MENSCHEN ALTBAUSANIERUNG IGE MIGROS
Migros-Magazin 24, 8. Juni 2009
NA N CHHALT NA N CHHALTIGE SCHWEIZ
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So fördern Bund und Kantone Gebäudesanierungen
DER ENERGIEBERATER: Urs Windisch (links) von der Energiefachstelle Baden bespricht mit Familie Klose nächste Schritte für die energieeffizienten Verbesserungen an ihrem Haus.
ten wir schnellstmöglich ändern», sagt Gabi Klose. Fachmännische Unterstützung holte sich die Familie von der Energiefachstelle Baden. Als Erstes liess sie Infrarotbilder anfertigen, die wärmetechnische Schwachstellen des Hauses aufzeigten. «Da haben wir gesehen, dass wir das Dach isolieren müssen und auch durch unsere alte Haustür viel Energie verpufft.» Gemeinsam mit Energieberater Urs Windisch sitzen Kloses am Tisch, um weitere Massnahmen zu besprechen. Erste Schritte sind bereits umgesetzt: «Doppelverglaste Isolierfenster wurden im Haus eingebaut, und der Estrichboden wurde isoliert. Allein diese Massnahmen haben die Energieeffizienz deutlich verbessert», stellt Fachmann Windisch fest.
Nach dem Einbau der neuen Fenster verbrauchte Familie Klose 16,8 Liter Öl pro Quadratmeter Energiebezugsfläche. Durch die Dämmung beim Estrichboden senkte sich der Verbrauch auf etwa 13,5 Liter. «Ein Verbrauch zwischen 10 und 12 Liter pro Quadratmeter ist für Häuser, die vor 1970 erbaut wurden ein vernünftiger Wert», so Windisch. Dies liegt aber immer noch deutlich über dem für Neubauten gesetzlich vorgeschriebenen Wert von maximal 4,8 Litern, aber die Kloses sind auf dem besten Weg. «Als nächsten Schritt möchten wir für die Warmwasseraufbereitung Sonnenkollektoren aufs Dach bringen. Dann können wir etwa 800 Liter Heizöl im Jahr einsparen.»
Text Anette Wolffram Eugster Bilder Tanja Demarmels
So sparen Sie bei Ihrem Haus lung und Entsorgung benötigt werden.
5. Investition: neue Heizung Das Haus verfügt über eine 20 Jahre alte Ölheizung, die demnächst erneuert werden muss. Familie Klose möchte weg von nicht erneuerbaren Energien. Urs Windisch sagt dazu: «Eine Erdwärmesondenheizung produziert kein CO2, würde aber aufgrund der Gebäudesituation etwa 60 000 Franken kosten. Da bereits ein Gasanschluss besteht, wäre eine Gasheizung mit etwa 25 000 Franken die günstigste Alternative. Wenn Familie Klose CO2-neutrale,
nachwachsende und regionale Brennstoffe nutzen will, wäre die Pelletheizung eine umweltbewusste Lösung.»
6. Investition: Haustür
Das Infrarotbild zeigt deutlich, dass durch die Haustür viel Wärme entweicht. Doch Familie Klose möchte die alte Holztür unbedingt erhalten. Deshalb wird sie das Sichtfenster durch eine Isolierverglasung ersetzen und die Dichtungen verbessern.
Die Förderprogramme der Kantone werden massiv verstärkt. Bund und Kantone stecken dieses Jahr gut 200 Millionen in die Förderung von Gebäudesanierungen und erneuerbaren Energien. Grund: Die Politik will Arbeitsplätze sichern und die erschreckend tiefe Renovationsquote steigern. Bisher wurden pro Jahr weniger als ein Prozent der älteren Wohneinheiten energetisch saniert. ➔ Aktion Gebäudeenergieausweis: Ab August 2009 ist der Gebäudeenergieausweis der Kantone (Geak) erhältlich. Dieser nimmt die Gebäude in Sachen Energieverbrauch unter die Lupe und zeigt konkrete Sanierungsmassnahmen auf. Die ersten 15 000 Geak, ergänzt mit einer Beratung, gibt es ab August 2009 zum Einführungspreis von 200 statt 1200 Franken. Infos unter: www.geak.ch
Ab August finden Sie auf der Homepage die Liste der Experten, die den Geak ausstellen und die Sanierungsberatung machen. Infoline: 0848 444 444. EnergieSchweiz — das Programm für Energieeffizienz: EnergieSchweiz bietet Ihnen auf www.bau-schlau.ch nebst vielen nützlichen Tipps zum Bauen und Modernisieren auch die neuste Ausgabe des Extrablatts von EnergieSchweiz für Hauseigentümer. Die Infoline 0848 444 444 kann Ihnen zudem die Auskunftsstellen über Förderprogramme in Ihrem Kanton nennen.
Energieverbrauch eines alten Einfamilienhauses Heizung 72,1% Warmwasser 12,4% Elektrogeräte 5,4% Kochen 3,5% Waschen u. Trocknen 2,8% Beleuchtung 2,5% Kühlen und Gefrieren 1,3%
Wettbewerb: Gewinnen Sie eine von drei Energieberatungen Senden Sie uns Bilder Ihres sanierungsbedürftigen Hauses und schreiben Sie uns, zu welchen Sanierungsmassnahmen Sie bereit sind. Die drei mutigsten Einsender gewinnen einen Gebäudeenergieausweis mit Sanierungskonzept im Wert von je 1200 Franken. Einsendeschluss: 20. Juni 2009.
Migros-Magazin, Kennwort: Energieberatung, Postfach 1751, 8031 Zürich. Oder: www.migrosmagazin.ch Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt.