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LEBEN | MM41, 8.10.2018  87

Gut zu wissen Raucher sind anfälliger für Warzen, weil ihre Durchblutung schlechter ist. Gesundheit

Bei Warzen hilft Warten Durch Viren hervorgerufene Warzen sind unschön, aber in den meisten Fällen harmlos: Häufig verschwinden sie von selbst wieder. Nebst Geduld können auch einige Anwendungen helfen. Text: Brigitte Kalbacher

Schwimmbäder sind ein Nährboden für die Übertragung von Warzenviren.

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Bilder: Martin Barraud/iStock, zVg

ine Warze ist eine Virusinfektion der Haut. Die Viren dringen in die oberen Hautschichten ein, ohne jedoch ins Blut überzugehen. Nach der Ansteckung kommt es an den befallenen Hautstellen zu verstärktem Zellwachstum und zu gutartigen Wucherungen. Fast bei jedem Menschen entwickeln sich irgendwann Warzen – meist im Kindesund Jugendalter. Besonders häufig betroffen sind die

Dr. med. Brigitte Kalbacher, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie, Leiterin Gesundheitszentrum ­Medbase St. Gallen In Zusammenarbeit mit

Methoden der Behandlung Aufweichen/Ab­lösen der Hornschicht mit Salicylsäure, Milchsäure, Essig­säure oder Vitamin-­A-Säure. Diese Wirkstoffe gibt es als Pflaster, Creme oder Lösung, teils auch frei verkäuflich. Einnahme von Medikamenten zur Virenhemmung, etwa 5-Fluoruracil, oder Anwendung einer dithranolhaltigen Warzensalbe Vereisen (Kryotherapie) mit flüssigem Stickstoff

Hände, die Füsse und der Genital­bereich. Aber Warze ist nicht gleich Warze: Es gibt zum Beispiel die gewöhnlichen Warzen, Dornwarzen, Flachwarzen, Dellwarzen und genital vorkommende ­Feigwarzen. Übertragen werden Warzenviren durch direkten Hautkontakt. Beim Schwitzen oder Schwimmen erhöht sich die Gefahr einer Über­tragung, weil die Haut dann auf­geweicht ist. Wer zu sehr trockener Haut und

­ alten Füssen und Händen k neigt, ist ebenfalls anfälliger. Wenn die Warze stört

Viele Warzen verschwinden innerhalb von einigen Mo­ naten von selbst, über 50 Prozent sind nach sechs bis zwölf Mo­naten wieder weg. Behandeln lassen sollte man Warzenformen, wenn sie Probleme verur­sachen, etwa Schmerzen beim Laufen, wenn sie sich schnell vermehren oder kosmetisch sehr stören. MM

So können Sie vorbeugen • Tragen Sie Badeschuhe im Schwimmbad, in der Sauna oder im Hotelzimmer. • Trocknen Sie Ihre Haut nach dem Waschen und Baden gründlich ab, vor allem an Füssen und Händen. • Bedecken Sie bestehende Warzen vor dem Schwim-

Tipps

men mit einem wasserfesten Pflaster. • Verzichten Sie aufs Rauchen. Wer eine gute Durchblutung hat, ist weniger anfällig für Warzen. • Vermeiden Sie zu häufiges Baden und Duschen; das ­begünstigt das Auftreten

von Infektionen an der Haut durch die Schädigung der schützenden Barriereschicht. Es ist möglich, mehrmals Warzen zu bekommen. • Ein wirkungsvoller Schutz vor Feigwarzen bieten Impfungen mit Gardasil oder Cervarix.

Mechanische Ent­ fernung durch Abtragen; Laserverfahren Hausmittel: Abreiben mit Knoblauch, Zitronensaft, Teebaumöl, Rizinusöl; lokales ­Betupfen mit dem Milchsaft des Schöllkrauts oder Löwenzahns. Abkleben mit einem Pflaster oder einem Isolierband: Diese Methode funktioniert vor allem bei Kindern häufig. Ärztliche Behand­ lung bei Feigwarzen: Sie sind sehr ansteckend. Feigwarzen kommen vorwiegend an Penis, Scheide und Anus vor und breiten sich durch Schmier­ infektion aus. Bleiben sie unbehandelt,erhöht sich das R ­ isiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.


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