Migros-Magazin-51-2020-d-AA

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Ausgabe Aare, AZA 1953 Sion Response Zentral, Psdg DP AG, Ent. bez.A 44631

migros.ch/magazin | MM51, 14.12.2020

Adventsverlosung:

Migros-Geschenkkarten gewinnen Seite 40

Keiner da Alles doof: Die Pubertät bringt Eltern an ihre Grenzen

Wenn man mitten im Leben steht und sich dennoch einsam fühlt Seite 14

Seite 38

Bild: Mali Lazell

Der OnlineHandel boomt: Wie viel Karton darfs denn sein? Seite 30

Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 565 84 01, E-Mail: genossenschaftsregister@migrosaare.ch

ANTISEMITISMUS Integriert oder schikaniert? So geht es den Juden in der Schweiz Seite 42


Die Festtage sind angerichtet. 5.95

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Genossenschaft Migros Aare Bei allen Angeboten sind M-Budget und bereits reduzierte Artikel ausgenommen. Angebote gelten nur vom 15.12. bis 20.12.2020, solange Vorrat.

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4 | 14.12.2020 | MEINE MIGROS

Es lebe der Amateursport! Rückruf: Sesam Dressing von Kikkoman Die Migros ruft das ­Sesam Dressing der Marke Kikkoman (250 ml) mit dem Halt­barkeitsdatum 23.9.2021 zurück. In diesem Produkt befinden sich Rückstände des Pflanzenschutzmittels Ethylenoxid, die potenziell gesundheitsschädigend sind. Die Migros bittet ihre Kundinnen und Kunden, dieses Dressing nicht zu ­konsumieren. Sie können das Produkt in jede beliebige ­Filiale zurückbringen und e ­ rhalten dort den ­Verkaufspreis zurücker­stattet.

Mit der grossen Aktion «Support your Sport» steht die Migros ab 2. Februar den Schweizer ­Amateursportvereinen bei. Insgesamt 3 Millionen Franken wird sie an ­Vereine verteilen, die sich ­einen besonderen Wunsch erfüllen dürfen. Anmeldungen werden auf migros.­wemakeit.com entgegengenommen. Wer sich bis 31. 12. meldet, erhält zusätzlich eine Geschenkkarte von SportXX

im Wert von 30 Franken. Bisher h ­ aben sich schon rund 600 Vereine gemeldet. Diese drei waren ­besonders schnell: Der FC Phönix Seen in Winterthur, der sich einen Kunstrasen wünscht, die Männerriege Gäch­ lingen SH, die für neue Vereinsbekleidung spart, und der Tischtennisclub Döttingen AG, der zusätzliche Tische und Spielfeldab­grenzungen beschaffen möchte.

1146 Auf galaxus.ch stehen nicht weniger als 1146 verschiedene Kerzen zur Auswahl. Manche Exemplare sind zum Anzünden fast zu schade.


MEINE MIGROS | 14.12.2020 | 5

Bilder: Getty Images, zVg

Energie aus Käseabfällen Als erste Käseveredlerin der Schweiz setzt die Migros-­Tochter ­Mifroma in Ursy FR komplett auf ­erneuerbare Energie. Die Traditionsfirma nutzt ­die Abwärme aus Kühlanlagen und Kom­pressoren sowie Biogas, das aus ­Käseabfällen gewonnen wird. Sie spart so jährlich 218 350 Liter Heizöl ein und reduziert den CO2-Ausstoss um 578 Tonnen.

Pflanzlicher Genuss Ob Pouletgeschnetzeltes aus Erbsen oder Ravioli mit Tofufüllung: In der Migros gibt es schon 61 Lebensmittel mit dem V-LoveACH Label. So wird EINFU G TN das Einkaufen für alle leichter, die LEBE gelegentlich oder dauerhaft auf tierische Produkte verzichten wollen oder schlicht eine genussvolle Abwechslung suchen. An dieser Stelle bringen wir ­wöchentlich Bei­spiele dafür, wie die Migros das Leben der ­Menschen in der Schweiz ein­facher macht.

Glücklicher Kunde aus Schnee Dieser coole Schneemann liebt regionale Produkte aus der Migros. Leser Dominic Salzmann aus Zweisimmen BE hat ihn mit seinem Göttikind ­Liana ­gebaut. Schicken auch Sie Ihr M ­ igros-­Bild. ­Wird das Foto ab­gedruckt­, gewinnen Sie ­einen Einkaufs­gutschein im Wert von 50 Franken. Teil­nahme: www.migmag.ch/­blickfang


6 | 14.12.2020 | AUGENBLICK

11:52 Uhr

Hochbetrieb im Logistikzentrum von Digitec Galaxus: In der Vorweihnachtszeit verschickt die Migros-Tochter an Spitzentagen über  75 000 Pakete an ihre Kundinnen und Kunden. Mitarbeiterin Anna Winiarczyk bereitet Drohnen für den Postversand vor. Das Bild ist am 9. De­zem­ber entstanden. Migros-Moment in Wohlen AG


Bild: Thomas Kunz

AUGENBLICK | 14.12.2020 | 7


Spezial-Murmeln können gem. Teilnahmebedingungen auf migros.ch/allstars bestellt werden, Sammelkarten einlösbar bis 31.12.2020, solange Vorrat.

4.12.: 1 , e t u He r Tag de r e t z t le t ion Promo

Die Migros All Stars verabschieden sich frühzeitig.

Der Erfolg der Migros All Stars übertrifft all unsere Erwartungen. Aufgrund ausserordentlicher Beliebtheit sind die Murmeln und Murmelbahnen vielerorts vergriffen. Wir beenden die Sammelaktion deshalb bereits heute, am 14.12.2020. Volle Sammelkarten können Sie selbstverständlich weiterhin einlösen, solange Vorrat. Zwischenzeitlich kam es zu einem Engpass bei den Spezial-Murmeln. Das tut uns sehr leid. Leer ausgehen wird trotzdem niemand. Auf migros.ch/allstars können Sie sich mit wenigen Klicks registrieren und Ihre Spezial-Murmeln oder vergriffenen Murmelbahnen vorbestellen. Falls Sie sich bereits bei unserer Helpline oder am Kundendienst gemeldet haben, haben wir Ihre Vorbestellung schon aufgenommen – Sie müssen also nichts weiter tun. Wir bedanken uns für Ihre Treue und wünschen Ihnen eine frohe Adventszeit.


INHALT | 14.12.2020 | 9

48

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Deprimierend: Draussen vor der Tür lauern das Virus und das W ­ intergrau. Mit unseren Tipps trotzen Sie dem Trübsinn.

Ein bisschen Erotik, ein bisschen Herzschmerz: Das Genre «Boys Love» hat viele weibliche Fans.

INHALT 10  Stressfrei schenken Originelle Präsente müssen ­weder neu noch teuer sein 14  Einsamkeit macht krank Was tun, wenn man sich allein fühlt, mitten unter Menschen? 20  Bewährte Leckerbissen Wir müssen dieses Jahr auf so viele Bräuche verzichten, da lassen wir die Tradition auf dem Teller aufleben 27  In Feierlaune Ideen und Rezepte für einen Corona-konformen Apéro 29  1, 2 oder 3? 30  Die Kartonflut Pappverpackungen überall: Der Online-Boom lässt grüssen

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Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser

Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 556 071 Ex. (WEMF 2020) Leserschaft: 2 245 000 (WEMF, MACH Basic 2020-2) Abonnemente: abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

Dossier Weihnachten

Alles ist anders dieses Jahr, auch Weihnachten. Machen wir uns mit dem Schenken und Kochen keinen ­zusätzlichen Stress. Besinnen wir uns auf die kleinen Dinge und schauen gut zueinander.

Bilder: INA.Wittcham, Claudia Linsi; Illustration: iStock

Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund

33  Boys Love 37  Stadt, Land, Stutz 38  Sturm und Drang Die Pubertät bringt Teenager und Eltern an ihre Grenzen 40 Adventskalender 42  Antisemitismus heute Ralph Lewin, Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, über die Lage der Juden in der Schweiz 47  Der andere Blick 48 Corona-Blues 50  Runter vom Abstellgleis Wer mit ü50 einen Job sucht, braucht einen langen Atem und ein gutes Netzwerk 64  Ihre Region Aktionen, Reportagen, News

75  Rätsel und Spiele 78 Migros-Lovestory Ruth und Tony Cawley

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10 | 14.12.2020 | SCHENKEN

Sind Sie in der Familie und Bekanntschaft vielleicht für Ihren wunderbaren, selbst­ gemachten Basilikum-, Tomaten- oder Nuss-Pesto bekannt? Verschenken Sie ihn doch im Jahresabo! Und falls Sie in der Küche wenig Talent beweisen oder es Ihnen an der Zeit fehlt: Unterstützen Sie stattdessen eine Käserin, einen Metzger oder eine ­Blumenhändlerin Ihrer Wahl. Jeder freut sich über ein Päckli mit Fressalien oder frische Blumen.

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So gerät das Christkind nie in Stress Wie kommt man noch in letzter Minute zu tollen Geschenken? Anregungen für liebevolle und nachhaltige Überraschungen und kleine Budgets. Text: Monica Müller


SCHENKEN | 14.12.2020 | 11

Erleben Sie gemeinsam mit dem ­Göttibub oder einer Freundin etwas Tolles. Wichtig ist dabei, dass Sie sich genau überlegen, womit Sie ihr oder ihm eine Freude machen können. Der Göttibub geht gern auf Entdeckungstour? Schenken Sie ihm eine Stirnlampe und einen Rucksack aus Ihrem Fundus, mit einen Gutschein für Marsh­ mallows bei Mondschein. Dann ziehen Sie ­gemeinsam los und machen im nächtlichen Wald ein Feuer. Oder Sie schenken einer Freundin Ihre Jeansjacke, auf die sie schon lange ein Auge geworfen hat, inklusive TVAbend mit Popcorn, live oder in getrennten Wohnungen. Natürlich wählen Sie einen Film, in dem Ihre Jeansjacke eine tolle Figur machen würde, etwa «Thelma and Louise».

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Viele Bücher im Gestell werden Sie nicht ein zweites oder drittes Mal lesen. Treffen Sie eine Auswahl für den Bücherwurm-Götti. Dann schreiben Sie zu jedem Buch, in welcher Stimmung er es lesen könnte. Für etwas Romantik «Leon und Luise»? Für das ­kulinarische Fernweh und ­Detektivgelüste einen «Bruno, Chef de Police»? Oder «Allegro Pastel», um die Jungen besser zu verstehen? Falls Sie wirklich Mühe haben, sich von Ihren Lieblingen zu trennen, können Sie die Bücher im «Abo» aus­ leihen und monatlich mit dem Velo vorbeibringen – oder ihm eine Bibliothekskarte besorgen.

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Ihr bester Freund mag Ihren Geschmack und fühlt sich in Ihrer Wohnung sau­ wohl. Schenken Sie ihm einen Gutschein für ein Objekt nach Wahl. Vielleicht will er Ihren Fernseher? Oder den Couchtisch? Falls Ihnen das nicht ganz geheuer ist, setzen Sie der freien Wahl mit klaren Vorgaben eben Grenzen. Das Geschenk müsse zum Beispiel in einen Schuhkarton oder eine Tragtasche passen. Oder Sie bedingen sich ein Vetorecht aus. Oder ­geben ihm bei der ­Auswahl nur kurz Zeit.

Bilder: iStockphoto, PD, Marco Zanoni

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Shopping-Tipps Früh erledigen Besorgen Sie Geschenke möglichst bald. Auch bei Esswaren empfiehlt es sich, länger haltbare Produkte, etwa Getränke oder tief­ gekühlte Waren, so früh wie möglich zu besorgen. Stosszeiten meiden Damit Ihr Einkauf positiv und ohne Hindernisse ver­ läuft, empfiehlt die Migros, schwach frequentierte ­Zeiten zu nutzen. In der Weihnachtswoche sollten Sie Einkäufe schwerpunkt­ mässig eher zu Wochen­ beginn erledigen. Fragen Sie den Filialleiter Ihres be­ vorzugten Supermarktes, wann am wenigsten los ist. Allein einkaufen Idealerweise sollte pro Haushalt nur eine Person einkaufen. Einen Amigo buchen Angehörigen von Risiko­ gruppen empfiehlt die ­Migros die Nutzung des kostenlosen Heimliefer­ service Amigos: amigos.ch


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Von Paris geleitet Sie die Excellence Royal auf der Seine durch die Normandie bis nach Le Havre. Abwechslungsreiche Uferkulissen, imposante Kreidefelsen, die «Stadt der Liebe» Paris und hübsche normannische Dörfer warten auf Sie. Tag 1 Schweiz > Paris Busanreise nach Paris.

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SCHENKEN | 14.12.2020 | 13

Sie haben einen grünen Daumen? Bei Ihnen gedeiht einfach alles? Schön für Sie! Verschenken Sie einige Ihrer liebevoll eingetopften Setzlinge. Hat Ihre Tante eine Schwäche für Tomaten, backen Sie ihr eine Tomatentarte, die auch gleich als Gutschein für einen Tomatenstock im Mai gilt.

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Shopping-Tipps

Ihr Neffe wohnt auf dem Land und liebt die Stadt? Ihre Nichte lebt in der Stadt und träumt vom Land? Schenken Sie ihm oder ihr ein Wochenende oder einige Tage Ferien bei Ihnen zu Hause. Entweder sind Sie dann auch da oder überlassen ihr oder ihm Ihre Bleibe wie bei Airbnb. Vielleicht haben Sie eine Vespa oder ein E-Bike, das Sie für ein Weekend entbehren können, und ver­binden das mit einem Gutschein für ihre Lieblingsbeiz.

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Den Onlineshop nutzen Mit der neuen Migros Online App können Sie die Einkäufe jederzeit bequem zu Hause oder unterwegs erledigen. Auch hier lohnt sich die frühzeitige Organisation, um sich Ihr Wunsch-­Liefer­ fenster sichern zu können. Die App ist ab s­ ofort gratis im App Store sowie bei Google Play erhältlich. Sie kann aber auch mit diesem QR-Code heruntergeladen werden:

7 Ihr Kleiderschrank ist rappelvoll, und Sie tragen längst nicht alles, was da hängt? Misten Sie tüchtig aus und überlegen Sie, wer sich worüber freuen könnte. Die Teenietochter der besten Freundin liebt übergrosse Pullis? Voilà. Ihre Patenkinder ­verkleiden sich fürs Leben gern? Sicher inspiriert sie der Poncho, den sie in Mexiko wunderbar fanden, oder der luftige Batikfummel aus Ibiza.

Bilder: iStockphoto, zVg

Tipp Kinder sind neugierig. So er­schliessen sie sich die Welt. Dazu brauchen sie uns als Türöffnerinnen und Mitstauner. «Kreativer von Anfang an», eine Broschüre des Kulturprozents und der Hochschule der Künste Bern, steckt voller ­Anregungen. Kostenlos erhältlich auf lapurla.ch

Kleinkinder lieben Material, mit dem sie wursteln und werken können. Sammeln Sie ­Knisterfolie, Styroporkugeln, ­Klebestreifen, Bändel und farbiges Papier für sie.

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Die Post Auch bei der Post ist in ­diesen Tagen viel los. Die meisten Kunden kommen nach Feierabend oder über Mittag in die Poststellen. Entsprechend herrscht am Morgen und nachmittags eher weniger Betrieb. Wer eine Weihnachtssendung mit B-Post aufgeben will, sollte das für Briefe bis ­spätestens 21., für Pakete bis 22.  Dezember ­erledigt haben. Für die Sendung per A-Post reicht je ein Tag später auch noch. Dennoch empfiehlt sich generell eine frühzeitige Planung.  MM


14 | 14.12.2020 | PSYCHOLOGIE

Die grosse Leere Sie stehen mitten im Leben und fühlen sich dennoch alleine: Vier Betroffene erzählen, wie sie mit ihrer Einsamkeit umgehen. Roger Staub, Geschäftsleiter der Stiftung Pro Mente Sana, erklärt zudem, warum es so wichtig ist, diese Volkskrankheit zu bekämpfen. Text: Anne-Sophie Keller, Ralf Kaminski  Bilder: Mali Lazell

E

igentlich hat Ivan Engler alles, um glücklich zu sein. Er ist ein gut aussehender Regisseur und lebt in einer liebevollen Beziehung, eingebettet in ein grosses, soziales Umfeld. An Bestätigung von aussen mangelt es dem Winterthurer nicht. Und doch gibt es diese Momente, in denen das alles keine Rolle spielt. «Ich zweifle oft an mir. Ich fühle mich alleine und hinterfrage alles. Habe ich noch Freunde? Habe ich Lust auf sie? Was haben sie mir zu sagen? Finden sie mich gut? In diesen Momenten verspüre ich viel Angst», bekennt der 49-Jährige. Die kalten Corona-Tage führten dann dazu, dass er im Herbst Anzeichen einer Depression ent­ wickelte: «Ich habe manchmal am Morgen geweint.» Dabei ist die Einsamkeit für Engler aber auch Verbündete und Muse: «Nur wenn ich den Raum für mich habe, kann ich schreiben. In der ­Einsamkeit entstehen meine Figuren, die dann zu meiner Gesellschaft werden.» Und doch ist dieses nagende, kalte, leere Gefühl manchmal schwer zu ertragen. «In Zeiten, in denen wir virtuell derart vernetzt sind, wird das Gefühl zwar oft wegillusioniert – mit einer Scheinbestätigung durch Likes. Doch all das ist nicht echt.»

Ivan Engler ist der Einzige, der hier mit Namen hinstehen will. Das Stigma der Einsamkeit ist noch immer gross: Es sind die «Verlierer», die sich einsam fühlen. Die, die keine Freunde haben und nicht dazugehören – so das Vorurteil. Studien jedoch zeigen: Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung fühlt sich oft alleine. Dieses ­Gefühl ist nicht leicht zu überwinden. «Dazu braucht es die Empathie ­ anderer Menschen», sagt der Winterthurer. «Oder einen Anker; für viele ist es Religion, ein Spaziergang in der Natur oder ein Haustier.» Engler ­bezeichnet sich als Macher. Wenn er sich nicht gut fühlt, dann backt er ­einen Kuchen und fragt auf Facebook, ob sich jemand ein Stück davon abholen möchte. «Indem ich die Einsamkeit der anderen lindere, lindere ich meine eigene. Seine Angst zu teilen, kann helfen.» Die Einsamkeit annehmen

«Ich habe mich lange Zeit gequält und dachte, ich sei alleine mit meinen ­Gefühlen», erzählt auch Y. S. aus Schaffhausen. Schon als Teenager fühlte sich der 23-Jährige oft einsam. «Ich konnte dies aber gegenüber ­meinem Umfeld nicht ansprechen.» Erst als eine Kollegin ihm gegenüber

«Indem ich die Einsamkeit der anderen lindere, lindere ich meine eigene.» Ivan Engler (49) Regisseur


PSYCHOLOGIE | 14.12.2020 | 15

ähnliche Gefühle eingestand, reali­ sierte er, dass er nicht alleine ist. «In diesem Moment habe ich auch er­ kannt, dass ich etwas ändern kann.» Zusammen mit einer Psychologin konnte Y. S. einen gesunden Umgang mit seinen Emotionen finden. Es fing damit an, das Gefühl zu ergründen: «Ich war ein Nachzügler, alles hat sich immer um mich gedreht. Ich erhielt so viel Aufmerksamkeit und Liebe, dass ich nicht lernen musste, mir selbst zu genügen.» Während er sich früher ­gegen die Einsamkeit sträubte, kann er das Gefühl heute auch zu­ lassen. In einem zweiten Therapie­ schritt lernte er Bewältigungsstrategien: «Abends halte ich jeweils die schönen Erlebnisse des Tages fest. Ich frage mich, was mir Freude ­gemacht und mich gestärkt hat.» In diesen Momenten werde ihm ­bewusst, dass sich die Einsamkeit vor allem in seinem Kopf abspielt: «Es hilft, objektiv zu bleiben. Ich den­ ke dann daran, dass ich Eltern habe, die für mich da sind. Dass ich Kollegen in der Nähe habe, bei denen ich vor­ beigehen kann. Und dass ich es mir ausgesucht habe, alleine zu wohnen.» Wenn alles nichts bringt, dann hilft es, darüber zu schlafen: «Am nächsten Tag sieht meist alles schon besser aus.

«Ich habe mich lange Zeit gequält und dachte, ich sei alleine mit meinen Gefühlen.» Y. S. (23)

Wenn ich ausgeruht bin, bin ich ­weniger anfällig für negative Gefühle.» Ob ein Partner helfen würde? «Ich habe lange geglaubt, dass die schlech­ ten Gefühle weggehen, wenn man ­einen Partner hat. Aber auch in einer Beziehung kann man sich sehr ein­ sam fühlen.» Wehe, wenn sie sich unverstanden fühlt

Gemeinsam einsam. Dieses Gefühl kennt C. W. aus Zürich: Die 25-jährige Studentin ist als Lehrerin tätig und lebt in einer langjährigen Beziehung. Sie ist den ganzen Tag unter Leuten und somit alles andere als alleine. Und doch ist es genau dieses Gefühl, das sich bei ihr einschleicht. «Es gibt Tage, an denen ich weine wie ein Kleinkind.» Ihre Einsamkeit entsteht, wenn sie sich unverstanden fühlt: «Wenn ich


Schenken wir allen schöne Weihnachten. Gemeinsam helfen und spenden auf migros.ch/charity Über eine Million Menschen in der Schweiz sind auf Hilfe angewiesen. Mit unserer weihnachtlichen Online-Spendenaktion können wir gemeinsam Armut und Not ein wenig lindern. Helfen Sie jetzt mit, humanitäre Projekte zu unterstützen, die Menschen in der ganzen Schweiz neue Hoffnung geben. Herzlichen Dank für Ihren solidarischen Beitrag. QR-Code mit der Handykamera/App scannen und auf migros.ch/charity bis zum 24.12.20 online spenden.


PSYCHOLOGIE | 14.12.2020 | 17

«So ungesund wie Alkohol, Rauchen und Übergewicht kombiniert» Roger Staub, jede dritte Person in der Schweiz fühlt sich manchmal oder oft allein, besonders betroffen sind junge, alte und eingewanderte Menschen. Das klingt nach viel … … das finden wir auch. Umso mehr, als die Schweiz eines der reichsten und glücklichsten Länder der Welt ist. Und wer unter Einsamkeit leidet, hat eine um 10 bis 20 Jahre tiefere Lebenserwartung. Einsam zu sein ist so schlecht für die Gesundheit wie Alkohol, Rauchen und Übergewicht kombiniert.

«Durch das Schweigen wächst die Einsamkeit. Es ist ein Teufelskreis.» C. W. (25)

den Eindruck habe, mein Gegenüber begreift meine Sorgen oder Ängste nicht, fühle ich mich, als wäre ich falsch. Das ist wie ein Stich ins Herz», erzählt die 25-Jährige. Obschon in diesen Momenten alles emotional ist, verspürt sie eine grosse Leere und zieht sich zurück. Als Kind habe ihr diese Situation den Boden unter den Füssen weggezogen, heute kann sie diese Gefühle besser filtern: «Auf der Arbeit geht das gut, aber in Beziehungen finde ich es immer noch schwierig. Dass mir Dinge nahgehen, möchte ich eben auch nicht verlieren.» Das Gefühl der Einsamkeit anzunehmen und darüber zu reden, findet sie schwierig. «Aber durch das Schweigen wächst die Einsamkeit. Es ist ein Teufelskreis.» C. W. wünscht sich, dass psychische Gesundheit vermehrt ­gesellschaftlich thematisiert wird. «Sie ist so wichtig dafür, dass es uns gut geht. Gerade jetzt während Corona wird das sichtbar: Soziale Kontakte erhalten auch unsere psychische Gesundheit.» Zudem wünscht sie sich mehr Verbundenheit: «In der Familie und im Freundeskreis pflegt man enge

Wieso gibt es so viele Einsame? Ein wichtiger Grund ist unsere Leistungsgesellschaft: Nur wer einen Job hat, gehört dazu – entweder man performt oder man ist ein Schwächling. Ebenfalls nicht hilfreich ist der Trend zur Selbstverwirklichung; dies stärkt den Egoismus – was einerseits einsam machen kann, andererseits Empathie für andere reduziert. Auch leben in der Schweiz rund 1,3 Millionen Menschen in einem Einpersonenhaushalt, Tendenz steigend. Dadurch erhöht sich das Risiko zu vereinsamen, wenn soziale Kontakte fehlen oder durch äussere Umstände erschwert werden. Hat Corona das Problem verstärkt? Ohne Frage. Einige separieren sich, weil sie tatsächlich Angst vor dem ­Virus haben. Andere nehmen die Kommunikation der Behörden zu ernst, ­dabei geht es doch nur darum, Menschenansammlungen zu vermeiden. Fühlen sich ohnehin schon Einsame dafür etwas besser, weil nun mehr Menschen im gleichen Boot sitzen? Nach dem Motto «Geteiltes Leid ist halbes Leid»? Ich glaube eher nicht. Aber es gibt gewisse positive psychische Effekte: Niemand muss sich sorgen, etwas Aufregendes zu verpassen, weil schlicht nichts los ist. Man kann also friedlich zu Hause bleiben. Erleichtert Corona den Einsamen gar die Adventszeit? Vielleicht ist sie dieses Jahr für einige erträglicher, weil auch die meisten ­anderen sich nicht wie gewohnt mit Familie und Freunden treffen können. Doch die dunklen, kalten Monate schlagen auch sonst vielen aufs Gemüt. Das beste Weihnachtsgeschenk dieses

Jahr ist, auf Menschen zuzugehen, denen es nicht gut geht. Gerade den Einsamen hilft es, wenn man sie anspricht. Auch Menschen, die mitten im Leben stehen, fühlen sich ab und zu einsam. Wer glaubt, er bekomme nicht die Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die er verdient, kann sich einsam fühlen. Oder wer sich mit seinen Meinungen und Gefühlen unverstanden glaubt. Ganz entscheidend scheint mir Selbstliebe – je mehr man sich selbst lieben kann, desto psychisch stabiler ist man. Was können Einsame tun? Sich aufraffen und jemanden kontaktieren, aus der Familie, am Arbeitsplatz, im Freundeskreis. Wenn man gar niemanden hat, empfiehlt sich eine Selbsthilfegruppe oder eine psycho­ logische Beratung. Vereine oder andere Treffpunkte zu besuchen, kann hart sein, weil es eine grosse Hürde ist, allein an einen Ort zu gehen, wo sich alle anderen kennen. Aber vielleicht findet man jemanden, der einen mitnimmt. Was könnte die Gesellschaft besser machen? Sie könnte Integration und Inklusion fördern, etwa mit Mehrgenerationenhäusern oder indem Altersheime nicht am Stadtrand gebaut werden, sondern mittendrin. Als Gegenmodell zur Selbstverwirklichung könnte man das soziale Zusammenleben stärken. Allein glücklich zu werden, ist schwierig, auch wenn man sich noch so erfolg­reich verwirklicht hat. Gemeinsam ist es besser und lustiger. Pro Mente Sana bietet Beratung unter Tel. 0848 800 858 sowie auf promentesana.ch. Unterstützung gibt es auch bei inclousiv.ch.

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PSYCHOLOGIE | 14.12.2020 | 19

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Beziehungen, doch das hört leider schon in der Nachbarschaft auf.» Eines ist nämlich klar: Auch die Nachbarn von gegenüber fühlen sich bestimmt ab und zu alleine.

Das Migros-Kulturprozent fördert das Miteinander: Es bringt Menschen aus der gleichen Region zum geselligen Kochen oder Geschichtenerzählen zusammen und ermöglicht Museumsbesuche zu zweit.

Verlorene Zeit gewinnen

«Für mich wirkt die Zeit, die ich allein verbringe, wie verloren. Ich kann mich nicht aufraffen, mal etwas für mich zu kochen – oder ein Wochenende ohne Gesellschaft zu geniessen», erzählt O. S. aus Zürich. «Ohne Begleitung an ein Konzert zu gehen, hat ein Stigma. Aha, du hast niemanden gefunden? Keine Freunde? Allein zu sein, wird extrem negativ angesehen», sagt der 27-Jährige. Auch er ist in einer Beziehung und beruflich erfolgreich. Dass er in einer Stadt voller Menschen lebt, sieht er nicht unbedingt als Vorteil: «Oft hat man das Gefühl, etwas zu verpassen. Vor zwei Wochen wollte ich mir ein ruhiges Wochenende gönnen und verbrachte einen Samstagabend alleine. Ich wusste nicht, was ich mit mir ­anfangen soll.» Plötzlich wurde alles langsam. «Ich wurde rastlos, gleichzeitig aber auch passiv», beschreibt er das Gefühl. In solchen Momenten s­ eien es kleine Schritte, die zählten: «Zum Beispiel sich eben doch aufzuraffen und etwas Feines zu kochen.» Einzusehen, dass es okay ist, Dinge auch ­alleine zu machen, ist für ihn ein ­Prozess, der noch andauert. «Es hat mir geholfen zu akzeptieren, dass ich noch nicht an dem Punkt bin, an dem ich sein möchte. Und dass es okay ist, sich dafür Zeit zu geben.» MM

Tavolata: Über 500 Gruppen in der ganzen Schweiz treffen sich regelmässig zum gemeinsamen Kochen und Essen. Viele bieten ein Gastessen an und sind offen für neue Mitglieder. Einfach eine Tavolata in der ­Region kontaktieren: tavolata.ch/finden

Ein Erzählcafé ist eine gute Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen. Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe tauscht sich über Erlebnisse und Erinnerungen aus dem Leben aus. Jede Geschichte wird gehört! netzwerk-erzaehlcafe.ch/agenda Tandem im Museum (TiM) richtet sich an alle, die gern ins Museum gehen – und das lieber zu zweit. Wer Lust hat, kontaktiert ­einen von 35 TiM-Guides in der ganzen Schweiz: generationen-im-museum.ch

«Allein zu sein, wird extrem negativ angesehen.» O. S. (27)

Via conTAKT-museum.ch treten Frauen und Männer, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt. Bei einem gemeinsamen Museums­besuch lernen sich so Menschen aus verschiedenen Kulturen kennen und verstehen. contakt-museum.ch An den Veranstaltungen gelten CoronaSchutzkonzepte wie Maskentragen oder ­Einschränkungen der Personenanzahl. Weitere Infos: migros-kulturprozent.ch/soziales

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20 | 14.12.2020 | GENUSS

Weihnachten à la suisse

Jetzt, da festliche Anlässe im grossen Stil nicht möglich sind, beschränken wir uns auf den kleinen Kreis und freuen uns trotzdem auf besinnliche Feiertage und traditionelle Menüs. Für unsere kulinarischen Empfehlungen haben wir uns von Festmenüs inspirieren lassen, die im Tessin, in der Romandie und in der Deutschschweiz gern serviert werden. Rezepte: Andrea Pistorius   Bilder: Claudia Linsi

Ravioli in Brodo

Zubereitung

1. Knoblauch in Scheiben schneiden. In der Butter hellbraun ­braten. Knoblauch auf einem Schneidebrett mit einem Messer zu einer Paste verstreichen. ¾ des Käses fein reiben, mit ­Ricotta und der Knoblauchpaste mischen, mit Salz und Pfeffer würzen. 2. Teig entrollen, längs halbieren. Ricottamasse teelöffelweise in einer Reihe auf der einen Hälfte des Teigs ca. alle 3 cm verteilen. Teig rund um die ­Füllung mit ­Eigelb bestreichen. Teig über die Füllung klappen und rund um die Füllung gut andrücken. Mit einem runden Ausstecher à ca. 5 cm

halbmondförmige Ravioli ausstechen. Restliche Teighälfte gleich verarbeiten. 3. Kalbsfond aufkochen, Hitze reduzieren. Ravioli im siedenden Kalbsfond ca. 3 Minuten garen. Lauch fein schneiden. Ravioli auf Teller verteilen, mit Fond übergiessen. Mit Lauch bestreuen. Restlichen Käse darüberreiben, Petersilie darüberzupfen, mit Pfeffer bestreuen. TIPPS

– Statt selbstgemachter Ravioli ­fertige Ricotta-Spinat-­Ravioli verwenden – Restliche Teigstücke am nächsten Tag als Suppeneinlage verwenden – Vegetarische Variante: statt Kalbsfond Gemüsebrühe verwenden Zubereitung ca.40 Minuten  Geübte Preis: günstig

Pro Person ca. 26 g Eiweiss, 19 g Fett, 21 g Kohlenhydrate, 1500 kJ/360 kcal

Styling: Mirjam Käser; Illustrationen: Illu Müller

VORSPEISE FÜR 4 PERSONEN 1 Knoblauchzehe 1 TL Butter 60 g rezenter Bergkäse 100 g Ricotta Salz rosa Pfeffer oder Pfeffer 1 Rolle Pastateig 1 Eigelb 1l kräftiger Kalbsfond 100 g Lauch ½ Bund Petersilie


GENUSS | 14.12.2020 | 21

Rindsfilet mit Kruste HAUPTGERICHT FÜR 4 PERSONEN 800 g Rindsfilet am Stück 40 g halbgetrocknete Cherrytomaten in Öl 2 Knoblauchzehen 2 Frühlingszwiebeln 1 Bund Basilikum 1 Bund glattblättrige Petersilie 6 EL Olivenöl Salz Pfeffer 2 EL Aceto balsamico bianco 2 Scheiben Toastbrot 2 EL geriebener Parmesan Zubereitung

1. Fleisch ca. 30 Minuten vor der Zubereitung aus dem Kühschrank nehmen. Tomaten abtropfen las­ sen, Öl dabei auffangen. Tomaten, Knoblauch, Frühlingszwiebeln und Kräuter hacken. Alles mit Tomaten­ öl und ⅔ des Olivenöls mischen. Masse mit Salz und Pfeffer würzen. Ein Drittel der Salsa für die Kruste beiseitestellen. Restliche Salsa mit Essig verrühren und kühl stellen. 2. Backofen auf 180 °C vorheizen. Für die Kruste Toastbrot in Würfel schneiden. Mit Tomatenmasse und Parmesan mischen. Restliches Öl in einer Pfanne erhitzen. Rindsfilet rundum ca. 5 Minuten anbraten und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Tomatenkruste auf das Fleisch verteilen. Fleischther­ mometer in das Filet stecken und in der Ofenmitte ca. 30 Minuten braten, bis es die gewünschte Gar­ stufe erreicht hat (50 °C = blutig, 60 °C = rosa, 70 °C = durchgebraten). Fleisch herausnehmen und ca. 5 Minuten ruhen lassen. Mit restlicher Salsa servieren. TIPP

Dazu passt zum Beispiel Wurzelgemüse.

Sehr beliebt an den Feiertagen in der Romandie: edles Rindsfilet

Zubereitung ca. 25 Minuten  Geübte + ca. 30 Minuten braten Preis: moderat

Pro Person ca. 47 g Eiweiss, 21 g Fett, 11 g Kohlenhydrate, 1750 kJ/420 kcal


22 | 14.12.2020 | GENUSS

Kräuterpoulet mit drei Senfsaucen Im Tessin wird zum Fest gern ein Poulet mit Senfsauce zubereitet.

HAUPTGERICHT FÜR 4 PERSONEN 1 Bund gemischte Senfsaucen Kräuter, z. B. Salbei, 9 EL grobkörniger Senf Rosmarin, Thymian 2 EL Sanddornmark 1 Zitrone 2 EL Preiselbeeren aus 6 Knoblauchzehen dem Glas 150 g Butter, weich 2 EL Bitterorangen­- Salz, Pfeffer konfitüre 1 Poulet à 1,3 kg Zubereitung

1. Für die Senfsaucen jeweils ⅓ des Senfs mit Sanddornmark, Preiselbeeren und Orangenkonfitüre verrühren. Zugedeckt kühlstellen. 2. Die Hälfte der Kräuter beiseitestellen. Restliche Blätter von den Stängeln zupfen und hacken. Zitronenschale fein abreiben. Eine Zitronenhälfte in Scheiben schneiden, Rest auspressen. Die Hälfte der Knoblauchzehen pressen, mit gehackten Kräutern, Zitronenschale, -saft und Butter mischen. Kräuterbutter mit Salz und Pfeffer würzen. 3. Backofen auf 180 °C vorheizen. Poulet mit Salz und Pfeffer würzen. Restliche Kräuter in die Bauchhöhle des Poulets füllen. Poulet in eine Form legen. Rundum mit der Kräuterbutter bestreichen. In der Ofenmitte 20 Min. backen. Restlichen Knoblauch und die Zitronenscheiben im Bräter verteilen. Poulet mit Alufolie bedecken, weitere 40 Min. garen. 4. Temperatur auf 200 °C erhöhen. Folie entfernen. Poulet mit etwas ausgetretenem Saft bepinseln. Weitere ca. 10 Minuten knusprig braten. Kräuter-­ poulet mit Senfsaucen servieren. Zubereitung ca. 25 Minuten  Geübte + ca. 70 Minuten backen Preis: moderat

Pro Person ca. 36 g Eiweiss, 51 g Fett, 21 g Kohlenhydrate, 2900 kJ/690 kcal

Wurzelgemüse mit Zitrusfrüchten Delikate Beilage Das Ofengemüse duftet schon im Ofen herrlich nach Zitrusfrüchten. Rezept auf migusto.ch


GENUSS | 14.12.2020 | 23

Schinkli mit Honig und Zwiebeln HAUPTGERICHT FÜR 4 PERSONEN 1 geräuchertes gekochtes Nussschinkli à 900 g 1 dl Kalbsfond 4 EL Olivenöl 2 rote Zwiebeln 1 EL Senf 2 EL flüssiger Blütenhonig Salz Pfeffer 4 Zweige Thymian Zubereitung

1. Schinkli eine Stunde im Voraus zum Temperieren aus dem Kühlschrank nehmen. Backofen auf 180 °C vorheizen. Schinkli längs halbieren und mit der Schnittfläche nach unten in eine Form ­legen. Schinkli mit einem scharfen Messer rautenförmig einschneiden. Kalbsfond dazugiessen. Schinkli mit wenig Olivenöl bepinseln. In der unteren Ofenhälfte 20 Minuten backen. 2. Inzwischen Zwiebeln in Schnitze schneiden. Restliches Öl mit Senf und Honig verrühren. Einige T ­ hymianblättchen dazuzupfen. Marinade mit Salz und Pfeffer würzen. Schinkli mit der Honig-­Marinade bestreichen. Zwiebeln und restlichen Thymian zum Schinkli geben und weitere ca. 20 Minuten fertig backen. TIPP

Dazu passen Bratkartoffeln. Zubereitung

Ein Favorit unter den Festtagsbraten in der Deutschschweiz: Rollschinkli

ca. 15 Minuten  Einsteiger + ca. 40 Minuten backen Preis: mittel

Pro Person ca. 47 g Eiweiss, 22 g Fett, 14 g Kohlenhydrate, 1900 kJ/450 kcal


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GENUSS | 14.12.2020 | 25

Gerösteter Panettone mit Mangoglace DESSERT FÜR 4 PERSONEN 2 reife Mangos 1,5 dl gezuckerte Kondensmilch 2 dl Vollrahm 200 g Panettone 1 EL Puderzucker 2 Zweige Pfefferminze Zubereitung

1. Die Hälfte der Mangos schälen. Fruchtfleisch vom Stein und in Würfel schneiden. Mit der Kondensmilch mischen. Mindestens 4 Stunden tiefkühlen. 2. Rahm steif schlagen. Tiefgekühlte Mango und Kondensmilch in einem leistungsstarken Mixer pürieren. Rahm unter die Masse heben, in eine Form füllen und mindestens 1 weitere Stunde tiefkühlen. 3. Backofen auf 200 °C vorheizen. Panettone in Streifen schneiden und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. In der Ofenmitte ca. 6 Minuten knusprig rösten. Restliche Mango schälen. Fruchtfleisch vom Stein und in Scheiben schneiden. Panettone mit Puderzucker bestäuben. Mit Mangoglace und Mangoscheiben servieren. Pfefferminzblätter darüberzupfen. TIPP

Fixfertige Mangoglace verwenden Zubereitung Einsteiger ca.25 Minuten  + mind. 5 Stunden gefrieren lassen + ca. 6 Minuten backen Vegetarisch Preis: moderat

Pro Person ca. 9 g Eiweiss, 25 g Fett, 74 g Kohlenhydrate, 2400 kJ/580 kcal

Panettone gehört längst nicht mehr nur im Tessin zum Weihnachtsfest: Alle haben ihn gern.


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GENUSS | 14.12.2020 | 27

Jedem seinen Apéro

Spass an Häppchen und Anstossen ist auch in anstrengenden Zeiten erlaubt. Diese Tipps sorgen dafür, dass die Corona-Regeln nicht gleich die Feierlaune verderben. Dazu servieren wir ein passendes Apéro-Rezept. Text: Claudia Schmidt  Rezept: Andrea Pistorius

B

Frischkäsemousse mit Toppings

esondere Zeiten erfordern besondere Massnahmen. So findet der Weihnachtsapéro in diesem Jahr mit gebührendem Abstand statt. Grosse Schüsseln, in die alle gleichzeitig greifen, oder die Dipschale für alle sind tabu. Stattdessen setzen wir auf:

APÉRO FÜR 4 PERSONEN Grundrezept 1,5 dl Vollrahm 300 g Frischkäse Salz Pfeffer Knusperspeck-Zwiebel-Topping 100 g Bratspeck 1 kleine rote Zwiebel Flammlachs-Meerrettich-Topping 80 g Flammlachs 1 EL Meerrettichcreme Tomaten-Basilikum-Topping 2 EL eingelegte, halbgetrocknete Cherrytomaten 2 Zweige Basilikum Guacamole-Topping 1 kleine Avocado 1 Knoblauchzehe ½ Zitrone

Verrines – alles im Glas ist ein

Motto, dem wir gern folgen: Jeder bekommt seinen Dip inklusive Gemüsestängeln oder Salat in Gläsern in die Hand gedrückt. Kleine Brotteller werden mit

­ inispiessli, Apéronüssen und M Crackern an unterschiedlichen Stellen platziert. So kann sich ­jeder einen Teller nehmen, und es drängeln sich nicht alle um ein Buffet.

Bilder: Claudia Linsi; Styling: Mirjam Käser; Illustrationen: Illu Müller

Weniger Alkohol = weniger Risiko

Gerade in Situationen, in denen viel Alkohol im Spiel ist, werden soziale Distanz und andere ­Vorkehrungen nicht mehr ganz so streng gesehen. Wer seinen Gästen alkoholfreie Getränke – etwa einen fruchtigen Glühdrink – anbietet, macht nicht nur ­Autofahrer glücklich.

Zubereitung 1. Mousse

Im Freien feiern mag sich im

Lachs in kleine Stücke zupfen. Mit Meerrettichcreme bereitstellen.

Winter nicht gerade festlich ­anhören. Ein gemeinsamer ­Spaziergang mit einem ­kleinen Umtrunk, ein paar ­eingepackten feinen Snacks und Fackeln oder Kerzen kann aber durchaus feierlich sein. Private Hygienekonzepte zeigen

Gästen, dass man sich Gedanken macht. Erklären Sie Ihren Gästen, was Sie planen und warum. Sollte dennoch jemand absagen, nehmen Sie es nicht persönlich. Jeder sollte sich mit seiner Entscheidung und seinem persönlichen Risiko-Level wohlfühlen.

Rahm steif schlagen. Mit Frischkäse mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 2. Knusperspeck-Zwiebel-Topping

Speck in einer beschichteten Bratpfanne ohne Fett knusprig braten, ­abkühlen lassen und zerkleinern. Zwiebel in feine Scheiben schneiden. 3. Flammlachs-Meerrettich-Topping 4. Tomaten-Basilikum-Topping

Mit Abstand die besten Apéro-Rezepte: migusto.ch

Die Frischkäsemousse füllt man am besten vor dem Apéro in Gläser und verteilt die Toppings darauf.

Tomaten klein schneiden. Basilikum hacken. 5. Guacamole-Topping

Avocado schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Knoblauch dazupressen. Zitronenschale fein ­dazureiben. Zitrone auspressen. Topping mit Zitronensaft aromatisieren und mit Salz abschmecken. 6. Servieren

Entweder Frischkäsemousse vierteln und mit je einem Topping mischen oder Mousse und Toppings separat servieren, dann können sich alle selbst bedienen. MM


Mexiko zum Eintauchen

Salsa Mexicana Zutatenliste: • 2 Tomaten, gewürfelt • 1 Zwiebel, gewürfelt • 1 Pancho Villa™ Jalapeño-Chilis, in Scheiben • 2 Zweige Koriander, gehackt • 1 Zweig glatte Petersilie, gehackt • 1 Limette1 Prise Salz

Zubereitung: 1. Die Tomaten, Zwiebeln, Chili in ganz kleine Würfel schneiden. Koriander und Petersilie fein hacken. Alles zusammen in einer Schale unterheben.

Weitere Rezepte unter www.pancho-villa.ch Erhältlich bei Migros

2. Mit dem Saft der Limette und Salz abschmecken. 3. Perfekt zum Dippen mit den Pancho Villa™ Nacho Chips oder den Pancho Villa™ Tortilla Cheese Strips.


KOLUMNE | 14.12.2020 | 29

Adventskalender

1, 2 ODER 3 ? Ich hatte als Kind immer einen Adventskalender und erinnere mich noch heute an den Glanz, den die kleinen Geschenke dieser Zeit verliehen. Nun gestalte ich liebevoll je einen für den Kleinen (5) und den Grossen (10). Weil ich auch gern selbst beschenkt werde und finde, die Kunst des Schenkens will ge­ lernt sein, habe ich entschieden: Sonn­ tags gibt es eine kleine Aufmerksamkeit für uns Eltern. Erst waren die Buben ­etwas irritiert , dann aber konnten sie sich für die neuen Spielregeln begeistern. Als ich neulich mit dem Kleinen ein­ kaufen war, hat er nach der Kasse meine Lieblingsschokolade in seiner Jacke ­verschwinden lassen. Ich tat so, als hätte ich nichts gesehen. Der Grosse wiederum hatte ein Pack von Papis M&M’s heimlich weggeputzt und wollte das wiedergutmachen. Als wir unsere aufwendig verpackten Adventsgeschenke aus­wickeln, schauen die Jungs aufgeregt zu. Ich kriege die selbstgekaufte Lieb­ lingsschokolade. Mein Mann M&M’s. – Und jetzt? MM 1 Zwei Mal geklaute Schoggi – so habe

Illustration: Lisa Rock

ich mir das nicht vorgestellt! 2 Süss, die beiden! Ich bedanke mich. 3 Am folgenden Tag gibt es für die Buben auch ein rezykliertes Geschenk.

Monica Müller (45) hat zwei ­Buben, e ­ inen Mann, einen Job, ­einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 2: Der Kleine hat ständig neue Verstecke für meine Schoggi in seinem Zimmer gesucht. Der Grosse war tagelang damit beschäftigt ­ erauszufinden, wo er das grösste Pack M&M’s für den tiefsten Preis bekommt. Ich bin gerührt. h

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30 | 14.12.2020 | ONLINE-HANDEL

Die Kehrseite des Online-Booms Der Onlinehandel hebt ab, Karton überschwemmt unseren Alltag. Die gute Nachricht: Verpackungen aus Karton sind einfach zu rezyklieren – und es gibt Lösungen, um ihr Volumen zu verringern oder sogar ganz auf sie zu verzichten. Text: Pierre Wuthrich

Auf Rekordkurs Corona, Black Friday, Weihnachtsgeschäft – die Online-­ Verkäufe schlagen dieses Jahr alle Rekorde. Die Post erwartet eine Steigerung des Paketvolumens um rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. An Spitzentagen liefert sie bis zu 1,2 Millionen Pakete aus.

Es muss nicht immer Karton sein Um den Karton zu ersetzen, tüfteln die Schweizer Onlineshops «stadtlandkind.ch» und «Stoff&so» mit einem

utel aus ersandbe kbag» V n e lt e k ic «Kic selbstentw yceltem PET. Der c dbar und re n e e is e rw ­teilw iederve w lten l a M 0 3 Kunden fa ie D ist bis zu t. te s se und Juni gete Briefgrös t der f wird seit u a g a b n Kick rozen den leere zurück. Über 75 P r n iert, meh ih rn n u e schick en reto e rd s s e w re n te e r In ng Verpacku rnehmen haben ih te n U 0 5 als 2 t. bekunde

Ausleihen statt kaufen

Die Herstellung eines mittelgrossen Kartons erzeugt bis zu 300 Gramm CO2. Meist produziert allerdings der I­ nhalt ein Vielfaches davon. Eine ­elektrische Bohrmaschine zum Beispiel 100-mal mehr. Wer also seinen ökolo­gischen Fussabdruck reduzieren will, leiht sich das Werkzeug vom Nachbarn aus. So braucht es auch keinen Karton.

Das tut Digitec Galaxus Einsparen Im Frühjahr hat sich Digitec Galaxus für die Verwendung leichterer Kartons mit einem G ­ ewicht von 60 Gramm pro Quadratmeter entschieden. Diese Mass­nahme ermöglicht es, 200 Tonnen Karton pro Jahr einzusparen – das entspricht dem Gewicht von 150 Mittelklasseautos. Weglassen In Zürich liefert Digitec Galaxus seit Anfang Jahr Online-Bestellungen, die bis 13 Uhr eingehen, noch am selben Tag und unverpackt aus – derzeit

knapp 500 Artikel täglich. Die verpackungsfreien Lieferungen sollen 2021 auch in anderen Städten der Schweiz angeboten werden. Optimieren Digitec Galaxus verfügt über drei Maschinen, die zusammen rund 2100 Bestellungen pro Stunde ­verpacken können. Sie ­erfassen das Volumen des gekauften Produkts, um die passende Schachtel auszusuchen. Das reduziert den Kartonverbrauch und macht Füllmaterial überflüssig.


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ONLINE-HANDEL | 14.12.2020 | 31

Pro-KopfVerbrauch steigt wieder 2019 wurden in der Schweiz pro Kopf 47 Kilogramm Karton verbraucht – weniger als im Jahr zuvor. 2020 dürfte der Wert aber wieder ansteigen.

413 50 Tonne0 produn ziert i t es zwe ib g iz e chw In der S riken, die 2019 ab Kartonf nnen Karton To an 413 500 ten. Der Anteil lag ier produz tem Altkarton e . d verwen bei 95 Prozent t it n im Sch

480 000 ­Tonnen gesammelt rund In der Schweiz wurden im Jahr 2019 Dies elt. mm gesa on Kart nen 480 000 Ton Karton. + ier Pap g yclin Rec in Vere schätzt der

Mehr als nur Euphrasia.

75 000 Tonnen eingespart

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BOYS LOVE | 14.12.2020 | 33

Romantik! Herzschmerz! Sex! Schöne Jünglinge, die sich rettungslos ineinander verlieben, stehen im Zentrum der «Boys Love»-Serien und -Comics. Von Asien aus haben diese in den letzten Jahren eine globale, vor allem weibliche Fangemeinde erobert – auch in der Schweiz.

Bilder: INA.Wittcha

Text: Ralf Kaminski

Ihre Fans nennen sie schlicht MaxTul: die thailändischen Serienstars Max Nattapol Diloknawarit (links) und Tul Pakorn Thanasrivanitchai

D

ie Begeisterung in den ­Online-Fanforen ist grenzenlos: Max Nattapol Diloknawarit (26) und Tul Pakorn Thanasrivanitchai (28) spielen die Hauptrollen in der neuen «Boys Love»-­ TV-Serie «Manner of Death». Die ­beiden thailändischen Superstars des Genres, der Einfachheit halber von allen MaxTul genannt, haben sich in den letzten Jahren mit ihren Serien und ihrer Social-Media-Präsenz einen weltweiten Fanclub erarbeitet. Ihr erster Auftritt als Neben-Paar in der Serie «Bad Romance» (2016) schlug derart ein, dass umgehend zwei weitere Staffeln entstanden – mit ­ihnen im Zentrum. MaxTul gehören damit zu den TV-Pionieren im Genre


34 | 14.12.2020 | BOYS LOVE

«Wir haben Kundinnen, die sich jeden neuen ‹Boys Love›-Titel reservieren lassen.» Tanja Wälti Mitarbeiterin Comix Shop Basel

«Boys Love» (BL): romantische Geschichten um hübsche Jungs mit viel Drama, grossen Gefühlen und reichlich nackter Haut. Inzwischen produzieren neben Thailand auch Taiwan, Südkorea und andere asiatische Länder BL-Serien am Fliessband. MaxTul sind jedoch gleich doppelt aussergewöhnlich: Die mutmasslich heterosexuellen Schauspieler benehmen sich auch in den sozialen Medien gerne wie ein verliebtes Paar – und setzen sich zudem offensiv für die Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender ein. Und dies auch bei Auftritten in Ländern, die deutlich konservativer ticken als das relativ liberale Thailand. Attraktive Männer in Aktion

In Japan gab es bereits in den 1970erJahren Mangas mit Liebesgeschichten zwischen oft androgynen und ­femininen jungen Männern. In der Schweiz kamen diese Comics aber erst Ende der 1990er-Jahre an. «Zuvor wurden nur einzelne Klassiker übersetzt», sagt Tanja Wälti (45) vom Comix Shop Basel. Seither jedoch hätten Mangas insgesamt «einen ­Siegeszug in Europa» hinter sich. «Etwa zehn Prozent aller MangaNeuerscheinungen bei uns im Laden sind derzeit ‹Boys Love›-Titel. Wir ­haben ein paar Stammkundinnen, die sich jeden neuen Band reservieren ­lassen.» Rund 95 Prozent der BL-Kundschaft sind Frauen, schätzt Wälti, die meisten zwischen 16 und 30 Jahre alt. Anders als bei den TV-Serien gibts unter den Mangas auch sexuell explizite, die erst ab 18 verkauft werden dürfen.

In der japanischen Manga-Welt gibt es «Boys Love»-Geschichten schon seit den 1970er-Jahren.

Zu den besagten Stammkundinnen gehört Juliane Huhle. «Ich lese alle möglichen Mangas – wenn mir ­Zeichenstil und Story gefallen, dann kaufe ich sie», sagt die 33-jährige ­Biolaborantin aus Riehen BS. Das BL-Genre entdeckte sie als Teenager und ist ihm bis heute treu geblieben. «Es hat natürlich seinen Reiz, zwei attraktive Männer in Aktion zu sehen», räumt sie unumwunden ein. «Aber es geht nicht nur darum: Es gibt mittlerweile mehrbändige Reihen mit BL-Paaren, die komplexe Geschichten erzählen, auch in Krimi-,

Abenteuer- oder Science-Fiction-­ Settings.» Juliane Huhle besucht ­zudem regelmässig Manga-Fan­ messen in Deutschland wie die ­«Connichi» in Kassel. Dort ist BL längst ein selbstverständlicher ­Bestandteil des Programms. «Boys Love»-Fantreffen in Lausanne In der Schweiz gibt es seit 2017 sogar ein eigenes BL-Festival, die Yaoi

­ eneration in Lausanne. «Es komG men jedes Jahr mehr Leute», sagt die Künstlerin Martine Richard Bovay (52), eine der Organisatorinnen. «Wir


BOYS LOVE | 14.12.2020 | 35

i­ nternational bei WeTV und anderen Sites gestreamt werden kann. «Es ist überhaupt erstaunlich, wie problemlos diese Serien hier online verfügbar sind – und immer mit englischen ­Untertiteln.» Spiel mit Rollen und Sexualität «Die Wurzeln des BL-Genres liegen

in den Eigenheiten der japanischen Gesellschaft», sagt Lukas R. A. Wilde (37), Medienwissenschaftler und ­Japanologe an der Universität Tübingen, der sich auf Comicforschung spezia­lisiert hat. «In den 1960er-Jahren waren japanische Frauen öffentlich wenig sichtbar und auch in Beziehungen oft auf eher unterwürfiges Verhalten festgelegt.» BL-Mangas ermöglichten ein Spiel mit Rollen, Sexualität und Geschlechtern. «Partner begegneten sich in idealisierter Form und auf Augenhöhe, und man konnte mit allen möglichen

«Vielen Frauen fällt es schwer zuzugeben, dass sie erotisches Material mögen.» Martine Richard Bovay Mitorganisatorin des Schweizer BL-Festivals

Bilder: Carlsen Verlag, WeTv, Onederwhy

wussten, dass es auch hier BL-Fans gibt, aber viele sind zu scheu, darüber zu sprechen. Also schufen wir einen Ort, wo man sich treffen und austauschen kann.» Bovay, die selbst Comics zeichnet, stiess durch ihre Tochter auf BL und mag beides – «die Mangas für die Qualität der Zeichnungen und Geschichten, die TV-Serien wegen der Romantik und den hübschen ­Darstellern». Vielen Frauen falle es schwer zu­ zugeben, dass sie solch erotisches Material mögen, deshalb werde BL hierzulande nur zurückhaltend thematisiert. Doch Konzerne hätten das Potenzial längst entdeckt. «In den ­Serien werben bekannte Marken wie Fanta oder Toyota, und BL-Serien­ stars posieren für Nestlé oder Hugo Boss.» Bovay rechnet damit, dass künftig auch mehr von ihnen an Fanmessen in Europa auftreten werden. Zwar ist das BL-Zielpublikum primär weiblich, aber es gibt auch Schwule, die die Serien schauen. Zum Beispiel Beat, ein 42-jähriger PR-Manager aus der Region Bern. «Es ist meist schon ziemlich seichte Kost, irgendwas zwischen Telenovela und Heftliroman vom Bahnhofskiosk. Aber man kann dabei wunderbar abschalten, und die Jungs sind natürlich nett anzusehen.» Gelegentlich gebe es sogar realis­ tische Handlungselemente. «Aber die reale Welt asiatischer Schwuler dürfte ziemlich anders sein.» Beat mag auch MaxTuls neue Serie, die in Thailand am 30. November gestartet ist und

Beziehungsformen humorvoll spielen, ohne dass Alarmsignale losgingen», erklärt Wilde. In den 2000er-Jahren begann eine neue Phase für das Genre: Es wurde kommerzieller, drang in andere ­Medienbereiche vor – und auch in den deutschsprachigen Raum. Der Carlsen Verlag in Hamburg war der Erste, der BL im Jahr 2000 in sein Programm aufnahm. «Auf Drängen von Fans in den Onlineforen», sagt Kai-Steffen Schwarz (50), Manga-­ Programmleiter seit 2005. «Damals wurden uns die wenigen Bände geradezu aus den Händen gerissen.» Inzwischen gibt es sechs deutsche Verlage, die das Genre herausgeben. «Aufgrund der erhöhten Konkurrenz erscheinen bei uns weniger BL-Titel als früher», sagt Schwarz, «dafür ­publizieren wir mehr Mangas, die der ­Lebensrealität von Schwulen und Lesben entsprechen.» Die Männer machen keinen Bogen mehr

Auch in Europa haben Zeichnerinnen das BL-Genre aufgenommen, etwa Martina Peters (35), die in der Nähe von Düsseldorf lebt und seit 2001 professionell Mangas zeichnet. «Es begann 1996 mit ‹Sailor Moon› auf RTL 2, und weil ich die Ästhetik mochte, habe ich dann selbst in d ­ iesem Stil zu zeichnen begonnen» – von Anfang an auch BL, das sie als ihr «Heimgenre» bezeichnet. «Es findet sich fast in allen meinen Mangas, auch wenn ich Mystery- oder Fantasygeschichten erzähle.» Eine Herausforderung des Genres sieht sie darin, die anatomischen Details von Sexszenen korrekt und ästhetisch ansprechend darzustellen. «Frauen sind in der Hinsicht anspruchsvoll», sagt sie lachend. Aber inzwischen getrauen sich bei Fanmessen auch mehr Männer an ­ihren Stand. «Lange Zeit haben die immer einen grossen Bogen um mich gemacht, jetzt kommt es schon vor, dass da einer steht und blättert, samt Freundin.» Peters freut sich über die neue Aufgeschlossenheit. «Ich vermute, dass sie meinen Stil und meine Geschichten mögen – und wenn dabei halt mal zwei Männer miteinander im Bett landen, stört sie das nicht weiter.» MM Weitere Infos: yaoi-generation.ch; comix-shop.ch; m-r-b.ch; carlsenmanga.de; laubhaufen.net

Krimi und «Boys Love»-Story: Die neue TV-Serie mit MaxTul basiert auf einer thailändischen Romanvorlage.

BL-Serien streamen: mydramalist.com (mit englischen Untertiteln)


36 | 14.12.2020 | MEINE MIGROS

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KOLUMNE | 14.12.2020 | 37

Illustration: Rinah Lang

Brief gegen Bauchweh

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

STADT, LAND, STUTZ Liebe Lisbeth, Ihren Nachnamen nenne ich hier nicht – ich weiss nicht, ob Sie damit einverstanden wären. Ich wollte Ihnen unbedingt noch antworten. Ich hatte eine Kolumne über meine verstorbene Grosstante Margrit geschrieben. Sie schrieben mir daraufhin per Brief, dass Sie damals mit ihr in die 1. bis 3. Klasse gegangen waren. Ihre netten Zeilen in wahnsinnig schöner Schrift freuten mich sehr. Wie das so ist, schwebte mir ab dann im Hinterkopf herum, dass ich Ihnen noch antworten will. Wie das so ist, kamen andere Sachen dazwischen. Und als ich Ihnen endlich ein Kärtchen schreiben wollte, fand ich Ihren Brief nicht mehr. Somit wusste ich auch Ihre Adresse nicht, die Sie mit Sicherheit auf die Rückseite des Couverts notiert hatten. Aber ich bin schliess­­lich 27 und Journalistin: Das Internet wird mir weiterhelfen, dachte ich. Doch Ihre Adresse war nirgendwo zu finden. Da habe ich

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mich sehr über mich selber geärgert. Hätte ich doch bloss nicht so lange mit einer Antwort gewartet. Wäre ich doch nur ein bisschen ordentlicher, sodass ich noch wüsste, wo ich Ihr Briefchen versorgt habe. Ich muss Ihnen beichten, liebe Lisbeth, ich bin nicht gut im Antworten: auf Whatsapp-Nachrichten, E-Mails oder eben Briefe. Manchmal wache ich in der Nacht auf, und es kommt mir in den Sinn, wem ich alles noch nicht geantwortet habe, obwohl ich gerne würde, und dann bekomme ich Bauchweh. Der Vorteil von Whatsapp-Nachrichten und E-Mails ist: Man kann sie wiederfinden. Anhand Datum und Stichworten holt man sie aus dem digitalen Versteck. Man tippt ein «Entschuldige die superspäte Antwort» und hofft auf den Goodwill seines virtuellen Gesprächspartners. Bei Ihnen, liebe Lisbeth, blieb mir nur dieser Weg hier. Ich wünsche Ihnen gute Gesundheit, herzlich, Lisa Stutz. MM


38 | 14.12.2020 | FAMILIE

Bild: Getty Images

Immer diese Spannungen: Teenager fühlen t­ eilweise noch wie ein Kind, w ­ ollen aber schon wie E ­ rwachsene behandelt werden.

Wenn Eltern voll doof sind Die Pubertät ist für die Eltern meist aufreibend. Doch Verständnis und klare Kommunikation liefern Ansätze, um besser durch diese Phase der Rebellion zu kommen. Text: Johannes Kornacher

D

ieser abfällige Blick! Die vierzehnjährige Mia* steht in der Tür. Die Hände in die Hüf­ ten gestützt, fixiert sie die Mutter. Ihr Blick sagt wieder mal alles: «Du bist die Hinterletzte!» Dann verlässt der Teenager wortlos die Wohnung. Niedergeschlagen sitzt Marianne M.* am Küchentisch. «Was mache ich nur falsch?», fragt sich die alleinerziehende Frau. Eben hat sie erfahren, dass Mia die Schule schwänzt. Der Lehrer hat unmissverständlich gesagt: «So geht es nicht weiter.» Mia ist zehn, als sich die Eltern trennen. Während sich die ein Jahr ältere Schwester Linda ­angepasster verhält, zeigt die Jüngere ihre rebellische Seite. Immer öfter kommt es zu Streit. Aus Mias Sicht war es so: «Meine Mutter wird jeden Tag doofer.» Zu wachsender Streitlust und Gefühlsausbrüchen der Jugend­ lichen kommt nun auch noch

pure Verachtung. Das kennt die Psychologin Marielle Donzé vom Elternnotruf Zürich gut. «Wir beraten häufig Eltern, die in dieser Phase nicht mehr ein noch aus wissen.» Donzé erklärt dann erst einmal, dass in der Pu­ bertät ein markanter Umbau im Gehirn abläuft. Der Stirnlappen im vorderen Gehirn etwa bildet sich erst jetzt ganz aus. Er gilt als Sitz von Persönlichkeit und So­ zialverhalten. Manche Hirnfunk­ tionen wie das Gefühlszentrum und das Belohnungssystem funk­ tionieren nur eingeschränkt. Der Hormonhaushalt gerät völ­ lig durcheinander. «Diese Bau­ stelle dauert mindestens bis zum 20. Lebensjahr», weiss Donzé. Den Zwiespalt akzeptieren

Das stört die Gefühlswelt der Teen­ ager. Es kommt zu Stimmungs­ schwankungen, Gereiztheit und Aggression. «Viele Jugendliche verstehen sich in dieser Phase

selbst nicht.» Sie fühlen teilweise noch wie ein Kind, wollen aber schon als Erwachsene gesehen werden. Eltern sollten den Zwie­ spalt akzeptieren, rät die Psycho­ login. Das Kind sei verletzlich und habe weniger Selbstwert­ gefühl. Mia beschreibt die Zeit so: «Ich fühlte mich allein. Alles war schwierig und nervte. Daheim nur Stress. Eigentlich konnte ich mich selbst nicht gut leiden.» In solchen Phasen braucht ein Teenager laut Expertin Beglei­

«Die Baustelle dauert mindestens bis zum 20. Lebensjahr.» Marielle Donzé Elternnotruf Zürich

tung. Das leuchtet ein, ist im All­ tag aber oft schwer auszuhalten. Marianne M. sagte sich immer wieder: «Nimm es nicht persön­ lich», wenn die Verachtung ihrer Tochter sie traf, «ich fühlte mich oft hilflos.» Als Mia 17 war, suchte ihre Mutter Hilfe beim Elternnot­ ruf. «Man sagte mir: Sie machen das gut, bleiben Sie dran.» Dazu habe man ihr ein Rüstzeug ver­ mittelt, um akute Situationen zu parieren. «Ich lernte, nicht aus dem Impuls heraus zu reagieren.» Und sie wurde klarer in der Kommunikation: Hier gibts Ver­ handlungsspielraum – da nicht. «Meine Tonlage wurde eindeu­ tiger.» Manchmal gelang es ihr, ihre Tochter in den Arm zu neh­ men und zu sagen: «Ich hab dich lieb.» Heute sagt Mia: «Ich woll­ te es damals nicht zugeben, aber das hat mir immer gutgetan.» Marielle Donzé rät zu «Be­ ziehung statt Erziehung: Die ­Pubertierenden suchen weiter­


FAMILIE | 14.12.2020 | 39

«Eigentlich konnte ich mich selbst nicht gut leiden.» Mia M.* (19) über ihre Pubertät

hin den Kontakt zu den Eltern. Sie wollen gehört werden.» Indem Eltern in Konflikten Präsenz zeigen und nach Lösungen suchen, bleibe man im Kontakt. Und man könne nicht jeden Tag gegeneinander kämpfen, es brauche Prioritäten. Das Drei-Körbe-Prinzip

Donzé schlägt die «Drei-KörbeÜbung» für den Alltag vor: Der erste Korb steht für Dinge, die eingehalten werden müssen; ­gewaltloser Umgang, Respekt, Rücksicht. Der zweite steht für Kompromisse. Hier kann man verhandeln. Und im dritten Korb landen Themen, die nicht wirklich wichtig sind. Mit diesem Konzept steigen Eltern bald aus

den zermürbenden Macht­ kämpfen aus. Doch bei allem Verständnis für Jugendliche: Eltern müssten in dieser schweren Zeit besonders gut zu sich selbst schauen, sagt die Psychologin. Beziehungen pflegen, ausspannen, den Fokus auf anderes richten. «Und bei allem Schmerz dran denken: Diese Phase geht auch wieder vorüber.» Heute sagt Mia (19) über ihre Pubertät: «Jetzt weiss ich: Ich war die Doofe.» Ihre Schwester Linda (20) ist «erleichtert, dass die Streitereien vorbei sind». Und Marianne M. ist froh, «dass ich immer drangeblieben bin. Das kann ich allen Eltern raten: Geben Sie nicht auf!» MM * Namen geändert

Das hilft Eltern mit Kindern in der Pubertät - Klar Haltung zeigen. ­Diese drei Botschaften können helfen: Ich bleibe standhaft. Ich bin nachgiebig – wo möglich. Ich höre, was du zu sagen hast. - Sich vernetzen. Oft helfen Gespräche in der Familie, mit Nachbarn, Freunden, anderen Eltern. Sonst: professionelle Hilfe holen - Nicht alles auf die Goldwaage legen, sich an die eigene Jugend erinnern: Da war nicht alles perfekt, doch es ist gut gekommen. - Zwei Klassiker zum Thema lesen: Jesper Juul: «Pubertät – wenn Erziehen nicht mehr geht. Gelassen

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durch stürmische Zeiten», ­Kösel 2010, Fr. 21.50 bei exlibris.ch; Haim Omer, Arist von Schlippe: «Autorität ohne Gewalt», Vanden­ hoeck + Ruprecht 2015, Fr. 31.90 bei exlibris.ch - Kira Liebmanns Podcast hören: «Der Podcast für Eltern», Spotify - Die TV-Sendung «Pubertät – die ­wilden Jahre» des WDR auf ­planet-wissen.de ansehen: www.migmag.ch/wilde-jahre - Beratung beim Elternnotruf : 0848 35 45 55 oder elternnotruf.ch Tipps: Marielle Donzé (marielledonze.ch) und Johannes Kornacher


40 | 14.12.2020 | VERLOSUNG

Adventsfenster

Adventszeit ist «Rangoli»-Zeit Das letzte Adventsfenster zeigt, wie man sich in Indien auf Weihnachten vorbereitet. Vor die Kirchen- und Haustüren malen Christen kunterbunte Bilder aus Sand. Wir verlosen 24 Migros-Gutscheine für Kreative. Text: Lisa Stutz

A

n Vishnu und Shiva glauben in Indien viel mehr Menschen als ans Jesuskind. Die meisten Inder sind schliesslich Hinduisten. Nur zwei Prozent der Bevölke­­rung sind Christen – doch das sind ­immerhin 28 Millionen. Sie pflegen den Brauch Rangoli. Dabei werden in der Adventszeit in vielen Dörfern bunte Bilder vor der Kirchentür oder auch vor der eigenen Haustür auf den Boden gemalt. Die Inder verwenden dafür Sand in kräftigen Farben. Diese Maltradition stammt ursprünglich aus dem Hinduismus, doch die Christen haben sie für Weihnachten übernommen. Sie nennen

das Weihnachtsfest übrigens «Bada Din», den grossen Tag. Neben den Malereien stellen Inderinnen und Inder auch Palmen, Mango­ bäume oder Bananenstauden als Weihnachtsbaum auf . Wie wir in der Schweiz schmücken sie diese mit Lichterketten. In der Adventszeit zieren auch Öl­lampen aus Ton viele Häuser. Das Licht steht für Jesus als Licht der Welt. Am 24. Dezember gehen Christen um Mitternacht in die Kirche. Am 25. Dezember beschenkt man das ­Familienoberhaupt – meist den Vater oder Grossvater – mit einer Zitrone. Damit wird er geehrt, die Zitrone soll Glück und Erfolg bescheren.  MM

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VERLOSUNG | 14.12.2020 | 41


42 | 14.12.2020 | ANTISEMITISMUS

«Der Einfluss der Juden wird überschätzt» Auch in der Schweiz müssen jüdische Einrichtungen massiv geschützt werden. Die Zahl der Anfeindungen nimmt zurzeit vor allem online zu. Dennoch fühlten sich die rund 18 000 Juden hier wohl, sagt Ralph Lewin, der neue Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds. Interview: Ralf Kaminski Bilder: Kostas Maros

R

alph Lewin, wie geht es den Juden in der Schweiz? Gut. Die überwiegende Mehrheit ist bestens integriert, fühlt sic h hier wohl und nicht bedroht. Aber das ist nicht selbst­ verständlich, dafür muss man arbeiten. Und es wird ein wenig überlagert durch die be­ unruhigende internationale Terrorsituation. Damit jedoch müssen wir wohl einfach leben lernen. Weshalb läuft es hier besser als in anderen Ländern? Die Schweiz ist klein und hat eine grosse ­Integrationskraft. Die Gesellschaft ist weniger gespalten als anderswo. Auch gibt es hier viel weniger Menschen, die wirtschaftlich und sozial abgehängt sind. Es gibt zum Bei­ spiel keine derartigen sozialen Brennpunkte wie in den USA, Grossbritannien oder Frank­ reich. Eine gespaltene Gesellschaft bietet ­immer den Nährboden für Missgunst und Vorurteile – und leider oft für Antisemitismus. Wie erleben es die Menschen, denen man ihr Jüdischsein ansieht? Eine Studie ergab kürzlich, dass rund ein Drittel der befragten Juden manchmal ­bewusst Orte meidet, weil eben doch Ängste vorherrschen – und das gilt vor allem für die, ­denen man ihre Zugehörigkeit ansieht. Offenbar lassen einige die Kippa lieber weg, um keine Anpöbeleien zu riskieren?

Das kommt wohl vor. Aber anders als in Deutschland, wo auch schon offiziell vor dem Tragen der Kippa gewarnt wurde, muss man sich hier deswegen grundsätzlich keine Sorgen machen. In der Schweiz kommt man mit sichtbarer Diversität vergleichs­weise gut klar. In anderen Ländern Europas sind die Ängste so gross geworden, dass Juden übers Auswandern nachdenken oder es schon getan haben. Gibt es solche ­Beispiele auch hier? Hier sind es eher Einzelfälle, und die gehen in der Regel nicht aufgrund von Sicherheits­ bedenken, sondern aus familiären Gründen. Die Sicherheitsmassnahmen kosten die ­jüdischen Gemeinden pro Jahr sieben ­Millionen Franken. Sind Sie zufrieden mit der Unterstützung durch den Staat? Seit diesem Jahr stellt der Bund 500 000 Fran­ ken jährlich zur Verfügung, einige Kantone beteiligen sich zusätzlich. Aber da muss aus unserer Sicht noch mehr getan werden: Der Staat ist verpflichtet, alle seine Bürger zu schützen. Wie viele Vorfälle von verbaler oder phy­ sischer Gewalt gegenüber Juden gibt es pro Jahr in der Schweiz? Bei unserer Meldestelle werden nur die Vor­ fälle erfasst, die uns aktiv gemeldet werden. Ausserhalb der Online-Welt sind es in der

Deutschschweiz pro Jahr etwa 40 Fälle – und das schon länger, es gab erfreulicherweise keine Zunahme. In den letzten zwei Jahren gab es zudem weder physische Gewalt noch Sachbeschädigungen. Es handelt sich also um reine Beschimp­ fungen? Genau. Online allerdings registrieren wir ähnlich wie in anderen Ländern eine steigende


ANTISEMITISMUS | 14.12.2020 | 43

«In den USA ergab eine Umfrage, dass ein Sechstel der Bevölkerung noch nie vom Holocaust gehört hat. Ich hoffe, in der Schweiz sind es weniger.» Ralph Lewin Präsident SIG

Ralph Lewin in der Grossen Synagoge in Basel

Zahl von Beleidigungen, Verdächtigungen und abstrusen Theorien, auch im Zusammenhang mit Corona. Dass diese Leute so was oft mit ihrem realen Namen posten, zeigt, dass die Hemmschwelle in gewissen Kreisen stark gesunken ist. Links und Rechts streiten sich immer gern, wer «schlimmer» ist bezüglich Antisemitismus: Muslime oder Rechtsextreme.

Antisemitismus kommt von beiden Gruppen und zusätzlich von linksextremen IsraelKritikern. Schaut man sich die gemeldeten Vorfälle aus der realen Welt von 2019 an, stammen ein paar wenige aus der rechtsextremen Ecke, einige lassen sich nicht klar zuordnen, die meisten jedoch kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Es handelt sich dabei um ­Alltags-Antisemitismus seitens ganz «normaler» Menschen.

Ist das die deprimierendste Variante? Nicht unbedingt, denn anders als die gewaltbereiten Radikalen lassen sich diese Leute mit Aufklärungsarbeit noch erreichen. Und das versuchen wir ja auch intensiv. Was unternehmen Sie in diesem Bereich alles? Seit 18 Jahren läuft unser Projekt Likrat. Dafür bilden wir junge Leute aus, die in Schulen ge-


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SIG-Präsident und Ökonom

hen und über ihr Leben als Juden erzählen und was das Judentum für sie bedeutet. Damit haben wir bisher rund 30 000 Jugendliche ­erreicht. Seit fünf Jahren sensibilisieren wir zudem etwa Mitarbeitende in Tourismusregionen oder Spitälern für die Bedürfnisse und Eigenheiten jüdischer Gäste oder Patienten. Wir wissen: Je eher jemand Juden und ihr Leben persönlich kennt, desto weniger Vorurteile gibt es.

Ralph Lewin (67) ist seit Oktober Präsident des Schweizerischen ­Israelitischen Gemeindebunds (SIG). Der Ökonom sass von 1996 bis 2008 für die SP in der Basler Regierung und ist heute unter anderem Mitglied des Bankrats der Basler Kantonalbank. Lewin ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Basel. Der SIG wurde 1904 gegründet, um die Interessen der Schweizer Juden zu vertreten und zu fördern. Der Dachorganisation sind 16 Mitgliedsgemeinden angeschlossen. Mehr Infos: swissjews.ch; likrat.ch

Weshalb hält sich Antisemitismus trotz ­aller Bemühungen so hartnäckig? Eine sehr schwierige Frage. Juden stehen wohl einfach für Andersartigkeit – und wenn es gesellschaftlich schwierig wird oder wirtschaftlich schlecht geht, dann werden Ängste und Unzufriedenheit auf andere Gruppen projiziert. Zu denen gehören unter anderem wir. Grundsätzlich gilt: Antisemitismus ist dort am weitesten verbreitet, wo es am wenigsten Juden gibt. Aber es könnte ja auch die Buddhisten oder die Sikhs treffen, doch stattdessen landet man immer wieder bei den Juden. (seufzt) Das stimmt schon. Mein Vater sagte immer gerne, wenn ihm etwas Negatives ­begegnete, daran seien die Juden und die Velofahrer schuld. Und wenn dann jemand fragte, warum die Velofahrer, hatte er sich entlarvt (lacht). Am Ende habe ich auch keine Erklärung dafür. Faszinierend ist ebenso, dass bei Umfragen die Zahl der Juden – und somit ihr Einfluss – grundsätzlich überschätzt wird. Fragt man in der Schweiz, erhält man oft ­Zahlen, die meist zehnmal höher sind als die ­realen rund 18 000. Und in vielen anderen Ländern ist es genauso. Dass selbst der Holocaust am Antisemitismus nichts ändern konnte, ist besonders erschütternd … … deshalb ist es uns so wichtig, die Erinnerung daran wachzuhalten – um zu illustrieren, wozu solcher Hass führen kann. Doch die Zahl der Zeitzeugen schwindet von Jahr zu Jahr, was es nicht leichter macht. In den USA ergab kürzlich eine Umfrage, dass ein Sechstel der Bevölkerung noch nie vom Holocaust gehört hat. Ich hoffe, in der Schweiz sind es weniger. Aber viele verdrängen das. Und ob der Geschichtsunterricht in der Schule dieses Thema auf allen Stufen auch ausführlich behandelt, ist fraglich. Wie soll man als Gesellschaft mit den Leuten umgehen, die den Holocaust grundsätzlich bezweifeln? Da gibt es heute eine Strafnorm, die auch ­angewendet wird. Und nach langem Hin und Her hat sich kürzlich auch Facebook dazu

ANTISEMITISMUS | 14.12.2020 | 45

Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) vertritt alle Juden der Schweiz. Wie schwierig ist das angesichts der ­enormen Bandbreite von säkular bis zu streng orthodox? Trotz aller Unterschiede finden sich gemeinsame Nenner wie Kulturvermittlung, Sicherheit oder Antisemitismus-Prävention. Und auch Juden, die selbst nicht auf koscheres Fleisch Wert legen, möchten nicht, dass dieses in der Schweiz nicht mehr verfügbar ist. ­Innerhalb des SIG läuft der Dialog zwischen den unterschiedlichen Gruppen gut. Schwieriger ist es, diejenigen Juden zu erreichen, die keiner Gemeinde angehören. Gibt es im Alltag Berührungspunkte ­zwischen den Säkularen und den Strengorthodoxen? Im Alltag wohl weniger. Ob nun säkular, ­modern-orthodox oder streng orthodox, die meisten führen in der Schweiz ein normales Leben mit Familie, Beruf und Freizeit. Streng orthodox sind 2500 bis 3000.

durchgerungen, das Leugnen des Holocausts nicht mehr zuzulassen. Es wäre schön, wenn sich andere Plattformen daran ein Vorbild nehmen würden. Und schliesslich geistert auch die Idee der grossen jüdischen Weltverschwörung noch immer herum. Wie eng sind die Beziehungen der Schweizer Juden nach Israel? Recht eng, denn viele haben Familie dort. Und so ziemlich alle verfolgen intensiv, wie sich die Situation im Nahen Osten entwickelt. Die Haltungen hierzulande sind allerdings sehr divers, weshalb sich der SIG zur israe­ lischen Politik in der Regel nicht äussert. Wenn aber zum Beispiel das Existenzrecht Israels infrage gestellt wird, treten wir dem entschieden entgegen. Was halten Sie von den Abkommen, die ­Israel unter Vermittlung der USA in den letzten Monaten mit einigen arabischen Staaten schliessen konnte? Dialog ist grundsätzlich immer gut. Er kann schon deshalb eine positive Wirkung zeigen, weil er vielleicht Bewegung in eine seit Jahrzehnten erstarrte Situation bringt. Je mehr Akteure sich daran beteiligen, desto besser.

Wo im religiösen Spektrum verorten Sie sich? Ich bin wenig religiös, gehe aber an den ­hohen Feiertagen in die Synagoge und ­befolge auch einige Traditionen. Weil mir die Kultur und die Geschichte etwas bedeuten, die jeweils dahinterstecken. Ausserdem ist es ein schönes Gefühl, auf diesem Weg die Verbundenheit zu anderen Juden zu spüren, egal, wo auf der Welt man sich ­befindet. Sie wurden im Oktober in einer Kampfwahl gewählt, was offenbar ungewöhnlich ist. Vertrat Ihr Mitbewerber ganz andere Positionen als Sie? Nein, es war keine Richtungswahl – wir ­unterscheiden uns vor allem durch unsere Erfahrungen. Aber es war gut, dass der ­Verband mal wieder eine Auswahl hatte, und Ralph Friedländer ist jetzt Vizepräsident. Es gab allerdings erstaunlich viele ­Anfragen, viel mehr als nach meiner Wahl in die Basler Regierung damals. Ansonsten sind Sie eigentlich im Pensionsalter – nehmen Sie es auch etwas ruhiger? Ich habe noch drei weitere Mandate, aber im Bankrat der Basler Kantonalbank bin ich nur noch bis März. Und die Aufgabe beim SIG ist schon die zeitintensivste. Dennoch bleibt Zeit für Familie und Freunde. Ich trainiere regelmässig im Turnverein, und wir ­gehen gerne ins Kino, ins Theater und auf Reisen. Ich hoffe sehr, dass wir bald unseren Enkel in Australien besuchen können, den wir zuletzt im Januar gesehen haben. MM


46 | 14.12.2020 | MEINE MIGROS

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KOLUMNE | 14.12.2020 | 47

O Tannenbaum DER ANDERE BLICK Wegen Corona werden ­ iese Weihnachten wohl für viele anders sein als d ­gewohnt. Im kleineren Kreis und vielleicht auch ohne Familienbesuch aus dem Ausland. Das bin ich schon seit Längerem gewohnt. Ich stamme aus ­einer grossen Patchworkfamilie, schon als Kind gab es nicht nur ein Weihnachtsfest, sondern mehrere nacheinander. Als ich selbst Mutter wurde, wollte ich diese Tradition weiterführen. Doch mit der Behinderung meines Sohnes kam es anders. Ihm waren die Besuche zu viel, zu gross war die Aufregung, und zu zahlreich und unvorhersehbar waren die Veränderungen, die das Feiern mit sich brachte. Weihnachten wurde für ihn zur Qual, und ich litt mit ihm. So entschieden wir uns, nur noch ein Mal zu feiern: an Heiligabend und im kleinen Kreis. Wir lassen es ruhig angehen, kein Weihnachtstrubel, dafür immer die gleichen Abläufe. So können wir alle das Fest geniessen.

Sara Satir (41) wünschte sich früh eine Familie. Ihr erster Sohn Cem (15) kam mit einer Behinderung zur Welt – alles ­wurde ­anders als im Traum.

Seine grösste Freude ist der Weihnachtsbaum. Der Tag des Kaufs ist für ihn wohl wichtiger als Weihnachten, den Tannenbaum holen wir immer beim gleichen Händler bei uns in der Altstadt. Die Maschine, die jeweils die Tanne in ein Netz ­verpackt, fasziniert ihn. Wenn es nach ihm ginge, könnte er dieses Spektakel stundenlang beobachten. Es gab auch schon ein grosses Geschrei, weil er einfach nicht mehr gehen wollte. Mittlerweile zeige ich ihm die Zeit des Baumbeobachtens mit einer Stoppuhr an, so kann er sich besser lösen.

Zu Hause kann er es nicht erwarten, bis der Tannenbaum im Wohnzimmer aufgestellt wird. Wir verwenden nur noch Baumschmuck aus Plastik, zu ungestüm ist sein Umgang mit der Weihnachtstanne. Er umarmt sie, küsst sie und begrüsst sie jeden Morgen leidenschaftlich aufs Neue. Eine umgekippte Tanne gehört bei uns somit auch zur Tradition. Beim Schmücken zeigt er seinen eigenen Sinn für Ästhetik, er sortiert die Kugeln gerne nach Farben, die grünen auf der einen Seite, die roten auf der ­anderen und die goldenen in der Mitte. Seinen ­Bruder bringt dies jedes Mal zur Verzweiflung, und es braucht von uns Eltern viel Sinn für Diplomatie. In einem der ersten Jahre habe ich den Fehler begangen, den Tannenbaum ohne Vorbereitung zu entsorgen. Mein Sohn war untröstlich, er weinte lange und fragte noch Wochen später nach der ­Tanne. Seither verlässt sie uns immer erst am 6. Januar, der Dreikönigskuchen ist ein kleiner Trost für den Verlust des Baums. Höre ich von anderen ­Familien, die bedauern, dass sie dieses Jahr nicht im grossen Kreise feiern können, kann ich das nur zu gut verstehen. Es schmerzt mich bis heute, auf geliebte Familienmitglieder an Weihnachten ­verzichten zu müssen. Doch im Verzicht steckt auch eine Chance: Unsere Weihnachtstage sind gelebte Entschleunigung, und wenn ich dann im Januar ­eins der nicht geladenen Familienmitglieder ­wiedersehe, ist meine Freude doppelt gross. MM

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Pikante Törtchen mit Trüffelcreme Portionen: für 5 Törtchen Zubereitungszeit: 20 Min. Gesamtzeit: 50 Min. 75 g Buchweizenmehl (schwarzer Buchweizen) 75 g Weizenmehl, 1 Prise Salz 70 g weiche Butter, 1 Ei 150 g Philadelphia Trüffel 8 g schwarze Trüffel 1. Die 2 Mehlsorten mit einer Prise Salz in einer grossen Schüssel mischen. Die kalte Butter in Stücken hinzufügen und kneten, bis eine körnige Textur entsteht. Das Ei hinzufügen und glattrühren. Den Teig zu einer Kugel kneten mit Frischhaltefolie umwickeln und 20 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. 2. Den Teig bis zu einer Dicke von 3 mm ausrollen und in Grösse der Tartelette Förmchen bringen. Die Förmchen mit dem Teig auslegen und 10 Minuten bei 170 °C im vorgeheizten Backofen backen. Danach abkühlen lassen. 3. Einen Spritzbeutel mit Philadelphia Trüffel befüllen und gleichmässig in den abgekühlten Küchlein verteilen. Mit einer Scheibe frischem Trüffel und frischen Kräutern dekorieren. Nährwerte pro Törtchen: ca. 1164.2 kJ / 278.0 kcal, E 6.9 g, F 17.5 g, KH 23.0 g

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48 | 14.12.2020 | STIMMUNGSTIEF

Zünden Sie eine Kerze an. V ­ ielleicht eine farbige oder eine, die nach Lebkuchen duftet. Kerzen wärmen,

trösten und nehmen einem dunklen Raum die Schwere.

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Okay, vielleicht können Sie kein ­Konzert besuchen. Aber rufen

Sie sich in Erinnerung, was Sie trotz Corona alles noch tun können. ­Gehen Sie mal ins Museum oder auf die Schlittschuhbahn!

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Routine ist gut, doch

26 Tipps gegen den Corona-Blues

Graue Wintertage und Einschränkungen durch Corona – wer soll da nicht trübsinnig werden? Was man tun kann, damit das Negative nicht überhandnimmt.

heute machen wir es anders. Wählen Sie für den Heimweg von der Arbeit eine ­andere Route, pro­ bieren Sie das neue ­Koch­rezept aus dem ­Migros-Magazin und halten Sie die Zahnbürste zum Zähneputzen in der ungeschickteren Hand. Vielleicht fällt Ihnen plötzlich noch mehr ein …

4

Bewegen Sie sich – am besten tagsüber – an der

5

Für Momente, in denen Sie lächeln möchten:

6

Backen Sie Guetzli.

Text: Martina Frei

7

Pflegen Sie Ihren Körper. Zum Beispiel mit einem Peeling oder einer Gesichtsmaske. Berühren Sie sich dabei ganz aufmerksam.

frischen Luft. Vielleicht auch mal während einer virtuellen Sitzung? Unser Hirn setzt dabei nämlich Glückshormone frei.

8

Probieren Sie aus, mit Ihrer Stimme, den Gesten und einem «Augenlächeln» Zuneigung ­auszudrücken. Versuchen Sie es, am besten ­immer wieder. Wo? Beim Spaziergang im Wald, in der Apotheke, im Laden.

Ist Ihnen zu aufwen­ dig? Dann legen Sie doch mit Fertigteig los. Sie sind beim Backen ein Profi? Dann wagen Sie sich an ­besonders knifflige Sorten wie Spitz­ buben oder Vanille­ kipferl.

Spielen Sie Ihre Lieblings-­ Playlist ab, stellen Sie

sich aufrecht hin – und schmettern Sie los! Beim Singen ist es fast ­unmöglich, den Kopf hängen zu lassen.

9

Sie singen nicht gerne ­alleine? Verabreden Sie

sich mit Gleichgesinnten in Ihrer Nachbarschaft zum gemeinsamen Balkonsingen. Machen Sie ­einen Aushang oder werfen Sie einen Zettel in die Briefkästen.

10

Wann haben Sie zum letzten Mal einen Brief ­geschrieben? Höchste Zeit für den nächsten: an

­ inen Lieblingsmenschen oder eine Ihnen e ­unbekannte Person im Altersheim.

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Heute hilft gar nichts? Zwischendrin mal einen

Tag lang verstimmt zu sein gehört zum Leben. Lassen Sie es zu. Morgen ist ein anderer Tag.

Illustrationen: iStockphoto; Bild: zVg

1


STIMMUNGSTIEF | 14.12.2020 | 49

12

Schauen Sie alte Fotos oder Filme an. Schwelgen Sie dabei

21

in wohltuenden Erinnerungen. Und lachen Sie über die Frisur, die Sie 2007 hatten.

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Seien Sie kreativ: Malen Sie

schon lange einmal sagen wollten. Zum Beispiel der Kassiererin, die immer Ihre Waren tippt. Oder dem Pöstler, der immer so nett grüsst.

23 Einmal meditieren, bitte! Reservieren Sie sich

15

Wofür sind Sie dankbar? Womit sind

täglich zehn Minuten für Übungen. Eine ­Auswahl des Universitätsspitals Zürich zum Herunterladen finden Sie hier: ­www.migmag.ch/meditieren

Tanzen Sie durch die Wohnung bei lauter Musik! Albern? Sieht doch keiner. 17

Beschenken Sie jemanden mit einer kleinen Geste.

Planen Sie heute Abend für morgen eine A ­ ktivität

und setzen Sie diese auch wirklich in die Tat um. Joggen, einen Grittibänz backen, das ­Altpapier sortieren … Sie wollen mehr? Nur zu, eine zweite liegt durchaus drin. Halten Sie Ihre Ideen schriftlich fest.

24

Sie zufrieden? Vergegenwärtigen Sie sich diese Dinge und schreiben Sie sie auf. Wieso nicht ein Glücks­ tagebuch führen? Sie werden merken: Da gibt es ganz schön viel Gutes.

16

sich in eine weiche Decke und trinken Sie einen heissen Chai mit einem Mailänderli dazu. Der Home-Spa-Day wird Ihnen guttun.

22 Sagen Sie jemandem Danke, dem Sie dies

ein Bild des schneebedeckten Waldes, spielen Sie mit Ihrer alten Flöte «Last Christmas» oder bauen Sie ein Lebkuchenhaus.

14

Tauchen Sie in ein warmes Bad ein, kuscheln Sie

Rufen Sie jemanden an und erzählen Sie einen Witz! 25

Nehmen Sie die Dinge mit ­Humor. Ein

­Lachen – auch über sich selbst – öffnet das Herz und berührt im Innersten.

Etwa mit einem Blüemli vor der Wohnungstür.

26 Engagieren Sie sich und gehen Sie für jemanden 18

Stecken Sie auf Ihrem Balkon Tulpenzwiebeln in

19

Gibt es Dinge, die Sie schon lange einmal um den

einen Topf. Diese signalisieren: Der Frühling wird kommen und mit ihm wieder andere Zeiten.

Jahreswechsel herum tun wollten, aber nie Zeit dafür fanden? Nun bietet sich diese Gelegenheit. Endlich ein Fotoalbum gestalten, den Keller ausmisten … es gibt viel zu tun!

20 Beobachten Sie die

­ ögel am Himmel und V die Nachbarskatze beim Herumstreunen. Oder beschäftigen Sie sich mit Ihren Haustieren: Wie können Sie heute Hund/ Katze/Schildkröte so richtig glücklich machen?

einkaufen – mit der Amigos-App zum Beispiel gehts ganz ­einfach. Das schafft Verbindungen zu anderen.

Holen Sie sich Hilfe Falls der «Corona-Blues» übermächtig wird, holen Sie sich frühzeitig therapeutische Hilfe – sei es bei einer Psychotherapeutin, einem Arzt, bei der Dargebotenen Hand (Telefon 143 ), bei Pro Juventute (für Kinder, Jugendliche und Familien), Pro Mente Sana, einer Coronavirus-Helpline (im Aargau zum Beispiel bei den Psychiatrischen Diensten unter Telefon 056 481 63 63) oder bei Pro Senectute (für Senioren). 143.ch projuventute.ch promentesana.ch prosenectute.ch


50 | 14.12.2020 | JOBSUCHE ÜBER 50

Rolf Heinrich im Ägeribad in Oberägeri ZG: Er g ­ eniesst es, K ­ indern und Sportlern Schwimmunterricht zu ­erteilen. Ganz umsattlen will der Marketingleiter aber nicht.

«Eine Kombination zwischen Schwimmkursen und Sportmarketing wäre ideal.» Rolf Heinrich Schwimmlehrer und Marketingleiter auf Jobsuche


JOBSUCHE ÜBER 50 | 14.12.2020 | 51

Ein Marathon-Job

Über 260 Bewerbungen, 5 Vorstellungsgespräche, 0,5 Job: Nicola Judas und Rolf Heinrich benötigen bei der Jobsuche viel Ausdauer. Älteren Stellensuchenden setzt die Coronakrise auf dem Arbeitsmarkt gerade besonders zu. Text: Benita Vogel  Bilder: Desirée Good, Christian Schnur

R

olf Heinrich setzt sich auf den Schwimm­ beckenrand, dann ­gleitet er ins Wasser. «Lasst uns den Superman üben», sagt er zu den Kindern, die im Bassin auf und ab hüp­ fen. Der 59-Jährige legt sich aufs Wasser, streckt den linken Arm nach vorne, den rechten nach hinten und paddelt mit den Füssen. Langsam schwimmt er zum gegenüberliegenden Be­ ckenrand. Die Supergirls und

-boys gleiten dem Lehrer nach. Heinrich ist eigentlich nicht Schwimmlehrer, sondern Mar­ ketingleiter. Genauer: Er war es. Seinen Job als Werbe- und Sponsoringchef hat er letztes Jahr verloren. «Umstrukturie­ rung», liess ihm sein damaliger Chef ausrichten. Jetzt seien Digital Natives gefragt, keine «Klassiker» über 50 Jahre. «Die Kündigung war ein Schock», sagt Heinrich. So ein Sch…, habe er gedacht. Da war

Wut und Enttäuschung. Aber auch «ich darf den Kopf nicht in den Sand stecken». Als Ex-­ Nationalspieler im Wasserball und Ausdauerschwimmer ziehe er Kraft aus der Sportpsycho­ logie: «Jede negative Situation birgt auch eine Chan­ce.» Das sei keine Worthülse. 30 Lektionen pro Woche

«Ohne Arbeitslosigkeit wär ich nicht hier», sagt er und zeigt auf das Becken. «Der Schwimm­

unterricht macht Spass.» Sei es, Kindern das Element Wasser spielerisch näherzubringen, oder Erwachsenen im Ausdauer­ sport den letzten Schliff zu ge­ ben. «Das ist eine Herzensan­ gelegenheit.» Die Kurse laufen gut, zu Spitzenzeiten gab Hein­ rich im Sommer bis zu 30 Lekti­ onen pro Woche. – So habe er immerhin ­einen halben Job. Ganz umsteigen möchte Heinrich aber nicht. «Eine Kombi­nation von Sportmarke­


52 | 14.12.2020 | JOBSUCHE ÜBER 50

Er hat es geschafft

Nicola Judas ­entspannt sich am See: «Nach 130 Bewerbungen sinkt das Selbstvertrauen mit ­jeder Absage.»

Uwe Jankowski (60), Elektroingenieur, ist seit Juli Projektleiter bei Logic Swiss. Er war sechs Monate arbeitslos. Er arbeitete seit elf Jahren in der Schweiz und hatte gerade sein Haus in Deutschland ver­ kauft. Da kam der Hammer: Aus wirtschaftlichen Gründen wurde ihm auf Ende 2019 ge­ kündigt. «Ich wusste, das wird schwierig.» Er hatte seit 45 Jah­ ren keine Bewerbung mehr ge ­schrieben. Das hat sich schlag­ artig geändert: «Im ersten Monat habe ich 20 Schreiben verschickt.» Er habe breit ge­ sucht, was Tätigkeitsbereich und Firmenstandort betrifft. Jankowski: «Ich wäre auch nach Süddeutschland gepen­ delt.» Seine Unterlagen seien auch dank eines Coaches immer besser geworden. Es sei wich­ tig, dass sich der Motivations­ brief von der Masse abhebe. Er schrieb ­potenzielle Arbeit­ geber mit folgenden Sätzen an: «Wie kann ich Sie neugierig machen, mich kennenzuler­ nen, obwohl ich erst 60 Jahre alt bin? In Castingshows wird oft der Satz gesagt: Das Ge­ samtpaket muss stimmen. Da kann ich möglicherweise mehr punkten als die Mitbewerber.» Oder: «Ich habe das Inserat meiner härtesten Kritikerin gezeigt – meiner Frau –, und die meinte: Da gehörst du hin.» Er habe viele gute Feedbacks auf die Briefe erhalten. Auf 100 Bewerbungen hatte er vier Vorstellungsgespräche. Der Vertrag beim EnergieStart-up Logic Swiss war in einer Woche unter Dach und Fach. «Mein Know-how im Solarbereich und mein Netzwerk waren wichtig, da wir gerade ein neuartiges Energiedach lancieren.»

«Mich bedrückt das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden.» Nicola Judas gelernte Kauffrau

ting und Schwimmkursen wäre ideal.» 130 Bewerbungen hat er bisher geschrieben, einige Video­ aufnahmen gedreht und zwei Vorstellungsgespräche gehabt. Er hat eine Weiterbildung in ­Digitalem Marketing absolviert und nimmt derzeit an einem Coaching-Programm für Höher­ qualifizierte teil, das ihm das RAV vermittelt hat. «Das bringt neue Inputs und Kontakte.» Das Netzwerk sei wichtig. «Meine letzte Stelle habe ich auch dank Networken gefunden.» Ü-50-Arbeitslosigkeit nimmt zu

Nur die Hoffnung nicht aufgeben, heisst Heinrichs Devise. «Ich wusste, dass das kein Sprint wird, sondern ein Marathon», und «ich habe Ausdauer.»

Die braucht er jetzt besonders. Die Corona-Pandemie macht den Arbeitsmarkt für Ältere noch schwieriger. Die drohende Langzeitarbeitslosigkeit ist das Problem. Verlieren Ältere ein­ mal den Job, dauert es länger, bis sie einen neuen haben. Das war schon vor der Pandemie so und könnte sich nun verschär­fen. Zwar wagt niemand eine Pro­ gnose. Ein Blick in die Statistik zeigt aber, dass die Arbeitslosen­ quote bei unter 50-Jährigen nach der ersten Corona-Welle wieder gesunken ist oder zumin­ dest stagniert, während sie bei Älteren weiter ansteigt. Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschafts­ bundes, fügt an: «Die Gefahr ist gross, dass es gerade bei Älteren

mehr Aussteuerungen geben wird.» Die Betroffenen müssten länger in der Arbeitslosenver­ sicherung bleiben können. Auch Nicola Judas verlangt ­Corona viel Geduld ab. Seit An­ fang Jahr beginnt die gelernte Kauffrau den Tag immer mit dem gleichen Ritual: Computer hochfahren, die abonnierten Job-Newsletter und Stellen­ portale nach Vakanzen durch­ forsten. Sehr ermutigend sei das derzeit nicht, sagt sie. «Zwar gibt es seit Sommer wieder etwas mehr Stellen, aber die Konkurrenz in meinem Bereich ist gross.» Häufiger als vor der ­Pandemie würden die Inserate Jüngere ansprechen. «Möchtest du in einem jungen dynamischen Team arbeiten?», steht da etwa. «Da muss ich mich gar nicht erst bewerben», sagt Judas. In man­ chen Inseraten sei auch einfach ein Altersbereich erwähnt. Die Diskriminierung älterer Stellensuchender auf dem ­Arbeitsmarkt ist Fakt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Daniel Oesch, Professor für ­Sozialwissenschaften der Uni Lausanne. Er zeigt auf, dass die Chance, zum Bewerbungs­ gespräch eingeladen zu werden, ab 55 massiv abnimmt. Und dass nur ein Drittel der 60-Jährigen zwei Jahre nach ihrer Entlassung wieder einen Job hat. Jobkiller Reorganisation

Nicola Judas ist erst 53. Sie sucht eine Stelle im Personal- , Rechnungswesen, im Verkaufs­ dienst, Controlling oder in der Administration. Judas hat breite Erfahrung, etwa als Leiterin in mehreren käufmännischen Abteilungen, zuvor schon als ­Papeterieleiterin. «Ich habe mein ganzes Leben 100 Prozent gearbeitet, mich bedrückt das Gefühl, nicht mehr gebraucht


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54 | 14.12.2020 | JOBSUCHE ÜBER 50

«Netzwerk ist wichtig»

Das RAV am Anschlag Vielen RAV fehlt es wegen der

Pandemie an Personal. Angebote, um die Jobsuchenden fit für den Arbeitsmarkt zu machen, sind wegen der vielen Arbeitslosen aus­gebucht oder können Corona-­ bedingt nicht stattfinden. Zwar hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) ein Impuls­ programm gestartet, um Kursund Beratungsangebote speziell für ältere Arbeitslose zu schaf­ fen. Dazu haben viele Kantone Projekte gestartet. In Luzern etwa fungiert ein Beraterteam für ­ältere Arbeitslose als Tür­ öffner bei Unternehmen. Die Projekte befinden sich aber meist noch im Pilotstatus. Für Nicola Judas heisst es in der Zwischenzeit: bewerben, ­bewerben, bewerben. «Irgend­ wann wird es klappen – muss es klappen», sagt sie. In den letzten Monaten hat sie vor allem eins gelernt: «Ich muss auf mich selbst hören, und wissen, was ich für mich will.» MM

Bernhard Roth coacht ältere Stellensuchende und hat viele Erfolgserlebnisse. Seine Ratschläge: aktiv bleiben, auffallen und verzichten. Bernhard Roth (64) Coach und Personal­ berater Weshalb werden oft Ältere auf die Strasse gestellt? Ich erlebe oft, dass Firmen die Leute vor dem 55. Geburtstag entlassen, wenn die Pensions­ kassenbeiträge steigen. Sie sind einfach zu teuer? Die Kosten sind nur ein Grund. Die Revision des Sozialver­ sicherungsgesetzes ist dies­ bezüglich längst überfällig. Es liegt auch an den Biografien: Viele sind seit 30 Jahren bei der gleichen Firma angestellt, führen eine spezifische Tätig­ keit aus, sind kontinuierlich aufgestiegen, haben es ver­ passt, sich weiterzubilden – und werden entlassen. Das ist hart. Da muss man aus seinen alten Gewohnheiten, seiner Komfortzone, rauskommen.

«Ein Lohnverzicht hilft bei vielen Chefs.» Was hilft dabei? Als Erstes mache ich mit den Leuten eine Standortbestim­ mung. Welchen Stellenwert hat die Arbeit? Wie wichtig sind Status und Geld? Was will ich genau machen? Bin ich be­ reit, die gewohnte Lebensform umzustellen, eine Weiter­ bildung in Angriff oder einen längeren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen? Auch ein Lohn­

verzicht hilft bei vielen Arbeit­ gebern. Unser Lohnsystem ist sowieso verkehrt: Eigentlich sollten jüngere Leute mit F ­ ami­lie mehr verdienen. Im Alter sind die Kinder aus dem Haus, dieses abbezahlt, und man braucht nicht mehr so viel.

«Erzählen Sie allen, dass Sie einen Job suchen.» Einen Job hat man dank mehr Flexibilität noch nicht. Ich versuche aus Jobsuchen­ den «gute Verkäufer ihrer selbst» zu machen. Darin sind Ältere oft miserabel. Sie zählen in ihren Bewerbungsunterlagen nur auf, was sie alles gemacht haben. Die Firmen wollen aber wissen, was ihnen der neue Mitarbeitende bringt. Das fängt bei der Bewerbung an. Wie muss eine Bewerbung aussehen, damit sie nicht im Papierkorb landet? Sie muss auffallen. Ein ­besonders persönlicher ­Einstieg in den Motivations­ brief. Ein Lebenslauf, der zeigt, worin man gut ist, was man dem künftigen Arbeit­ geber bringt – und der auch mal unkonventionell daher­ kommt: im Querformat, in ­einer anderen Farbe oder Schrift. Das hilft, denn heute werden die Unterlagen am Bildschirm gesichtet. Besser noch, man begibt sich erst gar nicht in den Konkurrenz­ kampf mit Hunderten von

Mitbewerbern. Hier hat man über 50 oft kaum Chancen. Wie geht man besser vor? SuchenSie Firmen, bei denen Sie arbeiten wollen, und gehen Sie sie aktiv an. Mit Unterlagen, die zeigen, wieso die Firma Sie braucht. Deshalb ist die Stand­ ortbestimmung so bedeutend. Was ist noch wichtig? Ziehen Sie sich nicht zurück! Erzählen Sie allen, dass Sie ­einen Job suchen. Das Netz­ werk ist unglaublich wichtig. Und bleiben Sie aktiv. Gehen Sie auf Firmen zu, bewerben Sie sich – je mehr, desto besser. Nutzen Sie die Zeit für sich selbst. Und probieren Sie, es als Chance zu sehen.

«Die Bewerbung soll auffallen – in Farbe, Format oder Schrift.» Das tönt alles sehr einfach. Es stecken viele schwierige Momente dahinter. Und nicht alle schaffen es. Aber von 70 bis 100 Menschen, die ich jährlich berate, haben 30 bis 40 Prozent nach einem halben Jahr wieder einen Job, weitere 40 Prozent nach einem Jahr. Ich hatte einen 60-jährigen Küchenchef, der wegen Corona in kurzer Folge zweimal die Stelle ver­ lor und jetzt wieder arbeitet. Auch das gibt es. Zuversicht ist also angebracht.

Illustrationen: iStockphoto, zVg

zu werden.» Ihre Stelle bei einem Grosshändler hat sie wegen mehrfacher Neuorganisation verloren. Optimistisch für die Zukunft zu bleiben, sei manchmal schwierig. «Nach 130 Be­werbungen sinkt das Selbstvertrauen mit jedem Absagebrief», sagt sie. Sie wurde zu zwei Vorstellungsgesprächen eingeladen, und gross war die Freude, als im September ein drittes folgte. Nach längerem Hin und Her wurde aber leider auch daraus nichts. Nicola Judas wünscht sich mehr Unterstützung von der ­Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV). Zu Beginn ihrer Arbeits­ losigkeit konnte sie einen Kurs für ältere Arbeitssuchende a­ bsolvieren. «Das half mir, die Bewer­ bungen zu verbessern, und gab Selbstvertrauen.» Wegen Corona hat sie in den letzten acht Mona­ ten ihre Beraterin aber nicht oft ­gesehen. Gerne würde sie einen Sprachkurs machen, um be­ste­ hende Englischkenntnisse zu verbessern, das RAV will diesen aber nicht bezahlen. Immerhin kann sie seit einigen Wochen an einem Mentoringprogramm für über 50-Jährige teilnehmen.


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56 | 14.12.2020 | MEINE MIGROS

Ein Festessen im Handumdrehen Im Advent rückt Weihnachten bekanntlich schneller näher als gedacht. Da möchte man für raffinierte Gerichte nicht auch noch lange in der Küche stehen. Mit Produkten von Anna’s Best gelingt alles ganz einfach und stressfrei.

Die fixfertige Kürbissuppe wird mit Meerrettichcreme, ­Crème fraîche und Schnittlauchröllchen ­verfeinert.

15

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Anna’s Best Ravioli ­Ricotta & Spinaci, 250 g Fr. 4.95

Anna’s Best Nüsslisalat, 130 g Fr. 3.90

Anna’s Best Federkohl, 200 g Fr. 3.90

Anna’s Best Granatapfelkerne, 125 g Fr. 3.50

Anna’s Best Bio Kürbissuppe, 500 ml Fr. 4.60

Anna’s Best Randen gedämpft, in Scheiben, 400 g Fr. 2.60


MEINE MIGROS | 14.12.2020 | 57

Nüsslisalat mit Randen und Apfel

15

Zutaten für 4 Personen 200 g gedämpfte, geschälte Randen 2 süss-säuerliche Äpfel, z. B. Jazz 2 Pack Nüsslisalat à 130 g ca. 1,5 dl Senf-Honig-Vinaigrette 30 g Sprossen, z. B. Randensprossen Zubereitung

Randen in dünne Schnitze schneiden. ­Äpfel ungeschält vierteln, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Beides mit Nüsslisalat und Vinaigrette mischen. Salat mit Sprossen servieren.

Minuten

ZUBEREITUNG Einsteiger Preis:

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Pro Person ca. 3 g Eiweiss, 16 g Fett, 17 g Kohlenhydrate, 950 kJ/230 kcal

Poulet- und Halloumi-Spiessli Zutaten für 4 Personen 2 Pouletschnitzel Salz Pfeffer, z. B. Orangenpfeffer 250 g Halloumi 3 EL Sonnenblumenöl 1 Frühlingszwiebel 3 EL ausgelöste Granatapfelkerne

Bilder: Martina Meier

Zubereitung

Pouletschnitzel längs in Streifen schneiden. Wellenartig auf Spiesse stecken, mit Salz und Pfeffer würzen. Halloumi in acht gleich grosse Stäbchen schneiden. Auf Spiesse stecken. Poulet- und Halloumispiesse nacheinander in Öl rundum ca. 6 Minuten braten. Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden. Mit Granatapfelkernen über die Spiesse streuen. TIPP Spiessli mit auf Joghurt basierten Dips servieren. Zum Poulet passt ein Curry-Dip, zum Halloumi ein Knoblauch-Dip. ZUBEREITUNG Einsteiger Preis:

Anna’s Best getrocknete Tomaten mit Basilikum, 100 g Fr. 4.10

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Pro Person ca. 25 g Eiweiss, 24 g Fett, 5 g Kohlenhydrate, 1400 kJ/340 kcal

25

Minuten


58 | 14.12.2020 | MEINE MIGROS

Ricotta-Ravioli mit Federkohl Zutaten für 4 Personen 1 Pack getrocknete Tomaten mit Basilikum à 100 g 3 Pack frische Ravioli, z. B. Ricotta-Spinat à 250 g Salz 1 Schale gehackte Zwiebeln à 100 g 3 EL Olivenöl 150 g geschnittener Federkohl ½ Zitrone, Pfeffer Zubereitung

Tomaten fein schneiden. Pinienkerne ohne Fett leicht rösten. Ravioli in Salzwasser ca. 2 Minuten kochen. Ravioli abgiessen, vom Pastawasser 2 dl auffangen. Ravioli warm halten. Zwiebeln in Öl andünsten. Federkohl nach und nach beigeben und zusammenfallen lassen. Mit Pastawasser ablöschen. Federkohl ca. 8 Minuten weich köcheln. Ravioli und Tomaten beigeben. Zitronenschale fein dazureiben, Saft dazupressen. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Ravioli mit Pinienkernen servieren. ZUBEREITUNG Einsteiger Preis:

günstig

Pro Person ca. 22 g Eiweiss, 30 g Fett, 61 g Kohlenhydrate, 2600 kJ/620 kcal

30

Minuten


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60 | 14.12.2020 | MEINE MIGROS

Zeit für Exoten

Woran erkenne ich, dass die Früchte reif sind? Migros-Einkäuferin Stephanie Fuchs ­verrät Interessantes rund um Mango, Kiwi und Co.

Mangostane, Pitahaya oder auch Rambutan sind bei uns tatsächlich wahre Exoten. ­Haben Sie Tipps zu ihrer ­Verwendung? Die Pitahaya kann man unkom­ pliziert halbieren und auslöffeln oder als Dekoration in Spalten oder Scheiben schneiden. Die Kerne werden ähnlich wie bei einer Kiwi mitgegessen. Mangos­ tane sind den Litschis sehr ähn­ lich, aber grösser. Man schneidet die Schale rundum ein. Dann löst man das Fruchtfleisch her­ aus und entfernt die Kerne. Die meisten assoziieren exotische Früchte mit weiten Transportwegen. Das ist aber nicht mehr immer so … Genau. Wir versuchen nach Möglichkeit immer, exotische Früchte aus den Mittelmeer­ ländern zu beziehen und den Transport so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Im Sep­ tember und Oktober kommen Mangos aus Spanien statt von der Südhalbkugel. Gleiches gilt für Avocados und Kumquats für die Monate November bis März. Papaya Formosa kaufen wir teilweise auf den Kanarischen Inseln, aber auch in Brasilien.

Was ist der Unterschied ­zwischen einer Sélection-­ Mango und einer Standard-­ Mango? Sélection-Mangos werden reif vom Baum geerntet und profitieren so länger von der Sonne. Deshalb sind sie auch etwas süsser als die ­Standard-Mangos. Von der Ernte bis zum Verkauf ­ vergehen nur wenige Tage. Die Standard-Mango wird ­früher geerntet, und wir lassen sie in der Schweiz ­nachreifen. Aber auch sie schmeckt einwandfrei.

Wenn die Tage bei uns kürzer werden, ist ­Erntezeit für exotische Früchte. Mit ihren speziellen Aromen bereichern sie fruchtig-­ süsse Desserts genauso wie salzige Gerichte. ­ Text: Claudia Schmidt Rezept: Andrea Pistorius

Wie erkenne ich, ob exotische Früchte reif sind? Wir bieten alle Exoten genuss­ reif an. Eine Ananas verströmt am Boden einen leicht süsslichen Duft. Eine Passionsfrucht schrumpelt bereits leicht, wenn sie reif ist. Die Schale e­ iner Mangostane sollte noch schön violett-rötlich sein. Reife ­Pitahaya haben eine gleichmäs­ sige Färbung. Man muss letzt­ lich keine Frucht drücken, um ihren Reifegrad zu prüfen. MM

Stephanie Fuchs ist bei der Migros Einkäuferin für exotische Früchte.

Bild und Styling (Food): Veronika Studer; Portraitbild: Roger Hofstetter

Stephanie Fuchs, wie viele und welche Exoten gibt es in der Migros? Wir bieten rund 40 exotische Sorten an. Dabei zählen zum Beispiel unterschiedliche Mar­ ken wie Sélection oder Extra als einzelne Sorten – oder auch Kiwi und Kiwi Gold. In der Weihnachtszeit führen wir zu­ sätzlich weniger bekannte Früchte wie Mangostane oder Pitahaya. Auch ganzjährig er­ hältliche Früchte wie Limetten, Datteln oder Ingwer haben jetzt Hochsaison. Selbstverständlich führen wir zahlreiche exotische Früchte auch in Bioqualität.


Aktion 10-fache Cumulus-Punkte für exotische Früchte (ausser Bananen) vom 21 bis 27. 12.

MEINE MIGROS | 14.12.2020 | 61

Schwarze-LinsenMango-Salat Für 4 Personen 1 Granatapfel 2 Dosen schwarze Linsen à 240 g 2 kleine rote Zwiebeln 1 Peperoncino 2 Limetten 5 EL Olivenöl Salz Pfeffer 1 Mango ½ Bund Koriander

1. Granatapfel rundum ein-, aber nicht durchschneiden. In eine Schüssel mit Wasser geben, darin aufbrechen. Kerne unter Wasser auslösen. So lassen sie sich einfach von den Häutchen trennen. Häutchen von der Wasseroberfläche abschöpfen. Wasser abgiessen. Granatapfelkerne abtropfen und beiseitestellen. 2. Linsen abgiessen, abspülen und ­abtropfen lassen. Zwiebeln halbieren und in feine Spalten schneiden. ­Peperoncino entkernen und in feine Streifen schneiden. Von den Limetten wenig Schale abreiben, Limette ­auspressen. Alles zusammen mit dem Öl verrühren. Linsen mit dem Dressing mischen. Mit Salz und Pfeffer ­abschmecken. 3. Mango schälen, vom Stein trennen und in Scheiben schneiden. Koriander­ blättchen vom Stiel zupfen. Granatapfelkerne, Mangoschnitze und Koriander mit den Linsen anrichten. Zubereitung ca. 25 Minuten  Einsteiger Vegetarisch Preis: günstig

Wie die Exoten zu uns kommen Zahlreiche exotische Früchte in den Migros-­ Filialen haben keine ­weiten Transportwege hinter sich, denn sie ­stammen aus dem südlichen Mittelmeerraum. Für Früchte aus Übersee verzichtet die Migros wo immer möglich auf den Transport per Flugzeug. Sie gelangen in der Regel per Schiff, Bahn und Lkw in die Schweiz.

Granatapfel Wie man die Kerne ­herauslöst, erklärt ein ­Video auf migusto.ch.

Cherimoya Die halbierten Früchte ­lassen sich leicht auslöffeln. Ihre Kerne sind geniessbar.

Litschi Damit die Frucht ­aufspringt, die Schale leicht zusammendrücken.

Pro Person ca. 8 g Eiweiss, 13 g Fett, 30 g Kohlenhydrate, 1150 kJ/280 kcal Passionsfrucht Extra Das Fruchtfleisch samt Kernen aus der halbierten Frucht auslösen.

Mehr zu exotischen Früchten: www.migusto.ch/ exotische-fruechte

Mango Sélection Man schneidet das Fruchtfeisch um den Kern ­ herum ab, da es zum Kern hin faserig wird.


Publireportage Fotos: Alexandra Wey

Publireportage

Wo Hilfe dringend gebraucht wird Die Corona-Krise hat schwerwiegende soziale Folgen. Viele Familien und Alleinstehende, die sich vor der Krise knapp selbst über Wasser halten konnten, rutschten unter die Armutsgrenze. Sie verloren Stundenlohnjobs, leisteten Kurzarbeit oder wurden nicht mehr für die Arbeit auf Abruf aufgeboten.

Jacqueline K. muss ihre Familie jetzt mit einem viel kleineren Einkommen durchbringen.

Von der Corona-Krise aus der Bahn geworfen Jacqueline K. war daran, sich als freiberufliche Wochenbettbegleiterin eine Existenz aufzubauen. Dann kam die Corona-Krise: «Mein Arbeitsleben stand von einem Tag auf den anderen praktisch still», erzählt sie. Hilfe erhielt sie von Bekannten, von der Caritas, aber nicht vom Staat. Viele Mütter suchen in der intensiven ersten Zeit nach der Geburt Begleitung. Darauf hat sich Jacqueline K. nach einer Ausbildung als «Familienlotsinn» spezialisiert. Mit dieser Arbeit und mit den Alimenten stellte sie ein bescheidenes Auskommen für sich und ihre beiden Töchter im Teenageralter sicher. Das Jahr begann hoffnungsvoll – bis

Jacqueline K. verlor einen grossen Teil ihres Einkommens von einem Tag auf den anderen.

der Lockdown alles auf den Kopf stellte. Familien, die sie begleitete, mussten ihr absagen und Anfragen kamen keine mehr. Die Einkünfte brachen weg. Der Bundesrat kündigte ein millionenschweres Hilfspaket an. «Viele Leute glaubten, dass allen geholfen wird, die Hilfe benötigten. Das war aber nicht so», sagt Jacqueline K. ernüchtert. Sie erhalte keine Unterstützung, da sie mit ihrer selbständigen Arbeit zu wenig Gewinn gemacht habe, wurde ihr mitgeteilt. «Für mich ist der Entscheid unverständlich. Ich bin enttäuscht und hinterfrage die Massnahmen des Bundes.» Sozialhilfe zu beziehen, war für sie keine Option. «Ich bin es gewohnt, untendurch zu gehen und auch mit knappem Einkommen einen Weg zu finden», erzählt sie. Aber diesmal war es anders. «Ich wusste nicht, wann ich wieder Aufträge erhalten würde.» Die Solidarität ihrer älteren Tochter, die derzeit in einer Kita ein Praktikum macht und ihr anbot, die Krankenkassenprämien bis auf Weiteres aus ihrem kleinen Lohn selbst zu bezahlen, berührte sie tief. Jacqueline K. hat von der Caritas Überbrückungshilfe erhalten. Auch Bekannte helfen ihr. Doch ausgestanden ist die Krise noch nicht. Mit der zweiten Welle der Corona-Pandemie steigt die Unsicherheit wieder.

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Jacqueline K. ist enttäuscht, dass nicht alle Betroffenen vom Bund entschädigt werden.

Seit dem Frühling haben die 16 regionalen Caritas-Organisationen mit Unterstützung der Glückskette über 14 000 Menschen mit Direktzahlungen geholfen, die ihre Rechnungen für die Miete oder die Krankenkassenprämien nicht mehr bezahlen konnten. Die Caritas hilft dort, wo Hilfe dringend nötig ist, wo verzweifelte Menschen auf Zahlungen des Staates warten oder kein Anrecht darauf haben. Die Sozial- und Schuldenberatungen der Caritas haben alle Hände voll zu tun. Der CaritasMarkt versorgt Menschen in Not mit stark vergünstigten Lebensmitteln und hat seine Preise noch einmal deutlich gesenkt. 40 neue CaritasProjekte in der ganzen Schweiz richten sich an notleidende Menschen. Spendenkonto: 60-7000-4 Für Online-Spenden: caritas.ch/corona

27.11.20 16:14


SORTIMENT | 14.12.2020 | 63

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Für Trüffel-Liebhaber: Sélection Fromage aux Truffes 1,4 %, 220 g ab Fr. 13.70 (aktueller Tagespreis)

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64 | 14.12.2020 | MIGROS AARE

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Nächstenliebe kennt kein Datum Gerade 2020 ist Solidarität nicht nur im Advent wichtig. Pandemie und Lockdown haben Notleidende heftig getroffen. Seit Frühling setzt sich die Römisch-Katholische Gesamtkirchgemeinde Bern für armutsbetroffene Menschen ein – unterstützt vom Kultur­prozent der Migros Aare. Text: Pia Schüpbach Bilder: Michèle Büschi

G

ewöhnlich reiht sich ­Renate Müller (Name ­geändert) einmal pro Woche bei einer Abgabestelle von «Tischlein deck dich» ein. Dort holt sie gespendete Lebensmittel ab. Brot gibt es immer, Gemüse und Früchte auch. Manchmal kommen Überraschungen dazu – wie proteinangereicherte Produkte. «So lerne ich Neues kennen, das ist spannend», erzählt Renate Müller. Aus diesen Lebensmitteln kocht die 51-Jährige pro Woche eine bis zwei Mahlzeiten für sich und ihre erwachsene Tochter. Für sie, die ­wegen psychischer Probleme von ­einer IV-Rente und Ergänzungsleistungen lebt, «eine sehr willkommene finanzielle Entlastung». Diesen Frühling brachte die ­Corona-Pandemie einiges durch­ einander. Mit dem Lockdown Mitte März mussten von einem Tag auf den andern auch Betriebe und ­Anlaufstellen schliessen, die sich um Menschen am Rande der ­Gesellschaft kümmern. Der Leiter der Fachstelle Soziale Arbeit bei der Katholischen Kirche Region Bern kennt den Grund: «Die meisten Helferinnen und Helfer zählen

zur Risikogruppe, wegen ihres ­Alters», sagt Mathias Arbogast. Gewöhnlich erhielten Armutsbetroffene in Bern etwa im «La Prairie» ein Mittagessen, für fünf Franken oder gegen Erledigung ­eines Ämtlis. Das fiel plötzlich weg. Auch die Organisation «Tischlein deck dich» musste eine Zeitlang dichtmachen. «Mit einem Schlag wurde deshalb mein Budget noch knapper», sagt Renate Müller. So wie ihr ging es vielen. Schnell und unbürokratisch

Die Katholische Gesamtkirchgemeinde Bern handelte schnell, um ein Hilfspaket schnüren zu können. Mit einer Million Franken unterstützt sie seither armutsbetroffene Menschen. Für einen grossen ­Betrag kaufte sie auch Migros-­Gut­ scheine ein. Zudem engagierte sich das Kulturprozent der Migros Aare, ebenfalls mit Migros-Gutscheinen. Mathias Arbogast erinnert sich gern an den Tag, an dem die Gutscheine zur Kirche Region Bern in der Berner Länggasse geliefert worden sind. «Das waren drei riesige Pakete, gefüllt mit den Gutscheinen in Kreditkartengrösse – eindrück-

lich.» Velokuriere lieferten diese anschliessend an rund 70 Sozialfachstellen in der Region Bern aus, wo bedürftige Menschen sie ­ab­holen konnten. «So haben wir Menschenansammlungen ver­ hindert und konnten eine bedarfsgerechte Verteilung garantieren.» Die Gutscheine halfen zum Beispiel Personen mit Bezugskarten von «Tischlein deck dich» zwei Monate lang, die fehlende Lebensmittelausgabe zu überbrücken. Mit den Gutscheinen konnte ­Renate Müller ihrer Tochter auch mal einen Wunsch erfüllen und «genau das Brot einkaufen, das sie am liebsten mag». Ein kleines bisschen Weihnachten im Sommer. MM


14.12.2020 | 65

os

r ig re M Aa Ein vielseitiges Gewürzbrot

Das grosse Hilfspaket Mit Migros-Gutscheinen unter­ stützte die Römisch-Katholische ­Gesamtkirchgemeinde Bern – in ­Kooperation mit zahlreichen Sozial­ fachstellen – Menschen mit Bezugs­ karten von «Tischlein deck dich». ­Diese Organi­sation unterstützt Fami­ lien in schwieriger finanzieller Lage mit einer wöchentlichen Lebens­ mittelausgabe. Die Gutscheine gingen zudem an den Verein Kirchliche ­Gassenarbeit Bern. Normalerweise verteilt die Organisation «Tischlein deck dich» in der Pfarrei Guthirt in Ostermundigen einmal pro Woche Lebensmittel. Das war während des Lockdowns im Frühling nicht mehr möglich. In dieser Zeit konnten von Armut Betroffene hier Migros-Gutscheine abholen, um die fehlende Lebensmittelausgabe zu überbrücken.

Zum Hilfspaket gehört indes noch viel mehr. Ob Entlastungsdienste, ­Kriseninterventionen, Beratung, Über­brückungshilfen, Ernährung oder Obdach – die Gesamtkirch­ gemeinde versuchte und versucht möglichst ­allen Menschen am Rande der Gesellschaft das zu geben, was diesen am meisten hilft. Dement­ sprechend beteiligen sich unterschied­ liche Institutionen am Hilfspaket – zum ­Beispiel die Dargebotene Hand, die «Stiftung gegen Gewalt», die Gassen­ hilfe und die Fachstelle «Xenia».

Die Pandemie hält die Welt und die Schweiz weiterhin in Atem. Von den insgesamt einer Million Franken, die die Gesamtkirchgemeinde gespro­ chen hat, werden Bedürftige weiter unterstützt. «Das Projekt ist am ­Laufen», sagt Mathias Arbogast. Seit Mitte November gibt es beispiels­ weise im offenen Haus «La Prairie» ­einen kostenlosen Sunntigs-Znacht für obdachlose Menschen.

Ein Hauch Zimt, ­knackige Nüsse, ein ­wenig Honig sowie ­Weizen- und Roggen­ vollkornmehl zeichnen das Weihnachtsbrot aus. Weitere Gewürze und die Birnenmasse runden das Ganze ab. Die Neukreation passt zu süssen und salzigen Speisen und ist bis Weihnachten erhältlich.

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MEINE MIGROS | 14.12.2020 | 71

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Bild: Getty Images

Wieso duftet mein Freund so gut?

?

Ich liebe den Duft frisch gewaschener Wäsche. Nur verflüchtigt der sich mit der Zeit, und wenn ich einen Pullover schliesslich aus dem Schrank nehme, riecht man das Waschmittel kaum noch. Lange habe ich gedacht, das sei einfach so. Doch vor Kurzem ist mein Freund bei mir eingezogen, und seine Kleider duften immer wie gerade gewaschen. Er setzt auf das Elan-Waschmittel Wild Hibiscus – liegt es daran?  Gruss Jennifer

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Liebe Jennifer Du hast recht. Es ist kein Zufall, dass die Kleider ­deines Freundes fein duften, auch wenn er sie erst Wochen nach dem Waschen aus dem Schrank nimmt. Elan bietet neben der hohen Waschkraft einen lang ­anhaltenden Duft, den die sogenannten Frischeperlen, die sich beim Waschen an die Textilfasern heften, entfalten. Bei Kontakt oder Reibung des Kleidungsstücks öffnen sie sich und setzen Duftstoffe frei. Von Bergblumen bis Lavendel: Es gibt eine grosse Auswahl an diversen Duftnoten.


HÄNDE DESINFIZIEREN BLEIBT ENTSCHEIDEND Die richtige Händehygiene bekämpft die Ausbreitung von Infektionen. Unterwegs greift man zu Desinfektionsmitteln mit hohem Alkoholgehalt. Zu Hause hilft auch gut einseifen und lauwarm abspülen. Alles Wichtige auf einen Blick. Welches ­Desinfektionsmittel nützt? Alkohol kann Sars-CoV-2-Viren inaktivieren – je höher konzentriert, desto besser. Noch wichtiger ist, dass die Wirksamkeit des Produkts g­ etestet wurde. Für Coronaviren ist das Wirkspektrum «begrenzt viruzid» erforderlich. Diese Informationen gehen aus den Produkt­ informationen hervor.

Was mache ich ohne Seife unterwegs? Ausser Haus, wenn Wasser und Seife nicht zur Verfügung stehen, eignet sich ein Desinfektionsmittel am besten: Das Händedesinfektionsmittel gibt man auf die trockenen Handflächen und reibt es überall gründlich ein – bis es nach rund 30 Sekunden getrocknet ist.

Wann ist Händedesinfektion sinnvoll? • Nach dem Schnäuzen, Niesen oder Husten • Beim Nach-Hause-Kommen • Nach dem Benutzen eines öffentlichen ­Verkehrsmittels • Nach dem Besuch bei Kranken oder nach  Kontakt mit Kranken und ihren engen  Kontaktpersonen • Nach dem Gang auf eine öffentliche Toilette

Wie desinfiziere ich mich am besten?

Was bringt ein hoher Alkoholgehalt?

Unterwegs helfen Desinfektionsmittel in kleineren Packungsgrössen. So sind sie ­jederzeit zur Hand, auch im Tram, Bus und Zug. Desinfektionsmittel gibt es in Gel-, Flüssig- oder Tuchformen. Gele ­lassen sich aufgrund ihrer Konsistenz gut einreiben.Flüssige Mittel schützen aber ­genauso gut. Wohnt man in einem Haushalt mit einer kranken P ­ erson, ist das Händedesinfizieren auch sinnvoll, um sich zu schützen.

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Desinfektionsmittel mit einem Anteil von 85 Prozent Alkohol wirken schneller und dazu noch stärker als eines mit niedrigerer Konzentration. Ein Desinfektionsmittel mit einem hohen Alkoholgehalt, kann über 99,99 Prozent der Bakterien und Viren (wie zum Beispiel Coronaviren) eleminieren.

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Wie desinfiziere ich mich richtig? • Ausreichend Händedesinfek  tionsmittel über die ganzen Handflächen und den Handrücken verteilen. Handgelenke nicht vergessen • Kreisendes Reiben mit geschlos  senen Fingerkuppen der rechten  Hand in der linken Handfläche  und umgekehrt • Kreisendes Reiben des rechten  Daumens in der geschlossenen  linken Handfläche und umge  kehrt • Wichtig: Besonderes Augen  merk auf die Fingerkuppen und  Daumen legen

Wie trocknen Hände weniger aus? Händedesinfektion muss manchmal sein, aber Anwender haben Sorge, dass die Hände dabei austrocknen. Dies ist aber nicht der Fall. Hochwertige Desinfektionsmittel pflegen die Haut sogar zusätzlich.

Bilder: Getty Images, zVg

Wie schütze ich die Hände unterwegs? Auf einer öffentlichen Toilette gilt: Wasserhahn und Türklinke nur mit dem Papiertuch anfassen. Nach dem Waschen die Hände ­immer trocknen, denn feuchte Hände übertragen mehr Keime als trockene. Zum Trocknen eignen sich Wegwerfpapiertücher oder eine nur ein Mal benutzbare Stoffhandtuchrolle. Vermeiden sollte man Heissluftgeräte oder mehrfach verwendete ­Textilhandtücher. Danach sollten die Hände desinfiziert werden.


Neues Coronavirus

Aktualisiert am 28.10.2020

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Aktualisiert am 28.10.2020

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RÄTSEL | 14.12.2020 | 75

Migros-Geschenkkarten zu gewinnen! Lösen Sie das Kreuzworträtsel und gewinnen Sie eine von 2 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken. Für die grüne Zusatzlösung winken 2 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 50 Franken.

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Sudoku 2 × 100 Franken zu gewinnen

Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts. So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 20.12.2020, 24 Uhr


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RÄTSEL | 14.12.2020 | 77

Gewinnen Sie eine von 4 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken! 4×

Quiz

Paroli

2 × 100 Franken zu gewinnen

2 × 100 gewinnen Füllen Sie dieFranken zehn Wörter inzu das Rätselgitter ein. Füllen Sie Sie die zehn Wörter das Rätselgitter Tragen diesich zehn Wörter in das Rätselgitter Die Lösung ergibt aus in den Buchstaben inein. den Feldern 1-5.ein. Die ergibt sich aus den Buchstaben den Feldern 1-5. DasLösung Lösungswort ergibt sich ausinden Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort. Wenn man jemanden beleidigt, tritt man ihm auf … S den Schlips

M die Krawatte

L die Schuhe

Eine Blume ist … I

die Sprechtulpe

E die Applausrose

P der Klatschmohn

Wie wird eine Telefonkabine in Deutschland genannt? S Telefonkabinett

A Telefonzelle

R Telefonraum

N 2

1 1

E 4

Welche Musiker schrieben einen Song über den Architekten Frank Lloyd Wright? R The Doors

L The Animals

I

S Kambodscha

Simon and Garfunkel

T Kings

Auf welcher Insel sollen noch Piratenschätze versteckt sein? N Kokos-Insel 1

2

L Kuhn-Insel 3

4

5

G Fährinsel 6

3

3

7

Lösungswort

So nehmen Sie teil:

4 5 5

2 2

3 3

4 4

5 5

Bimaru Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

Sudoku Lösung Nr. 50

Was

migusto.ch

E

Tel.: 0901 000 843 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/paroli (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 20.12.2020, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Bimaru Lösung Nr. 50

koche ich heute?

E 1 1

Tel.: 0901 000 842 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/quiz (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 20.12.2020, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Kreuzworträtsel Lösung Nr. 50

2 2

So nehmen Sie teil:

Wofür steht das K im Begriff K-Pop? E Korea

4

Lösung: Lösung:

Wie viele Zahnradbahnen führen auf die Rigi? O 1

ALLERLE I ABZ I EL EN ANF L EHEN ADRESSAT BORUSS I A ET I KETTE BOTSUANA ERNT E HEU D E Z I MA L E E AL N ZN K R SI KT A L E I T TG EN AR M UI N R EML A SOL I NGER SENFGLAS TANZ ERE I T E ENAGER THORAKAL URKANTON Z I NSHERR

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T E E T A S Lösung Nr. 50 S E WALDSEE

Sudoku Gewinner Nr. 49

Paroli Gewinner Nr. 49

Quiz Gewinner Nr. 49

Franz Ulrich, Mühleberg BE; Eliane Fiaux, Mont-sur-Rolle VD

Marion Bucher, Volketswil ZH; Josef Senn, Leibstadt AG

Irene Humbel, Zuzwil SG; Leo Moser, Luzern


78 | 14.12.2020 | MILOVE

«Mein Herz schlug wie wild»

Es war reiner Zufall, dass sich Ruth und Tony 1956 in Luzern über den Weg liefen. Eigentlich plante der gebürtige Engländer, nach Neuseeland auszuwandern. Heute ist das Paar 62 Jahre verheiratet.

T

ony Cawley, aufgewachsen in einem Kinderheim im nordenglischen Warrington und gelernter Buchbinder, reist 1956 für zweieinhalb Wochen nach Luzern. «Die Schweiz war damals sehr ­bekannt in England», erzählt er rückblickend. Allerdings ist das Land nur als Zwischenstation gedacht, denn Cawley will nach Neuseeland auswandern. In der Zeitung hat der 22-Jährige ein Inserat der Regierung von Neuseeland gesehen, die Fachkräfte sucht. Vorher aber will der Engländer noch etwas von ­Europa

s­ ehen. In Luzern angekommen, geht er im Migros-Markt an der Hertensteinstrasse mittagessen … und ist sofort verliebt, als er auf Ruth Achermann trifft, die dort im Service arbeitet. «Mein Herz

schlug wie wild. Ich hatte es tatsächlich geschafft und bin der schönsten Frau der Schweiz begegnet», erinnert sich der Englishman in Luzern. Cawley zögert nicht. «Ich hatte ja nichts zu verlieren, also fragte ich auf Englisch, ob sie mit mir Essen gehen würde.» Ruth ist angenehm überrascht, dass dieser «gut aussehende Mann» sie anspricht. Da sie 1951 für ein Jahr als Au-pair nahe London gearbeitet hat, versteht die Luzernerin seine Sprache und seine Frage. Sie willigt ein: «Er war froh, dass er jemand gefunden hat, der Eng-

Bilder: zVg

Text: Manuela Enggist

Sie über ihn «Tony war immer für die Familie da. Er ist lieb und freundlich, so wie man sich einen Partner wünscht. Wir haben einander stets Sorge getragen.»

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MILOVE | 14.12.2020 | 79

Ruth (88) und Tony (86) Cawley leben in Luzern. Sie haben zwei Kinder, fünf Enkel sowie zwei Grossenkel. Tony ­Cawley arbeitet als freiwilliger Fremdenführer.

Er über sie «Ich liebe meine Frau heute noch so wie am ersten Tag. Ich habe auch nie den Chef zu Hause gespielt. Wir haben immer alles gemeinsam beschlossen. Nur so kann eine Ehe funktionieren.»

lisch spricht. Und wir hatten es ­sofort sehr gut zusammen», erzählt Ruth. Noch während er in den ­Ferien in der Schweiz weilt, stellt sie ihn ­ihren Eltern vor. «Sie fanden mich wohl akzeptabel», kommentiert Tony lachend. Neuseeland ist vergessen. Tony reist zurück, um in England weiter als Buchbinder zu arbeiten und Geld für eine Zukunft mit Ruth auf die Seite zu legen. Weil sie sich nicht sehen können, schreiben sie einander Briefe. Die sind manchmal zwölf Seiten lang. Am 18. März 1958 heiraten sie in der Peterskapelle in Luzern. Ihr Rezept für eine glückliche Ehe: Seit 40 Jahren spielen sie jeden Tag eine Partie Scrabble. MM

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Mit Ihrer Rücksichtnahme helfen Sie dabei, Wartezeiten zu reduzieren und ein sicheres Einkaufen für alle Menschen zu gewährleisten. Vielen Dank für Ihre Mithilfe. Frohe Festtage, und bleiben Sie gesund, Ihre Migros


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