Swiss Volley Magazine 3/2010

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Kampf um jeden Ball

Kampf um den Anschluss

Kampf um Anerkennung

Rückblick auf die Beachsaison 2010

Das Nationalteam auf dem Weg zur EM 2013

Serie zum Thema «Schiedsrichter» (2. Teil)


Für Überflieger.

Für Aufsteiger.

Beachvolleyball begeistert. Beachvolleyball setzt Trends und sorgt für Hochspannung. Deshalb engagiert sich Coop auch in diesem Jahr als Beachvolleyball-Sponsor. Und wünscht Spielern und Zuschauern viel Spass.


Inhalt 4 Als Profi

Editorial

zur EM 2013 Das Frauen-Nationalteam beschreitet neue Wege

Liebe Leserinnen und Leser

8 Kampf um

«Stetig vorwärts» lautet unser Motto, wenn es um die Entwicklung des Volleyballsports in der Schweiz geht. Im Breitensport wurde diesen Sommer erfolgreich die Beachvolley Easy League lanciert (www.easyleague.ch). Aufgrund der Rückmeldungen werden wir diese Meisterschaft im nächsten Sommer mit neuen Kategorien und Regionen erweitern.

Anerkennung 2. Teil der Serie zum Thema «Schiedsrichter»

Im Nachwuchsbereich hat sich nebst der Coop Junior Beachtour (siehe S. 16) und den Talent Schools auch login school volley etabliert. Im zweiten Jahr fanden 420 Kurse für Schulklassen statt (siehe S. 13). Bereits planen wir die Ausweitung von login school volley durch ein nationales Schülerturnier.

13 Volleyball macht Schule

Im Spitzensportbereich Indoor ging diesen Sommer der Stützpunkt Nationalteam in Betrieb. Das Frauen-Nationalteam trainierte unter der neuen Führung von Svetlana Ilic während drei Monaten in Zürich, Leysin, Kerenzerberg und Kroatien. Ermöglicht wurde diese erste Vorbereitung auf die EM 2013 dank der Zusammenarbeit mit Voléro Zürich (siehe S. 4–7). Der Entscheid über die Vergabe der EM fällt zwar erst im Oktober, aber die Chancen auf den Zuschlag stehen weiterhin gut.

Das Projekt «login school volley» startet ins dritte Jahr

26 Höhen und

Im Spitzensportbereich Beach erlebten wir einen durchzogenen Sommer (siehe S. 26–33). Die Männerteams konnten die Erwartungen nicht ganz erfüllen, Medaillen blieben aus. Erfreulich ist die Konstanz von Simone Kuhn und Nadine Zumkehr. Zwar blieb auch ihnen bis Redaktionsschluss ein Podestplatz verwehrt, aber dank regelmässigen Top Ten Platzierungen, siebten und fünften Rängen hat sich das Team in die Top Ten der Welt gekämpft.

Tiefen Die internationale Beachsaison aus Schweizer Sicht

31 Medaillen und Awards

Viel Spass beim Lesen!

Die Schweizer Meister im Beachvolleyball sind gekürt

Christian Bigler Direktor Swiss Volley Titelbild: Andreas Eisenring

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Das Projekt «EM 2013» ist positiv angelaufen Noch ist der formelle Entscheid nicht gefallen. Aber mangels anderer Interessenten zweifelt niemand daran, dass der CEV Anfang Oktober den Zuspruch für die EM 2013 an die gemeinsame Bewerbung Schweiz/ Deutschland vergeben wird.

Andreas Eisenring

Voléro Zürich gibt Defizitgarantie Der Stützpunktverein erhält ab 2011 jährlich eine finanzielle Unterstützung von Swiss Volley (bis zu Fr. 150 000.– pro Jahr), muss aber dafür die Spielerinnen in den Sommermonaten Mai bis September lohnmässig unter Vertrag nehmen und für Unterkunft und medizinische Versorgung garantieren. «Endlich haben wir ein gutes Produkt, mit der Nationalmannschaft als Zugpferd», gibt sich Stav Jacobi (Verwaltungsratspräsident Voléro AG) bezüglich Vermarktung optimistisch. Immerhin sieht das Konzept eine Finanzierungslücke von mindestens Fr. 300 000.– vor, welche der Stützpunktverein Voléro bzw. Stav Jacobi auf eigenes Risiko zu schliessen hat. 10 Profispielerinnen Umgekehrt sucht der Verband momentan sogenannte Partner Clubs, welche ihre Nationalspielerinnen unter gewissen Auflagen betreuen (Minimallohn, professionelle Betreuung, mindestens 16 Stunden Training pro Woche usw.). Damit soll auch der Ausbildungs- und Professionaliserungsdruck auf den Stammverein erhöht und die Zusammenarbeit Klub – Nationalteam auf die gleiche Ebene gestellt werden. Mindestens 10 Spielerinnen soll so für vier Jahre ein Profistatus garantiert werden – weitere 10 bis 15 Spielerinnen sollen als Halbprofis unterwegs sein.

Fotos: Andreas Eisenring

Im Hinblick auf die EM 2013 hat Swiss Volley einen ambitiösen Vierjahreszyklus ausgearbeitet. Ein Eckpfeiler des Konzeptes: Voléro Zürich hat den Zuschlag für den «Stützpunkt Nationalteam» erhalten.

Gemeinsam auf dem Weg zur EM: Im «Stützpunkt Nationalteam» in Zürich soll bis 2013 ein kompetitives Team heranwachsen.

Zwei Teams – eine Trainerin – eine Philosophie Sporthalle Im Birch, Donnerstag, 5. August, morgens um 9 Uhr. Es herrscht schon früh Hochbetrieb. Svetlana Ilic, die serbische Trainerin von Voléro Zürich und der Frauen-Nationalmannschaft, steht in der Halle und gibt den Voléro-Spielerinnen Anweisungen. Gegen 10 Uhr tröpfeln die Schweizer Nationalspielerinnen in die Halle. Während die Klub-Spielerinnen auslaufen und stretchen, macht Ilic die offizielle, förmliche Begrüssung der Natispielerinnen. Aufstellung in Reih und Glied, ebenso ih-

nen gegenüber der ganze Staff – insgesamt sechs Betreuer. Es ist das erste Training nach Trainingslagern in Leysin, Kerenzerberg und Kroatien und nach zwei Wochen (verordneter) Ferien. «Die Spielerinnen hatten nach den Playoffs praktisch pausenlos weiter gearbeitet – und schon bald geht es im Klub wieder los. Deshalb war dieser Unterbruch wichtig für die Regeneration», meint Ilic. Zwei Teams – fliessende Grenzen Die Verantwortung für ein seriöses Aufwärmen übergibt Ilic dann Captain Mandy Wig-

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ger und begibt sich wieder in die andere Ecke der Halle, wo das Training der Voléro-Spielerinnen inzwischen beendet ist. Nach dem Verabschiedungs-Ritual gehört ab jetzt die ganze Aufmerksamkeit dem Nationalteam – die Grenzen sind fliessend. Den Umständen entsprechend gestaltet die frühere Nationalspielerin Ilic das erste Training nach der Pause. Basiselemente der Grundtechnik werden

forciert, allerdings mit viel Bewegung und dem besonderen Augenmerk auf perfekte Ausführung. Mit einem schrillen Pfiff unterbricht sie den Übungsfluss mehrfach und gibt die entsprechenden Detailkorrekturen. Nur (Voléro-Spielerin) Mandy Wigger kann nicht alles mittun. Die Tunesienferien haben zwar Entspannung, aber auch eine Magenverstimmung mit sich gebracht. Sie ist beim Pro-

jekt EM 2013 mit vollem Elan dabei: «Wir sind alle supermotiviert und arbeiten gut. Und bei der letzten EM-Qualifikation haben wir schon recht ansprechend gespielt – ohne Angst vor Namen wie Kroatien oder Spanien.» Befürchtungen zerstreuen Die Befürchtung der anderen Klubs, Voléro könnte mit diesen neuen Strukturen >>

Svetlana Ilic – die Alleskönnerin schwört auf harte Arbeit Die 38-jährige Serbin Svetlana Ilic war selber eine absolute Spitzenspielerin und als solche äusserst vielseitig: «Ich habe praktisch schon auf allen Positionen gespielt: Annahme, Angriff, Pass, Libera…» Unter der russischen Trainerlegende Nikolai Karpol war sie sowohl als Angreiferin als auch als Passeuse auf dem Feld – im Nationalteam Kroatiens.

Svetlana Ilic, wie sind Sie mit dem Start des Projektes «EM 2013» zufrieden? «Unser Projekt umfasst bis 2013 ja drei Zyklen. In diesem ersten geht es um die Analyse und die Beziehungsarbeit. Da bin ich bis jetzt sehr zufrieden. Wir arbeiten gut, die Motivation aller ist hoch. Das Projekt hat sehr positiv begonnen.» Im Kader Voléros stehen einige ganz lange Spielerinnen. Wünschen Sie sich nicht auch mehr davon fürs Nationalteam? «Natürlich wäre das schön, mehr solche Spielerinnen zu haben. Aber nicht jeder Coach hat die Chance, mit einem physisch herausragenden Team zu arbeiten. Mein Job ist es, aus meinen Spielerinnen soviel als möglich herauszuholen und andere Fähigkeiten zu schulen. Es gehört zu meiner Philosophie, dass man es auch mit harter Arbeit sehr weit bringen kann. Von all den Talenten, die es gibt, setzten sich am Schluss zu 80% diejenigen durch, welche am härtesten arbeiten.» Sie haben verschiedene Trainerhüte auf. Ist das problemlos, zwischen Voléro und dem Nationalteam hin- und herzuwechseln? «Am Anfang war dieses Wechseln schon ein bisschen komisch. Inzwischen aber ist das normal geworden. Im Trainingslager in Kroatien waren ja die restlichen Voléro-Spielerinnen auch dabei, und so haben wir viel voneinander profitiert. Wir pushen uns da also gegenseitig.» Wie sehen Sie den Vergleich mit anderen Nationen bezüglich Talenten? «Ich bin nicht der Meinung, dass man ‹technisch› geboren wird und andere Länder da grosse Vorteile hätten. Die technische Basis ist zunächst gleich, aber der grosse Unterschied ist, ob man später während Jahren zweimal täglich trainiert und tausende von Ballberührungen macht oder nur jeden zweiten Tag übt. Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Juniorinnenabteilung, wo es ja einige Talente hat. Die Kaderliste ist noch offen und wird zunächst bis zu 24 Namen umfassen.» Dennoch ist die Schweiz kein klassisches Volleyballland... «Ich bin mir bewusst, dass wir uns nur über die Resultate in der breiteren Öffentlichkeit etwas erarbeiten können, mit hartem Einsatz. Damit haben wir jetzt begonnen.»

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Foto: Markus Foerster

Trainerin Svetlana Ilic und Stav Jacobi, neuer Direktor der Nationalmannschaft (kleines Bild rechts), nehmen das EM-Projekt mit viel Elan in Angriff.

alle wichtigen Schweizer Spielerinnen an sich binden und andere Klubs an die Wand drücken, ist zu verstehen. Es gilt, mit einer erfolgreichen Praxis die Anfangsbedenken (Abwerben von Spielerinnen durch Voléro, Überbeanspruchung der Nationalspielerinnen usw.) zu zerstreuen. Es hat sich bereits gezeigt, dass auch der umgekehrte Weg spielt. Schweizer Topspielerinnen haben bei Voléro keine Stammplatzgarantie, und so kann ein Wechsel – wie ihn die Nationalspielerinnen Livia Caluori (zu Köniz) und Libera Nadine Jenny (Sm’Aesch-Pfef-

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figen) soeben vollzogen haben – durchaus Sinn machen. Wer bei Voléro zu wenig Spielpraxis bekommt oder wegen der Ausbildung den geforderten Profistatus nicht erfüllen kann, kommt andernorts besser voran. Bei Swiss Volley ist man sich der Vor- und Nachteile des Projekts durchaus bewusst.

«Auschlaggebend ist der sportliche Aspekt», meint Verbandsdirektor Christian Bigler. «Dank dieser Zusammenarbeit können wir den Spielerinnen ein Programm bieten, das es in diesem Umfang und in dieser Konsequenz in der Schweiz noch gar nie gab.»

Die detaillierten Konzepte zum Stützpunkt und zu den Partner Clubs findest du unter www.volleyball.ch > Indoorvolley > Nationalmannschaften > Elite Frauen


Eine Zunft mit Nachwuchssorgen Das Schiedsrichterwesen sieht sich immer mehr mit Nachwuchsproblemen konfrontiert. Wieso sind die Jungen nicht mehr am Pfeifen interessiert? Was unternehmen die Regionen gegen den Schiri-Schwund?

Zweiter T eil de «Schiedsr r Serie ichter»!

Thomas Ammann Es gibt sie nach wie vor: die leidenschaftlichen, passionierten Schiedsrichter, welche Wochenende für Wochenende auf Schwedenkästen stehen und Volleyballspiele pfeifen. Therese Kohli aus Altishofen zum Beispiel. Oder Alex Wäckerlin aus Langenthal. Beide sind seit über 20 Jahren im Geschäft und waren von Anfang an Feuer und Flamme für ihr Hobby. Als Ausbildungsverantwortliche in der Region Aargau bzw. Solothurn kennen beide aber auch die hauptsächlichen Sorgen und Nöte der Schiedsrichter-Zunft aus erster Hand: Rekrutierungsprobleme und fehlende Akzeptanz.

Foto: zvg

Der fehlende Respekt der Spieler sei auch ein Grund, warum viele, vor allem junge Schiedsrichter bald die Nase voll hätten. «40-jährige 3.-Liga-Spieler lassen sich nur ungern von einer 18-Jährigen etwas vorschreiben», meint Wäckerlin. Und erzählt von einem Spiel, bei welchem die Schiedsrichterin anfing zu weinen. «Solche Sachen sprechen sich herum. Die Leute denken dann: Warum soll ich mir das antun?»

Vereine in die Pflicht nehmen Therese Kohli würde gerne die Vereine mehr in die Pflicht nehmen. «Viele Schiedsrichter werden nach der Ausbildung alleine gelassen. Einfach nach dem Motto: So, geh mal pfeifen!» Dabei könnte man beispielsweise Schiedsrichter-Abende organisieren oder gemeinsame Trainings, um zu üben oder um Regeln aufzufrischen. Aber die NLB-Schiedsrichterin ist auch selbstkritisch: «Auch der Verband muss Anreize schaffen, um Schiedsrichter länger zu halten. Wir müssen

«Die Leute denken: Warum soll ich mir das antun?» Alex Wäckerlin

Foto: zvg

Jugendliche werden verknurrt «Viele werden von ihren Vereinen überredet, den Schiedsrichter-Kurs zu machen. Jeder müsse etwas für den Verein tun, wird argumentiert. Und die Jungen sind schlicht einfacher zu überzeugen», sagt Alex Wäckerlin. «Deshalb pfeifen viele junge Neu-Schiedsrichter nur die vom Verband vorgeschriebenen Jahre», ergänzt Therese Kohli. «Dann gehen sie ins Ausland oder kommen aus der Lehre und hören wieder auf.» Jugendliche hätten in diesem Lebensabschnitt mit Lehrabschlüssen, Zukunftsplanung und dem Erwachsenwerden schon genug um die Ohren. Die Aargauerin versteht deshalb nicht, warum immer Jugendliche als Schiedsrichter angeworben werden. «Erwachsene sind eigentlich geeigneter, als Schiedsrichter zu agieren. Sie sind reifer und haben mehr Erfahrung. Und ihnen wird auch auf Anhieb mehr Respekt entgegengebracht.»

«Viele Schiedsrichter werden nach der Ausbildung alleine gelassen.» Therese Kohli

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versuchen, Begeisterung für das Hobby zu vermitteln, und den jüngeren Referees aufzeigen, welche Perspektiven sie haben.»

«Muss ihnen Zeit geben» Ein Patentrezept, um nachhaltig Schiedsrichter zu rekrutieren, ist bis jetzt nicht vorhanden. Aber Kohli setzt in der Region Aargau erste Ideen in die Tat um. «Wir haben alle Vereine aufgefordert, einen Schiedsrichter-Verantwortlichen zu stellen, welcher Ansprechperson für Schiris und Verband ist.» Ein Schritt in die richtige Richtung. Die 40Jährige betont, dass man den Jungen Zeit geben müsse und sie nicht überfordern dürfe. «Für sie ist alles neu. Unerfahrene müssen behutsam an die Aufgabe herangeführt werden.» Der 62-jährige Wäckerlin verlangt mehr Toleranz: «Spieler und Zuschauer rea-

Foto: Markus Foerster

Der langjährige NLB-Referee Wäckerlin appelliert ausserdem an die Eigenverantwortung der Schiedsrichter. «Sie müssen selbst auch initiativ sein und das nötige Interesse für dieses Hobby mitbringen.» Er erwähnt die jährlichen Wiederholungskurse in der Region, von denen sich jeweils viele Schiris mit teils fadenscheinigen Begründungen abmelden – obwohl die Kurse eigentlich obligatorisch wären. Auch Kohli kennt das Problem mit den schlecht besuchten WKs. «Es zeigt, dass kein grosses Interesse an der Schiedsrichterei vorhanden ist.»

Ein respektvoller Umgang zwischen Spielern und Schiedsrichtern ist gerade für Neueinsteiger enorm wichtig – aber leider keine Selbstverständlichkeit.

lisieren gar nicht, welche Herausforderung das Pfeifen ist. Für sie ist der Schiedsrichter nur ein notwendiges Übel.» Allenthalben

werde Perfektionismus verlangt, ergänzt Kohli. Und appelliert deshalb: «Habt mehr Achtung gegenüber den Spielleitern!»

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Die Sonnenseiten des Schwarzen Peters Michel Hefti ist der erfolgreichste Volleyballschiedsrichter der Schweiz. Um ein guter Unparteiischer zu sein, braucht es aus seiner Sicht Leidenschaft, Ehrgeiz und vor allem Motivation. Und er empfiehlt jedem, die farbenfrohen Seiten des Schwarzen Peters kennen und lieben zu lernen.

Luzia Kunz

Vom Spitzensportler zum Schiedsrichter Das Volleyballfieber packte Michel Hefti im Alter von 15 Jahren. Bereits ein Jahr später spielte das Talent in der 1. Mannschaft des Heimclubs La Chaux-de-Fonds. Die Stationen Neuchâtel und Biel in der Nationalliga A folgten. Während sieben Jahren war er zudem als Passeur eine wichtige Stütze in der Schweizer Nationalmannschaft. Er beendete seine aktive Karriere aus familiären Gründen 1985, nachdem er noch zwei Jahre als Spielertrainer in der zweiten Mannschaft des VBC Biel agiert hatte. In dieser kurzen Zeit führte er die 1.-Liga-Mannschaft in die Nationalliga B. Die – wie wohl in jedem Club – erbitterte Suche nach Unparteiischen ging aber auch an Michel Hefti nicht vorbei. Er verliess das Traineramt und absolvierte den ersten Schiedsrichterkurs. Und da der ehrgeizige Jurassier keine halben Sachen macht, brachte ihn seine Motivation in kürzester Zeit an die nationale Schiedsrichter-Spitze. Bereits in der dritten Saison pfiff er NLA-Spiele der Männer.

Spielertätigkeit als Vorteil «Da mich viele Protagonisten von meiner aktiven Zeit her kannten, fiel mir die Akzeptanz auf dem Schiedsrichterbock nicht schwer», erklärt Michel Hefti. Seine ruhige und selbstsichere Art konnte der ehrgeizige Sportler auf die, wie er sagt, «andere Seite» mitnehmen. «Die Erfahrungen, welche ich

als Spieler gemacht hatte, haben mir das Verständnis für Reaktionen und Emotionen der Akteure auf dem Platz erleichtert.» Er ist überzeugt, dass das Verhältnis zwischen Spielern und Schiedsrichter nicht feindlich, sondern freundschaftlich – aber ganz klar professionell – sein muss. «Wenn ich auf dem Schiedsrichterbock stand, dann gab es nur

Foto: Luzia Kunz

Vor zwei Jahren hat der 57-Jährige seine Karriere nach 26 Jahren nationalen und 15 Jahren internationalen Spielleitungen beendet. In seiner Karriere hat er rund 1160 Spiele – davon viele auf internationalem Topniveau – gepfiffen. Dies heisst 30 Tage Einsatz im Jahr, 116 Stunden mit Warten in Time-Outs verbringen und 2350 CaptainHände schütteln. Es bedeutet ebenfalls viele positive Erlebnisse und Kontakte sowie Reisen an schöne Orte.

Hat gut lachen: Für Michel Hefti überwiegen die Sonnenseiten der Schiedsrichterei.

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Harte Schale mit weichem Kern Wenn Michel Hefti eine Entscheidung fällt, dann steht er dazu. «Absichtlich macht man sicherlich keine Fehler, doch Irren ist bekanntlich menschlich», erklärt er. Der zweifache Vater und Grossvater hat nach sogenannten schlechten Spielen das Gespräch mit seiner Frau gesucht und sich dann sogleich auf das nächste Spiel vorbereitet. Er hätte sich als Spieler auch schon über Schiedsrichter aufgeregt. Auf der anderen Seite habe er auch Karten an Spieler verteilen müssen. «Dies tut weh und ich habe es nicht gerne gemacht», gibt er zu. Michel Hefti versuchte jedoch zuerst, die Spieler verbal zu beschwichtigen. «Ich kannte die Situation auf dem Spielfeld ja selbst und verstehe, wenn ein Spieler etwas laut wird.» Volleyball ohne Schiedsrichter kann er sich jedoch nicht vorstellen. «Es braucht jemanden, der das Spiel leitet.» Ebenso ausser Diskussion steht für ihn ein System wie das Hawkeye im Tennis.

Michel Hefti zählt die Einsätze am Montreux Volley Masters zu seinen internationalen Highlights.

Foto: Philipp Reinmann

Leben vom Schiedsrichterjob? Leben könne man aber auch auf internationalem Niveau nicht von dieser Tätigkeit. «Volleyball ist mein grösstes Hobby», erklärt Michel Hefti. Es sei halt schon so, dass der Schiedsrichter viel gebe und wenig zurück erhalte. «Wenn man nach einem Spiel attackiert wird, fragt man sich schon mal, wieso man dies überhaupt macht», erzählt er. Doch dies sei ihm selten passiert, und die positiven Erlebnisse würden überwiegen. «Ich habe so viele schöne Spiele pfeifen dürfen», schwärmt er. «Der Playoff-Final 2008 zwischen LUC und Volley Amriswil – eines meiner letzten Spiele – bleibt mir in bester Erinnerung. Das siebte und entscheidende Finalspiel wurde im fünften Satz entschie-

den. Die Halle war voll, die Stimmung gut und die Spieler zufrieden.»

Foto: zvg

die Mannschaft rot gegen weiss oder blau gegen gelb. Hätte ich diese objektive Unterscheidung nicht mehr machen können, hätte ich sofort den Rücktritt gegeben», betont Hefti. Als Schiedsrichter müsse man in erster Linie Volleyball lieben und motiviert sein. «Es ist wie im übrigen Leben auch: Ist man nicht ehrgeizig, erreicht man seine Ziele nicht!»

Fokussiert: Auf dem Schiedsrichterstuhl zählte für Hefti nur das Spiel.

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Nachwuchsprobleme Als Schiedsrichter müsse man vor allem Vertrauen ausstrahlen. «Ist jemand motiviert, kann er oder sie es sehr schnell zu etwas bringen», ist Michel Hefti überzeugt. Er bedauert, dass jedes Jahr so viel in die Ausbildung der Unparteiischen investiert wird und es am Ende des Jahres mehr Austritte als Neuanmeldungen gibt. Er schätzt das Engagement für den Club sehr, weiss jedoch, dass man niemanden zwingen kann. «Der Schiedsrichter ist halt oft der Schwarze Peter», gibt er zu und ergänzt: «Ich hatte auch im letzten Spiel vor dem Anpfiff ein wenig Bauchweh.» Zudem habe er sicherlich drei Viertel seiner Freizeit investiert. Doch habe ihm die Arbeit auf dem «Bock» immer Spass gemacht, und er möchte die Zeit, in welcher er umhergereist ist und in einem guten Team aktiv war, nicht missen. «In der Schweiz ist man im Volleyball wie eine Familie», meint er. Dennoch fiel ihm der Abschied vom Pfeifen nicht schwer. «Ich freute mich sehr auf die Zeit, welche ich mit meiner Familie und vor allem meinen Enkelkindern verbringen würde.» Zudem ist er auch nach Beendigung der einmaligen Schiedsrichterkarriere dem Volleyball nach wie vor treu – sei es als Zuschauer, technischer Delegierter oder als Präsident der «Freunde von Swiss Volley».


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Volleyball macht Schule

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Das Projekt «login school volley» hat in den ersten zwei Jahren die Turnhallen der Volksschulen im Sturm erobert. Im laufenden dritten Jahr steht die Kontinuität im Vordergrund. Es gibt aber auch Neuerungen.

Markus Foerster Die Bilanz der bisherigen zwei Jahre «login school volley» fällt äusserst erfreulich aus. Im vergangenen Schuljahr wurden über 400 Kurse gebucht und somit das Jahreskontingent voll ausgeschöpft, wobei der Löwenanteil mit Oberstufenklassen durchgeführt wurde. Aber auch die Mittelstufe kam in den Genuss von ca. 100 Kursen. Wann immer die Klassen-Coaches im Turnunterricht auftauchten, sorgten sie für begeisterte Schüler, die sich mit viel Elan daran machten, den Volleyballsport zu entdecken.

Romandie: Lösung in Sicht Etwas harzig verlief der Start in der Romandie, wo etliche Kantone vorschreiben, dass der Turnunterricht ausschliesslich von Turnund Sportlehrern geleitet werden darf. Dadurch wird der Einsatz von Klassen-Coaches faktisch verboten. Im Kanton Waadt, der eine grosse Volleyballtradition geniesst, wurde das «login school volley»-Angebot deshalb auf den freiwilligen Schulsport ausgeweitet. Es ist geplant, dies auch für weitere betroffene Kantone entsprechend zu handhaben.

Foto: Cyrilla Burkhalter

Leuchtende Augen dank engagierten Coaches Dass die vielen Kursanfragen überhaupt bewältigt werden können, dafür sorgten und sorgen die Regional- und Klassen-Coaches. Sie hauchen dem Projekt mit ihrem Enga-

gement erst richtig Leben ein. Neben den fachlichen Inputs geben sie vor allem ihre Begeisterung fürs Volleyball an die Jugendlichen und die Lehrpersonen weiter und nehmen so eine wichtige Aufgabe als Botschafter der Sportart wahr.

Klassen-Coach Christine Neuenschwander instruiert «ihre» Schüler.

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Aus der Schule in die Klubs Schülerinnen und Schüler, die Lust auf mehr Volleyball bekommen haben, finden über die Projekt-Webseite eine Auswahl an Volleyballclubs in ihrer Nähe mit den entsprechenden Ansprechpersonen. Sämtliche an Nachwuchsspielern interessierten Vereine sollten sich deshalb unbedingt auf www.loginschoolvolley.ch in die Liste der beteiligten Clubs eintragen!

Neu: Italienische Broschüre! Die Broschüre ist neu auch in italienischer Sprache erhältlich. Diese Unterrichtshilfe beinhaltet Musterlektionen, zusätzliche Übungsanleitungen nach Thema geordnet, Vorlagen für verschiedene Turniersysteme und Tests, anschauliches Bildmaterial sowie zahlreiche Tipps und Tricks.


SINALCO dankt allen Beachvolleyball-Spielern f端r die interessante

Saison 2010.


Der Strand ist gelb-rot

Foto: Michela Locatelli

Am Rappi Beach fiel der Schlussvorhang der ersten Sinalco Beachtour A2. Trotz einer verregneten Dernière fällt das Fazit des Premierenjahres sehr erfreulich aus.

Markus Foerster

Positives Fazit Zufrieden mit dem Gebotenen waren nicht nur die zahlreich aufmarschierten Beachvolleyball-Fans. Auch das Fazit von Titelsponsor Sinalco und von Swiss Volley fällt überaus positiv aus. Bereits im ersten Jahr hat sich die Serie neben der Coop Beachtour als zweite starke Schweizer Tour etabliert. Keine selbstverständliche Bilanz, wenn man bedenkt, dass etliche Länder gar keine Tour haben oder ums – vorab wirtschaftliche – Überleben kämpfen. Zum Erfolgsrezept gehört, dass sich die Sinalco Beachtour A2 anders positioniert als die grosse Coop Beachtour. «Die Turniere werden nicht von professionellen Ausrichtern, sondern jeweils von lokalen, ehrenamtlichen Organisatoren durchgeführt», streicht Sonja Wildener, Leiterin PR+Events von Swiss Volley, einen der Hauptunterschiede heraus. «Dadurch passen sie sich perfekt an die örtlichen Begebenheiten an und sind regional verankert.» Ausserdem sind die A2-Turniere oft in gleichzeitig stattfindende Events wie das Städtli-Fest in Sursee oder das «Wake and Jam» in Murten eingebettet. Petra Studer, Brand Manager von Sinalco, betont denn auch das spezielle Ambiente: «Nach einem A2-Turnier geht das Fest nahtlos weiter.» Eine besondere Anziehung

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Foto: André Mühlheim

Gerade als die besten Männer in Rapperswil zum letzten Spiel der diesjährigen Sinalco Beachtour A2 antraten, öffnete der Himmel über dem Rappi Beach seine Schleusen. Doch die Finalteams zeigten sich unbeeindruckt. Mit spektakulären Ballwechseln begeisterten sie die Zuschauer und sorgten so für das grandiose Schlussfeuerwerk einer gelungenen Tourpremiere.

auf Fans und Spieler übt dabei die bereits legendäre Sinalco Longe aus. Das gelungene Premierenjahr ist allerdings kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. «Man findet immer Punkte, die verbessert werden können, erst recht nach dem ersten Jahr», weiss auch Sonja Wildener. So sollen beispielsweise die momentan noch recht unterschiedlichen Turnierstandards auf ein einheitliches Niveau gebracht werden. Sprungbrett für Talente Sportlich hat sich die Turnierserie ebenfalls schnell einen Namen gemacht. Teams, die den Sprung auf die Coop Beachtour schaffen möchten, können auf der etwas weniger stark besetzten Sinalco Beachtour A2

Tolle Locations und attraktive Spiele: Die Sinalco Beachtour A2 geniesst bereits einen hervorragenden Ruf.

wertvolle Ranglistenpunkte sammeln. In Abwesenheit der Olympic Nationalteams waren es oftmals die Nachwuchskräfte des Nationalen Leistungszentrums (NLZ), welche die Podestplätze für sich beanspruchten. So feierte beispielsweise das SEAT Nationalteam Grässli/Goricanec bei drei Starts drei Turniersiege und unterstrich seinen Status als Aufsteiger der Saison. Zudem bietet die Sinalco Beachtour A2 den besten Juniorenteams eine Möglichkeit, sich auf nationaler Ebene bei den Aktiven zu präsentieren. Wem dies noch nicht gelungen ist: Im kommenden Sommer bieten sich neue Gelegenheiten – auf der Sinalco Beachtour A2, Ausgabe 2011.


Augenblick Törtli für alle zum Jubiläum Als sportlicher Höhepunkt und zugleich Abschluss der diesjährigen Coop Junior Beachtour (CJBT) wurde in Einsiedeln um die Meistertitel in den Kategorien U15, U18 und U21 gekämpft (Resultate siehe S. 33). Grund zum Feiern hatten zum Schluss allerdings nicht nur die Medaillengewinner, sondern auch die CJBT selber. Bereits seit 10 Jahren kommt der Schweizer Beachnachwuchs in den Genuss einer eigenen Tour – ein Projekt, das weltweit wohl einzigartig ist! Zur Jubiläumsfeier gabs vom Titelsponsor Coop kleine Törtli für alle. Für perfekte, jubiläumswürdigen Rahmenbedingungen sorgten im Klosterdorf die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer vom veranstaltenden VBC Einsiedeln. Auf den zahlreichen Courts mitten im Dorf, beim Kloster, neben der Beachhalle und in der Badi herrschte trotz des teilweise schlechten Wetters eine fantastische Stimmung, welche die Spielerinnen und Spieler zu Höchstleistungen trieb. Fotos: Benedikt Husi und Marco Bianchi


Praxisbeilage | präsentiert von

Ab durch die Mitte! Der Angriff durch die Mitte ist ein probates Mittel, um den Gegner zu überraschen. Mit Meterbällen kann man sein Team Schritt für Schritt ans schnelle Spiel über die Position 3 heranführen. In vielen Teams fristet das Angriffsspiel über die Position 3 ein regelrechtes Mauerblümchendasein. Auf der Suche nach den Ursachen dafür stösst man auf unterschiedliche Begründungen seitens der Spieler und Trainer, beispielsweise: • zu riskant, da zu fehleranfällig • schwieriges Zuspiel • Abstimmungsprobleme zwischen Zuspieler und Angreifer (Timing)

Interessanterweise wird dabei fast immer davon ausgegangen, dass über die Mitte ein Angriff im 1. Tempo (siehe Infobox «Glossar») gespielt wird. Doch gerade mit Jugendteams sowie im unteren und mittleren Leistungsbereich kann ein 2. Tempo durch die Mitte eine überaus effiziente

In dieser Ausgabe Liebe Leserinnen, liebe Leser Ob als Spieler oder als Zuschauer, Volleyballspiele sollen dynamisch und spektakulär sein. Dieser Anforderung wird das schnelle Angriffsspiel über die Mitteposition mit Sicherheit gerecht. Trotzdem machen viele Teams einen Bogen um diese attraktive Offensivvariante. In dieser Ausgabe zeigen wir, wie man mit etwas langsameren Meterbällen die Angriffsposition 3 beleben kann. Ich wünsche euch eine kurzweilige Lektüre und hoffe, dass ihr einige Ideen für den Trainingsalltag mitnehmen könnt.

Impressum Redaktionsleitung Beiträge Layout, Grafiken, Fotos E-Mail Praxisbeilage_2010-3_de.indd 17

Markus Foerster Markus Foerster Markus Foerster, FIVB training@volleyball.ch

Foto: FIVB

Markus Foerster training@volleyball.ch

09.09.2010 00:35:54


Ab durch die Mitte!

Alternative zum ewigen Spiel über die Aussenpositionen darstellen. Der Einbezug des Mittespielers ins eigene Offensivspiel sorgt zunächst einmal für mehr Variabilität. Mehr Angriffsvarianten bedeuten automatisch auch mehr verschiedene Szenarien, die die gegnerischen Block- und Verteidigungsspieler abdecken müssen. Ausserdem wird Qualität des gegnerischen Zweierblocks auf den Aussenpositionen garantiert sinken, weil der Mittelblocker nun prioritär auf seinen direkten Gegenspieler achten muss. Dadurch bleibt ihm weniger Zeit, um sich auf die Aussenpositionen zu verschieben. Ausserdem schafft ein gut funktionierendes 2. Tempo nach und nach das nötige Vertrauen zwischen Zuspielern und Angreifern, das es ihnen ermöglicht, sich kontinuierlich an einen schnellen Angriffsball (1. Tempo) heranzutasten.

Meter vorne und Meter-Kopf

Fotos: FIVB

Wichtig bei einem Meterball – egal ob vor oder hinter dem Zuspieler – ist seine Flugbahn (siehe Abb. 1). Als grobe Faustregel gilt: 1 m über der Netzkante und 1 m vom Zuspieler weg. Der häufigste Fehler besteht darin, dass der Ball nur hoch, aber nicht vom Zuspieler weggespielt wird. Dadurch fällt er fast senkrecht wieder nach unten, was einerseits das Timing für den Angreifer erschwert, andererseits dem gegnerischen Blockspieler die Positionierung massiv vereinfacht, was natürlich nicht erwünscht ist. Der gegnerische Mittelblocker sollte immer gezwungen werden, sich seitlich zu verschieben – auch beim Angriff über die Position 3.

1m

Wichtig: Den gegnerischen Mittelblocker bewegen 1m

Abb. 1: Ideale Flugbahn für Meterbälle

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Oft hat der Mittelblockspieler beim Angriff seines Gegenübers leichtes Spiel, weil der Angriffsort genau dort liegt, wo seine neutrale Ausgangsposition ist. Er kann also in aller Ruhe warten und im richtigen Moment zum Blocksprung ansetzen, ohne sich überhaupt verschieben zu müssen! Das Hauptziel des Mittespiels mit dem 2. Tempo muss deshalb sein, den gegne-

rischen Mittelblocker zu einer seitlichen Verschiebung zu zwingen. Durch die Seitwärtsbewegung wird der Block destabilisiert, weil der Blockspieler während dem Ballwechsel und somit unter Zeitdruck die richtige Position antizipieren muss, was nicht immer gelingt. Auf der anderen Seite erfolgt dadurch der Absprung oft etwas weniger kontrolliert und nicht ganz gerade nach oben, was wiederum das präzise Stellungsspiel der gegnerischen Verteidigung beeinträchtigt.

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Um eine Verschiebung zu erzwingen, sind zwei Punkte zu beachten: 1. Der Zuspielort liegt fast in der Feldmitte, also nahezu auf der Position 3. 2. Der Meterball darf etwas weiter als nur gerade 1 m vom Zuspieler weg gespielt werden. Eine noch grössere Verschiebung des gegnerischen Mittelblockers erzwingt der Angreifer natürlich, wenn er Meter-Kopf angreift. Dies deshalb, weil die Ausgangsposition des Mittelblockers immer neutral, d.h. zentral und somit aus seiner Sicht vor dem Zuspieler ist.

Wichtig: Beide Schlagrichtungen beherrschen Für den Angreifer gilt es nun, die so entstandenen Lücken zu erkennen und auszunutzen. Ein grosser Vorteil des Meterballes liegt darin, dass der Angreifer mehr Zeit

hat – auch in der Luft. Er kann also vor dem Angriffschlag schauen, wo sich der gegnerische Blockspieler befindet und dementsprechend seine Schlagrichtung anpassen. Dafür sollte er natürlich über ein variables Schlagrepertoire verfügen, welches ihm ermöglicht, sowohl in Körperachse in Richtung der gegnerischen Position 5 als auch über die linke Schulter oder durch Abdrehen des ganzen Körpers gegen die Position 1 anzugreifen. Finten eröffnen sich bei Angriffen über die Mitteposition ebenfalls gute Punktchancen, sei es als bewusst eingestreute Angriffsvariante oder als Notlösung, weil das Timing oder das Zuspiel nicht perfekt ist. Für Finten bietet sich in erster Linie die Feldmitte an. Sollte der gegnerische Blockspieler auf Pos. 4 zur Bildung eines 2erBlocks in die Mitte ziehen, dann ist auch die verwaiste Position 4 ein ausgezeichnetes Ziel für Finten.

Glossar Aufsteiger, Kurz (Angriffsvariante «A») Schnellangriff (1. Tempo) direkt vor dem Zuspieler auf Position 3. Zweimeter-Schuss vorne («B») Schnellangriff (1. Tempo) rund 2 m vor dem Zuspieler zwischen den Positionen 3 und 4 (näher bei Pos. 3). Kurz-Kopf (Angriffsvariante «C») Gleiche Variante wie «A», die Angriffsposition ist aber im Rücken des Zuspielers. Meter vorne und Meter-Kopf Angriff (2. Tempo) vor bzw. im Rücken des Zuspielers. Als Faustregel gilt: 1 m über der Netzkante, 1 m vom Zuspieler weg.

Info

1. Tempo Der Angreifer stemmt und springt ab, kurz bevor der Ball in die Hände des Zuspielers fällt (also vor dem Zuspiel). Der zugespielte Ball wird im Aufsteigen geschlagen. Sehr oft wird allerdings ein falscher Aufsteiger gespielt (= «Kurz»). Dabei springt der Angreifer ab, wenn der Zuspieler den Ball in den Händen hält. Der zugespielte Ball wird dann im höchsten Punkt oder bereits leicht im Fallen geschlagen. 2. Tempo Der Angreifer leitet seinen Stemmschritt zum Absprung dann ein, wenn der Zuspieler den Ball in den Händen hält. Der zugespielte Ball wir im Fallen geschlagen. Die Flughöhe variiert zwischen ein bis maximal zwei Metern über der Netzkante. Angriffsschlag in Körperachse zwischen die Verteidigungspositionen 4 und 5.

Angriffsschlag über die Schulter zwischen die Verteidigungspositionen 1 und 6. Der gleiche Schlag kann auch durch das Abdrehen des ganzen Körpers ausgeführt werden.

3. Tempo Der Angreifer leitet seinen Stemmschritt zum Absprung dann ein, wenn das Zuspiel ausgeführt ist. Die Flughöhe variiert zwischen zwei bis drei Metern über der Netzkante. Quelle: «Leistungsvolleyball» (Papageorgiou/Spitzley), bearbeitet von Markus Foerster

training@volleyball.ch Praxisbeilage_2010-3_de.indd 19

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Ab durch die Mitte!

Neutrale Ausgangsposition Akzent: Anlauf für «Meter vorne» und «Meter-Kopf» aus der gleichen, neutralen Ausgangsposition.

•• Einfacher Service auf Annahmespieler A •• P penetriert ans Netz (P')  Annahme von A auf P'

•• P' spielt in Absprache mit B ent-

1 2 A

3a

B

weder «Meter vorne» (3a) oder «Meter-Kopf» (3b) •• Angriff von B

P'

P

1

Wichtig: B zeigt möglichst spät, ob er vorne oder hinten angreift.

Meterball-Festival Akzent: Verschiedene Anlaufvarianten für «Meter vorne» und «Meter-Kopf».

1

•• Angriff von B aus verschiedenen

B

2

A

3a

B

Ausgangspositionen

P

B

•• Einfacher Service auf Annahmespieler A

•• Annahme von A auf P •• P spielt in Absprache mit B entweder «Meter vorne» (3a) oder «Meter-Kopf» (3b)

Meterball aus Gratisball-Situation Akzent: Anlauf für «Meter vorne» oder «Meter-Kopf» nach dem Lösen von der Blockposition am Netz.

•• C (nahe am Netz) spielt einen langen Pass (= Gratisball) auf A  B löst sich vom Netz und P penetriert auf P' •• Annahme von A auf P'

•• P' spielt «Meter vorne»  An-

2

3

1

A

B'

griff von B'

C

P'

Varianten: •• Nur mit Angriffsvariante «Meter-Kopf» •• Zwischen «Meter vorne» und «Meter-Kopf» frei variieren

P

1

Sideout: links oder rechts? Akzent: In die blockfreie Zone angreifen. Sideout-Aufstellung mit Annahme zu dritt und Pene 1. •• Service  P penetriert ans Netz auf die Position P' •• Annahme auf P' •• P' spielt «Meter vorne»  Blockspieler B schliesst eine Angriffsrichtung

•• Angriff von A' auf die Matte, die

4

vom Blockspieler nicht abgedeckt wird.

A' A

Varianten: •• Sideout-Aufstellung mit Pene 5 •• Nur mit Angriffsvariante «Meter-Kopf» •• Zwischen «Meter vorne» und «Meter-Kopf» frei variieren

2

Team A steht auf den K2-Ausgangspositionen. Team B hat 3 Angreifer (C, D, E) auf einem Kasten auf den drei Angriffspositionen am Netz. •• C (oder D, E) klopft auf den Ball  A verschiebt sich auf die ent-

20 Praxisbeilage_2010-3_de.indd 20

sprechende Blockposition (A')  Zweierblock •• Angriff von C •• P penetriert ans Netz und spielt den Gegenangriff mit A'' (Variante «Meter vorne») Variante: A'' greift von der Blockposition 2 aus «Meter-Kopf» an

3 B

P' 4

1 1

P

Gegenangriff durch die Mitte Akzent: Verschiedene Anlaufvarianten in Abhängigkeit zur Blockposition.

3

Team A

Team B C 3

4 A' 1

A''

2

A

D

3 P

E

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Angriff oder Finte Akzent: Wahrnehmung des gegnerischen Blocks mit entsprechender Anpassung des Angriffs. Sideout-Aufstellung mit Annahme zu dritt und Pene 1. •• Service  P penetriert ans Netz auf die Position P' •• Annahme auf P'

•• P' spielt «Meter vorne»  Block-

Spielregeln: •• Team A serviert und verteidigt, Team B greift drei Mal an (1x Sideout, 2x Gratisball von T)  danach Rollenwechsel •• Mindestens 2 der 3 Angriffe müssen «Meter vorne» oder «MeterKopf» sein

A' A 2

B C' 4

C

P

Team A

Team B

•• Gewinnt das angreifende Team

alle drei Punkte, darf es eine Position rotieren •• Macht das angreifende Team 0 Punkte, dann muss es eine Position zurück rotieren •• Sieger ist das Team, welches zuerst eine komplette Rotation schafft

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P'

1

sie auf ihrem Weg zum Ziel weiterkommen und ihre Ziele sicher erreichen.

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3

1

Variante: «Meter-Kopf» mit Angriff gegen Pos. 5 oder Finte gegen Pos. 4

Zwei von drei Bällen Akzente: Anwendung im Spiel unter Druck.

4

spieler B deckt die Pos. 5/6 ab •• Falls C ebenfalls blockt (= C')  Finte von A' in Richtung Pos. 4 •• Falls C nicht blockt und auf Pos. 4 bleibt  Angriff von A' in Richtung Pos. 1

haben, auch draussen beim Lauftraining ist es wichtig, dass der Schuh stimmt. Verletzungen, Ermüdungserscheinungen, Fehlbelastungen werden somit verhindert und der Sportler und die Sportlerin können sich voll und ganz auf das Training konzentrieren. ASICS bietet eine breite, durchdachte Schuhpalette; sei dies Stabilitätskategorie, Dämpfungskategorie oder Speed-Kategorie.

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«Das war eine meiner besten Saisons!» Ein gutes Jahr lang wurden die FitnessSTARS von den Experten der Schulthess Klinik beraten, getestet und begleitet. Zum Abschluss des Projekts blicken Joelle, Jolanda, Rebecca, Julien und Thomas zurück, berichten über ihre Erfahrungen und ziehen ein persönliches Fazit.

Die vollständigen, ausführlichen Resümees der FitnessSTARS, ihre Tipps sowie eine Zusammenfassung der Testresultate kannst du im Blog nachlesen!

www.fitness-star.ch

Joelle Gartmann In welchem Bereich hast du dich besonders verbessert? Von den ärztlichen Untersuchungen und Physiotherapien hat besonders mein Rücken profitiert. Allgemein hat sich meine Rumpfstabilität verbessert. Jedenfalls fühlt es sich viel stärker an, und ich hatte seit längerem keine Schmerzen mehr beim Trainieren. Danke! Wo hattest du Schwierigkeiten? Schwierig war, alles umzusetzen, was mir aufgegeben wurde. Manchmal war es zeitlich sehr herausfordernd, neben der Schule allen Anforderungen, Terminen und Trainings nachzukommen. Was hast du für deine sportliche Zukunft gelernt? Ich habe gelernt, dass ohne Ehrgeiz und ohne eigene Motivation die körperlichen Schwachstellen nicht behoben werden können. Es braucht viel Zeit, Geduld und Mut, sich den Trainings und Test zu stellen. Doch am Schluss sieht und spürt man die Ergebnisse und Ziele, die man erreicht hat, und ist einfach nur froh. Man muss es wirklich wollen und darf nicht schon beim dritten Versuch aufgeben.

Jolanda Kölbig-Flück In welchem Bereich hast du dich besonders verbessert? Durch das individuelle Trainingsprogramm erreichte ich eine deutliche Verbesserung meiner Rumpfkraft. Ausserdem lernte ich Übungen kennen, mit denen ich endlich meine Schulterprobleme in den Griff kriegte. Ich konnte die ganze Saison absolut schmerzfrei spielen. Das war eine meiner besten Saisons überhaupt! Wo hast du wenig oder keine Fortschritte erzielt? Meine Sprunghöhe hat sich keinen Zentimeter bewegt... Nicht, dass mir die Motivation gefehlt hätte. Ich war im Kraftraum und habe Gewichte gestemmt. Allein, mir fehlt die Explosivität. Um meine Sprungkraft zu verbessern, bräuchte ich drei betreute Krafteinheiten pro Woche. Dazu fehlt mir schlicht die Zeit. Was hast du für deine sportliche Zukunft gelernt? Niemals ohne Lust und Motivation Sport zu treiben, kontinuierlich und regelmässig zu trainieren, genug zu trinken und auf die Ernährung zu achten. Vor allem aber: mit ganzem Herzen Sport zu treiben!

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Julien Boegli In welchem Bereich hast du dich besonders verbessert? Beim ersten Test im Juni 2009 waren meine Rumpfkraftwerte absolut ungenügend! Dank regelmässigem Stabilisationstraining – manchmal auch nur in kleinen Dosen – konnte ich meine Testergebnisse praktisch verdoppeln! Wo hast du wenig oder keine Fortschritte erzielt? Im Bereich der Explosivität habe ich absolut keine Fortschritte erzielt. Neben dem Volleyball laufe ich sehr viel und vor allem lange Distanzen. Ralf Seidel von der Schulthess Klinik hat mir erklärt, dass es Ausdauertypen und schnellkräftige Typen gibt und dass ich genetisch eher auf Ausdauerleistungen programmiert bin. Was hast du für deine sportliche Zukunft gelernt? Ich habe enorm von der persönlichen Betreuung profitiert und gelernt, mit welchen Massnahmen ich meine sportliche Leistungsfähigkeit in welche Richtung lenken kann. Ausserdem habe ich gelernt, dass sich Krafttraining wirklich lohnt und ich mit regelmässigen Stabilisationsübungen Verletzungen vorbeugen kann.

Rebecca Meier In welchem Bereich konntest du besonders profitieren? Durch die mir zur Verfügung stehende Zeit habe ich mich ausschliesslich aufs Konditionstraining konzentriert und konnte da durchaus vom Know-how der Schulthess Klinik profitieren. Mir wurden verschiedene Trainingsmöglichkeiten aufgezeigt, je nach Zeit, die ich investieren kann! Wo hast du wenig oder keine Fortschritte erzielt? Meine Resultate lassen im Moment noch zu wünschen übrig. Aber ich weiss, dass ich mit stetem Training auch noch die gewünschten Verbesserungen erreichen werde. Ein konsequentes Training ist allerdings sehr zeitintensiv und hat kaum Platz neben einem 100-%-Job und einer beruflichen Weiterbildung. Was hast du für deine sportliche Zukunft gelernt? Dass man sich mit regelmässigem Training schnell einmal besser fühlt. Es braucht jedoch ein intensives Training über eine längere Zeit, um wirklich messbare Resultate feststellen zu können. Wichtig ist im Moment, dass ich trainiere und dies auch beibehalte.

Thomas Huber In welchem Bereich konntest du besonders profitieren? Meine Probleme mit den Patellasehnen habe ich dank den Behandlungen und der Physiotherapie in der Schulthess Klinik in den Griff gekriegt. In den sportlichen Bereichen konnte ich durch gezielte Kraftübungen, Seilspringen und Beachvolleyball die Sprungkraft- und die Rumpfmuskulaturwerte stetig verbessern. Wo hast du wenig oder keine Fortschritte erzielt? Meine Ausdauer konnte ich trotz gezieltem Training während den Wintermonaten (Langlaufund Lauftraining) nur minim verbessern. Die Herzfrequenz- und Laktatwerte stiegen jeweils schneller an als gewünscht. Das lag daran, dass der Trainingsumfang mit durchschnittlich 2 bis 3 Trainingseinheiten pro Woche zu je 30 bis 45 Minuten zu klein war, um grosse konditionelle Fortschritte zu erzielen. Was hast du für deine sportliche Zukunft gelernt? Durch gezieltes Training und gesunde Ernährung kann ich mich vor Verletzungen schützen >> und dabei meine Kraft und Konditionswerte verbessern. Fotos: Markus Foerster

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«Der Faktor ‹Zeit› ist das grösste Problem.» Ralf Seidel und Fabian Neunstöcklin von der Schulthess Klinik haben die FitnessSTARS betreut. Im Gespräch mit dem Swiss Volley Magazine ziehen die beiden erfahrenen Leistungsdiagnostiker ihr Fazit, geben Tipps für den Alltag und ernennen ihren FitnessSTAR.

In welchem Bereich stellt ihr denn bei Breitensportlern die grössten Defizite fest? R. Seidel: Punkto Trainingsgestaltung fehlt sehr oft das nötige Wissen. Wenn sie mehr wüssten, dann würden sie gewisse Sachen bestimmt auch anders anpacken. Gerade bei den Spielsportarten wird das Athletiktraining oft stark vernachlässigt, was meiner Meinung nach auch am fehlenden Knowhow der Trainer liegt. Wo liegen denn die Unterschiede im Vergleich zu Profisportlern? F. Neunstöcklin (lacht): Der Hobbysportler kommt eine Viertelstunde zu früh zum Test, der Profi eine Viertelstunde zu spät! Auch bei den Profis sieht man alle Facetten, von den total fokussierten Typen bis hin zu denen, die immer mogeln, wenn sie nicht kontrolliert werden. Aber: Profis können einfach viel mehr Trainingszeit investieren, das ist der Hauptunterschied.

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Foto: Markus Foerster

Ralf Seidel, Fabian Neunstöcklin, was ist eure Quintessenz aus dem Projekt «FitnessSTAR»? R. Seidel: Dass der Faktor «Zeit» bei vielen Leuten das grösste Problem ist. Beruf, Familie und Ausbildung müssen unter einen Hut gebracht werden und geniessen meistens Priorität. Viele können schlicht zu wenig Zeit investieren, um grosse Sprünge zu machen. F. Neunstöcklin: Genau! Das Projekt zeigt klar, dass eine körperliche Entwicklung durch Training nicht so hopplahopp geht, wie es in den Medien oft dargestellt wird. Es ist eine Illusion zu glauben, dass es mit dreimal drei Minuten Bauch-Beine-Po pro Woche getan ist. Ralf Seidel (links) und Fabian Neunstöcklin begleiteten die FitnessSTARS während 15 Monaten.

Dann könnte man also problemlos aus jedem 25-Jährigen einen Spitzenathleten machen? R. Seidel: Im Sinne von internationalen Topleistungen bestimmt nicht, dazu muss man bereits in jungen Jahren mit Leistungstraining beginnen. Aber gute persönliche Leistungen oder eine Qualifikation für den Ironman Hawaii, das ist absolut machbar. F. Neunstöcklin: Allerdings nur, wenn sie bereits ein gewisses Trainingsalter mitbringen. Wenn man erst als 35-Jähriger mit Sport beginnt, dann muss man die Ziele bedeutend tiefer ansetzen. Und wieviel Sport braucht es, damit man sein Leben lang fit und gesund bleibt? R. Seidel: Es wäre prima, sich neben einem aktiven Lebensstil zwei- bis dreimal pro

Woche eine Stunde Zeit für den Sport zu nehmen. Mehr muss gar nicht sein, um eine gute Leistungsfähigkeit zu erhalten.

Worauf sollte man sonst noch achten? F. Neunstöcklin: Dass man mit Spass dabei ist, realistische Ziele setzt und nichts mit der Brechstange macht. Zum Schluss: Wer ist euer persönlicher «FitnessSTAR»? R. Seidel: Obwohl es schwierig ist, jemanden herauszuheben: Jolanda ist unser FitnessSTAR! Wie sie Tests, Trainings, Familie und Berufsausbildung unter einen Hut gebracht hat, verdient unseren Respekt. Ausserdem ist es toll, dass sie ihre Begeisterung und die gewonnenen Erkenntnisse direkt an ihr Juniorinnenteam weitergibt.

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«cool and clean» ist das nationale Präventionsprogramm für fairen und sauberen Sport. Weitere Infos und Anmeldung für Teams unter: www.coolandclean.ch


Ein Sommer mit Hochs und Tiefs International schöpften die Schweizer Beachvolleyballer 2010 fast die gesamte Bandbreite der Erfolgsskala aus. Es gab tolle Erfolge und Überraschungen, aber auch bittere Niederlagen, Pech und Enttäuschungen. Eine Bilanz.

Andreas Eisenring

«Es macht grossen Spass, so zu spielen» Trotzdem fällt die Saison-Gesamtbilanz von Kuhn/Zumkehr äusserst erfreulich aus. Auf der World Tour haben sie bis Berlin an acht Events sechs Top-10-Plätze belegt. «Es macht riesigen Spass, so zu spielen», freut sich Kuhn. «Wir spüren, dass wir durch viel Arbeit an kleinen Dingen sehr konstant geworden sind. Unser Spiel hängt nicht mehr vom Zufall ab, das ist ein cooles Gefühl.» Das hängt auch damit zusammen, dass die Strukturen mit dem Nationalen Leistungszentrum (NLZ) in Bern nochmals verbessert worden sind und die Schweiz bezüglich Trainingsmöglichkeiten jetzt – wie die Topnationen – auch einen Ganzjahresbetrieb anbieten kann. Dass ihr Trainer Sebastian

Beck sowie ein Physiotherapeut bei vielen Turnieren vor Ort sind, rundet das gesamtheitliche Paket ab. Heyer/Heuscher spüren den Ball wieder Keine 50 Meter von den Überresten der Berliner Mauer entfernt, scheiterten Sascha Heyer und Patrick Heuscher im Viertelfinal knapp an der holländischen Mauer Nummerdor/ Schuil, die in der Folge zum dritten Mal Europameister wurden. Dennoch ist Berlin für das während Wochen völlig verunsicherte Duo (fünf Mal nur Rang 17) als grosser Befreiungsschlag zu werten, der mit einem grandiosen Sieg über die Deutschen Weltmeister Brink/Reckermann eingeleitet wurde.

«Endlich spürte ich den Ball wieder in der Hand», meinte Sascha Heyer. Und auch Patrick Heuscher war erleichtert: «Endlich stimmte bei mir das Timing wieder. Da reden alle von Krise, und dann zeigen wir in Berlin das beste Spiel der ganzen Saison.» Laciga/Bellaguarda auf der Achterbahn Die Saison des coolen Kämpfers Martin Laciga und des leichtfüssige Instinktspielers Jefferson Bellaguarda begann mit dem Hoch von Brasilia (7.) und Shanghai (9.). «Im Trainingslager in Brasilien hatten wir täglich die Wahl zwischen mehreren Spitzenteams und kamen sehr schnell auf eine hohes Niveau», meint Martin Laciga, «aber danach fielen

Foto: FIVB

Nichts ist es geworden mit der 17. Schweizer Medaille bei der 18. Europameisterschaft in Berlin. Die Mitfavoritinnen Simone Kuhn und Nadine Zumkehr wirkten gehemmt und konnten nicht frei aufspielen. Sie liessen im Achtelfinal gegen Wesselink/Meppelink (NED) das kompakte Spiel und das Selbstvertrauen der letzten erfolgreichen Wochen vermissen. 2009 hatten sie in Sotschi unbelastet die Bronzemedaille erspielt. In Berlin – unter dem Druck der eigenen höheren Ansprüche – mussten sie mit Rang 9 vorliebnehmen. «Natürlich wollten wir es an der EM besonders gut machen. Aber wir wussten auch, dass sicher zehn Teams für Medaillen in Frage kommen, und wenn man nicht seine Topleistung abruft, reicht das halt nicht mehr – alle sind so eng beisammen. Wir hatten mehrere gute Wochen hintereinander. Jetzt kam halt mal ein Knick.»

Kuhn/Zumkehr: Nach konstanten Leistungen in den Top-10 der Welt angekommen.

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Fotos: Andreas Eisenring

Heyer/Heuscher: Seltener Jubel in einem schwierigen Jahr.

wir in ein Loch und wurden ungeduldig.» Laciga führt das darauf zurück, dass gewisse Automatismen, die mit dem neuen Trainer Alemão erarbeitet worden waren, wieder verloren gingen. Dies auch deshalb, weil der Brasilianer, der zwischenzeitlich bei den Lacigas in Kerzers wohnte, nicht an allen Turnieren dabei sein konnte. Nach Gstaad (nur Rang 17) ging es aber spielerisch und resultatmässig wieder stark

Grässli/Goricanec: Die Aufsteiger des Sommers!

aufwärts (u. a. Rang 5 in Marseille). Der 9. Rang an der EM in Berlin wird dem guten Auftritt nicht ganz gerecht, fehlte doch nur ein Quäntchen Glück zum erhofften Exploit. Im Achtelfinal brachten sie Nummerdor/ Schuil an den Rand einer Niederlage. Bei einem Sieg wären sie auf Heyer/Heuscher getroffen, womit sicher ein Schweizer Team im Halbfinal gestanden wäre.

ansteigenden Weg nach oben verbuchen. In Marseille schafften sie bei ihrer ersten World Tour Quali auf Anhieb den Sprung ins Hauptfeld, und beim Satellite-Turnier in Vaduz feierten sie den ersten internationalen Turniersieg. «Wir können mit unseren Fortschritten sehr zufrieden sein. Tanja ist noch sehr jung und lernt schnell», zeigt sich Grässli sehr zufrieden.

Grässli/Goricanec auf dem Vormarsch Bei den Frauen konnte das Nachwuchs-Nationalteam Muriel Grässli (23)/Tanja Goricanec (20) ihren Achtelfinaleinzug an der EM als weiteren schönen Erfolg auf dem stetig

Forrer/Meyer wieder mit Verletzungspech 2010 hätte für Isa Forrer und Sarah MeyerSchmocker zum Jahr der Wahrheit werden sollen, nachdem Meyer die letzte Saison >>

Foto: Merlin Photography

«Mental müssen wir noch zulegen»

EM-Frust bei Martin Laciga.

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Bruno Knutti, der Athletikcoach des NLZ, konnte in Berlin das Geschehen mit der nötigen kritischen Distanz verfolgen und kam zu folgenden Erkenntnissen: «Ich meine, dass wir athletisch gut mithalten können. Aber im mentalen Bereich sehe ich doch noch einen ganz klaren Unterschied. Da haben wir Schweizer nach wie vor ein Defizit. Bei wichtigen Punkten ist mehr ‹Killerinstinkt› gefragt.» Also diejenige Gabe, die Knutti eigentlich nur Martin Laciga attestiert. Das könne man aber nicht einfach so lehren, diese Arbeit müssten die Spieler selber leisten. «Das beginnt mit ganz kritischen Analysen. Man muss die Athleten im Detail mit ihren Schwächen bzw. verpassten Chancen konfrontieren. Die Spieler müssen sich dem dann stellen und die Lehren daraus ziehen.»


wegen eines gebrochenen Fingers hatte abbrechen müssen. Das Pech blieb ihr treu: Seit Anfang Juli wurde sie von starken Beinschmerzen behindert. Nach Konsultation ihres Teamarztes, dem ehemaligen Volleyballer Markus Rohrbach, wurde klar, dass eine Hüftoperation unumgänglich war. «Es ist sehr schade, denn uns lief es spielerisch einiges besser als letztes Jahr», bedauert Meyer. Die Operation ist inzwischen erfolgreich durchgeführt worden. Isabelle Forrer

Foto: FIVB

Foto: FIVB

Forrer/Meyer: Wieder Verletzungspech!

Philip Gabathuler: Weit ist er, der Weg nach oben!

hat die zweite Saisonhälfte deshalb mit Joana Heidrich bestritten. Gabathuler/Schnider mit Luft nach oben Philip Gabathuler und Jan Schnider erhofften sich den Durchbruch. Mit ihrem 9. Rang in Gstaad – als beste Schweizer und mit einem vielbejubelten Sieg gegen Heyer/ Heuscher – schien ein erster grosser Schritt getan, um die Lücke zu den Topteams zu

schliessen. Aber in der Folge (dreimal Rang 33) relativierte sich dieser Sieg über die damals formschwachen He/He. Der Poker, bei der World Tour in Norwegen in Abwesenheit aller europäischen Topteams wegen der gleichzeitig stattfindenden EM kräftig zu punkten, konnte auch nicht überzeugen (Rang 13). Die beiden physisch äusserst starken Spieler schöpfen ihr Potenzial nach wie vor noch nicht optimal aus.

Olympiaqualifikation: Der Weg nach London 2012

Foto: FIVB

Im Mai stellte der Internationale Volleyballverband (FIVB) den Qualifikationsmodus für London 2012 vor. Gegenüber den vergangenen Olympischen Spielen wurden zwei markante Änderungen vorgenommen: • Entscheidend für eine Teilnahme ist nicht mehr ausschliesslich die Weltrangliste. Neu führen drei verschiedene Wege zu einem Startplatz: via Weltrangliste, Kontinentalcup oder Weltfinal. • Die in irgendeiner Phase der Qualifikation erfolgreichen Teams dürfen nicht unbedingt selber starten. Sie sichern ihrem Land lediglich einen Quotenplatz, der frei an eines der besten sechs nationalen Teams in der Weltrangliste vergeben werden darf. In der Schweiz werden allfällige Quotenplätze von Swiss Olympic (auf Empfehlung von Swiss Volley) vergeben.

Die verschiedenen Qualifikationswege sowie die Selektionskriterien von Swiss Volley werden wir im nächsten Swiss Volley Magazine (Nr. 4/2010) detailliert vorstellen.

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An der SWATCH FIVB U19-Weltmeisterschaft in der portugiesischen Metropole Porto konnten die Schweizer Teams nicht in die Titelentscheidung eingreifen. Bei den Frauen überstanden Ines Egger und Tanja Hüberli mit zwei Siegen und einer Niederlagen zwar souverän die Gruppenspiele, scheiterten danach aber diskussionslos mit 0:2 an den späteren Vizeweltmeisterinnen aus Russland und belegten Rang 9. Im Turnier der Männer verpassten dagegen Mirco Gerson und Gabriel Kissling den Einzug in die Single-Elimination-Phase. Sie verloren alle drei Gruppenspiele gegen Gegner aus Norwegen, Polen und Deutschland, kamen aber gegen die letztlich fünftplatzierten Polen wenigstens zu einem Satzgewinn. Als Vierte ihres Pools beendeten sie das Turnier auf dem 19. Schlussrang.

Foto: FIVB

U19-WM: 9. und 19. Rang

Foto: FIVB

Tanja Hüberli, Ines Egger, Gabriel Kissling und Mirco Gerson (v.l.n.r.) sammelten in Porto ihre ersten WM-Erfahrungen – mit unterschiedlichem Erfolg.

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Foto: Markus Foerster

Foto: Merlin Photography

Die CEV U23-Europameisterschaft auf der griechischen Ferieninsel Kos war der einzige kontinentale Titelkampf mit Schweizer Beteiligung, da Swiss Volley keine Teams an die U18-EM und U20-EM entsandte. Im Frauenturnier mussten die NLZ-Spielerinnen Marlen Brunner und Joana Heidrich als eines der jüngsten Teams viel Lehrgeld bezahlen. In einem schwierigen Viererpool schieden sie bereits in der Gruppenphase aus und belegten nach drei Niederlagen ohne Satzgewinn nur Rang 19. Mats Kovatsch und Jonas Kissling mussten sich in den Gruppenspielen nur den nachmaligen Vize-Europameistern Penk/Walkenhorst (GER) geschlagen geben und qualifizierten sich souverän für die K.o.-Phase. Nach einer unnötigen Niederlage in der ersten Runde fiel das NLZ-Team zwar ins Looser-Tableau, setzte sich dort aber zweimal deutlich durch. Eine erneute Niederlage bedeutete dann allerdings das engültige Aus und den ansprechenden 7. Schlussrang.

Foto: Theologou Christos

U23-EM: 7. und 19. Rang

Jonas Kissling (oben links und Mitte) und Mats Kovatsch sowie Joana Heidrich und Marlen Brunner vertraten auf Kos (GRE) die Schweizer Farben – mit unterschiedlichem Erfolg.


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Fotos: Beda Filliger

Die Schweizermeisterschaft bot spektakuläres Beachvolleyball vor einer stimmungsvollen Kulisse.

Déja-vu auf dem Bundesplatz Die Favoriten und Titelverteidiger haben sich an der SM in Bern durchgesetzt. Martin Laciga/Jefferson Bellaguarda bei den Männern und Simone Kuhn/Nadine Zumkehr bei den Frauen holten sich auf dem Bundesplatz erneut den Schweizer Meistertitel.

Si/Markus Foerster Zum traditionellen Abschluss der Coop Beachtour auf dem Bundesplatz in Bern wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer noch einmal richtig verwöhnt. Während der dreitägigen Schweizermeisterschaft zeigte sich nicht nur das Wetter von seiner besten Seite. Auch die besten Schweizer Beachvolleyballer zeigten zum Saisonende noch einmal ihr ganzes Können.

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Kuhn/Zumkehr zum Zweiten Im Frauenturnier marschierten Simone Kuhn und Nadine Zumkehr ungefährdet und ohne Satzverlust durchs Turnier. Das beste Schweizer Frauenduo lief nie Gefahr, den Titel aus dem Vorjahr abtreten zu müssen. In der Neuauflage des letztjährigen Finals liessen sie Martina Grossen/Romana Kayser erneut keine Chance. Die Aussenseiterinnen,

die keinem Nationalkader angehören, bestätigten allerdings ihr ausgezeichnetes Vorjahres-Resultat und hielten die restlichen Kaderteams erfolgreich auf Distanz. Während Zumkehr zum zweiten Mal in Folge über die Goldmedaille jubeln konnte, feierte Kuhn bereits ihren achten Titelgewinn und avancierte damit zur alleinigen Rekordhalterin. >>


Swiss Volley Beach Awards 2010 Zwischen den beiden Finalspielen der Coop Beachtour Schweizer Meisterschaft auf dem Bundesplatz in Bern wurden die besten Beachvolleyballer des Jahres mit einem Swiss Volley Award geehrt. «Most Valuable Player» (MVP) Mit dem Award als MVP – präsentiert von Sinalco – wurden Simone Kuhn und Jefferson Bellaguarda ausgezeichnet. Für die Wahl-Luzernerin Kuhn ist dies bereits der fünfte MVP-Award. Der 33jährige Bellaguarda wurde hingegen zum ersten Mal mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet. Für den gebürtigen Brasilianer dürfte dies eine besondere Genugtuung sein, kehrte er doch erst 2009, nach 6 Jahren Zwangspause wegen des Nationenwechsels, zum internationalen SpitzenBeachvolleyball zurück.

Foto: Markus Foerster

«Youngster of the Year» Den von Coop präsentierten Award des «Youngster of the Year» sicherten sich Joana Heidrich und Jonas Kissling. Die beiden 19-jährigen Athleten des Nationalen Leistungszentrums (NLZ) in Bern traten damit die Nachfolge ihrer Beachpartner Marlen Brunner und Mats Kovatsch an, die 2009 mit diesem Award ausgezeichnet wurden.

Nadine Zumkehr, Kissling/Kovatsch und Simone Kuhn (von oben nach unten) spielten gross auf in Bern.

Oldies but Goldies Im Männerturnier kam es ebenfalls zur – erwarteten – Wiederholung des Vorjahresfinals. In einem hochstehenden Final vor vollen Rängen gelang es Sascha Heyer und Patrick Heuscher nicht, die Titelverteidiger Martin Laciga/Jefferson Bellaguard vom Thron zu stossen. In ihrem vierten Finale in Serie zogen sie erneut den Kürzeren. Im

Die Preisträger 2010: Jonas Kissling, Simone Kuhn, Joana Heidrich und Jefferson Bellaguarda (v.l.n.r.)

Gegensatz zum Vorjahr vermochten He/He das Geschehen aber jederzeit ausgeglichen zu gestalten. Im zweiten Satz mussten Laciga/Bellaguarda gar vier Satzbälle abwehren, bevor sie doch noch mit 21:19 und 26:24 triuphierten. Für die grösste Überraschung des Männerturniers sorgten allerdings die beiden Nach-

wuchsathleten Jonas Kissling und Mats Kovatsch. Zunächst eliminierten die beiden NLZ-Spieler das World Tour Team Gabathuler/Schnider. Im Halbfinale brachten sie anschliessend die nachmaligen Meister Laciga/ Bellaguarda an den Rand einer Niederlage und mussten sich nach gewonnenem Startsatz und aufopferungsvollem Kampf erst im Tie-Break geschlagen geben.

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Resultate der Beach-Schweizer-Meisterschaften 2010 Elite-SM Frauen 1. Rang Simone Kuhn, Emmenbrücke 2. Rang Romana Kayser, Zürich 3. Rang Anouk Vergé-Dépré, Bern

Nadine Zumkehr, Niederwangen Martina Grossen, Bern Isabelle Forrer, Oberaach

Elite-SM Männer 1. Rang Martin Laciga, Kerzers 2. Rang Sascha Heyer, Frauenfeld 3. Rang Andreas Sutter, Bern

Jefferson Bellaguarda, Zürich Patrick Heuscher, Kehrsiten Sébastien Chevallier, Bern

B-SM Frauen 1. Rang Claudia Ming, Emmen 2. Rang Jolanda Metzger, Oetwil am See 3. Rang Patrizia Muff, Luzern

Andrea Ming, Baar Eveline Mächler, Altendorf Lilly Huber, Luzern

B-SM Männer 1. Rang Fabian Bigger, Wettswil 2. Rang Michael Herger, Unterlunkhofen 3. Rang David Sturzenegger, Zürich

Thomas Schatzmann, Fehraltdorf Christian Busin, Wetzikon ZH Thomas Tschupp, Zürich

CJBT U21 Frauen 1. Rang Anouk Vergé-Dépré, Bern, MVP 2. Rang Tanja Hüberli, Reichenburg 3. Rang Camille Carlier, Villars-sur-Glâne

Joana Winter, Kaisten Ines Egger, Sarnen Cosima Wieland, Meyriez

CJBT U21 Männer 1. Rang Gabriel Kissling, Kappelen, MVP 2. Rang Michel Scherrer, Zwingen 3. Rang Matteo Masserini, Bern

Mirco Gerson, Belp David Widmer, Cham Leandro Gerber, Aarau-Rohr

CJBT U18 Juniorinnen 1. Rang Nina Betschart, Steinhausen, MVP 2. Rang Fabienne Geiger, Kaisten 3. Rang Sara Baschung, St. Niklausen

Nicole Eiholzer, Steinhausen Dominique Haussener, Basel Sarah Leemann, Buttwil

CJBT U18 Junioren 1. Rang Benjamin Lerch, Riazzino, MVP 2. Rang Kaspar Bürge, Gipf-Oberfrick 3. Rang Raphael Kälin, Einsiedeln

Dennis Lerch, Riazzino Christoph Hänggi, Gipf-Oberfrick Dominik Schnüriger, Einsiedeln

CJBT U15 Mädchen 1. Rang Dunja Gerson, Belp, MVP 2. Rang Anaïs Garate, Locarno 3. Rang Wiwi Anliker, Frick

Julia Schmidlin, Basel, MVP Nadine Mattmann, Minusio Laura Künzler, Neuenhof

CJBT U15 Knaben 1. Rang Marco Back, Allschwil 2. Rang Janis Gysin, Basel 3. Rang Florian Breer, Basel

Tim Hüllstrung, Allschwil, MVP Yves Haussener, Basel Jonathan Leathers, Allschwil

MVP = Most Valuable Player

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Übrigens… Prominenter Besuch am Trainerkurs in Montreux

Foto: Christoph Jermann

Foto: Markus Foerster

Swiss VolleyCup 2010/2011

Jedes Jahr organisiert Swiss Volley am Rande des Montreux Volley Masters zwei Kurse für Trainer A. Am diesjährigen Kurs konnte mit Hugh McCutcheon ein absoluter Weltklasse-Trainer als Gastreferent gewonnen werden. McCutcheon hatte 2008 mit den US-Männern die Goldmedaille an den Olympischen Spielen in Peking gewonnen und trainiert seit rund einem Jahr die US-Frauen. In einem fesselnden zweistündigen Vortrag gewährte der Neuseeländer den rund vierzig anwesenden Trainern interessante Einblicke hinter die Kulissen des erfolgreichen Olympia-Projekts. Ausserdem stellte er seine Philosophie der Blocktechnik und -taktik vor und präsentierte einen Vergleich zwischen Männerund Frauenvolleyball auf Weltniveau in Bezug auf Technik, Taktik und Trainingsgestaltung.

Der Swiss VolleyCup 2010/2011 ist wieder angelaufen, die ersten Partien wurden bereits gespielt. Die aktuellen Auslosungen, Spielpläne und Resultate werden stets auf der Webseite von Swiss Volley publiziert. Der Cupfinal 2011 wird wiederum in der Wankdorfhalle in Bern ausgetragen. Allerdings wurde er terminlich um einen Monat nach hinten verlegt und findet neu am Samstag, 19. März 2011 statt. www.volleyball.ch > Indoorvolley > Swiss VolleyCup

Volleyball im SSF mber, 26. Septe d n u . 5 2 Am m Start 2010 che vor de p o u W c e r in e e p Su also isterschaft onale Me in die nati s am , kommt e 2010/2011 cup zum llen Super e n io it d a tr ller NLAemessen a ft rä K n te ers hr wird diesem Ja zwei Teams. In rstmals an e p u rc e p der Su n ausgeenen Orte d ie h c rs e v Männer hrend die ä W . n e g tra um portzentr erum im S d erie n w an L rm d toph Je K un erb Foto: Chris Köniz (OZ in u n e e n m n raue r kom ltnisse de ielen die F ä sp rh , C e n v e te e e ft n Krä antr usan U Lausanne diz für die n) und La e In in u s y ra n te g (F u ri g h o c D üri p ist ein n Voléro Z r Supercu iger gehe id e up matt). De on. rt e a lv S e > Superc el der is eit. Als Tit itzensport ersten Tit p n S e d > den Spielz y m e u n oll ins Renne > Indoorv (Männer) eyball.ch ll o .v w w fos: w Weitere In

Nach dem erfolgreichen Start und den positiven Erfahrungen in der vergangenen Saison bleibt der Mittwoch Abend im Schweize r Sportfernsehen (SSF) auch in der neue n Spielzeit für die Volleyballfans reservier t. Das SSF überträgt wiederum diverse NLA-Spi ele als Aufzeichnung. Als besondere Leck erbissen werden die Spiele von Voléro Zürich in der Indesit Champions League LIVE übertrag en! Die Liste der Fernsehpartien mit den genauen Übertragungszeiten wird wie immer auf der Webseite von Swiss Volley publiziert. www.volleyball.ch > Volleyball am TV

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European Cups 2010/2011 Erstmals seit langer Zeit treten wieder einmal alle Schweizer Teams, die sich in der vergangenen Saison einen Startplatz gesichert hatten, im Europacup an. Dies führt dazu, dass gleich neun Teams in den drei verschiedenen europäischen Wettbewerben an den Start gehen. Dank einer Wild Card für Voléro Zürich ist die Schweiz nach zwei Jahren Absenz auch wieder in der Indesit Champions League vertreten. Die aktuellen Spieldaten und Anspielzeiten werden jeweils auf den Webseiten von Swiss Volley und der CEV publiziert. Weitere Infos: www.volleyball.ch > Indoorvolley > Spitzensport > European Cups Frauen

Männer

Indesit Champions League

VBC Voléro Zürich

––

CEV CUP

SAGRES NUC

Lausanne UC

Volley Köniz

Volley Amriswil

VC Kanti Schaffhausen

CS Chênois VB

Sm‘Aesch Pfeffingen

SEAT Volley Näfels

GM Capital Challenge Cup

Jugend-Nationalteams am 8-Nationen-Turnier Traditionell beschlossen die Jugend-Nationalteams (U17 Frauen und U18 Männer) ihr zweites Jahr mit dem 8-Nationen-Turnier, wo die Schweizer Nachwuchshoffnungen auf ihre Altersgenossen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Holland, Italien, Schweden und Spanien trafen. Die Männer belegten im belgischen Herentals nach drei Niederlagen in den Gruppenspielen zwar nur den letzten Gruppenplatz. Im Kreuzvergleich schlugen sie dann aber die Schweden und belegten schliesslich den guten 6. Platz. Die Frauen konnten in Lebach (GER) nicht ganz an den historischen 3. Rang vom Vorjahr anknüpfen. Nach einem Sieg und zwei Niederlagen in den Gruppenspielen gewannen sie den Kreuzvergleich gegen Belgien. Im Platzierungsspiel verloren sie gegen Holland, das sie in der Vorrunde noch besiegt hatten, und beendeten das Turnier auf dem 6. Platz.

Weitere Infos: www.volleyball.ch > Indoorvolley > Nationalmannschaften > Jugend Knaben/Jugend Mädchen Fotos: zvg

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Die Stars von morgen – Mirco Gerson

Der Name verpflichtet Er ist nun mal ein Gerson. Den Druck, welcher dieser Name von aussen auf ihn ausübt, spürt er dank grosser Unterstützung aus der Familie und einer vernünftigen Betrachtungsweise seines Könnens kaum. Mirco Gerson spielt Volleyball, weil es ihm Spass macht und weil er gewinnen will.

Luzia Kunz Schon als zweijähriger Knirps schnupperte Mirco Gerson Volleyballluft. Seine erfolgreichen Eltern Cornelia und Marc Gerson nahmen ihn zu ihren Spielen mit und konfrontierten ihn so schon früh mit dem blauweiss-gelben Ball. «Ich war quasi das Maskottchen», schmunzelt der Schüler. Danach folgten Jahre im Schulsport Belp, während derer er auch noch als Goalie im Fussballclub agierte. «Irgendwann musste ich eine Wahl treffen, was mir nicht leicht fiel», erklärt Mirco. Nachdem er sich für Volleyball entschieden hatte, folgten drei Jahre bei Volero Aarberg, «wo ich sehr viel gelernt habe und Hans Rufer viel zu verdanken habe». Mit dem Berner Klub wurde Mirco mehrfach Schweizer Meister. Da Vater Marc in Münsingen als Trainer engagiert war, führte auch der Weg des Sohnes dorthin. Gleichzeitig etablierte sich der 186 cm grosse Teenager als Libero in der Junioren-Nationalmannschaft sowie als Aussenangreifer und Captain der U19-Junioren vom VBC Münsingen. Während der vergangenen Saison folgte ausserdem bereits ein Aufgebot für die B-Nationalmannschaft. Junioren-Nationaltrainer Urs Winteler be-

schreibt Mirco als «sehr ehrgeizigen und volleyballverrückten Jungen, der die nötigen Skills mitbringt». Youngster of the Year «Mein Ziel ist es, Profisportler zu werden. Ansonsten würde ich all diesen Aufwand nicht betreiben», erklärt Mirco. Der 17-jährige Belper will nicht einfach «umebäuele», sondern um jeden Ball kämpfen. «Ich bin sehr ehrgeizig und gebe nie ein Spiel verloren.» Mit dieser Einstellung ist er prädestiniert, um als Libero Karriere zu machen. «In der letzten Saison kam ich bei Münsingen mit viel Glück in der Nationalliga A als Libero zum Einsatz», meint er. «Ich erhielt den Stammplatz, weil kein zweiter Libero da war. Gerechnet habe ich damit sicherlich nicht.» Die Krönung der Saison war die Auszeichnung als Youngster of the Year. «Als Philippe Saxer, Leiter Sport bei Swiss Volley, mich während eines Trainings zur Seite nahm, rechnete ich zuerst mit einem Tadel. Ich konnte gar nicht glauben, dass ich die Auszeichnung erhalte – schliesslich gibt es viele andere Spieler, die sie ebenso verdient hätten», meint er bescheiden. Er habe sich na-

türlich sehr gefreut und werde die Ehrung nicht so schnell vergessen. Sein Weg zum Erfolg «Es gibt schon Momente, in welchen alles etwas zu viel wird und ich auf so manches verzichten muss», gibt Mirco zu. «Doch wenn ich mich frage, wie es wäre ohne Volleyball, dann vergesse ich allen Aufwand.» Gleichzeitig will er klarstellen, dass für ihn Volleyball nicht über allem steht: «Könnte ich nicht genügend Zeit mit meinen Freunden und der Familie verbringen, dann würde ich nicht mehr Volleyball spielen!» Zudem habe er grosses Glück, dass er die Feusi Sporthandelsschule mit KV-Lehre machen könne, da «dies eine sehr gute Möglichkeit ist, Volleyball und Ausbildung unter einen Hut zu bringen. Und das ist ein Luxus, den nicht jeder hat.» Zu seinem Erfolgsgeheimnis gehörten auch Energy-Drinks vor dem Spiel und die Nummer 2 auf dem Rücken. «Ich bin sehr abergläubisch und spiele nur mit einer 2 oder einer 12.» Seine Eltern hätten ebenfalls immer mit diesen Nummern gespielt. Von ihnen habe er wohl auch die guten Gene geerbt: «Ich war noch nie ernsthaft verletzt. Eine Zer-

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Foto: Luzia Kunz

Foto: Adrian Knecht

Nervös, aber clever Sowohl Mircos grösste Stärke wie auch seine grösste Schwäche sind vom Kopf aus gesteuert: «Ich bin vor Titelwettkämpfen immer enorm nervös», erzählt er. «An der diesjährigen U19-Beach-WM in Porto kämpfte ich in den ersten zwei Spielen mehr mit mir selbst als gegen den Gegner.» Es werde aber immer besser, und mit der Erfahrung nehme die Nervosität ab. «Eine WM wird aber nie zu einer Normalsituation werden», meint Mirco. Eine andere Situation, welche bei Urs Winteler in Erinnerung geblieben ist, ereignete sich an einem Turnier in Italien: «Eine Mannschaft hat konsequent auf Mirco serviert. Irgendwann war er dann so genervt, dass er die Annahme direkt in die hintere Ecke rübergespielt und den Punkt gemacht hat», schmunzelt er.

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Foto: Markus Foerster

rung war das Schlimmste.» Mit seiner Liebe zum Kraftraum habe dies sicherlich weniger zu tun, als mit seinen Vorfahren, lacht Mirco. Die meisten Vorteile holt er sich sowieso im Kopf: «Er ist lernwillig, aufmerksam und kampfstark», sagt Urs Winteler. «Sein Spielverständnis ist seine grösste Stärke.»

Wenig Zeit zum Ausspannen: Getreu seinem Motto «Spielen und gewinnen!» dreht sich bei Mirco Gerson im Sommer und im Winter fast alles um Volleyball.

Durch sein Spielverständnis und seinen Ehrgeiz ist Mirco sowohl im Hallenvolleyball als auch im Sand ein Talent. Irgendeinmal wird er sich für den einen Bereich entscheiden

müssen. «Das wird sicherlich auf mich zukommen», sagt er, ohne sich festzulegen. Der junge Gerson will einfach Volleyball spielen – und gewinnen.


Chapeau! Stille Stars im Blitzlicht «Auf Myrtha kann man sich immer verlassen!»

Vor 35 Jahren leitete sie erstmals ein Volleyballtraining. Heute ist sie immer noch dabei. Swiss Volley ehrte das grosse Engagement der Zürcherin Myrtha Heilig mit dem Nachwuchsförderpreis 2010.

Thomas Ammann 35 Jahre engagierte Jugendarbeit: Myrtha Heilig wurde am All Star Game in Bulle mit dem Swiss Volley Nachwuchsförderpreis 2010 ausgezeichnet.

Foto: Markus Foerster

Es war 1975, als die Leichtathletin Myrtha Heilig im Damenturnverein Uetikon den Volleyballsport entdeckte. «Gfüüschtlet» hätten sie, meint Heilig. Ihr passte der Sport, jedoch wollte sie ihn richtig betreiben. Deshalb ging sie nach Magglingen, um sich zur Volleyballtrainerin ausbilden zu lassen. Schon im darauffolgenden Jahr nahm ihre Mannschaft an ersten Turnieren teil. Mädchen aus der lokalen Oberstufe wurden in die Mannschaft gelotst. «Meine Tochter hat die anderen quasi mitgeschleppt», erzählt Myrtha Heilig. Das Interesse der Bevölkerung war geweckt. «Irgendwann wollten auch Männer mitspielen. Und um Nachwuchs hatten wir uns bis dato nicht gekümmert.» 1987 gründete Heilig deshalb zusammen mit anderen den VBC Uetikon. Bereits vier Jahre später spielte das Team um Trainerin Myrtha Heilig in der 1. Liga – ihr grösster Erfolg. «Durch die Leichtathletik weiss ich, was es braucht, um gut zu sein», sagt sie. «Neben dem Volleyball arbeiteten wir viel an der Kraft und der Kondition.» Zwischenzeitlich betreute Heilig bis zu vier Teams gleichzeitig. Daneben gab sie Leichtathletik-Kurse und führte ihr eigenes Sportgeschäft. «Manchmal dachte ich schon, ich könnte mein Bett auch gleich in der Turnhalle aufstellen.» Aber die Lust an der Sache verging ihr nie. «Ich vermittle gerne etwas an andere. Für mich ist es mittlerweile auch

eine soziale Aufgabe. Man muss den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anbieten.» Die 67-Jährige ist eine Schleiferin. «Bei mir muss immer alles genau sein. Ich fordere immer, dass Übungen richtig gemacht werden.» Sie sei eine strenge Trainerin, aber «die Spielerinnen kommen immer gerne.» Heute trainiert Myrtha Heilig die Minis des Vereins. Nach 34 Jahren möchte sie langsam etwas kürzer treten. Auch Präsident Roland Bracher weiss, dass Myrtha nicht für immer hier sein wird. «Sie ist unmöglich zu ersetzen.» Bracher weiss, was er an seinem «Zug-

pferd» hat: «Sie weiss über alles Bescheid, sie ist eine richtige Koryphäe. Für die Jungen ist sie eine Respektsperson. Sie schafft es immer wieder, einen grossen Zusammenhalt in der Mannschaft zu formen. Myrtha ist wie eine Tante oder ein Grosi für die Jungen. Auf sie kann man sich immer verlassen!» Heiligs Schaffen wurde nun durch Swiss Volley geehrt. Für die Zürcherin ein verdienter Preis für grosses Engagement, welches Kraft und Nerven gekostet habe. Allerdings stellt sie klar: «Es gibt haufenweise Leute wie mich in den Vereinen. Ich sehe mich als stellvertretende Preisträgerin für sie alle.»

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Swiss Volley Magazine • Verbandsorgan von Swiss Volley • www.volleyball.ch Auflage: Deutsch 25 500 Exemplare, Französisch 8000 Exemplare • Herausgeber/Redaktion/Anzeigenverwaltung: Swiss Volley, Zieglerstr. 29, Postfach 318, 3000 Bern 14, Telefon 031 387 37 57, Telefax 031 387 37 58, E-Mail: info@volleyball.ch • Adressänderung: Wende dich bitte an den Lizenzverantwortlichen deines Clubs • Chefredaktor: Markus Foerster • Redaktoren: Thomas Ammann, Andreas Eisenring, Luzia Kunz • Übersetzung: Renaud Moeschler • Herstellung: AST & FISCHER AG, PreMedia und Druck, Seftigenstrasse 310, 3084 Wabern, Telefon 031 963 11 11, Telefax 031 963 11 10 • Nächste Ausgabe Nr. 4/2010: 26. November 2010 • Redaktionsschluss Nr. 4/2010: 10. Oktober 2010

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