Migros-Magazin-49-2018-d-LU

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LEBEN | MM49, 3.12.2018  85

Gesundheit

Was hilft bei Fusspilz? Man merkt es meist, wenn es längst zu spät ist, denn eine Fusspilzansteckung geschieht unbemerkt. Wie man die hartnäckige Infektionskrankheit wieder loswird und wie man einer Ansteckung vorbeugt. Text: Gabriela Blaga

Symptome Meistens ist Fusspilz an

Fusspilz – wissenschaftlich «Tinea ­pedis» – ist hierzulande eine der häufigsten ­Infektionskrankheiten. Fast ein Viertel der ­Bevölkerung leidet ­darunter.

Bilder: iStock, zVg

Dr. med. Gabriela Blaga ist Ärztin für Allgemeinmedizin (RO) FMH, Medbase Zürich Wiedikon In Zusammenarbeit mit

Rissen und einer Schuppung der Haut zwischen den Zehen zu erkennen. Die ­damit verbundene Entzündung kann sehr schwach oder sogar inexistent sein. Aber je nachdem, welche Stelle befallen ist, sind die Symptome unterschiedlich: ­Jucken, Rötung, feuchtes Aufweichen der Haut, kleine Bläschen, vermehrte Hornhautbildung (vor allem an den ­Fersen).

Ursachen Für rund 75­ Prozent aller

Fusspilzerkrankungen zeichnet ein Faden­ pilz namens Tricho­phyton rubrum verant­ wortlich. Neben Fadenpilzen können Hefe- oder Sprosspilze sowie Schimmel­ pilze zu Fusspilz führen, wenn auch ­wesentlich seltener. Pilze verfügen über diverse Mechanis­ men, um sich in der Haut einzunisten. Die Angriffe können einer gesunden Haut in der Regel nichts anhaben. Denn ihr ­Säureschutzmantel und eine schützende Schicht aus Bakterien (Hautflora) be­ wirken, dass Pilzsporen unverzüglich ­vernichtet ­werden. Ist die Haut geschädigt oder das Immunsystem geschwächt, ­können die Pilze jedoch Fuss fassen.

Risikofaktoren Zu den Risiko­

gruppen gehören insbesondere Sportler. In der warmen und feuchten Umgebung von Garderoben, Saunas oder Duschen von Schwimmbädern vermehren sich die zur Infektion führenden Pilze besonders gut. Da die Krankheit sehr ansteckend ist und durch Bodenkontakt übertragen wird, ist das Tragen von Badesandalen zu emp­ fehlen. Dasselbe gilt für Hotelzimmer, vor

allem für solche mit Spannteppichen, auf ­denen viele Leute barfuss gehen. Zu enge Schuhe sind ebenfalls ein ­Risikofaktor: Die Haut kann durch Druck­ stellen geschädigt werden, was eine Pilz­ infektion begünstigt. Einem erhöhten ­Ansteckungsrisiko ausgesetzt ist schliess­ lich, wer an Diabetes, Fussfehlstellungen, einer Kreislaufkrankheit oder an einem ­geschwächten Immunsystem leidet.

Vorbeugen Um die Ansteckung mit Fusspilz zu vermeiden, sollte man an ­öffentlichen Orten nicht barfuss gehen und darauf achten, dass die Zehen­ zwischenräume trocken bleiben. Beim Verlassen des Schwimmbads ist es ­des­halb wichtig, die Füsse zu trocknen.

Gut zu wissen

So hat Fusspilz keine Chance • Füsse nach dem Sport sorgfältig waschen und trocknen, eigene Handtücher und Schuhe benützen • An öffentlichen Orten nicht barfuss gehen • Schuhe mit einem ­atmungsaktiven ­Obermaterial wie ­Leder oder modernen Mikrofasern wählen • Baumwollsocken tragen (ohne synthe­ tische Fasern), damit der Fuss atmen kann • Schuhe desinfizieren und Textilien (Bade­ tücher usw.) bei Infek­ tion häufig waschen • Diabetiker sollten ihre Füsse besonders gut pflegen und auf Blut­ zuckerwerte achten

Therapie Treten Anzeichen von

­ uss­pilz auf, kann die Stelle mit Salben, F Cremen oder Tinkturen lokal bekämpft werden. Bei einer hartnäckigen, vom Arzt diagnostizierten mykotischen Entzündung ist es manchmal nötig, eine Behandlung mit spezifischen Tabletten durchzuführen. Die Behandlung dauert etwa drei bis vier Wochen.

Aber Achtung! Unabhängig von

der gewählten Therapie muss man die Schuhe desinfizieren, damit der Pilz die Füsse nicht trotz der Behandlungen von ­Neuem befällt. Rückfälle kommen bei Fusspilz häufig vor. Man muss ihn jedoch immer behandeln, denn die Infektion kann auch die Nägel befallen und sich ver­ schlimmern. Unbehandelt wird die Haut­ verletzung zur Eintrittspforte für Viren und Bakterien (etwa Streptokokken).  MM

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