24 STUNDEN in Fürstenwalde & Umgebung
ANZEIGE
Tierärztin Karen Grützmacher (links) und die tierärztliche Fachangestellte Sara Thiel (Bildmitte) behandeln Kater Felix von Katrin Zühlke aus Storkow. Text und Foto: Kerstin Schreiber
Rund um die Uhr für Patienten da 01:00 Uhr
Fürstenwalde. 1 Uhr nachts in der Fürstenwalder Kleintierklinik von Dr. Matthias Matzke am Rauener Kirchweg: Der diensthabende Tierarzt ist in der Rufbereitschaft, eine Schwester ist noch im Dienst. Eine Stunde später wird auch sie ihre Rufbereitschaft antreten, das heißt, sie wird – wie der Arzt - sich ausruhen, aber jederzeit „Gewehr bei Fuß“ stehen können. Liegt allerdings ein besonders schwieriger Tierfall auf der intensiven Überwachungsstation, dann bleibt die ganze Nacht über mindestens ein Mensch in dessen unmittelbarer Nähe, überwacht dessen Befinden. Üblicherweise beginnt jeder neue Tag in der Kleintierklinik um 7 Uhr. Dann tritt der erste Tierarzt seinen Dienst an. Nach und nach folgen die anderen Kollegen, die entweder im Schichtdienst oder für
Kleintierpraxis Fürstenwalde und Praxis für Nutztiere und Pferde GmbH Rauener Krichweg 26 | 15517 Fürstenwalde Telefon 03361 31 31 31 | E-Mail info@matzkeundpartner.de
besondere Aufgaben eingeteilt sind. Insgesamt elf Tierärzte, zwölf tiermedizinische Fachangestellte, sechs Verwaltungsund Reinigungskräfte sowie fünf Auszubildende, alle angehende tiermedizinische Fachangestellte, gehören zum Team der Praxis, die erst vor kurzem ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Zur Truppe gehören zeitweise auch immer wieder Studenten der Tiermedizin, die ihre Praktika in Fürstenwalde absolvieren. Auch Schüler dürfen das Arbeitsklima in den Krankenstationen kennen lernen – Praktika sind nach Absprache möglich und durchaus auch sehr gefragt. Das Besondere an der Arbeit in einer Tierklinik sei es, dass die Patienten ja nicht selber sagen können, was ihnen wehtut oder was ihnen Beschwerden der unterschiedlichsten Art macht. Man muss schnell reagieren können, gleichzeitig mit viel Liebe, Behutsamkeit sowie Empathie agieren – und manchmal die Besitzer mehr beruhigen, als deren Schützlinge. Sprechstunden sind in der tiermedizinischen Einrichtungen montags bis freitags immer von 9 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 22 Uhr. Die drei Stunden mittags sind nicht etwa Pausen bzw. Ausruhzeiten für das Praxisteam, sondern für länger planbare Operatio-
nen wie z.B. an der Wirbelsäule oder Kastrationen und Diagnostikaufgaben wie Ultraschall und Computertomografie reserviert. Überhaupt ist in der Klinik viel möglich, von Blut-Untersuchungen bis hin zu Röntgen und endoskopischen Eingriffen. Auf einer Krankenstation werden Tiere überwacht, beobachtet oder auch gesundgepflegt, beis pie l s we i s e bekom men Patienten dort Infusionen. Platz ist für eine ganze Reihe von ihnen, bis zu 15 Hunde und 15 Katzen können gleichzeitig aufgenommen werden. Diese Vierbeiner sind auch die „Hauptkunden“. Dazu kommen jede Menge Mäuse, Hamster, Hasen, Schildkröten oder Leguane beispielsweise. Deren Besitzer sind längst nicht nur in Fürstenwalde zuhause, sondern kommen aus dem gesamten Landkreis Oder-Spree sowie aus Märkisch-Oderland oder dem Landkreis DahmeSpreewald. Manche sind zwei bis drei Stunden unterwegs, um ihren Tieren helfen zu lassen. Behandelt werden in der Klinik auch die Bewohner auf Zeit des Fürstenwalder Tierheims und natürlich auch viele Notfälle, die beispielsweise nach Unfällen angeliefert werden. Solche Situationen sind es auch, die nachts, das heißt nach Sprechstundenschluss um
Kleintierklinik von Dr. Matzke
22 Uhr, Menschen veranlassen, mit kranken Tieren an der Tierkliniktür zu klingeln. Zu den akuten Fällen gehören Patienten, deren Gesundheitszustand sich plötzlich rapide verschlechtert hat. Nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch Kaninchen, Meerschweinchen oder Vögel können dies durchaus sein, weiß man in der Klinik aus Erfahrung. Für die Besitzer der Patienten kann so eine Notbehandlung in der Nacht teurer als ein normaler Tierarztbesuch werden: Tierärzte dürfen dann Nachtaufschläge nehmen. Um die im wortwörtlichen Sinne großen Tiere kümmert sich Dr. Matthias Matzke gemeinsam mit zwei Kollegen. Sie untersuchen und behandeln Pferde, Kühe, Schweine, Schafe und Ziegen – meist direkt auf der Weide oder in Ställen. Exotische Tiere kommen selten auf die Behandlungstische. Oft müssen sie mit ihren Besitzern nach einer Erstversorgung auch an Spezialtierkliniken verwiesen werden. Die gibt es selbst für Fische, wie die oft sehr kostbaren Kois. Zu den besonderen Tieren, die in der Fürstenwalder Kleintierklinik „durchgecheckt“ und behandelt werden, gehören z.B. die Bewohner des Heimattiergartens im Stadtpark. Wenn dann mal ein Luchs zu impfen und zu röntgen ist oder ein Affe unter Narkose mit Ultraschall untersucht wird – dann sind das auch für die Mitarbeiter besondere Momente.