24 Stunden Fürstenwalde 20.08.2016

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24 STUNDEN in Fürstenwalde & Umgebung

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Dr. Andreas Fischer, Dr. Frank Küchler und Wolfgang Süß (v.l.n.r.) diskutieren über das bei SENSYS entwickelte und gebaute Unterwassermagnetometer-System. Mit Hilfe der Titan-Box und allem Zubehör werden Einsätze bis zu einer Wassertiefe von 6000 Metern möglich. Das Gerät ist auch geeignet für Langzeitbeobachtungen des Erdmagnetfeldes oder um Magmaströme zu detektieren. Text und Foto: Sybille Gurack

In einer Stunde um die ganze Welt 14:00 Uhr

Bad Saarow. Vonwegen Bürokratie ist langweilig! Die Abst i m mu ngsr u nde zwischen SENSYSHauptgeschäftsführer Dr. Andreas Fischer und Geschäftsführer Wolfgang Süß führte an jenem 27. Juli 2016 ab 14 Uhr - zumindest verbal – einmal um die ganze Welt. So hat die Bad Saarower SENSYS Sensorik & Systemtechnologie GmbH eine Ausschreibung in Bangladesh gewonnen. Die Konsequenz: Eine fünfköpfige Delegation ist im Anmarsch und will das Messgerät zur Bombensuche vor Ort in Neu Golm inspizieren. Der Kaufvertrag will vorbereitet sein. Einher gehen Erfordernisse wie das Abgleichen von Bankgarantien usw. Neben dem eigentlichen Geschäftsabschluss gilt es, Kost und Logis für die Gäste zu organisieren, ein SightseeingProgramm für mehrere Tage abzusichern – eben ein kun-

SENSYS Sensorik & Systemtechnologie SENSYS GmbH Rabenfelde 5 | 15526 Bad Saarow Telefon: 033631/ 59650 | Fax: 033631/ 59652 E-Mail: info@sensys.de | www.sensysmagnetometer.com

denorientiertes Rundum- Zufriedenheitspaket zu garantieren. Kleinigkeiten am Rande können da entscheidend sein. Wolfgang Süß zieht eine Schublade auf. Sie ist voll mit Gummi-Wärmflaschen. Für eine andere Delegation waren sie das gefragte Mitbringsel für Zuhause. Er hat sich damit eingedeckt - für alle Fälle. Gelassen schiebt er die Lade wieder zu. Offensicht l ich ist diese Geschäftsbeziehung noch am Laufen. Bei aller Arbeit in puncto Bangladesh – stolz ist die Geschäftsführung schon darauf, dass sich ihr Unternehmen gegen die sieben weltweit agierenden Konkurrenten durchsetzen konnte. Wie es dazu kam, sich an einer Ausschreibung auf der anderen Seite der Erde zu beteiligen? Beide Geschäftsführer lachen. Mundpropaganda. Sie seien in 60 Ländern aktiv und das seit 27 Jahren. Die komplexe Messtechnik, die u.a. Kampfmittel zu Wasser und in der Erde orten kann, um sie zu beseitigen, sei einfach bekannt. Und sie seien persönlich gebeten worden, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Da ist schon das nächste Thema dran: die im Büro angelieferten Präzisionsstative. Süß erklärt den Fortlauf der Dinge: das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt plant Satellitenkomponenten auf elektri-

sche und magnetische Störungen zu testen und bestellte dafür bei SENSYS ein System, bei dem zwei Sensoren so plaziert werden, dass feinste Störungen gemessen werden können. Die Stative dienen dazu, die Sensoren zu tragen. Zwischendurch klingelt immer wieder das Telefon. Zwei Vertriebsmitarbeiter erstatten Bericht über ihre Arbeit in Israel bzw. Serbien: In Israel werden derzeit ausgewählte Fachkräfte der Armee zur Wartung und Lagerung der SENSYS-Handgeräte geschult. Wie im Feldeinsatz mit dem GPS-gestützten Multikanalsystem zu arbeiten ist – diese Schulung fand schon vor geraumer Zeit statt. Die beiden Geschäftsführer stimmten sich darüber ab, dass die israelische Armee Interesse zeige auch an der Drohnen-gestützten Kampfmittelsuche. Die dazu im Hause entwickelte Messtechnik macht auf unebenem oder gesperrtem Gelände berührungsloses Vermessen und metertiefes Orten von Metallteilen möglich. Wieviel Meter tief? Auf diese Nachfrage sagt Dr. Fischer, dass dies von der Größe und Beschaffenheit des Metallkörpers abhänge. Der SENSYS-Mitarbeiter in Serbien arbeitet für einige Tage mit einem einheimischen Bootsbauer und der Polizei zusammen. Ein Polizeiboot soll mit

SENSYS gewinnt Ausschreibung

einem Magnetmessgerät ausgestattet werden, damit im Wasser befindliche Munition gesichtet und gesichert werden kann. Auch aus den Niederlanden meldet sich ein Mitarbeiter. Er sei bei einem besonders guten Kunden und führe den alljährlichen Check up der Technik vor Ort durch. So entstünden ihm keine Ausfallzeiten. Für das Deutsche Archäologische Institut ist das SENSYSMultikanalsystem in der Wüste von Arizona unterwegs. Archäologen sind dort auf der Suche nach indianischen Kultstätten. Dr. Fischer war eingeladen, dabei zu sein. Aber er winkt ab. „Zu heiß! 45 Grad im Schatten. Nur den gibt es da nicht.“ Überraschend aber doch passend zum Thema, betrat Dr. Frank Küchler das Büro. Gerade besprachen Dr. Fischer und Geschäftsführer Süß das Erfordernis, eine Vorlage zur Qualitätssicherung der Technik im Feldeinsatz zu verfassen. Nicht, dass es die nicht schon gäbe. Aber eine Überprüfung bei Kampfmittelräumern tags zuvor - so hatte Dr. Küchler von der DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle) bereits telefonisch gemeldet - habe gezeigt, dass es zusätzlich eine Art von Checkliste geben sollte. Dr. Küchler: „SENSYS ist so etwas wie der TÜV der Kampfmittelräumer, was die Prüfung ihrer Sondiertechnik angeht. Die Firma hat eine wichtige Schlüsselstellung! Wussten Sie das nicht?“


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