AUF EIN WORT
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
FRAU DER WOCHE
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«SUPERTALENT» JULIA STAR
«Es war wie ein Traum, der in Erfüllung ging» Selbstbewusst Am 24. Oktober findet die MissHandicap-Wahl in Bern statt. Dem Wettbewerb stellt sich auch Cindy Gadola (31). Sie ist seit einem Autounfall am 25.Dezember 2008 vom Hüftknochen an abwärts querschnittgelähmt. «Manchmal starren sie, als käme ich vom Mars», sagt die Zürcherin. Mit der Teilnahme bei der Wahl will sie Verständnis für Menschen mit einer Behinderung wecken.
Bilder Blazenka Kostolna, colourpress, Silvano de Matteis/misshandicap.ch, Ahmad Al-Rubaye/AFP
MANN DER WOCHE
Humanitär Muntazer al-Zaidi (30) will in Genf eine Stiftung für zivile Opfer des Irakkriegs gründen. Der irakische Fernsehjournalist ist seit dem 14. Dezember 2008 weltbekannt, als er während einer Medienkonferenz in Bagdad seine Schuhe in Richtung des damaligen US-Präsidenten George W. Bush warf. Seit Mitte September ist der Schuhwerfer auf freiem Fuss und vergangene Woche als Tourist in die Schweiz gereist.
Julia Maria Sakar (13) aus a Bäch SZ hat sich bei der RTL-Show «Das Supertalent» gegen 37 000 Tänzer, Artisten, Models und Sänger durchgesetzt. Als eine von nur 50 Künstlern wird sie in der noch bis Ende November dauernden dritten Staffel der Castingsendung singen. Sie hofft unter ihrem Künstlernamen Julia Star auf den grossen Plattenvertrag.
Wie hast du die Auftritte der anderen erlebt?
Wie hast du deinen Auftritt bei der Aufzeichnung für die RTL-Show «Das Supertalent» erlebt?
Und weshalb hast du dich für RTL entschieden?
Meine Mutter und ich haben dem Anlass in Wiesbaden (D) den ganzen Tag entgegengefiebert. Dann stand ich auf einer Bühne vor 1500 Leuten. Das war ein megasuper Gefühl. Es war wie ein Traum, der in Erfüllung ging.
Ich konnte nicht alle sehen. Aber es gab alle möglichen Darbietungen – darunter auch Stripperinnen. Wieso wolltest du bei «Supertalent» mitsingen?
Ich schaute mir die Sendung letztes Jahr an und dachte: Es wäre cool, mich anzumelden. Denn vor so einem grossen Publikum aufzutreten, ist eine gute Übung.
Bei anderen Sendern muss man mindestens 16 Jahre alt sein. Der älteste «Supertalent»-Teilnehmer war übrigens 95 Jahre alt. Was erhofftst du dir von der Teilnahme?
Zuerst einmal möchte ich mega gern in den Final kommen. Dass ich mich gegen 37 000 Konkurrenten durchsetzte, ist schon mal sehr gut. Ich hoffe, einen Plattenvertrag zu erhalten. Dank dem Auftritt sang ich am 17. Oktober in Würzburg bei den schönsten Mannequins Deutschlands und erhielt weitere Engagements.
«Angst vor Bohlen hatte ich nicht, aber Respekt.» Was hast du gesungen?
«Footprint in the Sand» der 22-jährigen Britin Leona Lewis. Aber ich weiss weder, wann mein Auftritt ausgestrahlt wird noch ob ich mich für den Halbfinal qualifiziert habe, der Ende November live stattfindet. Hattest du keine Angst vor den Sprüchen des Jurors Dieter Bohlen?
Angst nicht, aber Respekt. Er meinte zu meinem Auftritt: «Alle Achtung!»
Ein Sieg bringt 100000 Euro. Was würdest du damit machen?
Die Gewinnsumme darf nur für schulische Zwecke verwendet werden. Das habe ich anfangs nicht gewusst. Wer ist dein Vorbild?
Christina Aguillera Wieso?
Sie hat eine Superstimme, sieht super aus und nimmt keine
Drogen. Ich möchte den gleichen Weg gehen. Wie bringst du Schule und Show unter einen Hut?
Das ist nicht so schwierig. Ich gehe in Wollerau SZ in die Schule und kann mich gut organisieren. Meine Mutter managt mich.
Und nach der Schule lancierst du deine Sängerkarriere?
Wir planen nichts. Das dauert ja noch ein Weilchen. Deine Mutter ist Heilerin und Hellseherin. Was sagt sie für deine Karriere voraus?
Sie meinte, dass ich eine Superkarriere haben werde. Mehr wollte sie nicht sagen. Man soll sich überraschen lassen und nicht alles voraussehen wollen. Du trittst als Julia Star auf. Wie bist du auf diesen Künstlernamen gekommen?
Überall, wo ich gesungen habe, hiess es, ich sei schon ein Star. Als ich einmal bei einer Gesangsschule vorsang, meinte der Lehrer, ich könne singen und benötige keine weitere Ausbildung. Wie kommt das?
Ich singe, seit ich mich erinnern kann. Schon als Baby habe ich erste Versuche unternommen. Allerdings bestand das nur aus Blablabla. Vor vier Jahren habe ich erstmals eine Platte aufgenommen. Und welches Lied singst du am liebsten?
Whitney Houstons «I Will Always Love You». Mir gefällt, wie der Song langsam beginnt und am Schluss so richtig abgeht. Interview Reto E. Wild
www.julia-star.com