Migros-Magazin-49-2018-d-LU

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LEBEN | MM49, 3.12.2018  75

Geburt auf der Autobahn be­deutet, wie gefährlich sie war», sagt ihr Vater (46). Vor Augen geführt erhalten die ­Kinder den etwas anderen Geburtsort, wenn sie ihre Geburtsurkunde an­ schauen. Wallisellen steht dort, statt wie geplant Zürich. Die weiteren Kon­se­ quen­zen der Geburt auf der Autobahn waren zum Glück einzig administrativer Natur. «Das ­Zivilstandsamt behandelte sie wie eine Hausgeburt», erzählt Michel M. Die frischgebackenen E ­ ltern mussten ihre Sprösslinge innert drei Tagen selber bei der Behörde melden. Bei Nieder­ künften im Spital übernimmt das übli­ cherweise die Klinik. Thomas Senn, Sie selbst sind ­drei­facher Vater. Sind sie Polizist geworden, damit Sie Freund und Helfer sein können? Eigentlich nicht, Polizist war nicht mein Traumberuf. Ich war Autome­ chaniker, musste mich aber wegen ­gesundheitlicher Probleme umschu­ len lassen. Ich besuchte e­ inen Info­ abend, absolvierte die Aufnahmeprü­ fung und wurde genommen. Heute möchte ich nichts anderes mehr sein.

Bild: zVg

Sie sind nun seit 27 Jahren im Dienst. Wie verarbeiten Sie nega­tive Erlebnisse? Indem ich Angriffe und Beleidigun­ gen, die leider hin und wieder vor­ kommen, nicht persönlich nehme. Sie

«Leon und Noah können noch nicht einschätzen, was ihre Geburt auf der Autobahn bedeutet, wie gefährlich sie war.»

Alle aus einem Bauch: die ersten ­Fünflinge der Schweiz Wenn es schnell geht

Drei ausserordentliche Geburten

Michel M., Vater

12. April 1975: Im Berner Frauen­ spital kommen die ersten Schweizer Fünflinge zur Welt: Barbara, Daniela, Beat, Adrian und Karin Winterberger wachsen anschliessend im Berner Oberland auf.

gelten nicht mir selbst, sondern im Normalfall der Uniform. Sie ist mein Schutz. Welchen Stellenwert hat die Z ­ willingsgeburt in Ihrer ­Polizei­karriere? Sie war mit Abstand das schönste ­Erlebnis in meinem Berufsleben. ­Dafür gibt es uns Polizisten schliess­ lich: Damit wir für die Menschen da sind und i­ hnen helfen. Jetzt zu erfah­ ren, was aus den kleinen Zwillings­ buben von einst geworden ist, sie zu sehen, ist toll.

26. April 1985: Im Bezirksspital ­Breitenbach SO kommt per Kaiser­ schnitt das erste Retortenbaby der Schweiz zur Welt. «Das im Reagenz­ glas ­gezeugte Kind ist 2,2 kg schwer und 45 cm gross», schrieb einen Tag später der «Tages-Anzeiger». 30. Juli 2003: Eine Kamerunerin bringt auf dem Swiss-Nachtflug von Malabo (Äquatorialguinea) nach Zürich in der Bordküche einen Bub zur Welt. Ein ­weiterer Passagier, ein Chirurg aus Burg­dorf BE, wird zum Geburtshelfer.

Leon und Noah sind fasziniert vom ­Polizisten, seiner Uniform, vor a ­ llem vom Polizeiauto. «Von so nah haben wir das noch nie gesehen!» MM

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