94 | Migros-Magazin 34, 17. August 2009
Ted Scapa
DDer Murtener Verleger und Cartoonist Ted Scapa hat mit Jean Tinguely zzusammengearbeitet und für Swatch Uhren designt. Gerne gibt der Künstler ssein Wissen weiter: Scapa leitet Workshops für Erwachsene und Kinder, am nnächsten Wochenende etwa zum elften Mal am Art-Recycling in Münsingen.
MEIN LIEBLINGSORT
«Mein Atelier in der Altstadt von Bern, in dem mir Frieda Schneider seit mehr als 40 Jahren zur Hand geht — sie weiss und kann alles. »
MEIN RESTAURANT «Das Zunfthaus zu Webern in Bern, da liebe ich Bodenständiges wie Murtener Fischsuppe, Wurst und Rösti oder Eglifilets.»
Name: Ted Scapa (78) Sternzeichen: Typischer Steinbock – Arbeitstier mit Durchhaltewillen und Sturheit. Wohnort: 1586 Vallamand am Murtensee Wieso leben Sie hier? Ich erfuhr zufällig von diesem Schlösschen, das einst in Cailler-Besitz war und das uns billiger kommt als eine 3-Zimmer-Wohnung in Zürich. Wo träumen Sie zu leben? Ich kann überall leben, wo man mich arbeiten lässt. Beruf und Lebenslauf: Ich wurde in Amsterdam geboren, besuchte in Den Haag die Kunstakademie, machte eine grafische Ausbildung, jobbte auf Schiffen, arbeitete als Cartoonist, kam 1962 nach Bümpliz, wurde Verleger und Druckereidirektor beim Benteli-Verlag. Bei SF machte ich 20 Jahre lang die «Spielhaus»-Kindersendung. Ich stelle auch Teppiche her, leite Workshops, designe für Firmen wie etwa Swatch. Mein Lebensmotto: Ich fange erst an! Wie? Aufstehen, Augen und Herz öffnen. Was ich mag: Auf Terrassen sitzen und Menschen zuschauen. Was ich nicht mag: Die Eifersucht, weil sie ein sehr destruktives Gefühl ist. Was ich an mir mag: Die Freude am Leben, meinen Fleiss und meine Disziplin. Meine Henkersmahlzeit: Eine Dose Schlafmittel. Mein schlimmster Moment: Als meine Tochter Ghita 2005 als 41-Jährige im Kantonsspital Zürich nach der Geburt von Zwillingen starb.
Text Mathias Haehl Bilder Gerry Nitsch
Art-Recycling in Münsingen: www.art-recycling.ch
MEIN ZUHAUSE «Auf meinem Sofa im Wohnzimmer fühle ich mich wohl, umringt von Freunden: Miró, Chagall, Tinguely, Niki de Saint Phalle.»