24 Stunden im Landkreis Oberhavel

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24 STUNDEN

Das Team des Pflegedienstes Hennigsdorf steht für Qualität in der Pflege.

Foto: privat/Text: Antje Jusepeitis

Das Klima im Team stimmt 11:00 Uhr

„Oh, schon elf Uhr“, sagt Herbert Weiss nach dem zweistündigen Gespräch in seinem Büro im Dachgeschoss des Einfamilienhauses an der Brandenburgischen Straße 15 in Hennigsdorf. Zum Abschluss zeigt er auf ein Foto der Mannschaft des Pflegedienstes Hennigsdorf an der Bürowand, aufgenommen im Jahr 2000. „Zwei meiner Mitarbeiterinnen sind tatsächlich von Anfang an dabei. Und die meisten vom Team, das ich vor drei Jahren übernommen habe, sind ebenfalls geblieben.“ Seinem Anspruch, Kolleginnen und Kollegen lange im Unternehmen zu halten, wird der 34-Jährige gerecht. Er weiß, die Mannschaft ist wichtiges Kapital für ein Unternehmen mit Qualitätsanspruch. „Den wollen wir erfüllen“, betont Herbert Weiß. Deshalb setzt der Betriebswirt aus Schönebeck bei Magdeburg auf einen respektvollen Umgang, auf Wertschätzung und Offenheit, hört sich Probleme an, findet Lö-

Pflegedienst Hennigsdorf GmbH Brandenburgische Straße 15 | 16761 Hennigsdorf Telefon: 03302 80 00 16 E-Mail: info@hennigsdorfer-pflegedienst.de Internet: www.hennigsdorfer-pflegedienst.de

sungen: „Bei uns stimmt das Klima im Team“, ist er überzeugt. Nicht zuletzt, weil er als Chef für jeden Ansprechpartner ist. Flache Hierarchie, nennt er es, hat gute Erfahrungen damit gesammelt, kann sich auf sein Team verlassen. Zudem achtet er auf regelmäßige Schulungen, um auf Entwicklungen und Änderungen wie zum Beispiel die Vertragsverhandlungen mit Kranken- und Pflegekassen der Berufverbände im Land Brandenburg, Änderungen in der Sozialgesetzgebung wie dem Pflegeneuausrichtungsgesetz oder dem Pflegestärkungsgesetz reagieren und Neuerungen sofort umsetzen zu können. Er prüft Möglichkeiten der Ablaufverbesserung oder des körperschonenden Arbeitens für seine 45 Leute. Er will sie an den Hennigsdorfer Pflegedienst binden, weiß um den Fachkräftemangel und das Defizit ausreichender Beratung aus Klientensicht in der Branche. „Das Wesen der Pflege lässt sich nicht ändern. Es gibt unmittelbares Feedback. Es ist körperlich anpruchsvolle Arbeit mit hilfsbedürftigen oder leidenden Menschen, anstrengend. Deshalb ist es so wichtig, neben guter Bezahlung und gutem Umfeld für Mitarbeiter Qualität in der Hauskrankenpflege zu bieten.“ Zu seiner Unternehmensphilosophie gehört es, den Angeboten der hauswirtschaftlichen Versorgung, der Pflege oder der medizinfachlichen Behandlungspflege im vollen Umfang gleichblei-

bend höchste Qualitätsstandards zugrunde zu legen. „Es darf in der Leistungserbringung keine Unterschiede in den Prioritäten geben, ob es sich um die Reinigung einer Wohnung oder die Wundversorgung eines Klienten handelt. Nur so ist sichergestellt, dass der Kunde eine erhebliche Verbesserung seiner Lebensqualität spürt.“ Denn das sei die Intention einer ambulanten Versorgung im gewohnten heimischen Umfeld. „Eine der größten Herausforderungen sind die administrativen Strukturen“, lehrt ihn die Praxis. Deshalb kümmert sich Büroleiter Roy Zillgitt um alle Aufgaben ohne pflegerischen Bezug. Pflegedienstleiterin Ramona Baustian sei die gute Seele des Hauses, wobei ihr Stellvertreter, Christian Wolff, ihr eigentlich in nichts nachstehe in der Versrogung und Betreuung der rund 250 Klienten zwischen 6 und 22 Uhr. „Wir sind als Pflegedienst sowohl Ansprechpartner in fachlichen, pflegerischen und vor allem in bürokratischen Fragen. Unser Ziel ist es, Hilfe und Unterstützung schnell zu gewähren, individuell zu gestalten und stets das Umfeld und die sozialen Gegebenheiten zu berücksichtigen, sodass wir eine Dienstleistung nach Maß anbieten können“, betont Weiss. 2015 suchte er ein neues Betätigungsfeld. Bis dahin hatte er im Außendienst der Firma Inform-Medizintechnik seines Vaters agiert. „Wir haben Spezialgeräte für Atem-

Beratung für Senioren-WGs

therapien vertrieben, wollten uns aber anders aufstellen“, erzählt er. „Die Pflegedienst-Inhaber, Familie Waszczlawik, suchte einen Nachfolger, weil sie in den Ruhestand gehen wollten.“ Über seine Hausbank kam der Kontakt. „Weil wir einen guten Draht zueinander hatten und alles andere ebenfalls passte, konnte der Generationswechsel vollzogen werden.“ Herbert Weiss kaufte den Betrieb. Dieser bietet neben der ambulanten Versorgung vor Ort zudem Unterstützung in der Gestaltung und Umsetzung alternativer Wohnformen wie Senioren-Wohngemeinschaften an. Drei gibt es zum Beispiel in Hennigsdorf. Insgesamt 23 Frauen und Männer profitieren hier vom Gedanken des Pflegedienstes Hennigsorf „Selbstbestimmtheit und das würdevolle Leben im Alter aufrechtzuerhalten und damit eine möglicherweise nicht notwendige stationäre Betreuung zu verhindern, um Lebensqualität, Spaß am Leben und so Gesundheit zu fördern.“ Herbert Weiss nennt ein Beispiel: Ein 74-Jähriger kam nach langer Krankheit in eine unserer WGs. Seit er die Damen dort kennengelernt hat, ist er wieder fit.“ Neben WGs und klassischem Pflegedienst, erweitert der Chef den Betrieb. Im Oktober 2018 soll in der Veltener Bahnstraße eine Tagespflege inklusive Behandlungspflege eröffnen. Der Umbau läuft. Schwester Seyda Demirdögen wird das Haus mit 25 Plätzen auf einem 400 Quadratmeter großen Grundstück leiten. Besucher dürfen und sollen ihre Gestaltungsideen einbringen.


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