Azubi Gesucht

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AZUBI GESUCHT!

17. September 2011 | Märkische Oderzeitung

Bewerbung – Tor zur Ausbildung

Welche Hinweise haben sich bewährt?

Seitenlange Unterlagen, geknickte Seiten, uralte Porträtfotos, ortografische und grammatikalische Fehler – es gibt so viele Fettnäpfen, in die ein Jugendlicher treten kann, wenn er sich um eine Ausbildung bewirbt. Dabei ist gar nicht allzuviel einzuhalten.

Neugierig machen

Knappe Formulierungen

Aufbau des Lebenslaufes Der Lebenslauf kann ein Deckblatt enthalten, auf dem sich ein aktuelles, seriöses Foto und die wichtigsten Angaben zur Person wiederfinden. Werden Unterlagen ohne Deckblatt abgegeben, muss das Foto auf der Seite des Lebenslaufes eingefügt oder

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benennen. „Mancher will vielleicht noch ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr nach der Schule absolvieren, ehe er mit der Lehre beginnt. Das sollte erwähnt werden“, unterstreicht Stefan Kurze. Ebenso wenig dürfen Angaben fehlen, wo man lernen möchte (Ort/Region) und warum gerade dort, welcher Abschluss angestrebt wird und welche Perspektiven sich der Bewerber vorstellen kann (künftig in der Firma arbeiten, noch ein Studium aufnehmen). Wer genau formulieren kann, warum gerade er für diesen Ausbildungsplatz in Frage kommt, punktet besonders viel.

Mit seiner Bewerbung für einen Ausbildungsplatz will ein Jugendlicher positiv auffallen, den Ausbildungsbetrieb für sich interessieren, neugierig machen. Das setzt Ausbildungsmanager Stefan Kurze von der IHK Ostbrandenburg voraus. Doch viele seiner Erfahrungen zeigen, dass immer noch bis zur Hälfte aller Bewerbungen mangelhaft sind. Auf Ausbildungsmessen und Veranstaltungen in Schulen versucht er, den Schülern klar zu machen, worauf es ankommt.

„Wer Interesse wecken will, muss sich kurz fassen“, stellt Stefan Kurze an den Anfang seiner Ausführungen. Der Lebenslauf müsse kurz und knapp gehalten werden – einzelne Lebensstationen interessieren da nur in Ausnahmefällen. Auch das Anschreiben, in dem der Bewerber begründet, warum er sich gerade für diese Ausbildung bewerbe, solle maximal eine Seite umfassen. „Wichtig sind klar formulierte Sätze. Eine einfache Satzstruktur ist besser als Schachtelsätze. Wer sich sein Anschreiben laut vorliest und es nicht versteht, hat etwas falsch gemacht“, so der Ausbildungsmanager. Kurz und knapp sollte auch der Einstieg sei. „Ich bewerbe mich für ...“ reiche aus, um der Ausbildungsfirma oder der Berufsschule sein Anliegen zu verdeutlichen. Wer sich unsicher in der Rechtschreibung und Grammatik ist, sollte unbedingt seine Unterlagen korrigieren lassen. Auch das sollten Jugendliche wissen, betont Stefan Kurze: In manchen Unternehmen verschaffen sich Personalverantwortliche innerhalb nur einer Minute einen Überblick über die Unterlagen; nur in zehn bis 30 Prozent der Fälle sind es dann 30 Minuten.

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Form der Unterlagen

aufgeklebt werden. Bewährt hat es sich, den Lebenslauf nach persönlichen Angaben, schulischer Laufbahn und Hobbys zu gliedern. Eine tabellarische Übersicht reicht aus. Minderjährige müssen Angaben zu ihren Eltern machen, Volljährige ihren Familienstand angeben. Wer bereits eine Ausbildung begonnen oder beendet hat, muss diese ebenfalls aufführen. „Dagegen muss nicht jeder Schulwechsel aufgeführt werden. Werden Praktika aufgezählt, sollten sie einen Bezug zum Ausbildungsberuf haben. Wer in den Ferien in einem Discounter jobbt, muss das nicht bei einer Bewerbung für eine Bank oder einen Handwerksberuf erwähnen“, so Stefan Kurze. Ähnlich verhalte es sich mit Qualifikationen, Sonderführerscheinen oder Fremdsprachen, die über das Schulwissen hinausgehen.

Auch die Aufzählung der Hobbies sei gut zu überlegen. „Wer dort chatten, simsen oder sich mit Freunden treffen aufführt, hinterlässt einen negativen Beigeschmack. Dort gehört hin, was man mit Leidenschaft macht, zum Beispiel in einem Verein eine Sportart betreiben, ganz bestimmte Bücher lesen, bei einem Rettungsdienst aktiv mitarbeiten.“

Aufbau des Anschreibens Sein Anschreiben sollte der Jugendliche mit der Information beginnen, was er will, zum Beispiel „Ich bewerbe mich für den Ausbildungsplatz zum/zur ...“. Der Zeitraum der Ausbildung ist zu

Dass Lebenslauf und Anschreiben auf weißem Papier geschrieben werden, versteht sich von selbst. Handgeschriebene Unterlagen sind mittlerweile out. Ebenso selbstverständlich sollte es sein, Eselsohren auf den Seiten zu vermeiden und einen ausreichend stabilen Umschlag zu verwenden. Lebenslauf und Anschreiben müssen die persönlichen Angaben (Name/ Vorname, Adresse, Tel/Mail) enthalten. Das aktuelle Datum ist wichtig. Die Gliederung des Lebenslaufes und die Notwendigkeit, ein aktuelles Foto einzufügen, wurde bereits erwähnt. Die Agentur für Arbeit und die verschiedenen Kammern bieten online und in Broschüren im übrigen Vorlagen für einen Lebenslauf an. Einen guten Eindruck hinterlässt, wer das Anschreiben an den zuständigen Ansprechpartner richtet. Der Name findet sich meist auf der Homepage des Unternehmens oder lässt sich durch einen Anruf herausfinden. Und zu guter Letzt darf auf den Unterlagen die eigenhändige Unterschrift nicht fehlen. Wichtig ist auch zu wissen: Es gibt formal keinen Unterschied zwischen einer schriftlichen und einer onlineBewerbung. Wer sich online bewirbt, wird auf der jeweiligen Homepage über die möglichen Dateiformate hingewiesen. Das Foto ist extra, meist als jpg, anzufügen. Online-Bewerbungen sind direkt beim Unternehmen möglich oder über die Lehrstellenbörsen der Agentur für Arbeit, die Handwerkskammern und die Industrie- und Handelskammern. Dazu muss man sich registrieren lassen. Die Unterlagen können dann jederzeit aktualisiert werden. FOTO: IHK


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