SAISONKÜCHE
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AUFGEGABELT
Martin Jenni, Food-Redaktor
Erbsenzähler
Kefen
FRÜHREIFE FRÜCHTCHEN: Als Kefen werden die ganz jungen, noch unreif geernteten Erbsen bezeichnet. Sie sind ganz in der noch zarten Hülse, die weder die Erbsenfrucht noch die ungeniessbare innere Pergamentschicht entwickelt hat, zu verzehren. Aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes und ihres süsslichen Geschmacks werden sie auch Zuckerschoten genannt. Sie sind aber auch als Kaiserschoten oder Mange-tout bekannt.
Coco-Bohnen Sie werden auch Schwertbohnen genannt, haben eine wellige Oberfläche und sind länger und flacher als die grünen Bohnen. Vor dem Kochen sollte der Stiel aufgebrochen und das Fädchen, welches längs der Schote verläuft, abgezogen werden. Sie eignen sich hervorragend für Gemüseeintöpfe.
Bilder Fotolia, iStockphoto, Gian Vaitl
SCHLANKE KURVENSTARS:
Bei Erbsen hört bei mir der Spass auf. Da werde ich zum Erbsenzähler. Wehe, ich habe eine Erbse weniger auf dem Teller als meine Tischnachbarin. Wobei mir vorwiegend nicht nur die eine, sondern alle Erbsen rübergeschoben werden. Nicht aus Nächstenliebe, sondern weil wohl die meisten Schweizer um die Fünfzig Erbsen nicht ausstehen können. Sie sind traumatisiert von ihrer Kindheit. Ich meine damit die Büchsenerbsen, die es zu gefüllten Pastetli oder zum panierten Schnitzel gab. Ich bin nicht traumatisiert. Im Gegenteil. Ich liebe Erbsen. Ich habe sie schon aus der Büchse gemocht. Gartenfrisch sind sie natürlich perfekt, wobei sie aus der Tiefkühltruhe fast genauso gut schmecken. Einfach so zwischendurch und leicht gewürzt esse ich sie mit dem Suppenlöffel. Oder ich serviere sie gesittet, als Püree mit gehackter Minze zu geräuchertem Fisch. Und schon einige Gemüseskeptiker habe ich mit einem Erbsencocktail überrascht. Und das geht so: ein schmales Glas mit pürierter Kaninchenmasse, dann separat mit Erbsen- und Tomatenmousse auffüllen. Fertig. Echt fein.