64 | Migros-Magazin 9, 23. Februar 2009
Feines an der Fasnacht Zur Stärkung gibt es Määlsuppe sowie Kääs- und Ziibelewaaie.
A
nfang März, wenn Clique, Gugge, Schyssdräggziigli und Waggisse für drei Tage wieder Basel beherrschen, steht die Gastronomie der Migros vor einer besonderen Herausforderung. Um die Bedürfnisse von Fasnächtlerinnen, Fasnächtlern und Zuschauern vollauf zu befriedigen, vollbringen die Migros-Mitarbeitenden – oft ausserhalb ihrer normalen täglichen Arbeitszeit – eine logistische Meisterleistung. «Wir ändern während der Basler Fasnacht gern unsere normalen Abläufe, denn wir lieben die spezielle Atmosphäre», sagt JeanCharles Oberson, Gerant im Migros-Restaurant Claraplatz. Am Montag, 2. März, dem Tag des Morgestraichs, öffnet das beliebte Restaurant bereits um vier Uhr
morgens die Tür. Kaum ist sie offen, dringt schon der Duft der frisch zubereiteten Mehlsuppe heraus und lässt das Herz jedes Fasnächtlers höherschlagen.
Rezept für Mehlsuppe bleibt geheim Das weiss auch Oberson: «Fasnächtler und Zuschauer schätzen es, sich nach einem kalten Morgestraich mit einer schmackhaften und heissen Mehlsuppe aufzuwärmen.» Der Gastronom stellt sich jeweils hinter die schön hergerichteten Suppentöpfe und schenkt die köstliche Suppe selbst aus. «Unser Küchenchef Thierry Dussourd kocht die Mehlsuppe streng nach dem alten, traditionellen Rezept», erklärt er. Thierry Dussourd schwöre auf eine hausgemachte Brühe, mit
der er das geröstete Mehl ablösche. Das genaue Rezept will der Gastgeber dann aber doch nicht preisgeben: «Das bleibt das Geheimnis des Küchenchefs.» Stolz erzählt Oberson, dass während der drei Fasnachtstage im MigrosRestaurant Claraplatz zwischen 150 und 200 Liter Mehlsuppe über die Theke gehen – ein untrügliches Zeichen dafür, wie gut die flüssige Spezialität den Gästen mundet. Bis vor 100 Jahren haben sich die Basler Fasnächtler noch mit heisser Schokolade und süssen Weggli für den Morgestraich gestärkt. Erst dann gelangten Rezepte für Mehlsuppen in die Rheinstadt. Woher die kulinarische Spezialität kam, ist nicht überliefert. Die Ziibelewaaie hingegen gehört seit über 100 Jahren zu den
kulinarischen Knallern während der Basler Fasnacht. Heute wird sie gemeinsam mit der Mehlsuppe und der Kääswaaie, die später dazu gekommen ist, in einem Zug als Fasnachtsspezialität genannt, wenn man dem Fasnachtsknigge der «Wiehlmys» glaubt:
«Määlsuppe isch e bsund’re Gnuss, wenn’s so richtig kalt isch duss. Kääsund Ziibelewaaie-Duft ghert drey Dag in d’Basler Luft.»
Ob salzig oder süss, an der Fasnachtsinsel der Migros Basel sind die typischen Fasnachtsspezialitäten zu haben: Kääswaaie (oben), Schenkeli (links) und Berliner.
Marco Arnold, Produktionsleiter Hausbäckerei im Claramarkt, offeriert während der ganzen Fasnacht warme Kääs- und Ziibelewaaie.