Migros Magazin 45 2011 d OS

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MIGROS-MAGAZIN | Nr. 45, 7. November 2011 |

AKTUEllES | 7

«Kein Spielball der Spekulanten» migros-chef herbert Bolliger über den erfolg von genossenschaften in wirtschaftlich harten Zeiten. herbert Bolliger, 2012 ist das Uno-Jahr der genossenschaften. sind genossenschaften überhaupt noch zeitgemäss?

Die Genossenschaftsidee ist aktueller denn je. Gerade die Finanzpresse findet Genossenschaften zwar langweilig, weil die Post an der Börse abgeht respektive abgegangen ist. In Zeiten der Finanzkrise wird die Rolle genossenschaftlicher Unternehmen jedoch neu bewertet. garantieren genossenschaften in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit stabilität?

Zumindest wird ein Unternehmen wie die Migros,das nicht an der Börse kotiert

ist, nicht zum Spielball der internationalen Märkte und der Spekulanten. Ausserdem ist sie näher an ihren Kundinnen und Kunden als eine Firma, die bloss nach schnellen Gewinnen strebt. Aber nicht jedes Unternehmen kann wie eine genossenschaft organisiert sein.

Natürlich nicht. Es kommt auf den richtigen Mix an. Es braucht sowohl börsenkotierte Firmen als auch KMUs, Familienunternehmen oder Staatsbetriebe. Tatsächlich aber haben die Genossenschaften die Krise gut gemeistert.

FRISCH IN DER MIGROS

Stocki, Rösti oder Gschwellti? welche Knolle für welches gericht? Die migros bietet das bewährte Farbschema auf den Kartoffelsäcken jetzt in noch klarerem Design an, damit die Kundinnen und Kunden schnell und einfach die passende Kartoffel fürs gewünschte menü finden. in grossen Buchstaben prangt der Verwendungszweck auf farbigem Untergrund: grün für gschwellti und salzkartoffeln, Blau für suppe und Kartoffelstock, rot für rösti und Frites, Braun für raclette. Übrigens: Kartoffeln gehören immer noch zu den beliebtesten Nahrungsmitteln. rund 45 Kilo davon verdrückt jeder schweizer durchschnittlich pro Jahr. Teigwaren kommen dagegen nur auf knapp 10 Kilo pro Kopf.

Und was ist das besondere an der migrosgenossenschaft?

Wir fühlen uns langfristigen Zielen verpflichtet. Schon Dutti war überzeugt, dass das Gewinnstreben nicht im Zentrum der Unternehmenspolitik stehen sollte. Dem fühlen wir uns nach wie vor verpflichtet. So fliesst ein gewisser Teil des Umsatzes jährlich ins Kulturprozent. Das ist weltweit einmalig. Interview: Christoph Petermann

Herbert Bolliger über Nachhaltigkeit: Seite 44 Konsumententagung 2011 –warum Genossenschaften Zukunft haben: Seite 48

Herbert Bolliger: «Die Genossenschaftsidee ist aktueller denn je.»


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