 feierte Seelow mit großem Aufwand das 725-jährige Stadtjubiläum. Wie bei vielen Veranstaltungen strömten Tausende Gäste in die Stadt.
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Zeitzeugnis: ein Bierglas zum 20-jährigen Bestehen des VEB Gebäudewirtschaft Foto: Sewoba